99 Duelle von Sins ================================================================================ Kapitel 6: Duell 6 - Wettschwimmen ---------------------------------- Kakashi 2 : 3 Gai Der junge Chuunin lief eilig durch die Strassen seiner Heimat. Ein kühler Wind hatte eingesetzt und der frischgefallene Schnee wirbelte durch die Luft. Er zog seinen Winterumhang enger um die Schultern und bog in die nächste Seitengasse ab. Das Einzeltraining mit seinem Sensei war vorbei und heute sollte eigentlich sein Vater von einer S Rank Mission zurückkehren. Voller Vorfreude sprang er auf das nächste Hausdach, sah im letzten Moment den Wurfstern und blieb stehen. Die Waffe flog geschätzte sechs Meter an ihm vorbei. Er hätte sie auch getrost ignorieren können, lief dann jedoch ein paar Schritte und hob das gute Stück auf. „Was hätte das jetzt werden sollen?“, sein Blick ging nach unten, wo ein grüngekleideter Junge stand. Der sich allem Anschein darüber aufregte, nicht mal annähernd in seine Richtung geworfen zu haben. Der Grauhaarige blickte hinunter und schoss die Waffe zielgerichtet auf den Kopf des Anderen. Wie erstarrt über diesen tatsächlichen Angriff blieb Gai stehen, im letzten Moment duckte er sich. Das Messer verfehlte ihn um Haaresbreite, dann hörte er wie etwas hinter ihm zu Boden fiel. Als er sich umdrehte, lag sein langer zusammengebundener Rossschwanz abgetrennt. „Was…“ „Neuer Haarschnitt…“, knurrte der Grauhaarige vom Dach und sprang hinunter. Seit dem verlorenen Chuuninfinale war Gai unerträglich geworden. Überall lauerte er ihm auf um ihn zu lächerlichen Duellen herauszufordern. „Und was soll es dieses Mal sein? Du gibst ja eh keine Ruhe, bis du ein Wettkampf gegen mich verloren hast…“ Es dauerte noch eine geschlagene Sekunde bis der Andere aufstand und dann sein glanzvolles Lächeln zeigte. Dir würde eine Maske auch gut tun… „Ich fordere dich zum Wettschwimmen heraus!!“ Die Augen des Jüngeren weiteten sich entsetzt. Er blickte zu seinem ‚Rivalen‘, dann auf den schneebedeckten Boden und wieder zurück zu ihm. „Willst du mich jetzt verarschen?“ Ein kleiner See lag mitten im Wald, der das Feuerreich kennzeichnete. Sie waren nicht weit der Stadt entfernt, dennoch hatte man hier seine Ruhe. Der Grauhaarige kam schon seit längerer Zeit hierher, wenn er einfach mal Zeit für sich brauchte und im Sommer konnte man hier wunderbar schwimmen. „Das ist also immer noch dein Ernst?“, murrte der Chuunin und blickte zum Genin hin, der sich gerade bis auf die Unterwäsche auszog. Kakashi verdrehte die Augen. Ich glaube nicht, dass ich mich darauf einlasse … Dann zog auch er seine warme Kleidung aus, bis er nur noch seine Maske und die Unterwäsche trug. „Musst du noch irgendwelche eigene Regeln erfinden?“ Der andere zitterte und schüttelte den Kopf. „Wer zuerst rüber geschwommen ist …“, stotterte er und rieb sich die Oberarme, auch beim jungen Chuunin bildete sich eine feine Gänsehaut. Die beiden gingen in Startposition. „3 … 2 … 1 .. los!“ Beide sprinteten mit hoher Geschwindigkeit dem kühlen Nass entgegen. Ohne zu zögern sprang der Chuunin Kopf voran hinein und tauchte einen weiten Teil der Strecke. Der Rest legte er zügig kraulend zurück und erreichte als erster das andere Ufer. Rasch stieg er aus dem Wasser und seine Arme umschlangen automatisch seinen frierenden Oberkörper, während er zurück schaute. Gai hatte nur den kleinen Zeh ins kalte Wasser gehalten und war dann stehen geblieben. Der Grauhaarige schlug sich die flache Hand vor die Stirn, während er nun rasch zurückrannte und sich in die restliche Kleidung einwickelte. „Du bist ein Versager…“, knurrte er, nicht erfreut als einziger Baden gegangen zu sein und machte sich schleunigst auf den Heimweg. Es war später Nachmittag als Sakumo Hatake durch die Torbogen schritt. Seine Mission hatte einen Tag länger gedauert, als geplant war. Es waren unerwartete Schwierigkeiten aufgetaucht, wie so oft bei seinen Missionen. Einer seiner Teamgefährten nahm ihm die Rolle ab und deutete dann auf das Haus des weissen Reiszahnes. „Hat dein Sohn nicht Training mit Minato?“, fragte er unter der Tiermaske und der grauhaarige Mann folgte seinem Blick. Im Wohnzimmer brannte Licht und er wusste, dass Kakashi dies normalerweise nicht brennen lassen würde, wäre er nicht zu Hause. Der besorgte Shinobi nickte ihm dankbar zu und lief dann zum Anwesen hin, dass er bewohnte. Er öffnete die Tür und trat ins beleuchtete Wohnzimmer. Sein Sohn lag zugedeckt auf dem Sofa, trotz der angenehmen Wärme schien er zu frieren. „Kakashi?“, flüsterte er und legte die Hand auf die Stirn seines Kindes. Fieber …. Der Junge öffnete seine Augen und blickte ihn an. „Du bist zurück…“, murmelte er nur und hustete dann mehrmals. Die Rötung an seinen Wangen nahm zu. „Ich mach dir mal einen warmen Tee …“, mit diesen Worten ergriff er noch die dünnere Wolldecke und legte sie über den Kranken, während er ins Badezimmer ging und das Thermometer holte. Er steckte ihm das Glasröhrchen in den Mund und verschwand kurzzeitig in die Küche. „Hast du kein Training mit Minato?“, fragte er, als er wiederkam und eine Tasse heissen Tee auf den Tisch stellte. Kakashi seufzte nur kurz und nickte. „Er hat mich nach Hause geschickt…“, murmelte er und überreichte seinem Vater den Fiebermesser, welcher skeptisch die Zahlen begutachtete. In einer Schüssel mit kaltem Wasser schwamm ein Lappen, den er nun ausrang und ihn dem Jungen auf die Stirn legte. „Ist wohl besser so …“, nochmals ging sein Blick kurz auf das Thermometer, bevor er aufstand. „Versuch ein wenig zu schlafen, Kakashi … ich geh kurz zu Apotheke und hol Medikamente…“, im Eingangsbereich ergriff er seinen dicken Wintermantel. „Papa?“ Der erwachsene Shinobi öffnete die Tür um ins Freie zu treten. „PAPA!“ Er hielt inne und blickte zurück. „Was ist? Brauchst du sonst noch was?“ „Tu mir einen Gefallen und sag Maito-san nichts…“, dies war die Grossmutter von Gai, die Inhaberin der nächstgelegenen Apotheke. Skeptisch musterte Sakumo seinen Jungen, nickte dann aber. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)