Run von Hinarika ================================================================================ Kapitel 48: vindicate --------------------- Jede einzelne Silbe ist mittlerweile eine offensichtliche Qual für sie und ihre Erinnerung beginnt bereits mit ihrem Bewusstsein zu verschwinden, während Naruto verzweifelt auf die Knie sackt. „Und mein… Va-ter-“ Aber was sie ihrem Vater noch mitteilen wollte, ist mit ihrer Erinnerung verloren gegangen. Denn in diesem Moment endet mit ihrem Herzschlag auch ihre Erinnerung. . . . Sasuke hebt das raffinierte Genjutsu stumm auf und die Gruppe kehrt verstört zurück in die Gegenwart, wo sie immer noch im Büro der Hokage verweilen. Während Tsunade nachdenklich die Stirn runzelt, wendet Sakura sich erneut an ihren blonden Teamkameraden, der sich in diesem Moment steif aus seiner knienden Position erhebt und sich mit einer verdächtigen Bewegung mit dem Arm über die Augen fährt. Und es braucht kein Genie, um zu erraten, was er denkt. „Das war nicht deine Schuld, Naruto!“ Die Verzweiflung steht klar in seinen blauen Augen, als er kraftlos den Kopf in ihre Richtung dreht. „Hast du gerade dasselbe gesehen, wie ich?“ Sakura öffnet protestierend den Mund, aber es kommt ihr ausgerechnet der Mann zuvor, von dem jeder zuletzt erwartet hätte, dass er in dieser Situation von sich aus das Wort ergreifen würde. „Sie hat Recht, Naruto.“ Nicht nur Naruto dreht sich perplex zum Clanoberhaupt der Hyuugas um, dessen Gesicht immer noch von den schmerzhaften Erinnerungen seiner ältesten Tochter gezeichnet ist. „Du weißt, dass Hinata niemals wollen würde, dass du dir das vorwirfst. Außerdem ist es nicht deine Schuld, dass sie und Hanabi zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Hinata hat die Entscheidung getroffen, Hanabi mit ihrem Leben zu beschützen, weil sie sie liebt-“ „Wir müssen sofort nach Hinata sehen.“ Diese Aussage beschert der Hokage sofort jedermanns ungeteilte Aufmerksamkeit und Hiashi tritt augenblicklich einen Schritt auf das Dorfoberhaupt zu. „Was meinst du, Tsunade?“ Die Godaime verschränkt nachdenklich die Arme und wechselt einen bedeutungsvollen Blick mit Sakura. „Es ist äußerst ungewöhnlich, dass sich ein Patient zuerst an das traumatische Ereignis erinnert, das den Gedächtnisverlust erst verursacht hat. Um nicht zu sagen ungehört.“ Sie wendet sich kritisch an den Uchiha. „Hast du die Sharingan bei ihr eingesetzt?“ Nach außen hin verzieht der Clanerbe wie gewohnt keine Miene. „Sie hat mich darum gebeten.“ Aber ganz wie er es erwartet hat, fährt seine ehemalige Teamkameradin augenblicklich aufgebracht zu ihm herum. „Was?! Und seit wann tust ausgerechnet du, worum man dich bittet?! Du dummer Idiot hast vielleicht alles noch schlimmer gemacht!“ „Oder nicht.“ Die junge Medic-nin dreht sich fragend wieder zu ihrer ehemaligen Sensei. „Tsunade?“ „Überleg doch, Sakura. Hast du schon mal davon gehört, dass ein Patient sich nach einem kompletten Gedächtnisverlust nur an den Auslöser erinnert hat, aber nicht an alles andere?“ „Du meinst-“ Die beiden Medic-nin wechseln einen stummen Blick, dessen Bedeutung allen medizinischen Laien verborgen bleibt und hechten im nächsten Moment gleichzeitig aus dem Raum. „Was zum-“ Aber Naruto stürzt bereits hinter den beiden Frauen aus dem Raum und der Rest folgt ihm auf den Fersen. • Sie biegen gerade rechtzeitig um die letzte Ecke vor Hinatas Zimmer, um Zeuge zu werden, wie Tsunade in einem beängstigenden Tobsuchtsfall die beiden Wachen anfährt, die immer noch vor Hinatas Krankenzimmer positioniert sind. „Wo zum Teufel ist Hinata Hyuuga?!