Blue Eyes von abgemeldet (Was siehst du in meinen Augen?) ================================================================================ Kapitel 4: Schmerz - Naruto --------------------------- Ich war lange, sehr lange wie angewachsen einfach in meiner Küche stehen geblieben. Was hätte ich auch tun sollen? Sollte ich Sasuke nachlaufen um letztendlich doch wieder vor ihm zurück zu weichen? Ich wusste das er mich liebte und intimer mit mir werden wollte, ja, dass war mir schon lange klar. Aber ihn so zu sehen, in einem solchen...Zustand, das war... merkwürdig. Ich spürte mich zittern, spürte wie aufgewühlt ich plötzlich war, kaum hatte Sasuke meine Wohnung verlassen. Was hatte ich auch erwartet wie er reagieren würde? Ich hatte ja selbst zu verantwortendas er sich in einer solchen Verfassung befand und das er nicht über mich herfallen würde, war wohl auch klar. Sasuke würde mich niemals zu etwas derartigem drängen... Plötzlich bekam ich ein noch schlechteres Gewissen als ohnehin schon, weil mir klar wurde, wie sehr sich mein Freund nach mir verzehrte und weil mir nicht früher aufgefallen war, wie sehr ihn das ganze eigentlich quälte. Oh ich war so ein Dummkopf! Wie konnte ich ihn so lange ohne eine Erklärung sitzen lassen ohne daran zu denken dass er auch nur ein Mensch war? Ein Mann. Auch er hatte Bedürfnisse und brauchte ebenso viel Zuwendung wie ich. Er brauchte Liebe. Einen Beweis. Von mir. Das er nicht umsonst wartete. Dass ich mein bestes gab um bereit für ihn zu sein. Diesmal war ich dran, mich zu verändern. Das Wochenende näherte sich mit großen Schritten, es war Freitag und ich hatte Sasuke seit 2 Tagen nicht mehr gesehen. Immer war er schon weg gewesen, egal ob ich ihn Früh morgens abholen wollte oder am Nachmittag. Langsam machte ich mir Sorgen, auch wenn ich verstehen konnte das ihm die Sache von neulich bestimmt immer noch unangenehm war. Doch heute sollte ich ihn endlich erwischen und ich wusste auch schon genau, was ich ihm sagen würde. Nachdem mein Unterricht beendet war, wartete ich vor seiner Uni auf ihn und nachdem einige Studenten unbeirrt an mir vorbei gelaufen waren, kam auch mein Freund aus dem Gebäude. Er sah nachdenklich zu Boden während er auf das Tor zulief, an dem ich stand und so aus der Ferne wirkte er irgendwie verloren. Plötzlich überkam mich der Gedanke, ob er wohl auch so verloren gewirkt hatte, nachdem ich damals mit Jiraya nach Afrika gegangen war. Unwiederruflich kam mir Tayuya in den Sinn und ebenso Hinatas erzählung, wie Sasuke die Zeit verbracht hatte, nachdem ich gegangen war. "In den ersten Tagen war er kaum ansprechbar, nachdem wir den Brief von dir gefunden hatten war er noch weniger er selbst. Alles war durcheinander und es schien, als hättest du von uns allen einen Teil mitgenommen. Als hättest du Sasuke mitgenommen. Er war wie betäubt, völlig in seiner Trauer und seinen Selbstzweifeln gefangen. Niemand kam an ihn heran, selbst ich hatte probleme, ihn zu erreichen." Ich dachte daran, wie lange wir gebraucht hatten, um zueinander zu finden, einander zu sagen, was wir empfanden. Es war schwer und langwierig gewesen. Aber es hatte sich gelohnt. Sasuke war so Einfühlsam mit mir umgegangen, so verständnisvoll. So lange hatte er seine eigenen Bedürfnisse zurück gestellt, obwohl am Anfang noch alles gut zu sein schien. Mein Gott ich war in Hinata's Badezimmer damals halb über ihn hergefallen. Ich war süchtig nach ihm - bin es noch immer. Doch Hidan drängte sich immer stärker in meine Welt, obwohl ich weit weg von ihm war. Er hatte nicht nur körperliche Wunden hinterlassen und darunter litt schließlich auch Sasuke. Es musste ein Ende haben. Ich wollte Sasuke nicht