Auf der Suche nach Wahrheit von Kungfurobbe ================================================================================ Kapitel 8: Überraschungen ------------------------- Alles war dunkel… Alles war still… Der mit Schnee bedeckte Waldboden schimmerte im Glanz des Mondlichtes, das sich seinen Weg durch das kahle Geäst der Bäume suchte. Lorina sah sich verwirrt um. Ihre blauen Augen suchten den Wald nach einem Zeichen ab… Einem Zeichen von George… Doch es war nichts zu sehen. Merkwürdig… Das war doch der Ort, den der Zwilling ihr über die Galleone mitgeteilt hatte… Wieso war hier niemand… Panik überkam die Hexe. Doch dieses Gefühl verschwand so schnell, wie es gekommen war und wich einer unbeschreiblichen Wärme. Lorina fühlte sich plötzlich so leicht und unbeschwert, das sie wusste, dass es nur an einem Menschen liegen konnte. Er war hier… George… Sie konnte spüren, dass er ganz nah war… Auf eine unerklärliche und verrückte Art und Weise fühlte sie, dass er hier war… Doch sie konnte niemanden entdecken. „Hallo?“, rief Lori leise und sah sich weiter um. Plötzlich konnte die Hexe ein leises Geräusch hinter sich vernehmen, doch bevor sie sich umdrehen konnte, wurde sie gepackt und gegen einen nahe stehenden Baum gedrückt. Spitze Fingernägel bohrten sich in ihren Oberarm. Die leuchtende Spitze eines Zauberstabs wurde in ihr Gesicht gehalten. Um sie herum war alles dunkel. Gemurmel wurde laut. „Na, was haben wir denn da?“, fragte eine tiefe, heiser klingende, männliche Stimme. Lorina blinzelte gegen das Licht des Zauberstabs, konnte allerdings nicht viel erkennen. Die Helligkeit blendete sie. „Lass mich los!“, forderte sie und versuchte sich gegen den festen Griff des Mannes zu wehren, doch ohne Erfolg. Das Licht kam näher. „Du siehst aus, als müsstest du noch zur Schule gehen… Außerdem… Du kommst mir irgendwie bekannt vor…“, mit diesen Worten trat der Mann einen Schritt näher an sie heran. Sein fauliger Atem, mit dem Geruch von Blut, Dreck und Schweiß vermischt, wehte Lorina um die Nase. Als er näher an sie heran trat, konnte sie sein Gesicht im Licht des Zauberstabs erkennen. Seine grauen Haare waren verfilzt und hingen in dicken Strähnen herab. Ein fieses Grinsen enthüllte seine spitzen Zähne, die an einen Wolf erinnerten. Lorina stockte der Atem: „Fenrir Greyback… Der Werwolf…“ „Oh! Ich scheine ja eine richtige Berühmtheit zu sein… Aber wer du bist, weiß ich immer noch nicht… Ich weiß nur eins… Du riechst unglaublich lecker“, der Werwolf beugte sich weiter zu ihr herab. Er leckte sich über die Lippen… „Greyback… Lass sie gefälligst in Ruhe. Das ist die Tochter von Simon Frances…“, sagte plötzlich eine weitere, männliche Stimme aus dem Hintergrund. Fenrir stutzte und zog sich zurück. Er ließ den Zauberstab sinken und wandte sich den Personen zu, die hinter ihm standen. Lorina konnte erkennen, dass es sich um zwei Zauberer in langen, schwarzen Umhängen handelte. Sie standen etwas abseits und sahen sich immer wieder nervös um. Als ob sie jemanden suchen… Der Griff des Werwolfs, um ihren Oberarm, lockerte sich. Er sagte etwas, doch Lorina hörte ihm gar nicht zu. Irgendwie musste sie sich aus dieser Situation befreien. Irgendwie… „Stupor!“, schrie eine Stimme. Ein roter Lichtstrahl schoss zwischen den Bäumen hindurch und traf den Werwolf. Sein Griff lockerte sich nun vollends und der massige Körper des Mannes ging zu Boden. Die Hexe reagierte schnell. Auch sie zog nun ihren Zauberstab und richtete ihn auf einen der Männer, die sich nun panisch umsahen, um die Quelle des Schockzaubers aus zumachen. „Stupor!