99 Duelle von Sins ================================================================================ Kapitel 1: Duell 1 - Küss Mich ------------------------------ Duell 1 – Küss mich   Kakashi 0 : 0 Gai     Der junge ANBU schlenderte durch die reichlich bevölkerten Strassen seiner Heimatstadt. Da er momentan eine Wunde am Arm trug, war er von seinem Dienst befreit und genoss einfach mal den Tag. Im Augenwinkel viel ihm eine Gestalt auf, obwohl sie komplett in grün gekleidet war und bei einer grünen Hecke stand, stach sie ihm sofort ins Auge. Einfach ignorieren … dachte er sich und drehte in eine komplett andere Richtung ab. „Kakashi!“ Der ANBU ging weiter und tat so, als ob er nichts hörte, griff sogar noch nach seinem Buch, dass er in der Gesässtasche trug und schlug es auf. Er wollte gerade umblättern, als ihm das Flirtparadis aus den Fingern gerissen wurde, wohl oder übel, widmete er nun seine Aufmerksamkeit dem Erschienen. „Gai … was willst du..“, knurrte er leise und zog ihm die Lektüre wieder aus den Fingern. „Ein Duell!“, sagte er, während Kakashi kurz an sich runter sah und dann seinen Gegenüber noch skeptischer musterte. „Wie du vielleicht siehst, trage ich meinen linken Arm in der Schlinge… es wäre nicht angebracht, wenn wir jetzt kä…“, er brach jäh ab, als er an der rechten Hand mit gezerrt wurde. „Was… wohin“ Widerwillig folgte er Gai, der gerade ein Dach empor kletterte und ihm verdeutlichte, dass er zu folgen hatte. Kakashi verzog das Gesicht und sprang nach oben, wurde dann aber auf das Dach gedrückt. Die Finger des Grünen deuteten weiter vorne auf eine rothaarige Frau, sie war gut gebaut und trug in der Hand einen schweren Einkaufskorb. „Was ist mit ihr?“, fragte Kakashi, der immer noch nicht begriff, was das für ein Duell sein sollte. Wer von uns den Einkaufskorb zu ihr nach Hause trägt? „Wer es schafft, ihr einen Kuss auf die Lippen zu setzen!“ Kakashi fiel aus allen Wolken und wollte gerade etwas erwidern, als Gai schon losgesprungen war. Er verdrehte die Augen. Das ist doch absoluter Blödsinn … Der Schwarzhaarige blieb vor der Frau stehen und blickte kurz zurück, dann trat er auf die Frau zu und küsste sie direkt auf den Mund. Einen Moment starrte sie ihn perplex an, vor Schreck liess sie den Einkaufskorb fallen, der direkt auf den Füssen von Gai landete. „Sie FLEGEL!“, schrie sie und gab ihm eine schallende Ohrfeige. Der Ninja wankte einen Moment und versuchte vergebens das Gleichgewicht zu finden, stolperte dann über den Korb und viel nach vorne. Im letzten Moment fand er halt an der Frau, berührte jedoch dummerweise ihre Brust, anstatt die geplanten Schultern. Sie schrie auf und trat ihm zwischen die Beine. Vor Schmerz ging er in die Knie. Kakashi erschien blitzschnell bei ihm und zog ihn auf die Seite, bevor die ganze Szene hier, noch schlimmer für seinen Rivalen endete. „Entschuldigung…“, murmelte er nur kurz der Frau zu, ergriff erneut den Arm und verschwand mit ihm. „Du … bist … dran …“, knurrte Gai und hielt immer noch seine Hände zwischen seinen Beinen, hoffte dass der Schmerz endlich abflaute. „Danke ich verzichte … das Duell gewinnst du …“, in den Augen seines Gegner blitzte es auf und er hob ihm den Daumen, gegen oben gestreckt, entgegen.  „Ich wusste doch, dass ich der bessere bin, was küssen angeht!“, entgegnete er selbstsicher und jammerte dann wieder vor sich hin, dass es immer noch weh tat. Kapitel 2: Duell 2 – Die Nadel im Heuhaufen ------------------------------------------- Kakashi 0 : 1 Gai   „Ist euer Sensei immer so?“, flüsterte Lee leise zu Sakura, hielt ihr dabei eine Holzlatte hoch, während sie die Nägeln einschlug, immerhin musste der Zaun für die Kuhherde heute noch fertig werden, bevor die Tiere ankamen. Die Kunoichi drehte sich um und blickte auf das Hausdach des alten Bauernhauses, wo der Jounin sass und in seinem Buch las. „Ja…“, knurrte sie und seufzte tief. Sie hatten heute Morgen zweier Teams gemacht um die Aufgaben der Mission auf diesem Bauernhof abzuschliessen. Gai hatte sich dazu entschlossen, dass er es auch alleine schaffte, die dreckigen Ställe der Kaninchen zu säubern und er seinen Gehilfen Kakashi erst bei den Kuhställen brauchte. Um einen besseren Überblick über die Genins zu behalten, setzte sich der Grauhaarige auf das Dach und las. „Kakashi?“ Der schwarzhaarige Jounin bekam keine Antwort. „Kakashi?“, fragte er erneut, dieses Mal jedoch deutlich lauter. „Hier oben..“, hörte er das entnervte Seufzen des Kopierninja. Der Andere blickte sich einen Moment suchend um, ging ein paar Schritte und dann entdeckte er ihn. „Komm mal runter…“ Komm du hoch.. der Weg ist derselbe … dachte sich der Grauhaarige und überlegte, ob er ihn jetzt einfach ignorieren sollte, schlussendlich siegte jedoch seine Neugierde und er sprang hinunter. „Was gibt’s den?“ Gai ging plötzlich in Kampfposition, während sein Gegenüber schlimmes ahnte. Nicht jetzt… „Ich fordere dich zum Duell heraus!“ Wieso hab ich das nur geahnt … mit Müh konnte er das Verdrehen der Augen unterdrücken. Inzwischen hatten sich auch die beiden Genin-Teams versammelt. „Du bist dieses Mal daran mit entscheiden, was wir tun! Solltest du gewinnen, mein ewiger Rivale, so verspreche ich, sämtliche noch anstehende Arbeiten auf dem Bauernhof alleine zu erledigen!“ Kakashi seufzte und zuckte die Schultern, während er die hoffnungsvollen Blicke der Schüler spürte, dass sie ihre nervigen Arbeiten nicht zu Ende machen mussten. „Entscheide dich! Ein Kampf? Ein Wettlauf?“ Der Jounin grinste kurz und ergriff aus seinem Ärmel eine Nadel. „Wir suchen die Nadel im Heuhaufen …“, mit diesen Worten warf er den kleinen Gegenstand in den nächsten Heuhaufen, während Gai seine Gesichtsmimik nicht im Griff hatte.  „Nicht .. dein … Ernst?“   Neji konnte sich das Augen verdrehen nicht verkneifen, als er die Art von Wettkampf hörte und nun sah, wie zwei EliteShinobis sich durch einen Heuhaufen kämpften… auf der Suche nach einer Nadel …. Dennoch hoffte er insgeheim, dass sich der Grauhaarige durchsetzten würde. „Hab sie!“, sagte plötzlich eine Stimme, sämtliche Genins guckten verblüfft auf den Heuhaufen, wo sich so eben Kakashi daraus befreite und das juckende Grünzeug von seiner Kleidung entfernte. In der Hand hielt er tatsächlich eine Nadel. Gai kam ebenfalls abgekämpft hervor und schnaufte entrüstet. „Du hast irgendwie gemogelt …“, knurrte er, während sich Tenten zu ihm gesellte. „Sie sind der beste Sensei der Welt!“, sagte sie glücklich und drückte ihm ihre Mistgabel in die Hand. Auch Lee, der Nejis Schaufel entrissen hatte, ging zu seinem Idol und verbeugte sich kurz. „Haben sie vielen Dank, Gai-sensei! Wir wissen zu schätzen, was sie für uns tun!“, mit diesen Worten drückte er ihm Besen und Schaufel in die Hand. Kakashi räusperte sich kurz. „Wir wäre es, wenn ich und die Schüler uns drinnen mal etwas zu Essen machen?“ Sofort waren alle 6 Feuer und Flamme für den Vorschlag und gingen fröhlich in Richtung des Bauernhauses. „Achja, Gai?“ Der grünangezogene Mann hob verächtlich die Augenbraue, während er seinen Rivalen musterte. „Was gibt’s den? Ich hab zu Arbeiten…“ „Wir wollen morgen Mittag gerne nach Konoha aufbrechen … wenn du die Güte hättest, bis dahin fertig zu sein…“, noch kurz hob er die Hand und folgte dann den Genins nach drinnen. Kapitel 3: Duell 3 - Töte mich, wenn du triffst ----------------------------------------------- Kakashi 1 : 1 Gai   Tsunade fluchte leise, als sie den Hokageturm kurz nach 5 Uhr betrat. Kaum hatte sie das Licht angeschaltet, erhob sich ein surrender Schwarm schwarze Fliegen. Rasch durchquerte sie den Raum um nach oben in ihr Büro zu gelangen, doch auch hier erwartete sie das gleiche Spektakel. Ich hasse den Sommer … diese entsetzlichen Plagegeister …. Mit der Hand schlug sie 3 Stück tot, die gerade über ihren Schreibtisch wanderten. Sie durchsuchte ihre Schubladen und holte die Fliegenklatsche nach vorne. Dann wissen Kotetsu und Izumo ja schon, was sie heute zu tun haben… Ihr Blick glitt auf den Kalender und dann auf den Stapeln an B, A oder S-Rank Missionen und ein tiefer Seufzer entglitt ihr. Noch bevor sie überhaupt etwas murmeln konnte, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen und die Fliegenklatsche wanderte zurück in die Schublade. Ich hab eh gerade keine andere Beschäftigung und sein Team ist in Suna …   Sie schickte gerade ein ANBU-Team los, als es an der Tür klopfte. Ihr Blick ging automatisch auf die Uhr, welche zehn Minuten nach 10 Uhr zeigte. „Herein?“ Eine grauhaarige Gestalt erschien. „Guten Morgen, Tsunade-sama…“ „Ah Kakashi .. ich hätte dich zwar erst in 2 Stunden erwartet … aber was solls…“, mit einer Handbewegung bedeutete sie der Gruppe vor ihrem Tisch, dass sie nun gehen konnte, während das Squadteam beim Vorbeigehen den Kopierninja respektvoll grüssten. Sie öffnete ihre Schublade und durchsuchte sie, während der Jounin den Raum musterte, dann holte sie die Fliegenklatsche nach vorne. „Hier …“ Er starrte sie an, dann glitt sein Blick wieder auf das Ding in ihren Händen und zurück zu ihrem Kopf. Dann wanderte sein Augenmerk auf den B, A und S-Rank Stapel, bevor er mit einem lauten Seufzer das Ding ergriff. Er hatte schon verstanden. Es galt nicht seinen paar Minuten, die er zu spät kam, sondern einfach, weil ihr keine bessere Beschäftigung mehr einfiel. Plötzlich hielt er inne und drehte sich zu seiner Vorgesetzten um. „Hokage-sama … haben sie noch eine zweite?“ Etwas verdutzt war der Blick der Blondhaarigen, als sie ihm eine zweite Fliegenklatsche überreichte.   Kakashi hatte sich auf das Sofa im Eingangsbereich des Hokageturms gesetzt, hinter seinem Rücken waren die zwei Fliegenklatschen verbogen. Eine Gruppe betrat den Raum. Das Mädchen im Team fuchtelte mit der Hand genervt, als ihr die Fliegen ums Gesicht schwirrten. „Solche verdammte Plagegeister…“, meckerte sie. „Gai!“ Überrascht drehte der grünangezogene Mann sich um und blickte zum Sofa, wo die bekannte grauhaarige Gestalt sass. „eh… ja … Kakashi?“, stotterte einen Moment entsetzt, normalerweise musste er immer ihn ansprechen und wurde ignoriert. Er musste ihn dann solange Nerven, bis der andere ihn wahrnahm und nun sprach er von sich aus …. „Ich habe auf dich gewartet…“, mit diesen Worten stand der Kopierninja auf. „Du .. hast .. auf .. mich .. gewartet?“, wiederholte er perplex die Worte und deutete auf sich. Seit wann wartet er auf jemanden … und dann erst recht noch auf mich… „Ja … ich würde dich gerne zum Duell herausfordern…“, meinte er achselzuckend, während seinem Team alle Gesichtszüge entglitten, öffnete Gai nur den Mund, schloss ihn wieder um dann die Worte des Kopierninjas erneut zu wiederholen. „Mich .. zum Duell….“ „Sprich mir nicht alles nach.. du hörst schon richtig…“ Gai schüttelte den Kopf, dann blitzte es gefährlich in seinen Augen. „Worum geht es? Ein Wettlauf? Ein Taijutsu-Kampf? Ein…“, er brach ab, als der Jounin die zwei Fliegenklatschen zum Vorschein brachte. „Ein ‚Wer tötet die meisten Fliegen- Duell‘!“ Der schwarzehaarige Jounin rieb sich über die Augen und ergriff dann eine der Waffen. „Die Spielregeln?“ Kakashi lächelte kurz. Er hatte doch gewusst, dass er mit dieser Aufgabe nicht alleine war. „Also eine Fliege bedeutet ein Punkt … solltest du zwei oder mehrere auf einen Schlag töten, werden die Punkte pro Anzahl vervielfacht … das heisst, bei drei Fliegen kriegst du neun Punkte .. bei vier 16 Punkte … alles klar?“ Gai überlegte einen Moment, bevor er seufzend nickte. Er mochte rechnen nicht wirklich, auch während seiner Anwärterzeit hatte er dieses Thema verabscheut, war ja klar, dass der grauhaarige Jounin mit sowas kam. „Bereit?“ Der grünangezogene Ninja nickte und stellte sich in Startposition. „Los!“   Mit vollem Elan gingen die zwei Jounins im Eingangsbereich des Hokagetempels auf Fliegenjagd, während sich die Schüler von Gai aus dem Staub gemacht hatten. So ganz ungefährlich war die Sache ja nicht. Der Schwarzhaarige wirbelte wie ein Sturm durch die Gegend, so schnell er konnte, schlug er die Fliegen einzeln tot, somit war ihm das mühsame Rechnen erspart. Kakashi hingegen entschied sich für die andere Variante. Ihm viel es leicht, die Punkte zusammen zu zählen, wenn er mehrere schlug. Nach fast 10 Minuten war weit und breit keine Fliege mehr zu sehn, keuchend blickten sich die zwei Jounins an. „Wieviele … hast du?“, fragte Gai und blickte seinen Rivalen ernst an. „102“, atmete tief durch und schaute sein Gegenüber fragend an. „Ebenfalls…“, murmelte er. Ihre Blicke gingen umher. Eines war beiden bewusst, mit einem Unentschieden würden sie dieses Duell nicht beenden. Es musste einen Sieger geben! Dann fiel ihr Blick auf eine Fliege, die in der morgendlichen Sonne, es sich an der Scheibe bequem gemacht hatte. Die Zeit schien stillzustehn, während sich die zwei noch einen Moment ohne zu bewegen anschauten und dann wie aus einer Explosion heraus, sich auf die letzte Fliege stürzten. Wie in Zeitlupe stolperte der Schwarzhaarige über seine eigenen Füsse, fing nun an mit den Armen zu rudern. Doch sein Schwung war zu gross, mit voller Wucht klatschte er gegen die Fensterscheibe und drückte sich daran die Nase platt. Kakashi hatte inzwischen abgebremst und sein Auge geschlossen, als er den harten Aufprall sah. Mit blutverschmierten Gesicht und einer gebrochenen Nase, drehte sich Gai zu ihm um. „Ich hab sie erwischt! 103 Fliegen!“ „Gratuliere … du hast gewonnen … und nun mal besser ins Krankenhaus mit dir … deine Nase sieht übel aus…“ „Ein Shinobi kennt keinen Schmerz!“, nuschelte der Schwarzhaarige, verlor jedoch mit jeder Sekunde mehr Gesichtsfarbe. Der Kopierninja reagierte gerade schnell genug, als sein Rivale zur Seite kippte, bevor er auch noch Kopfvoran auf den harten Grund aufschlug. Kapitel 4: Duell 4 - Wettessen ------------------------------ Kakashi 1 : 2 Gai   Man hörte das Klirren von Geschirr, welches hektisch auf die Ablagefläche gelegt wurde. Die Essstäbchen fielen zu Boden und von dem schnellen Esser war nur noch ein leises Danke zu vernehmen, gefolgt von einem etwas unhöflichen lauten Rülpser. Den Betreiber des kleinen Nudelstandes in einer abgelegenen Gasse von Konoha, störte dies jedoch nicht sonderlich und er ergriff die 5 leeren Teller. „Und, Lee? Wie schnell war ich?“, mit diesen Worten drehte sich der Jounin zu seinem Schüler zu, wischte sich mit der rechten Hand die letzten Essensreste aus dem Mundecken und blickte ihn hoffnungsvoll an. Dieser sass aufrecht auf seinem Stuhl und hielt eine Stoppuhr in der Hand. „Mit diesem Rekord schlagen sie selbst Naruto!“, meinte er und drehte das Gerät so, dass Gai die Zahlen selbst ablesen konnte. „Haha!“, rief dieser entzückt aus. „35 Sekunden für fünf Schalen Nudelsuppen! Das muss er mir zuerst mal nachmachen! Seit mehreren Wochen trainiere ich nun daran, endlich trägt mein Training reife Früchte!“ „Und sie wollen ihn wirklich hierhin einladen? Ist ein wenig abgelegen…“, sprach Lee und betrachtete die düstere Seitengasse, als sie nebeneinander her schritten. Gai zeigte seine Zähne, ein typisches Lächeln war zu sehen, ausgenommen die Essensreste die in den Zahnräumen noch hingen. „Hier wird er nicht gestört werden und braucht sich wegen seinem Gesicht nicht derart zu beeilen!“, entgegnete er und wies nun seinen Schüler in die Taktik ein, die er sich ausgedacht hat um den Kopierninja im Essen zu schlagen.   Kakashi sass im Park. Er genoss die Sonnenstrahlen des Frühlings, während er gemütlich unterhalb eines Baumes las. „Du kriegst gleich nervenden Besuch..“, murmelte eine leise Stimme aus dem Gebüsch neben ihm, dann war der kleine Hund wieder verschwunden. Er brauchte nicht aufzuschauen, wer so zielgerichtet zu ihm her lief. Einen Moment überlegte er einfach sein Chakra zu sammeln und dann spurlos zu verschwinden. „Ich hab dich gesehen, Kakashi!“, rief der andere ihm entgegen. Als ob mich das jetzt hindert zu verschwinden…. Er seufzte lauthals und klappte sein Buch zusammen, als Gai näher war. „Darf ich raten? Du forderst mich zum Duell heraus?“ Der andere nickte nur kurz gebunden, während der Grauhaarige sich erhob, zu seiner Bananenschale griff, die noch neben ihm gelegen hat und sie mit einem gezielten Wurf in den 14 Meter entfernten Mülleimer schoss. „Du solltest echt deine Ernährung umstellen … wenn du dich nur von Früchten ernährst … kein Wunder, dass du so mager bist… nicht mehr als Haut und Knochen…“ Die Augenbraue des Kopierninja ging skeptisch nach oben über diesen Kommentar. Worauf ich mich jetzt wohl einlasse …. „Ich lade dich zum Essen ein!“ „Danke, aber ich bin auf Diät und …“, weiter kam er gar nicht, da schon sein linker Arm ergriffen wurde. Ohne zu warten zog Gai ihn mit sich und murmelte etwas, das sich nach Immer die gleiche Ausrede anhörte. Kakashi schnaubte resignierend und folgte ihm nun mehr oder weniger freiwillig. Ihr Weg führte sich durch ein Wirr von Seitengassen, bis sie den kleinen Nudelstand erreichten. „Also hör mir zu: Die Regeln sind einfach, wer von uns schneller fünf Schüsseln Nudelsuppen gegessen hat, gewinnt dieses Duell…“ „Ahja .. und Nudelsuppen sind also besser für die Ernährung als Früchte?“ Der Grauhaarige bekam keine Antwort auf die Frage, wurde an den Schultern gepackt und auf einen der leeren Stühle bugsiert, bereit standen schon die fünf dampfenden Schalen. Beide griffen zu ihren Essstäbchen, trennten die zwei Hölzer auseinander, während der Wirt das Startzeichen gab.   Gai legte hektische seine dritte Schüssel beiseite. Er wusste von seinem Gefühl her, dass er gut im Rennen lag und sogar ein Sieg möglich sein würde. Er hatte wochenlang trainiert, seine Essgeschwindigkeit verbessert. Er hob die Schüssel und setzte sie an seine Lippen, als er plötzlich eine Hand auf seiner Schulter spürte. „Danke für die Einladung, Gai … hier bekommt man wirklich gute Nudelsuppen…“, sprach Kakashi und liess die Hand wieder in der Hosentasche verschwinden. Verwirrt guckte der Schwarzhaarige zu seinem Rivalen, dann auf die fein säuberlich gestapelten Schüsseln bei ihm, sowie den Essstäbchen. Leer … er hat alles aufgegessen … Er öffnete seinen Mund, schloss ihn wieder und nickte nur perplex. Wofür waren all diese harten Trainingswochen … WOFÜR? Kapitel 5: Duell 5 - Wettessen Teil 2 ------------------------------------- Kakashi 2 : 2 Gai   „Du weisst was du zu tun hast, Lee!“, flüsterte der Mentor in einem unheimlichen Ton in sein Ohr, dass es der Jungen eine Gänsehaut bekam. „Ja, Gai-sensei!“, entgegnete er und sprang aufs nächste Hausdach ab. Die Frage ob das nun fair war oder nicht, war dahingestellt.   Es war ein kalter Morgen, von weitem war das mürrische Grummeln zu hören, welches deutlich zu verstehen gab, dass er von Spaziergängen um diese Uhrzeit und Kälte nicht mochte. Kakashi konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er dem Motzen seines treuen Vierbeiners zuhörte. „Warum gehen wir eigentlich um die Uhrzeit Gassi? Bei dieser Kälte noch …“, knurrte er. „Und du sagst mir nicht mal, dass ich meine Badehose anziehen soll…“, fügte er sarkastisch hinzu. „Du bist ein Hund .. mit euch geht man nun mal .. egal welches Wetter … Drei Mal im Tag raus…“ Der Mops blickte ihn irritiert an, schnaufte dann. „Ich gab mich doch gestern schon 9x entschuldigt, dass es ausgerechnet dein Flirtparadis erwischt hat, beim streiten…“ Der Jounin nahm plötzlich schnellere Schritte, dass Pakkun fast rennen musste um ihm zu folgen oder er würde an der Leine stranguliert werden. Was ihm wohl gerade egal ist … Die beiden bogen zügig um eine Ecke um. Im letzten Moment nahm der Kopierninja einen Schritt auf die Seite, bevor er mit der entgegenkommenden Gestalt zusammenstiess. Diese hatte ihn zwar bemerkt, war aber so in Eile, dass sie nicht mehr bremsen konnte und über die gespannte Hundeleine stolperte. Kakashi liess augenblicklich los, während Pakkun einige Würggeräusche von sich gab. „Ah! Genau dich hab ich gesucht!“, die weissen Zähne blitzten unheilvoll, dass der Jounin sein Auge verdrehte. Der andere stand auf und blickte dann überrascht auf den Hund und die Leine. „Hast du für deine Hunde eine Anleinpflicht neuerdings?“. Er blickte ihn an und dann auf den Mops. „Es geht mich ja auch nichts an..“, murmelte er leise zu sich, als er sah, dass er von keinen der beiden eine Antwort erhalten würde. Dann drehte er sich vollends dem Shinobi zu. „Ich lade dich zum Essen ein!“, sagte er plötzlich. Der braunfellige Hund sah seine Chance und rannte davon, spürte jedoch Kakashis Blick auf seinem Rücken. Die Sache ist wohl noch nicht gegessen… „Ein Duell?“ Gai nickte freudig, während der Jounin nur seufzte. „Das hatten wir doch letztes ….“ „Nein nein nein …“, er fuchtelte mit den Händen rum. „Dieses Mal nicht wer der schnellere ist, sondern wer mehr essen kann!“ Der Grauhaarige sah sich um, spürte hinter seinem Rücken die Hauswand. Er würde ihm eh nicht auf Dauer entkommen, also stimmte er schlussendlich zu. Immerhin brauchte er sich für heute keine Gedanken übers Einkaufen zu machen, trotz einem leeren Kühlschrank.   Anders als letztes Mal gingen sie heute zu Ichiraku, welche um die Uhrzeit schon einige Gäste aufwies. Da dieser Stand gut lief, hatte er seine Theke ein wenig vergrössert und zusätzlich Tische neben an hingestellt und diesen Teil überdeckt. „Du weisst ja was ich gern esse…“, sprach Kakashi zu Gai und ging zielstrebig auf den hintersten und dunkelsten Tisch zu, während der Angesprochene nur leise seufzte und dann zum Besitzer ging. Nach einem Moment kam der Grünangezogene zu Kakashi und setzte sich gegenüber hin. „Er bringt gleich 5 Schüsseln .. und dann immer wieder welche, bis einer von uns nicht mehr Essen kann…“. Der Kopierninja nickte verstehend und trennte seine Stäbchen auseinander. Als die zehn Schüsseln auf ihrem Tisch standen, blickten sie sich noch einen Moment stumm an, bevor Gai leise flüsterte, dass das Duell beginnen kann, sofort fingen beide an, ihre Schüsseln zu leeren.   Währenddessen wartete ein ungeduldiges Team bei den drei Holzpfosten auf dem Trainingsgelände. Sasuke vollführte einige Wärmeübungen, während Naruto von einem Bein aufs nächste hüpfte und die Kunoichi ihm Team, sich trotz dicker Jacke die Oberarme rieb. „Es ist ja noch eines, wenn wir im Sommer drei oder mehr Stunden warten müssen … aber bei der Kälte….“, knurrte sie. „Vielleicht will er ja, dass wir eine Grippe bekommen…“, fügte Naruto hinzu. „MAAANNN das ist Kalt…“ „Wo bleibt der den …“ „Euer Sensei ist mit Gai bei Ichiraku am Essen..“, sprach plötzlich eine Stimme und Lee trat ins Sichtfeld der Dreien. Zuerst starrten ihn Team 7 ungläubig an, dann wechselte ihre Miene, dass der Erschienene wieder ein paar Schritte zurücknahm. Er wusste zwar nicht, was sein Sensei damit bezweckte, das Team von Kakashi zu informieren, bereute es aber jetzt, es getan zu haben. Wir könnten sein Gesicht sehen…. Dachten die drei und bedankten sich kurz bei Lee, bevor sie sich, fies grinsend, auf den Weg zu der genannten Ramenbude machten.   Die beiden Jounins waren jetzt bei Schüssel Nummer neun angelangt, vor ihnen standen immer noch vier weitere, hinten in der Küche bereitete der Besitzer schon wieder welche zu. Kakashi spürte plötzlich die Chakrapräsenz von drei bekannten Gestalten. Er schluckte den heissen bissen hinunter, hatte seine Maske wieder übergezogen, wie nach jeder Schüssel, und blickte kurz zu Gai. Man merkte seinem Kontrahenten gut an, dass er langsam sein Maximum erreicht hatte. Er hätte sich gehofft, dass sein Team noch länger auf ihn warten würde. Es sah ihnen sonst auch nicht ähnlich, den genannten Treffpunkt vor seinem Erscheinen zu verlassen. Er setzte seine zehnte Schüssel an und schluckte den Inhalt blitzschnell hinunter, die Maske wieder an seinem Ort, als die Zeltplane zurückgeschoben wurde. Doch gegen das plötzlich deutlich schnellere Essverhalten rebellierte nun sein Magen. Er fühlte sich plötzlich übelst unwohl und spürte wie sich kalter Schweiss auf seiner Stirn bildete. Die drei Schüler blickten sich einen Moment suchend um, bis sie ihren Mentor sahen, der sich so weit hinten wie möglich gesetzt hatte. Sakura hob skeptisch die Augenbraue, als sie merkte, wie blass der Kopierninja war. Dennoch gingen sie zu ihm hin. „Wir haben sie gesucht, Kakash….“, fing Naruto an, als der Jounin zügig aufstand. „Danke … für die Einladung … Training fällt aus…“, dann war er verschwunden. Gai ass noch seine elfte Schüssel auf, bevor er sich siegessicher erhob. Er schenkte dem Team und seinem Schüler ein dankbares Lächeln und ging gemütlich zu den öffentlichen Toiletten.   Als er diese betrat, sah er den Kopierninja, der sich immer noch über das Waschbecken lehnte, die Maske wieder an ihrem ursprünglichen Ort platziert, jedoch weiterhin kränklich aussah. Nur kurz blickte er zu seinem Rivalen, dann musste er sich erneut übergeben. Gai drehte sich weg und hatte das Gefühl, dass ihm auch schlecht war. Kakashi lehnte sich, nachdem er den Mund gewaschen hatte, an die kühle Wand und liess sich, mit zitterenden Knien, daran hinunter sinken. „Alles in Ordnung?“, fragte der Grünangezogene leicht besorgt, während der Kopierninja nur kurz nickte. „Ich hab dir schon öfters gesagt, dass man nicht so schnell essen sollte…“ Kapitel 6: Duell 6 - Wettschwimmen ---------------------------------- Kakashi 2 : 3 Gai Der junge Chuunin lief eilig durch die Strassen seiner Heimat. Ein kühler Wind hatte eingesetzt und der frischgefallene Schnee wirbelte durch die Luft. Er zog seinen Winterumhang enger um die Schultern und bog in die nächste Seitengasse ab. Das Einzeltraining mit seinem Sensei war vorbei und heute sollte eigentlich sein Vater von einer S Rank Mission zurückkehren. Voller Vorfreude sprang er auf das nächste Hausdach, sah im letzten Moment den Wurfstern und blieb stehen. Die Waffe flog geschätzte sechs Meter an ihm vorbei. Er hätte sie auch getrost ignorieren können, lief dann jedoch ein paar Schritte und hob das gute Stück auf. „Was hätte das jetzt werden sollen?“, sein Blick ging nach unten, wo ein grüngekleideter Junge stand. Der sich allem Anschein darüber aufregte, nicht mal annähernd in seine Richtung geworfen zu haben. Der Grauhaarige blickte hinunter und schoss die Waffe zielgerichtet auf den Kopf des Anderen. Wie erstarrt über diesen tatsächlichen Angriff blieb Gai stehen, im letzten Moment duckte er sich. Das Messer verfehlte ihn um Haaresbreite, dann hörte er wie etwas hinter ihm zu Boden fiel. Als er sich umdrehte, lag sein langer zusammengebundener Rossschwanz abgetrennt. „Was…“ „Neuer Haarschnitt…“, knurrte der Grauhaarige vom Dach und sprang hinunter. Seit dem verlorenen Chuuninfinale war Gai unerträglich geworden. Überall lauerte er ihm auf um ihn zu lächerlichen Duellen herauszufordern. „Und was soll es dieses Mal sein? Du gibst ja eh keine Ruhe, bis du ein Wettkampf gegen mich verloren hast…“ Es dauerte noch eine geschlagene Sekunde bis der Andere aufstand und dann sein glanzvolles Lächeln zeigte. Dir würde eine Maske auch gut tun… „Ich fordere dich zum Wettschwimmen heraus!!“ Die Augen des Jüngeren weiteten sich entsetzt. Er blickte zu seinem ‚Rivalen‘, dann auf den schneebedeckten Boden und wieder zurück zu ihm. „Willst du mich jetzt verarschen?“ Ein kleiner See lag mitten im Wald, der das Feuerreich kennzeichnete. Sie waren nicht weit der Stadt entfernt, dennoch hatte man hier seine Ruhe. Der Grauhaarige kam schon seit längerer Zeit hierher, wenn er einfach mal Zeit für sich brauchte und im Sommer konnte man hier wunderbar schwimmen. „Das ist also immer noch dein Ernst?“, murrte der Chuunin und blickte zum Genin hin, der sich gerade bis auf die Unterwäsche auszog. Kakashi verdrehte die Augen. Ich glaube nicht, dass ich mich darauf einlasse … Dann zog auch er seine warme Kleidung aus, bis er nur noch seine Maske und die Unterwäsche trug. „Musst du noch irgendwelche eigene Regeln erfinden?“ Der andere zitterte und schüttelte den Kopf. „Wer zuerst rüber geschwommen ist …“, stotterte er und rieb sich die Oberarme, auch beim jungen Chuunin bildete sich eine feine Gänsehaut. Die beiden gingen in Startposition. „3 … 2 … 1 .. los!“ Beide sprinteten mit hoher Geschwindigkeit dem kühlen Nass entgegen. Ohne zu zögern sprang der Chuunin Kopf voran hinein und tauchte einen weiten Teil der Strecke. Der Rest legte er zügig kraulend zurück und erreichte als erster das andere Ufer. Rasch stieg er aus dem Wasser und seine Arme umschlangen automatisch seinen frierenden Oberkörper, während er zurück schaute. Gai hatte nur den kleinen Zeh ins kalte Wasser gehalten und war dann stehen geblieben. Der Grauhaarige schlug sich die flache Hand vor die Stirn, während er nun rasch zurückrannte und sich in die restliche Kleidung einwickelte. „Du bist ein Versager…“, knurrte er, nicht erfreut als einziger Baden gegangen zu sein und machte sich schleunigst auf den Heimweg. Es war später Nachmittag als Sakumo Hatake durch die Torbogen schritt. Seine Mission hatte einen Tag länger gedauert, als geplant war. Es waren unerwartete Schwierigkeiten aufgetaucht, wie so oft bei seinen Missionen. Einer seiner Teamgefährten nahm ihm die Rolle ab und deutete dann auf das Haus des weissen Reiszahnes. „Hat dein Sohn nicht Training mit Minato?“, fragte er unter der Tiermaske und der grauhaarige Mann folgte seinem Blick. Im Wohnzimmer brannte Licht und er wusste, dass Kakashi dies normalerweise nicht brennen lassen würde, wäre er nicht zu Hause. Der besorgte Shinobi nickte ihm dankbar zu und lief dann zum Anwesen hin, dass er bewohnte. Er öffnete die Tür und trat ins beleuchtete Wohnzimmer. Sein Sohn lag zugedeckt auf dem Sofa, trotz der angenehmen Wärme schien er zu frieren. „Kakashi?“, flüsterte er und legte die Hand auf die Stirn seines Kindes. Fieber …. Der Junge öffnete seine Augen und blickte ihn an. „Du bist zurück…“, murmelte er nur und hustete dann mehrmals. Die Rötung an seinen Wangen nahm zu. „Ich mach dir mal einen warmen Tee …“, mit diesen Worten ergriff er noch die dünnere Wolldecke und legte sie über den Kranken, während er ins Badezimmer ging und das Thermometer holte. Er steckte ihm das Glasröhrchen in den Mund und verschwand kurzzeitig in die Küche. „Hast du kein Training mit Minato?“, fragte er, als er wiederkam und eine Tasse heissen Tee auf den Tisch stellte. Kakashi seufzte nur kurz und nickte. „Er hat mich nach Hause geschickt…“, murmelte er und überreichte seinem Vater den Fiebermesser, welcher skeptisch die Zahlen begutachtete. In einer Schüssel mit kaltem Wasser schwamm ein Lappen, den er nun ausrang und ihn dem Jungen auf die Stirn legte. „Ist wohl besser so …“, nochmals ging sein Blick kurz auf das Thermometer, bevor er aufstand. „Versuch ein wenig zu schlafen, Kakashi … ich geh kurz zu Apotheke und hol Medikamente…“, im Eingangsbereich ergriff er seinen dicken Wintermantel. „Papa?“ Der erwachsene Shinobi öffnete die Tür um ins Freie zu treten. „PAPA!“ Er hielt inne und blickte zurück. „Was ist? Brauchst du sonst noch was?