Be Your Girl von Hatsu-chan ================================================================================ Kapitel 1: Trauriges Mädchen ---------------------------- Be Your Girl Kapitel 1: Trauriges Mädchen Eilig rannte der brünette Junge, mit der Fliegerbrille um den Hals baumelnd, die Straße runter. Seinen Rucksack hatte er sich unter den Arm geklemmt und den Rest seinen Frühstücks zwischen seine Zähne. „So ein Mist, der erste Schultag nach den Ferien und ich habe verschlafen!“ dachte er, blieb jedoch stehen als er jemand seinen Namen rufen hörte. Seitlich drehte er sich nach hinten, um zu sehen wer es war. Er staunte nicht schlecht, als er die Person erblickte, dabei klappte ihm der Mund auf und das restliche Stück Brot landete auf dem Asphalt. „K...Ken was machst du denn hier?“, fragte er stotternd nach, worauf der angesprochene kichern musste, es sah einfach zu komisch aus wie verdattert sein Freund drei blickte. „Ich habe dir doch erzählt, dass ich die Schule wechsle.“, sagte r dann und ging an dem verblüfften Daisuke vorbei. Wenige Sekunden später folgte ihm der Brünette, zog ihn dann an der Schulter etwas zu sich. „Ja, aber du hast mir gar nicht erzählt, dass du auf die selbe Oberschule wie wir wechselst.“, stellte Daisuke noch mal seine Verwunderung klar, während sie ihren Weg zur Schule fortsetzten. Daisuke, Kari und Takeru hatten diesen Sommer die Mittelschule hinter sich gelassen und waren nur Oberschüler im ersten Jahr, somit besuchten sie dieselbe Schule wie älteren Digiritter. Ken kicherte wieder und Davis verstand die Welt nicht mehr, wie so oft stand er auf dem Schlauch und wusste nicht um was es ging. „Ich wollte euch überraschen.“, brachte Ken dann heraus und sah ihn schmunzelnd an. Immer noch mit einem verwunderten Gesichtsausdruck, sah der Brünette zu seinem Freund und musste dann jedoch grinsen. „Na, du bist mir ja Einer! Aber ich freue mich, dass wir jetzt mehr Zeit miteinander verbringen können.“, sagte er dann und grinste wie ein Honigkuchenpferd. In der Tat verbrachte Daisuke gerne Zeit mit Ken, egal ob in der Digiwelt oder einfach nur beim Computer spielen.Ken war nun mal sein bester Freund und er konnte sich keinen anderen als seinen Partner vorstellen. Für ihn war es kein Zufall gewesen, dass gerade Ken sein Partner wurde und ihre Digimon mit einander die D.N.A Digitation vollziehen konnten. Er und Ken waren sich ähnlich und doch so verschieden. Doch eins war für Davis klar, er konnte sich keinen anderen vorstellen und wenn er ehrlich war, wollte er das auch nicht. „Dann kommen wir ja in dieselbe Klasse.“, sagte Davis glücklich und grinste immer noch über beide Ohren. Er überhörte Kens Warnung und lief in Jemanden hinein. Mit einem Ruck landete er auf dem Boden, mit schmerzverzerrten Gesicht rieb er sich seinen Hinterteil, blickte dann auf zu der Person, die er umgerannt hatte. „Tu.. Tut mir leid.“, brachte er verlegen raus und schmunzelte leicht. Er musterte das Mädchen vor sich und musste feststellen, dass sie ihm irgendwie bekannt vor kam. Aber woher kannte er sie bloß? Bevor er ihr jedoch die Frage stellen konnte, reichte er ihr erstmal seine Hand um ihr beim aufstehen zu helfen. Diese Gäste wurde jedoch nicht von ihr angenommen. Sie stand von alleine einfach auf und ohne sich noch mal zu ihnen umzudrehen oder etwas zu sagen, verschwand sie in der Menge. Fragend starrten die Jungs ihr hinterher, bis Davis die Hand seines Freundes vor der Nase hatte, dankbar packte er nach ihr und ließ sich hoch helfen. „Die war ja komisch...