“, rief Lorina im Chor mit der männlichen Stimme, die den ersten Zauber abgegeben hatte. Die zwei Männer wurden getroffen und ihre Körper sanken langsam zu Boden. Die drei Todesser waren außer Gefecht, doch Lorina ließ ihren Zauberstab nicht sinken. Irgendjemand war noch hier… Sie zielte zwischen die Bäume. „Wer ist da?“, fragte sie in die Dunkelheit des Waldes. „Lorina?“, fragte eine, ihr allzu vertraute Stimme. Die Hexe konnte es nicht fassen. „George? Wo bist du?“, fragte Lori, ließ ihren Zauberstab sinken und sah sich suchend um. Dann sah sie ihn. Er trat zwischen zwei kahlen Birken hervor, in deren Schatten er sich verborgen hatte. Er hatte seinen Zauberstab erhoben, dessen Spitze nun schwach leuchtete. Der Zauberer trug eine schwarze, dicke Daunenjacke und eine dunkle Hose, deren Enden in dicken Winterstiefeln verschwanden. Auf seinem roten Haar trug er eine graue Bommelmütze. Seine haselnussbraunen Augen waren geweitet. Voller Übermut rannte Lorina auf ihn zu und warf ihre Arme um seinen Hals. Sie spürte, wie seine Arme sich um ihren Körper schlossen und sie ganz fest an seinen drückten. Er küsste ihren Scheitel. „Lori… Du… Ich…“, begann George, doch weiter kam er nicht, den Lorina verschloss seine Lippen mit den ihren. Doch ihre traute und lang ersehnte Zweisamkeit wurde gestört. „Man… Man wollt ihr jetzt vor den Todessern rumknutschen?!“, sagte eine Stimme, die George und Lorina aus einander gehen ließ. Die Hexe sah sich suchend um. „Lee?“, fragte Lorina ungläubig und sah zwischen George und der dunklen Gestalt die nun zwischen den Bäumen aufgetaucht war, hin und her. „Ja. Das Schreckens-Trio von Hogwarts ist wieder vereint.“, meinte George. Lorina lachte, doch ein unheimlicher Laut des Werwolf-Todessers ließ sie verstummen. Ohne ein weiteres Wort legte George einen Arm um Lorinas Schulter und zog sie mit sich. „Wir sollten gehen!“ Das Trio stapfte durch den verschneiten Wald, doch… „Wo gehen wir überhaupt hin? Hier ist doch nichts!“, stellte Lorina fest, als sie sich in dem winterlichen Hain umsah. „In diesen verrückten Zeiten überlebt man nicht ohne Schutzzauber. Hier…“, Lee deutete zwischen zwei Bäumen hindurch. Lorina zögerte erst, doch George, welcher hinter ihr lief, legte seine Hand auf ihren Rücken und schob sie sanft vor sich her. Es war ein merkwürdiges Gefühl, durch einen Schutzzauber zu laufen… Wie als würde man durch unzählige Spinnenweben gehen… Mit einer Handbewegung versuchte Lorina die imaginären Gebilde weg zu wischen, doch, wie nicht anders erwartete, ohne Erfolg… Plötzlich verschwand dieses Gefühl und vor der Hexe baute sich ein kleines, weißes Zelt auf. Licht drang aus dem Inneren. Ohne ein weiteres Zögern betrat Lorina das kleine Zelt und fand sich in einem großen, geräumigen Zimmer wieder. Sie sah sich um. Alles war vollgestellt. Mit Möbeln, die überhaupt nicht zusammen passten. In einer der hintersten Ecken konnte Lorina einigen Technik-Kram ausmachen, doch sie suchte etwas anderes… Dann sah sie ihn… Fred… Der Hexe stockte der Atem… Noch nie hatte man die Zwillinge, die sich sonst zum Verwechseln ähnlich sahen, so unterscheiden können. Der Weasley-Zwilling hatte es sich auf der großen Couch, die mitten im Raum stand, bequem gemacht. Er trug einen dunkelroten Pullover, der mit einem „F“ bestickt war und eine dunkle Jeans. Sein rotes Haar leuchtete im Licht der Lampe über ihnen. Doch sein Gesicht… Die sonst immer fröhlichen, lachenden Augen blickten betrübt drein. Dunkle Ringe ließen sie müde wirken. Es schien, als wäre er um Jahre gealtert. „Hi!