“ „Tu mir einen Gefallen und sag Maito-san nichts…“, dies war die Grossmutter von Gai, die Inhaberin der nächstgelegenen Apotheke. Skeptisch musterte Sakumo seinen Jungen, nickte dann aber. Kapitel 7: Duell 7 - Die Schlacht ---------------------------------   Kakashi 3 : 3 Gai   Ein tiefer Seufzer entrann dem Erwachsenen, als er zum wiederholten Male auf seinen ‚Rivalen‘ traf. Dieser grinste schon über beide Backen hinaus, als er ihn erneut auffand. „Ich will heute nur meine Ruhe haben …“, nuschelte er. Gai jedoch schien dies erfolgreich zu überhören, genauso wie Kakashi ihn ignorieren konnte. „Nur ein Duell .. Kakashi!“, entgegnete der Grüngekleidete und griff hinter seinen Rücken. Der Jounin wurde stutzig. „Gai … es ist kalt … ich hab keine Lust auf eine Erkält…“, er brach ab, als er sah, wie sich sein Gegenüber das Stirnband, dass er um den Bauch trug, entfernte und es um den Kopf band. Sofort kamen Erinnerungen in ihm hoch und er spürte das peinliche Gefühl, sofort verschwinden zu müssen. Zum Glück trägt er heute ein Ganzkörperanzug .. nicht auszudenken .. wie damals …. Nein... Der Grauhaarge fing erneut an zu frieren. „Kakashi!“, wiederholte Gai seinen Namen zum dritten Male und holte den Kopierninja endgültig aus seinen Erinnerungen. Einen Moment blickte er ihn verwirrt an. „Ich meine es ernst!“ Der Jounin seufzte kurz, löste dann sein Stirnband. Seine Haare vielen ihm strähnen weise ins Gesicht. Auch er band nun das blaue Tuch mit den Konoha-Eblem um den Kopf, dass ihm immer noch Haare ins Gesicht hingen. „In Ordnung …“, meinte er schlussendlich. „Was hast du dir vorgestellt?“ Gai hob etwas von der weissen Pracht auf, die während der Nacht reichlich gefallen war und formte sie zu einer Kugel, skeptisch ging die Augenbraue des Koperninja nach oben. „Wer von uns zuerst 20 Treffer einsteckt hat verloren … es sind alle Mittel erlaubt!“ „Wirklich alle?“ Gai nickte. „Brauchst du noch selbstaufgestellte Regeln?“, fragte er, während auch er seinen ersten Ball formte. „Dieses Mal nicht…!“ Ein feiner Windhauch fegte durch die leeren Strassen von Konoha, als die beiden sich gegenüber standen, dann gab Gai das Startzeichen. Blitzschnell öffnete der Grauhaarige sein Sharingan, wich dem Schneeball von seinem Rivalen aus und warf im Gegenzug seine. Noch während der Schwarzhaarige dem scharfen Geschoss entkam, schoss er aus einem unmöglichen Winkel seine Zweite. Er sah, wie sie genau auf den Kopf des Jounin zuflog. Dann, wie aus heiterem Himmel, entstand ein Sog und der Schneeball war weg. Einen Moment guckte Gai verdutzt aus der Wäsche. Hat er gerade seine Mangekyou Sharingan benutzt um den Ball abzuwehren?!? Plötzlich spürte er einen harten Treffer an seiner linken Schulter. „1 Treffer für mich…“, sagte der Grauhaarige grinsend.   Längstens war es dunkel geworden. Der kühle Wind hatte erneut aufgefrischt und die dunklen Bäume des Waldes wirkten unheimlich. Gai sass keuchend an einem der Baustämme angelehnt und wischte sich den Schweiss von der Stirn. Er lauschte in die Nacht hinein, hörte aber keine verdächtigen Geräusche. Das ist ein verdammt harter Kampf … Seine Technik, die Bewegungen des Jounins an den Füssen abzulesen um dem Sharingan so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten, kehrte sich bei der weiteren Form des Auges gegen ihn. Da der Kopierninja lediglich seinen Oberkörper bewegte um ihn mit Schneebällen zu bewerfen, musste er ihm wohl oder übel ins Gesicht sehen. Was ihm beinahe zum Verhängnis geworden wäre. Vielleicht hätte ich… er brach ab und richtete sich auf. Sein geschulter Shinobiblick ging zu den Bäumen in seiner Nähe. Blitzschnell verschwand er von seiner Stelle, entkam somit gleich drei Kugeln, die seinen Sieg gekostet hätten, hätte nur eine getroffen. Erneut suchte er Schutz und erblickte dann den Grauhaarigen, nicht unweit von sich, keuchend an einem Baum lehnend. Noch hatte er ihn nicht entdeckt. Er musste lediglich 2 Treffer zustande bringen und sein Rivale würde dieses Duell verlieren. Er formte mit den klammen Fingern zwei Kugeln und warf sie. In diesem Moment blickte Kakashi in seine Richtung und verpuffte. Verdammt! Ein Schattendoppelgänger .. und nun weiss er wo ich bin! Mit hastigen Sprüngen rannte er über die dicken Äste der Bäume hinweg. Im letzten Moment sah er die Gestalt des Grauhaarigen auf sich zu springen. Ein Schneeball verfehlte ihn und landete hinter ihm auf dem Ast. Dem zweiten wich er mit ein paar Rückwärtsschritten aus. Er betrat die verschneite und rutschige Stelle, die der Erste vorher hinterlassen hatte, ruderte einen Moment mit den Armen, bevor er etwa ein Meter in die Tiefe stürzte. Plötzlich fühlte er, wie ein Schneeball auf seinem Kopf aufschlug. „Das war der 20te Treffer …“, keuchte der Kopierninja und lächelte dann, als er hinuntersprang. Er half seinem Rivalen auf die Beine. „Somit habe ich gewonnen…“ Kapitel 8: Duell 8 - Eisesglätte -------------------------------- Kakashi 4 : 3 Gai   „Wo willst du hin?“, fragte ihn eine Stimme. Gai drehte sich überrascht um, da er die Stimme zwar kannte, sie jedoch niemandem zu ordnen konnte, da sie ihm recht Fremd vorkam … es war als ob irgendetwas an der Person fehlte … „Du hast doch noch eine Woche Urlaub, geniess ihn…“, in dem Moment trat Team 7 aus dem Hokageturm und liefen vorsichtig über den Platz vor dem Hokagebüro. Dieser war zu einer spiegelglatten Fläche gefroren. Die drei sahen sehr erleichtert aus, als sie mit einer D-Mission verschwinden konnte. Noch immer suchte Gai den Fehler bei Asuma, dann fand er ihn. Der Kettenraucher war ohne Zigarette unterwegs. „Ich würde da jetzt nicht hochgehen..“, kam die Warnung als er die Tür öffnen wollte. Etwas verdutzt starrte er nun den Jounin an. „Hab ich was verpasst und warum rauchst du nicht?“ Asuma griff sich an den Hinterkopf und grinste verlegen. „Man sollte Tsunade im Moment einfach in Ruhe lassen … und du weisst ja, wie sie, als Ärztin, auf mein Laster reagiert … man sollte defintiv nicht zu früh erscheinen…“, er blickte Gai an, der seinen Urlaub vorzeitig beenden wollte. „Und schon gar nicht zu spät…“, seufzte er und schaute Team 7 nach. Oh nein, in Kakashis Haut wollte er jetzt definitiv nicht stecken. „Was ist passiert?“ „Kotetsu und Izumo sind gestern auf der Eisfläche hier ausgerutscht und liegen nun mit gebrochenen Bein und Arm im Spital…. Tsunade musste heute Morgen ihre Akten selbst hochtragen…“ „Oh … wenn das so ist…“, antwortete der Schwarzhaarige, drehte sich um, rutschte aus und viel auf sein Steissbein. „Autsch…“, knurrte er. „Vielleicht sollte irgendwer hier mal das Eis abtragen…“   Tsunades Stimme war viel zu fröhlich, als Kakashi erschien. Den überspielten Zorn konnte man fast schon spüren. Ja, er hatte sich verspätet, war bei ihm ja nichts neues, aber dass sie sein Team gleich ohne ihn losschickte, verwunderte ihn doch. Dennoch stand er weiterhin stillschweigend da, als die Hokage endlich fertig war, in mit einer zuckersüssen Stimme die Leviten zu lesen. „Deine Mission …. Du darfst den gesamten Platz vor dem Hokagetempel mit einer Schaufel vom Eis befreien … ohne Chakra!“, tiefe Falten bildeten sich auf ihrer Stirn, als die Augenbrauen sich zusammen zogen. Ohne Chakra… da bin ich ja in einer Woche noch nicht fertig …. Dennoch nickte er höflich, nahm von Shizune, die ihn mitleidig musterte, die Schaufel in Empfang und trottete nach unten. „vielleicht überlegt er es sich beim nächsten Mal zu spät zu kommen…“, knurrte Tsunade, die aufstand um ein paar neue Akten zu holen. Da ihre Assistentin bereits das Weite gesucht hatte.   Asuma und Gai, die immer noch unten standen und zusammen quatschten, schauten nicht schlecht als Kakashi mies gelaunt mit einer Schaufel in der Hand aus dem Turm trat. „Hat sie dich an einem Stück gelassen?“, fragte der Braunhaarige vorsichtig, während der Kopierninja nur seufzte und nickte. Dann glitt sein Blick auf Gai und blieb ungewöhnlich lange an ihm haften, als ob er ihn zum ersten Mal sah. Ohne Chakra … heisst aber nicht ohne Hilfe … „Wie ist dein Urlaub?“ Verblüfft das der Grauhaarige ihn Ansprach, reagierte Gai erst mal nicht. „Dir ist sicher langweilig oder? Wie wäre es mit einem Duell?“ Nun wurde der Schwarzhaarige aber hellhörig und grinste. „Immer doch! Und wenn du schon zuerst fragst, kann ich unmöglich Nein sagen!“ Asuma schüttelte den Kopf. Er wusste genau worauf sein Freund hinaus wollte. Es war nahe zu offensichtlich. „Ich wünsch euch viel Spass…“, fast synchron wurde er an den Ärmeln gepackt. „Wir brauchen einen Schiedsrichter…!“, seufzend gab er auf und fischte eine Zigarette aus seiner Jackentasche. „also, Kakashi?“ „Wer von uns mehr Eis und Schnee vom Hokageplatz wegschaufelt, gewinnt… keine weiteren Regeln…“ Gai ergriff die dargebotene zweite Schaufel, dann stellten sich beide auf und warteten dass Asuma das Startzeichen gab. „3 … 2 … 1 … los!“   Wie ein grüner Wirbelwind fegte der Taijutsuspezialist über den Platz und schaufelte, was das Zeug hielt. Selbst Passanten wichen ihm hastig aus, da er keine Rücksicht auf andere nahm. Er hatte Chakra in die Füsse und Arme geleitet um sein Tempo noch mehr zu erhöhen. Kakashi hingegen, der ohne Chakra arbeitete, hatte erst eine kleine Fläche freigeräumt, stützte sich nun auf seiner Schaufel ab und beobachtete seinen Rivalen. Asuma trat zu ihm. „Du verlierst… warum verwendest du kein Chakra? Dann wärst du ihm locker ebenbürtig…“, sprach er, als Gai bereits mehr als die Hälfte geräumt hatte. Es dauerte lange bis Kakashi sich zu einer Antwort entschied. „Weil Tsunade es mir verboten hat, Chakra zu verwenden …. Da sie es aber nicht genauer definierte, war ich so frei, die Grenzen auszunutzen…“. Gai war inzwischen so gut wie fertig mit dem Platz, nachdem er einen animalischen Aufschrei von sich gegeben hatte und nun nochmals voll Gas gab. Kakashi grinste und sah in dem Moment aus, wie ein Junge, dem ein guter  Streich gelungen war. „Und es gibt einfach Duellpunkte, die man verschenken kann…“   Kapitel 9: Duell 9 - Merry Christmas ------------------------------------   Kakashi 4 : 4 Gai   Es klopfte an der Tür, welche ohne abzuwarten auch gleich geöffnet wurde. Die vier Gestalten drehten sich zum Eingetretenen um. „Hokage-sama!“, sprach Kakashi zügig, als er ihren Blick auf sich spürte, der sein Benehmen nicht wirklich tolerierte. Der Grauhaarige blickte sich kurz im Raum um. Er erkannte 3 weitere Personen seines Einsatzteams. Gai, der zu forderst stand und sein Kopf ein wenig hängen liess, hielt eine braune Tüte in der Hand. Der Kopierninja wusste nur allzu gut was sich darin befand, dennoch zögerte er nicht weiter. „Ich übernehme die ganze Verantwortung für diesen tragischen Zwischenfall!“ Ohne zu zögern trat er auf seinen Rivalen zu und entriss ihm die braune Tüte. „Kaka..“, mit einer einschneidenden Geste wurde er zum Schweigen gebracht. „Ich war der Teamführer dieser Mission!“ Mit diesen Worten verliess der Jounin den Raum, während Gai zuerst zur Godaime blickte, dann der sich schliessenden Tür. „Aber…“, murmelte er einen Moment verwirrt. „Ich muss…“ Tsunade griff in ihre Schublade und zog eine rote Zipfelmütze nach vorne. „Na geh ihm schon helfen…“, seufzte sie. Im Grunde hatte sie eine solche Reaktion des Grauhaarigen erwartet.   Am Ende des Dorfplatzes holte Gai Kakashi wieder ein. „So warte doch endlich!“, rief er ihm entgegen, mit einem resignierenden Schnauben hielt der Angesprochene inne. „Warum zur Hölle tust du das?“ Er ergriff die Schultern des Grauhaarigen und drehte ihn zu sich um. „Unsere Einsatzteams wurden aufgeteilt… es stimmt, du hattest die gesamte Leitung … aber das meine Zielperson verstarb, ist nicht deine schuld! Nun gib die Tüte schon her!“ Er wollte nach ihr greifen, doch Kakashi wehrte die Hand ab. „Lass gut sein. Ich war der Leiter dieser Mission, somit sind auch alle Fehler die während ihr Unterlaufen meine Schuld!“ Gai seufzte und zog die rote Zipfelmütze nach vorne, die er vorher von Tsunade bekommen hatte. „Dann lass mich wenigstens helfen … du hast immerhin einen Ruf zu verlieren…“ „Der ist mir nicht wichtig!“ Kopfschüttelnd ergriff der Grüngekleidete seinen Rivalen bei den Schultern. „Danke Kakashi…“, murmelte er nur leise, während sie mit mulmigem Gemüt ihrem Ziel näherten. Es war nicht Tsunades Art jemanden für den Ausgang einer Mission zu bestrafen, doch um die Weihnachtszeit, wenn sich etliche unbeliebte Aufgaben ansammelten, war es ein guter Grund sie für solche Zwecke zu benutzen. Die schlimmste Strafe musste nun wohl Kakashi und Gai austragen. Die beiden schlenderten gemütlich in Richtung des Supermarktes. „Sag mal .. wie wäre es, wenn wir der ganzen Sache etwas Positives abgewinnen würden?“ Kakashi hielt inne. „Du meinst ein Duell?“ Der Schwarzhaarige nickte nur kurz und blickte ihn fragend an. „Und was stellst du dir vor?“, fragte der Kopierninja nach. „Naja, wir werden als Nikolaus verkleidet, den kleinen Kindern Geschenke verteilen …“, sprach er nach einem Moment. „Wie wäre es, wenn wir eine Wette austragen, wer von uns seinen Sack mit Geschenken zuerst verteilt hat?“ Einen Moment grübelte der Jounin, dann gaben sich die beiden die Hand. „In Ordnung, es gilt!“   Dank dem Kostüm und einigen Genjutsus waren die zwei bald in ihre Kostüme reingewachsen. Kakashi sass auf einem Stuhl, vor ihm standen etliche kleine Kinder, die ihn teils freudig, teils auch mit angsterfüllten Augen musterten. Vor Öffnung des Geschäftes hatte der Kopierninja zwei Geschenke beiseitegelegt. Er hatte sich jedoch nicht dazu geäussert, als er den fragenden Blick seines Rivalen sah. Gai hingegen ging auf die Kinder zu. „Hier ein Geschenk!“, sagte er zu einem kleinen schwarzhaarigen Mädchen. Er hielt ihr eine kleine Schachtel entgegen, die mit einer rosaroten Schleife versehen war. Sein Sack war noch relativ voll. Die Kleine schaute ihn an, dann zeigte er sein Kraft-der-Jugend-Lächeln. Noch einen Moment starrte sie ihn an, dann fing sie lauthals an zu weinen, dass sich die Mutter zu ihr durchkämpfte. „Mein Schatz!“, ihr Blick glitt auf Gai, der sofort einige Schritte zurück nahm und sein Glück bei den Jungs versuchte. Er blickte skeptisch zum sich schnell leerenden Sack seines Rivalen. Was hat der, was ich nicht hab….   Nach gut zwei Stunden hatte der Grauhaarige selbst den Nachschub an Geschenken verteilt, während Gai noch bei seinen ersten war. Irgendwie war so ein grüngekleideter Mann mit roter Zipfelmütze nicht so Vertrauenserweckend wie der Weihnachtsmann mit roter Kleidung und weissem Bart. „Sieht schlecht aus für dich..“, sprach Kakashi grinsend, als er den Sack sah. In der Zwischenzeit hatte es der Schwarzhaarige versucht einem Kind den ganzen braunen Beutel zu überreichen, welches jedoch panisch davon gelaufen war. Er hörte erstickte Lachgeräusche und drehte sich erbost um. Der Kopierninja las inzwischen auf seinem Schlitten, während er genüsslich die Niederlage seines Rivalen beobachtete. „Mama,… Mama!“, ein kleines Mädchen blickte vom Weihnachtsmann zu ihrer Mutter. „Ich möchte auch so ein oranges Buch haben!“. Sie deutete auf den Jounin und dessen Lektüre. Die Frau brauchte keine zwei Sekunden um zu erkennen, was für ein Schund der Mann hier las. Ihr Gesichtsfarbe wich von einem blassen weiss in ein gefährliches Rot, dass Kakashi sofort sein Buch in den Taschen verschwinden liess. Er ergriff die zwei Geschenke in seinem Sack, die er zu Beginn beiseitegelegt hatte und verschwand im Kaufhaus hinter einem der Regale. Er wollte ja nicht schuldig sein, wenn die Frau hier ein Blutbad anrichtete. Er entdeckte die Gestalt, die ihm schon vorhin aufgefallen war, als sie mit raschen Bewegungen hinter den Büchsen verschwunden war. Der Blondhaarige schrie entsetzt auf, als sich Kakashi plötzlich vor ihm befand. Blaue Augen musterten ihn entsetzt. „Hallo Naruto!“ „Woh.. woher.. wissen sie wer ich bin?“, keuchte er und seine Augen wurden breit, als der Weihnachtsmann seinen Sack hervorholte. Er wich panisch zurück, stiess dabei einige Konserven auf den Boden. „NEIN, NEIN! Ich will nicht in den Sack!!“, flehte er und versuchte ihm zu entkommen. „Naruto… so warte!“, erneut hatte ihn der Grauhaarige (indem Fall weiss mit Bart) in die Enge getrieben. „Ich hab hier noch was für dich und Sakura…“ „Nein.. ich will keinen Schlag mit dem Stock .. ich werde auch immer brav sein!“, flehte der Chaosninja. „Mensch Naruto .. ich bins..“ Kakashi hob seine Finger um das Genjutsu aufzulösen, hielt jedoch inne, als Naruto plötzlich bewaffnet war. Seine Augenbraue hob sich skeptisch. „Was wird das?“ Erneut formte er Fingerzeichen. „Der Weihnachtsmann ist ein feindlicher Shinobi…“, blitzschnell stach der Blonde in den Arm des vermeintlichen Bösen, welcher entsetzt abbrach, das Jutsu aufzulösen. Hektisch rannte der Fuchsjunge an ihm vorbei und verliess mit einem lauten Aufschrei das Geschäft. Kakashi sah geschockt, wie sich das Blut gegen Boden tropfte. Nun eilte auch Gai herbei und zog den recht perplexen Kopierninja mit sich. „Was ist denn mit Naruto los?“ Der Grauhaarige schüttelte verwirrt den Kopf und liess sich, die nicht sehr tiefe, Stichwunde verbinden. „Das wüsste ich jetzt auch gern…“   Draussen rannte der Blonde fast seine Teamgefährtin über den Haufen. „Sakura-chan! Du musst mir helfen.. da drin ist ein roter fetter feindlicher Shinobi! Er trägt einen irren langen Bart! Und so ... rote Kleidung!“, keuchte er. „Ich konnte seinen Angriff gerade noch abwehren…“ Sakura brauchte einen Moment und las die Anzeige des Geschäftes. Für Kinder – Heute Weihnachtsmann zu Besuch Dann holte sie aus und schlug den Blonden SHinobi K.O. „Du bist so ein Vollpfosten…“ Kapitel 10: Duell 10 - Urlaubspläne ----------------------------------- Kakashi 5 : 4 Gai   Angenehm umspielte das warme Nass seinen Körper, während er sich tief im Schaumbad versteckte und sich langsam entspannte. Urlaub ist doch was herrliches… Er hörte wie die Äste des Baumes gegen die alten Fensterscheiben peitschten und der Wind durch die Holzhütte heulte, doch im Moment war es ihm egal. Er genoss das heisse Bad in vollen Zügen. Längstens hatte er das Zeitgefühl verloren, als er sich, nach dem Abendbrot, zurückgezogen hatte. Ein Poltern riss ihn aus seinen abschweifenden Gedanken. Wenn man einsam wäre …. Er wollte sich gerade wieder dem Entspannen widmen als ein erstickter Aufschrei zu hören war und der Lärmpegel im oberen Stockwerk noch stieg. In der Wanne verdrehte Kakashi sichtbar die Augen. Dann hörte er wie die Tür hastig geöffnet wurde, da sie unheimlich knarrte und dann heftig zugeschlagen. In dem Moment, als er hörte, wie jemand die Treppe runterkam und schon im Flur nach ihm rief, wurde ihm bewusst, was er vergessen hatte. Das heisse Wasser hatte ihn träge gemacht und er richtete sich nicht so schnell wie gewünscht auf, als schon seine Hotelzimmertür geöffnet wurde. „KAKASHI-SENSEI!“ Narutos unverkennbare Stimme durchdrang die leichten Wände, während sich der Shinobi ins Wasser zurück gleiten liess und hoffte, dass er ihn woanders suchen würde. Plötzlich riss jemand die Badezimmertür auf,  der Grauhaarige hatte das Gefühl tiefer ins Wasser sinken zu müssen und einfach zu warten, bis ihm die Luft ausgeht. „Kakashi-sensei! Kakashi-sensei!“ Blubbernde Geräusche waren zu hören. Der Junge trat näher und der Shinobi war nur froh, dass er sich für ein Schaumbad entschieden hatte. „Sie müssen mir helfen! Bei mir und Lee im Zimmer spuckt es! Bittteeee!“ Er ging auf die Knie und guckte ihn flehend an. Kakashi erhob sich ein wenig, damit er immerhin sprechen konnte ohne Wasser zu schlucken. „Es gibt hier keine Geister …“, knurrte er, nicht erfreut darüber seinem Schüler so schutzlos ausgeliefert zu sein. „Doch doch doch! Vor dem Fenster, flattert immer einer durch!“ Dem Grauhaarigen wurde nun bewusst, sollte er nicht zustimmen, würde spätestens in 5 Minuten, wenn der Schaum komplett weg wäre, das Ganze hier in einem Desaster für ihn enden. „Ja… ich guck es mir an.. ich komme gleich!“ Naruto war mit dieser Antwort gar nicht zufrieden und ergriff die Hand seines Mentors. „Nicht gleich! Sofort!!!“ Er zog an der Hand. Kakashi spritzte ihn nass, dass er abrupt das Handgelenk los liess. „Lass mich kurz abduschen .. dann komm ich! Und jetzt raus…!“   Wie zu erwarten, war es nichts als ein alter Lappen, der mit dem Sturm gegen die Äste gepeitscht wurde. Kakashi öffnete die Tür zum Zimmer von Rock Lee und seinem Schüler. Er warf ihr Gespenst zu Boden. „Hier…“, knurrte er und wollte sich abwenden, als er fast gegen Gai geprallt wäre. „Ich glaube hier spuckt es wirklich…“, sagte dieser, dass der Grauhaarige erneut die Augen verdrehte. „Selbst Anko und Genma haben es bestätigt…!“ „Kakashi-sensei .. können sie nicht hier bleiben.. bis die Geisterstunde vorbei ist…“, Naruto leicht zitternde Hand deutete zur alten Standuhr, die kurz vor 23 Uhr zeigte. „Danach hab ich aber meine Ruhe?“ Alle drei im Raum nickten. Während der Shinobi klein beigab. Es war ja eines, wenn man sich auf den Urlaub freute. Wenn man von seinem Vorgesetzten dann aber noch als Begleitung (weil sie keine sinnvollere Beschäftigung für die fand) noch seinen Schüler und Rivalen mitnehmen musste, ja… da konnte einem die Laune schon vergehen. Wenn man im selben Hotel, dann noch zwei weitere Shinobis aus dem gleichen Dorf antraf (indem Falle Genma und Anko) freute man sich wohl, wenn man wieder nach Hause ging. „Und was wollt ihr solange tun?“, fragte der Grauhaarige, als er sich auf dem Bett von Naruto niederliess und die drei Genossen anschaute. Als er Gais aufblitzende Augen sah, verfluchte er sich für diese Frage. Noch bevor der Schwarzhaarige etwas antworten konnte, fuhr der Kopierninja weiter. „und was für ein Duell soll das sein? Wer eine bessere Gruselgeschichte erzählt?“ Der andere schüttelte kurz den Kopf und suchte in seiner Westentasche nach etwas. Kurz darauf zog er ein Kartenspiel hervor. Kakashi schluckte schwer. Er und Karten waren nie die besten Freunde. Letztes Mal hatte er gegen Anko gewettet und kläglich verloren, dafür musste er mehr als ein Monat auf sein Flirtparadis verzichten. „Seien Sie kein Spielverderber .. Kakashi-sensei!“, knurrte Naruto, der sich bereits gegenüber von Lee auf den Boden gesetzt hatte, während der Jounin die Karten mischte.  Langsamer als sonst stand der Grauhaarige auf und setzte sich ebenfalls hin. Schwarzer Peter …. Jeder von ihnen erhielt die gleiche Anzahl an Karten, dann konnten sie die ersten Paare ablegen. „Und wie soll unser Duell nun aussehen?“ „Wir werden drei Runden spielen. Derjenige der von uns gewinnt, ist auch der Sieger des Duelles!“ Kakashi deutete mit einer Handbewegung, während er Lee seine Karten hinhielt, damit er eine Ziehen konnte, auf die Gruppe. „Was ist mit Naruto und deinem Schüler? Wen keiner von uns gewinnt?“ „Dann geht’s im Stechen weiter … derjenige der dann das erste Spiel für sich entscheidet, gewinnt…“ Der Grauhaarige nickte kurz und zog von Naruto eine Karte, konnte dann ein Pärchen ablegen und gab sein Spiel weiter. Nach einer sehr kurzen Runde, die der Blondhaarige für sich entscheiden konnte, wurden die Karten neugemischt und verteilt. Immer wieder glitt der Blick des Koperininja zur Standuhr, die gerade erst Mitternacht zeigte. Er wünschte sich, dass es ein Uhr wurde und er endlich wieder seine Ruhe hatte. Auch die zweite Runde war noch kürzer als die erste, dieses Mal schlug Rock Lee den Blonden Genin nur knapp und erneut blieb der schwarze Peter beim Grauhaarigen sitzen. Toll jetzt hab ich schon zum zweiten Mal den Typen .. ich wusste gleich, dass das nee verdammt schlechte Idee war… Der offizielle letzte Durchgang ihres ungewöhnlichen Duells fing an. Kurz flackerte das Licht, während die drei aufhorchten, dann hörte man unheimliche schlürfende Schritte im Flur, danach war es wieder ruhig. Ängstlich guckten sich die beiden Genins an und schluckten schwer. Kakashi verdrehte die Augen und formte einige Fingerzeichen. Ein kleiner brauner Hund erschien mitten auf ihrem ‚Spielfeld‘. „Pakkun .. halte mal bei der Tür nach Geistern ausschau…“, befahl er, während der Mops nur den Mund öffnete um ihn dann perplex wieder zu schliessen. Verwirrt tappte er zur Tür und lauschte. „So können wir jetzt in Ruhe weiterspielen?“ Die Drei nickten und das Spiel ging weiter. Zu Kakashis Nachteil war nun Gai derjenige, der defintiv die wenigsten Karten in seiner Händen hielt und es kam, wie es kommen musste. Er zog bei Lee die richtige Karte und legte sein letztes Pärchen ab. „Sieg! Die Blüte der Ju…“, er brach ab, als erneut das Licht flackerte und schlurfende Schritte zu hören waren, dann wurde die Tür geöffnet. Unterstehe dich… dachte sich Kakashi. Kurz schlug die Tür wieder zu, dann fiel auch der Strom komplett aus. Dann hörte man einen spitzen Schrei, diesem folgten mehrere aus diesem Raum. Erneut wurde die Tür geöffnet. Gai, Lee und Naruto sprangen Kakashi an, sowie auch Pakkun kam her gerannt. „EIN GEIST!“, schrie der schwarzhaarige Jounin auf und erwürgte dabei fast seinen Rivalen. In dem Moment ging das Licht an und Anko kringelte sich vor Lachen auf dem Boden, auch Genma, der hinter ihr stand, grinste über beide Backen. Kakashi verdrehte sichtbar die Augen. Als er plötzlich spürte, wie sich etwas Warmes über seine Hosen ausbreitete. Hektisch stand er auf, doch es war bereits zu spät. Ein grosser nasser Fleck hatte sich gebildet. Sein Blick glitt zu seinem kleinen Mops. „Tschuldige…“, nuschelte dieser nur und verschwand in einem leisen Plop! Kapitel 11: Duell 11 - Katzenjammer ----------------------------------- Kakashi 5 : 5 Gai   Seit langer Zeit war es der erste Tag an dem es nicht wie aus Kübeln goss. Minato ging gut gelaunt zum Trainingsplatz wo er auch sofort den grauhaarigen Chuunin fand. „Deine Teamkameraden sind immer noch krank … aber ich hab dir zur Abwechslung eine Mission ergattert!“, erklärte er vergnügt, während die Augenbraue des Jungen nach oben ging. Er hielt ihm grinsend den Auftrag vor die Nase. Kakashis Augen verengten sich. „Jetzt aber nicht dein Ernst?“, knurrte er, als er den Buchstaben D erkannte. „Etwas besseres gabs leider nicht … ausser noch Babyssitten .. aber ich dachte hiermit hättest du eher Freude…“, meinte der Mentor achselzuckend, während sich der Blick des Grauhaarigen verfinsterte als er die Mission durchlas. „Das ist jetzt nicht dein Ernst? Ich soll nee entlaufene Katze einfangen?!?“, fuhr ihn der Junge energisch an. „Das ist nicht einfach eine Katze … Das ist ‚Tora die 2te‘ von der Frau des Feudalherrschers …“ „Es ist mir egal, wie das Vieh heisst .. und wems gehört …“, ging der aufgebrachte Chuunin dazwischen, dass Minato in schallendes Gelächter ausbrach. „Such jetzt die Katze…“, sprach er in ruhigem Ton und drückte ihm ein Funkgerät in die Hand. „Immerhin ist dies eine wichtige Mission!“   Wütend stapfte Kakashi durch den Wald, während er den ‚Anweisungen‘ seines Mentors folgte. Das einzige was er bisher gehört hatte, war ein ‚Viel Glück‘ und seit dem, war es ruhig geworden. Das ist doch ein schlechter Witz … Laut seinen Informationen war das Tier in den Wald geflohen (aus welchen Gründen auch immer). Der junge Shinobi fluchte leise vor sich hin, nicht mal mit dem ganzen Dorf würde er es vor Wintereinbruch schaffen, den Wald nach einer einzelnen Katze zu durchkämmen. Er spürte plötzlich Blicke in seinem Rücken und verdrehte die Augen. Der Tag wird ja immer besser, dachte er sarkastisch, liess den schwarzhaarigen Jungen aber zu sich aufschliessen. „Na.. was treibt dich hier her? Mein neuer Rivale?“ Der Grauhaarige Chuunin entschied sich einfach dafür, nichts zu sagen und weiter zu gehen Wenn er heute zum Abendessen zu Hause sein wollte, sollte er sich wohl mal sputen. Immerhin stand sein Lieblingsgericht auf dem Speiseplan. „Hast du was verloren?“, erriet Gai, als er Kakashi genauer beobachtete, dieser nickte nur kurz und wollte sich demonstrativ in eine andere Richtung wenden.  „Brauchst du Hilfe bei der Suche?“ Genau… dass ich dann noch in deiner Schuld stehe … Der Chuunin schüttelte den Kopf. „Na dann… ich fordere dich jetzt zu einem Duell heraus!“, schrie er plötzlich, die Augen des Anderen funkelten böse. Wenn die Katze deswegen die Flucht ergriffen hat, bring ich dich um…., dann hielt er mit seinen Mordgedanken inne. „Und was hast du dir vorgestellt?“, fragte er. Vielleicht konnte er sich ja den Kampfgeist des anderen zu Nutze machen. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und blickte ihn an. „Ich hab keine Zeit für Taijutsukämpfe, Wettlaufen oder ähnliches … ich will vor Nachteinbruch wieder zu Hause sein und wie du bereits erraten hast, suche ich etwas….“ Gai griff sich grübelnd ans Kinn und schüttelte nach gefühlten 20 Minuten ratlos den Kopf. „Wie wäre es, wenn du mir beim Suchen hilfst? Wer zuerst diese Katze mit der roten Schleife gefunden hat und sie bis zu dem Toreingang von Konoha gebracht hat, gewinnt!“ „Hört ich ganz fair an…“, sagte er nach einer Weile und die beiden gaben sich die Hand.   Wie ein Tiger auf Beutesuche schlich sich Gai durchs Unterholz. Durch den Regen der letzten Tage, waren nicht nur Kakashis Team erkrankt auch sein Geninteam  (mit Sensei) lag mit einer saftigen Erkältung im Bett. Das Wetter hatte aber auch andere Nebenwirkungen, der ganze Boden glich einem Schlammbad und er hatte sich ungewollt, innert kürzester Zeit, seiner Umgebung angepasst. Sein Blick glitt zum Himmel, die Sonne hatte schon vor Stunden ihren höchsten Punkt überschritten und bald würde die Dämmerung kommen. Er musste sich also sputen, wollte er dieses Duell für sich entscheiden. Um einen besseren Überblick zu haben, erklomm er einen Baum und dann sah er das Tier. Es hatte sich in der Höhe in Sicherheit gebracht und leckte sich über das dreckige Fell. Grinsend stahl er sich näher, blitzschnell schoss seine Hand zum Nacken des Tieres. Jedoch erwischte er nur den Schwanz und zog kräftig daran. Die kleine Katze miaute schmerzerfüllt auf, drehte sich fauchend um und sprang ihm, mit hervorstehenden Krallen, ins Gesicht. Wie eine Furie kratzte sie drauf los. Gai schrie auf und versuchte sie mit roher Gewalt von sich zu reisen. Eine weitere Gestalt erschien bei ihm und mit vereinten Kräften schafften sie es, das Tier von seinem Gesicht zu reissen. Tränen standen in den Augen des Schwarzhaarigen als er aufblickte, während Kakashi das Gesicht verzog. Im ganzen Gesicht, Hals und sogar teilweise auf der Brust war er mit tiefen Kratzern übersät. Die Katze hatte sich wieder beruhigt und schnurrte sogar, als der Grauhaarige ihr sanft übers Fell fuhr. „Lass uns zurückkehren … du brauchst wohl ein oder zwei Pflaster…“   Sie erreichten die Stadtmauern als Gai stehen blieb, verwirrt drehte sich der Grauhaarige zu ihm um. „Das Duell gewinnst du.. auch wenn du nur dieses dämliche Vieh besser im Griff hast…“, murmelte er bitter und ging schnellen Schrittes an Kakashi vorbei. Die Katze fauchte noch zum Abschied, schnurrte im gleichen Moment wieder, als ihr der Chuunin übers Köpfchen strich. „Er wird sich wieder beruhigen..“, seufzte er nur und griff das Funkgerät um seinen Hals. „Minato-sensei?