Magie ist Macht von Mondfalter ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Bellatrix brauchte nicht die Augen zu öffnen um zu wissen dass die Sonne schon hell am Himmel stand. Gähnend zog sie sich die Decke über den Kopf um dem Licht zu entkommen. Eingerollt lag sie einige Augenblicke da, ehe sie begriff dass ihr Verhalten sinnlos, sogar beschämend war. Also streifte sie die Decke wieder nach unten und tastete geblendet vom Sonnenlicht neben sich auf das Bett. Wie sie es bereits erwartet hatte war der Platz neben ihr leer und sie konnte nicht leugnen dass sie dieser Umstand nicht betrübte. Langsam gewöhnten sich ihre Augen an das Licht. Jemand hatte das Fenster geöffnet, so dass die warme Frühsommerluft in den Raum kam und das Gezwitscher der Vögel mit sich brachte. Rasch griff sie neben sich auf den Schreibtisch. Das kühle Holz ihres Zauberstabs presste sich vertraut an ihre Haut und wie immer wenn sie ihn in der Hand hielt fühlte sie sich stärker, wacher, überlegener. Mit einem stummen Zauber ließ sie das Fenster zuschnappen. Sie erhob sich aus dem Bett und schlürfte zum Schrank. Ein Morgenmensch war sie noch nie gewesen, eher eine Nachtschwärmerin. Es war auch der eigentliche Grund warum sie nicht arbeitete. Die Arbeit an sich war nicht das Problem, sie war weder scheu noch faul, doch an das frühe Aufstehen hatte sie sich nicht einmal in ihrer Schulzeit gewöhnt. Gedanken verloren schob sie grob zwei Kleider auseinander und begann damit jedes ihrer Gewänder zu betrachten und anschließend zur Seite zu schieben damit sie das nächste sehen konnte. Die Kleider selbst nahm sie dabei nicht wirklich war, was nicht schlimm war denn sie waren sich alle sehr ähnlich, sondern beschäftigte sich viel mehr mit der Planung des Tages. Sie würde die Worte ihres Schwiegervaters ernst nehmen. Sie redeten nicht oft mit einander und noch seltener über Dinge die mit den Todessern oder ihren Aktivitäten zusammen hingen. Es war beinahe so als würde ein Schweigezauber, ein Ausspracheverbot, darüber liegen. Seine Worte waren todernst gemeint und so lange sie nicht wusste ob er einen besonderen Grund für das Gespräch gehabt hatte oder sie nur aus reinem Ehrgeiz angesprochen hatte, durfte sie nicht ruhen. Also griff sie nach dem Kleid das nun vor ihr im Schrank hing, warf es aufs Bett und schloss geräuschvoll die Tür. Die Mieder strich sie einfach beiseite und schlüpfte in den Rest des Kleides. Mit einem routinierten Zauber schloss sie Knöpfe an ihrem Rücken und legte die Mieder an, deren Bänder sich augenblicklich fest schnürten. Ihr Blick fiel auf die Bürste in der noch immer viel zu viele ihrer dunklen Haare hingen. Die Hauselfe hatte also noch nicht sauber gemacht. Sie schnaubte abfällig und begann nun, wesentlich sanfter als am Abend zuvor, ihren wirren Locken Anstand beizubringen. Auf Make Up verzichtete sie, unterzog ihr Gesicht aber einer gründlichen Wäsche. Bereit für den Tag betrat sie das Esszimmer in dem Wissen, das ein Platz für sie an der Tafel gerichtet sein würde. Zu ihrer Überraschung war sie nicht allein im Raum. Das kam zwar des Öfteren vor, immer dann wenn Mrs. Lestrange mit dem Essen auf sie wartete, doch die Hausherrin war heute ausgeflogen, wie jeden Mittwoch, zu einem Treffen mit alten Schulfreundinnen. Stattdessen verbarg sich das Familienoberhaupt hinter der Zeitung, auf deren Titelblatt ein Haus zu sehen war, sowie ein Auror dessen vernarbtes Gesicht Bellatrix mittlerweile viel zu vertraut vorkam. „Guten Morgen“, sagte sie laut aber dennoch betont höfflich. „Morgen ist wohl das falsche Wort, meine Liebe. Ich überlege schon beinahe den Tee auftragen zu lassen“, entgegnete der Ältere beiläufig, ohne von seiner Zeitung aufzuschauen. „Aber sicherlich hast du deine Gründe.