“, hörte der er Ken sagen und nickte leicht. „Und trotzdem, ich glaube ich kenne sie“ Die Schulglocke holte ihn aus seinen Gedanken und lies das geschehene in den Hintergrund rücken. Schnell packte Daisuke Ken an der Hand und zog ihn zum Schulgebäude, dort zum Schwarzen Brett, wo die Aushänge der Klasseneinteilung hingen. „Yes!“, gab Davis glücklich von sich und sprang leicht hoch, packte dann Ken und lief wieder los. Dieser sah fragend zu ihm nach vorne, als ob er den Blick spüren konnte drehte sich der grinsende Junge zu ihm nach hinten und verkündete Ken, dass sie beide in eine Klasse zugeordnet wurden. Schnell huschte er zusammen mit Ken, in ihr neues Klassenzimmer und sah sich nach zwei guten Plätzen um, am besten irgendwo am Fenster. „Da hinten.“, gab er von sich und zog Ken weiter. Dieser gab nur ein Seufzen von sich, er wusste ja, dass sein Freund oft etwas aufgedreht war, vieles überstürzte und schnell in die Luft ging. Doch das waren auch alles Eigenschaften die er mochte. Davis sah oft so süß aus, wenn er dann auf die Nase fiel und sich verlegen am Hinterkopf Kratzte. Fragend blieb Ken stehen. Süß? Wo kam den das plötzlich her? Seit wann fand er Daisuke den süß? Okay dieser sagte es auch oft; dass er sein Lächeln süß fand, oder sein kichern, oder wenn sich Ken beim Computerspielen aufregte, aber das war doch was anderes oder? Davis wollte ihn doch nur necken. Oder? Vielleicht sollte er sich nicht weiter darüber Gedanken machen, das ganze würde nur noch mehr Chaos in seinem Kopf verursachen und Daisuke alleine schaffte es schon mehr als gut, seine Gefühle und Gedanken durcheinander zu bringen. Nach dem Daisuke sie nun zu den beiden Plätzen am Fenster gezogen hatte, erblickte er auch Takeru und Hikari welche gerade die Klasse betraten. Lachend stellten sie fest, dass alle vier in einer Klasse gelandet waren. „Aber lenke uns ja nicht ab!“, sagte der blonde lachend zu Davis, was ihn dazu brachte sich mal wieder über die Bemerkung aufzuregen. „Sei du bloß selber ruhig.“, gab er protestierend von sich und Kari hörte man nur kichern. Ja das war schon eine Chaotische Truppe und Ken war froh ein Teil davon zu sein, ja es machte ihn glücklich solche Freunde zu haben. Kens Blick wanderte zur Tafel als er dort einen recht jungen Mann mit einer großen Brille und Bart erblickte: „Mein Name ist Ryo Tamura.“ sagte er und schrieb den Namen an die Tafel: „Ich bin ab Heute euer neuer Klassenlehrer.“ Während Tamura im Anschluss die Klassenliste durchging, stellte in dem Raum über ihnen der altbekannte Lehrer von Tai und den Anderen der Klasse eine neue Klassenkameradin vor. Ein brünettes Mädchen mit einen dunklem grünschwarzen Kleid trat in die Klasse ein. Ein paar der dunklen Strähnen ihrer Haare, hingen ihr im Gesicht und umschmeichelten ihren kalten blick der auf die Schüler gerichtet war. Sie wirkte irgendwie unheimlich und jagte mit ihren Blick, den Schülern einen kalten Schauer über den Rücken. Doch einige der Klassenmitglieder hatten eher fragende und doch erfreute Gesichter. Sora, Matt, Izzy und Tai erkannten die Brünette und sahen sich lächelnd an. „Mimi ist zurück.