Kingdom Hearts - War of Light and Darkness von abgemeldet (Secret Section) ================================================================================ Kapitel 1: Erster Kontakt ------------------------- Im selben Moment in der Terra seine Kräfte entfesselte, spürte viele Kilometer entfernt Rei Hino seine Gegenwart. Die Aura traf ihren Geist so stark, dass sie zusammenzuckte. Schweiß bildete sich auf ihrer Stirn. Doch so schnell wie dieses Gefühl entstand, so schnell verschwand es auch wieder. Dichte Strähnen ihres langen schwarzen Haares fielen ihr ins Gesicht, als sie in die Knie ging. Ihre dunkel-lilanen Augen suchten hastig die Umgebung ab. Fest umklammerte sie den Besen, mit dem sie gerade den Hof fegen wollte. Ihr Herzschlag beruhigte sich allmählich wieder, doch ein ungutes Gefühl blieb. „Was war das? War das wieder der Feind?“, keuchte sie. Sie gewahrte rasche Schritte die sich ihr näherten. „Rei! Rei, ist alles in Ordnung?“ Sie blickte auf und sah Yuichiro Kumada, den Tempeldiener, auf sie zueilen. Rei lief rot an und stand schnell wieder auf. Sie war ein bisschen in Yuichiro verliebt, würde es aber nie zugeben. Sie wollte nicht dass er sich wieder unnötig Sorgen machte. „Natürlich ist alles in Ordnung.“, fauchte sie ihn an. „Ich dachte nur ich hätte hier etwas glitzern sehen, das ist alles. Du weißt ja, das einer unserer Gäste versehentlich eine Flasche zertrümmert hat.“ Schlitternd kam Yuichiro vor ihr zum Stand. „Oh. In Ordnung. Ich dachte nur so. Von weitem sah es so aus als ob,…“, stotterte er. In Reis Gegenwart war er immer total nervös. Auch er war in sie verliebt und zeigte es ihr auch offen. Da sie sich ihm gegenüber aber immer so gefühlskalt gab, wusste er nicht was sie davon hielt. Er hatte ja gehofft, dass sie sich näher kommen würden, wenn er dem Tempel beitrat. Rei und ihr Großvater leiteten einen Shinto-Tempel. Hier verkauften sie Amulette gegen böse Geister und halfen Gläubigen bei Religiösen Fragen. „Als ob was, Yuichiro? Steh hier nicht so faul in der Gegend herum. Fege lieber weiter sonst werden wir heute überhaupt nicht mehr fertig.“ Schnell machte Yuichiro das er weg kam. Rei wartete bis er außer Sicht war und huschte schnell in ihr Zimmer, um ihre Freundinnen mit dem Sailor-Pager anzufunken und eine Sitzung einzuberufen. Irgendetwas sagte ihr das diese Aura unerwarteten Ärger mit sich zog. Egal wohin er schaute, überall blinkte und leuchtete es. Tokio schien eine Stadt zu sein, bei der die Nacht zum Tage wurde. Obwohl es schon sehr spät war, liefen die Menschen noch immer sehr geschäftig hin und her. Jeder Laden war noch geöffnet und in ihren Schaufenstern wurden die tollsten und neuesten Sachen angeboten. Terra war von dieser Welt angenehm überrascht. So eine Welt hatte er noch nie gesehen. In einigen seiner anderen Abenteuer waren den Menschen zwar schon Dinge wie Elektrizität bekannt, aber sehr rar. Hier aber schien sie Gang und Gebe zu sein. Das bedeutete zumindest auch, dass die Menschen hier sehr fortschrittlich waren. Vielleicht hatten sie ja auch eigene Waffen entwickelt, mit denen sie die Herzlosen aufhalten konnten. Dann würde es für Terra nicht so schwer werden. An einem Modehausschaufenster blieb er stehen und besah sich die angebotene Ware. Die Kleidung die hier getragen wurde war nicht sein Fall. Viel zu fein und artig. Aber als er sich umsah, gewahrte er das anscheinend alle Menschen hier sich so ähnlich anzogen. Einige der Passanten waren bereits auf seine Kleidung aufmerksam geworden und tuschelten hinter vorgehaltener Hand als sie vorbei gingen. Dabei trug er seine ganz gewöhnlichen Klamotten. Ein dunkelblaues T-Shirt, eine schwarze kurzärmelige Strickjacke mit dem Rüstungsteil auf der Schulter und seine schwarze Hose. Dazu sein Lederarmband und seine schwarzen Schuhe. Im Grunde also nichts ungewöhnliches, aber in diesem Viertel kam es wohl dem Outfit einer Straßengang