“ „Noch ist es nicht Mittag und der Tag ist noch lange“, entgegnete Bellatrix. Sie ließ sich an ihrem Platz nieder, der unbequem nah bei dem Älteren lag. Die Ordnung an der Tafel war genau geplant und wurde in jedem Haushalt, Generation um Generation so fortgeführt. Am Tischende saß der Hausherr, das Familienoberhaupt, zu seiner rechten sein ältester Sohn daneben seine Frau. Ihr gegenüber würde eines Tages Rabastans Gemahlin sitzen, angenommen er würde eine haben. Zu ihrer rechten am Tischende saß ihre Schwiegermutter. Sie schwiegen eine Weile, bis Bellatrix die Stille zwischen ihnen nicht mehr ertrug. Sie fühlte sich wie ein Kind, das seine Grenzen überschritten hatte und nun von seinen Eltern mit Verachtung bestraft wurde. „Ist etwas Interessantes geschehen?“, fragte sie daher höflich. Gegen ihre Erwartungen senkte ihr Schwiegervater die Zeitung und schaute sie forschend über seine Lesebrille an. Sie gab ihm ein seltsam weises Aussehen, als kenne er die Antwort auf alle Fragen die sie beschäftigten. „Das kommt darauf an“, begann er langsam „wofür du dich interessierst. Es gibt einen Bericht über einige Morde an Muggeln in den letzten Tagen, die Täter sind unbekannt. Es gibt Vertuschungsvorwürfe gegen die Vergissmichs und eine ausführliche Debatte darüber ob man die Liste der verbotenen Gifte erweitert werden sollen.“ Er machte eine Pause als würde er nachdenken, während er umblätterte. „Und…“ Ein höhnisches Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus. „Die Neuheiten in der Abendmode sind auf dem Markt.“ „Was wird über die Morde gesagt?“, fragte Bellatrix kalt. Sie wusste das einige Andere in der Gruppe jedes Mal halb in Panik verfielen wenn es einen Bericht gab, doch Bellatrix ließ das kalt. Natürlich schrieb man darüber, aber wer würde vermuten dass so viele alte, wohlhabende und auch angesehene Familien dahinter steckten? Einige aber denen schenkte Keiner gehör. Bellatrix drehte ich von dem Älteren ab. Neben ihr stand bereits eine Hauselfe die ihr eine große Platte hinstelle welche gefüllt waren mit gebratenem Ei und Steck. Auf dem Tisch waren bereits warme Toastscheiben auf einem Teller gestapelt. Für einen Moment rümpfte sie die Nase. Das fettige Essen missfiel ihr. Ihre Mutter hatte immer streng darauf geachtet, was ihre Töchter zu sich nahmen. Leider musste sie schon sehr schnell feststellen das Mrs. Lestrange –nun senior- diesbezüglich wesentlich nachlässiger war. Sie nahm sich dennoch Ei und auch etwas Speck. Für einen Moment sah sie zu ihrem Schwiegervater der sie ernst anschaute. „Einfach gar nichts zu essen ist nicht der richtige Weg.“, erklärte er dann. „Wenn du im Kampf einfach umfällst bist du eine Gefahr für alle.“ Sie verkniff sich ein genervtes Seufzten und entgegnete: „Aber ich glaube auch nicht das es in deinem Interesse ist dass ich fett werde.“ Er schwieg für einen Moment, offensichtlich überrascht über ihre Aussage. Vielleicht sah er es auch als eine Anspielung auf seinen jüngeren Sohn welcher tatsächlich einige Kilos zu viel auf den Rippen trug. Wortlos legte er die Zeitung ab und schob sie ihr ein Stück entgegen. Die Unterhaltung war beendet. Bellatrix betrachtete das gelbliche Papier auf dessen Vorderseite der Bericht über die Quidditchmeisterschaft von bedeutsameren Meldungen übertüncht wurde. Die Artikel handelten von erneuten Übergriffen und versprachen auf der folgenden Seite eine Übersicht über die Vorkommnisse