“, sagte Lorina, doch Fred schien sie gar nicht zu bemerken. Erst jetzt fiel ihr auf, dass er Kopfhörer trug. Sie verfolgte das Kabel und erkannte Samanthas verzauberten MP3-Player am anderen Ende. Lori schluckte. George, der seinen Mantel abgelegt hatte, trat neben sie. Er drückte sie an sich. Lorina lächelte ihn an. Es tat gut… Endlich war sie wieder bei ihm… Konnte seine Nähe spüren… Seine Wärme… Zusammen mit Lee, setzten sich die Beiden zu Fred auf die Couch. Dieser sah verwirrt auf und zog sich die Kopfhörer aus den Ohren. „Lorina?... Du… Hier?“, fragte er ungläubig und umarmte sie kurz. Die Hexe nickte. „Ich habe unglaubliche Neuigkeiten!“ „Wie bitte? Du-weißt-schon-wer will Weihnachten feiern?“, fragte Ollivander ungläubig in die Stille des dunklen, steinernen Kellers, die entstanden war, nachdem Samantha und Luna alles erzählt hatten, was sich soeben im Salon der Malfoys zugetragen hatte. Luna nickte. Sie hatte dieses Treffen mit dem Dunklen Lord nicht gut verkraftete... Ihre Haut erinnerte Sam an Pergament... Die dunklen Ringe unter den Augen ließen sie noch blasser wirken. Außerdem zitterte sie am ganzen Körper. „Na ja... Er hat nicht direkt gesagt, dass er Weihnachten feiern will... Er hat nur gesagt, das dieser ohnehin schon besondere Tag, ein Zeichen setzen soll... Ein Zeichen seiner Macht...“, erklärte Sam, während sie Luna einen Arm um die Schultern legte und sie an sich drückte. Die Blondine legte dankbar ihren Kopf auf Samanthas Schulter und entspannte sich langsam. „Aber... Aber was habt ihr damit zu tun?“, fragte der Zauberstabmacher weiter und blickte die Hexen ratlos an. Wieder war es Sam, die antwortete: „Wir sollen die Vorbereitungen treffen...“ Ollivander sah sie verwirrt ab. Was Samantha als nächstes sagte, sprach sie mehr zu sich selbst, als zu Ollivander oder Luna: „Außerdem hat er gesagt, er... er will beenden, was er angefangen hat...“ „Was hat er nur damit gemeint?“, mischte sich Luna ein. „Ich weiß es nicht!“, log Sam. Sie wusste genau, was Lord Voldemort damit gemeint hatte... Er wollte das beenden, was letztes Mal schief gegangen war... Er wollte sie töten... Plötzlich riss sie der Zauberstabmacher aus ihren Gedanken. „Ihr sollte euch noch etwas hinlegen... Nicht, dass vermeidbare Unaufmerksamkeit euer Todesurteil wird. Ich werde aufpassen...“ „Danke, Mr. Ollivander!“, sagte Luna und war die erste, die sich auf die kleine Matratze nieder ließ. Sam holte die versteckten Decken aus der hintersten Ecke des Kellers. Sie legte sich zu Luna. Anschließend warf sie eine Decke über sich und die Blondine. Doch Ruhe fand die schwarzhaarige Hexe nicht. Adrenalin schoss durch ihren ganzen Körper. Das Wissen über ihren baldigen Tod machte sie wahnsinnig... Aber das schlimmste war... Das schlimmste war, das sie nun nie wieder eine Gelegenheit haben würde, Fred ihre wahren Gefühle zu gestehen... Nie wieder... Plötzlich kam ihr Dracos Worte wieder in den Sinn... Er hatte Gefühle für sie... Aber... aber sie konnte sie nicht erwidern... Sie wollte Fred... Mehr als alles andere... Die Hexe schloss ihre grünen Augen, die unruhig durch den dunklen Keller geblickt hatten und versuchte sich zu entspannen. Sie musste schlafen... Sonst würde ein kleiner Fehler bereits ihr unausweichliches Todesurteil sein... Inzwischen im Zelt der Weasleys. Die Lichter waren gelöscht und jeder hatte sich in sein Schlafzimmer zurückgezogen. Lorina lag allein in