sehr nahe. Durch die Spiegelung des Schaufensters konnte er erkennen, dass auf der anderen Straßenseite zwei Polizisten ihn bereits ins Auge gefasst hatten und näher kamen. Terra setze sich die Kapuze auf und verschwand in einer dunklen Seitenstraße. Die Polizisten fingen an zu rennen, sie dachten ja dass der Teenager fliehen wollte. Doch als sie die Straße erreichten, rissen sie erstaunt die Augen auf. Obwohl dies eine Sackgasse war, konnten sie den Jungen nicht finden. Sie suchten eine kurze Zeit lang alle Winkel ab, gaben aber bald auf. Terra hatte sie seelenruhig vom Dach des Gebäudes aus beobachtet. Die Tatsache dass die Häuser hier so dicht aneinander standen, hatte es ihm ermöglicht zwischen den Mauern hin und her zu springen und aufs Dach zu gelangen. „Amateure!“, dachte er belustigt. Er reckte sich und stand auf. Die Nachtluft war angenehm kühl und strich ihm um das Gesicht. Tief atmete er sie ein und schloss die Augen. Es roch nach Regen, Regen der den Boden nässen und neues Leben hervorbringen würde. „Ja, hier könnte ich es eine Weile aushalten.“ Allerdings hatte er ein kleines Problem. Anscheinend war er in dieser Welt zu auffällig. Es war also von großer Wichtigkeit, dass, sollte er hier bleiben, er sich den Menschen dieser Großstadt anpasste. Auch sollte er zusehen, dass er bald eine Unterkunft fand. Seufzend machte er sich auf den Weg. Dieses Mal allerdings gedachte er nicht die Straße zu nehmen. Über die Dächer zu laufen schien ihm die einfachste Lösung zu sein. Also nahm er Anlauf und rannte mit einer hohen Geschwindigkeit über die Dächer. Abgründe waren kein Hindernis, er übersprang sie einfach. Ein berauschendes Gefühl war es, hier oben gehörte die Welt ihm und er konnte seine Freiheit in vollen Zügen genießen. Doch sollte das Gefühl nicht lange anhalten. Eine dunkle Aura streifte seine Seele und ließ ihn frösteln, Es war unverkennbar die dunkle Macht eines Herzlosen. Wild sah er sich um. Alle Hoffnungen seinerseits waren im Nu verflogen. Insgeheim hatte er ja gehofft, er müsse einmal nicht kämpfen sondern könne sich etwas ausruhen. Ein Schrei ließ ihn aufschrecken. Er schien aus einem Park zu kommen. Zu weit entfernt zwar aber nicht unerreichbar. Schnell entfesselte er zum zweiten Mal in dieser Nacht einen Teil seine Kräfte. Wieder zuckte er unter Schmerzen zusammen, als die Flügel aus seinem Rücken brachen. Doch es ebbte schnell wieder ab. Langsam öffnete Terra seine Augen. „Dann mal los!“ Schnell erhob er sich in die Lüfte und flog zu dem Park. Die ersten Regentropfen fielen bereits vom Himmel und bald war er völlig durchnässt. Durch sein schnelles Tempo erreichte er bereits nach kurzer Zeit den Park. Sachte wurde er langsamer und sah sich mitten in der Luft schwebend um. Allzu lange musste er jedenfalls nicht suchen. Eine Explosion brachte die Bäume zum Zittern und den Boden zum Beben. Kurz darauf stieg eine Rauchwolke über den Wipfeln herauf. Terra löste die Verwandlung und landete mitten auf einer großen Rasenfläche. Flink huschte er zu den Bäumen hinüber und versteckte sich in deren Schatten. Vorsichtig, um ja keinen Lärm zu machen, schlich er sich voran. Schon bald lichtete sich die Sicht. „Verdammt!“, zischte Terra. Mitten auf dem Weg stand ein sehr großer Herzloser. Es war ein Koloss und sah aus wie ein stark gepanzerter Ritter. Mit einem Morgenstern und einem Schild bewaffnet beugte er sich auf einen jungen Mann hinab. Der Mann war scheinbar bewusstlos. Rasch zog Terra sein Schlüsselschwert und machte sich zum Kampf bereit. Doch bevor er irgendetwas tun konnte, schoss ein Energieball aus Blitzen wie aus dem Nichts hervor und explodierte am Schild des Herzlosen. Er wurde zurückgeschleudert, schien aber ansonsten keinen Kratzer abbekommen zu haben. Wütend suchte er mit seinen kleinen Augen das Gebiet nach seinem Feind ab. Wer auch immer es war musste bestraft werden, weil er ihn in seiner