“ „S-Sie hat das Zimmer nicht verlassen!“ „Zumindest nicht durch die Tür oder wie erklärst du Armleuchter dir, dass sie nicht mehr da ist?! FINDET SIE!“ Während die beiden Shinobi augenblicklich verschwinden, taumelt Naruto beinahe in seinem nächsten Schritt. „Tsunade?“ Die Hokage dreht sich mit einem tiefen Atemzug zu ihnen um. „Es sieht nichts nach einem gewaltsamen Eindringen aus. Ich nehme an, dass sie ihr Zimmer selbst verlassen hat.“ „A-Aber sie ist weg?“ Das kann nicht passieren. Nicht schon wieder! Nicht nach allem, was sie in den letzten Wochen schon durchgemacht haben. Sakura tritt an ihren besten Freund heran und umfasst seine Hand tröstend, während alle um sie herum wild durcheinander reden. „Wir werden sie finden, Naruto.“ „Aber warum sollte sie gehen?“ „Neji, verständige den Clan! Ich will sofort wissen, wo meine Tochter ist!“ Nach ein paar Sekunden dringt das Chaos um ihn herum wieder zu dem blonden ANBU durch und er stolpert verzweifelt aus Sakuras Halt. Und statt den Ausgang anzustreben öffnet er wortlos das nächstbeste Fenster und springt mit einem Satz auf das nächste Dach, ohne ein festes Ziel im Kopf, aber in dem Wissen, dass er sie unbedingt finden muss. Er hat die Dorfmauern gerade passiert, als Sakura zu ihm aufschließt und erneut nach seinem Arm greift. „Naruto, warte, bitte lass uns wenigstens zusammen gehen, du denkst-“ Aber der blonde Shinobi schüttelt die Hand seiner besten Freundin wütend ab. „Du willst wissen, was ich denke?! Ich denke, dass es vielleicht besser wäre, sie würde sich nie erinnern! Dass sie einfach weiterhin vergessen könnte, dass sie mich je geliebt hat!“ Er nutzt sein Chakra, um möglichst schnell von ihr wegzukommen und es dauert eine Sekunde zu lange, bis Sakura beschließt, dass sie ihn keinesfalls mit dieser Einstellung irgendwo alleine hingehen lassen kann. „Naruto, warte-“ Aber sie macht nur ein paar Schritte, bis sie ein vertrautes Gefühl stiller Warnung plötzlich innehalten lässt und ihre geschulten Instinkte augenblicklich hervorbringt. Es ist kaum spürbar und trotzdem ist plötzlich alles ein wenig anders. Sie ist in den letzten vier Jahren ein einziges Mal unachtsam in ein Genjutsu getappt und hat dafür in den letzten zwei Wochen ausgiebig bezahlt, aber wer auch immer sie dieses Mal in eines gelockt hat, ist entweder nicht annähernd so geschickt oder er wollte, dass sie es merkt. Die talentierte ANBU zieht ein Kunai aus ihrem Waffenbeutel, ohne ihren Blick zu senken und bei dem kleinsten Geräusch in ihrem Rücken, fährt sie lauernd herum. „Sasuke-“ Aber sie unterbricht sich, während sie seine vertraute Gestalt mustert, denn auch wenn er direkt hinter ihr war, als sie Naruto nachgelaufen ist, macht es trotzdem keinen Sinn, dass er jetzt hier ist. „Lass ihn gehen, Sakura.“ Genau das gleiche hat er vor ein paar Tagen schon einmal zu ihr gesagt, aber dieses Mal lässt es sie angespannt die Augen verengen, während der dunkelhaarige Clanerbe, beide Händen in den Hosentaschen vergraben, mit ruhigen Schritten auf sie zukommt. Er streckt in einer scheinbar beruhigenden Geste die Hand nach ihr aus, aber sobald seine Fingerspitzen ihren Arm streifen, bewegt sie sich in jahrelanger Erfahrung. Sie schlägt seine Hand mit einem Arm zur Seite, während sie in der anderen ihr Kunai führt und es ihm direkt in die Magengegend rammt. Seine vertrauten schwarzen Augen weiten sich fassungslos, während er sich keuchend krümmt. „Sakura-“ Aber statt sich seine Lügen anzuhören, drückt sie ihre Klinge noch ein wenig tiefer in seinen Körper. „Wer zum Teufel bist du? Und wo ist Hinata Hyuuga?!