“ Es blieb still in der Leitung. „Sensei? Melde dich ... ich hab die Katze…“ Als er auch nachdem fünften Male keine Antwort bekam, ging er gemütlich in Richtung des Hokageturmes. Ich denke mal, er wartet dort auf mich … das Ding … er entfernte das Gerät und steckte es in die Tasche. Muss wohl kaputt sein…   Er klopfte an die Tür und wurde auch sofort herein gebeten. Die untergehende Sonne liess das Zimmer in einem orangen Ton erstrahlen. „Ah Kakashi…“, sprach der Hokage. „sehr gut, du hast die Katze…“ Man hörte den Aufschrei einer Frau mit Tränen überströmten Gesicht rannte sich auf den Jungen zu und riss die Katze aus seinen Händen. Panisch hatte Tora versucht sich am Jungen festzuhalten und hinterliess blutende Striemen auf seinen ungeschützten Armen. Die etwas festere Frau drückte das Tier fest an sich und verliess überglücklich den Raum. Der Hokage war um den Tisch herumgelaufen und durchsuchte seinen Wandschrank. Kurz huschte der Blick des kleinen Jungen im Raum umher. „Wo ist dein Sensei?“, fragte nun der Mann vor ihm und trat auf ihn zu. Vorsichtig ergriff er den linken Arm und begutachtete die Kratzwunden. Dann verband er ihn mit der Bandage, die er aus dem Schrank geholt hatte. Kakashi wartete mit der Antwort, bis auch sein zweiter blutender Arm versorgt war, bedankte sich kurz und zuckte daraufhin ratlos die Schulter. „Ich weiss nicht, sehr wahrscheinlich ist das Funkgerät defekt…“ Sarutobi nickte kurz und wandte sich wieder seinem Schreibtisch zu. Dann erinnerte sich, an die gleiche Szene, einige Jahre zuvor. Aber anstatt das der junge Hatake hier stand, war es sein Schüler, den er vor sich hatte. Dieser hatte tonnenweise Kratzwunden im Gesicht. Die Genins von Jiraya sahen auch nicht viel besser aus. Der weisshaarige junge Mentor hatte der Katze die Beine zusammen gebunden und ihren Mund verklebt, dass es dem dritten Hokage Tränen in die Augen trieb. Auch damals fehlte vom blondhaarigen Genin jede Spur. „Ich würde deinen Sensei auf dem dritten Trainingsplatz suchen … dort bei der alten Eiche…“, meinte er schlussendlich grinsend. Auch letztes Mal fand ihn Jiraya dort, jedoch nicht sehr erfreut, dass ich sein blondhaariger Schüler nicht an der Suche beteiligt hatte.   Kakashi betrat den Platz und ging zum genannten Baum. Er lief auf die Rückseite und entdeckte seinen Mentor. Der schlafend im Schatten der Äste lag. Rasch kletterte er hinauf und weckte ihn. „Kakashi…“, murmelte der andere leicht verwirrt, während ihn die Augen des Chuunins böse anstarrten. „Ah.. die Katze … ehm ja ..“ „Dein Mikro ist ausgeschaltet…“, knurrte der Kleine verärgert. „Und…“ „Wie hast du mich hier gefunden?“, unterbrach ihn Minato. „Der Hokage hat gesagt …“ „WAS?“, er fuhr erschrocken hoch und blickte ihn an. „Du warst schon beim Hokage mit der Katze…?“ Kakashi nickte nur. „Ich wollte dich dort…“ „Scheisse …“, mit diesen Worten stand er auf und rieb sich verlegen den Hinterkopf. „Da kann ich mir ja wieder was anhören…“ Kapitel 12: Duell 12- Wasser, Schaum und Kleider ------------------------------------------------ Kakashi 6 : 5 Gai   „40° Grad!“ Asuma nickte nur und warf seine Hosen in die letzte der drei weissen Trommeln. Seine blondhaarige Schülerin sass vor ihm auf dem Trockner. Er griff erneut in seine Tasche und zog eine Unterhose hervor, mit knallrotem Gesicht hob er sie vor Ino auf, welche einen leicht irritierten Blick warf und dann auf die Waschmaschine zeigte, die sie für 95°C eingestellt hatte. Ein paar Socken landeten ebenfalls noch in dieser Trommel, sowie ein paar Handtücher. Asuma verfluchte sich dafür, dass er inzwischen dringend Waschen musste und Kurenai nicht von ihrer Mission zurück war. Somit hatte er sich in aller Verzweiflung an seine Schülerin gewandt ihm zu helfen, da er leicht überfordert war. Er hob ein fast zerrissenes Unterhemd hervor, dass ihm durchaus skeptische Blicke der Kunoichi einbrachte. „Mülleimer!“ „Ich … nein .. worein?“ Das Mädchen schüttelte erbost den Kopf und deutete auf die 95iger Wäsche. Er durchwühlt weiter seine Wäsche und stellt erfreut fest, dass sich nur noch ein paar T-Shirts darin befinden, als in dem Moment die Tür aufgestossen wurde. Inos Blick glitt fast entsetzt zu den zwei eintretenden Gestalten, während ihr Sensei seine Shirts zeigte und auf eine Antwort wartete, als keine erfolgt, warf er sie zum vorherigen Unterhemd und liess die Maschinen laufen.   „29 Kleidungsstücke…“, murmelte die eintretende Gestalt. Sein Rivale nickte nur kurz und entfernte eines aus seiner eigenen Wäsche. „Jetzt auch… die gleichen Bedingungen wie jedes Mal?“ Der Schwarzhaarige nickte nur kurz. „Solltest du gewinnen.. bügle ich deine Wäsche auch gleich!“, fügte er, mal wieder, eine seine selbstaufgestellten Regeln an, was Kakashi ein tiefes Seufzen entlockte. „Ich bügle deine nicht, sollte ich verlieren!“, knurrte er. Es war still im Waschsalon geworden und alle Blicke hafteten auf den zwei Eingetretenen, die wie fast jeden Mittwoch, ihrem Waschduell nachgingen. „Bereit?“ Beide waren zu zwei leeren Trommeln gelaufen, standen nun 3,67 Meter davor. Gai nickte seinem Rivalen zu. „Dann los!“ Hektisch sprangen beide auf ihre Waschmaschine zu und stopften so schnell sie konnten ihre Wäsche hinein. Synchron hörte man das Zuschlagen der Waschmaschinentür und wie beide die gleiche Zeit einstellten und das Waschmittel hinzufügten. Dann setzten sie sich anstarrend, schweigend zum Tisch hin und blickten sich an. Keiner von ihnen sagte ein Wort. Nur ab und an gingen ihre Blicke zu den Zeitanzeigen und sahen zu, wie die Minuten langsam hinunter gegen Null gezählt wurden. In diesem Moment hätte man eine Stecknadel hören können, wenn sie zu Boden gefallen wäre. Selbst die anderen Besucher und der Inhaber selbst, trauten sich kaum laut zu atmen, geschweige eine Unterhaltung auch nur flüsternd fortzuführen. Ein leises Klick dann sprangen beide Shinobis auf. Mit einem Satz über eine Reihe an Maschinen hinweg, landete Kakashi vor seiner Trommel. Hektisch öffnete er sie und nahm sämtliche Wäsche heraus. Er drehte sich um und warf sie in den Trockner. Sein Blick glitt zu seinem Rivalen und er seufzte kurz, dieser war immer noch gleichauf mit ihm. Seit Wochen wurde dieses Duell nur noch durch minimale Sekunden entschieden, da sich Kakashi bisher weigerte, dass man auch noch das Bügeln hinzunehmen könnte. Die zwei letzten Male konnte Gai ihn schlagen, weil immer ein Kleidungsstück in der Trommel zurück blieb. Grinsend setzte sich sein schwarzhaariger Rivale wieder an den Tisch zu ihm. „Das wird wieder mal eng werden…“, sprach er, während der Kopierninja nur nickte. Ohja … das wird es…. Und wie zu erwarten, waren beide Trockner zur gleichen Zeit fertig. Die zwei blickten sich an  und liessen einen Moment ihre Köpfe hängen, dann standen sie auf und gingen zur Waschtrommel des Anderen. Gai durchsuchte die von Kakashi, doch dieses Mal war der Jounin gründlich vorgegangen. Er biss sich auf die Unterlippe, als auch beim achten Mal drehen, keine Socke oder so mehr zum Vorschein kam. Ein unentschiedenes Duell? Das darf es nicht geben… „Du hast da eine Socke vergessen…“, hörte er plötzlich die leicht belustigte Stimme des Grauhaarigen. Seine Augen wurden gross und er rannte hektisch zu seiner Waschmaschine. Tatsächlich, darin lag eine einsame traurige Socke, die noch vor Nässe triefte. „Nei… nein … das ist.. nicht möglich..“, stotterte Gai. Er hatte noch nie ein Kleidungsstück vergessen. Kakashi legte ihm die Hand auf die Schulter. „Das ist halb so schlimm..“ Mit einem wütenden Schnauben ergriff er seine Wäsche und die des Grauhaarigen, dann verschwand er ihn der Ecke, wo die Bügeleisen standen. „Ich bügle deine zuerst..“, knurrte er und man hörte ihn hier und da vor sich hin fluchen.   Der Grauhaarige nickte nur und ging zu Asuma, dessen letzte Kochwäsche auch gerade fertig geworden war. „Na? Kurenai auf Mission?“ „Den Spott kannst du dir sparen …“, murmelte er, als er den Deckel öffnete. Er wollte gerade noch etwas hinzufügen und zog dann Panisch ein Kleidungsstück aus der Maschine. Seine T-Shirts, die er in die 95°C reingeworfen hatte, waren allesamt zusammengeschrumpft. Ino fasste sich an den Kopf. „Die wäscht man nur 40°C … Sensei…“ Kakashi gluckste vergnügt, was ihm einen tödlichen Blick einbrachte. Dann legte er seine Hand auf die Schulter des Braunhaarigen. „Solltest du jemals Kinder haben .. die T-Shirts passen ihnen auf alle Fälle…“ „Halt – einfach – die – Klappe!“   Kapitel 13: Duell 13 - Backe Backe K... ---------------------------------------- Kakashi 7 : 5 Gai   Zwölf dreckige Schüsseln stapelten sich bereits im Abwaschtrog, überall an ihnen hingen noch Teigreste. Kakashi konnte sich ein tiefes Seufzen nicht unterdrücken, als sein Blick darauf fiel. „Wie geht’s weiter?“ Er hatte eine braungefärbte Masse in einer Schüssel vor sich, die er nun vorsichtig auf den bemehlten Tisch gab und sie gleichmässig ausrollte. „Ausrollen und dann Figuren ausstechen…“, murrte Pakkun, der vor seinen Pfoten ein Backbuch hielt. Schon seit Sonnenaufgang belegten die zwei die Küche des Kopierninjas und versuchten anhand einer Anleitung ein paar Kekse herzustellen. Da es dem Jounin an irgendwelchen Formen fehlte, entschied er sich einfach, den ganzen Teig in kleine Würfel zu schneiden und die auf dem Backblech abzusetzen. Pakkun hob skeptisch die Stirn, dass sich noch mehr Falten bildeten. „Findest du die nicht ein wenig … gross?“ Der Grauhaarige drehte sich zu ihm um. „Denkst du ich hab den ganzen Tag Zeit kleine Stückchen zuzuschneiden?“ Er wandte sich dem Ofen zu. „Und wie warm?“ „Ha… haa.. Hatschi!“, machte der kleine Hund, als ihm eine Ladung Mehl ins Gesicht flog. Er guckte an den Rand des Buches. „Etwa 40 Minuten… bei 100°C“ „Solange?“ Der treue Vierbeiner nickte nur, während sein Herrchen den Wecker stellte. Kakashi schnappte sich seine Lieblingslektüre und verzog sich ins Wohnzimmer. Seine Gedanken drifteten ab….   Tsunade sass an ihrem Schreibtisch, gefährlich pochte die Ader an ihrer Schläfe. Mit jeder Minute die sie schweigend verbrachten, fühlten sich die zwei Jounins unwohler. Der gefühlten Stimmung nach, hätte man erwarten können, dass die zwei ein unbezahlbares Verbrechen begangen hatten. Im Grunde war es eher nur ein kleines Missgeschick gewesen. Wie so oft, hatten sie ein kleines Taijutsu Duell ausgetragen. Gai war so Feuer und Flamme gewesen, dass er mehr als 100% gegeben hatte, mit dem schlussendlichen Ergebnis, dass drei Stühle und ein Tisch des Restaurants zu Bruch gingen. Zwar hatten sie dem Wirt alles bezahlt, dieser erstatte jedoch der Hokage Bericht und seit dem Zeitpunkt waren sie in dieser Klemme. Kakashis Gedanken drehten sich, wollte er in absehbarer Zeit hier weg sein, durfte er auf keinen Fall widersprechen. „Es tut uns Leid … Tsunade-sama…“, flüsterte er leise und gab seinem Rivalen einen Ellbogen in die Rippen, worauf der dasselbe erwähnte. „Nun gut .. es lässt sich nicht mehr ändern und der Schaden ist beglichen … aber als Strafe werdet ihr für die Wohlfahrtsfeier am Wochenende ein paar Kekse backen…!“   Tenten reichte seinem Sensei das Rapsöl, die Wasserflasche und ein wenig Zimt. Sie hatte bisher keinen Blick auf das Rezept werfen können, verzog jedoch das Gesicht, als der Teig, nach Beigabe der Heidelbeeren ein wenig aussah, als ob er Schimmel hätte. „Sen..“ „Psst! Unterbrich mich nicht! Ich werde Kakashi mit meinem Keksen weitaus schlagen … er wird sich wundern!“ Er hob den Teig aus der Schüssel … zumindest versuchte er es, dennoch war das Ganze eher eine Suppe und nicht wirklich fest. „Sensei?“ Sein böser Blick glitt zu seiner Schülerin, die ihn ein wenig unterstützte. „Sie haben das Mehl vergessen…“, fügte sie unsicher hinzu. Gai blinzelte zwei Mal und schaute auf sein Rezept. „Das hab ich nicht vergessen, das kommt am Schluss hinzu.“ Er ergriff die kleine Schüssel mit dem weissen Pulver, stellte die Teigschale auf die Waage und gab es hinzu. Nochmals knetete er das ganze durch. „Wollen sie nicht kosten?“ Tenten hatte inzwischen begriffen, warum Neji und Lee sich heute nicht blicken liessen. Was auch immer ihr Lehrer hier zusammenmischte, gehörte wohl eher in eine Giftküche. Sie schauderte ab ihren Gedanken, doch die blaue Farbe machte das Gebäck nicht wirklich ansehnlicher. „So!“, sagte der Schwarzhaarige als er mit den Herzchen auszustechen endlich fertig war.  „Nur noch kurz in den Ofen und dann darf Tsunade schon kosten! Bin ja gespannt, wie gut sie sie finden wird…“ Oder ob sie danach noch Leben werden…   Die beiden standen vor der grünen Türe und wurden herein gebeten. Tsunades Blick war ernst, als sie die zwei musterte. Kakashi spielte mit seinen Gedanken, sie überhaupt nicht herzugeben und einfach zu verschwinden. Immerhin hatte es sich im nach hinein herausgestellt, dass Pakkun bei seinem Niesen die Seiten umgeblättert hatte und er auf dem Rezept für Braten gelandet war. Immerhin waren seine Kekse nicht total schwarz, aber man könnte sie glatt als Waffe gebrauchen. „Du zuerst, Kakashi!“ Sie wollte auf Nummer sicher gehen und die Gebäcke anschauen, bevor sie sie an die Wohltätigkeitsveranstaltung gab, immerhin war Gai nicht gerade für seine Kochkünste bekannt. Das Zögern beim Kopierninja liess sie skeptisch werden. Zaghaft stellte er ihr seine viereckigen Kekse auf den Tisch. „Was Kreativeres fiel dir nicht ein?“ Verlegen rieb sich der Jounin am Hinterkopf und wollte gerade etwas erwähnen, als die Hokage auf einen biss. Langsam glitt ihre Hand an ihren Kiefer und rieb vorsichtig daran. Der Grauhaarige schluckte leer und sah im nächsten Moment sein Gebäck auf sich zu fliegen. Hastig duckte er sich weg, mit dem fatalen Ergebnis, dass es die Fensterscheibe traf und die zu Bruch ging. Ups… waren wohl doch zu hart ….   Um die angespannte Situation ein wenig zu entlasten, reichte ihr Gai seine Kekse. Auf den ersten Anblick sahen sie recht ansprechbar aus. Vorsichtig brach sie eines auseinander. Sie verzog angewidert das Gesicht, als die schimmelblaue Farbe ihr entgegen starrte und auch der Duft der von ihnen ausging, schien recht scharf zu sein. Soll ich das jetzt etwa kosten? Sie zögerte weiter und entschied sich schlussendlich dagegen. Was auch immer alles darin war, sie wollte es definitiv nicht wissen. „Wir lassen das… ihr könnt gehen...“   „Und wer hat unser Duell nun gewonnen?“, fragte Gai als sie draussen auf dem Flur standen. Kakashi blickte kurz zu seinem Hund, der mitgekommen war. „Ich würde sagen, du … immerhin könnte man deine noch Essen…“, meinte er schulterzuckend. In Gais Augen blitzte es gefährlich auf. „Das hättest du besser nicht gesagt…“, flüsterte Pakkun sehr leise. „Das steigt ihm jetzt zu Kopf!“ „Ha!“, schrie der Schwarzhaarige in dem Moment auf. „Ich bin der beste Keksebäcker Konohas! Ich seh schon meine neue Bestimmung! Jedem werde ich eine Schachtel von meinen beliebten Keksen schenken. Komm schon Kakashi! Ich brauch deine Hilfe! Wir müssen an die Arb…“ Er brach ab und blickte sich um. „Kakashi?“ Kapitel 14: Duell 14 - Schlafe später ------------------------------------- Kakashi 7 : 6 Gai   Gai biss sich auf die Unterlippe und versuchte durch tiefe Atemzüge seine verspannten Muskeln zu beruhigen. Es gelang jedoch nur mit Müh. Es war ruhig geworden, lediglich das Rinnsal an Wasser, das durch die kalten Mauern drang, konnte man hören. Wie lange waren sie schon gefangen? An Eisenketten angebunden, die Arme seitwärts ausgestreckt und in halbkniender Position. Einen Moment hielt er seinen Atem an. In der Dunkelheit des Kellers waren schwere Atemzüge zu hören, die nur ab und an mit einem unterdrückten Stöhnen unterbrochen wurden. Er konnte es drehen wie er wollte, an dieser Miesere war er schuld. Es hätte eine eintägige Aufgabe werden sollen. Rein und wieder raus, wie es im Buch steht. Dennoch ging seit ihrem Aufbruch von Konoha alles schief. Sie verpassten den Spion, der sie kontaktieren sollten, fanden diesen einige Tage später erhängt vor. Das Gasthaus, wo sie die Kronzeugin abholen sollten, stand in hellem Flammen als sie ankamen. Die genannte Zeugin konnten sie nur noch Tod bergen. Er seufzte leise. Immerhin hatten sie den anderen Teil der Mission abschliessen können. Die Beweismittel waren in ihrem Besitz. Gewesen? Oder hat sie es doch über die Grenze geschafft? Und zu guter Letzt … als ob das Ganze nicht schon hart genug wäre und man für eine B-Rang Mission kaum mehr Pech haben könnte, gerieten sie noch in einen Hinterhalt. Und damit kam ja seine grandiose Idee zum Zuge. Er wollte sie ablenken, damit Kakashi und Kurenai über die Grenze fliehen konnten und die Wachen alarmieren. Kurz lächelte er verschmitzt, wurde dann aber sofort wieder ernst. Sein Blick glitt auf die Gestalt ihm gegenüber.   Seine Gegner waren zu zahlreich gewesen, schnell hatten sie in die Mangel genommen ohne das er eine Chance gehabt hatte. Erst das Auftauchen von Kakashi durchkreuzte den Plan des Gegners. Rücken an Rücken kämpften die zwei Konoha NInjas und es sah gut aus für sie, hier schnell und lebend rauszukommen. Doch wie so oft, wenn man vom Pech verfolgt wird, kam die Verstärkung für ihre Gegner. Gegen diese Übermacht konnten auch die zwei Shinobis nichts mehr ausrichten und sie wurden als Gefangene mitgenommen und in ein Verliess gebracht. Hoffentlich schafft es Kurenai bis zur Grenze … dann wären die Informationen endlich in Sicherheit…   Das kalte Wasser, das vom anhaltenden Regen die Wand hinunter lief, reichte ihm inzwischen bis zu den Knien. Eine Gänsehaut lief seinen Rücken hinunter und die Ketten klirrten im Stillen. Wollen die uns hier ertrinken lassen… so abwegig kam ihm der Gedanke nicht vor. Kakashi hustete mehrmals, durch die abrupten Bewegungen konnte er sich ein Stöhnen nicht mehr verkneifen. „Kakashi…“ Trotz des spärlichen Lichts, dass unter der Tür hindurch Drang konnte er das Blut schimmern sehen, dass sich zusehends mit dem Wasser verband. Die Wunde durch an seiner Schulter war tief, das Katana hatte ihn voll erwischt. Und dabei hätte es mein Rücken sein sollen, der aufgespiesst wird … Gai seufzte leise und schüttelte den Kopf, dann huschte ein respektvolles Lächeln über seine Lippen. Ich wüsste keinen anderen Shinobi der sowas getan hätte, wenn er wusste, dass er den Schlag nicht parieren kann und vollgetroffen wird …   Die Stunden zogen zäh dahin. Sie müssten sich noch eine Weile gedulden bis die Retter sie erreicht hätten. Aber das Wasser stieg unaufhörlich, inzwischen hatte es die Höhe des Magens erklommen. „Halte durch…“, sprach Gai als er hörte, wie Kakashi die Luft zwischen den zusammengebissenen Zähnen hindurch stiess. „Geht schon …“, murmelte er leise. Die Kälte des Wassers war unangenehm, die Schulterverletzung brannte höllisch. „Bin nur müde..“ Alamiert horchte der Schwarzhaarige auf. Ein Körper würde beim Schlaf seine Funktionen auf das Minimum zurückfahren, bei der Kälte hier unten, könnte dies böse Folgen haben. „Du darfst jetzt nicht schlafen .. hörst du! Wir sind unterkühlt … wenn du jetzt einschläfst, stirbst du…“ Er musste ihn irgendwie wach behalten. Der anhaltende Blutverlust machte ihm seit längerer Zeit schon zu schaffen. „Hör zu, Kakashi! Ein Duell!“ Der Angesprochene lachte kurz, hustete dann und biss die Zähne zusammen, als eine Schmerzwelle durch seinen Oberkörper schoss. Erst als er sich ein wenig gefasst hatte, antwortete er. „Wie stellst du dir .. das … jetzt vor..“, keuchte er leise. „Ganz simpel! Wer von uns zuerst einschläft hat verloren!“ Der Grauhaarige seufzte kurz. Sie waren Gefangene, die hier wohl bald ertrinken würden und spielten somit wohl ihr letztes Duell … na dann … „In Ordnung … brauchst du noch eigene Regeln?“ Gai verneinte und ihr Duell startete.   „Schläfst du?“ „Nein ..“, kam die sofortige Antwort des Grauhaarigen. Der zuerst versuchte mit ein paar Rechenübungen sich wach zu behalten, dann ein paar Rätsel ausdachte und sich nun dabei erwischte, wie er der Geschichte seines Lieblingsbuches nachging. „Mist!“, keuchte er plötzlich und stöhnte schmerzhaft, als ein Ruck durch seine Wunde ging. Gai hob fragend die Augenbraue. „Mein Buch … es ist in meiner Tasche..“, murmelte der Kopierninja und machte eine vorsichtige Kopfbewegung ins Wasser. „Wenn wir hier raus sind .. kauf ich dir ein neues…“, versprach der Schwarzhaarige und begutachtete erneut den steigenden Wasserpegel.   „Kakashi! Wir haben ein Duell am Laufen…!“ „Ich schlafe nich..“, murmelte der Andere und hob mühsam den Kopf. Er war blass geworden und alles vor seinen Augen sah unscharf aus. „Bewusstlos werden, gehört auch zum Schlafen!“ Mehr als ein schwaches Lachen war nicht zu hören. Doch plötzlich wurde die Stille durch hektische Geräusche durchbrochen. Dann hörten sie Stimmen und Hundegebell, direkt vor ihrer Tür. Nun wagten die zwei zu hoffen und keine Minute später, war die Holztüre weg und Licht schien hinein. „Ich hab sie!“, sagte eine Frauenstimme, die freudig klang. Zwei ANBU betraten den Raum, als sie den Boden berührten, reichte ihnen das Wasser bis zum Brustkorb. „Wir sind angekettet …. Holt Kakashi zuerst daraus.. er ist verwundet!“ Der Kopierninja wollte etwas erwidern, doch die zwei hatten schon seine Handfesseln aufgeschlossen und er stürzte vorn über ins Wasser. Die zwei ergriffen ihn vorsichtig an den Armen und halfen ihm zur Treppe, wo inzwischen weitere Eliteshinobis standen und ihn entgegen nahmen. Mit sanfter Gewalt wurde er auf die mitgebrachte Trage bugsiert und in eine liegende Position gedrückt. Kurze Zeit später hatten sie ihn so dick mit Decken eingepackt, dass er sich nicht mehr selbst befreien konnte. Ein Medicnin kümmerte sich inzwischen um die schwere Schnittverletzung.   Gai trat neben die Trage, als sie zum Aufbruch bereit waren. „Gai?“ Der Angesprochene blickte zum Grauhaarigen, die Wärme und die Medikamente, die man ihm verabreicht hatte, machten ihn benommen. „Ich glaube … das Duell gewinnst du …“, flüsterte er leise, während sich sein rechtes Auge langsam schloss und sein Atem gleichmässig wurde. Kapitel 15: Duell 15 - Zahnbehandlung à la Maito Gai ---------------------------------------------------- Kakashi 7 : 7 Gai   „Warum legst du dich nicht endlich hin und hältst dich still!“, knurrte eine Stimme vom Boden her. Kakashi blickte hinunter zu seinem Vierbeiner, der in dem blauen Hundebettchen lag und ihm mit faltigem Gesicht anstarrte. Automatisch fuhr die Hand des Jounin an die rechte Wangenseite und er schüttelte den Kopf, bevor er erneut zur Tür trat, diese kurz öffnete und sie gleich wieder schloss. Er konnte nicht schlafen … selbst das Konzentrieren auf seine Lieblingslektüre war unmöglich. Erneut lief er in seinem Schlafzimmer auf und ab. „Wenn du dich nicht gleich mal stillhältst oder deine Wohnung verlässt, sag ich Buru er soll dir die Beine abbeissen…“, schnaubte der braune Hund, der versuchte seine Ruhe zu bekommen. „Oder du gehst einfach endlich zum Zahnarzt!“ „Nein!“, entgegnete der Shinobi prompt und öffnete die Tür. Er ergriff seine Weste und zog jene über, bevor er genervt das Haus verliess. Er musste sich von seinem Vierbeiner sicher nicht noch vorschreiben lassen, wann er zu welchem Arzt zu gehen hatte. Seine Hand glitt erneut an die Wangenseite, seit mehreren Tagen war er fast schlaflos vor Zahnschmerzen.   Vor dem Gedenkstein hatte er keine 2 Minuten still stehen können. Dieser Ort, wo ihm sonst so viel Ruhe einbrachte  -  die er bei seinem Geninteam auch bitter nötig hatte – schien heute früh nur noch mehr die Schmerzen zu fördern. Ohne Ziel lief er weiterhin durch die Gassen Konohas und versuchte sich mit irgendetwas abzulenken. „Kakashi! Es ist Zeit für ein TaijutsuDuell!“, sagte plötzlich eine Stimme aus einer dunklen Strasse und schon sprang der grüngekleidete Mann hervor und hob seine Fäuste. Mehr als ein genervtes Augendrehen hatte der Kopierninja dafür nicht übrig. „Gai… ich glaub..“ Er brach ab, als er sah, wie die Faust des Schwarzhaarigen auf ihn zu schoss. Aus reinem Reflex blockte er den Schlag mit dem rechten Ellbogen und sprang dann ein paar Schritte zurück. „Gai … ich will…“ Er hob sein linkes Bein in die Höhe um den Tritt in Richtung Magen mit dem Oberschenkel abzublocken. Erneut brachte er eine Distanz zwischen sich und seinem – wohl durchgedrehten – Rivalen. „Gai .. hör mir…“ Mit einem tierischen Aufschrei, der wohl ganz Konoha aus den Federn geholt hatte, stürzte sich der grüngekleidete Shinobi erneut auf ihn. Wie eine Maschine schlugen seine Fäuste auf den Grauhaarigen ein, der einen Schlag nach dem anderen erfolgreich parierte, bisher jedoch nicht zum Gegenschlag ausholte. „Gai … ich will kein“, überrascht von einer Faust, die fast sein Kinn getroffen hätte, brach er erneut ab, blockte die Hand mit seiner Rechten und schubste ihn ein wenig weg. Noch immer versuchte der Jounin, dieses sinnlose Duell zu beenden. Was hat der den genommen… Blitzschnell änderte der Grauhaarige seine Taktik und drehte um. Ein paar geübte Sprünge über die Vordächer der Stadt und einen weitaus gewagteren über die Mauer gelang ihm für wenige Minuten die Flucht. Gai rannte zum Südtor hin und von dort in den Wald. Er brauchte nicht lange und sah den Grauhaarigen wieder, der sich zügig über die Bäume fortbewegte. Kakashi blickte über seine Schultern zurück und verdrehte erneut die Augen. „Gai…“, sprach er laut. „Ich hab keine Lust…“ Erschrocken keuchte er auf, als der Schwarzhaarige sich plötzlich vor ihm befand. In letzter Sekunde riss er beide Arme nach oben, blockte den Tritt der auf seine Brust gezielt war und landete weiter unten sicher auf einem Ast. „Auf ein Duell..“, murmelte er zu sich und sprang auf den Boden. Im letzten Moment drehte er sich herum und ergriff beide Hände seines Rivalen. „Ich hab keine Lust auf ein Duell … ich hab Z“ Es war nur ein kleiner Fehler seinerseits gewesen. Ein unfester Griff der linken Hand und schon hatte sich der Taijutsuspezialist befreit und schlug zu. Wie in Zeitlupe sah der Shinobi die Faust auf sich zu fliegen, bevor sie seine rechte Wange traf und er durch die Wucht zu Boden geschleudert wurde. „Argh…“, keuchte er und spürte wie Blut in seinen Mund lief. Er drehte sich leicht ab, entfernte die Maske und spuckte es aus. Seine Zunge glitt an die Stelle des schmerzenden Zahnes, welcher durch den heftigen Treffer jedoch ausgeschlagen wurde. Seine Maske wieder am ursprünglichen Platz, drehte er sich langsam zu seinem Rivalen um. Sein Blick war finster, dass Gai ein paar Schritte zurücknahm und leer schluckte. Blitzschnell griff der Kopierninja an. Er schlug zu, platzierte einen sicheren Schlag in die Brust des Anderen, verschwand dann und sein nächster Tritt war in die Kniekehlen. Gai stöhnte kurz und schnappte erheblich nach Luft. Er sprang vom Boden ab und wollte seinerseits den Grauhaarigen treffen, der auf einem etwas höheren Ast wartete. Als er zuschlug, verpuffte dieser zu Holz und er spürte einen harten Schlag in seinen Nacken, dann wurde es schwarz vor seinen Augen.   Nur langsam kamen die Lebensgeister zurück. Er lag auf dem Boden unter seinem Kopf lag die Weste seines Rivalen, der ein wenig entfernt auf einem Ast sass und ihn beobachtete. Als er sah, dass Gai wieder bei Bewusstsein war, kam er langsam auf ihn zu. „Wie ich… sehe… hab ich … verloren..“, murmelte der Grüngekleidete und grinste. „Jo …“, mit dieser Antwort nahm der Jounin seine Hände aus den Hosentaschen und hielt die Rechte ihm hin, dankbar griff Gai zu und liess sich auf die Beine helfen. „Gai?“ „Ja…“, er hob die Weste auf und überreichte sie dem Kopierninja. „Danke!“, meinte dieser grinsend und klopfte ihm zweimal auf die rechte Wangenseite. „Wofür?“, verwirrt blickte er ihn an, dann verpuffte die Gestalt seines Rivalen. Kapitel 16: Duell 16 - Rache ist zuckersüss ------------------------------------------- Kakashi 8 : 7 Gai   Skeptisch hob Kakashi die Augenbraue, als er seinen Teamgefährten sah, der da in einem Busch sass und starr nach vorne blickte. Die dicke Schneedecke war in den letzten Tagen ein wenig weggeschmolzen, dennoch waren die Temperaturen nach wie vor kühl. Der junge Chuunin wollte etwas sagen, doch aus seinem Hals kam nicht mehr als ein leises Krächzen. Verdammte Grippe… Er trat zu Obito hin und tippte ihm auf die Schulter. Dieser drehte sich erschrocken um und atmete erst erleichtert aus, als er den Grauhaarigen erkannte. Die Skepsis hingegen beim Hatake wuchs. Seit wann ist er erleichtert mich zu sehn .. was zur Hölle treibt er da? Symbolisch wischte sich der Junge den Schweiss von der Stirn. „Du bists nur…“, sagte er nach einer Weile. „Was tust du bitte da?“ Da er ahnte keine schnelle Antwort zu bekommen, zog er Obito aus dem Gebüsch. „Ich ehm … nichts… gar nichts … bist du wieder gesund?“ Am liebsten hätte sich der Uchiha nun selbst geohrfeigt, dieser schnelle Themawechsel und dann noch zu der Frage, musste dem Chuunin ja suspekt vorkommen. Entgegen seiner Vermutung, bekam er sogar eine Antwort darauf. „Passt schon…“, die Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Der Schwarzhaarige nickte nur und blickte erneut durchs Gebüsch. Fast schon erschrocken ergriff er die Hand des Hatake und zog ihn runter. Bevor dieser irgendeinen Protest von sich geben konnte, deutete ihm Obito sich absolut still zu verhalten. „Was bitte wird das…“, knurrte er leise und folgte dann dem Finger. Wie kindisch … Dennoch liess er sich dazu verleiten einen Blick zu riskieren. Er konnte seinen ‚Rivalen‘ sehen. Dieser sass weiter vorne ebenfalls in einem Gebüsch und starrte hinaus. Ich war 14 Tage krank … was ist da wohl vorgefallen … sind wohl alle bescheuert geworden… Dann sah er seine Teamgefährtin die mit einem kleinen Mädchen einen Schneemann baute. Ah … alles klar … „Gai spioniert ihr schon seit Wochen hinterher…“, schmollte Obito leise und guckte dann zu Boden. Erst jetzt fiel Kakashi der Briefumschlag auf, den der Uchiha in der Hand hielt. „Was ist das?“ Dieser drehte ihn und er konnte die Adresse eines Blumengeschäftes lesen. „Gutschein…“, seufzte Obito leise. „Aber sie wird nie von mir etwas annehmen … Gai kann alles viel besser als ich … und ich weiss, dass er auch Blumen für sie gekauft hat …“ Kakashi verdrehte die Augen. Stimmt ist ja bald Valentinstag.. wie kann man um so einen Tag nur so ein Drama machen … „Aber das interessiert dich eh nicht…“, fügte der Uchiha hinzu. Wie recht du hast…. Moment… Eine unnatürliche Gesichtsregung ging über die Züge des Chuunin. Er hatte mit Gai durchaus noch eine etwas gröbere Rechnung offen. Immerhin verdankte er es ihm, dass er 14 Tage im Bett liegen musste. Es war seine Idee gewesen, bei diesen Temperaturen schwimmen zu gehen…. Der Grauhaarige drehte sich zu seinem Teamgefährten um. „Kauf du die Blumen für sie … ich schaue, dass sie sie auch bekommt und annimmt…“ Verblüfft liess der Uchiha den Umschlag fallen, doch Kakashi war schon weg.   Am darauffolgenden Tag war die Sonne noch nicht am Horizont erschienen, als der Schwarzhaarige zu den Trainingsplätzen hetzte. In seiner Hand trug er einen Blumenstrauss und dazu eine passende Karte in Herzchen Form … Er wünschte ihr alles Liebe zum Valentinstag … seine Gefühle für sie, mittels einer Karte auszudrücken, fand er schlichtweg unmoralisch. Also beliess er es bei den wenigen Worten. Er hoffte nur, dass Kakashi auch wirklich tat, was er gesagt hatte. Immerhin sah es ihm gar nicht ähnlich. Aber wenn Gai Rin auch Blumenschenken wollte, dann nahm sie sicher nicht die seinen an … oder er war dann einfach als Zweiter da. Tatsächlich stand der Chuunin bei einem der drei Pfosten und wartete. Automatisch ging sein Augenmerk auf die Taschenuhr und verblüfft zu seinem Teamgefährten zurück. „Man sollte vor jeder Mission sagen, dass du Rin Blumen schenken darfst … dann bist du sogar pünktlich…“ Obito unterliess es irgendeinen Kommentar abzugeben. Er wollte diese Chance nicht mit einem aufkommenden Streit verspielen. „Und du machst   das wirklich?