In meinem Blut von Masshiro_No_Uchiha (Wie im Krieg so in der Liebe (Itachi X EC)) ================================================================================ Prolog: Der Fremde ------------------ Die Sonne stand rot glühend am Horizont von Mizu-no-Kuni. Ihre hellblauen, fast silbrigen Augen, die sie leicht zusammenkniff, da die Sonne sie blendete, auch wenn diese am untergehen war, schweiften über die weiße Landschaft. Und nach nur ein paar Schritten wurde ihr schlecht. Die Gegend roch nach Blut, menschliches Blut, nur eine minimale Menge, die normale Menschen niemals wahrgenommen hätten. Angespannt und um Fassung ringend, folgte sie der Witterung, sodass sie nur nach wenigen weiteren Schritten die ersten roten Tropfen im weißen Schnee, der unter ihren Füßen knirschte, zu erkennen vermochte. Ihr Oberkiefer schmerzte, während sie ihren Weg bis zur nahe gelegenen Waldlichtung fortsetzte. - Dort auf dem Boden lag eine Person, männlich und in ihrem Alter. Doch hatte sie ihn hier in dieser Gegend noch nie gesehen. Seine Kleidung, der schwarze Mantel mit den roten Wolken, war untypisch für Kiri-Gakure. Wie ein scheues Tier blieb sie hinter einen Baum stehen, traute sich nicht mehr weiter voranzuschreiten. Sie biss sich schmerzhaft auf die Unterlippe. Der unangenehme Geruch ging von diesem Mann aus. - Er brauchte Hilfe und außer ihr konnte ihm diese niemand anderes gewähren. Aber ihre Beine wollten sich einfach nicht bewegen. Und ihre blassen Hände krallten sich in die feucht morsche Baumrinde. Kurz zuckte der Fremde unter Schmerzen zusammen und keuchte schwer. Vermutlich kämpfte er sich mit alleiniger Willenskraft bis nach Kiri durch. Langsam richtete sich der junge Mann auf und blickte um sich. "Ugh!", entfuhr es ihm, als er mit schmerzverzerrtem Gesicht seine Hand an seinen Bauch legte. Allmählich, jedoch langsam und mit zittrigen Beinen, kämpfte er sich weiter vorwärts. Er schien keine Hilfe zu erwarteten. Er verspürte Atemnot, ihm wurde schwindelig - schwarz vor Augen. Er spürte wie die warme Lebensflüssigkeit über seine Finger ran. Den kalten Schnee unter sich nahm er kaum war. Doch kurz bevor er das Bewusstsein völlig verlor, erhaschte er für einen kurzen Augenblick das Gesicht einer jungen Frau, die daraufhin kurz zusammen zuckte. "Hmpf...", grinste er und schleppte sich noch einige Meter weiter, als ihm die Schmerzen nun endgültig die Kraft raubten. Als er sich nicht mehr rührte, bewegte sich Kasumi, so hieß die junge Frau, vorsichtig auf ihn zu. Sie war eben nicht der Mensch dazu um jemanden einfach so hier draußen sterben zu lassen. Doch hatte sie Angst, nicht vor den jungen Mann, der ihr in seinen Zustand eh nichts antun konnte, sondern vor sich selbst. Der Geruch von Blut hatte seine ganz eigene Wirkung auf sie. Sie musste mit aller Macht gegen ihre Instinkte ankämpfen. Sie ging in die Knie und nahm den Akatsuki ohne Probleme auf ihre Arme. Hier draußen konnte sie ihn unmöglich behandeln. Zum Glück war ihre Hütte nicht weit entfernt, sodass sie ihn dort hinbringen konnte. Sie legte ihn auf das Bett, das in der dunkelsten Ecke des Zimmers stand und nicht sehr bequem aussah, aber es erfüllte seinen Zweck. Auch so herrschte hier die Dunkelheit vor, so als würde Kasumi sich vor Licht fürchten. Schnell besorgte sie Verbandszeug, das sie in einem kleinen