Arbeit gestört hatte. Fast hätte er sich das Herz des Opfers holen können. Terra rührte sich nicht. Auf keinen Fall durfte er jetzt schon in dieser Welt entdeckt werden. Wer wusste schon was dann passieren würde? Plötzlich wurde es um ihn herum merklich kälter und dichter Nebel stieg auf. Verwirrt sah er sich um. Wo kam der Nebel auf einmal her? Hier war weit und breit kein See oder Fluss zu sehen und der Regen war nicht stark genug um eine Nebelwand zu erzeugen. Auch der Herzlose schien sehr verwirrt. Seine kleinen Augen konnten den Nebel einfach nicht durchdringen, egal wie sehr er sich auch bemühte. Allerdings schien er bereits eine Lösung für sein Problem zu haben. Grunzend hielt er sein Schild in die Luft, welches anfing grün zu glühen. Ein Luftwirbel umhüllte ihn und vertrieb nach und nach die Nebelschwaden. Überrascht zog Terra scharf die Luft ein. „Wo kommen die beiden denn plötzlich her?“ Neben dem Herzlosen waren zwei Mädchen aufgetaucht. Sie sahen aus wie Kriegerinnen, schienen aber noch recht jung zu sein. Beide trugen ein Outfit das stark an japanische Schuluniformen oder an Matrosenoutfits erinnerte. Ein weißes Oberteil mit einer Schleife auf der Brust und einem Tuch im Nacken. Dazu einen relativ kurzen Rock, ellenbogenlange Handschuhe und Stiefel. Auf der Stirn trugen sie ein Diadem, bei dem einen Mädchen war es blau und bei dem anderen grün. Rock, Halstuch und Stiefel hatten dieselben Farben wie ihre Diademe. Das Mädchen in Grün hatte braunes Haar und trug einen Pferdeschwanz, während das Mädchen in blau kurzes, blaues Haar hatte. „Wer zur Hölle sind die? Und wie konnten sie so nahe heran, ohne dass ich sie bemerkt habe?“ Terra verstand nicht was hier vor sich ging, beschränkte sich aber erstmals darauf den geheimen Zuschauer zu spielen. Auch der Herzlose hatte die Kriegerinnen inzwischen bemerkt und griff wütend an. Sein Morgenstern kam auf die Mädchen zugeschossen, eine zerstörerische Kraft wohnte ihm inne. Ohne Auszuweichen schoss das blaue Mädchen eine Kugel auf den Gegner. Sie schien aus Wasser zu bestehen, fror aber den Morgenstern in Sekundenschnelle ein. Klirrend ging er zu Boden und zerbarst. Mit einem beachtlichen Tempo kam das andere Mädchen auf den Herzlosen zu gestürmt. In ihrer rechten Hand bildete sich eine neue Kugel aus Blitzenergie. Noch im Lauf sprang sie hoch über den Herzlosen hinweg und schleuderte ihm die Energie direkt ins Gesicht. Wieder ertönte eine kleine Explosion und der Herzlose ging zu Boden. Geschlagen war er aber noch lange nicht. Seine rechte Hand verwandelte sich in eine riesige Axt, mit der er nach dem Mädchen ausschlug. Zum Glück war der Schlag schlecht gezielt und sie kam mit einem Schnitt in ihrer Kleidung davon. Wäre der Schlag besser gezielt gewesen, hätte er ihr vermutlich den Bauch aufgeschlitzt. Salto springend entfernte sie sich rasch aus der Nähe der Axt. „Es bringt nichts. Unsere Attacken sind nutzlos, wir brauchen Sailor Moon!“, rief sie ihrer Freundin zu. Doch die schüttelte den Kopf. „Wir können nicht so lange warten, sonst greift der Dämon wieder den Mann an.“ Terra stutzte. Dämon? Die beiden hatten anscheinend keine Ahnung mit was für einer Kreatur sie es zu tun hatten. „Wir müssen einen Kombinationsangriff versuchen.“, rief sie und die beiden Mädchen machten sich bereit ihre Attacken zur selben Zeit abzufeuern. Doch dem Herzlosen schien das alles zu lange zu dauern und er griff erneut an. Ein silbernes Licht blitze auf als die Axt auf ihr Ziel hinabsauste, für das blaue Mädchen schien es kein Entrinnen zu geben. Blut spritze auf und sie griff sich keuchend an ihre rechte Schulter. Zu ihrem Glück schien der Herzlose allgemein ein sehr schlechter Schütze zu sein, denn auch dieses Mal hatte er sein Opfer nicht voll erwischt. Trotzdem war die Wunde tief genug um Sailor Mercurys Arm unbrauchbar zu machen. „Sailor Mercury!“ Ihre Partnerin rannte auf sie zu. „Nicht Sailor Jupiter bleib weg.