“ Seine Lippen verziehen sich noch zu einem gehässigen Grinsen, dann löst sich sein Körper vor ihren Augen auf und verwandelt sich in unzählige Krähen, die sie fluchend zurückweichen lassen, während die unheilbehafteten Vögel krächzend in die Luft steigen. „Verdammt!" Dann lichtet sich das Genjutsu um sie herum und das erste was sie sieht, sind die blutroten Augen ihres ehemaligen Teamkameraden. „Was ist passiert?“, will er knurrend wissen und tritt einen Schritt auf sie zu, aber die talentierte Medic-nin behält ihr Kunai wachsam in der Hand und weicht angespannt vor ihm zurück, was den Uchiha zu einem verständnislosen Stirnrunzeln verleitet. „Sag mir etwas, das nur wir beide wissen können“, verlangt sie leise, während das Blut laut in ihren Ohren rauscht und sie immer wieder seinen Gesichtsausdruck vor sich sieht, als sie ihr Kunai gezogen hat. Sie hat gewusst, dass es ein Doppelgänger war, aber das Adrenalin schießt trotzdem in solchen Mengen durch ihren Körper, dass ihr davon schwindelt. Es ist seine jahrelange Erfahrung, die ihn ihre Bitte nicht hinterfragen lassen. „Du bist heute Morgen in meinem Bett aufgewacht. Und das erste, was du getan hast, war mich anzumeckern, dass ich dich nicht früher geweckt habe, obwohl wir beide wissen, dass dein Körper den zusätzlichen Schlaf gebraucht hat.“ Sakura lässt ihr Kunai erleichtert sinken und steckt es mit einer kurzen Schilderung des Genjutsus, das sie durchbrochen hat, weg. Die blutroten Augen des Uchiha wandern missbilligend über den Wald, der sie umgibt. „Glaubst du, er ist hier noch irgendwo?“ „Nein, der ist schon lange weg.“ Wenn sie auch nicht begreift, was er bezweckt hat, ist eines in den letzten Minuten doch ausgesprochen deutlich geworden. „Irgendjemand spielt hier mit uns. Und sie wollen, dass wir es wissen.“ Der Ausdruck in den Zügen des Clanerben ist eines der vielen Dinge, die ihn in den letzten Jahren zu einem der gefürchtetsten Shinobi ihrer Zeit gemacht haben. „Dann wird es Zeit, dass wir endlich die Regeln ändern.“ . . . - Eine halbe Stunde später im Büro der Hokagen - Nach der nächsten von Sakura und Sasuke überbrachten Hiobsbotschaft, hat sie sich für einen Moment in ihr Büro zurückgezogen, um sich mit der Tatsache auseinanderzusetzen, dass sie mit einer Verschwörung zu kämpfen haben, die weit größer zu sein scheint, als sie bisher angenommen haben. Und eigentlich war sie ziemlich deutlich darin, dass sie keinesfalls gestört werden will, aber irgendeine arme Seele klopft trotzdem im denkbar ungünstigsten Moment an ihre Bürotür und betritt kurz darauf den Raum. „Tsunade-sama?“ „WAS?!“ Die junge Krankenschwester zieht unter dem zornigen Fauchen ihrer Hokage nervös den Kopf ein. „I-Ich muss Euch etwas sagen-“ „Solange es sich nicht um den Aufenthalt von Hinata Hyuuga handelt, wird es warten müssen!“ Die rothaarige Schwester verschränkt nervös ihre Hände miteinander. „Ich weiß nicht wo sie ist, aber i-ich war vorher bei ihr.