in der letzten Zeit. Eine andere Meldung beschreibt die Vorwürfe die nun dem Ministerium gemacht werden. Der letzte Artikel befasste sich damit dass man versuchte die schwarze Magie weiter einzuschränken. Mit dem Gefühl von brennender Erwartung blätterte sie die Zeitung um. Auf der 2. Seite war der große Beitrag über die Muggel. Unter der Überschrift „Übergriffe auf Muggel nehmen immer weiter zu“ werden zahlreiche Fälle aufgezählt. Sie überflog die Absetze und Zeitdaten. Bei einigen blieb sie hängen und las sich genauer durch um was es ging. Sie wusste von vielen Taten. Dinge die auf der Besprechung erwähnt worden waren. Der Tod eines aufsässigen Journalisten den ihr Schwiegervater selbst verursacht hatte. Sie war schon beinahe am Ende des Artikels angelangt als sie eines ihrer eigenen Werke sehen konnten. Zwei Muggel, in einer Straße die nach dem Dalai Lama benannt worden war. Sie konnte sich erinnern dass sie sich leise mit ihrem Mann gestritten hatte, welchen Weg sie nehmen mussten um zu dem Haus zu gelangen. Die Muggel waren ahnungslos gewesen, sie wussten nicht das ihre Nachbarn die zur der Zeit verreist waren, Zauberer gewesen waren. Zauberer die sich einmal zu oft gegen den Dunklen Lord ausgesprochen hatten. Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht. Auch auf der 3. Seite ging es weiter, diesmal mit einer Ausführung zu einer Pressemitteilung des Ministeriums. Sie überflog die Zeiten und konnte nur einen Satz erkennen der auf die Todesser Aktivitäten anspielte. „Man geht von einer Gruppe aus mehreren Zauberern aus.“ Desinteressiert blätterte sie weiter. Es folgten viele Artikel die sie nicht interessierten, weshalb sie einfach weiter blätterte bis sie auf den empörend kleinen Beitrag zu der Diskussion über die Gifte kam. Der Artikel gab nicht besonders viel her, die Namen der Gifte rührten an ihrem Gedächtnis doch zu kaum einem hatte sie einen Bezug. Sie wusste das es einige Hausfrauen gab die sich ausführlich mit diesen Themen beschäftigten, denn immerhin hatten sie den ganzen Tag Zeit, doch diesem Thema konnte sie einfach nichts abgewinnen. Sie schloss die Zeitung und reichte sie mit einem Dank an ihren Schwiegervater. Dieser griff mit dem üblichen überheblichen Lächeln nach dem Papier. Er faltete die Zeitung ordentlich zusammen und legte sie zur Seite. Dann lehnte er sich zu seinen Sessel zurück und faltete die Hände zusammen. „Du beschäftigst dich also doch etwas mit der Welt um dich herum“, sagte er leise. „Hast du eine Vorstellung wie die Sache im Moment für uns steht?“ „Gut“, erwiderte Bellatrix und rührte in ihrem Tee der bereits einen leicht bitteren Geschmack entwickelt haben musste. „Die haben doch keine Ahnung wer dahinter steckt. Keiner verdächtigt uns. Eine Gruppe aus mehreren Zauberern... Das ist doch der Witz des Tages.“ „Nein“, entgegnete der ältere Zauberer schlicht und legte den Kopf zur Seite. „Du unterschätzt die Lage vollkommen.“ Verärgert kniff sie die Lippen zusammen. Sie hasste es wenn er so tat als wüsste sie nichts. Er machte es oft, alle machten es oft. Sie wurde nicht ernst genommen, behandelt als wäre sie noch ein kleines Mädchen und keine erwachsene Frau. „Sie wissen sehr wohl wer dahinter steckt, oder sie glauben es zumindest. Das macht es umso gefährlicher denn dann schießen sie wild um sich mit Vermutungen und es ist nicht so leicht zu kontrollieren wen sie jagen und wen nicht. Wir sind das perfekte Ziel für sie: Reinblüter, eine alte Familie und noch dazu ist bekannt welche Literatur in meinem Regal steht.