“ Entweder hörte Sailor Jupiter sie nicht, oder sie ignorierte den Zuruf. Rasch kniete sie sich neben sie und packte sie am Arm. Ein zufriedenes Grunzen ertönte und sie sah entsetzt auf. Über ihnen stand der Herzlose und genoss sichtlich ihre Hilflosigkeit. Schweigend hob er die Axt. Sailor Jupiter warf sich schützend über Sailor Mercury, als hoffte sie ihre Freundin doch noch schützen zu können. Noch ein letztes Mal hörte sie das Grunzen des Herzlosen und dann das scharfe Sirren einer herab sausenden Klinge… Doch der erwartete Schmerz blieb aus. Stattdessen schrie der Herzlose erneut wütend auf. Verwirrt sahen die beiden Mädchen auf. Aus dem Arm des Herzlosen ragte ein leuchtender Pfeil und dunkles Blut quoll aus der Einschussstelle. Terra konnte es einfach nicht mehr ertragen diese Gemetzel mit an zu sehen. Kurz entschlossen richtete er sich auf und verwandelte das Schwert in seiner Hand kraft seiner Gedanken in einen Bogen. Der Pfeil war nur schlecht gezielt und viel zu hastig abgeschossen, hatte aber trotzdem die gewünschte Wirkung. Scharf war er in das Fleisch eingedrungen und die Wucht des Einschlags lenkte den Schlag so weit ab, dass die Axt neben den Mädchen in den Boden einschlug. Ohne lange zu zögern setzte er einen neuen Pfeil an. Dieses Mal zielte er richtig und der Pfeil schlug im Kopf des Herzlosen ein. Wieder spritzte Blut auf. Doch es sollte für diesen Abend das letzte sein. Bevor der Herzlose auf dem Boden aufschlagen konnte, löste er sich auf und hinterließ wie alle seine Brüder vor ihm ein Herz, das in der Dunkelheit verschwand. Schnell machte Terra das er weg kam, solange die Mädchen noch verwirrt waren. „Was war das?“, fragte Sailor Jupiter und sah suchend in den Bäumen nach, aus denen die Pfeile gekommen waren. Keuchend stand Sailor Mercury auf. „Die Frage ist nicht Was das war, sondern Wer!“ Sie knickte wieder ein und unterdrückte ein schmerzerfülltes Stöhnen. Schnell eilte Jupiter ihr zu Hilfe. Sie legte einen Arm um ihre Taille und half Mercury wieder aufzustehen. Noch immer lief das Blut ihr den Arm hinab. „Wir sollten so schnell wie möglich den anderen davon berichten.“, sagte sie mit zitternder Stimme. Genau in diesem Augenblick verkündete ein Piepsen, dass eine ihrer Freundinnen sie zu erreichen versuchte. „Lass mich das machen.“ Sailor Jupiter zückte einen kleinen Pager und auf dem Monitor tauchte das Gesicht von Rei Hino auf. „Ami, Makoto. Ihr müsst sofort zum Tempel kommen. Wir müssen etwas wichtiges Besprechen.“ Sailor Mercury alias Ami Mizuno runzelte die Stirn. „Ist etwas passiert?“ Rei nickte. „Ja könnte man so sagen.“ Besorgt sah sie Ami direkt ins Gesicht. „Alles in Ordnung mit dir? Du siehst so blass aus. Großer Gott, ist das etwa Blut?“, fragte sie erschrocken als sie das rote Blut des Herzlosen auf Amis Gesicht entdeckte. Sailor Jupiter alias Makoto Kino nickte. „Wir hatten einen nächtlichen Sondergast, aber das erklären wir dir später. Wir sind auf dem Weg.“ Nachdenklich schaltete sie den Pager ab. „Heute Nacht überschlagen sich die Ereignisse.“ Auch Ami war besorgt. „Lass uns schnell zu den anderen gehen. Da erfahren wir mehr.“ Makoto sah sie an. Die Härte in ihrem Gesicht schwand und sie wirkte auf einmal sehr sanft. „Wollen wir erst einmal zu mir gehen, damit wir dich provisorisch verarzten können? Du weißt ja ich wohne hier ganz in der Nähe. Wenn wir dann bei Rei sind, werde ich dir einen richtigen Verband anlegen. Einverstanden?“ Ami lächelte dankbar. „Ja bitte.“ Auf Makoto konnte sie sich immer verlassen. Schweigend gingen sie fort und verschwanden bald in der Dunkelheit. Den bewusstlosen Mann fand kurz darauf ein nächtliches Liebespärchen, welches die Polizei und den Krankenwagen rief. Er wachte erst am nächsten Tag wieder auf, konnte sich aber an die Ereignisse der Nacht nicht mehr erinnern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)