“ „Jo …“   Nachdem er gestern bei Obito verschwunden war, ging er kurzerhand zu seinem Rivalen. Dieser war auch endlich aus seinem Gebüsch gekrochen, nachdem Rin ins Haus gegangen war. „Gai?“ Überrascht hatte er sich umgedreht und den Grauhaarigen erkannt. Er nickte nur kurz und trat näher. „Was hältst du von einem Duell?“, fragte er schlicht gelangweilt, jedoch mit ein paar bösen Hintergedanken. Sofort war der Schwarzhaarige Feuer und Flamme und sagte zu. „Es ist recht simpel … wir treffen uns morgen um 9 Uhr hier … und geben Rin einen Blumenstrauss … den denn sie zuerst annimmt .. gewinnt…“ Gai, nichts ahnend von den heimlichen Gefühlen der Kunoichi, hob grinsend den Daumen in die Luft und sagte schlussendlich zu.   Tatsächlich war der Schwarzhaarige schon zur Stelle und Kakashi stellte ernüchternd fest, dass der Blumenstrauss von ihm wesentlich prächtiger war. Womöglich bekam er auch mehr Taschengeld als Obito. Als Rin zur Haustür heraustrat, die wie jeden Morgen um 9 Uhr joggen ging, staunte sie nicht schlecht. „Guten Morgen meine liebste Rin!“, sagte Gai und rannte förmlich auf sie zu. „äh .. morgen Gai..“, meinte sie und betrachtete die Blumen in seiner Hand. „Die sind..“ „Morgen Rin…“, unterbrach der Chuunin seinen Rivalen und hatte sofort die ungeteilte Aufmerksamkeit auf sich. „Mo… Morgen Kakashi..“ Nun doch sichtlich erstaunt, sah sie den etwas kleineren und weniger prunkvollen Blumenstrauss in dessen Händen. Der Grauhaarige schob den anderen Genin beiseite und trat vor sie. „Die sind für dich..“, meinte er und brachte ein ehrliches Lächeln zustande, bevor er sich zu ihrem Ohr beugte. Sie sind von Obito…  hauchte er ihr ins Ohr und drückte ihr ein kleines Küsschen an die Wange, dass Rin eine Gänsehaut über den Rücken lief. „Da … nke …“, stotterte sie und wurde knallrot. In Gedanken machte sie sich eine Notiz, sich beim Training später auch bei ihren Teamgefährten zu bedanken.   Kakashi wandte sich ab und schlug seinem Rivalen auf den Rücken um ihn ein wenig zu trösten. Wie ein begossener Pudel sass er auf dem Steinweg und wurde von der Kunoichi nicht mal mehr beachtet. Ihre Hand war nach wie vor an ihrer Wangenseite und sie schien gedanklich weit, weit weg geschwebt zu sein. „Rache ist süss… Gai…“ Kapitel 17: Duell 17 - Cherry Cherry ------------------------------------ Kakashi 9 : 7 Gai   Nun, es  war üblich das Kakashi mit ein wenig Verspätung bei genannten Treffpunkten erschien. Doch dieses Mal blieb der Jounin doch recht verdutzt stehen, als er niemanden vorfand. Von seinen beiden Schülern fehlte jede Spur, lediglich eine Nachricht war an einen der drei Holzpfosten befestigt worden. Der Grauhaarige drehte sich um die eigene Achse, bevor er sich dem Zettel näherte und die Waffe entfernte, die sie an Ort und Stelle hielt.   Sind auf der Wiese bei Trainingsplatz 5   Leicht konnte er sie als Sakuras Handschrift entziffern. Dennoch fiel ihm kein Grund ein, warum sie sich von hier entfernen sollten. Mit einem flauen Gefühl im Magen machte er sich auf den Weg zum genannten Ort. Unentdeckt näherte er sich der grossflächigen Wiese, die häufig für Taijutsu – Kämpfe gebraucht wurde und entdeckte seine Schüler, sowie seinen Rivalen und dessen Schüler. Er schüttelte nur den Kopf. Die Vier sassen auf einer karierten Picknickdecke und lachten fröhlich, assen dabei ein paar Kirschen und spuckten die Steine um die Wette, wer am weitesten kam. „Ah Kakashi!“, schrie der grüngekleidete ältere Shinobi über den halben Trainingsplatz, dass der Jounin seinen Plan, sich zu verdrücken, sofort wieder verwarf. Er verdrehte nur kurz die Augen und trat dann näher, die Hände wie üblich in den Hosentaschen. Gai stand blitzschnell auf, trat hinter den Kopierninja und ergriff dessen Schultern. Er bugsierte ihn zu der Decke und drückte ihn runter. „Setz dich und geniess mit uns die Frühlingssonne!“ Seine weissen Zähne blitzen in dem hellen Sonnenlicht. Er setzte sich auf seinen Platz zurück und schob dem Grauhaarigen die Schale mit den frischen Kirschen zu. „Bedien dich!“ „Danke, ich bin nicht hungrig…“ Noch bevor er weiter in seinem Satz kam, wurde er von Naruto unterbrochen. „Kommen sie Sensei! Die Kirschen sind super süss!“ „Ich mag nichts süs…“ „Jetzt haben Sie sich nicht so, probieren sie wenigstens eine!“, fiel nun auch die Kunoichi ihm in den Rücken. Er wusste worauf diese Gruppe nun aus war. Ihr Verhaltensmuster zeigten deutlich, dass sie nur wieder versuchten sein Gesicht zu sehn. „Hab dich nicht so, Kakashi! Da stecken viele Vitamine in den Früchten! Das verleiht dir eine gesunden Gesichtsfarbe .. wie die meine!“, sprach Gai und schob sich eine der Kirschen in den Mund. „Und ausserdem ist das ein perfekter Zeitpunkt für ein Duell! Wer die Kirschensteine weiter spucken kann!“ Er holte tief Luft und spie den Stein ein paar Meter weit ins Gras. „Das musst du erst Mal überbieten, mein Guter!“ Er drehte sich grinsend zu ihm und erstarrte dann in seinen Bewegungen. „Sie sind nicht schlecht…“, sagte Kakashi nach einer Weile, der sich, während alle auf Gais Steinflug geachtet hatten, blitzschnell eine Frucht in den Mund geschoben hatte. Seine zwei Schüler verdrehten die Augen. Der Grauhaarige stand auf. „Aber ich hab keine Lust auf ein Duell…“ „Du gibst auf?“ „Wir hatten doch gar…“ „Ich hab gewonnen!“ Mehr als ein resignierendes Seufzen blieb dem Shinobi nicht übrig. Wenn er hier nicht in einer endlosen Diskussion enden wollte, sollte er wohl aufgeben. „Ja hast du…“ Dann wandte er sich zum Gehen.   „Er hat den Stein  noch im Mund! Komm Sakura, wir folgen ihm!“ Noch bevor der Grauhaarige drei Meter weit gekommen war, standen seine Schüler an seiner Seite und folgten ihm auf Schritt und Tritt durch die halbe Stadt. Selbst im grössten Gedrängel von den Zivilisten blieben sie hartnäckig. „Was wollt ihr?“, fragte er sie schlussendlich, den genervten Ton konnte er nicht ganz aus seiner Stimme verbannen. „Irgendwann müssen Sie den Stein rausspucken!“, entgegnete Naruto und nahm seine Hände hinter den Kopf. „Den Stein?“ „von der Kirsche…“, fügte die Kunoichi hinzu. „Hab ich runter geschluckt…“, dann war der Jounin verschwunden. Ungläubig starrten Sakura und der Chaosninja auf die Stelle, wo er gerade noch stand. „Er hat uns verarscht…“   Kapitel 18: Duell 18 - Wettschwimmen 2 -------------------------------------- Kakashi 9 : 8 Gai   Asuma streckte sich leicht der wärmenden Sonne entgegen, bevor sein Blick nach rechts ging, wo sein Kollege auf einem zweiten Handtuch lag und im anderen hatte er sich bis zur Nase eingewickelt. „Na komm .. so kalt ists heute Morgen auch nicht …“, meinte der stämmige Shinobi spöttisch und stecke sich eine Zigarette in den Mund. „Und es ist auch niemand da, der dein Gesicht sehen könnte…“ Er grinste leicht, als der Grauhaarige die Augen verdrehte. Dann glitt sein Blick über seine Schultern nach hinten zum Waldrand, wo sich eine grüngekleidete Gestalt langsam näherte. „Und falls du gerade im Sinn hattest dich mit dem Tuch zu tarnen .. muss ich dich enttäuschen mein guter Freund … rot ist nicht gerade eine unauffällige Farbe..“ Er lachte auf, als er von Kakashi etwas vernahm, dass sich nach Halt einfach die Klappe anhörte, war jedoch durch das Badetuch kaum zu vernehmen.   „So früh schon beim Schwimmbad?“, fragte Gai und blieb bei ihnen stehn. „Keine Störenfriede und keine nervenden Kinder… die sind alle noch in ihren Bettchen oder das Wasser ist ihnen zu kalt…“, meinte Asuma schulterzuckend. „Anscheinend ist nicht nur denen zu kalt..“, meinte der grünangezogene breitgrinsend und deutete auf den dick eingewickelten Kopierninja. Dieser wickelte sich ein wenig aus, damit man immerhin verstand, wenn er etwas sagte. „Ich hab nicht kalt…“, knurrte er miesgelaunt. „hmm du scheinst nicht gerade gut drauf zu sein…“ Asuma stand auf und flüsterte Gai etwas ins Ohr. Seine letzte ANBU Mission ging ein wenig daneben… „Das hab ich gehört…“, murrte der Kopierninja und deckte sich wieder zu. „Ich hab die perfekte Lösung für gute Laune!“, mit diesen Worten griff Gai in seine Jackentasche und zog eine Stoppuhr hervor. „Und ich keine Lust…“, murmelte Kakashi genervt, der schon wusste worauf das Ganze deutete. „Also …“, er deutete auf den See. „Hier ist der Start … wir schwimmen zum Springturm, springen hinein, umkreisen das Holzfloss in der Mitte des Sees und wieder zurück. Wer die bessere Zeit hat gewinnt das Duell!“   Nach ein paar albernen Turnübungen zog sich Gai bis auf die Badehose aus und zwinkerte den beiden zu. „ 3 … 2 … 1 .. Los!“ Hektisch rannte der Grüngekleidete ins kühle Nass, sprang mit einem entsetzten Aufschrei ins kalte Nass und schwamm zügig zum Springturm. Er kletterte hoch, nahm Anlauf und sprang kopfvoran wieder hinein. In einer guten Zeit von 2 Min und 22 Sekunden kehrte er zu den Zweien zurück. „Morgensport ist das Beste! Nah komm schon ... du ANBU ab mit dir!“, stachelte er den Kopierninja an.   Resignierend erhob sich der Grauhaarige, bevor er seine Tücher fallen liess, blickte er sich kurz um ob auch niemand anderes in unmittelbarer Nähe war. Warum lass ich mich immer wieder auf diesen Blödsinn ein… „Bereit?“ Er nickte nur kurz. Erneut zählte Asuma hinunter, dann rannte auch der ANBU zum Wasser hin. Bis zum Springturm lag er deutlich unter der Zeit seines Kontrahenten. Er kletterte zügig den Turm hinauf und sprang auf kopfvorüber ins Wasser. Mist… Er tauchte auf und konnte im letzten Moment verhindern, dass seine Badehose an die Oberfläche schwamm. „Komm Kakashi! Ums Floss!“, schrie Gai zu ihm. „Jaja ich weiss…“, knurrte er leise und versuchte vergebens wieder in die Hose zu gelangen. „Fehlt dir was?“, rief sein Rivale erneut, als der Grauhaarige immer noch nicht weiter schwamm. Meine Badehose … „Nein mir fehlt nichts!“, rief er zurück, doch Gai war bereits bis zu den Knien im Wasser. „Du hast sicher einen Krampf! Warte ich rette dich!“ „Es geht mir gut!“ Er schwamm weiter, als Gai näher kam, immer noch mit seiner Badehose kämpfend. Das hat mir heute echt noch gefehlt … ich geh nach Hause ins Bett und hör nichts mehr …   Kapitel 19: Duell 19 - Die Ninjaschuhe an den Nagel hängen ---------------------------------------------------------- Kakashi 9 : 9 Gai   Da war er wieder … genau dieser Moment, an dem man am liebsten die Schuhe ausziehn würde, einen fetten Nagel in die Wand schlagen und sie daran aufhängen … einfach aufgeben. Der Grauhaarige seufzte innerlich und dachte zurück. Er hatte das Gefühl, diese Aufgeben-Augenblicke würden sich in letzter Zeit immer mehr anhäufen. Er begutachtete das Pensionszimmer, dass er für die paar Tage, die er und sein  Team auf Mission war, beziehn musste. Es war schlicht mit einem grossen Doppelbett in der Mitte und genau hier kam dieser Ninjaschuhe-Nagel-Moment wieder. Da auf der bisherigen Mission einiges schief ging (und das obwohl sie überpünktlich von Konoha gestartet waren), waren sie viel zu spät hier und es gab nur noch zwei freie Zimmer. „Ah so ein warmes Bad ist einfach herrlich!“, sprach eine entzückte Stimme, der selbst bei dem Anblick nur pure Freude ausstrahlte. Ein harter Ellbogencheck traf die Rippen des Kopierninja, welcher aus seinen düsteren Gedanken gerissen wurde. Am liebsten würde ich dich in der Badewanne ertränken, Gai …. Wie bereits erklärt, zu spät .. keine freien Zimmer … also hiess es, er musste sich das Zimmer mit Gai teilen .. ein Doppelbett zwei erwachsene Männer und das Andere teilte sich Sakura, Naruto, Neji, Tenten und Lee. Er fragte sich, wer hier wohl das schlimmere Los gezogen hatte. In seinen eigenen Augen auf jeden Fall er selbst.   „urgh..“, keuchte Kakashi als ein heftiger Tritt seine linke Seite traf und er beinahe aus dem Bett fiel. Ich hätte ihn besser in der Badewanne ertränkt… Er rieb sich die schmerzende Stelle und beobachtete einen Moment seinen Rivalen, der wild um sich schlug und mit seinen imaginären Feinden kämpfte. Es war das, inzwischen hatte er aufgehört zu zählen, xte Mal, dass er einen Tritt oder Schlag abbekam. Nach der Mission brauch ich definitiv Urlaub .. um das verpasste Schlafpensum wieder aufzuholen… Er hatte es bereits versucht, Gai zu wecken, blieb jedoch ziemlich erfolglos und so entschloss er sich, einfach weiter nach aussen zu rutschen, bis er beinahe runter fallen konnte.   Kurz nach drei Uhr rüttelte etwas kräftig an seinen Schultern. Er hatte es beinahe geschafft einzuschlafen, als er erneut gestört wurde. „Kakashi … hey … schläfst du noch?“ Noch?!? Die Gedanken der Jounins überschlugen sich in dem Moment, mit Mühe konnte er sich soweit zusammen reissen, seinem Rivalen nicht an die Kehle zu springen. „Was ist den …“, knurrte er und versuchte seinem Bettnachbar klar zu machen, dass er seine Ruhe will, was dieser jedoch perfekt ignorierte. „Wie wäre es mit einem Duell!“ Dieses Mal sprang der Grauhaarige auf. „Es ist mitten in der Nacht und…“ „Beruhig dich … es ist ein Schlafduell!“ Kakashi blickte ihn verwirrt an, seine grauen Haare hingen ihm ins Gesicht. „Ein … was?“ „Ein Schlafduell … also hör mir zu! Wenn unsere Schüler morgen hier rein geschneit kommen, stellen wir uns schlafend.. wer zuerst die Augen öffnet hat verloren! Solltest du gewinnen, trag ich morgen dein Gepäck nach Konoha!“   Dass sie kaum schliefen, wenn die Schüler wach wurden, war klar, sobald Naruto die Treppe hinauf kam. Die beiden Jounins blickten sich kurz an und nickten. Ihr Duell würde also starten. Warum zur Hölle …. Lass ich mich immer wieder auf sowas ein … Es klopfte heftig an der Türe, dass der Grauhaarige schon befürchtete, sie würde nicht standhalten. „Sensei! Sensei! Wachen sie auf! Wir haben kein warmes Wasser!“ Der Blondhaarige drückte die Klinke runter und zu seiner Verwunderung sprang die Tür sofort auf. „Sensei?“, fragte er, etwas leiser und sah dann, dass die zwei noch schliefen. Er schlich (wie ein Elefant) sich näher und begutachtete die zwei. Kakashi hatte sich so fest in die Decke eingewickelt, dass er zumindest jede Möglichkeit nahm, die Maske abzustreifen. Kakashi grinste in sich hinein. Er konnte förmlich Narutos enttäuschtes Gesicht sehen.   Es dauerte nicht allzulange und die ganze Gruppe an Schülern war im Zimmer versammelt und quasselten, während die Jounins weiter schliefen. Lee hatte Gai bereits die Decke abgestreift, ihn an den Füssen gekitzelt und seine Schülerin ihn kräftig an den Schultern gerüttelt. „Vielleicht hat man ihnen gestern etwas ins Essen gemischt?“ „Naruto du Depp.. dann würden wir auch schlafen..“, knurrte Sakura. Die weiterhin unbeholfen ihren Mentor anstarrte und sich kaum trauten ihn anzufassen. Das Team von Gai war da recht einfallsreich und anscheinend hatten sie durchaus Übung. Neji drückte seinem Mitstreiter einen Eimer Wasser in die Hand, während Team 7 sie mit offenen Mündern anstarrten. Ohne zu zögern, goss Lee das kühle Nass über seinen Mentor und traf auch ein wenig den Kopierninja. Da Kakashi kein vibrieren im Bett spürte, musste Gai einfach weiterhin tun, als ob er schlief. Unglaublich … dachte sich der Kopierninja mit dem Wissen, dass man seinem Rivalen gerade einen vollen Eimer Wasser übers Gesicht geleert hatte. „Sakura … guckst du mal .. vielleicht fehlt ihnen ja was Ernstes?“, fragte Neji, dem das Verhalten seines Mentors noch mehr Rätsel bot, als sonst. Die Kunoichi lief um das Bett herum und horchte anhand ihres Chakras ab, schüttelte dann nur den Kopf. „Ich merke nichts…“   Etliche Minuten später, traute sich auch Team 7 ihren Sensei sanft an den Schultern zu rütteln, während Lee den schlafenden Gai aus dem Bett auf den Boden gezogen hatte. „Sakura… ich hab ne Idee!“, sagte der schelmisch grinsende Junge und flüsterte der Kunoichi was ins Ohr. Kurz ging sie hinaus und kam wieder. Der Blondhaarige hatte inzwischen das Flirtparadis aus der Weste des Jounins geangelt. „Ist voll öde, das Buch …“ „Lass mal sehn..“, sagte sie und drückte Naruto das Ende eines weissen Blattes in die Hand. „Nein! Ich bin darin am Schauen..“, mit diesen Worten zerrte es der Blondhaarige von der Kunoichi weg. „Jetzt hab dich nicht so!“ Es war toten Still im Zimmer als das weisse Blatt entzwei riss. „Ups…“, sagten beide Schüler gleichzeitig, während Kakashi sich hektisch aufsetzte. „Wa…“, er brach ab, als er das zerrissene Blatt in den Händen der beiden sah und ihm Naruto das unversehrte Flirtparadis in die Hände drückte. Der Jounin verdrehte die Augen und liess sich zurück ins Kissen fallen. Das darf jetzt nicht wahr sein .. ich fall auf diesen alten Trick rein…. Gai erhob sich nun auch und grinste, als er seine Hände auf der Bettkante abstützte. Halt einfach die Klappe, Gai …   Kakashi trug das Gepäck seines Rivalen nebst seinem eigenen Rucksack. Obwohl dies kein Teil der Wette gewesen war. Er brauchte einfach etwas weiteres, sollte er sich auf der Rückreise nicht beherrschen können, konnte er die Wut immerhin an dessen Gepäck auslassen. Wohin häng ich meine Schuhe? Ich denke über dem Schreibtisch würden sie sicherlich gut passen…. Kapitel 20: Duell 20 - An Tagen wie diesen ------------------------------------------ Kakashi 9 : 10 Gai   Der Regen prasselte in Strömen auf die Dächer der Stadt hinunter. Sämtliche Strassen waren mit Pfützen bedeckt und stellenweise liefen kleine Wasserfälle von den Hausdächern, wo die Regenrinnen die Wassermassen nicht mehr verschlucken konnten. Die Kleidung des Kopierninjas war inzwischen bis auf die Knochen durchnässt, als er bei der Strasse vor seinem Haus stand und sich verfluchte heute überhaupt aufgestanden zu sein. Immerhin ging, seit er das Bett verlassen hatte, alles schief. Das Beste war ja, dass ihm vor wenigen Sekunden sein Hausschlüssel in die Kanalisation fiel und da er im Moment alleine zu Hause war, war auch niemand da, der ihm einen Ersatz bringen konnte. Seine Hundemeute unterstützte Familie Inuzuka auf einer Mission. Noch immer haperte er mit sich, ob er bei sich eine Fensterscheibe einschlagen sollte um ins Trockne zu gelangen, doch der anhaltende Wind, der mit dem Unwetter tobte, würde nur seinen Wohnraum fluten, wenn die Scheibe fehlen würde. Er seufzte energisch, sowas konnte bei dem Wetter auch nur ihm passieren. Er konnte sich nicht beherrschen die Augen nicht zu verdrehn, als sich ihm eine bekannte Chakrasignatur näherte. Es gab Zeiten und Momente, da stand das Pech wohl direkt neben ihm. „Guten Morgen mein guter alter Rivale!“, begrüsste Gai ihn gut gelaunt, hob den Daumen in die Luft und zeigte sein Siegeslächeln. Der Grauhaarige seufzte nur. „Kommst du von einer Mission? Du bist ja komplett durchnässt!“ Schnellmerker … neeeinn… mir gefällt es nur im Regen zu stehn…. Kakashi zog missbilligend die Augenbraue nach oben, als Gai ihn anfing zu betatschen, als ob er den sicheren Beweis wollte, dass er sich auch nicht irrte. „Wenn du nicht ins Trockne gehst, hast du schneller eine Grippe als du Honiglebkuchengewürzmischungsverkauf sagen kannst!“ „Honig .. was?“, irritiert blickte er seinen Kollegen an. Was hat der den genommen… Noch bevor er irgendwie reagieren konnte, wurde er an den Schultern gepackt und umgedreht, dann schubste ihn Gai auf sein Haus zu. „Gai … so warte…“, mit der rechten Hand ergriff er den Balken seines Zaunes um nicht weiter herum bugsiert zu werden. „Wie wäre es mit einem Duell!“, fügte er schnell hinzu. Tatsächlich hielt der grüngekleidete Shinobi inne und studierte ihn fragend, dann wollte er mit seiner Hand an die Stirn des Grauhaarigen langen, wurde aber auf halbem Wege aufgehalten. „Es geht mir blendend… also?“ „Immer! Mein guter alter Freund! Was solls den sein?“ „Ein Such-Spiel ..“ „Ah! Du versteckst dich und ich suche dich!“, unterbrach er ihn, während Kakashi die Augen verdrehte. Er hatte heute sowas von keinen Nerven dafür. „Nein … ich werf etwas weg und wer es zuerst findet, gewinnt!“ „In der Tat eine interessante Idee … gut! Und was wirst du wegwerfen?“ Kakashi grinste in sich hinein. Warum ist ihm die Idee nicht früher gekommen. „Die Kette mit meiner Ninjaregistrationsnummer …“, fügte er schulterzuckend hinzu und spielte in seinen leeren Taschen, als ob ihm gerade nichts Besseres einfiel. Gai blickte ihn erstaunt an und nickte dann. Kakashi blickte kurz über die Schultern seines Rivalen und schätzte die Flugbahn zum Abflussdeckel. „Gut, drehen wir uns um und ich werf es über meinen Rücken weg … gleiche Chancen!“ Die beiden drehten sich dem Haus zu und der Grauhaarige warf ein Stein auf den Gullideckel, kurz darauf war ein leiser Plumps zu hören. In Gedanken lobte er sich zu diesem Wurf. „Das war defintiv die Kanalisation!“, analysierte Gai die Situation blitzschnell und rannte hin. „Komm schon!“, sagte er drängelnd und hob den Deckel. Der Kopierninja beherrschte seine Mimik in letzten Moment wieder. Es war überhaupt nicht sein Plan gewesen, dass er ebenfalls in diese Brühe hinunterkletterte. Doch widersprechen konnte er nun auch nicht mehr, als nahm er (innerlich sehr widerstrebt) das Angebot an und gelangte als erstes in die stickige Unterwelt Konohas.   Nicht einmal die Maske, die seine Nase verbarg, konnte den erbärmlichen Geruch abwimmeln, als sie sich durch die schleimige Brühe vorwärts kämpften. Durch die anhaltenden Regenfälle war die Kanalisation bis zu ihren Knien angeschwollen. Kakashi kämpfte mit seinem Brechreiz. „Du hast echt ausgefallene Duellideen!“, entgegnete Gai nach wie vor gut gelaunt, dass sich der Magen des Kopierninjas noch einmal umdrehte und er nun erheblich würgen musste und sein Mittagessen nicht raus zulassen. Langsam schlich der Gedanke durch sein Hirn, dass sein Rivale wohl über keine Geschmacksnerven verfügen musste. Das würde auch das schreckliche Essen von ihm erklären… Sein Zeitgefühl war längstens verschwunden und er wusste nicht, wie lange sie schon in diesem Dämmerlicht herumirrten. „Schon was gesehn?“ Unmerklich schüttelte der Grauhaarige nur seinen Kopf und konzentrierte sich erneut, als er kurz etwas glänzen sah, dass dann wieder unter Wasser verschwand. Hoffnungen kamen in ihm auf und er ging schneller auf die Stelle zu. Rasch tauchte seine Hand in das dickflüssige etwas und er hatte das erste Mal Glück seit Tagen und zog seinen Hausschlüssel hervor. Immerhin bevor Gai ihn gesehn hat… Er wollte ihn gerade in die Tasche stecken, als sich sein Rivale zu Wort meldete. „Das war doch dein Hausschlüssel oder nicht? Erkenn ich sofort an dem Pakkun-Schlüsselanhänger!“, sagte er triumphierend. Dann fuhr seine Hand langsam zum Kinn. „Moment mal .. wir haben gar nicht nach deiner Kette gesucht … du hattest den Hausschlüssel verloren!“, kombinierte er messerscharf, dass Kakashi sich ans Gesicht faste, doch er fühlte den schützenden Stoff. Seit wann bin ich so unvorsichtig …. „Clever kombiniert …“, knurrte der Jounin leicht verärgert und wandte sich zum Gehen. Es kann ja kaum noch schlimmer kommen…   Gai schloss zügig wieder zu ihm auf. „Sehr clever, mein guter alter Rivale! Aber du hättest doch nur was sagen müssen… es hätte gereicht, wenn nur einer hier runter geklettert wäre! Nun ja, das Duell hast du auf alle Fälle gewonnen! Gratuliere!“ Mit diesen Worten klopfte er ihm heftig auf die rechte Schulter, aufgrund des rutschigen Untergrundes verlor der Kopierninja das Gleichgewicht und landete mit einem riesen Platscher in der stinkenden Brühe. „Ups…“, murmelte der Schwarzhaarige. Kakashi blickte ihn finster an, als er wie ein begossener Pudel im Abwasser seiner Stadt sass. „Lass – mich – einfach – in – Ruhe!“ „Soll ich dir raushelfen..“ „NEIN! Es kann ja kaum noch schlimmer kommen!“, entfuhr es ihm.   „KAKASHI-SENSEI!“ weit war die Stimme seines nervigen Schülers zu hören. Kapitel 21: Duell 21 - Kinder, Kinder ------------------------------------- Kakashi 10 : 10 Gai   Mit einem Ächzen erhob sich der junge ANBU aus seinem Bett und fasste sich stöhnend an den Kopf, als ihm kurz schwindelte. „Du hörst dich an, wie ein 70 jähriger Opa…“, kam prompt der Kommentar des braunen Hundes, der sein Körbchen in der Nähe des Bettes hatte. Der Shinobi ignorierte ihn und nahm mit zusammengebissenen Zähnen ein paar Schritte in Richtung des Badezimmers. Sein Blick glitt in den Spiegel. Sein rechtes Auge war nach wie vor blau umrandet. Selbst sein Kiefer war noch stark angeschwollen und der Verband um seinen Kopf war wieder blutgetränkt. Im Augenwinkel nahm er war, wie der kleine Mops auf den WC-Deckel sprang und ihn ebenfalls musterte. Sein Oberkörper war in Bandagen eingewickelt und eine lange Narbe zierte seinen rechten Armrücken. Diese war, aufgrund der Fusel, nur mit speziellem Kleber abgedeckt, jedoch nicht verbunden. „Jo … du siehst echt aus, als ob du aus einem Horrorfilm entsprungen bist…“ Kakashi grinste nur kurz und griff sich dann mit der linken Hand an den schmerzenden Kiefer. Oh ja, dachte er sich, bei der letzten Mission ging so einiges daneben. Aber sie war erfolgreich und das zählte. Dass er eine leichte Kieferfraktur, eine mittelschwere Gehirnerschütterung und zahlreiche Rippenbrüche erlitten hatte, war eher nebensächlich. Mit einer raschen Handbewegung machte er dem Hund klar, zu verschwinden, bevor er sich stöhnend auf den Deckel seines Klos fallen liess. „Du solltest zurück ins Bett .. bevor du hier noch umkippst und dir was-weiss-ich zuziehst…“ Ein tiefer Seufzer entglitt dem ANBU. „Ich muss einkaufen …“, nuschelte er, als er seinen Vierbeiner wieder klar vor sich sah. Entgeistert blickte Pakkun in seine Richtung, der gerade zur Tür hinaustreten wollte. „Du solltest besser zu Hause bleiben … du rennst rum wie eine halbaufgeschlitzte Mumie …“ „Wollt ihr den hungern?“ Etwas Unverständliches knurrte der Hund und verschwand, während der junge ANBU erneut kurz grinste und sich an den schmerzenden Kiefer griff.   Fast über eine Stunde hatte er gebraucht, bis er das inzwischen recht belebte Stadtzentrum erreichte. Er fühlte die entsetzten Blicke auf sich, als er durch die Stadt schritt. Jedoch nahm er sie nur halbwegs war, erneut musste er sich darauf konzentrieren, nicht um zu fallen. Vielleicht hatte sein brauner Mops doch recht gehabt und er wäre besser im Bett geblieben. Sein Kopf pochte unerträglich und er fand, dass das helle Tageslicht greller war als sonst. „KAKASHI!“ Weit hallte sein Name durch die Strassen und fast sämtliche Bewohner drehten sich zu ihm um. Der junge ANBU blieb stehn, spielte mit dem Kunai in seiner Hosentasche. Für eine gekonnte Flucht war er zu angeschlagen, also blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als den grüngekleideten Jounin aufschliessen zu lassen. Wenn er sich aufgelöst hätte, so war er sich sicher, wäre er wohl hinter dem nächsten Hausecken ohnmächtig zusammen gebrochen. „Ka… kakashi…“, keuchte Gai und blickte ihn dann erstaunt an. „Wie siehst du den aus…“ „Keine Sorge .. es geht mir gut…“, log der ANBU und wollte einen Schritt machen um zu verschwinden, spürte dann aber einen Griff an sein Handgelenk. Immerhin hatte Gai so viel Courage, dass er eine Stelle ergriff, die ihm nicht wehtat. „Sehr gut! Ich hab ne D-Rank Mission und da die langweilig ist, hilfst du mir und wir machen ein Duell daraus!“ Ohne überhaupt einen Kommentar abzuwarten, zog er den Grauhaarigen mit sich.   Ihr Weg führte sie direkt zum Kindergarten. Erst vor der Tür gelang es Kakashi sich endlich loszureissen. „Gai, ich hab eine Ge…“ Sofort wurde er durch die Tür bugsiert, worauf er schliesslich nur resignierend seufzte und sich geschlagen gab. Es hatte sowieso kein Zweck, immerhin konnte er darauf gehen, vor kleinen Kinder kein Kampf mit seinem übereifrigen Rivalen austragen zu müssen. Hoffe ich doch … „Also, ich muss diese kleinen Plagegeister für zwei Stunden beschäftigen … und ich dachte mir, sie ein wenig mit Buntstiften malen zu lassen …“ Kakashi hob skeptisch die Augenbraue, womöglich würden sie sich doch ausserhalb prügeln, während die Kinder hier beschäftigt waren. Er blickte kurz an sich runter. „Und deine Duellidee?“ „Wir malen mit! Und die Kinder entscheiden dann, wer gewinnt!“ Der grüngekleidete Shinobi öffnete die Tür und trat ein, sofort haftete der Blick von 20 Kinder auf ihm. Ihre Mimik erstarrte jedoch, als auch der ANBU eintrat. „Ich find das .. keine gute Idee…“, knurrte der nur leise, wurde aber einfach ignoriert. „So! Meine lieben Kinder!“, mit diesen Worten ergriff er Papier und Buntstifte, die auf einer Ablage gestapelt waren. „Wir werden jetzt ein wenig Zeichnen und am Schluss haben auch ich und mein bester Rivale ein Bild und ihr entscheidet wer gewinnt!!!“ Er grinste über beide Backen hinweg und legte die Stifte auf den Tisch, drückte dann Kakashi ein Papier in die Hand. Weiterhin herrschte unangenehme Stille im Raum, wie geschockt betrachteten sie den ANBU, dessen Gesicht kaum zu sehen war, die Haare ihm ins Gesicht hingen. Ein Verband um seinen Kopf, die rechte Narbe, aus seiner Vergangenheit, übers linke Auge hinweg. Dazu kamen noch das blaue angeschwollene Auge und die Verwundung am Arm. Gai hingegen schien das Verhalten der Kinder nicht zu stören. Er malte wie ein besessener darauf los und freute sich sogar über die Ruhe im Kindergarten. Er grinste kurz in sich hinein. Genau so hatte er sich das Babyssitten vorgestellt. Vor kurzem waren diese bösen Geschöpfe noch auf seiner Nase rumgetanzt, als er dann Kakashi beim vorbei gesehn hatte, wusste er sofort, wie man sie zur Ruhe bringen kann. Sein Plan war erfolgreich, der Anblick des ANBU versetzte sie in einen Schock.   „Fertig Kakashi?“ Der ANBU hatte nur das Zeichen gemalt, dass auch seine Hunde auf dem Rücken trugen und nickte. Das Duell war einfach lächerlich. Zumal er wirklich besseres zu tun hatte, als hier mehr als eine Stunde rumzusitzen, bloss weil sein Rivale nicht mit einer Horde Kinder zurechtkam. „D-Rang?“, fragte er leise zu ihm. „Für dich wohl eher eine S-Rang…“ Kalter Schweiss lief dem Jounin über den Rücken. Er hat mich durchschaut…. Kurz griff er sich an den Kragen und lockerte den ein wenig. „So … guckt euch unsere Bilder an und sagt, welches ihr besser findet!“ Er trat auf die Kinder zu und zeigte ihnen sein Bild. Es war eine grüne Schildkröte, die in einem grünen Tümpel schwamm umgeben von grünen Strichen, die man als Sträucher vielleicht identifizieren konnte. „Du hast gewonnen…“, murmelte der ANBU, zerknüllte sein Papier und liess es in der Hosentasche verschwinden. Wenn er zu den Kindern trat, würden die wohl in glatter Panik ausbrechen. Überrascht drehte sich Gai um, doch Kakashi war bereits zur Tür hinaus verschwunden. Kapitel 22: Duell 22 - Kiste um Kiste -------------------------------------   Kakashi 10 : 11 Gai   „Jetzt überraschst du mich aber…“, murmelte der junge Jounin, als er am morgen früh die Tür öffnete und die Gestalt seines Rivalen erblickte. „Kann passieren…“, knurrte er nur und betrat die Wohnung. „Du bist eine halbe Stunde zu früh… ich hätte dich erst nach dem Mittag erwartet…“ Blitzschnell drehte sich der ANBU zu ihm um. „Soll ich wieder gehen?