“ Die leise Aussage, lässt die Hokage ruckartig aufsehen. „Spucken Sie`s aus, Yamamoto!“ „Sie hat über Schmerzen geklagt und als ich sie untersucht habe…“ Aber die Hokage unterbricht die Erzählung der verschüchterten Schwester schon nach wenigen Sekunden rabiat. „Und was in aller Welt veranlasst Sie dazu, einer instabilen Patientin so etwas ohne jegliche Vorbereitung mitzuteilen?!“ Wenn sie bis jetzt gedacht hat, dass das spurlose Verschwinden der jungen Hyuuga katastrophal ist, nimmt es unter diesem neuen Aspekt apokalyptische Ausmaße an. . . . - In der Zwischenzeit - Naruto hetzt außer Atem auf den Platz, wo sie regelmäßig mit ihrer jüngeren Schwester trainiert hat und wo vor drei Wochen alles schief gelaufen ist, aber als er sie auch dort nirgendwo finden kann, sinkt der blonde Shinobi verzweifelt auf die Knie. „Wo bist du bloß?“ So oft er auch jedes Gespräch durchgeht, das sie jemals geführt haben, ihm will beim besten Willen kein Ort mehr einfallen, an dem er noch nach ihr suchen könnte und er vergräbt er erschöpft den Kopf in den Händen. „Bitte, komm zu mir zurück, Hinata, bitte.“ Im ersten Moment glaubt er, er träumt, als er zuerst einen Hauch ihrer Chakrapräsenz wahrnimmt und dann ihr vertrauter Geist lautlos vor ihm aus dem Wald tritt. „Kira?“ Der weiße Wolf jault leise zur Begrüßung und trabt elegant über die Lichtung, bis er direkt vor dem verzweifelten ANBU innehält. Naruto runzelt verständnislos die Stirn. „Aber wenn du hier bist-“ Er wagt es kaum zu hoffen, aber- „Weißt du, wo sie ist?“ Das anmutige Tier sieht ihn für einen Moment stumm an und Naruto erkennt erstaunt, was ihm bisher nie aufgefallen ist: die Augen des Raubtiers haben die gleiche tiefblaue Farbe wie seine eigenen. Hinatas vertrauter Geist nickt wortlos und läuft ruhig in die Richtung zurück, aus der er gerade erst gekommen ist. Aber bevor sie zwischen den Bäumen verschwindet, sieht die Wölfin auffordernd zurück über ihre Schulter und der blonde Shinobi rappelt sich so schnell auf, dass er in seinem hektischen Versuch dem Tier zu folgen, beinahe über seine eigenen Beine stolpert. • Sie sind schon beinahe eine Stunde unterwegs und Naruto fragt sich besorgt, wie Hinata diese lange Strecke in ihrem geschwächten Zustand überhaupt zurücklegen konnte. Aber als sie den Rand der Shono-Schlucht erreichen, erkennt Naruto erstaunt, dass ihm dieser Teil des Landes allzu vertraut ist. Und wenn sie von sich aus hierher gefunden hat… Sein Herz beschleunigt hoffnungsvoll in seiner Brust, aber er unterdrückt die tiefe Sehnsucht mit aller Macht. Die Enttäuschung wird ihm erneut das Herz brechen, wenn er sie findet, nur um zu erkennen, dass er immer noch ein Fremder für sie ist. Doch als die Wölfin ihn zu ihrer Höhle führt, kann er die Hoffnung nicht länger abwehren. Er nimmt nur unbewusst wahr, dass der vertraute Geist am Höhleneingang zurückbleibt, denn alles was für ihn noch zählt, ist sie so schnell wie möglich zu erreichen. Sich mit eigenen Augen zu versichern, dass es ihr gut geht- Er hat sie gefunden! Hinata lehnt zusammengekauert an der Höhlenwand und hat die Arme um ihre angezogenen Beine geschlungen und ihr Gesicht darin verborgen. Aber seine leisen Schritte verraten ihn und die junge Clanerbin reißt erschrocken den Kopf hoch, bis sie ihn erkennt und ihre Augen automatisch die tiefe Panik verlieren. „Naruto.