Das schwarze Herz   von ElCidIV
                               (Karmesindornen)
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                                 Prolog: Aurit
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Es war vor vielen Jahren noch ein lebendiger und einladender Ort.
Eine große Stadt so voller Leben, dass man das Stimmengewirr seiner Bewohner
schon hören konnte, bevor die Stadtmauern in Sicht waren.
Mit Pferdekutschen befahrene Straßen, umsäumt von Fachwerkhäusern und
geschäftiges Feilschen auf dem Marktplatz, der den vollen Kern der Stadt
ausmachte, sorgten bis zum frühen Abend für eine konstante Geräuschkulisse.
Dann gehörten die Straßen den Kindern, die ihren täglichen Soll an Lernen und
Hausarbeiten hinter sich hatten und die Gassen mit Lachen, Greinen und
Kriegsgeheul erfüllten.
Wenn es dunkel wurde, sah man sie im Licht der Laternen zwischen den Häusern
nach Hause laufen, jedes scheinbar dicht gefolgt, von einem goldenen Schweif,
ähnlich dem einer Sternschnuppe.
Es gab noch einen Grund, warum sich die Kinder gerade diese Zeit ausgesucht
hatten.
Am Abend hatte man meist klare Sicht.
Das lag am Staub, den die Kutschen der Händler aufwirbelten und es kamen
ständig neue Händler her um die Leute in der Gegend mit Nahrungsmitteln zu
versorgen.
Zwar bauten die Menschen hier auch an, aber Leben taten sie vom Bergbau und das
ziemlich gut.
In den Bergen jenseits der Stadtmauer förderten sie Gestein zutage, das es
nirgendwo sonst gab.
Es war härter als Diamant, ließ sich jedoch wesentlich leichter formen und
hatte einen grellen, goldenen Schimmer.
Man nannte es deshalb Aurit.
Durch den Transport auf den Marktplatz und dem Verladen auf selbigen, doch auch
durch die Händler, je nachdem, wie sie es aus der Stadt schafften, war der
Boden mit goldenen Gesteinspartikeln übersät.
Die Räder der Fuhrwerke und auch der Mittagswind stoben sie in die Luft und die
Umgebung sah aus, als hätte man sie in Gold getauft.
Jemand, der neu in den Ort kam, dem war das nicht auf den ersten Blick klar.
Nicht wenige verrenkten sich zunächst den Kopf um die „goldene“ Stadt zu
begaffen.
Bevor man das Aurit in den Bergen entdeckt hatte, trug diese Stadt einen anderen
Namen.
Da dies jedoch eine relativ kurze Zeitspanne war, erinnerte sich keiner mehr
daran.
Den Namen „Aurum“ erhielt die Stadt von ihren Besuchern und bald darauf
übernahmen ihn auch die Bewohner und schließlich der damalige König.
Später sollte sich ihr Name erneut ändern.

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