“ Abwehrend hob Gai die Hände und deutete in die Küche. Im gesamten Raum stapelten sich Kisten und Kartonschachteln. „Willst du einen Tee?“ „Nein, danke…“, lehnte der Kopierninja das Angebot ab und verschaffte sich einen kurzen Überblick über die kommende Arbeit. Gai hatte glücklicherweise schon vorgesorgt und fast alles von seinem Hab und Gut in 17 Kisten verstaut, die man nur zwei Strassen weiter in die neue Wohnung tragen musste. „Und das ist alles?“ Er erhielt nur ein zustimmendes Nicken als Antwort. „Deine restlichen Helfer kommen dann wohl demnächst…“, überrascht drehte er sich um, als Gai sich am Tee verschluckte. „Soll das heissen, du hast keine weiteren?“, fragte er nach und hob skeptisch die Augenbrauen. Immerhin hatte sein Rivale noch vor ein paar Tagen gesagt, dass er seine neue Wohnung heute Vormittag beziehn kann und die alte bereits vor 10 Uhr abgeben muss. „Und wie stellst du dir das vor? Wir sind zu zweit und müssen in knappen zwei Stunden die Kisten weggeschleppt haben?“ Unruhig scharrte der Jounin mit den Füssen und blickte tief in seine Teeschale. Ich hab nicht so viele Kollegen wie du .. die sofort kommen würden…. Und mein Team ist immer noch auf einer Mission…. Kakashi seufzte nur tief. „Na dann, packen wir es an …“ Mit diesen Worten suchte sich der junge ANBU zwei Kisten aus die nicht allzuschwer waren und wollte gerade die Tür mit dem Fuss öffnen, als sich Gai räusperte. „Wie wäre es, wenn wir daraus ein Duell machen? Wer von uns mehr Kisten rübergeschleppt hat, gewinnt?“ Einen Moment wollte der Grauhaarige etwas erwidern, dann seufzte er nur kurz und nickte schlussendlich. Gai grinste über beide Backen. „Na dann los!“, schrie er vergnügt, ergriff 3 Kisten und rannte, recht schwankend die Treppe hinunter. Kakashi blieb bei seinen zwei und überholte den keuchenden Rivalen kurz nachdem dieser die alte Wohnung verlassen hatte. Wie erwartet, war er vor ihm in der neuen, öffnete die Tür und stelle die Kartons vorsichtig auf den Boden, bevor er zurückrannte. Dort suchte er sich die nächsten Kartons aus. Das muss schneller gehen… knurrte der Schwarzhaarige in Gedanken, als er von Kakashi überholt wurde. Ah! Er ging in seine alte Wohnung und öffnete das Fenster. Hastig guckte er ob sein Nachbar bereits etwas im Gemüsebeet unten schon etwas angepflanzt hatte, was leider bereits der Fall war. Er seufzte kurz. „Bei einem Umzug muss man mit Verlusten rechnen….“ Mit diesen Worten ergriff er eine etwas schwere Kiste, hievte sie auf das Fensterbrett und warf sie aus dem zweiten Stock hinunter. Es klang als würde Glas zersplittern, hastig wandte er sich dem Fenster zu und sah, dass er gerade sein Küchengeschirr zerschlagen hatte. „Verdammt.. ich hätte die Kisten besser angeschrieben…“, stöhnte er leise und wich Kakashis Blick aus, als dieser gerade jetzt die Wohnung betrat. Schulterzuckend warf er noch 5 weitere Kisten runter, darauf bedacht, dass es sich nur um Gegenstände handelte, die nicht kaputt gehen könnten. Er rannte nach unten, hob 2 Kisten auf und sputete in seine neue Wohnung.   Sein Rücken schmerzte, als er endlich ein Ende sah. Er hatte jetzt 8 Kisten hinüber getragen und wollte gerade die letzte ergreifen, als das Fenster vom Nachbar aufging. Der Blick seines Vermieters ging zuerst entsetzt auf das eingedrückte Gemüse, dann auf die Abdrücke, die die Kisten hinterlassen hatten. Erst dann wandte sich das knallrote Gesicht Gai zu. „Ich ehm…“, stotterte der Schwarzhaarige und drehte sich um, als Kakashi seine Hand ihm auf die Schulter legte. „Klär du das, ja? Ich nehm die Kiste…“, mit diesen Worten ergriff er die letzte Kiste, während Gai nur dankbar nickte und sich wieder seinem, zu recht, sauren Nachbarn zudrehte. Erst zu spät realisierte er, dass er Kakashi seine Siegeskiste in die Hand gedrückt hatte und dieser somit 9 von 17 Kisten tragen konnte. Verdammt…. Kapitel 23: Duell 23 - Geduld ist eine Tugend --------------------------------------------- Kakashi 11 : 11 Gai   Einige Tage zuvor… Gai lief auf und ab, trat gelegentlich gegen die Holzwand und fluchte vor sich hin. Während die drei Schüler auf einem Steinhaufen sassen und ihm zuguckten. Erneut drehte er sich um, nahm ein paar Schritte und ging wieder zurück. „Das kann doch nicht wahr sein…“, wetterte er etwas lauter, blieb stehen, zog zum xten Male seine Weste gerade und blickte in die Richtung der drei Genins. Diese beobachteten schon ihn seit längerem und grinsten sich teils an. Jetzt hatten sie ernste Mienen und nickten, mit einem leichten Schulterzucken dazu. Der grüngekleidete Mann setzte sich kurz zu ihnen, bevor er wenige Minuten später wieder aufsprang und aus seiner Weste eine kleine Taschenuhr zog. „Wie lange wartet ihr hier schon?“ Mit diesen Worten liess er die Uhr wieder in der Tasche verschwinden. Kurz blickten sich die drei Genins an. „Erst 3 Stunden…“, antwortete Sasuke nach einer Weile, während die anderen zustimmend nickten. 3 … S..t…u..n..d..e..n?“, stotterte der Jounin, holte wieder seine Uhr hervor und blickte darauf.   Ein einzelner Windzug kündete das Erscheinen an. Wie im Chor ertönte das: Sie sind zu spät! Doch bevor Kakashi überhaupt eine Entschuldigung anbringen konnte, die ausnahmsweise mal nicht gelogen war, da Tsunade ihn wegen einer anderen Mission lange sprechen musste, wurde er von Gai am Arm gepackt und ein paar Schritte weggezogen. „Weisst du wie lange ich schon auf dich warte?!? Knappe 2 Stunden!“, schrie er ihn an. Gelassen zuckte der Grauhaarige mit den Schultern und deutete dann auf seine drei Schüler. „Nimms gelassen, sie warten mindestens 3 Stunden auf mich…“ Gai schloss den Mund wieder ohne etwas Weiteres zu sagen und stapfte davon.   „Gai-sensei..“, flüsterte Neji leise und auch die anderen, die zwei Teamgefährten blickten entsetzt in seine Richtung. „Das kann unmöglich ihr ernst sein!“ „Und wie es mein Ernst ist! Ich hab ihm die Duellanfrage für heute Nachmittag 15 Uhr zugeschickt. Wir treffen uns auf dem Trainingsplatz 6!“, mit diesen Worten liess er seine Faust auf den Tisch knallen, womit sich auch sämtliche Gäste zu ihnen umdrehten.   Etwas später am Nachmittag sass Kakashi auf dem Dach und begutachtete die Strasse unter sich. Er blätterte in seinem Buch herum und grinste kurz, als er die grüngekleidete Gestalt sah. Die seit einiger Zeit umherlief, hier und da in die Wand trat, immer wieder blickte sie ungeduldig auf die Uhr. „Wie schaffst du das nur? Wir sind inzwischen 2 Minuten zu spät!“ Der Jounin zuckte gelassen die Schulter und blätterte erneut in seinem Buch. Gai knurrte verärgert und lief erneut ein paar Schritte. „Das ist doch zum Verzweifeln…“ „Du kannst jederzeit hingehn…“, sprach der Grauhaarige und sprang vom Dach hinunter. „Dass ich das Duell verliere?“, kurz glitt Gai sein Blick auf die Uhr. „4 ½ Minuten … niemals … hey.. wo willst du hin?“ Nur kurz zuckte der Kopierninja mit den Achseln und verschwand.   In der Zwischenzeit sassen Team 7 und das Team von Gai auf dem Trainingsplatz, fast Synchron seufzten sie. „Er wird sowas von verlieren..“, murmelte Tenten, während Neji ihr nur leise zustimmte. „Glaubt an unseren Sensei! Glaubt an die Kraft der Jugend!“ Lee war aufgesprungen und stand nun breitbeinig vor seinen Teamgefährten. „Lee… sei doch realistisch .. Er will Kakashi im zu spät kommen schlagen … wir reden hier nicht von irgendwem .. sondern von dem Meister im Unpünktlich sein!“ Team 7 grinsten sich kurz zu.   Gai blickte wieder auf die Uhr. „Erst 9 Minuten vorbei .. ich komme zu spät..“ Er zupfte sich an den Haaren. „Das ist ja nicht zum Aushalten und Kakashi ist auch verschwunden… Ich werde die halbe Zeit Albträume haben …“   Eine gefühlte Stunde später Gai sah sich etwas verunsichert um, ob Kakashi schon beim Treffpunkt erschienen ist? Er war zweimal durch Konoha gelaufen und hatte sämtliche Plätze abgesucht, wo er den Jounin vermutete, aber selbst beim Grabstein war er nicht aufzufinden. Zaghaft machte er sich auf den Weg zum verabredeten Ort mit den Teams. Wo könnte er sich noch verstecken … selbst Asuma, Kurenai und alle anderen haben ihn nicht gefunden … das halbe Dorf sucht nach ihm … Er griff zu seinem Funkgerät. „Irgendwer ihn gefunden?“, hauchte er leise hinein. Kurze Zeit später erhielt er die Antwort, dass ihn niemand von den Leuten die er engagierte hatte fand. Wenn ihn die ANBU nicht mal finden .. dann muss ich ja gewinnen .. selbst ein Kopierninja kann sich nicht in Unsichtbar machen! Langsam verflog seine Unsicherheit und er ging zügigen Schrittes zum Platz. Sofort entdeckten ihn die Schützlinge von Team 7. „Gai-Sensei!“ Tenten winkte ihm zu. Ein leises Plop liess die ganze Gruppe herumfahren und der Grauhaarige erschien. „Verloren…“, schniefte Gai leise und liess sich auf die Knie fallen. „Kakashi.. wo zur Hölle warst du gewesen?“, knurrte er verbittert. „Bei Tsunade in einer privaten Besprechung …“, meinte dieser achselzuckend. „Nachdem ich gehört hab, dass du das halbe Dorf auf mich ansetzt .. dachte ich, ich verabrede einen Termin mit ihr und erscheine dort pünktlich…“ „Das darf doch nicht wahr sein …“, dabei war sein Plan so gut durchdacht gewesen. Kapitel 24: Duell 24 - Schweiss -------------------------------   Kakashi 12 : 11 Gai     Eisigkalter Regen fiel vom Himmel und prasselte gegen die abgetönten Scheiben des Warteraumes. Trotz der angenehmen Wärme im Raum durchfuhr ihn einen Kälteschauer, als er hinausblickte. Seine Hand glitt unweigerlich an seinen Hals und er spürte den pochenden Schmerz in seinem Kopf. „Hatake-san!“, rief die Krankenschwester durch die halbgeöffnete Tür und einen Moment wiederhallte die hohe Stimme der Frau regelrecht in seinem Schädel. Er stöhnte leise und massierte sich kurz die Schläfen, dann stand er vorsichtig auf und folgte der weissgekleideten Dame in ein Untersuchungszimmer. Sie legte seine Krankenakte auf den Tisch. „Die Ärztin kommt gleich, nehmen Sie bitte Platz.“, mit einer höflichen Bewegung deutete sie auf den Stuhl neben dem Tisch. Kakashi folgte der Aufforderung und lockerte ein wenig den Kragen seines dicken Pullovers, den er sich heute angezogen hatte. Noch immer war das Verlangen gross sich in Luft aufzulösen, schon der Anblick seiner Krankenakte löste eine Art Panikgefühl in ihm aus. Er ermahnte sich innerlich zur Ruhe und hoffte darauf, dass die Zeit stehn blieb und sich die Türe nie öffnen… „Ah Kakashi!“, begrüsste ihn die Stimme von Shizune, die heute den Arztdienst ausführte. Er hatte nun erst recht das übermässige Gefühl schleunigst zu verschwinden. Und dem Blick der rechten Hand von Tsunade zu urteilen, konnte man ihm das wohl sehr gut ablesen. Er hasste ihren Gesichtsausdruck, mit dem sie die erste Diagnose durchführte um zu sehen, was ihm genau fehlte. „Da du selbstständig hergelaufen bist, noch über sämtliche Gliedmassen verfügst und bei vollem Bewusstsein bist … schliesse ich aus, dass es dein Sharingan ist … kein Chakramangel und keine Verletzungen durch irgendwelche Waffen…“ Sie machte eine theatralische Pause, während der Kopierninja tief durchatmete. „Ich bin krank…“, sprach er schliesslich heiser, bevor sie die Frage stellen konnte. Sie stutze einen Moment, warf einen geschulten Blick in die Krankenakte. Dann ergriff sie das Fieberthermometer zu ihrer Linken und drückte es ihm in die Hand. „Bin in einer Minute wieder da…“, dann verliess sie kurzer Hand den Raum, während sich der Jounin das Glasrohr in den Mund schob, um es nach dem Piepston wieder zu entfernen und der eintretenden Medic-Nin in die Hand zu drücken. „38.3°C“, murmelte sie und blickte auf die Uhr, die morgens um 9 Uhr zeigte. „Die Temperatur wird sicher gegen Abend noch weiter steigen … wie siehts mit Schwindelgefühlen, Halsschmerzen, Husten, Schnupfen und Kopfschmerzen aus?“ Noch während sie redete, stellte sie ihm ein Glas hin, in dem gerade der Rest einer Brausetablette verschwand. „Schwindlig eigentlich nur abends …“, meinte der Jounin zögernd, leerte das Gebräu in einem Atemzug und hatte seine Maske wieder an Ort und Stelle, bevor die Kunoichi mit Schreiben fertig war. „Und bevor du fragst … das ganze zieht sich wohl schon 3 oder 4 Tage hin…“ „Ich denke mal, du hast abends recht hohes Fieber … ich verschreibe dir einfach weiterhin Bettruhe, viel Tee und Wasser trinken …“, die deutete mit dem Kugelschreiber auf das leere Glas. „Das war gegen Hals- und Kopfschmerzen … zudem würde ich dir anraten, heute die Sauna zu besuchen… der warme Wasserdampf wird dir auf alle Fälle gut tun.“ Kakashi nickte zu dem Vorschlag hin. „Ich werde dir auf alle Fälle noch ein paar Medikamente einpacken, damit du wenigstens während der Nacht durchschläfst … und wenn es so in 2 oder 3 Tagen immer noch nicht besser ist, lässt du es mich wissen …“. Der Jounin nickte verstehend. Sonst tritt sie mir womöglich die Haustüre ein, wenn ich nix von mir hören lasse… oder Tsunade macht mein Haus dem Erdboden gleich… Gänsehaut zog sich über seinen Körper und es schüttelte ihn vor Kälte. Sofort glitt Shizunes Hand an seine Stirn, zog sich dann nach einer Weile zurück. „Verrätst du mir wenigstens, wieso du freiwillig einen Arzt aufsuchst?“ Schon seit sie diesen Raum betreten hatte, wusste der Jounin dass ihr die Frage auf der Zunge lag. „Ich hätte ab morgen eine S-Rang Mission … keine hohe Prioritätsstufe … aber in der Verfassung, wäre ich eine Last fürs Team…“ Shizune hob skeptisch die Augenbraue und fragte sich gerade, ob dies hier eine schlechte Kopie des Kopierninjas war. „Es sind alles Neuzugänge, die frisch zum ANBU ausgebildet wurden … da braucht man beide Augen um Fehler frühzeitig verhindern zu können… und ich denke nicht, dass ich lange auf zwei Beinen stehen werde, wenn ich jetzt mein Sharingan nutze…“, den leicht verbitterten Unterton aus seiner Stimme konnte die Medic-Nin gut raus hören.   Kakashi legte seine Kleidung in eines der Körbchen die in der Garderobe standen. Es schienen nebst ihm nur noch zwei weitere Personen hier zu sein, die meisten Leute kamen erst gegen Abend hierhin, was wiederrum bedeutete, dass er Zeit hatte sich zu entspannen. Er hatte sich ein Tuch um die Hüften und eines ums die untere Gesichtshälfte gebunden. Gemütlich lief er in Richtung der Sauna-Anlagen. Dabei führte sein Weg an einem mittelgrossen Pool vorbei der mit kaltem Wasser gefüllt war. Er fröstelte als seine nackten Füsse den kalten Boden berührten, schleunigst öffnete er die hölzerne Tür zur Sauna. Und genau als er eintrat, überkam ihm  das Gefühl schnell wieder zu verschwinden, wäre er mit ein wenig mehr angezogen, hätte er sich in Luft aufgelöst. Doch noch bevor er irgendetwas in Richtung Flucht unternehmen konnte, wurde seine rechte Hand gepackt und mit der linken verhinderte er gerade, das runter Rutschen seines Handtuches um die Hüfte. „Mein Guter alter Rivale! Dass es dich in die Sauna verschlägt!“, mit diesen Worten wuschelte Gai ihm solange die Haare durch, dass er sich sicher war, nun Locken zu besitzen. Kakashi riss sich los und setzte sich auf die Holzbank. „Bist du bereit für das ultimative Duell aller Zeiten!“ „Gai ich bin ein wenig …“ „In Ordnung! Die Regeln sind sowas von tierisch einfach, du kannst dabei rein nichts falsch machen bei unserem ultimativen Duell!“ „krank…“, vollendete der Jounin seinen Satz, wusste jedoch, dass er ihn nicht hörte. Da er in dem Moment irgendetwas von unbesiegbar schwafelte. Mehr als ein leises Seufzen hatte der Grauhaarige nicht übrig. „Alles klar? Dann Loooooooooooos!“ „Gai warte!“, unterbrach ihn der Kopierninja. „Was für ein Duell?“ Der Angesprochene liess den Kopf hängen und nuschelte etwas von er hat mir wieder nicht zugehört. „Wer von uns länger in der Sauna sitzen kann…“, und ohne weiteren Kommentar abzuwarten, goss er einen Löffel kaltes Wasser über die heissen Steine, dass sich innert kürzester Zeit eine Menge wärmer werdender Dampf ergab. Kakashi fühlte wie es ihn von innen langsam erwärmte und er genoss es. In diesem Punkt musste er Shizune durchaus recht geben. Die warme Luft vereinfachte tatsächlich das Atmen und befreite ein wenig seine verstopfte Nase.   Minuten später… Was zu Beginn noch sehr gemütlich war und man sich ein Plausch mit seinem Rivalen noch geleistet hatte, war inzwischen nur noch heiss. Die Luft war feucht und der Schweiss rann über die Körper der beiden Männer. Das Zeitgefühl hatten beide Jounin inzwischen verloren, immer wieder glitten ihre Blicke zueinander. „Gib auf..“, hauchte Gai … inzwischen lag eine leichte Verzweiflung in seiner Stimme. Kakashis Augenbrauen gingen kurz nach oben, dann schüttelte er langsam den Kopf, rutschte ein wenig auf der Holzbank hin und her, da er das Gefühl hatte, selbst das Holz würde brennen.   Weitere Minuten später… Gais Zunge hing ihm zum Mund raus und er hechelte, wie es der Jounin nur von seinen vierbeinigen Freunden kannte. Wäre es nicht zu warm in diesem Raum, hätte er sich darüber köstlich amüsiert, doch er selbst hatte auch seine Probleme mit der heissen Dämpfen. Zusätzlich erschwerte das Tuch vor seinem Kopf das Atmen noch mehr. „Zieh doch das Tuch aus…“, knurrte sein Rivale. „Ich … eh … nein …“ Gai verdrehte sichtbar die Augen. Überlegte sich aber im gleichen Moment ob er sich auch eines umbinden sollte, dass es überhaupt ein faires Duell war. Dann führten seine Gedankengänge weiter, hätte er demfalle bei allen Duellen eine Maske tragen müssen, damit sie ausgeglichen waren?   Nach knappen 24 Minuten… Aufgrund, dass Gai immer wieder kaltes Wasser über die Steine goss, war es inzwischen höllisch heiss geworden. Der dritte Mann, der bis vor 20 Minuten noch hier gewesen war, hatte den Raum mit dem zynischen Kommentar verlassen, dass sie doch spinnen, so aufzuheizen. Kakashi fühlte sich inzwischen nicht mehr wirklich wohl in seiner Haut. Er hatte zusehends Atemprobleme und ihm wurde langsam übel, als er die heisse angestaute Luft von seinem Tuch gleich wieder einatmete. Vielleicht hätte ichs besser ausgezogen… Er blickte zu seinem Rivalen. Einen Moment erschien, als ob Gai hin und her schwankte. Dann durch mehrfaches Blinzeln bemerkte er, dass er selbst nicht mehr ganz klar sehen konnte. Er überlegte noch einen Moment doch sein Magen rebellierte inzwischen heftig für mal etwas frische Luft. Kakashi stand zügig auf und öffnete die Tür. Der Sprung ins kalte Wasser bedeutete zwar, dass er verloren hatte, jedoch tat es unheimlich gut und die Luft hier, schien die beste auf der Welt zu sein. Keine Sekunde später, tauchte auch Gai neben ihm unter. „Ich sagte doch, du solltest das dämliche Tuch abnehmen!“   Kapitel 25: Duell 25 - Erinnerst du dich? ----------------------------------------- Kakashi 12 : 12 Gai   Der Schlag auf den Rücken des Kopierninjas zwang diesen fast in die Knie. „Wenn das nicht mein Alter Rivale ist! Lange nicht gesehn!“, begrüsste ihn zeitgleich die überfreundliche Stimme des Schwarzhaarigen, dass er die Augen verdrehte. Kakashi! Ich hab ne Überraschung für dich, dachte der Kopierninja. „Kakashi! Ich hab ne Überraschung für dich!“, sagte Gai einen Moment später und sein perlweisses Lächeln strahlte über beide Backen hinaus. Ich fordere dich zu einem Duell heraus! „Ich fordere dich zu einem Duell heraus…“ „Was willste du machen?“, fügte sich Kakashi schneller als Gai irgendetwas sagen konnte. Seit er ein wenig mehr Missionen zu erledigen hatte, waren diese zwei Sätze zur Standartbegrüssung zwischen ihnen geworden. Aber im Grunde kam ihm ein wenig Ablenkung gerade recht. Bei seiner letzten Mission hatte er eine beissende Flüssigkeit ins Gesicht gekriegt. Die Salbe die ihm Sakura dann gegeben hatte, liess die Hautrötungen und den Juckreiz schnell verblassen. Die Sicht im rechten Auge war nach wenigen Stunden zumindest wieder schwarz-weiss gewesen. Nur das Sharingan machte immer noch zicken. Der Grund wieso er ein paar Tage frei gekriegt hatte, Tsunade-sama war der Ansicht, dass er es doch besser auskurieren sollte. „Hey! Bist du noch da?“, Gai klopfte ihm leicht mit dem gebogenen Zeigefinger an seine Stirn, dass der Jounin ihn einen Moment verwirrt anblickte. „Wie?“ „Wo warst du denn gerade mit deinen Gedanken?“ „Nicht in der Nähe“, knurrte der Kopierninja. „Was für ein Duell?“ Gai grinste ungemein finster, bevor er antwortete. „Ein Wetttrinken!“ Kakashis Auge weitete sich den Bruchteil einer Sekunde, bevor er leer schluckte und seine Gedanken erneut weit abdrifteten.     Schnee blies um die Häuser, der Wind heulte durch die leeren Gassen. Überall waren Fensterläden geschlossen, einige hatten selbst die kleinen Ritzen mit Holz vernagelt. Der Winter war dieses Jahr früher eingekehrt als erwartet und dauerte schon länger an, als üblich im Reich des Feuers. Ein Mann mittleren Alters lief zügig durch die Strassen, suchte immer wieder Schutz vorm eiskalten Luft und schlang seinen Umhang um seinen Körper. Trotz dass er erst vor kurzem seine Wohnung verlassen hatte, fror er und die Tatsache, dass dies auch die nächsten vier Stunden der Fall sein würde, löste nicht gerade Euphorie in ihm aus. Er erreichte eine Kreuzung und hielt inne, wartete die nächste Sturmböe ab, bevor er sie überquerte. Er bliess sich in die klammen Finger, kletterte dann geschickt eine Hauswand hoch und gelangte zu einem einigermassen geschützten Aussichtspunkt. Er zog seine Maske über das Gesicht und tippte dann erst seinem Kollegen auf die Schulter. Ablösedienst der ANBU Wache. Sie waren die einzigen die bei der Kälte noch draussen waren. „Kakashi-senpai?“ Der Angesprochene nickte nur und kam langsam auf die Beine. Seine Kleidung war weiss vom Schneegestöber und er zitterte merklich. „Ich würde drüben hingehn … der Wind hat gedreht, hier bist du innert kürzester Zeit erfroren..“, flüsterte der junge Mann leise und deutete auf die andere Strassenseite. Dankbar nickte der ANBU und sprang hinunter.   Am liebsten wäre Kakashi schnurstracks nach Hause gegangen. Die Tatsache, dass von seinem Team aber etliche Krank waren und er somit mehrere Schichten schob, war, dass sein Kamin ausgegangen war und es in seiner Wohnung wohl nicht viel wärmer als hier draussen war. Er entschied sich erstmal im nahegelegenen Gasthaus einen warmen Tee zu trinken und sich dann um seine privaten Probleme zu kümmern. Ihm war erstmal wichtig, dass er überhaupt wieder in die Wärme kam. Trotzdem dass er dicke Winterkleidung trug, mehrere Pullovers übergezogen hatte und zwei Hosen, sowie seine sämtlichen Körperteile noch mit Bandagen bedeckt, schmerzte inzwischen jede Bewegung. Er hatte kaum noch Gefühl in seinen Beinen, geschweige denn in seinen Fingerspitzen. Was zur Folge hatte, dass seine Landung auf der Strasse nicht sehr elegant verlief und er auf seinem Hintern landete. Die paar Meter zum Gasthaus kamen ihm wie eine Ewigkeit vor und er war dankbar, dass ihm die Serviertochter bereits die Tür öffnete. Als er eintrat, schlug ihm sofort die Wärme des Raumes entgegen, doch sein Körper war inzwischen soweit abgekühlt, dass es alles andere als angenehm war. Es fühlte sich eher an, als ob er in einen Ofen kam und die beissende Kälte ihm willkommener schien. Zwei kräftige Hände berührten seine Schultern und bugsierten ihn direkt zum Kamin hin. Er hörte wie weit entfernt, wie etwas gesagt wurde, konnte sich aber nicht wirklich darauf konzentrieren. Die ganze Wärme machte ihn vollkommen benommen, nach den etlichen Stunden im Sturm draussen. Eine Frau legte ihm eine Decke über die Schultern, nachdem er kurzer Hand auf einen Sessel vor dem Feuer platziert wurde, dann legte man eine zweite über ihn. „Hier trink das, das wird dich aufwärmen..“, sprach eine etwas ältere Stimme und ihm wurde ein heisses Getränk in die Finger gedrückt. Diesem Befehl kam er nur zu gerne nach. Er trank einen Schluck und würgte das Zeug hinunter, dass es beinahe in einem Hustenanfall endete. Seine Sinne waren jetzt wieder hellwach. „Glühwein!“, sprach die ältere Dame, die am Feuer stand und in einem Kessel rührte. Kakashi seufzte nur und leerte die Tasse komplett aus. „Danke…“ „Dass man euch ANBUs immer noch als Wachen braucht … bei der Kälte würden nicht mal die dümmsten Feinde angreifen… der einzige, der jetzt noch eine ernsthafte Gefahr ist, ist der Wind und der Schnee selbst..“, wetterte sie.   Eine Hand legte sich auf Kakashis Schulter und das glänzende Lächeln von Gai blickte ihm ins Gesicht. „Du siehst ja echt erfroren aus … aber ich würde mal sagen, jedes Duell, wer länger in der Kälte aushält, gewinnst du locker .. du …“ Der ANBU winkte nur ab. „Lass gut sein … damit ist nicht zu spassen…“, und er wusste nur zu gut, wovon er redete, immerhin hatte er innerhalb von 12 Stunden zwei Schichten à vier Stunden geschoben um sein Team zu ersetzen. Die vier Stunden dazwischen war er beim Hokage an einer Sitzung über die momentane Lage gewesen und kurz vor der nächsten Schicht, hatte er sich kurz Feuerholz besorgt, jedoch nicht mehr die Zeit gehabt, seine Wohnung einzuheizen. „Wie wäre es, wenn wir dich ein wenig zum Lachen bringen? Ich fordere dich zum Duell heraus!“ Kakashi seufzte nur kurz und zog die umgelegte Decke enger um die Schultern. „Was stellst du dir vor?“ „Ein Wetttrinken!“   Der Alkoholpegel im Blut wärmte ihn tatsächlich bis auf den letzten Zentimeter wieder auf. „Magst du noch?“, fragte Gai, der gerade einen weiteren Becher Glühwein in sich gekippt hatte. „Aber sicher“, antwortete Kakashi und hob sein Glas ebenfalls, die alte Dame schenkte ihnen mit einem warmherzigen Lächeln erneut ein. Bevor Gai überhaupt einen Zug von seinem neuen Becher nehmen konnte, stellte der Grauhaarige ANBU sein leeres auf den Tisch zurück.   „Noch … eins…“, hickste Gai fröhlich vor sich hin. Auch der Grauhaarige nickte nur kurz gebunden, er hatte inzwischen wieder sehr warm, dass er seine Decken, die Pullover und das erste paar Hosen sich entledigt hatte. Er sass wie eine halbe Mumie am Tisch. „Mag… st … du im… immel…“, lallte Gai recht betrunken vor sich hin und begutachtete seinen Gegenüber, der langsam nicht nur wie eine Mumie eingekleidet war, sondern auch seine Gesichtsfarbe sich anpasste. „Wild … dil … übel?“, grinste Gai breitfügig, leerte seinen Becher und stellte ihn lautstark auf den Tisch. „Du bist zwal .. ein gutel ..“, einen Moment unterbrach der Schwarzhaarige und rülpste lautstark. „SHinolbi…“ Er blickte sich fragend um. „Kakashi …?“   Der ANBU drehte sich der Magen nun endgültig um, so schnell er konnte, bewegte er sich zu den Toiletten. Er schaffte es gerade noch die Tür zu öffnen, bevor er sich würgend übergab. Dann sank er langsam der Wand hinunter. Seine Gedanken drehten sich, nur verschwommen sah er eine Gestalt auf sich zu schwanken, die ihn dann am Arm packte. Sie nuschelte irgendetwas von ‚Hause‘.   „Wo .. bin ich?“, langsam öffnete der ANBU seine Augen. Er lag in einem weichen Bett und es war kuschelig warm. Nur war ihm schwindelig, übel und er hatte unsägliche Kopfschmerzen. Langsam kamen die Erinnerungen an die letzte Nacht zurück. „Ich hab wohl verloren…“, murmelte er und richtete sich ganz vorsichtig auf. Vor Schreck viel er beinahe aus dem Bett. Er lag tatsächlich im Schlafzimmer seines Feindes, welcher auf einer Matte am Boden schlief. Kakashi liess zurückfallen. „Oh ja .. die peinlichste Niederlage .. meines Lebens…“   „KAKASHI!“, schrie Gai ins Ohr seines Rivalen, dass dieser sich abrupt los riss, nach hinten sprang und innert einem Augenblinzeln seine Shuriken wurfbereit und sein Kunai in der anderen Hand hielt. „Wo zur Hölle, warst du eben mit deinen Gedanken? Aber egal .. komm, ich hab dich zum Duell herausgefordert!“ Kapitel 26: Duell 26 - Wettlesen -------------------------------- Kakashi 12 : 13 Gai   Das Klingeln der Tür riss Gai aus seinen trüben Gedanken. Langsam erhob er sich, griff zuerst zu einem Taschentuch und schnäuzte sich heftig. Erneut wurde geklingelt, dieses Mal recht lange. Sollen die weiterklingeln … ich will niemanden sehn… Er hustete stark und trank einen heissen Schluck Tee, bevor er die Wolldecke um seinen frierenden Körper zog. Ich bin viel zu krank … ich glaube ich sterbe…. Ein heftiges Poltern riss den kranken Mann aus seinem Halbschlaf. „Gai! Wenn du nicht augenblicklich die Tür öffnest, trete ich sie ein..“, hörte er die Stimme seines Lieblingsrivalen.   „Tsunade-sama schickt mich.. ich soll dir Medikamente vorbeibringen…“, erklärte der Jounin den Grund für seinen Besuch und hielt ihm eine braune Papiertüte hin. Er hob skeptisch die Augenbraue als er sowas wie Tränen in Gais Augen sah. „In den letzte Stunden der blühte der Jugend, denkt jemand warmherziges an Dich … vielen lieben Dank.. Kakashi!“ Kakashi nahm einen Ausfallschritt zur Seite und entging somit der kommenden Umarmung. „ Nanana übertreiben wirs nicht gleich .. du hast ne Grippe... keine tödliche Krankheit…“ Gay rieb sich die Stirn, wo er seine Wand gerade näher kennen gelernt hatte. „ Wie kannst du nur so gemein zu mir sein .. ich hab das Gefühl ich werde sterben…“, schmollte er, dass der Jounin innerlich die Augen verdrehte. „Nimm die Medizin von Tsunade, dann geht’s dir schon besser…“ „Ich werde sterben.. die Blühte der Jugend findet ein Ende…“, jammerte Gai weiter und überhörte Kakashis Ratschlag konsequent. „Erfülle mir wenigstens einen letzten Wunsch .. ein letztes Duell!“ Der Grauhaarige gab sich geschlagen und nickte. „Wir machen ein Lesekampf … jeder von uns sucht sich zwei Bücher für den anderen aus… nach dem lesen fragen wir uns gegenseitig ab, wer mehr richtig hat, gewinnt!“ Gai nickte verstehend. Er hatte ja auch nichts gegen was Gemütlicheres einzuwenden, jetzt wo er gefühlsmässig seine letzten Atemzüge tätigte.   Ein wenig ratlos stand der Grauhaarige Jounin bei sich zu Hause vor dem Bücherregal und studierte die Einbände. Was nehm ich den… Seine Icha-Icha-Reihe war auf dem mittleren Regal, jederzeit griffbereit, doch die Freude wollte er Gai nicht tun und ihn noch was Interessantes zum Lesen bringen. Auch wenn das Duell hirnrissig war, hatte er doch genügend Siegeswillen. Er ergriff ein abgenutztes Buch, sämtliche Seiten waren mit vielen Kritzeleien beschmiert. Hier eine Randnotiz .. dort die nächste. „Meine Schulbücher … die wird er vermutlich auch noch kennen…“, er seufzte und legte es zurück. Er hatte eine nicht ganz kleine Auswahl an Büchern, dennoch war es schwer etwas passenden (und langweiliges) zu finden. Zumal er gerade ratlos war, Gai würde ja schon lesen können, nur was für Bücher liest er?   Am späteren Nachmittag trafen sich die zwei Jounins zu ihrem geplanten Duell. Kakashi übergab Gai zwei etwas dünnere Bücher. Das eine war eine Detektiv Geschichte, spannend zu lesen, dafür mit recht vielen kleinen Details, die das überfliegen unmöglich machten. Zumal sich der Jounin schwere Fragen überlegt hatte. Sein zweites Buch war ebenfalls ein kurzes, jedoch etwas sehr alt und kompliziert geschrieben. Es handelte um einen kleinen Mann, der auszog einen Drachen zu töten. Er überreichte sie Gai in der Eingangstüre und nahm von ihm eine braune leichte Tüte entgegen. „Morgen Vormittag? Gleicher Ort?“ Kakashi nickte und machte sich auf den Heimweg.   Er machte sich einen heissen Tee, schüttelte die Wolldecke aus, damit die Hundehaare auf den Boden fielen und machte es sich gemütlich. Er ergriff die Tüte und packte neugierig die zwei Bücher aus. Er las gerne und es gab fast nichts, was er nicht gerne las. „Was?