Schrank gleich gegenüber dem Bett aufbewahrte. Sie streifte Itachi seinen Mantel ab, den sie aber unter ihm liegen ließ. Dann hob sie ihn leicht an und entledigte sich dem Shirt. Gleich offenbarte sich ihr eine tiefe Stichwunde, womöglich von einem Katana, nahe der Magengegend, aus der immer noch sehr viel Blut rann. Sofort führte sie ein Jutsu aus und untersuchte ihn weiter, dabei entdeckte sie noch ein paar gebrochene Rippen und Prellungen. Er musste in einen schweren Kampf geraten sein. Sie behandelte ihn weitgehend und legte ihn fein säuberlich die Verbände an, um die Blutung endgültig zu stoppen, bevor sie sich mit einem Stuhl neben das Bett setzte, dann mehr konnte sie momentan nicht tun. Itachi hätte nur zu gerne seine Augen geöffnet, um zu sehen wer oder was ihn so bereitwillig half, aber die Umstände erlaubten es ihm einfach nicht. "Was für ein dümmlicher Mensch muss man sein, um einen abtrünnigem Ninja zu helfen?", flüsterte er, während er seinen Kopf leicht zur Seite neigte. Langsam tastete er sich mit der Hand nach vorne, um wenigstens zu ertasten, ob ihm ein Männlein oder Weiblein half. Als er kurz davor war Kasumis Hand zu berühren, zog diese sie schnell zurück. Diese plötzliche Bewegung hatte sie nicht erwartet. Dass er so schnell wieder zu sich kam, war wirklich erstaunlich bei dem ganzen Blut, dass er verloren hatte. "Hmph!", schien Itachi zu schmollen. Er drehte, nein, er versuchte sich zur Seite zu drehen, was jedoch ziemlich schmerzhaft und anstrengend für ihn war. "Bitte, hören Sie auf! Sie müssen sich ausruhen und wenn Ihre Wund wider aufplatzt, könnten es große, sogar sehr große, Probleme geben", zitterte ihre Stimme. Kasumi hätte lieber den Mund gehalten. "Wenn du keinen Ärger willst, dann bring mich lieber gleich um oder hau ab", nuschelte er den Satz fast so als hätte er ein Gefühl der Scham, dass er von einem Fremden behandelt werden musste, gleichzeitig besaß seine Stimme etwas Verachtendes. Vermutlich wollte er damit Kasumi vertreiben. "Ich werde Sie ganz bestimmt nicht töten", drückte sie Itachi zurück auf das Bett, als dieser es mit aller Kraft schaffte sich etwas aufzurichten, "Genauso wenige werde ich hier verschwinden, denn das hier ist immer noch meine Hütte", sagte sie dann bestimmend und fand ihn wirklich unfreundlich, "Versuchen sie etwas zu schlafen. Umso schneller wird es ihnen besser gehen. Und bleiben sie liegen oder ich muss Sie anketten", fügte sie noch mit einem Lächeln hinzu. "Solltest du mich anketten, so werde ich mich losreißen, du törichtes Ding!", murmelte Itachi. Jedoch ließ er die Schmach über sich ergehen, da er wusste, wenn er jetzt gehen würde, wäre er wie ein gefundenes Fressen für eine hungrige riesige Meute, die nur auf seinen Tod aus waren. Kasumi schwieg für kurze Zeit und lehnte sich zurück. "Unterschätz mich bitte nicht", sagte sie dann kurz und setzte sich in Bewegung. Sie ging zu einen alten Kleiderschrank, dessen Tür quietschte, als sie diese öffnete, "Denn ich bin hier nämlich die Gefährlichere von uns beiden", beendete sie kaum hörbar ihren Satz und das Quietschen war erneut zu vernehmen. "Nun, du wirst dich selbst beschäftigen müssen. Ich bin nicht wirklich ein gesprächiger Partner. Schon gar nicht, wenn mir gegenüber eine junge Frau sitzt, die Angst vor mir hat", huschte Itachi ganz kurz ein