“, hörte man Soras leise Stimme piepsen und die Rothaarige winkte dem Mädchen, was immer noch neben den Lehrer stand, zu. Vor einer nicht so langen Zeit hätte sie sich sicher sehr gefreut die anderen wieder zu sehen, hätte ihr Lächeln erwidert und die Anderen in den Arm genommen, sie gedrückt und mit Sicherheit währen ihr Freudentränen über das Gesicht gelaufen. Doch in diesen Moment war alles verschwommen, als ob man Wasser über ein noch nicht getrocknetes Bild gegossen hätte und die nasse Farbe lief Seelenruhig und ohne sich was bei zu denken ineinander und verschmolz so zu einer nicht definierbarer Masse, pechschwarz und ohne jegliche Form. Der Lehrer sah das Mädchen auffordernd an, er hatte gehofft sie würde sich vorstellen oder was über sich erzählen, stattdessen glitt ihr Blick über das Klassenzimmer und fixierte einen Sitzplatz. „Darf ich mich da hinsetzen?“, fragte sie den verwirrten Mann. Doch sie wartete seine Antwort nicht ab, sondern begann sich einfach zu dem Platz hinter Taichi. Während sie an den Tischreihen vorbei ging, blickten sie ihre neuen Klassenkameraden recht verwirrt nach. Das Mädchen war schon komisch, dachten sie sich. „Sehr unhöflich.“ hörte man eins der weiblichen Mitglieder der Klasse flüstern, doch bevor das große Tuscheln anfing, räusperte sich der Lehrer und richtete sich seine Brille. „Nun Schüler, da unser neues Klassenmitglied zu schüchtern ist, sich vor zu stellen, mach ich das. Das ist Mimi Tachikawa, sie kommt aus Amerika. Wobei sie schon vorher in Tokio gelebt hat, ich hoffe ihr seid nett zu ihr.“, stellte er Mimi knapp vor, räusperte sich nochmal und begann dann die Klassenliste zu überfliegen. Nach unendlich langen Unterrichtsstunden die einfach nicht enden wollten, so kam es zu mindestens den Freuden vor, welche vor Neugier und Aufregung es kam noch auf ihren Plätzen aushalten konnten und sich ständig abwechselnd fragende Blicke, wenn sie sich mal nicht zu dem neuen Klassenmitglied umdrehten. Dann kam endlich die erlösende Klingel und sie konnten endlich ihre Fragen an Mimi direkt stellen, doch ein Klassenmitglied war schneller als sie. Das Mädchen saß einen Tisch weiter, rechts von Mimi, sie stand mit einem strahlendem Lächeln und ausgestreckter Hand neben ihr; „Hallo, mein Name ist Yumi Kino. Ich bin die Klassensprecherin, sowie auch die Schulsprecherin. Wenn du Probleme oder fragen hast, kannst du immer zu mir kommen.“ Gab sie höflich und freundlich von sich und wartete darauf, dass Mimi ihre Hand ergriff. Doch diese machte keine Anstalten die Gäste zu erwidern. Sie erhob sich, schenke Yumi einen kurzen Blick und sprach mit einer recht kühlen und ruhigen Stimme zu ihr: „Wie schön für dich, aber ich brauche deine Hilfe nicht.“Dann erhob sie sich und verließ das Klassenzimmer. Die Luft wurde ihr zu Stickig und sie wollte auf die Toilette. Das ihre Freunde total verwirrt und verwundert ihr nachblickten, so wie den Kommentar von Yumi, den sie sehr wohl gehört hatte, interessierte sie alles nicht. Das Ganze hier interessierte sie nicht. Wenn es nach ihr gegangen wäre, wäre sie nie hier hin gekommen, hätte diese Schule nicht besucht, ihre alten Freunde nicht wieder gesehen, sie wollte nur eins, in Ruhe gelassen werden. Wollte einfach nur in ihrem vertrauten Zimmer sitzen und den Tag herum bekommen. Aber nein, ihre Eltern bestanden drauf nach Japan zurück zu kehren, sie in diese Schule zu schicken, sie in eine Schuluniform zu stecken, die sie ja doch nicht trug und so zu tun als ob alles gut wäre. Als ob das ganze nur eine Frage der Zeit wäre. „Die Zeit kann nicht alle Wunden heilen!