“, entsetzt blickte er auf den buntbemalten Einband. Ja, er las fast alles, ausser Comics und genau dies hielt er nur in den Händen. Erbärmliche, intelligenzlose Zeichnungen mit Sprechblasen. Er verdrehte die Augen. Er öffnete die erste Seite und blickte die Bilder an, die irgendetwas taten, was ihm unlogisch vorkam. Er las die Sprechblasen durch und konnte sich ein Seufzen nicht verkneifen. Warum hab ich nicht vorher festgelegt, wie das Buch aussehn muss… „Du solltest vielleicht mal umblättern..“, sprach plötzlich eine Stimme direkt neben ihm. „Das würde dein Vorankommen auch erleichtern…“ „Pakkun…“, murmelte Kakashi und sah, dass er zum dritten Mal die vierte Seite durchguckte. „Es ist nur … nicht interessant…“ Er hatte schon viele uninteressante Bücher gelesen, aber zum ersten Mal in seinem Leben fiel es ihm wirklich schwer, überhaupt zu blättern. „Er hätte mir besser ein Lexikon mit Hunderten von Einträgen gegeben…“   Eine schlabbernde Zunge weckte den Kopierninja. „Wasn..?“, nuschelte er leise und schubste den kleinen braunen Mops von sich runter. „Kakashi .. du wolltest vor ner Stunde bei Gai sein… wegen eurem Duell…“ Noch einen Moment brauchte bis der Jounin realisierte was der Hund von ihm wollte, dann stand er auf und ging gemütlich in die Küche. „Bin ja sowieso schon zu spät…“, murmelte er zu sich selbst, packte den zweiten ungelesen Comic zurück in die Tüte zum anderen und machte sich auf den Weg.   Gai öffnete ihm die Tür, anscheinend zeigten die Medikamente von Tsunade bereits Wirkung. Er sah zwar nicht gesund aus, aber war auch nicht mehr so deprimiert wie gestern. „Du hast echt keine einfache Lektüre ausgewählt, Kakashi!“, sagte er und nahm dankend seine Comics wieder entgegen. Du eine zu einfache … „Also! Stell mir deine Fragen….!“ Kakashi überlegte, bis gestern hatte er noch gute Fragen auf Lager gehabt, doch er wusste jetzt schon, sollte Gai die Bücher nur überflogen haben, würde er selbst verlieren. „Wer war der Täter?“, seufzte er leise. Einen Moment überlegte Gai, dann blitzte sein Lächeln hervor. „Der Mörder war der Schwiegersohn, da er unbedingt sein…“ Er brach ab, als Kakashi die Hand schwenkte. „Das reicht mir… zweite Frage … schafft der Mann es, den Drachen zu töten?“ „öh … naja der Mann direkt nicht. Eher ein anderer tötet den Drachen..“ Anscheinend war es Gai wirklich langweilig gewesen. Er nickte nur langsam. „So, dann meine Frage“ „Du hast gewonnen…“, unterbrach ihn der Kopierninja, schmiedete kurz Chakra und war verschwunden. Kapitel 27: Duell 27- eiserne Ausdauer -------------------------------------- Kakashi 12 : 14 Gai   Kakashi stand an der kühlen Wand und beobachtete seinen Rivalen. Dieser lehnte sich mit verzerrtem Gesicht gegen eines der Waschbecken. Wie schon so oft, seit den letzten 45 Minuten hatte er das dringende Gefühl, seine Waffen zu ziehen und seinem Leben ein Ende zu setzen. Die grüne Tür wurde geöffnet. Ein Mann mittleren Alters und einer etwas gröberen Körperfüllung betrat den Raum und grüsste die zwei Shinobis freundlich. Gai grinste ihn an und erwiderte den Gruss, während Kakashi nur Kopfnickte und sich wünschte, er könnte einfach in den nächsten Raum gehen und für immer verschwinden. „Gib auf …“, knurrte der grünangezogene Jounin leise flüstern, während sein Rivale nur langsam den Kopf schüttelte und sich zur Ruhe mahnte, als der stämmige Mann die Klo-Spülung betätigte und dann die Hände wusch.   Einige Stunden zuvor… Lustlos rührte Kakashi in seinem halbvollen Glas umher und sass etwas abseits der anderen Barbesucher. Er war so tief in Gedanken versunken, dass er den Mann, der sich neben ihn setzte, erst bemerkte als dieser anfing zu sprechen. „Bläst du wieder trübsal?“ „Wie … ich .. nein, eigentlicht nicht …“, seufzte der Kopierninja und erneut glitten seine Gedanken weit weg. Plötzlich rüttelte wer an seinen Schultern. „Kakashi? Verdammt.. ich rede mit dir..“, knurrte er erbost. „Was zur Hölle ist los?“ In Gedanken schalt er sich einen Narren, der grauhaarige Jounin würde nie mit ihm über das Sprechen was ihn so sehr bedrückte. „Pakkun wird operiert …“, nuschelte der Angesprochene gerade leise genug, dass sich sein Rivale ordentlich konzentrieren musste um ihn zu verstehen. In einem Zug leerte der Grauhaarige sein Glas und bestellte beim Barkeeper ein neues. „Und was hat er?“ „Einen vereiterten Zahn …“, murmelte der Jounin betrübt und wollte gerade sein drittes Getränk leeren, als er von Gai aufgehalten wurde. „Und deswegen betrinkst du dich hier?“. Dieses Mal ging die Augenbraue des Kopierninja nach oben. „Als ob ich von alkoholfreien Cocktails betrunken werde…“ „Na komm .. lass dich auf andere Gedanken bringen… wie wäre es mit einem klitzekleinen Duellchen…?“ Seufzend gab der Grauhaarige klein bei und hörte sich die Idee an. „Simpel … wir trinken beide ein Liter Getränke unserer Wahl … und gucken dann, wer es länger aushält nicht aufs Klo zu müssen…“   Gai grummelte etwas unverständliches, als die Klotüre erneut geöffnet wurde. Inzwischen stand der grüngekleidete Shinobi ungeduldig vom einen Bein auf das Nächste. Komm schon Kakashi … du hältst es auch nicht mehr aus … geh schon aufs Klo… Gerade als er etwas erwähnen wollte, wurde die Tür zum WC erneut aufgestossen. Ein bekannter blondhaariger Junge betrat die Räumlichkeiten. „Oh… Kakashi-sensei .. sie hätte ich hier nicht erwartet…“, sprach er ganz überrascht. Gai grinste in sich hinein, als er die Miene des Jounin sah. Geduldig stellte sich Naruto hinter die zwei. „Wieso gehen sie den nicht aufs Klo… sind ja zwei Türen frei..“, sprach er nach einer Weile. „Weil ich …“, doch weiter kam der Kopierninja nicht, da er von seinem Schüler erneut unterbrochen wurde. „Und für Gai-sensei ist ja auch Platz .. nun machen sie schon .. es müssen noch andere.“ „Ich überlasse dir den Vortritt, Naruto..“, sprach der Grauhaarige nun und machte eine einladende Handgeste. Doch der Blonde stellte sich quer. „Jetzt gehen sie endlich Sensei …“ „Ich werde das Klo in der Mitte benutzen…“, murmelte Kakashi. „Da steht aber ausser Betrieb…“, entgegnete sein uneinsichtiger Schüler. „Ich muss nicht aufs Klo..“ „Und was tun Sie den hier?“, fragte Naruto. Mich über dich Nerven … „Ich geniesse es, einfach hier rumzustehen und zu warten…“, meinte er schlussendlich achselzuckend. „Sie haben vielleicht seltsame Hobbys… Pornos lesen …“ Kakashi hob skeptisch die Augenbraue. „Auf einem Klo stehn und sich mit anderen Männern unterhalten…“ Gai grinste noch breiter in sich hinein. „Eine ulkige Maske tragen, wo niemand einen Sinn dahinter versteht… und natürlich immer und überall zu spät zu kommen …“, meinte der Kleine achselzuckend. Gai lachte los und klopfte Naruto auf die Schultern. „So gut hat ihn noch niemand beschrieben…“ Dann passierte das vorhersehbare Unglück. Vor lauter Lachen wurde beim grünen Anzug langsam ein dunkler Fleck sichtbar, während der Kopf des Jounin langsam purpurrot anlief. Blitzschnell verschwand sein Rivale .. während Kakashi gemütlich eines der Klos aufsuchte und nun seinerseits grinste.   „Und Sensei? Sie haben auch so komische Freunde … die pissen in die Hosen…“, sprach Naruto grübelnd. „Ich hab auch seltsame Schüler…“, fügte er grinsend hinzu, als er nach verrichtetem Geschäft ans Waschbecken trat. Naruto nickte nur zustimmend. Kapitel 28: Duell 28 - Gefangen ------------------------------- Kakashi 13 : 14 Gai   Die kleine Nische zwischen ein paar Felsen bot nur spärlich Platz für die drei jungen Ninjas. Ihre Kleider waren zerrissen und sie wirkten erschöpft. Dennoch befanden sie sich immer noch in feindlichem Gebiet. Es war nur ein kleines Waldstück umgeben von grossen Feldern und vielen weit auseinander gelegenen Farmen, wo nicht alle noch Bewohner hatten. „Sie werden uns hier bald finden…“, knurrte der Anführer der dreiköpfigen Gruppe entrüstet und zog sein Stirnband über das linke Auge um Chakra zu sparen. Er spürte den besorgten Blick der jungen Dame auf sich. „Es geht mir gut …“, sprach er beruhigend zu ihr. „Du darfst das Auge nicht so oft benutzen …“, deutlich hörte er in ihrer Stimme den Arzt durch, dass es ihm einen kalten Schauer über den Rücken laufen liess. „Jaja .. ich weiss…“ Seine Hand glitt in seinen Beutel. Ein kleiner Briefumschlag lag darin. Ein Geständnis eines verurteilten Mörders vor seiner Vollstreckung. Er musste schnellstmöglich nach Konoha gebracht werden, denn auch dort hatte man einige schwarze Schafe in ihrer Mitte. In diesem Brief wurde erwähnt, wer alles an einem möglichen Putschversuch gegen die Ninjagrossmächte beteiligt war. Also kein Wunder, dass man die Boten mit allen Mitteln versuchte aufzuhalten. Ihre Zeit wurde mit jeder Minute, die sie hier verbrachten, knapper. Die Feinde würden nicht mehr lange brauchen um sie hier zu finden, da war er sich sicher. Er blickte kurz zu Maito Gai, dann wieder zu der einzigen Frau im Team, bevor er entschlossen den Umschlag aus seinem Beutel nahm. „Rin .. du musst sofort zu Minato-sensei … dieser Brief muss Konoha so schnell wie möglich erhalten…“ „Was hast du vor?“, fragte sie und hob skeptisch die Augenbraue. „Ich und Gai werden dir einen Zeitvorsprung erkaufen …“ Der grünangekleidete nickte nur und grinste. Kakashi übergab ihr den Brief, hob sein Stirnband erneut und zückte seine Waffe. „Unter keinen Umständen kommst du zurück … haben wir uns verstanden, Rin!“ „Ja.. aber .. Kakashi… ich..“ „Rin! Ich will nicht schon wieder Krieg…“, sagte er leise. Seufzend erhob sie sich und steckte den Brief ein. Eine einzelne Träne lief über ihre Wange, dann umarmte sie den Grauhaarigen kurz. „Passt auf euch auf … ich hole Hilfe…“ Schweren Herzens ging sie in Richtung Heimat, während ihre zwei Teamgefährten für Ablenkung sorgten, indem sie sich dem zahlenmässigen, überlegenen Feind zum Erkennen gaben.   Ihr Kampf dauerte nur kurz an. Gai war einen kurzen Moment unvorsichtig gewesen und bekam eine tiefe Schnittwunde am Bein ab. „Gib besser auf .. oder dein Kollege ist tot…“, sprach einer der Männer, die sie bedrängt hatten. Er hielt Gais Kunai an den Hals seines Opfers und hielt ihn an seiner Haarpracht fest. Kakashi beobachtete die Szene und musste sich ein Lachen verkneifen. Dass ihre Gegner keine Ninjas waren, hatte er schon früh bemerkt. Aber spätestens jetzt als er seinen ewigen Rivalen mit dem Griff anstatt der Klinge des Kunais bedrohte, wäre es auch dem dümmsten Shinobi aufgefallen. Dennoch.. er blickte sich um … sie waren, trotz ihren Können, in der Unterzahl und die Verletzung von Maito war kein Zuckerschlecken … er konnte nicht ohne Hilfe beide hier raus boxen. „Ohne mich .. schaffst .. du es locker!“ Sein entsetzter Blick glitt zu seinem Teamkameraden, der immer noch am Boden lag und die Waffe am Hals hielt. Kakashi seufzte nur kurz und liess dann seine Waffe fallen. „Du bist .. ein Idiot!“, keuchte Gai, als die Banditen sich auf den Konohaninja stürzten und ihn, ohne weitere Gegenwehr, fesselten. Der grauhaarige Jounin schwieg.   Nach einigen Verhören und Leibesvisitationen stellten die Banditen ernüchternd fest, dass die zwei von nichts wussten. Sie waren auf einem der alten Bauernhöfen, der seit Jahren verlassen war. Überall standen Zelte und an verschiedenen Orten waren Lagerfeuer entzündet worden. Kakashi schätzte die Anzahl Männer auf 25 bis 30 ein und somit auch seine Fluchtmöglichkeit mit einem verletzten Gruppenmitglied und gefesselten Händen. Man brachte sie nach ihrer Vernehmung in die Nähe des Brunnens. Ihre Hände waren mit Handschellen gefesselt. Der Grauhaarige blickte besorgt zu seinem Gefährten, als dieser mit Gewalt gezwungen wurde sich hinzusetzen. „Wir sollen sie eliminieren, hiess es…“, sprach der eine der Banditen. Er trug nur noch eine zerrissene Hose und blutete aus mehreren Stellen, wie die beiden Shinobis genüsslich feststellten. Zudem schien er stärkere Schmerzen zu haben. „Spinnst du … in ihrem Versteckten Dorf sind die was Wert…“, sprach nun der Anführer, wurde aber unterbrochen, als sich ein kleiner, schlaksiger Mann näherte. Er trug eine Brille und sein Atem ging zügig. „Unsere Auftraggeber sind auf dem Weg hierher…“ Der Anführer, ein stämmiger Mann mittleren Alters mit einem grossen Schnurrbart spuckte angepisst auf den Boden. „Die sind zu früh..“, knurrte er und blickte sich suchend um. Das Bauernhaus war schon lange abgebrannt und die Scheune des alten Hofes besass keine Türen mehr. Sein Blick glitt auf die zwei Gefangenen. Er musste sie verstecken, wenn er ein Lösegeld von ihrem Heimatdorf haben wollte und zwar schnell, die anderen Auftraggeber .. auch  unheimliche Ninjas .. würden sie ihm garantiert nicht freiwillig überlassen. „Los … macht ihnen Hacken an die Handschellen und werft sie über den Rand des Brunnens!“   Gai stöhnte als ein Ruck durch seinen Körper ging, als das Seil aufhörte und sein Rücken der Wand entlang schrammte. Dann wurde es schlagartig dunkel, als der Brunnen wieder mit seinem alten Deckel versehen wurde. Man hörte nur dumpfe Stimmen. Die Banditen erklärten den Shinobis, dass sie zwei erfolgreich ausgeschaltet haben, aber die dritte mit dem Brief entkommen konnte. Ein anderer mit tiefer, unheimlicher, Stimme knurrte etwas, was Kakashi im Brunnen nicht verstehen konnte. Aber die Stimmlage missfiel ihm. Er hoffte nur, dass sie mehr als genug Zeit für Rin hatten erkaufen können. „Geht’s?“, fragte er mit leiser Stimme. „Wieso bist du nicht geflohen..“, knurrte Gai. „Du hättest locker noch Rin eingeholt und ihr wärt beide sicher in Konoha… danach hätte man mich immer noch retten können.“ „Weil ich keinen meiner Teamkameraden im Stich lassen werde … und Rin das Richtige tun wird …“, sprach der Jounin leise, während sein Rivale nur eine leise Entschuldigung sprach.   „Lass uns doch ein Duell machen…“, sagte Gai, nachdem sich eine unangenehme Stille über sie gelegt hatte. Kakashis Arme schmerzten inzwischen von dem langen Hängen. Er konnte sich denken, dass die Banditen sie in ihrem Versteck lassen würden, bis jemand ein Lösegeld für zwei Shinobis bezahlte. Aber, sein Blick glitt besorgt nach oben, sein Seil hatte schon einige Schnüre offen, durch das leichte Schaben an der Steinkante des Brunnens. „Und was genau hast du ihm Sinn? Ein .. ich sehe etwas .. was du nicht siehst … wäre bisschen unfair .. so viel Licht fällt nun auch nicht rein …“ Zum Glück .. es machts ertragbarer nicht zu wissen, wie tief dieser Brunnen wirklich ist .. und ob da unten noch Wasser ist… „Simpel …“, sagte Gai nach einer Weile und auch sein Blick glitt kurz nach oben. „Wer zuerst runter fällt, hat verloren…“ Kakashi seufzte kurz. „Eigene Regeln?“ „Wenn mein verstauchtes und blutendes Bein verheilt ist, trage ich dich zwei Mal um ganz Konoha!“, sagte der grüngekleidete Shinobi grinsend, während der Jounin die Augen verdrehte und er nur ein desinteressierter Wenns den sein muss über die Lippen brachte.   Plötzlich sackte Gai ein wenig tiefer und entsetzt blickte Kakashi auf die dünne Schnur, die nun noch sein Gewicht hielt. „Beweg dich nicht … und versuche so flach wie möglich zu atmen..“, befahl er. Dann riss der Strang ganz und mit einem entsetzten Aufschrei stürzt sein Rivale in die Tiefe. „Gai!“, keuchte Kakashi entsetzt auf und hörte nach kurzer Zeit, wie etwas im Wasser aufschlug. Er überlegte nicht weiter und bewegte sich hektisch an seinem Seil, welches auch nach kurzer Zeit riss. Der Jounin hoffte nur, dass er nicht Gai treffen würde, als er unten im Wasser aufschlug. Aber sein Kollege konnte mit dieser offenen Beinverletzung nicht schwimmen und er würde ihn jetzt nicht ertrinken lassen. Nicht nochmals bei einer Mission … nie wieder! Der Grauhaarige tauchte nach seinem Freund und erwischte dessen Jacke. Er tastete sich in dem dunklen Wasser nach unten, bis er seine gefesselten Hände um den Oberkörper schlingen konnte und schwamm zurück zur Oberfläche. Hustend kamen die zwei Shinobis zurück an die Wasseroberfläche. „Du hast wohl gewonnen … nur .. damit ich dich um Konoha tragen kann, müssen wir erstmal hier raus…“ Kakashi nickte und versuchte mit Gewalt die Eisenhandschellen zu lösen, die seine Hände gekreuzt, gefesselt hielten. Jedoch gab er das Vorhaben rasch auf. Er konnte keine Fingerzeichen schmieden, doch selbst wenn er Chakra hatte, konnte er hier nicht raufklettern ohne Gai hier unten ertrinken zu lassen.   Wie lange sie schon hier unten schwammen, wusste er nicht. Die Dunkelheit machte das Abschätzen der Zeit unmöglich. Erneut glitt sein Kopf unter Wasser und er kam hustend an die Oberfläche zurück. „Kakashi …“, murmelte Gai leise, der sich immer noch im festen Griff des Jounin befand und somit nicht ertrinken konnte. Doch er hatte längstens bemerkt, dass die dauerhaften Schwimmbewegungen seines Gruppenführers nachliessen. Der Grauhaarige war mit seinen Kräften am Ende angelangt. Sie hatten versucht halt an der Brunnenmauer zu finden, doch durch die Algenpracht war sie zu glitschig. „Ich weiss, dass du problemlos hochkommst, wenn du mich hier zurücklässt!“ „Vergiss..“, doch er konnte seine Widerworte nicht anbringen, da sich Gai aus seiner Umarmung befreite. Doch wie erwartet, konnte er sein starkverwundetes Bein nicht benutzen für die Schwimmbewegungen die er ohne freie Hände hätte machen müssen. Er holte tief Luft als sein Kopf unter Wasser glitt. Kakashi tat es ihm gleich, nachdem er entsetzt festgestellt hatte, dass es Gai ernst meinte, sich hier zu opfern. Er tauchte erneut zu ihm runter und wollte ihn packen, wurde aber durch energische abwehrende Gesten daran gehindert. Wenn du das überlebst.. bring ich dich eigenhändig um .. Gai! Noch einmal schwamm er zu seinem Freund hin und setzte erneut, dieses Mal deutlich bestimmender seinen Griff an und brachte sie erneut zur Oberfläche. Beide husteten ordentlich Wasser und brauchten einen Moment um sich zu beruhigen. „Bist du … irre …“, knurrte der Gruppenführer erbost. „Mach … das nicht .. noch einmal.. klar!“, keuchte er. Plötzlich wich die Dunkelheit und strahlendes Licht erhellte den tiefen Brunnen. Man hörte eine freudige Stimme. „Minato-san! Ich hab sie gefunden!“ Plötzlich landete neben Gai und Kakashi ein Seil im Wasser und man sah, wie sich eine Gestalt langsam herunter liess. Es war ein junger Mann in kompletter ANBU-Montur. Im hellen Schein des Lichtes konnte man das Blut sehn, dass ihrer Befreiungsaktion vorausgegangen war. Es klebte an der Kleidung des Mannes. Er war bei ihnen unten. „Gai .. ist am Bein .. verletzt…“, keuchte der grauhaarige Jounin erschöpft und löste seine Umarmung von seinem Rivalen, damit ihn der ANBU ergreifen konnte. „Ok … halt noch einen Moment durch, Kakashi .. wir holen dich auch gleich raus … zieht uns hoch!“, er festigte nochmals den Griff um den jungen Chuunin und dann wurde das Seil langsam nach oben gezogen. Der Blick des ANBU ging nach unten und sah entsetzt, dass der junge Jounin erneut unter Wasser gelangte. Er wollte gerade hoch rufen, dass sie sich beeilen mussten, als er sah, wie sich eine Gestalt auf den Rand des Brunnens setzte. Dann sprang der Blondhaarige runter ins Wasser, tauchte in der ekligen Brühe und holte seinen erschöpften Schüler aus dem Wasser. Der Junge hustete gequält. „Alles Gut, Kakashi …“, sagte Minato erleichtert und klopfte ihm ein paar Mal kräftig auf den Rücken, dass er das geschluckte Wasser auswürgen musste. „Wo ist .. Rin..“, keuchte der müde Ninja. „In Konoha .. der Brief ist sicher angekommen und sie natürlich auch…“ Als sie oben angekommen waren, stellte er Kakashi auf die Füsse, liess jedoch seinen Arm nicht los. „Wie geht’s Gai?“, einer der ANBU hob die Hand, als Zeichen dass sie nach Konoha zurückkehren konnten. Minato nahm seinen Schüler Huckepack und trat nebenden ANBU, der Gai trug. „Du hast das Duell übrigens gewonnen … sobald ich wieder gesund bin, trage ich dich durch Konoha!“, sagte Maito grinsend. „Sensei .. ich will runter .. lass mich laufen!“, knurrte Kakashi erbost ins Ohr seines Mentors. Der gelbe Blitz lachte herzhaft. „Dass du mir dann vor den Toren Konohas vor Erschöpfung zusammenbrichst … sicher nicht … immerhin musste ich Rin versprechen, dich an einem Stück zurückzuholen.“ Kapitel 29: Duell 29 - Kleider machen Leute ------------------------------------------- Kakashi 14 : 14 Gai   Ein heftiger Schlag auf die rechte Schulter des Kopierninja liess diesen fast in die Knie sinken. „Aber hallo … wo warst du eben mit deinen Gedanken?“, fragte ihn die bekannte Stimme seines Freundes, der gerade die Zigarette an der Steinmauer des Gebäudes ausdrückte. Dann glitt sein Blick vom Shinobi zur Bar und wieder zurück. „Und das ist auch nicht gerade der Ort wo man dich erwartet….“, mit diesen Worten kramte Asuma nach einem nächsten Glimmstängel. Kakashi seufzte nur und begrüsste auch dessen Begleitung Kurenai, die gerade um die Ecke bog. „Ich … Nunja .. alte Wettschulden .. ich hab mich hier mit Gai zum Trinken verabredet…“ Der Grauhaarige verdrehte die Augen, als er die Reaktion seines Gegenübers sah. „Sei .. einfach … ruhig… immerhin sollte ich als neuer Lehrer von Team 7 … ein wenig“, er wurde von Asuma unterbrochen. „Nun lass das Pflichtgefühl .. deine Kleinen sind längstens im Bettchen … sollten sie zumindest sein..“, fügte er leiser werdend hinzu. „Da darfst du dir doch mal das ein oder andere Glas gönnen… aber..“ Der Blick und auch der von Kurenai gingen über die stark belebten Strassen von Konoha. Viele Zivilisten nutzten den Samstagabend um sich mit Freunden zu treffen. Dennoch selbst bei der Menschenmasse würde der Duellgegner des Kopierninja auffallen. „Wo ist den Gai? Schon drinnen und du hast Angst?“ Kakashi hob gefährlich die Augenbraue. „Nein .. ich warte…“ „Wie du wartest?“, unterbrach ihn Asuma und liess seine Zigarette zu Boden fallen. „Versteh ich das jetzt richtig… gerade DU wartest auf Gai?“ Er ergriff Kakashis Hand und zwickte ihn einmal kräftig. „Autsch..“, mit einer hastigen Bewegung zog der Kopierninja den Arm zurück. „Wofür war das jetzt?“ „Wollte sicher sein, dass du echt bist .. du wartest echt auf Gai…“ „Kommt auch mal vor…“, nuschelte Kakashi genervt. „Ich geh ihn mal suchen…“, mit diesen Worten löste er sich in Luft auf. „Jo.. wir sagen ihm, dass du hier warst … sollte er auftauchen…“, fügte Asuma noch hinzu, doch sein Freund war bereits ausser Hörweite.   Kakashi stand ein wenig ratlos, ein paar Strassen weiter. Er hatte so ziemlich keine Ahnung, wo er anfangen sollte. Immerhin war es wirklich sehr selten, dass er auf jemanden wartete und wenn er es sich recht überlegte, war Gai die Pünktlichkeit in Person. Er entschied sich, zuerst einmal bei ihm zu Hause vorbeizuschauen.   … in einem Haus in Konoha…   Trotz ihres Alters hatte sie einen strengen Blick und der verriet alles andere als gute Laune. „Oma.. ich komme wirklich zu spät zu der Herausforderung meines Lebens!“, sagte Gai und versuchte erneut ihr zu entkommen. „Und wenn es der Teufel höchstpersönlich wäre, der auf dich wartet.. das ist mir egal … solange du dieses Chaos hier nicht beseitigt hast, gehst du nirgends hin! Bürschchen! Ich werde bald 89 Jahre alt.. da kann man von seinem Enkel verlangen, dass er die saubere Wäsche auch mal selbst sortiert und aufräumt…“, bellte sie ihn an und schlug dann die Tür zu. Gai sah, mit Tränen in den Augen, ihr nach. Da hatte ihn Kakashi schon zu einer Revanche herausgefordert und er wurde von seiner Oma nicht aus dem Haus gelassen. Klar, wenn er ehrlich war, sah es in seinem Zimmer recht unordentlich aus. Da er mit seinen Genins häufig trainierte, hatte er nicht Zeit zum Aufräumen. Seine Grossmutter war so freundlich und wusch ihm wenigstens die Kleider. Doch nun hatten sich zwei Körbe mit Unterhosen angesammelt, die es galt, ordentlich in den Schrank zu räumen.   „Jo!“, die Stimme des Kopierninja riss ihn aus seinen trüben Gedanken. „Kakashi.. was zur Hölle machst du hier?“ „Ich … war gerade in der Gegend …“, irgendwie, war ihm nicht nach einer ähnlichen Diskussion wie mit Asuma eben, wenn er ihm sagen würde, dass er gewartet hat. „Und da dachte ich.. ich schau eben vorbei und hol dich ab…“ Sein Blick glitt auf die Unordnung im Zimmer und Gai stand zügig vor den Jounin, fuchtelte wild mit den Händen. „Das ist nichts…“, log er. „Du solltest dringend mal aufräumen … und wo bleibst du?“ „Meine Oma.. hat die Tür verriegelt … solange ich hier nicht aufgeräumt hab, darf ich nicht weg…“, murmelte er, ein wenig verlegen. „Du bist alt genu…“, doch der Kopierninja wurde abrupt unterbrochen. „Du hast keine Ahnung zu was für einem Monster die mutiert, wenn man ihr widerspricht!“ Kakashi seufzte leise. Sein Duellgegner hatte wohl ein ernsteres Problem und er auch, wollte er zum morgigen Training mit seinem neuen Team 7 einigermassen nüchtern erscheinen. Und dann kam der Moment, in dem er sich vorkam, jemand kontrolliere seinen Körper und er nicht mehr der Herr seiner Sinne war. „Wie wäre es … wenn wir ein Duell daraus machen … wer von uns mehr … naja … nun ja… gefaltet hat und so…“ Gai blickte ihn an, als habe man Weihnachten vorverschoben. „Du willst mir echt helfen…“ Kakashi bereute seine Idee schon, betrat dann aber das Zimmer und nickte. Er ergriff ein paar Unterhosen, die auf dem braunen Sofa lagen. „Die sind dreckig…“, angewidert liess sie der Kopierninja auf den Boden fallen. Worauf .. hab ich mich da … gerade eingelassen… Der Eliteninja ging zum Wäschekorb und überblickte die Situation. „Ich brauche keine eigenen Regeln, heute! … Aber Kakashi … Danke…“ „Aber ich brauch welche…“, knurrte der grauhaarige Mann und Gai blickte ihn überrascht an, doch plötzlich hatte er das Gefühl, seine Umgebung würde eiskalt werden. „Ich warne dich … wenn das hier auch nur irgendwer … sei es eine kleine Maus … erfährt …“. Der Schwarzhaarige hatte das Gefühl, dass die Luft ziemlich nach Chidori knisterte und schluckte kurz, bevor er zustimmend nickte. „Gut … dann können wir ja..“ Beide ergriffen das erste paar. Der Schwarzhaarige hatte eine grüngefärbte Unterhose in der Hand, Kakashi eine weisse. „Auf die Plätze .. fertig… Los!“ Beide fingen an mit schnellen Handgriffen die Unterwäsche Gais zu falten und sie schön auf dem rot-angezogenen Bett zu stapeln.   Der grauhaarige Jounin ergriff die nächste Unterhose und ein Blick auf die Stapel, sagte ihm, dass sie immer noch gleich schnell waren. Er begutachtete sein nächstes Stück und hielt entsetzt inne. Auf der Unterhose waren kleine rosarote Herzchen abgebildet, das Problem war jedoch nicht das Muster auf dem Teil, sondern dass es nichts weiter war als ein String-Tanga … nur ein wenig Stoff, der auch beim Mann nur das notwendigste verdeckte. Der neuste modische Schrei im Dorf. Kakashi Hände zitterten leicht und er hatte das Gefühl, dass es im Zimmer äusserst warm war. Zudem war er sich sicher, dass er gerade knallrot anlief. Wieso .. zur Hölle .. hat der sowas… „Hey! Wie es aussieht hab ich gewonnen…“, rief Gai in dem Moment vergnügt aus und entdeckte dann den recht verstört wirkenden EliteNinja. Er zog ihm das Teil aus den Fingern und faltete es. „Du hast verloren… die sind übrigens bequemer als man sich denkt…“ Kakashi blickte ihn entsetzt an. „Ich kann dir auchn paar geben, wenns dir so gut gefällt.“   Schwupp … weg war der Kopierninja …   „Eh .. Kakashi`?“     Kapitel 30: Duell 30 - Müde --------------------------- Kakashi 14 : 15 Gai   Hastig griff der junge ANBU nach einem Ast, zog sich in die Höhe und entging in letzter Sekunde einem herannahenden Kunai. Er stiess sich weiter ab und formte noch im Rennen bekannte Fingerzeichen. Mit grellem Leuchten in der abendlichen Dämmerung erschien Chidori in seiner Hand. Sein Sharingan hatte längstens errechnet, wie die Chance für seinen Gegner war. Wie auf einen unsichtbaren Wink hin, drehte sich um und erkannte entsetzt, dass sich einer von hinten hatte anschleichen können und ihn nun von oben ansprang. Im Mondlicht sah er das Katana aufblitzen, welches definitiv sein Todesurteil war, wenn er nicht schleunigst etwas tat. Chidori erlosch in seiner Hand und er liess sich ohne Kontrolle vom Ast fallen. Sein Angreifer erstach in dem Moment seinen eigenen Mann. So geht’s natürlich auch …   Kakashi drückte es die Luft aus der Lunge, als er ungebremst auf dem harten Waldboden aufschlug. Einen kurzen Moment war er komplett orientierungslos und versuchte die aufkeimende Panik zu unterdrücken, da es ihm immer noch schwer viel Luft zu holen. Leicht verschwommen nahm er war, wie sich plötzlich dicke Äste um ihn schlängelten und ihn im letzten Moment vor seinem Angreifer in Sicherheit brachte. Weitere Wurzeln schossen aus dem Boden empor, ergriffen den Feind und würgten ihn gnadenlos, bis er Tod in sich zusammenbrach. „Senpai? Ist alles in Ordnung?“, fragte eine bekannte Stimme durch die Tiermaske und sanft liessen ihn die Äste zu Boden gleiten. Der junge ANBU zog tief Luft ein und nickte kurz gebunden. „Danke Tenzou…“ „Bist du verletzt?“ „Paar Schrammen .. nichts ernstes… ab nach Hause … bevor die Verstärkung hier noch eintrudelt…“, befahl Kakashi und erhob sich vom Waldboden.   Die Stadt schien zu brennen, als sie endlich ihr Heimatdorf erreichte. Die letzten Sonnenstrahlen setzten orange Lichtakzente und der Himmel über den Felsgesichtern glühte rot.  Der silberhaarige ANBU seufzte tief und streckte sich. „Endlich wieder zu Hause..“, murmelte er leise und sie betraten gemeinsam, die leergefegten Strassen Konohas. „Ich bringe eben noch die Schriftrolle zu Yondaime…“ Tenzou nickte nur kurz gebunden und verabschiedete sich von seinem Truppenführer.   Der Weg kam ihm unendlich länger vor als normal. Er liess die Schultern hängen und nun, da das Adrenalin langsam zurück wich, spürte er die unsägliche Müdigkeit die ihn fast in die Knie zwang. Er schüttelte den Kopf und betrat das Gebäude am hinteren Ende der Stadt. Seine Beine führten ihn nach oben und er klopfte an der Tür. Sofort wurde er hereingebeten. „Minato … Sensei…“, murmelte er leise und verbeugte sich kurz. Er unterliess es, die Maske abzuziehn. So abgenutzt wie er sich fühlte, musste ihn sein Mentor nun nicht sehen. Er kramte die Pergamentrolle aus seinem Umhang hervor und überreichte sie dem Blondhaarigen. Dankbar nickte der Hokage und begutachtete seinen ehemaligen Schüler. „Willst du dich nicht setzen, Kakashi?“ Der junge ANBU verneinte dankbar und erneut überkam ihn einen Welle der Müdigkeit. Nur mit einigen Schwierigkeiten konnte er dem Gesprächsverlauf noch folgen. Plötzlich grinste der Yondaime und sein Gegenüber hob fragend den Kopf. „Minato-sensei?“ „Du warst ziemlich lange Weg …“, wiederholte er seinen vorherigen Satz. „Ging alles gut?“ Kakashi verneinte und hielt sich dann an der Tischplatte fest, da ihn ein Schwindelgefühl überkam. Er brauchte einen Moment bevor er die Frage beantwortete. „Nein .. wir sind in mehrere Hinterhalte geraten und die ganze Mission dauerte drei Wochen länger als vorgesehn…“ „Am besten du gehst jetzt nach Hause …“   Inzwischen war die Sonne ganz verschwunden und der Silberhaarige fröstelte stark. Als er die nächste Biegung nahm, stiess er mit einer Gestalt zusammen, die es ziemlich eilig zu haben schien. Normalerweise konnte er problemlos ausweichen, doch durch seine Müdigkeit liessen die antrainierten Reflexe ziemlich nach. „Gai…“, murmelte er leise und liess sich wieder auf die Beine helfen. Dann setzte er seinen Weg fort, ohne seinen ‚Rivalen‘ weiter zu beachten. Er hatte definitiv keine Energie mehr um sich noch mit ihm zu unterhalten. „Du warst lange weg, Kakashi..