noch mehr Leiden lassen, ihn nicht noch länger in Ketten legen. "Oi, Sasuke!", rief ich aus und setzte mein bestes Lächeln auf. Er schien aus seinen Gedanken zu schrecken, sah auf und... erstarrte. Seine schwarzen Augen wurden riesig und erinnerten mich für einen Moment an die Knopfaugen eines Teddys. So lange, bis alles um seine Augen herum rot wurde. Knallrot. Tomatenrot. Fast Dunkelrot. Ich befürchtete kurz, ihm würde der Kopf platzen, ich hatte ihn selten so schnell rot werden sehen und dann auch noch so intensiv. Okay, es war ihm noch mehr als nur unangenehm, was passiert war. So tun als wäre nichts gewesen war nun erst recht unmöglich. Allmählich verblasste mein Lächeln und plötzlich wurde mir heiß. Was genau wollte ich nochmal? Okay Uzumaki, ruhig jetzt! Es wird nichts besser, wenn du jetzt auch rot wirst und dich benimmst wie ein verknalltes Schulmädchen, dass ihren Freund beim Mastubieren erwischt hat... ...Verdammt... Allein der Gedanke ihn bei soetwas zu erwischen, trieb mir die Schamesröte in die Wangen. Ähm... wo war ich? Ich hatte mir alles so gut zurecht gelegt und nun war mein Kopf frei von Sätzen und voll mit Bildern. So ein Mist aber auch. Da blieb nur eines: Einfach drauf los quatschen. Mit aller Macht versuchte ich mein Lächeln aufrecht zu erhalten, nicht noch weiter an einen erregten Sasuke zu denken und ging auf ihn zu. Mein Freund wich unsicher einen Schritt zurück, ich sah wie sich ein Brustkorb hektisch hob, wie sein Blick verlegen zu allen Seiten huschte. Er wollte der Situation entfliehen, das ganze nicht wahr haben und einfach irgendwie übergehen, doch ich ließ ihn nicht. Mit wenigen langen Schritten war ich bei ihm, blieb jedoch dann unschlüssig vor ihm stehen. Ich hatte komplett vergessen was ich sagen wollte. Also began ich einfach zu lachen und das zu sagen, was mir als erstes in den Kopf kam. "Hehe, wer wird sich denn gleich so steif machen?" ... Das war... Fuck. Ich erstarrte äußerlich und innerlich klatschte ich mir gegen die Stirn. Das war gerade nicht wirklich aus meinem Mund gekommen oder?! Das war ernsthaft der schlimmste Satz der mir jetzt hätte einfallen können. Sasuke wendete sein Gesicht gen Boden und biss sich auf die Lippe, sein Gesicht hatte nicht einen blassen Fleck mehr. Das war so... unfassbar schrecklich! Alles war nur peinlich und unangenehm und wenn ich eines nicht konnte, dann die richtigen Worte für diese Situation finden. "Es tut mir Leid.", kam es dann ehrlich über meine Lippen und mir war, als hätte ein anderer das Sprechen übernommen. Sasuke rührte sich keinen Milimeter, aber ich hörte ihn leise schnauben und es klang fast ironisch. "Können wir reden?", fragte ich vorsichtig und suchte seinen Blick. Natürlich schien er nicht einmal daran zu denken mich anzuschauen. "Woanders? Bei dir?", fragte ich also weiter und blieb wo ich war. Ein Zucken ging durch seinen Körper, als hätte ich ein wichtiges Wort gesagt. Dann nickte er und lief an mir vorbei, einfach vorrausetzend das ich ihm folgen würde - was ich auch sofort tat. Wir verbrachten den Weg zu ihm mit Schweigen, es gab viel zu sagen, jedoch nichts was hier zwischen diese Häuser gehörte. Ich fragte mich was in ihm vorging, spürte aber auch meine eigene Anspannung, wusste ich doch schließlich, welchen Entschluss ich gefasst hatte. Ich hoffte, dass es diesmal bei der Umsetzung nicht holprig wurde und allein beim Gedanken an das bevorstehende wurde mir Heiß. Doch ich war Sasuke schon viel zu lange etwas schuldig und es galt mir, die Schulden endlich zu begleichen. Bei ihm angekommen, tratten wir ein, endledigten uns unserer Jacken und Schuhe und schlichen wortlos in seine Küche. Die Luft zwischen