“ dachte sie sich und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht. „Man kann sich nur an die Schmerzen gewöhnen“ ein schiefes Grinsen huschte über ihr Gesicht. „Doch das macht es auch nicht besser.“, flüsterte sie und spritze sich wieder kaltes Wasser ins Gesicht. Das ganze Getue ihrer Eltern, als ob nichts schlimmes passiert wäre, als ob sie sich nur eine kleine Verletzung zu gefügt hätte und man nur abwarten müsse das der Schorf abging und nur eine Narbe Übrig blieb, dass machte sie wütend. Es war keine kleine Verletzung, kein kleiner Schnitt der eine Narbe zurück lies. Es war ein tiefer Einriss in ihrem Herzen, in ihrer Seele, der nie wieder verheilen würde. Seufzend blickte sie zu Seite, als sie eine wohlbekannte Stimme an der Tür vernahm. Es war Sora, welche ihr gefolgt war und mit einem freudestrahlenden Lächeln auf den Lippen auf sie zukam. Es war Mimi klar gewesen, dass sie früher oder später auftauchen würde. Sie würde Mimi sagen, wie sehr sie sich freuen würde die Brünette zu sehen, dass sie sich jedoch wunderte, dass Mimi sich nicht gemeldet hatte und natürlich aufgrund dessen sehr überrascht war. Und dann fügte sie noch einen Satz hinzu, den Mimi schon von ihren Augen ablesen konnte. „Jetzt kann es wieder so sein wie früher!“ Als der Satz viel drehte sich Mimi wieder weg und ballte die Hände zu Fäusten. Wie früher... wie früher... konnte es einfach so wieder so sein wie früher? Was hieß das überhaupt? Wann genau war dieses „Früher“ Mimi verstand ihre Aussage nicht. In ihr herrschte nur noch Leere, der Schmerz und Wut, so viel Wut. Sie trocknete sich schnell das Gesicht ab, ging zu Tür, blieb neben Sora stehen und schenkte ihr einen abweisenden Blick. „Ich erinnere mich nicht mehr an dieses „Früher“ von dem du sprichst. Für mich existiert nur noch diese bittere, schmerzliche Gegenwart. An dieses „Früher“ kann ich mich nicht mehr erinnern.“ Sora trafen ihre Worte wie ein Schlag in den Magen. Ihr wurde schlecht und sie musste sich am Türrahmen festhalten. Geschockt starrte sie die kahlen Fliesen ihr gegenüber an, sie spürte noch wie Mimi an ihr vorbei ging, ihren Arm dabei streifte und keinen Anstalten mehr machte, Sora noch etwas zu sagen. Sie lies Sora alleine mit ihren Tausend Fragen zurück. „An dieses Früher kann ich mich nicht erinnern...“, flüsterte sie, fast schon heißer vor sich hin und senkte den Kopf. Was war den nur mit Mimi passiert? Es war fast schon so als hätte sie ihre enge Freundschaft einfach vergessen, oder sie aufgegeben. Die Erinnerungen die sie verbunden hatten. „Früher... ich meinte doch nur die Zeit, in der wir wie Schwester waren...“ brummte Sora erneut und drehte sich langsam herum. Sichtlich verletzt blickte sie ihrer besten Freundin nach, sah wie sie im Klassenzimmer verschwand, wo Tai und die Anderen geblieben waren, nach dem Mimi einfach gegangen war. Sie hatten beschlossen das Sora erstmal alleine nach ihr sehen sollte, da es Mimi scheinbar nicht gut ging. Nachdem Mimi die Klasse wieder betreten hatte, setzte sie sich wieder an ihren Platz, ihr Blick glitt zum Fenster doch sie spürte förmlich die Blicke, welche auf ihr ruhten. Sie konnte sich schon denken was sie über sie tuschelten. „Sie ist ziemlich unhöflich.“ „Ganz schön merkwürdiges Mädchen.“ „sie ist hübsch, gibt ihr aber nicht das recht so Hochnäsig zu sein.“ „Ja finde ich auch, ganz schön eingebildet.