“ Der blonde ANBU schluckt nervös, weil das liebevolle Lächeln, mit dem sie zu ihm aufsieht, nicht nur sein Herz zum Rasen bringt, sondern auch seine verzweifelte Hoffnung stetig weiter schürt. Aber, dass sie ausgerechnet hierher geflohen ist, kann kein Zufall sein, oder? Er zwingt sich den knappen Abstand zwischen ihnen für den Moment aufrecht zu erhalten, mehr um den Rest seiner Beherrschung nicht auch noch einzubüßen, als nur, um sie nicht zu verschrecken. „Geht es dir gut? Bist du verletzt?“ Sein Blick fährt besorgt über das wenige, was er von ihr sehen kann, aber da schüttelt die junge Clanerbin bereits beschwichtigend den Kopf. „Nein, mir fehlt nichts.“ Ihre Worte mindern eine anhaltende Sorge, aber gleichzeitig kann er seine nächste Frage nicht mehr länger zurückhalten. „Hinata… Hina, wenn du hier bist, dann… bedeutet das-?“ Sie begreift ein bisschen zu spät, dass sie ihm dringend eine Erklärung schuldet und legt entschuldigend den Kopf schief. „Ich erinnere mich. An alles.“ Mehr hört er nicht mehr. Er verschwindet in nahezu unmenschlicher Geschwindigkeit aus ihrem Blickfeld und Hinata keucht erschrocken, als Naruto sie mühelos hochhebt, sie in derselben Bewegung gegen die Höhlenwand drängt und seine Lippen hemmungslos auf ihre legt. Sie ist schon vollkommen atemlos, als er sich nach diesem ersten Kuss von ihr löst und sie vorsichtig zurück auf ihre eigenen Beine stellt, aber er lässt auch nur von ihr ab, um ihr mit einer Hand geschickt ihr Oberteil über den Kopf zu ziehen. „N-Naruto!“ Sie schnappt überrumpelt nach Luft, aber da liegen seine Lippen schon wieder auf ihren. So wild und ungestüm, wie er sie noch nie zuvor geküsst hat. Aber seine Beherrschung hat er irgendwo in der Nähe des Höhleneingangs verloren. „Naruto“, versucht sie es ein letztes Mal schwach, während seine Lippen eine heiße Spur von ihrem Ohrläppchen bis zu ihrem Dekolleté ziehen. „Ich muss dir etwas sagen!“ Der talentierte ANBU hebt brummend den Kopf und drückt seine Lippen erneut hungrig auf ihre. „Und ich werde zuhören.“ Er schlingt blitzschnell beide Hände um ihre Hüfte und hebt die überraschte Clanerbin mit einem Ruck erneut auf seine Arme. Sie schlingt mehr aus Reflex die Beine um seine Hüfte, aber sie hat weder die Kraft noch den Willen ihm noch länger zu widersprechen, als er sie tiefer in die Höhle trägt und erst seine Jacke auf dem Boden ausbreitet, bevor er sie sanft darauf ablegt. „Später.“ Er küsst sie erneut und lässt nur die wenigen Sekunden von ihr ab, die er braucht um mit einer Hand in seinen Nacken zu greifen und sein eigenes T-Shirt loszuwerden. Aber das Bedürfnis sicher zu gehen, lässt ihn doch noch einen Moment innehalten und er lehnt seine Stirn schweratmend gegen ihre, um in ihren vertrauten Augen nach der Wahrheit zu suchen. „Du bist dir sicher? Du erinnerst dich an alles? Wer du bist, wer ich bin und dass du-“ Doch dieses Mal hebt die Clanerbin den Kopf, bis ihre Lippen kaum spürbar über seine streifen. „Dass ich dich beinahe mein ganzes Leben lang geliebt habe.