uns war so dick das man sie hätte greifen können. Beinahe zu rutiniert ging er an den Kühlschrank und holte für uns beide eine Coca Cola Dose heraus. Das zischen beim öffnen der Dosen schien ewig nachzuklingen. Wir tranken. Ich sah seinen Kehlkopf, wie er beim schlucken auf und ab tanzte. Ich wusste nicht was genau der Auslöser war, ob es seine blasse Haut war oder die Art, wie er sich bewegte - aber plötzlich machte es "Klick". Mit einem lauten Knall landete meine Coca Cola Dose auf seinem Küchentresen vor mir und während er vor Schreck das trinken unterbrach, lief ich mit großen Schritten auf ihn zu um den Tresen herum. Alles passierte so schnell das ich keine Zeit zum denken hatte und das war es, worauf ich gehofft hatte. Ich wollte nichts mehr denken, nur noch fühlen. Ich wollte ihn endlich fühlen. Sein verwirrt aussehendes Gesicht wurde sogleich von meinen Händen umrahmt, meine Lippen prallten auf seinen halb geöffneten Mund, den ich sogleich ausnutzte um meine Zunge hinein zu drängen. Ich hörte ihn nach Luft schnappen, spürte wie er zurück taumelte und seine Finger sich nach halt suchend zunächst in meine Ärmel krallten, sich dann wieder fahrig an den Schrank hinter ihm festhielten. Alles an ihm war verkrampft, doch ich wusste, wenn ich jetzt aufhörte, würde ich ganz den Mut und das Feuer in mir verlieren. Ich spürte seinen Widerstand, seine Hände drückten zittrig gegen meine Brust doch ich packte sie und drückte sie beiseite. Ich wusste wie sehr er mich wollte und ich hatte ihn schon viel zu lange warten lassen. Ich spürte seinen Körper nah an meinem und fühlte seine Wärme, sein erschaudern und beben und es wurde wie eine Droge für mich. Ich wollte das er sich fallen ließ, wollte ihn in meinen Händen schmelzen spüren, so wie ich in seinen schmelzen würde. Mein Kuss wurde fordernder und Sasuke wimmerte nahezu. Ich spürte noch immer seinen Wiederstand, deshalb löste ich mich widerwillig von ihm und sah ihm tief in die Augen. Wir sahen uns an, seine Augen waren vor schreck geweitet, sein Blick intensiv, doch er schien keine Anstalten zu machen, etwas sagen zu wollen. "Warum wehrst du dich, Sasuke?", kam meine leise Frage und ein funkeln durchzuckte seine Augen. Sein Atem streichelte meine Lippen. "Warum tust du etwas, was du eigentlich nicht willst?", fragte er stattdessen so schwach, dass ich es fast nicht gehört hätte und nun erkannte ich den Kummer in seinem Blick. Oh nein. "Ich möchte das du glücklich bist.", erwiderte ich und wusste das ich gerade durchblicken ließ, dass ich das hier gerade nicht unbedingt wollte. "Naruto, dass kann nicht-" "Hab ich dich denn nicht schon genug gequält?!", platze es plötzlich aus mir heraus, während ich meine Hände von ihm nahm und einen Schritt zurück wich. "Was? Was redest du denn?", er sah sichtlich verwirrt aus. "Wovon soll ich denn wohl reden, Sasuke?! Es ist offensichtlich das du intimer werden willst und genauso ist klar, dass ich bisher nicht bereit dazu war!", stellte ich wütend klar. "Ja und? Dann ist es eben so, wo ist das Problem?", Sasuke bemühte sich um Fassung, aber ich sah wie seine Pulsschlagader an seinem Hals wild pochte. "Du bist ein Mann, Sasuke! Auch deine Geduld hat ihre Grenzen!" "Ja und noch bin ich nicht an der Grenze!", fuck, er sah einfach zu süß aus, wenn er rot anlief. "Erzähl keinen Quatsch, deine Grenze liegt schon meilenweit hinter dir!", fauchte ich. "Woher willst du das denn bitte wissen?!" "Wer hat denn neulich nen harten bei mir gehabt?!" "Ach komm schon, was hast du erwartet, wie ich reagiere, nachdem du so gierig an meinem Finger lutschst?!!!", Sasuke war knallrot, ob vor Wut oder Scham war mir nicht ganz klar. "Du hättest