Grinsen über die Lippen. Dieses verschwand jedoch sofort wieder. Kasumi brauchte niemanden zum Reden und mit den zwei Decken, die sie hervorgeholt hatte, stellte sie sich vor Itachi. Eine davon warf sie sich über und die andre legte sie vorsichtig über ihn. "Die Nächte können sehr kalt sein. Erst recht wenn es Neuschnee gibt, so wie es diese Nacht der Fall sein wird", erklärte sie mit abwesenden Blick in Richtung des Fensters gerichtet. - Aus dem man sowieso nicht hinaussehen konnte, da das Rollo herunter gezogen war. Langsam aber sicher öffnete der junge gut aussehende Mann seine Augen und musterte Kasumi, nach dem Motto, wie es so ein zierliches Ding es geschafft hatte ihn hierher zu schleppen. Er keuchte kurz und für diesen kurzen Moment hörte er schon, wie die Kälte durch die Äste pfeifte. Er zog sich langsam und mit Vorsicht die Decke über den Körper und kuschelte sich in diese hinein. "Hmm...", räusperte Itachi sich dann kurz, eher er mit einem kurzen Nicken ein Danke, falls man es so bezeichnen konnte, ausdrückte. Für ihn müsse es wohl relativ kälter sein, da er so gut wie nichts anhatte. "Wieso lebst du so abseits, wenn ich fragen darf?", nuschelte er, "Es gibt doch genug Räumlichkeiten innerhalb von Kiri-Gakure." Er keuchte erneut, doch diesmal etwas heftiger als zuvor. Ihm flog ein leises "Verdammt" über die Lippen. Kasumi schaute ihn nun wieder an und in ihren Augen lag Besorgnis. "Du kannst diese Decke auch noch haben. Ich bin an die Kälte eh schon gewöhnt", meinte sie und gab Itachi ihre Decke. Doch bemerkte sie daraufhin, den wahren Grund für sein Keuchen, nahm ihn das Stirnband ab, als sie die Schweißperlen auf seinem Gesicht entdeckte, und legte ihre Hand auf seine Stirn. "Du hast hohes Fieber!", stellte sie erschrocken fest. So ging sie zur kleinen Küche, füllte kaltes Wasser in einer Schüssel und kehrte damit zu Itachi zurück. Während sie dann seine Frage beantwortet, feuchtet sie einen Lappen an und legt ihn auf seine Stirn. "Einst lebte ich in Kiri und ich kam auch gut zurecht. Bis etwas vorgefallen ist, was ich selbst am liebsten rückgängig machen würde", sagte sie und man merkte, wie schwer es ihr fiel darüber zu reden. Während Kasumi ihre Geschichte erzählte, faste Itachi sich kurz selbst an die Stirn. Er hatte das Fieber kaum bemerk, auch wenn er als Uchiha da schon immer sehr anfällig für war. "Außerdem meide ich andere Menschen lieber. Das beruht aber auf Gegenseitigkeit", für kurze Zeit verfing sie sich in ihren Erinnerungen. Es war hier in dieser Hütte. An genau so einem Tag vor genau drei Jahren. Sie und ihr bester Freund Saiju kamen von einer Mission und wurden vom Neuschnee überrascht, sodass sie in der Hütte Schutz suchten. Dann bat er Kasumi, um etwas, dass ihr ganzes Leben vom Grund auf ändern sollte. "Kannst du mich verwandeln?", sie saßen auf dem Bett und sie sah Saiju mit aufgerissenen Augen an. "Was?", entfuhr es ihr. "Mach mich zu einem Vampir. Damit ich für immer bei dir sein kann. Und komm mir nicht mit Risiken, die sind mir bekannt", keuchte er angestrengt. Kasumi nickte und verlangte, dass er sie umarmte, dabei legte auch sie ihre Arme um ihn und ihr Kopf ruhte auf seine Schulter. Langsam öffnete sie ihren Mund und nährte sich seinem Hals. Schnell, wie eine Schlange, biss sie zu. Ihre Zähne fingen automatisch an zu saugen. Er