einem Bett, das ihr viel zu groß vorkam. Sie drehte sich von einer Seite auf die andere... In ihren Kopf ließ sie den Abend noch einmal Revue passieren... Sie hatte alles erzählt. Dass es Samantha gut ging, das sie lebte, sich allerdings in der Gefangenschaft der Familie Malfoy befand. Fred war sofort aufgesprungen und hatte den wahnwitzigen Vorschlag gebracht, in das Anwesen einzufallen und Sam zu retten, doch als Lorina erwähnt hatte, das Du-weißt-schon-wer den Landsitz zu seinem Hauptquartier gemacht hatte, war der Zwilling betrübt zurück in die Sofakissen gesunken... Außerdem hatte sie davon berichtet, das Samantha und sie... Geschwister... Zwillinge... waren. Es musste so sein. Sie waren im gleichen Alter und hatten am gleichen Tag Geburtstag. Die Nachricht überrasche die Jungs nicht weniger als die, dass Lorinas Ex-Vater, nicht ihr Vater war und ihre leiblichen Eltern auf dem Gewissen hatte. George hatte sie tröstend in den Arm genommen und sie ganz fest an sich gedrückt. Diese Wärme... Lorinas Körper kribbelte auf einmal überall... Um auf andere Gedanken zu kommen, ließ Lori ihre Gedanken schnell wieder zurück gleiten... Die Zwillinge und Lee hatte etwas von einem Radiosender erzählt... PotterWatch... Mit diesem wollten sie Harry, der seit der Hochzeit verschwunden war, unterstützen... Durch ihn wurden Todesfälle bekannt gegeben und sonstige Neuigkeiten, die Du-weißt-schon-wen oder die Todesser betrafen. Lorina musste schmunzeln... Jedes Mal, wenn wieder eine Sendung zu Ende ging, spielten sie ein Lied von Samanthas MP3-Player... Wie romantisch...Wenn Sam das nur... Das Knarren der Tür, die ihren Raum vom Hauptraum des Zeltes trennte, riss sie aus ihren Gedanken. Lorina setzte sich auf und sah in die Dunkelheit des Raumes. Ein Schatten bewegte sich. „George?“, fragte die Hexe in die Dunkelheit. „Woher wusstest du, dass ich es bin?“, fragte der Zauberer und setzte sich zu ihr auf das Bett. Lorina merkte, wie die Matratze leicht nachgab, als er sich niederließ. „Wer sollte es sonst sein?“ „Vielleicht einer deiner Greifer-Freunde, Lori-Schatz!“, George lachte. „Ach komm sei still... Was willst du eigentlich hier? Solltest du nicht ein Zimmer weiter in deinem Bettchen liegen und selig schlummern?“, fragte Lorina und ließ sich zurück in ihre Kissen sinken. George tat es ihr gleich. „Ich schlafwandle und hab mich in der Tür geirrt.“ Lorina kicherte. Als George sich neben sie legte, hatten sich ihre Körper berührt... Nur kurz und vorsichtig, doch diese Berührung machte die Hexe ganz nervös...Sie lag hier zusammen mit ihm... In einem Bett... Oje... George schien es ähnlich zu gehen. Er war ganz ruhig. Er gab kein noch so leises Geräusch von sich. „George... Ich... ich bin froh, dass wir endlich wieder zusammen sind.“, mit diesen Worten drehte sich Lorina zu dem Zauberer und bettete ihren Kopf auf seiner Brust, die mit dem dünnen Stoff seines T-Shirts bedeckt war. Sie schmiegte sich an seinen Körper. Warme Haut spannte sich über seinen muskulösen Oberkörper. „Ja... ich bin auch sehr froh!“, stimmte der Zwilling zu und, um seinen Worten Glaubhaftigkeit zu verleihen, legte er seinen Arm um Lorinas Körper und drückte sie an sich. „Ich liebe dich...“ „Ich liebe dich, George Weasley!“, Lorina stützte sich auf ihren Ellenbogen um in Georges Gesicht zu sehen... Um ihn zu küssen... Langsam beugte sie sich zu ihm herunter... Ihre Lippen trafen sich und verschmolzen zu einem langen, leidenschaftlichen Kuss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)