“ Die Art wie sie seinen Satz beendet hat, lässt den Blondschopf für einen Moment schmerzerfüllt die Augen schließen, nachdem er die letzten Wochen jeden Tag mit der Angst verbracht hat, dass sie diese Worte möglicherweise nie wieder zu ihm sagen würde. Er schluckt, aber als er die Augen senkt, lenken die beschleunigten Bewegungen ihres Brustkorbs ihn wirkungsvoll ab. Er zieht die Fingerspitzen seiner rechten Hand federleicht von ihrem Schlüsselbein, durch das tiefe Tal ihrer Brüste und genießt das spürbare Stocken ihrer Atmung unter seinen Fingern, bevor er neckend ihren Bauchnabel streift. Er senkt seinen Körper ein Stück weit tiefer auf ihren, bis er jeden ihrer Atemzüge gegen seinen eigenen Oberkörper spüren kann und sucht erneut den Blick ihrer Augen. „Dann erinnerst du dich auch daran, dass wir schon einmal zusammen in dieser Höhle waren?“ Er zieht die tiefe Röte in ihren Wangen, die mehr als alles andere schon immer ihre Gefühle für ihn verraten haben, fasziniert erst mit seinen Fingern und dann mit seinen Lippen nach. Aber ihre nächste Bewegung lässt plötzlich seinen Atem beinahe schmerzhaft stocken. Die zierliche Hyuuga drückt ihre Lippen sanft gegen sein Schulterblatt, während sie mit ihren Fingern gleichzeitig den Knopf seiner Hose öffnet. „Spätestens jetzt würde ich mich wieder erinnern.“ Mit ihrem heiseren Flüstern büßt er auch den Rest seiner mühsam beibehaltenen Vernunft ein. Er löst sich nur Sekunden von ihr um seine Hose und seine restliche Kleidung loszuwerden, bevor er beide Hände an ihre Rippenbögen legt und ihr erneut rau seine Lippen aufdrückt. Hinata biegt ihren Rücken seufzend durch und der talentierte ANBU nutzt die Gelegenheit augenblicklich, um den Verschluss in ihrem Rücken zu öffnen und ihr die Träger ihres BHs von den Schultern zu streifen. Er küsst sie noch einmal, bevor er zärtlich über ihr Kinn und ihren Nacken wandert und mit seinen Lippen eine senkrechte Spur über ihren Oberkörper zieht, bis sie sich atemlos unter ihm windet. Er öffnet ihre Hose und beginnt den Stoff quälend langsam von ihren Beinen zu ziehen, während er jedes Stückchen Haut, das seine Handlung freilegt, mit seinen Lippen und Fingern nachzieht. Die junge Clanerbin streckt ihre Arme seufzend über ihrem Kopf aus, auf der verzweifelten Suche nach irgendeinem Halt, den sie nicht findet, bis Naruto sich über sie beugt und seine Hände und Finger über ihrem Kopf mit ihrem verschränkt, bevor er ohne jegliche Vorwarnung ihren Körper vollständig in Besitz nimmt. „Naruto!“ . . . - Ein wenig später, etliche Kilometer näher an Konoha - „Verdammt, Sakura, ich weiß, dass du sauer auf mich bist, aber kannst du vielleicht wenigstens für fünf Minuten mit dieser nervigen Schweigenummer aufhören?“ Seitdem sie das Büro der Hokage nach ihrem ernüchternden Bericht verlassen haben, um sich erneut auf die Suche nach Hinata zu machen, hat sie kein einziges Wort mehr an ihn gerichtet. Und nach vierzig Minuten eiserner Stille platzt dem Clanerben schließlich der Kragen. Die erfahrene Medic-nin beißt sich hart auf die Unterlippe und sucht ihre Umgebung kritisch ab, um ihn nicht ansehen zu müssen. „Ich glaube nicht, dass du hören willst, was ich im Moment zu sagen habe.“ „Sie hat mich darum gebeten, Sakura.“ Der ruhige Ton seiner Stimme hat wie so oft den gegenteiligen Effekt auf sie und bringt ihr Blut unter der Anspannung, unter der sie seit über einer Stunde steht, beinahe augenblicklich zum Kochen. „Ist dir eigentlich auch nur eine Sekunde in den Sinn gekommen, vielleicht vorher mit mir darüber zu reden? Eine Medic-nin zu konsultieren, bevor du losgehst und mithilfe deines Bluterbes den Verstand einer traumatisierten Patientin manipulierst?