“ Der Silberhaarige drehte sich zu ihm um und seufzte kurz. „Solange auch nicht…“, murmelte er mehr zu sich selbst. „Deine Mission sollte angeblich zwei Monate dauern … Yondaime-sama wollte schon ein Suchteam nach dir losschicken … musst du es mit dem zu spät kommen, immer so übertreiben?“ Kakashi brachte ein müdes Lächeln zustande und öffnete die Haustüre zu seiner Wohnung. Eine feine Staubschicht wirbelte auf, als ein Windzug durch die Räume huschte. Die beiden Freunde fingen an zu husten. Ein wenig entsetzt blickte Kakashi seine vier Wände an, überall lag Staub herum, auf den Möbeln, auf den Bilderrahmen…. Und in jeder Ecke hatten sich Spinnweben angesiedelt. „Na .. das sieht ja aus hier … und du willst mir wirklich gerade weiss machen, dass du nicht lange weg warst?“ Kakashi schnaubte verächtlich. Da er in letzter Zeit von Mission zu Mission gehetzt war und vor seiner langen S-Rang auch kaum zu Hause war, musste es hier ja so aussehen. Resignierend zog er die Schuhe aus und trat ein. Er wollte gerade die Tür verschliessen, als auch Gai ihm folgte. „Ich kann dir definitiv nichts mehr anbieten…“, murmelte er erschöpft und der grüngekleidete Shinobi fing an zu Grinsen. „Aber ich dir … na komm .. der alten Zeiten willen .. ein klitzekleines Duellchen…“ Eigentlich wollte der Kopierninja erwähnen, dass er zuerst ein paar Stunden Ruhe brauchte, aber schlussendlich nickte er nur. „Und was hast du dir so vorgestellt…“ „Naja … mit dem Eingangsbereich einberechnet, hast du fünf Räume .. die wohl dringend geputzt werden müssen…. Wie wäre es, wenn wir ein Duell daraus machen, wer von uns schneller ist?“ Kakashi ging in die Küche und winkte Gai zu sich. Er öffnete seinen kleinen Schrank und holte mehrere Putzutensilien heraus. „Ich fange ihm Wohnzimmer an .. du meinetwegen hier in der Küche..“ Gai nickte zustimmend, während der Silberhaarige in den Raum gegenüber verschwand. Laut zählte der Jounin von drei auf null und ihr Duell startete.   Gai hatte angefangen mit einem Staubwedel die Küchenwände und Möbel von Staub  zu befreien, bevor er zügig mit einem nassen Lappen darüber wischte. Danach fegte er den Dreck am Boden zusammen und warf alles in den Mülleimer. Gepackt von seiner Energie der Jugend putzte er in Windeseile den Eingangsbereich, sowie die Treppe die in den oberen Stock führte. Oben angekommen öffnete er die Badezimmertür … spülte erst einmal das Klo und schruppte mit einem Schwamm die Wanne sauber, bevor er sich mit einem gelbgrünen Lappen dem Spiegel widmete. „3 Räume führe ich.. davon zwei kleine … ich muss einfach schneller sein und mehr als die Hälfte von seinem Schlafzimmer schaffen, bevor er es tut!“ Energisch öffnete er die Tür, doch zu seinem Erstaunen fand er den jungen ANBU nicht hier putzend. Grübelnd fasste er sich ans Kinn. So gross ist sein Wohnzimmer nun auch wieder nicht … vielleicht Er nahm die Treppe nach unten und betrat den besagten Ort wo er seinen Rivalen vermutete. Die Wände und auch die Möbel waren von jeglichem Staub befreit. Auch der Boden schien schon gewischt, selbst der Teppich war ausgeschüttelt worden. Doch wo war nun sein Rivale? „Kaka…“, er brach ab als er um das Sofa herumlief und fing an zu grinsen. Der gesuchte ANBU lag friedlich schlafend auf der Couch. In seinen Händen hielt er noch den Putzlappen. Sanft griff Gai nach dem Tuch und entfernte es, bevor er die Wolldecke vom zweiten Sofa ausschüttelte und den müden Shinobi zudeckte. „Dann ruh dich aus … ich putze nur noch dein Schlafzimmer fertig…“, flüsterte er sehr leise und ging nach oben. So leise er konnte, wischte er den Boden, wechselte das Bettzeug und verliess dann das Haus. Er versicherte sich noch, dass er die Tür auch richtig abgeschlossen hatte, bevor er lachend seines Weges ging. „Selbst ein unermüdlicher Shinobi braucht mal Schlaf…“ Kapitel 31: Duell 31 - Stille ----------------------------- Kakashi 14 : 16 Gai   Kurz schaute Gai durch den Deckel des Abflusskanals hoch. Er hörte ihre zahlreichen Gegnern husten. Die Rauchbombe war ein voller Erfolg gewesen. „Sie müssen noch irgendwo hier sein!“, hörte er eine herrische weibliche Stimme. Leise zog er sich von der Öffnung zurück, trat neben seinen verletzten Gefährten und legte dessen Arm um seine Schulter. Er zog ihn mit sich, tiefer in die vernetzte Kanalisation. Hoffentlich finde ich einen anderen Ausgang…   Er zuckte zusammen als ein erneuter Knall die Gegend erschütterte. Einzelne Steine fielen von der Decke. Nur leise fluchte er über seine Position, nahm die verwundete Gestalt Huckepack und rannte nun über die klebrige Masse hinweg. Nur ab und an trat Tageslicht an diesen düsteren Ort, erhellte die stinkende Brühe unter seinen Füssen in braun-grünes Wasser. Hoffentlich entferne ich mich auch wirklich von der Stadt weg… ich hab keine Ahnung wie ich mir hier orientieren kann…   Erst als er langsam sein Limit erreichte, hielt er kurz inne. Die Kampfgeräusche und Stimmen waren leiser geworden. Hoffentlich suchen sie uns nicht hier unten… Er hatte immerhin die Hoffnung, dass sie ausserhalb der Stadt waren. Seit einiger Zeit waren die Abwasserdeckel seltener geworden. Er tastete sich langsam vorwärts. Das Licht seiner Taschenlampe flackerte erneut auf und er guckte sich um. Weiter vorne sassen ein paar Ratten bei einer Kreuzung, wo es einigermassen trocken erschien. Panisch flohen die kleinen Nager als sie sich ihnen näherten. Vorsichtig setzte er seinen Gefährten auf die Stelle, welcher sich sofort beide Ohren zuhielt und sein Gesicht sich schmerzverzerrt verzog. Gai blickte sich suchend um. Er leuchtete mit der Lampe den zwei weitere Weggabelungen entlang, die von hier weggingen und seufzte. Wir verirren uns hier nur… Aus seinem Rucksack holte er Streichhölzer hervor und schaffte es nach einigen Anläufen aus dem trockensten Holz, dass er hier unten finden konnte, ein kleines Feuer zu entfachen. Es war kühl geworden und sie waren beide durchnässt und froren.   Er berührte die Gestalt an der Schulter. „Geht’s?“, fragte er besorgt.   Sie sammelten Informationen in diesem Dorf, als sie plötzlich von einer Gruppe Shinobis angegriffen wurde. Eine von ihnen konnte starke Schallwellen aus ihrem Mund schreien. Gai selbst kämpfte mit zwei weiteren, der eine war ein Tajutsuspezialist, während der andere seine medizinischen Fähigkeiten nutzte. Jedes Mal wenn er ihn berührte, war es, als ob man ihm die Haut abzog und darunter blutende Flächen zum Vorschein kamen. Die dritte der Feinde realisierte er zu spät. Er musste mehrere harte Schläge einkassieren, schaffte es aber so, dem MedicNinja zu entkommen. Der Rest des Kampfes ging so schnell, dass er sich kaum daran erinnerte. Kakashi rannte auf ihn zu und verpasste ihm einen harten Schlag in die Magengrube. Er fühlte wie sich Blut in seiner Mundhöhle ansammelte, danach sank er zu Boden. Nur benommen nahm er war, wie der Grauhaarige von etwas Starkem getroffen wurde. Das Adrenalin liess ihn sich aufrappeln und er gelangte zu seinem Teamführer. Dieser lag am Boden und hielt sich schmerzverzerrt beide Ohren zu. Durch die Handschuhe schien Blut hindurch zu laufen. Gai betrachtete seine Gegner und dann seinen Freund, der in dem Moment entsetzt feststellte, dass er nichts mehr hörte… Hektisch durchsuchte er die Tasche des Kopierninja nach einer Rauchbombe und warf sie. Er ergriff seinen Rivalen und nutzte den nahegelegenen Abwasserschacht zur Flucht.   „Lass mich bitte mal sehn…“. Er setzte sich vor ihm hin und deutete dann auf seine Ohren. Kakashi nickte nur und entfernte langsam seine Hände. Das Feuer knisterte zu ihren Füssen, während Maito vorsichtig mit sauberem Trinkwasser das Blut an den Ohren entfernte, nicht ohne zu bemerken, wie der Grauhaarige bei der sanften Berührung zusammenzuckte. „Kannst du mich hören?“ Er drehte den Kopf in seine Richtung und sprach den Jounin erneut an. Doch wie die Minuten oder Stunden zuvor, verstand er gar nichts. Es war toten Still… Kakashi schwieg und schaute betreten zu Boden. Er durchsuchte seine Tasche und fand ein kleines Fläschchen. Dies hatte ihm seine Oma vor ihrer Abreise mitgegeben. Es war eine wässerige Flüssigkeit, die mit Kamillenextrakten angereichert worden war. Im Falle von Entzündungen wird die auf alle Fälle helfen… zumindest als erste Massnahme! „Kakashi?“ Er berührte den Jounin erneut an dessen Schultern, dass dieser ihm ins Gesicht blicken musste. Dann hielt er inne. Tja .. wie erkläre ich es ihm den nun… Er hielt seinen Arm in die Luft, nahm das Fläschchen und deutete dann auf seine Ohren. Auch wenn Kakashi starke Schmerzen erdulden musste, hob er fragend die Augenbraue. Er konnte beim besten Willen nicht verstehen, was sein Rivale ihm mitteilen wollte. Und da er seine eigene Stimme nicht hörte, war auch sein Sprechen sehr abgehackt. „Verdammt.. wie erkläre ich dir den, dass ich dir Tropfen in die Ohren träufeln will .. damit es sich nicht plötzlich entzündet…“, grübelnd griff er sich ans Kinn und blickte erst zu seinem Rivalen, als dieser ihn am Ärmel packte und nickte. „Ich dachte du hörst mich nicht?“, fragte er überrascht, während der Grauhaarige erneut zustimmte. Dann deutete er auf sein Sharingan und dann auf seinen Mund. „Du willst dein Sharingan essen?“ Kakashi verdrehte genervt die Augen und versuchte es nochmals. Dieses Mal deutete er mit dem Finger wieder zuerst auf sein Sharingan, dann auf Gais Lippen. „Ich soll dein Auge essen? Was hab ich davon?“ Der Grauhaarige griff sich stöhnend an den Kopf und liess sich vorsichtig nach hinten gleiten, auf die Weste von Gai. Auf was er genau lag, wollte er nicht zwingend wissen. Es war trocken und das reichte ihm im Moment. Zudem war es erdähnlicher Konsistenz, nicht dass sie während der Nacht plötzlich ihre Unterlage verloren. „AH!“ Kakashi hob die Augenlider wieder und begutachtete sein Rivale. „Du willst mir sagen, dass du mit dem Sharingan meine Lippen ablesen kannst?“ Der Jounin seufzte erleichtert und klatschte in die Hände. Genau Gai .. genau…   Vorsichtig verabreichte er die Kamillen-Tropfen in die Ohren des Kopierninjas, welcher ein wenig vor sich hindöste. Es war gefühlsmässig mitten in der Nacht, als ihn die unsäglichen Schmerzen wieder weckten. Gai blickte besorgt zu ihm. Vielleicht jetzt doch entzündet … vermutlich sogar schwer … da werden die Tropfen auch kaum noch helfen… Erst als sich der grauhaarige Shinobi wieder ein wenig beruhigt hatte, ergriff Maito seine Schultern. Kakashi nickte verstehend und öffnete nun auch das Sharingan. „Lass uns doch ein Duell machen … um auf andere Gedanken zu kommen..“ Der Jounin blickte ihn zu recht verwirrt an. Was wollten sie den hier unten machen, zudem war ihm nicht nach grossartig bewegen… also ein Wer-findet-den-Weg-raus würde er kaum mitmachen. Und zudem war er benachteiligt, was das Hören anging. Gai grinste, als ob er seine Gedanken lesen konnte. Er schaufelte mit seinem linken Arm eine kleine braune Fläche frei und zeichnete einen Strich hin, ein klein wenig Abstand folgte daneben der nächste… in demselben Abstand folgten auch vertikal. Tic Tac Toe …. „Die Spielregeln kennst du oder? Wer es zuerst schafft drei Kreise oder Kreuze in eine Reihe zu bringen, gewinnt … ich denke… joa … wir spielen um drei Siege! Einverstanden?“ Kakashi nickte nur und machte bei sich ein Kreuz an den Boden. „In Ordnung.. dann spiel ich mit den Kreisen…“   Der grauhaarige Jounin setzte sein Kreuz in die linke obere Ecke. Gai benutzte ein kleines Stöckchen um seinen Kreis direkt unterhalb zu setzen. Erneut versuchte er der Grauhaarige mit der gegenüberliegenden Seite, während Gai vorsichtshalber ein Kreis in die Mitte der beiden Kreuze setzte. Sein nächster Zug galt der Ecke unten rechts, während sein Kontrahent die goldene Mitte des Spielfeldes besetzte. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass Kakashi, als er sein drittes Kreuz ganz rechts setzte, den ersten Durchgang gewinnen würde…   Mist … mit diesen Worten wischte er ihr Spielfeld beiseite und zeichnete ein neues. Dieses Mal fing er an. Ohne die Strategie der Grauhaarigen zu kennen, setzte er seinen ersten Kreis direkt in die Mitte. Kakashi fing erneut oben an und blockte mit seinem dritten Kreis im Anschluss, die Möglichkeit, das Gai dieses Match für sich entscheiden kontte. Noch zwei Mal setzten beide ihre Symbole hin und das ganze Match endete unentschieden…   Gai biss sich auf die Lippen und lächelte innerlich. Immerhin schaffte er es den Kopierninja von seinen Schmerzen abzulenken. Bisher war ihm kein Sieg gegönnt. Er hatte es bis dato nur geschafft, sämtliche Spielzüge des Genies zu unterbinden und auf unentschieden zu spielen. Doch nun war es das siebte oder achte Match der beiden und er hatte seinen Spielfehler definitiv zu spät gesehn. Die Hoffnung, dass Kakashi diesen auch übersah war gering und der Grauhaarige beendete ihr Duell mit einem Sieg seinerseits.   Etwas besorgt glitt der Blick auf ihr Feuer. Die trockenen Äste und sonstiges angeschwemmtes Material neigten sich dem Ende. „Ich lösche es… sonst werden wir hier demnächst eingeräuchert…“, knurrte Gai leicht verbittert. Erneut legten sie sich hin, doch die Kälte breitete sich schneller aus, als ihnen lieb war. Kakashi umschlang seinen Oberkörper um das Zittern ein wenig einzudämmen. Es brachte nur fast gar nichts. Auch sein Rivale lag vor Kälte immer noch wach. Sie hatten in ihrem wenigen Reisezubehör keine Decken und jetzt ihr einigermassen trocknes, und vor allem, sicheres Versteck zu verlassen war zu gefährlich. Sie würden wohl bis Tagesanbruch warten müssen, bis ihre Unterstützung die Stadt hier erreichen würde und dann die Zerstörung sehen. Erst dann würde man sie aktiv suchen. Gai blickte zu Kakashi hin und richtete sie ein wenig auf. „Naja.. wenn die uns finden, sind wir komplett unterkühlt und haben ne Lungenentzündung…“, murmelte er leise und stand auf. Er ging langsamen Schrittes zum Kopierninja hin, der zu begreifen schien, was er im Schilde führte. Nein .. oder … Ohne weiter nachzudenken, legte sich Gai neben ihn und schloss seine Arme um seinen Rivalen. Ich könnte mich ja in dieser Brühe ersäufen… dachte er und spürte wie die Umarmung fester wurde. Zum Glück hör ich ihn nicht, wenn er mir in die Ohren schnarcht… Ganz langsam breitete sich die gespendete Körperwärme in seinem Innern aus und er musste sich eingestehen, dass dies wohl die einzige verbleibende Möglichkeit war.   Am nächsten Morgen liefen sie den Weg zurück. Wie erwartet hatte schon eine grossangelegte Suchaktion der Konoha-Ninjas gestartet, welche sie auch sofort entdeckte. Einer der Medic-Nin kümmerte sich um die Wunden des Grauhaarigen. „Und?“ „Die Ohren sind deutlich angeschwollen … aber das Trommelfell ist noch komplett in Ordnung … es wird zwar einige Tage dauern, aber ich bin sicher, dass er wieder hören kann…“ Erleichtert atmete Gai aus, auch Kakashi wich eine Last von den Schultern. Genma kam zu ihnen hin. „Von den Feinden fehlt jede Spur .. lediglich das Chaos dürfen wir nun beseitigen … wusstet ihr zwei keinen anderen Ort als mitten in der Stadt zu kämpfen? Und nun seid ihr auch noch so abgenutzt, dass man euch per Express nach Konoha ins Spital schickt um eure Verletzungen und Unterkühlungen zu behandeln …. Und wir armen SpecialJounins und Chuunins dürfen eure verdammte Sauerei aufräumen!“, tadelte er die zwei Jounins. „Dazu kommt noch, dass ihr bestialisch stinkt.. wo zur Hölle habt ihr euch rumgetrieben?“   Gai blickte zu Kakashi hin, doch der hatte sein Sharingan geschlossen und zuckte ahnungslos mit den Schultern. Ich höre nichts von dem was Genma zu uns sagt… Kapitel 32: Duell 32 - alte Schulden ------------------------------------ Kakashi 15 : 16 Gai   Ein stürmischer Luftzug durchzog das Gebiet und brachte kalte Temperaturen mit sich. Der Wind heulte durch die Ritzen des alten Hauses und das Feuer flackerte in seinem Rhythmus. Heftig schlugen die vereisten Schneekristalle gegen die alten Scheiben des Hauses. Die Bäume bogen sich unter der schweren nasskalten Schneelast und durch den starken Sturm.   Leise knisterte das Radio und die Stimme des Mannes war nur schlecht zu vernehmen. Der Empfang wurde erneut unterbrochen, als eine weitere Windböe aufheulte. „Mist..“, murmelte Anko leise und schaltete das Gerät wieder aus. „Der Wetterbericht sieht übel aus, für die nächsten Stunden..“ Sie gesellte sich wieder zu den anderen und blickte die Leute an. Allesamt sassen in der Nähe des Feuers und wärmten sich mit Wolldecken. Genma blickte zu ihr auf, als sie sich näherte und blies warme Luft in seine kalten Hände, dann streckte er sie in die Nähe des Feuers.   Sie waren erst vor wenigen Minuten hier angekommen. Der winterliche Sturm hatte sie bei ihrer Mission überrascht. Sie waren nun gezwungen in der alten Jagdhütte auszuharren, bis der Sturm sich legen würde. Man hörte draussen das Knarren von Schritten, die über die kalte Schneedecke stampfte. Kurze Zeit später wurde die Eingangstür geöffnet. Ein kühler Luftzug liess die Ninjas heftig zusammenzucken. „Entschuldigt…“, sprach die dick eingewickelte Gestalt leise, da man sie kaum durch den Schal vernehmen konnte. Hastig schloss er die Tür hinter seinem Rücken. „Keine Spur von unseren Auftraggebern … ich bin…“ Jemand packte den durchgefrorenen ANBU  an den Schultern und bugsierte ihn zum Feuer. Er zitterte heftiger als er zuerst gedacht hatte und zog dankbar, die Wolldecke über sich. „Ich bin bis zur letzten Kreuzung zurück gelaufen .. hab sie aber nicht finden können … geschweige die warenbeladene Kutsche … sie werden vermutlich anderweitig vor dem Sturm Zuflucht gefunden haben… oder schlimmeres…“ Seine Hände ballten sich zur Faust, dennoch konnte er dem Schüttelfrost kaum entgegen wirken. Er wollte sich wehren, als ihn sein Team mit zwei weiteren Decken versorgte. „Du warst über drei Stunden in dieser Kälte unterwegs…“, sprach Gai und zog ihm den nassen Winterumhang aus, danach deckte er den Körper zu. „Wir sitzen hier vermutlich noch die ganze Nacht fest …, nur wo zur Hölle bleibt Tenzou… wir sollten ihn suchen gehen…“, sprach Anko leise.   Kakashi schob die Landkarte beiseite und begutachtete seine Auftraggeberin. „Ist mit Ihnen alles in Ordnung?“, fragte er sie und deutete mit einem Kopfnicken auf ihren rundlichen Bauch. Sie bejahte seine Frage und legte sich zurück auf das Bett. Sie waren vom Rest der Gruppe vor gut vier Stunden getrennt worden, während die anderen noch die Angreifer verfolgten, hatte sich der Gruppenführer entschieden, sich der schwangeren Person anzupassen, sowie deren Gefolge. Er winkte die drei verbliebenen Ninjas zu sich. „Das hier ist der Weg nach Konohagakure…“ Er hielt Shikamaru den Plan hin, damit er ihn studieren konnte. Kurz glitt sein Blick durch die kleine Gaststätte, wo sie sich Zuflucht vor dem aufkommenden Sturm gesucht hatten. Es waren nur sie hier, sowie die Besitzerin und deren Schwester. Kakashi formte kurzerhand Fingerzeichen und drei Hunde erschienen vor seinen Füssen. „Sensei?“, fragte Sakura verwirrt und auch der blondhaarige Junge wurde aufmerksam, als er Pakkun wieder erkannte. „Ich mache mir Sorgen um die anderen Gruppenmitglieder …“, sagte er zügig. „SHikamaru .. du übernimmst das Kommando für diesen Teil der Gruppe … zwei meiner Hunde werden dir zur Seite stehen… Sakura und Naruto .. ihr kümmert euch um die Frau des Feudalherrschers…“ Die Angesprochene blickte ihn entsetzt an. „Sie ist bei deinen medizinischen Fähigkeiten in guten Händen…“, sprach ihr Mentor anerkennend. „Ihr werdet, sobald der Sturm sich gelegt hat, sofort den Weg Richtung Konoha fortsetzen … keine Umwege nichts und hört auf das, was euch Shikamaru sagt…“ Sehr lange blieb sein Blick auf dem Blonden haften. „Und Sie?“ „Hier in der Nähe gibt es zwei ältere Jagdhütten, die ich absuchen werde …“, mit diesen Worten ergriff er seinen dicken Winterumhang und legte sich den Schal wieder an. Noch kurz wechselte er ein paar Worte mit der Auftraggeberin. Diese nickte verständnisvoll.   Sein Gefühl hatte ihn wieder mal nicht betrogen. Er hatte vor wenigen Augenblicken seinen ehemaligen ANBU-Gefährten gefunden. Dieser hatte den Abhang gesichert, als er sich gelöst hatte, um der Rest der Gruppe den Weg zu ebnen. Danach war er von einem herunterkommenden Stein am Bein getroffen worden und konnte ihnen nicht mehr folgen. Kakashi hatte ihm seinen dicken Umhang über die Schultern gelegt. „Die nördliche Hütte?“ Tenzou nickte nur kurz gebunden und stützte sich wieder auf dem Kopierninja ab. Die kühle Luft verdampfte von den hastigen Atemzügen, als sie die Steigung nahmen.   Gai und Asuma hatten sich inzwischen wieder dick angezogen, als die Tür plötzlich geöffnet wurde. „Was…“ Sofort war auch der Rest des Teams auf den Beinen. Ohne zu zögern wurden die beiden halberfrorenen Shinobis zum Feuer gebracht. „Nein..“, wehrte sich der sture Grauhaarige, als man ihn pflegen wollte. „Tenzou .. ist verletzt…“, stotterte er. Genma hatte sich das Bein des ANBU angesehn und gab Entwarnung, die Verletzung behinderte ihn beim Gehen zwar stark, war aber nicht akut lebensbedrohlich. Und dank des zweiten Winterumhanges war auch seine Unterkühlung nicht allzu schlimm. Gai packte, bis auf eine, alle Decken zusammen und packte seinen Rivalen so fest ein, dass dieser sich nicht mehr zu Wehr setzten konnte. „Bist du irre? Du kannst doch nicht nur im Pullover bei den Temperaturen da draussen rumirren!“, tadelte er ihn. Es dauerte eine lange Zeit, bis der Grauhaarige wieder einigermassen Warm hatte und die heftigen Schüttelfrostanfälle sich immer seltener zeigten.   Noch immer fegte der kühle Winterwind durchs Land und es war kein Ende in Sicht. Kakashi erzählte ihnen, wo sich die Auftraggeberin und der Rest des Teams befanden. Er hatte ihnen sicherheitshalber auch drei Hunde dort gelassen, wovon aber einer sofort nach Konoha rennen würde, wenn sich der Sturm legte. „Mir ist langweilig…“, nörgelte Anko schon seit einiger Zeit herum. „Daran lässt sich kaum was ändern .. solange es draussen dermassen stürmt, sind wir hier wohl auf engstem Raum gefangen…“, erklärte ihr Genma zum dritten Male. „Das ändert nur nichts an der Tatsache, dass mir extrem langweilig ist!“ Er seufzte und liess sein Senbon von dem einen Mundecken zum nächsten wandern.   Gai hatte sich inzwischen ein wenig im alten Jagdhaus umgesehen und kam mit zwei staubigen Kisten zurück. „Tja … die letzten Jäger haben hier wohl ihren Sake zurückgelassen…“ Er blickte in die Runde. Anko erhob sich und ergriff eine der Flaschen. „Sind noch gut … lasst uns ein Trinkspiel machen!“, sagte sie plötzlich feurig. Auch Gai schien ähnliche Gedanken gehabt zu haben, da er bereits die flachen Schalen, in denen man Sake üblich zu sich nahm, aus der zweiten Kiste hervorholte. „Na kommt schon .. wir sind hier nicht gerade im Dienst … haben kalt … und Feinde werden uns jetzt kaum angreifen …!“ Kakashi begutachtete den Rest des Teams einen Moment, bevor er schlussendlich zustimmte. „Dann trinkt ihr… ich werde nüchtern..“ Sie drückte ihm die erste Schale in die Hände. „Du machst auch mit… bis der Sturm sich legt, kann es morgen Abend werden, laut Wetterbericht!“   Kakashi spürte den unheilvollen Blick auf sich und er drehte sich zu Gai um. „Nein…“, murmelte er nur leise. „Oh doch! Wir haben da noch was zu klären …“ „Du hast das letzte Wetttrinken gewonnen, Gai … ich weiss nicht wieso du trotzdem eine Revanche haben willst…“ Anko unterbrach die zwei Herren. „Das passt schon .. ihr habt euer Privatduell und wir machen jetzt ein Trinkspiel … die Regeln sind simpel …“, sagte sie grinsend und holte ihre leere Getränkeflasche aus dem Rucksack. „Jeder auf den die Flasche zeigt, muss eine Frage beantworten oder eine kleine Aufgabe erfüllen … wer sich weigert, darf auch eine Schale Sake trinken … wer die Aufgabe oder Frage erfüllt, muss der Auftraggeber dann trinken!“   Alle sitzten im Kreis, während Anko das erste Mal an der Flasche drehte. Wie von einem Magnet angezogen, landete sie direkt beim Kopierninja. „Zieh deine Maske aus…“ Der Grauhaarige seufzte energisch, schenkte sich dann den Sake ein und drehte sich um, und leerte das kleine Gefäss in einem Zug. Angewidert verzog er das Gesicht und greift die Flasche. „Ich hasse dich Anko .. und wehe von euch, kommt noch einer auf dieselbe bescheidene Aufgabe…“ Er gab der Flasche einen starken Schubs. Sie blieb bei Gai stehen.   Er überlegte einen Moment und blickte seinen Rivalen dann ernst an. „Was hab ich letzthin bei dir in der Wohnung gefunden?“ Gai schaute in dem Moment entsetzt zurück und sein Gesichtsausdruck wurde grimmig. „Du weisst genau, dass du mir ein Versprechen abgeluchst hast, dass ich niemandem davon erzählen werde …“, sagte er schlussendlich und trank seine Schale ebenfalls leer.   Seine Flasche landete bei Asuma. „Eine Stunde ohne Zigarette!“, sagte er grinsend, während auch die anderen den Kettenraucher betrachteten. Dieser wirkte plötzlich sehr unentschlossen, entschied sich dann aber dafür die Sakeschale zu leeren.   Erneut gelangte die Runde zu Kakashi. Der stämmige Shinobi blickte seinen Freund einen Moment fragend an. „Hmm … ich wette du traust dich nicht, Anko einen Kuss zu geben…“, sagte er nach einem Moment grinsend. Der Grauhaarige blickte ihn an, bevor er sich seufzend erhob und der einzigen Kunoichi in der Hütte einen kleinen Kuss auf die Wange gab. „Ah-ah!“, sagte der Kopierninja schneller als Sarutobi reklamieren wollte. „Du hast nicht definiert wie und wo … na komm.. trink deinen Sake!“   Während die Flasche ihre gemütlichen Runden drehte und die Stimmung durch den vielen Alkohol immer fröhlicher wurde, legte auch der Schneesturm erneut an Stärke zu. Genma hatte sich schon vor einiger Zeit aus dem Geschehen zurückgezogen und war in einer Ecke Schlafen gegangen. Auch der jüngere der ANBU war ein wenig weiss um die Nase und zog sich zurück. Kurz gefolgt von Tenzou. Durch den vielen Alkohol waren sogar die Schmerzen in seinem Bein verschwunden.   Die Runde war auf vier Leute geschrumpft. Anko wollte nach der Flasche greifen, doch die ersten paar Male erwischte sie sie nicht. „Du solltest … auch aufgeben…“, murmelte Kakashi leise. Er spürte wie die Wärme in sämtliche seiner Glieder zurückgekehrt war und auch, dass ihm das Sprechen und Denken immer schwerer fiel. Mit der rechten Hand rieb er sich über beide Augen, als die Flasche bei Asuma stehen blieb. „Ich geb auf..“, nuschelte er leise und öffnete kurz die Haustüre. Er brauchte dringend frische Luft. Kurze Zeit später hörte man von draussen Würgegeräusche, plötzlich hielt sich auch Anko die Hand vor den Mund und verschwand im nahegelegenen Badezimmer.   Gai betrachtete den Shinobi gegenüber. „Die Flasche … sparen …“ Kakashi schüttelte kurz den Kopf. Er fühlte sich wie schwebend und alles um ihn herum schien fröhlich zu tanzen. „Lass .. uns … was anderes Spielen ..“ Der grüngekleidete Shinobi ergriff weitere Sakeschalen und stellte sie auf. Mit einigen Schwierigkeiten schenkte er erneut ein. „Jeder trinkt drei davon … wer weniger verschüttet… gewinnt das Duell? Ok?“ Kakashi nickte einverstanden und auf sein Kommando hin, tranken beide die erste Schale dicht gefolgt von der Zweiten. Sie hoben gerade die dritte Schale an, als Asuma zurückkehrte. Vor lauter Kälte zitterte Gai erheblich und verschüttete die Hälfte seines Getränks. Der Kopierninja grinste kurz. Er war froh, dass er sich soweit noch unter Kontrolle hatte, trotzdem erheblichen Alkoholpegel in seinem Blut, während sein Rivale in Tränen ausbrach. „Ich hab gewonnen … lass uns schlafen…“   Anko wusste nicht wie spät es ist, als sie wieder erwachte. Doch noch war keine Wetterbesserung eingetreten. Aber sie fühlte sich einigermassen frisch und blickte sich in dem einräumigen Gebäude um. Überall lagen ihre Teamgefährten rum. Sie ging zu ihrem Rucksack und ergriff einen Plastiksack, wo sie ihren letzten Snack hervorholte. Gai kam in diesem Moment zur Tür rein. „Wo warst du?“, fragte sie ihn mit vollem Mund. „Frische Luft schnappen .. mein Kopf fühlte sich an… ich frage mich nur .. ob ich oder Kakashi das Duell gewonnen hat…“, murmelte er und griff sich grübelnd an das Kinn. Die Kunoichi zuckte ratlos mit den Schultern. „Ich glaube … da war ich auf dem Klo.. aber wir können ihn ja wecken und fragen!“   Der Grauhaarige hatte sich noch auf das Sofa schleppen können.  „Hey.. Kakashi?“ Erst durch mehrmaliges Schütteln reagierte der Angesprochene. „Lass…“, nuschelte er und drehte ihr erneut den Rücken zu. „Kakashi .. komm schon… es ist wichtig…“ „Nicht so laut … mein Kopf“, murmelte er und massierte sich die Schläfen. Bevor er sich auf den Rücken drehte und erneut die Augen schloss. Er wusste jetzt auch wieso er eigentlich nie über den Durst trank. Die Nachwirkungen am Tag danach waren erschreckend. Ihm war schwindelig und sein Kopf dröhnte, als ob eine Horde Elefanten darüber stolziert wären. Doch die Kunoichi liess nicht locker. „Bitte Kakashi .. wach auf!“ „Lass ihn doch schlafen..“, sagte Gai, der plötzlich Mitleid mit seinem Rivalen verspürte. Er ergriff den Arm der Kunoichi und wollte sie wegzerren. „Ich hab gewonnen .. jetzt lasst mich pennen…“, sprach der Kopierninja leise. Anko riss sich von Gai los und ruderte einen Moment mit den Armen um ihr Gleichgewicht wieder zu finden. Doch der Rest Alkohol im Blut verhinderte dies erfolgreich. Ungebremst landete sie auf dem grauhaarigen Shinobi und stützte sich auf dessen Magen ab. „Ups“ Kakashi schrak auf, über das plötzliche Gewicht. „Mir .. ist .. schlecht..“, nuschelte er sehr leise. Doch seine Gesichtsfarbe sprach Bände. Anko zögerte nicht lange, ergriff ihre leere Plastiktüte und reichte sie dem Jounin, welcher sich auch kurz danach übergab. Ich lasse mich nie wieder … zu einem Wetttrinken herausfordern… nie mehr .. wieder … Kapitel 33: Duell 33 - Happy Birthday (Kakashis Geburtstagsspecial) ------------------------------------------------------------------- Kakashi 16 : 16 Gai   Gemütlich spazierte der grauhaarige Jounin durch die Strassen seiner Heimatstadt. In der rechten Hand hielt er ein oranges Buch und in der anderen einen kleinen Korb mit ein paar Äpfeln und Birnen. Er grinste vergnügt in seine Maske, als er seine Lieblingspassage des Buches erneut las. Ein leichter Rotschimmer zierte seine Wangen. Erst im letzten Moment nahm er einen Schritt zur Seite um einer älteren Dame auszuweichen. Welche schon fluchend ihren Stock erhoben hatte, doch der Shinobi ignorierte sie vollends. Kakashi konnte sich ein vergnügtes Glucksen nicht unterbinden, als er ein Kapitel weiter las, wie sich die Geschichte entwickelte. Natürlich kannte er das ganze Buch auswendig, doch das tat dem Unterhaltungswert keinen Abbruch. „Du bist 18 Minuten, 45 Sekunden und 13 Hundertstel zu spät, Kakashi!“, sprach ihn plötzlich eine Stimme an. Der Jounin blieb stehn, lass noch die Seite fertig, bevor er das Buch geräuschvoll zu klappte und es in der hinteren Gesässtasche verstaute. Er zuckte nur mit den Schultern. „Ich hab Urlaub … und eigentlich was wichtiges los…“, mit diesen Worten zeigte er ihm den kleinen Korb mit Äpfeln. Sein Gegenüber knirschte mit den Zähnen. „Ein Duell! Es ist Donnerstag!