schrie auf und sein Puls wurde schwächer. Als er fasst das Bewusstsein verlor, hörte sie auf, biss sich in ihren eigenen Arm und legte diesen an seinen Mund, sodass er das Blut ablecken konnte. Es war vollbracht, dachte sie sich. Doch kurz danach fing Saiju unter Schmerzen an zu schreien. "Nein! Bitte nicht!", schrie sie panisch und drückte seinen kalten Körper sanft an sich. "Es wird bald aufhören, dann kann alles gut werden...", redete sie auf ihn ein und spürte wie er in ihren Armen zuckte. Kurz strich sie ihm seine langen weiß-rosa Haare aus dem Gesicht und küsste ihn sanft, während sein Atem immer schwächer wurde. Kasumi schüttelte den Kopf, wollte diese für sie schrecklichen Bilder verdrängen. Und aus ihren Augen kullerten ein paar Tränen. Itachi hatte derweil seine rotglühenden Augen, wegen dem Sharingan, geschlossen. Doch spürte er plötzlich etwas Nasses auf seiner Wange, als eine Träne heruntertropfte. "Hmm?", langsam öffnete er sein linkes Auge, das nun nicht mehr Rot schimmerte, sondern schwarz war und lugte hinauf zu Kasumi. In Normalfällen interessierte es ihm kein bisschen, warum andere weinten, jedoch sagte etwas in ihm - nein, etwas in ihm befahl es ihm - etwas zu sagen. So begannen Itachis trockene Lippen sich langsam zu bewegen, um einen Satz zu beginnen. "Warum weinst du? Nicht das es mich interessieren würde...", stockte er und schluckte schwer. Langsam nahm er auch den Lappen von seiner Stirn und wischte sich damit über das gesamte Gesicht. Nach Gebrauch legte er den Lappen wieder zur Seite, fast so als wäre er von Kasumis Fürsorge genervt. Sie hingegen zwang sich schnell zu einem Lächeln. "Nicht so wichtig!", mit diesen Worten winkte sie ab, "Schlaf lieber! Ich werde dich dabei auch nicht stören", ging sie langsam auf die Tür zu, schaute noch einmal zurück und da Itachi auch sie nicht mehr anblickte, ging sie hinaus. Denn Kasumi brauchte dringend Nahrung. Vorhin wurde sie vom Fund Itachis abgelenkt. Und nun musste sie sich beeilen, damit sie nicht in den aufziehenden Schneesturm geriet. Somit vergnügte sie sich mit dem erstbesten, was sie fand, - ein kleines braunes Reh. Es stapfte nichts ahnend über den weißen Boden und durch die Büsche, suchte selbst feine grüne Blätter, die es fressen konnte. Dann sprang ein Art Wolf auf es zu und schlug seine Zähne in dessen Hals. Jedenfalls konnte man dies meinen bei Kasumis Angriff. Mit ihren Fingernägeln krallte sie sich in das weiche Fell des Tieres, welches unter ihr um sein Leben zappelte. Wozu es aber nach kurzer Zeit nicht mehr in der Lage war und Kasumi von es abließ. Das Blut war zwar nicht sehr nahrhaft, aber es reichte fürs Erste. Außerdem war auch sie müde. So spät hatte sie noch nie gejagt. Als sie danach wieder zur Hütte ging, stand die Tür offen. Von ihrer Jagt war keine Spur an ihr zu sehen. Doch bei der offenen Tür dachte sie sofort an Itachi, sodass ihr Blick auf das Bett fiel. Sofort flog ein leichtes Lächeln über ihre Lippen, da ihre Augen das Bild eines friedlich Schlafenden auffingen. Womöglich hatte Kasumi selbst die Tür nicht richtig verschlossen. Mit feinen Schritten nährte sie sich Itachi und strich kurz über die Decken, bevor sie sich auf den Stuhl setzte. Nach wenigen Minuten fielen auch ihr die Augen vor Erschöpfung zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)