“ „Das habe ich-“ Die talentierte ANBU schnaubt verächtlich, aber der Clanerbe greift nach ihrem Oberarm und reißt sie grob zu sich herum. „Sieh mich an“, verlangt er energisch und wartet, bis sie seiner Aufforderung aufgebracht nachkommt. „Das habe ich! Aber du hättest es mir ausgeredet.“ Als sie sich auch weiterhin gegen seinen Halt sträubt greift er auch mit seinem zweiten Arm nach ihr und erst als sie zischend zu dem Schluss kommt, dass sie sich jetzt keinesfalls mehr aus seinem Halt befreien kann, ohne sich und ihn zu verletzen, hält sie wütend still und gibt sich unwillig damit zufrieden ihm ihren Zorn in Worten zu vermitteln. „Wenn du sowieso weißt, was ich getan hätte, brauchen wir auch nicht weiter darüber zu reden!“ Aber der dunkelhaarige Clanerbe macht keinerlei Anstalten sie loszulassen. „Was ich getan habe, war unglaublich riskant und von einem medizinischen Standpunkt aus betrachtet, wäre es nur allzu verständlich gewesen, wenn du es abgelehnt hättest.“ Sakura beißt ihre Zähne hart aufeinander, aber sie kann trotzdem nicht verhindern, dass ihr nächster Gedanke verräterisch durch ihre Lippen bricht. „Ich hasse es, dass du ständig glaubst zu wissen, was ich warum tue oder nicht!“ Aber bevor er etwas darauf erwidern kann, nimmt sie einen tiefen Atemzug, bevor sie erneut seinem Blick begegnet. „Wenn du zu mir gekommen und mir gesagt hättest, dass du glaubst Hinata dabei helfen zu können ihre Erinnerungen wieder zu bekommen, dann hätte ich mit Tsunade – unserer höchsten Vorgesetzten und der besten Medic-nin aller Zeiten – darüber gesprochen und wenn sie es abgesegnet hätte, dann hätte ich dich unterstützt-“ Aber der dunkelhaarige Clanerbe unterbricht sie erneut. „Hättest du das? Obwohl du mir immer noch nicht vertraust?“ „Ich-“ Aber sie unterbricht sich stockend, als sie die Erkenntnis, dass er mit seiner Behauptung tatsächlich Recht hat, wie ein Schlag in den Magen trifft. Es ist wahr. Sie liebt ihn, das hat sie immer. Aber sie vertraut ihm nicht. Sie würde ihn wohl im Kampf ihr Leben anvertrauen, aber ihr Herz und jedes ihrer Geheimnisse? Nachdem er sie gestern erst wieder verlassen hat, aus welchem Grund auch immer? Die talentierte Medic-nin nimmt einen gequälten Atemzug, der sich schmerzhaft in ihrem Brustkorb ausdehnt. Er hat Recht. „Es-“ Aber Sasuke legt seine Hände sanft um ihren Hals, sodass sich seine Finger über ihre erhitzten Wangen fächern und schüttelt ablehnend den Kopf. „Hör auf. Das ist nichts, wofür du dich entschuldigen oder rechtfertigen musst. Es ist allein meine Schuld, dass du mir nicht vertraust und ich habe dir in den letzten acht Jahren weiß Gott nicht viele Gründe gegeben, um es zu tun. Ich habe nicht vergessen, was du bei meiner Rückkehr zu mir gesagt hast und ich habe fest vor, mir dein Vertrauen zu verdienen. Und es ist mir egal wie lange es dauert.“ Seine gewohnte Arroganz verzieht seine Lippen zu einem leichten Grinsen. „An den meisten Tagen genieße ich es sogar beinahe, dass du es mir so schwer machst.“ Die junge ANBU schüttelt schmunzelnd den Kopf, obwohl sie ihre zittrigen Finger verraten, als sie sie haltsuchend auf seine Schultern legt. „Deine Arroganz ist wirklich bodenlos.“ „Und trotzdem liebst du mich.