“, erklärte er und zog die Brille ab. Langsam und bedächtig faltete er die Bügel zusammen und legte sie lautlos auf die Zeitung, welche noch immer auf dem Tisch darauf wartete von der Hauselfe weggetragen zu werden. Bellatrix wusste das Muck nicht oft erschien wenn die Familie noch im Raum war. „Mit anderen Worten“, sagte er dann lauter. „Du solltest dich an die Arbeit machen, solange du noch die Gelegenheit dazu hast. Ich habe keine Lust es mir mit dem Ministerium zu vermiesen. Dafür habe ich viel zu viel Kraft und Zeit in die Arbeit gesteckt und auf einen schönen Lebensabend hingearbeitet.“ Langsam schritt sie an den Regalen vorbei und studierte die Titel die auf den teilweise schon verblichenen Einbänden standen. Nach dem zweiten Regal ging sie gebückt und studierte die Titel der unteren Reihen. Alle Bücher drehten sich um die Dunklen Künste oder Gifte. Sie hatte zwar auch ein paar alte Märchen- und Schulbücher ausmachen können doch der größte Anteil war schwarze Magie. Sie hatte viele von ihnen bereits gesehen, jedoch nur wenige tatsächlich gelesen aber in den Meisten bereits in geblättert und sich den Inhalt angeschaut. Zu Hause aber auch in Hogwarts. Der Schulleiter und sicherlich auch einige der Professoren hießen es nicht gut, aber als Slytherin war es unverschämt einfach an eine Zulassung für die verbotene Abteilung zu bekommen. Doch sie wusste genau das in diesem Haushalt noch einige Schätze warteten die ihre Familie nicht besaß oder die vor ihr geheim gehalten wurden. Keiner der Blacks wurde davon abgehalten die schwarze Magie zu praktizieren, jedoch gab es einige Dinge die wohl nur den Männern gestattet waren. Sie blieb stehen. Vor ihr im Regal stand ein Buch dessen Rücken unbeschrieben war. Es war zufällig, beinahe achtlos zwischen ein Schulbuch und keine Kindergeschichte gestellt worden. Zu zufällige. Sie streckte die Finger aus und strich über das alte dunkle Leder. Dann zog sie das Buch hervor und drehte es in den Händen. Einen Titel konnte sie nirgends entdecken, aber dafür hatte es ein Schloss. Dies war ein sicheres Indiz dafür dass kein Kind an den Inhalt herankommen sollte, also handelte es sich entweder um ein Kamasutra oder –und das war viel wahrscheinlicher- um schwarze Magie der verbotenen Art. Beinahe liebevoll strich Bellatrix über den Verschluss der sich augenblicklich mit einem leisen Knacken öffnete. Das Papier knisterte verheißungsvoll als sie es aufschlug. Die Seiten waren bereits tief Ocker gefärbt, die Schrift an einigen Stellen verblasst an anderen verwischt. Sie blätterte ehrfürchtig durch das Buch. Las lediglich die Überschriften und betrachtete die kleinen Bilder in denen Gifte Totenköpfe qualmten und einige mopsgesichtige (wohl muggelstämmige) Menschen unter Schmerzen litten oder vollkommen Verwirrt wurden. Vor sich hatte sie einen Sammelband darüber wie man sich an seinen unliebsamen Nachbarn rächen konnte. Oder besser gesagt sie ausschalten konnte. Derartige Werke waren im 18. Jahrhundert sehr beliebt gewesen, als die Gesetze bei weitem nicht so streng und die Politik weit aus bestechlicher gewesen war. Das perfekte Buch für einen Todesser. Sie schlug es zu und hörte wie das Scharnier sich mit einem Klicken. Für einen Moment sah sie zu dem Bücherregal entschied sich dann aber nur ein Buch mitzunehmen. In einem gemütlichen Ohrensessel ließ sich Bellatrix nieder und strich erneut über den magischen Verschluss der wie schon zuvor mit einem klicken aufsprang. Sie blätterte durch die Seiten und suchte nach einem Zauber der sie interessierte, doch sie merkte schnell dass die Auswahl zu groß war um sich spontan auf einen Spruch zu