deinen Finger ja auch wegziehen können!", entgegnete ich lauter als gewöhnlich. "Ich konnte nicht, Baka!", schrie er nun schon fast. "Ja weil du verdammt nochmal Sex willst und es nicht wahrhaben willst!", mein Herz raste vor aufregung, vor Wut, vor... verzweiflung. "Was?! Ist es das was du mir sagen willst?! Das ich nicht zu meinen Gefühlen stehen kann?! Dabei bist du doch der jenige, der vor jeder Berührung zurück zuckt!", schrie Sasuke mich an und plötzlich sah er nicht nur Wütend sondern auch verzweifelt und enttäuscht aus. "Du bist der einzige, der sich verkriecht, nicht ich, Naruto! Die ganze Zeit hast du nie mit mir geredet und ich hab geglaubt, dass es einfacher werden würde wenn ich dir Zeit gebe, aber stattdessen stehst du hier und willst mir etwas über meine Gefühle erzählen!", er redete sich so in rage das er auf mich zuging, während ich immer weiter zurück wich. Ich wollte ihm etwas entgegen schleudern doch er ließ mich erst gar nicht zu Wort kommen. Im Gegenteil, er schien gerade erst angefangen zu haben. "Was zur Hölle willst du noch von mir, Naruto? Ich habe die ganzen Monate über nichts gesagt und jede Abweisung von dir wortlos aktzeptiert! Ich habe mich nie Beschwerd, habe dich nie unter Druck gesetzt oder dich zu irgendetwas gezwungen! Hast du eigentlich eine Ahnung wie beschissen es sich anfühlt, die ganze Zeit von seinem Partner abgewiesen zu werden und nicht mal zu wissen, warum?!", er war mir inzwischen so nah, dass ich seinen Atem in meinem Gesicht spüren konnte und alles was ich sah, war der Schmerz in seinen Augen. Noch nie hatte ich ihn so wahrhaftig gesehen. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich absolut Sprachlos. Ich war überrumpelt und fühlte mich schuldig, weil ich seinen kummer so lange nicht erkannt hatte. Ich wollte estwas sagen, die Situation irgendwie entschärfen. Aber da kam die einzige Frage, die ich meinen Lebtag nicht vergessen würde. "Warum bist du überhaupt noch mit mir zusammen, Naruto?" Seine Stimme klang brüchig und die Trauer in seinen Augen schien unendlich. Ich fühlte mich restlos überfordert, konnte nicht begreifen was gerade passierte, während Sasuke zur Tür schritt, diese öffnete und mich auffordernd ansah. Ich erwiderte seinen Blick und bebte innerlich. Ich sollte gehen? Jetzt? Einfach so? War ich nicht hier, damit es besser wurde? Und jetzt war es noch schlimmer und ich sollte einfach gehen? "Sasuke-", setzte ich an, doch er unterbrach mich mit schneidender Stimme. "Denk einfach nur mal nach, Naruto. Denk nach. Dann kannst du wieder kommen." **** Mein Herz raste wie wahnsinnig, doch ich fühlte mich nicht halb so Lebendig. Ich hatte Sasukes Wohnung ohne ein weiteres Wort verlassen und rannte nun durch den schwarzen Wald. Der Wind peitschte mir ins Gesicht und es gab nur eine Person zu der ich jetzt gehen wollte. Als ich verschwitzt und zerzaust klingelte, dauerte es nicht lange, bis die schwere Holztür sich öffnete und ich in hell Violette Augen sah. "Hina - chan...", kam es brüchig von mir und ihre Miene wandelte sich von erfreut in zutiefst besorgt. _______________________________ Boa, dieses Kapitel war echt Zäh! Gott, es tut mir echt leid das Ihr soooo lange warten musstet, das nächste geht wieder schneller! Aber das hier wollte sich irgendwie nicht schreiben lassen, weil es auch irgendwie so schlimm ist, was passiert... Zu meinem kleinen Ratespiel: Nur eine Person hat meine neue Figur richtig erkannt! Super :D Wer nun der geheimnissvolle Tänzer ist, werd ich beim nächsten Mal auflösen! Ich liebe euch *Kekse und Milch da lass* Danke für eure Geduld Bis danni Eure Naru- chan002 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)