“ „Hmm… ich habs eigentlich eilig … also was kurzes…“ Der Grauhaarige griff sich grübelnd ans Kinn. „Wärst du hier pünktlich hättest du keinen Stress … wo geht’s überhaupt hin?“ Kakashi blickte ihn an. „Ins Spital .. Jiraya-sama besuchen… und von daher …“   „Also unser Duell .. ich überlege mir eine Zahl von 1 bis 100…“ „Kommt gar nicht in die Tüte!“, ging Gai energisch dazwischen. „Sowas blödes hatten wir schon letztes Mal … du wirst langsam alt Kakashi! Deine Duellideen werden immer dümmer!“ Der Grauhaarige seufzte kurz. „Dann warten wir mit dem Duell, bis ich zurück bin, okay?“ „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!“ Mit diesen Worten ergriff der grünangezogene Shinobi den Kopierninja am rechten Arm und zog ihn mit sich. „Und damit du nicht irgendwie spurlos verschwinden kannst, werde ich dich zu Jiraya-sama begleiten!“   Kakashi gab sich seufzend geschlagen. Gemeinsam liefen sie in Richtung des Spitales. Beim Empfang fragte der Jounin nach der Zimmernummer von Jiraya. „Kakashi? Was ist eigentlich passiert?“, fragte Gai, als sie vor der grünen Tür standen. Der Angesprochene hielt inne mit dem Anklopfen. „Er hat sich das Bein gebrochen…“   Jiraya freute sich sichtlich über den Besuch seines grössten Fans und dessen Rivale. Tatsächlich lag er auf dem Bett. Sein Bein befand sich in einem dicken Gips und war erhöht gelagert. Kakashi stellte die mitgebrachten Früchte auf den Tisch. „Wie geht’s dir, Jiraya?“ „Es muss …“, sprach der und legte den Schreibblock beiseite. „Aber Tsunade hatte tierische Freude daran, mich zu verarzten … ich glaube … es wäre durchaus sanfter möglich gewesen…“ Der Jounin nickte nur kurz gebunden. „Und bevor du fragst, was passiert ist … es waren notwendige Recherchen für meinen neuen Roman…“ Jiraya drehte sich um und öffnete die Schublade des kleinen Nachttischchens, wo sich eine einzelne Lilie in einer Vase darauf befand. Er zog einen dunkelblauen Einband hervor. Kakashis Auge weitete sich interessiert. „Es ist so gut wie fertig … aber nun ja … wegen dieses Unfalls … komme ich nicht zu Nachforschungen…“ Sein Gesicht wurde traurig und er wischte sich symbolisch Tränen aus dem rechten Auge. „Und mein Verlag liegt mir auch schon im Nacken…“.     Noch bevor Kakashi irgendetwas sagen konnte, meldete sich Gai zu Wort. „Wir könnten doch für dich, die Recherchen beenden! Und daraus gleich ein Duell machen!“ Erbost drehte sich der Kopierninja um. „Ich werde nicht irgendwelchen…“ „Na komm, du hast ja nur Angst!“ „Frauen hinterher spionieren…“, beendete der Jounin seinen Satz sehr leise. „Verdammt Kakashi! Das ist deine Lieblingslektüre! Du hast die einmalige Chance zu helfen!“ Sein Lächeln blitzte mit der Morgensonne um die Wette und seine Faust ging in die Höhe. „Du als bester Shinobi aus dem Feuerreich! Du kannst einem langjährigen Freund aus der Klemme helfen!“ Jiraya nickte eifrig. „Nei..“ „Danke euch zwei!“, unterbrach der weisse Sannin. „Also Belohnung werde ich dem, der die besseren Bilder bringt, das Buch als Geschenk überlassen! Noch bevor es in Druck ging!“ Kakashi blickte kurz sehnsüchtig zu dem neusten Buch der Reihe und liess die Schultern hängen. „Das ist Erpressung…“, murmelte er leise zu sich selbst. „Einfaches Duell .. dessen Recherchen mehr taugen … gewinnt …“, sagte Gai und ergriff dankbar die Kamerade die ihm Jiraya entgegen hielt. Dann rannte er davon, während Kakashi mit doch einigen Gewissensbissen das zweite Fotogerät auch entgegennahm.   Gai traf sich am Nachmittag mit Lee. Sein Schüler hatte ein blaues Auge und eine knallrote Wange, als sie sich im Park begegneten. „Was ist passiert, Lee?“ „Du hast mir doch heute Morgen dein Duellproblem geschildet .. ich hab Tenten gefragt, ob sie nicht Interesse an ein paar Bikini-Aufnahmen hätte …“ Der Mentor seufzte, dies wäre auch seine erste Idee gewesen. Vielleicht hätte auch noch eine ihrer Freundinnen mitgemacht, aber die anscheinend waren sie nicht so ganz begeistert davon. „Andere Ideen?“ „Nun ja, Gai-sensei … da bleibt eigentlich nur noch das heimliche Spionieren … zum Beispiel im Freibad…“   Beim Freibad … nachmittags um zwei Gai und Lee trugen beide grüne Badehosen und liefen mit zwei Tüchern durch die reichliche Masse an Menschen, die den warmen Tag im Freibad genossen. Überall sah man hübsche Frauen in leichter Bekleidung. Ha! Das ist doch gelacht .. Kakashi wird eh nicht hier auftauchen, wegen seiner Gesichtskomplexe … jetzt nur ein gutes Versteck! Er blickte sich suchend um. Es gab in dem eingezäunten Gebiet nur ein paar Sonnenschirme die Schatten spendete. Dicke Hecken verhinderten den Blick von draussen nach drinnen und die grossen Bäume rund ums Gebiet waren gefällt worden. Gai und Lee liessen gleichzeitig den Kopf hängen. Ein Versteck für gute Beobachtungen war hier ganz und gar ausgeschlossen. „Ich hab eine Idee!“, sprach sein Mentor plötzlich. Er ergriff sein Badetuch und wickelte die Kamera vorsichtig daran ein. Er hielt sie so, dass er problemlos den Auslöser betätigen konnte und die Linse ein wenig aus dem Tuch herausguckte. Leicht peinlich berührt liefen sie durch die Menschenmasse und hielten bei fast jeder Frau inne, die auf ihrem Strandtuch lag und die Sonne genoss. Rasch betätigte er den Auslöser, doch ihr auffälliges Verhalten blieb nicht lange unverborgen. Ein kräftiger Mann kam auf sie zu. Auf seinem Shirt war die Schrift Bademeister zu lesen. „Was macht ihr da?“ Mit einer nickenden Geste deutete er auf das Badetuch. Gai rang kurz mit sich selbst nach einer plausiblen Erklärung. Lee riss ihm die versteckte Kamera aus den Händen und warf sich kurzer Hand über die dicke Hecke. „Wespen-Nest!“   Die beiden verliessen das Freibad und holten die Kamera wieder ab. Doch diese hatten den Sturz nur bedingt überlebt. Nun waren sie gezwungen im nächstgelegenen Handel eine neue zu kaufen und durften sich wohl eine andere Gelegenheit suchen.     Im Badehaus … später am Abend Die erste Ernüchterung erlitt Gai, immer noch in Begleitung seines Schülers, dass sie im Badehaus den Zaun zwischen dem Frauen und Herrenbad erneuert hatten. Erneut hatten sie die Kamera heimlich reingeschmuggelt. Sie hatten lediglich so viel Glück, dass neben ihnen nur ein weiterer Mann hier war und dieser auch bald das Bad verliess. „Sensei!“ Der schwarzhaarige Jounin nickte. Er ergriff die Kamera und näherte sich dem neuen Zaun, der keine Löcher aufwies. Rasch blickte er nach oben und kletterte dann sehr leise hoch. „Das werden die Aufnahmen mit denen ich gewinnen werde!“, flüsterte er grinsend zu sich und dann wagte er den Blick ins Frauenbecken. Dass dieses gut besetzt war, hörte man schon den vielen Stimmen an. „Hübsche Frauen … nackt … mit wunderbaren Körp…“ Sein Blick weitete sich entsetzt, als er nach unten blickte. Das ganze Frauenbecken war voll mit alten Weibern, die sich über den neusten Klatsch unterhielten. Gai fiel zurück auf seine Seite.   „Lee .. was mache ich jetzt .. die Bilder aus dem Schwimmbad sind zerstört  und im Badehaus hatten sie einen reinen Seniorenabend … was kann ich noch tun um das Duell zu gewinnen…“ Enttäuscht von seinen Leistungen liess der grüngekleidete Shinobi seine Schultern hängen, während sich Lee fragend auf der dicht belebten Strasse umschaute. Das Nachtleben in Konoha hatte gerade erst angefangen. Gemeinsam liefen sie ein wenig durch die Menschenmasse, verzweifelt suchten sie eine Lösung. „Sensei! Das ist sie!“ Der gekränkte Mann folgte dem Finger seines Schülers der auf ein Haus zeigte. Plötzlich hellte sich die Miene seines Mentors auf. Kurz bedankte er sich bei Lee und begab sich in das Gebäude mit den roten Lichtern im Schaufenster. Er trat zu der Dame hin, die dort an dem Schalter sass. „Guten Abend!“, begrüsste sie ihn. „Guten Abend, ich hätte gerne die neuste Zeitschrift für die Bikini-Mode!“     Selber Tag … etliche Stunden zuvor … Kakashi stand nach dem Spitalbesuch sehr unschlüssig vor der Türe des weissen Krankenhauses und seufzte innerlich. Er hatte sich wieder mal zu einem Duell überreden lassen. Er wollte dieses Buch schon gerne haben, aber die Bedingungen gingen definitiv gegen seine genossene Benimmschule. Was mach ich den nun … Er konnte sich durchaus vorstellen, dass Gai alles daran tat um das Duell zu gewinnen. Doch im Moment fehlte ihm persönlich der Anstand sich mit der Idee anzufreunden. Ich kann doch nicht als Spanner … aber das Buch … Er war kurz davor sich an den Haaren zu rupfen. Gemütlich schlenderte er durch die fast leeren Gassen seiner Heimat, während der Mittagshitze hatten sich viele Menschen ins Freibad zurückgezogen. Er war sich sicher auch Gai dort anzutreffen und natürlich auch eine Menge Frauen. Er hatte die kleine Kamera in seiner Gesässtasche verstaut. Das Badehaus war seit wenigen Tagen auch wieder geöffnet, nach einer ordentlichen Renovation und er wusste von seiner Nachbarin, dass sie heute Senioren-Damen-Abend hatten. Also wenn er etwas für Jirayas Recherchen wollte, musste er dort schon nicht hingehen. Bleibt … eigentlich nur das Freibad … Aber er war dort eigentlich nie zu Gast. Und schon alleine dass er eine Maske anhatte, würde das Fotografieren unmöglich machen, sollte er dabei nicht auffallen wollen. Ein tiefer Seufzer entglitt ihm.   „Kakashi-sensei!“ Er liess seine junge Schülerin zu sich aufschliessen. Sie kam gerade aus dem Hokagetempel und hatte zwei dicke Bücher unter den Armen. Als sie seinen fragenden Blick sah, zeigte sie ihm die Einbände. Das eine war ein Wälzer über die anatomischen Körperbereiche und die Versorgung von Chakra. Das andere war wesentlich kleiner und beinhaltete zusätzliche Informationen zum menschlichen Herzen. „Wie läuft deine medizinische Ausbildung?“ „Im Moment muss ich recht viel lesen..“, sagte sie und festigte den Griff um die beiden Bücher. „Und wie geht’s Ihnen?“ Kakashi seufzte leise. Sollte er vielleicht seine Schülerin um Hilfe fragen? „Bin ein wenig im Stress…“, sagte er nach einer Weile. Sakura musterte ihn skeptisch, immerhin hatte er laut Tsunade gerade Urlaub. Und der Jounin war nicht bekannt dafür, hektisch zu sein. „Stress ist aber nicht gesund … aber ich muss hier auch abbiegen.. schönen Tag noch, Sensei!“, mit diesen Worten bog sie nächste Kreuzung nach links ab. Kakashi blickte ihr leicht verwirrt hinterher. Er war sich von sich selbst gewohnt, so zu verschwinden.   „Ah Senpai! Wie geht es ihnen?“ Tenzou, der gerade bei einem Stand frischen Tofu und Zwiebeln gekauft hat. Diese packte er in seine braune Papiertüte die er bei sich trug. Kakashi erhaschte noch einen Blick auf die restlichen Gegenstände. Es handelte sich Dashi in Pulverform. Dies war eine Art Fischsud, ähnlich der Hühner oder Gemüsebrühe, sowie Sojabohnenpaste. „Bei dir gibt’s wohl Miso-Suppe zum Abendessen…“ Der ANBU kam sich erwischt vor und nickte nur kurz gebunden. „Und mir geht’s gut..“, beantwortete der Kopierninja seine Frage. „Selbst?“ „Auch auch … aber ich muss noch Reis kaufen, wünsche dir einen schönen Tag. Man sieht sich Senpai!“ Kakashi blieb recht verdutzt stehen, als sein ehemaliger Untergebener verschwand und ihn ohne weiteren Kommentar stehen liess. Ihn kann ich auch nicht um Rat fragen…   Es wurde langsam Mittag und sein Magen knurrte erneut. Immerhin hatte er heute noch nichts zu sich genommen. Er begab sich gemütlich zu Ichirakus-Ramenbude. Unterwegs war er noch auf Asuma getroffen, doch dieser hatte ebenfalls eine simple Ausrede bereit um sich nicht länger mit ihm aufhalten zu müssen. Was zur Hölle… Er bog immer noch ratlos um die nächste Ecke, wo er im letzten Moment einem angeflogenen Spazierstock auswich. „Was fällt dir ein du Schnösel!“, hörte er die herrische Stimme eines älteren Mannes. Dieser hatte starkes Nasenbluten und schlug mit seiner zweiten Gehhilfe gerade auf Konohamaru ein. Der die Arme schützend über seinen Kopf hielt. Kakashi ergriff den Stock, bevor er einen erneuten Schlag landen konnte. „Was ist hier los?“ Er liess die Gehhilfe des Mannes los und blickte die zwei fragend an. Konohamaru drehte sich von ihm weg. „Sie sind doch Kakashi Hatake oder?“ Der Jounin nickte nur kurz gebunden. Der alte Mann ergriff die Hand des grauhaarigen Shinobis, der ihn verwirrt anstarrte. Dann schlug er plötzlich mit dem Stock auf seinen Handrücken. „Dann bringen sie ihrem Schüler Naruto mal ordentliche Manieren bei, Sie Flegel!“, schrie er ihn an. Im Reflex packte der Grauhaarige den Enkel der dritten Generation und brachte sie in Sicherheit.   „Was hat Naruto angestellt…“, seufzte er, während er in Richtung Ichiraku weiterging. Er würde ihn gleich selbst fragen, noch im Laufen begutachtete er die leicht rötliche Verfärbung der Hand. Es war sehr sehr lange her, dass man ihm eines auf die Finger gegeben hatte. Das letzte Mal, als er sich erinnerte, als er sich an dem Geburtstagskuchen seines Vaters bedienen wollte und da war er drei Jahre alt gewesen. Wie erwartet sass der Blondhaarige in seiner Stammramenbude und liess sich eine weitere Schüssel auftischen. „Kakaschi-schenschei!“, sprach er mit vollem Mund. „Wir müssen reden…“ Der Jounin setzte sich neben ihn, Naruto schluckte den heissen Bissen hinunter und leerte sein Glas Wasser direkt hinterher. „Also … was hast du Konohamaru beigebracht das einen alten Mann aus der Ruhe bringt?“ „Oh… ähm … wollen sie nichts essen?“, versuchte er sehr schnell das Thema zu wechseln. Kakashi wollte verneinen, doch sein Magen knurrte erneut. Zu seiner Überraschung bezahlte Naruto sogar sein Mittagessen und liess ihn zu seinem noch grösseren Erstaunen alleine in Ruhe fertig essen. Sie trafen sich einige Zeit später bei dem Trainingsgelände. „Danke für die Einladung… also?“ „Ehm … nun ja … also … ich ..“ „Naruto, komm zum Punkt…“, seufzte Kakashi leise.  Sein Schüler nickte formte simple Fingerzeichen und plötzlich stand eine nackte Blondine vor dem grauhaarigen Shinobi. Der Kopierninja blickte ihn mit tellergrossen Augen an und liess dann den Kopf hängen. Typisch Naruto… typisch …. „Tut mir leid, Sensei … ich glaube er wollte nur seinen Nachbarn damit ärgern..“, gestand der Blonde schuldbewusst. „Ist schon gut … warte..“, sagte der Jounin plötzlich und Naruto drehte sich erneut zu ihm um, der gerade gehen wollte. Kakashi schwieg. „Was den, Sensei?“ Ich fasse nicht, dass ich das jetzt sagen werde… „Sensei? Alles in Ordnung?“, Naruto wedelte mit der Hand vor seinem rechten Auge herum. „Äh ja.. alles … gut ..“, stotterte er leicht perplex. „Aber .. du könntest mir einen Gefallen tun…“ Kakashis Hände zitterten merklich als er zu seinem Stirnband griff und das linke Auge freilegte. „Ist wirklich alles okay bei Ihnen? Ihre Hände zittern ja… ich glaube sie werden krank…“ Der Angesprochene schüttelte nur den Kopf. „Mach das Jutsu nochmals… bitte..“, flüsterte er leise. Zu seinem Entsetzten begriff es Naruto schneller als ihm lieb war. „Sie wollen das Harem-no-Jutsu kopieren?“ Mehr als ein schwaches Nicken brachte der Kopierninja nicht zustande. Ich mach das jetzt wirklich … es tut mir Leid Obito … dein Auge für sowas zu missbrauchen … Naruto formte die Fingerzeichen und verwandelte sich erneut. „Und nun Sie!“ Kakashi schüttelte nur kurz den Kopf. „Danke ich werds schon einsetzen können…“ „Ich wills aber sehn!“ Doch der Jounin verschwand ohne weiteren Kommentar. Wie tief kann ich noch sinken …   Jetzt hatte er ein Freiticket in die Frauenumkleide ohne aufzufallen. Es gab nur noch ein klitzekleines Problem und zwar besass er keinen Bikini um sich zu tarnen. Er stand vor dem erstbesten Kleiderladen und fasste sich erneut an die Stirn. Er musste sich wohl oder übel einen kaufen… Er betrat den Laden und begrüsste die Verkäuferin. Sie blickte ihn erst erstaunt an, als er zur Damenabteilung im ersten Stock ging. Er nuschelte nur etwas von Freundin und machte sich verlegen nach oben. Er war ziemlich verzweifelt als er die riesen Auswahl an Bademode sah und zu seinem entsetzten auch noch so viele unterschiedliche Körbchen Grössen. „Hey! Kakashi!“ Anko schlug ihm auf die Schulter. „Was machst du denn hier?“, fragte sie verwundert. „Ich .. nicht … s…“ Vor Schreck liess er den dunkelblauen Bikini zu Boden fallen. Und er wurde noch roter im Gesicht als die Kunoichi ihn aufhob. „Schreckliche Farbe … und wofür brauchst du überhaupt sowas?“ Sie blickte ihn fragend an. „Heimliche Freundin?“ Er holte tief Luft und blies sie geräuschvoll aus. „Nein .. ein Duell mit Gai…“, antwortete er ihr schlussendlich. Die temperamentvolle Frau fing an schallend zu lachen. „Ihr mit euren genialen Duellen!“ Sie gab ihm einen spielerischen Ellbogencheck in die Seite. „Und was ists dieses Mal? Wer in einem Bikini besser aussieht?“ Kakashi wollte gerade etwas erwidern, doch sie war schon zwischen zwei Kleiderständern verschwunden. „Hier! Der ist viel schöner!“ Unrecht hatte sie nicht, was den Geschmack anging, war eine Frau wohl besser in solchen Sachen. „Du gibst mir das Geld und ich geh ihn für dich bezahlen … dass dir das ganze hier unangenehm ist.. sieht man dir mehr als deutlich an…“ Sie lachte erneut auf, als der Shinobi nochmals rot anlief und sich bei ihr bedankte.   Zu Hause vor dem Spiegel formte der Jounin die Fingerzeichen, die er von Naruto kopiert hatte und stand in einem sehr schlanken, weiblichen Körper vor seinem Spiegelbild. Er seufzte und zog sich das seltsame Badezeug an. „Das kann … ich n…. nicht machen..“, murmelte er leise zu sich selbst. Zog sich wieder aus und setzte sich verzweifelt auf das Bett. „Ich beherrsche das perfekte Ninjutsu für einen solchen Einsatz … aber … wenn mein Vater hier wäre … er würde mir jetzt noch eine Ohrfeige verpassen…“ Er legte den ungebrauchten Bikini zurück in die Einkaufstüte. Seine Manieren liessen die Ausführung dieses Duells einfach nicht zu.     Am nächsten Tag im Spital Jiraya überreichte Gai mit einem breiten Grinsen den dunkelblauen Einband. Die Zeitschrift entsprach zwar nicht den Recherchen die er sich erhofft hatte, aber es war mehr als der Kopierninja zu bieten hatte. Mit einem höflichen Verbeugen verliess Maito den Raum. „Ein Foto wäre für mich mehr wert gewesen, als die ganze Zeitschrift hier… die hab ich schon gelesen..“ „Tut mir leid, Jiraya-sama…“, seufzte Kakashi. „Ich bin an meinen Manieren gescheitert…“, erklärte er. „Nicht an der Idee zur Umsetzung…“ Fragend richtete sich der weisshaarige Sanin ein wenig auf und blickte ihn an. „Ich hab Naruto … um Hilfe gebeten…“ Jirayas Augen wurden gross. „Du hast … kopiert…“ Kakashi nickte nur und verabschiedete sich. Ob ich mir von Naruto auch das Jutsu beibringen lassen sollte? Die Idee ist genial .. wieso bin ich für meine Recherchen noch nie darauf gekommen? In dem Moment bereute er es, Gai das Buch schon ausgehändigt zu haben     Kakashi machte sich auf den Weg nach Hause. Ein weiteres Duell das er verloren hatte, aber es würden noch viele weitere Folgen, da war er sich sicher. Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen und er öffnete seine Haustüre. Von überall her schossen Luftschlangen in seine Richtung und im Chor ertönte das Lied „Happy Birthday Kakashi“.   Verwirrt betrachtete der Jounin seine Freunde in seinem Wohnzimmer. Tenzou erschien aus seiner Küche und trug eine gelbe Schürze. „Alles Gute Senpai!“, sagte er grinsend und stellte einen grossen Topf mit feinduftender Miso-Suppe auf den Wohnzimmertisch.   Sakura sass auf seinem Sofa und erhob sich. Sie klappte das Buch über das menschliche Herz auf und überreichte ihm ein Briefumschlag. „Aber…“, sagte er leicht verlegen. Er seufzte als er ihn öffnete und darin eine Kinokarte für den Film zu der Flirtparadis – Reihe herausfiel. „Danke..“ Sakura hatte sie heute nach dem Studium bei Tsunade besorgt, als sie in die falsche Seitengasse einbog. Sie traf sich mit Anko vor dem Kino. Da nur Erwachsene an Karten kommen konnten, musste sie sich wohl Hilfe besorgen.   Kurenai, sowie Ino und Hinata, traten ebenfalls aus der Küche. Sie hielten einige Serviertabletts mit Sake in den Händen. „Hier.. Kakashi! Du zuerst!“, sagte sie grinsend und drückte ihm eine Schale in die Hand. Zur Enttäuschung des ganzen Raumes, war der Jounin sehr schnell mit trinken.   Naruto trat auf ihn zu. „Hier .. mein Geschenk für sie!“ Er überreichte ihm die Quittung von heute Mittag aus Ichirakus Ramenbude. Der Grauhaarige konnte nicht anders als zu Lachen. Typisch Naruto .. wirklich typisch!   „Und wie steht mir der Bikini?“, fragte ihn ANko plötzlich, dass dem Jounin das Essen im Halse stecken blieb und er anfing stark zu husten. Die Kunoichi kam aus seinem Schlafzimmer und trug das Badekleid, das er heute gekauft hatte. Grinsend drückte sie ihm ihr Geschenk in die Hand, während der Kopierninja über ihren Anblick definitiv leicht rot anlief oder auch nur der Erinnerung wegen des peinlichen Erlebnisses im Geschäft. Wer weiss.. dachte sie vergnügt,   „Mein Lieblingsrivale!“, sprach plötzlich eine laute Stimme und Gai kämpfte sich durch das Gewirr von vielen Leuten zu dem Geburtstagskind hin. Er überreichte ihm ein kleines Geschenk, verblüfft öffnete es der Jounin. „Aber … das … kann…“ „Ein einfaches Danke genügt mir, Kakashi!“ Der Jounin drehte den dunkelblauen Einband in seinen Händen. „Danke…“   Kapitel 34: Duell 34 - Lügengeschichten --------------------------------------- Duell 34 – Lügengeschichten   Kakashi 16 : 17 Gai   Dichter Nebel lag auf den verschlafenen Strassen seiner Heimat, als er sich gemütlich auf den Weg in Richtung Stadtmitte aufmachte. In der Ferne konnte man das Heulen eines Hundes hören. Hier und da waren die Nachbarn daran, ihre Bettdecken auszuschütteln und die kühle Herbstluft in die Wohnungen zu lassen. Seine Hand griff in seine rechte Brusttasche, wo er eine Zigarette hervorzog. Eine Weile spielte er mit ihr, bevor er auch zum Feuerzeug griff und sie entfachte. Er nahm einen tiefen Zug und genoss in Ruhe seinen freien Tag. Gemütlich lief er an geschlossenen Läden vorbei, hielt nur kurz bei einem neueröffneten Teeladen inne um sich eine Tasse zu gönnen, bevor er seinen Weg fortsetzte. Sein Ziel lag in einer Seitengasse, schon von weitem waren die schön dekorierten Schilder zu sehen, die andeuteten das sich hier ein Blumenladen befand. Er betrat den Laden und wurde auch sofort begrüsst. „ASuma-Sensei! Wieder Blumen für Kurenai?“, fragte ihn eine junge blondhaarige Frau und grinste ihn dabei frech an, als ein leichter Rotschimmer seine Wangen zierte. Schnell hatte sich der Jounin wieder unter Kontrolle und schüttelte, zu ihrer Verwunderung, den Kopf. „Heute nicht, Ino … ich brauch eher etwas für einen Krankenhausbesuch … am besten irgendeine Topfpflanze …“, sagte er und begutachtete die Auswahl. Schnell war sein Entscheidung auf ein simples grünes Gewächs gefallen. Er konnte sich sowieso nicht vorstellen, dass er sich über Blumen von einem Mann freuen würde.   Als er erneut auf die Strassen trat, hatte ein feiner Regenschauer eingesetzt. Etwas zügiger setzte er seinen Weg fort. Nutzte einige verlassene Seitengassen um schneller zum Spitalgebäude zu gelangen. Es war Herbst geworden und das Wartezimmer war gut gefüllt mit Patienten die sich eine leichte Grippe eingefangen hatten. Asuma trat zur Empfangsdame hin, die gerade Rock Lee Auskunft gab. „Maito Gai liegt in Zimmer 205 .. zweiter Stock, am Ende der Treppe dann rechts abbiegen!“ Der junge Bursche bedankte sich höflich und grüsste auch Asuma, als er an ihm vorbei Schritt. Wusste gar nicht, dass Gai auch eingeliefert wurde… Plötzlich fühlte er einen eiskalten Blick auf sich, dass es ihm kalt den Rücken runter lief. Dann fiel ihm auf, was er vergessen hatte, hastig entfernte er die rauchende Zigarette aus seinem Mund und stopfte den ausgedrückten Glimmstängel in die Hosentasche. „Tschuldigung…“, nuschelte er verlegen und kratzte sich mit der freien Hand am Hinterkopf. „Ich will zu Kakashi Hatake…“, sagte er zügig um die unangenehme Stille zu überbrücken. Er hatte das Gefühl, dass ihn sämtliche Ärzte und Patienten mörderisch anstarrten. „Zimmer 300“, knurrte die Empfangsdame. Eine kurze Verbeugung von Asuma und er verliess den Empfangsbereich.   „Herein…“ ASuma betrat den Raum, wo sein grauhaariger Kollege ein Einzelzimmer hatte. „Hey Kakashi!“ „Asuma…“, murmelte der Jounin leise und hatte die Bettdecke über die Nasenspitze gezogen. Er war nach wie vor ziemlich blass und tiefe Augenringe zeugten von einer schlecht durchschlafenen Nacht. Er trug ein frisches Pflaster auf der rechten Stirnhälfte und man hatte sein Sharingan abgeklebt. „Wie geht’s dir?“ Kakashi seufzte nur leise und rückte den Kopf ein wenig zurecht. „Nicht so dolle …“, sprach er. „Mein Körper schmerzt jeder Muskel .. jeder Nerv … ich lieg erstmal noch ne zeitlang flach …“ „Also das Sharingan zu oft genutzt?“ „Ja..“, das zustimmende Nicken unterliess der Grauhaarige. Asuma stellte die grüne Topfpflanze auf den Fenstersims. „Kannst du ein wenig frische Luft reinlassen … ist so stickig hier drin…“ Der Angesprochene nickte nur kurz und öffnete das Fenster, kurz blickte er hinunter. „Danke für die Pflanze…“ Der Grauhaarige wollte noch etwas anfügen, als er einmal heftig an der Tür klopfte und die im gleichen Moment geöffnet wurde. „Mein ewiger RIVALE!“, sagte Gai und humpelte an zwei Krücken in den Raum. „Hallo Asuma!“, begrüsste er auch den letzten im Raum so nebenbei.   Der braunhaarige SHinobi spielte mit seiner Zigarette und deutete kopfnickend auf das eingegipste Bein von Maito. „Was hast du denn da angestellt?“ Das Lächeln erlosch in seinem Gesicht und er blickte sich suchend um, ob nicht noch wer im Raum ist, der es nicht wissen durfte. Sein Blick blieb lange auf dem grossen weissen Kleiderschrank hängen. „Da sind nur meine privaten Sachen drin …“, knurrte Kakashi, als er einen Schritt darauf zunahm. „Ihr wollt es also wirklich wissen?“, fragte Gai erneut nach, während die beiden es nur kurz bestätigten. „Ich bin beim Duschen ausgerutscht … auf einer Seife…“ Die zwei blickten sich an und mussten sich ernsthaft zusammenreissen, nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Was, da war sich der Grauhaarige sicher, bei ihm ziemlich schmerzvoll geendet hätte. „So aber nun zu dir! Kakashi! Ein DUELL!!!“, freudig stiess er die Siegesfaust in den Himmel, während Asuma sämtliche Gesichtszüge entglitten. „Wir werden uns …“, grübelnd fasste er sich ans Kinn. „Ah! Wir werden uns im Armbeugen messen!“ Sarutobi wollte etwas erwidern, doch der Kopierninja schüttelte nur sanft den Kopf. Kurz atmete Kakashi mehrmals tief ein, bevor er sich mit einem schmerzerfüllten Stöhnen aufrichtete. Sein ganzer Körper bebte vor Anstrengung und er fühlte zwei starke Hände an seinem Rücken, als er drohte Rückwärts wieder ins Kissen zu kippen. „hmm … oke … wohl doch kein körperliches Duell..“, sagte Gai entschuldigend und sein Blick blieb auf dem Jounin haften, der immer noch schwer atmete. Es dauerte eine Weile bis er sich wieder beruhigt hatte. „Lass uns doch herausfinden, wer besser lügt…“, sagte Kakashi nach einem Moment und sein einzelnes Auge blieb auf seinem Rivalen haften. „Einverstanden, darf ich anfangen?“ Der Grauhaarige nickte kurz gebunden. „Rock Lee wird uns sicher bewerten..“, sagte der Grauhaarige nach einer Weile, während der Schüler nun auch den Raum betrat und zustimmend nickte. Gai schwieg einen Moment. „Also … ich bin heute Morgen aufgewacht … Die Sonne lachte auf meine zarten Wangen und küsste mich wach…“ Wie um die Lüge zu unter Mauern schüttete es draussen nun wie aus Kübeln. „Ich ging nach draussen und begrüsste den herrlichen Tag .. nach einer Runde Joggen im Park, nahm ich eine heisse Dusche und danach brach ich auf zum Hokageturm um eine Mission abzuholen, fliegend nahm ich den Weg zu Tsunade ins Büro!“ Asuma starrte beide Rivalen fragend an. „Gabs daran ein Fünkchen Wahrheit?“ Gai grinste nur kurz. „Nun ja .. ich war heute früh Joggen … die heisse Dusche war eher kalt .. und da war dann halt die Seife, die meine restlichen Pläne zunichtemachte … Kakashi du bist dran…“ Der Grauhaarige schwieg eine zeitlang, bevor er kurz mit den Achseln zuckte. „Ich hab dich gesehn…“, sprach er schlicht.   Es war Still im Raum, bis sie langsam Kakashis Lüge verstanden. Gai blickte hoffnungsvoll zu seinem Schüler. „Der bessere Lügner ist ….“ Er machte eine kurze Pause. „Kakashi-sensei … immerhin hat er sie fliegen sehen … sie beim Joggen gesehn … und sogar beim Duschen!“ „Äh.. so war das …“, wollte Kakashi sich verteidigen, während Asuma anfing zu lachen. „So ist das also …“ „Das ist nee Lüge!“   Traurig über die Niederlage verabschiedete sich Gai und verliess den Raum, während Asuma immer noch den Grauhaarigen angrinste. „Halt die Klappe..“, knurrte dieser nur. Das Grinsen im Gesicht seines Freundes wurde nun noch breiter und jener ergriff seine Zigarette. „Du willst jetzt nicht?“ „Das Fenster ist offen … ich hab kein Bock draussen im Regen eine zu paffen..“, sagte er und bliess den Rauch des ersten Zuges zum Fenster hinaus. Erschreckender Weise schaute er nach unten und sah eine blondhaarige Frau, die in dem Moment hochschaute, hastig ging er in Deckung. „Verdammt… Tsunade …“ „Schrank!“ Er nickte nur kurz, drückte den Stummel der Zigarette in die Erde der Topfpflanze und versteckte sich im Wandschrank. Als es auch schon an der Türe klopfte und sie geöffnet wurde. Lieber Gott … mach das Kakashi wirklich so gut Lügen kann… sonst bin ich geliefert … stiess Asuma ein Stossgebet zum Himmel.   „Tsunade-sama…“ Die Hokage begrüsste ihn ebenfalls. „Kakashi … du siehst schon besser aus … wie geht’s dir?“, fragte sie ihn und trat zum Fenster hin, wo sie nach unten blickte. „Nicht sonderlich gut…“ Sie musterte ihn nun deutlicher und legte auch ihre rechte Hand prüfend an seine Stirn. „Das Fieber ist zumindest weg … ich werde später dem Arzt sagen, er solle dir etwas gegen die Schmerzen geben… aber etwas anderes … war ASuma nicht gerade hier?“ Sie studierte kurz den Jounin und blickte dann auf die Pflanze, in dessen Erde immer noch der Glimmstängel steckte. Sie zog ihn heraus. „Sie haben ihn gerade verpasst … er ist etwa vor drei Minuten gegangen … er sagte noch, dass er Gai in seinem Zimmer besuchen wollte…“ Tsunade blickte ihn prüfend an. „Die Pflanze hab ich von ihm gekriegt…“, sprach der Kopierninja weiter, während Asuma im Schrank Angstschweiss von der Stirn wischte. „Falls er dich nochmals besucht, richte ihm aus. Er solle es unterlassen im Krankenhaus zu rauchen…“ Mit diesen Worten trat sie zur Tür. „Gai wollte er besuchen? Vielleicht erwische ich ihn ja dort noch..“   ASuma wartete noch eine Weile bevor er wieder hervor trat. „Wenn die mich hier sieht … bringt sie mich um…“, knirschte er leise. „Du bist echt ein guter Lügner … hast mir gerade auch noch den Fluchtweg zum Haupteingang gesichert…“ „Am besten du gehst, bevor sie von Gai was anderes hört …“ Tsunade musste die Treppe am hinteren Ende des Ganges nehmen um in die zweite Etage zu gelangen, während der kürzere Weg die erste Treppe war und die zurück in den Eingangsbereich des Spitales führte. „Danke mein Freund … hast was gut bei mir!“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)