“ Es war ihr egal was sie über sie sagten. Es war ihr egal, dass Sora mit einem traurigen Blick die Klasse wieder betrat und den anderen mitteilte, dass Mimi sie abgewiesen hatte. Die Blicke, die sie dafür erhielt waren ihr genauso egal. Sie wollte nur weg, weg aus dieser Klasse, weg von diesen Leuten, weg aus dieser Stadt. „Warum haben sie mich her gebracht? Warum quälen sie mich so?“ sie verstand die Handlungen ihrer Eltern nicht. Dachten sie wirklich, sie könnte den Tod von Mary einfach so vergessen? Nur weil sie jetzt wieder in Japan wahren?! Die Zeit konnte die Wunden nicht heilen und auch ihre alten Freunde konnten es nicht, sie war kein naives kleines Mädchen mehr. Nein, sie war ein trauriges Mädchen, was nur noch eins wollte; in ruhe gelassen werden. Sie erblickte Taichi, welcher zu ihr herüberkam, sich zu ihr setzte und ihn ein aufrichtiges, fröhliches Lächeln entgegen brach. Er fragte sie, wie es ihr ging und warum sie so ein Gesicht, wie sieben Tage Schneesturm ziehen würde? Doch Mimi antwortete ihm nicht, sie ignorierte ihn einfach. Dies bemerkte er und sein Grinsen verschwand aus seinem Gesicht. „Was soll das, ich spreche mit dir.“, kam es mit zorniger Stimme von ihm, dann packte er sie an der Schulter und zog sie leicht zu sich, so das sie ihn anblicken musste. Doch bevor er weiter sprechen konnte, kam Yumi zu ihnen und sah ihren Freund fragend an. „Kennst du sie?“, fragte sie Tai energisch nach. Dieser nickte. „Sie ist eine gute Freundin.“, sagte er dann und wandte seinen Blick wieder von Yumi ab. Er sah wieder zu Mimi, welches ihn jedoch mit kalten Augen anfunkelte und seine Hand etwas grob von sich schob. „Kümmere dich um deinen Scheiß.“, gab sie streng und kühl von sich, sodass ihm ein Schauer über den Rücken lief. „Ich will einfach nur weg“ schallte es wieder in ihrem Kopf. Sie war jedoch heilfroh, als der Lehrer die Klasse betrat und mit dem Unterricht begann. Seufzend drehte sich Tai um und versuchte dem Unterricht zu folgen. „Was ist bloß mit ihr los?“, brabbelte Tai vor sich hin und schielte zur Izzy, mit welchem er sich die Sitzbank teilte. Izzy drehte sich im selben Moment zu Tai, die beiden Freunde hatten noch in den Ferien abgemacht im neuem Schuljahr nebeneinander zu sitzen.Tai hatte beschlossen seine Noten zu verbessern und Izzy so um Hilfe gebeten. Das er nun etwas weiter weg von Yumi saß, war für ihn selber eher eine Erleichterung als ein Problem, sie sah es jedoch anders, sie bestand drauf wenn seine Noten in einem halben Jahr besser wurden, er sich wieder neben sie setzen sollte. Nachdem Tai ihr jedoch immer noch sage das er es für keine gute Idee hielt, hatten die beiden sich gestritten und sie sprach danach drei Tage nicht mehr mit ihm. Er war mehr als froh, dass sie aufgehört hatte zu schmollte und die Sache einfach auf sich beruhen lies und sie wieder ein normales Paar sein konnten. Doch die Tatsache das Mimi wieder in der Stadt war, brachte ihn total durcheinander und machte ihn mächtig nervös. Unter anderen Umständen hätte er sich sehr gefreut, er freute sich auch, tief in seinem inneren machte er Luftsprünge, doch Yumi saß ihm in Nacken und das Verhalten seiner alten Freundin fand er mehr als Merkwürdig. Er hatte sie ganz anders in Erinnerung. „So abweisend kenne ich Mimi gar nicht..