konzentrieren. Nach dem sie etwa ein Viertel des Buches durchgeblättert hatte, sprang sie wieder an den Anfang. Die ersten beiden Einträge waren Gifte um sich an der Schwiegermutter zu rächen. Bellatrix war verwundert, denn sie hatte nicht gedacht dass zur damaligen Zeit die Frauen schon so selbstständig gewesen waren. Oder auch nur die Chance auf eine solche Bildung bekommen hatten. Andererseits hatten auch Ehemänner meist eine Schwiegermutter. Sie blätterte weiter, denn zum einen war ihr Interesse an Zaubertränken überschaubar und zum anderen hatte sie kein Problem mit ihrer eigenen Schwiegermutter. Ganz im Gegenteil, sie schien eine der wenigen Menschen in diesem Haushalt zu sein mit denen sie sich wirklich verstand. Danach folgte der erste Zauber, er sorgte für ein heftiges Jucken am ganzen Körper, gefolgt von einigen roten Stellen und eventuell auch Hautausschlag. Zwar klang es wie ein Streich von Pubertierenden, aber Bellatrix las sich die Seite trotzdem durch. Man konnte schließlich nie zu viel wissen. Sie versank immer weiter in das Buch und nahm die Welt um sich herum nicht mehr wahr. Das Mittagessen verpasste sie, was unter anderem aber auch daran lag das Mr. Lestrange Senior ihr nicht Bescheid sagte. Erst als sie von einem aufdringlichen Klopfen wieder in die reale Welt zurückkehrte, höhte sie wie ihr Magen knurrte. Verwundert sah sie sich um und bemerkte schnell den Übeltäter. Es handelte sich um eine mittelgroße Eule mit hellbrauner Brust und dunklen Flügeln. Zwei abstehende Federbüschel zeichneten sie eindeutig als Waldohreule aus. Eine typische Schuleule. Mit einem stummen Zauberspruch ließ sie das Fenster aufschnappen. Kaum war die Barriere weit genug geöffnet flatterte die Eule los, ließ einen Brief auf Bellatrix fallen und flog eilig wieder davon. Das Papier knisterte leise als sie den Brief in die Hand nahm und ihm umdrehte. Es gab nicht viele Leute die ihr schrieben. Die Schrift auf dem gelblichen Pergament war ordentlich, zierlich und überaus elegant geschwungen, in violetter Tinte gehalten. Unverkennbar die Schrift eines Mädchen. Ihrer jüngsten Schwester, ihrer einzigen Schwester. An Mrs. Bellatrix Lestrange Sladebrook Road 44 London Sie schrieben sich nur selten, teilten einander fast nur Belanglosigkeiten mit. Die Gespräche drehten sich meist um gemeinsame Bekannte –von denen es genug gab- und von Narcissas Plänen für die Ferien. Es war wohl wieder einmal soweit dass die jüngste der Blackschwestern nachhause zurückkehrte. Zum ersten Mal allein. Bellatrix öffnete den Umschlag, welcher wie üblich nur lose verschlossen war. Sie machten sich selten die Mühe die Briefe korrekt zu verschließen oder gar ein Siegel anzubringen, denn es war einfach solche Hindernisse zu umgehen wenn man das nötige Wissen hatte. Sie zog den Brief hervor, welcher sauber gefaltet im Inneren lag. Eine Zickzackfaltung gliederte ihn in drei beinahe gleichgroße Teile. Sie kannte niemanden außer ihrer Schwester der seine Briefe derart faltete, interessanterweise abgesehen von ihrem Schwiegervater. Sie klappte den Brief vollkommen auf und betrachtete das innere welches voller geradliniger violetter, elegant geschwungener Worte war. Liebe Schwester, Weiter kam sie nicht denn ein warmer Schmerz kroch durch ihren rechten Arm und der Wunsch, unverzüglich an den Treffpunkt der Todesser zu reisen, übermannte sie beinahe vollkommen. Sie stand auf und warf den Brief achtlos auf den Sessel. Mit wenigen Handgriffen warf sie sich einen dunklen Umhang über und folgte dem Ruf ihres Meisters. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)