“ Ihr Atem stockt erneut hart in ihrem Brustkorb, als sie für einen Moment das Atmen vergisst und beinahe schockiert in seine dunklen Augen starrt. Nach all den Wochen, in denen sie einander abschätzend umkreist haben. Nach all den Nächten, die sie mittlerweile miteinander verbracht haben. Seit sie sich ihre Gefühle für ihn eingestanden hat, ist es ihr bestimmt hundert Mal auf den Lippen gelegen. Und bis er es eben dargelegt hat, ist ihr nicht einmal selbst bewusst gewesen, was sie wirklich zurückhält. Abgesehen von der Tatsache, dass sie sich geschworen hat dieses Mal nicht die Erste zu sein, die mit einem Lippenbekenntnis auf alles oder nichts setzt. Und wenn sie ewig wartet. Aber die Art wie er mit einer Zärtlichkeit, die ihr erneut den Atem raubt, kaum dass sich ihr Brustkorb wieder annähernd normal hebt und senkt, beide Hände an ihre Wangen legt und den Kopf beugt, bis seine Lippen ihre berühren, lässt sie glauben, dass es vielleicht bei weitem nicht mehr ewig dauern wird. Er hat sie noch nie so geküsst. Als hätten sie alle Zeit der Welt und ohne dass es auf Sex hinausläuft. Auf eine Art, die sie nicht nur vermuten, sondern beinahe wirklich glauben lässt, dass er nach all den Jahren auch wirkliche Gefühle für sie hat. Als er sich von ihr löst, hat sie jedes Zeitgefühl verloren und vermag nicht mehr zu sagen, ob er sie nur für eine Minute geküsst hat oder ob es fünf waren. Sasuke lehnt seine Stirn vertraut gegen ihre und sie muss sich weiterhin an seinen Schultern festhalten, denn auch wenn das ständige Karussell in ihrem Kopf nach all den Ereignissen der letzten Wochen für den Moment endlich aufgehört hat sich zu drehen, traut sie ihrem Körper doch nicht sie in diesem Moment nicht im Stich zu lassen. „Aber-“, er unterbricht sich und scheint zum ersten Mal an diesem Tag zu zögern, direkt auszusprechen was er denkt. „Sag es mir“, bittet sie ihn leise, beinahe verzweifelt daran interessiert was er zu sagen hat, während er offener und ehrlicher mit ihr spricht, als er es je zuvor getan hat. „Du musst mit mir reden, Sakura. Ich habe kein Problem damit, wenn du mich verfluchst oder anschreist, aber wir wissen beide, dass meine Ausdrucksweise bei weitem nicht ausreicht, um Gespräche dieser Art für uns beide zu führen.“ Sie hebt ihre Armen von seinen Schultern und schlingt sie stattdessen lächelnd um seinen Hals. Sasuke Uchiha hat sie gerade tatsächlich darum gebeten mit ihm zu reden. Über Gefühle. Vielleicht gibt es doch noch Hoffnung für sie beide. „Ich denke, das lässt sich machen.“ Aber bevor sie ihn erneut zu sich herunterziehen kann, lässt sie eine vertraute Präsenz inne halten und als sie sich aus Sasukes Umarmung dreht, tritt Hinatas vertrauter Geist bereits hinter ihnen aus dem Wald. „Ich wollte euch nicht stören.“ „Kira!“ So wie Naruto vor ihr, begreift Sakura schnell, was es bedeutet, dass der weiße Wolf jetzt hier ist. „Weißt du wo Hinata ist?“ Der majestätische Leitwolf nickt knapp. „Naruto hat sie bereits gefunden. Ich wollte euch nur sagen, dass sie bald zurück sein werden.“ Sakura legt erleichtert den Kopf in den Nacken und schließt seufzend die Augen, während der Wolf bereits wieder verschwindet. „Kami, sei Dank!“ Sie spürt Sasukes Lippen in ihrem Nacken und dreht sich zu ihm um. „Ich nehme an, das heißt du vergibst mir.“ Seine typische Art lässt sie in diesem Moment nur schmunzelnd den Kopf schütteln und aus ihrer übermütigen Erleichterung heraus, ergreift sie ausgelassen seine Hand. „Lass uns zurückgehen. So sehr ich es liebe Tsunade zu schikanieren, überbringe ich ihr zur Abwechslung gerne auch mal eine gute Nachricht.“ . . . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)