“ hörte er nun die Stimme seines Sitznachbars nachdenklich vor sich hin brummen. Tai hoffte das sich ihre Laune bald wieder legen würde und sie ihnen dann erklären konnte was los war „Vielleicht ist sie nur traurig, dass sie ihre Freunde in den USA zurück lassen musste“ dachte er sich und versuchte sich wieder auf den Unterricht zu konzentrieren. Mimi war einfach nur froh darüber gewesen als es zur Mittagspause geklingelt hatte, schnell hatte sie den Klassenraum verlassen und lief nach Draußen, wo sie am Rande des Schulhofes unter einen großer Eiche Schutz vor den neugierigen und sie fast schon durchbohrenden Blicken fand. Sie lies sich an seinem Stamm auf den Boden gleiten, atmete tief durch und vergrub das Gesicht in den Händen. Warum konnten die Anderen sie nicht einfach in Ruhe lassen? Wieso konnten sie nicht verstehen, dass Mimi keinen Bezug zu ihnen haben wollte? „Ich will doch nur alleine sein.“ Sie zog ihre Beine an sich, blickte zum Himmel und wünschte sich einfach davon fliegen zu können. Ja sie war „früher“ anders gewesen. Sie war fröhlich gewesen, hatte stets ein Lächeln auf den Lippen, sie war aufbrausend gewesen, laut und direkt. Ja sie hatte immer sofort gesagt was sie dachte und machte um ihre Meinung kein Geheimnis. Doch oft wurde sie kritisiert mit ihrer direkten Art kam nicht jeder klar. Sie sagten sie wäre eine Heulsuse und sollte nicht immer nur jammern. „Stell dich doch nicht so an!“ - Wie sie diesen Satz hasste! Sie hasste es, wenn ihr jemand sagte wie sie sein sollte, was sie sagen oder besser nicht sagen sollte und wie sich zu benehmen hatte. Die anderen verlangten immer so viel, doch sie gaben nie etwas zurück. Sie nahmen so selten Rücksicht auf ihre Gefühle und jetzt hieß es einfach: „Jetzt kann es so sein wie Früher!“ „An dieses Früher erinnere ich mich nicht... an dieses Früher will ich mich nicht erinnern.“ leicht ballte sie die Hände zu Fäusten und drückte sie so fest dass die Finger zu schmerzten begannen. „Ich war eine Lachfigur für sie.“, sie biss sich auf die Unterlippe und schüttelte den Kopf. Nein, sie wollte nicht das alles wieder so war wie Früher! Sie wollte keine Lachfigur mehr sein, nie mehr! Sora lehnte sich an Matt und seufzte tief durch. Die Rothaarige verstand einfach nicht, warum ihre eigentlich immer noch beste Freundin, plötzlich so abweisend zu ihr war, ihr solche gemeinen Sachen an den Kopf warf und sie Eiskalt in der Toilette stehen ließ. „Ich hab ihr doch nichts getan.“, flüsterte sie und sah zu Yamato, sie wollte von ihn eine Bestätigung haben, nichts Falsches gemacht zu haben. Diese kam auch sofort und schon war die Welt der Rothaarigen wieder in Ordnung, zu mindestens dachte sie nicht mehr daran, dass sie irgendeine Schuld an der Situation trug. „Sie hat bestimmt irgendwelche psychischen Probleme!“, sagte sie dann und blickte zu Taichi, welcher die ganze Zeit mit einem Fußball Kopfbälle machte und einen recht nachdenklichen Gesichtsausdruck hatte. „Tai hörst du mir zu?!“, zischte sie leicht und wurde so gleich von Matt zurück gezogen, damit sie sich etwas beruhigte. Sora mochte es nicht wenn man ihr nicht sofort antwortete und sie ignorierte. „Ja.“, war jedoch die knappe Antwort seitens des Fußballers gewesen und er beförderte den Ball hoch in die Luft um ihn dann mit den Händen zufangen. „Ich finde nur, dass du etwas übertreibst. Wir können ja nicht wissen, wie es Mimi in der Zeit so ergangen ist und was in den USA so passiert ist.“, sagte er dann und blickte zu Izzy welcher seine Thesen mit einem Nicken verstärkte. Die vier Freunde unterhielten sich noch die ganze Pause darüber und überlegten, was sie tun konnten. „Wir warten erstmal ab. Morgen ist ein neuer Tag, vielleicht ist sie dann schon ganz anders drauf.“, gab der Computerspezialist der Truppe von sich und die vier begaben sich zurück zu ihrem Klassenzimmer. Das Yumi nicht mit den Freunden zusammen zu Mittag gegessen hatte, was sie sonst gerne tat, lag daran das sie bei der Vorbereitungen des Sommerfestes helfen musste. Doch genau das kam Tai recht, er mochte nicht mit der Schülersprecherin rumhängen, denn sie klammerte seiner Meinung nach viel zu sehr und ließ ihm überhaupt keinen Freiraum mehr. Und wen man schon vom Teufel sprach, dann war er oft nicht weit und so stand auch Yumi vor der Klassentür und hatte auf Taichi gewartet. Schnell drückte sie ihn einen Kuss auf und klammerte sich an ihn. „Und, wie war deine Pause mein Schatz?“, gab sie mit einem breiten Lächeln von sich und begleitete ihn zu zu seinen Sitzplatz. Doch Tai sah sich erst mal um bevor er Antwortete, als er die gesuchte Person jedoch nicht erblickte, beantwortete er die Frage seiner Freundin mit einen knappen: „Gut wie immer.“ und setzte sich hin. Das Mädchen nickte ihm zu und ging dann auf ihren Platz um zu schmollen, sie fand das Taichi wie immer viel zu abweisend zu ihr war, sie erhoffte sich mit der Aktion das ihr Freund sich bei ihr Entschuldigte würde und nach der Schule etwas mit ihr unternahm. Doch die gewünschte Reaktion kam nicht, denn schon betrat ihr Lehrer wieder die Klasse und wollte mit dem Unterricht anfangen. „Sensei, wo ist denn Mimi?“, kam jedoch sofort die Frage aus Tais Richtung geschossen und alle Blickte wahren auf ihn gerichtet. „Ihr ging es nicht gut und deswegen ist sie Heim gegangen.“, sagte der Mann und begann mit dem geplanten Unterricht. Wieder sahen sich die Freunde fragend und besorgt an. Schwer atmend kam Mimi Zuhause an, ihre Eltern waren noch nicht da, beide hatten recht schnell Arbeit gefunden, da sie noch viele Bekannte in Japan hatten, die ihnen weiter geholfen hatten. Sie schleppte sich zur Küche wo sie ein großes Glas Wasser trank, welches durch ihre ausgetrocknete Kehle rutschte und ihr ein halbwegs gutes Gefühl gab. Sie war wirklich froh wieder Zuhause zu sein, oder eher gesagt in diesem Haus zu sein, wo ihre Möbel standen und sie alleine sein konnte. Denn mittlerweile wusste sie wirklich nicht, wo sie Zuhause war und wo sie hingehörte. Sie schleppte sich in ihr dunkles Zimmer, wo sie die Tür abschloss und sich auf das große weiche Bett fallen ließ. Ja, das tat jetzt wirklich gut, einfach zu liegen, die Augen zu schließen und die Ruhe über sich kommen zu lassen. Stille. Toten stille, genau das brauchte sie jetzt, genau das tat ihr gut und genau hier würde sie bleiben. Sie wollte nicht mehr zu Schule, sie wollte nicht mehr zu den Anderen, ihre Gesichter sehen und ihre Blicke spüren. Und so vergingen viele Stunden, bis sich Mimi wieder aufrichtete, Draußen war es schon dunkel und der Mond schien groß und hell über die Dächer Tokyos. „Nur die Nacht versteht meinen Schmerz“ dachte sie während ihr Blick zum Himmelzelt glitt und in diesen Moment wünschte sie sich auch da oben zu sein. Ein Teil des Nachthimmels, ein Stern zu sein, so groß und hell und doch für viele Menschen einfach nur bedeutungslos. ~Fortsetzung Folgt~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)