Wege des Schicksals von mrs_ianto ================================================================================ Kapitel 29: *Morgenstund hat... 3/3 ----------------------------------- ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     *Morgenstund hat... 3/3   Grinsend legt sich Yugi neben Atemu und kuschelt sich an seine Seite. „Na, wie war ich?“ Statt einer Antwort bekommt er einen Kuss. Schliesslich löst sich Atemu ein wenig von ihm um in dessen amethystfarbene Augen sehen zu können. „Das war... Wow!“ Verliebt liegen die beiden aneinander gekuschelt auf der Decke. Geniessen die Nähe des anderen. Ausnahmsweise haben sie das Bett für sich alleine, da sich die Kater schon am Abend verzogen haben und bis jetzt nicht wieder aufgetaucht sind. Plötzlich wird an den Türrahmen geklopft. „Jungs, ich will ja nicht stören, aber wenn ihr noch duschen und was essen wollt müsst ihr aufstehen. Es ist schon weit nach sieben Uhr. Ich bin dann in der Küche.“ Da sich Sugoroku nach den Geräuschen denken kann was passiert ist, verzichtet er darauf in das Zimmer zu sehen, sondern geht einfach nur mit einem breiten Grinsen im Gesicht wieder nach unten. Wo er schon von zwei Katern erwartet wird, wobei Jimmy auf einem der Stühle liegt und ziemlich beleidigt zu sein scheint, dass er nicht oben im Bett liegen und schlafen kann. „Ach Jimmy, daran musst du dich gewöhnen.“ Inzwischen haben sich Yugi und Atemu unter die Dusche gestellt. Allerdings nicht gemeinsam. Während der eine duscht, putzt sich der andere die Zähne. Damit es schneller geht. Immerhin sind sie wirklich ein wenig spät dran. Noch mit feuchten Haaren, dafür in Rekordzeit, kommen sie in die Küche. „Guten Morgen, ihr beiden.“ Mit einem wissenden Grinsen sieht Sugoroku von seiner Zeitung hoch und mustert die beiden. Natürlich wird Yugi knallrot, während sich Atemu nichts anmerken lässt. Im Gegenteil, er holt sich und Yugi in aller Ruhe Kaffee und setzt sich zu ihnen an den Tisch. „Also Sugoroku, was willst du denn wissen?“ Mit einem undurchschaubaren Gesichtsausdruck erwidert er den Blick des alten Mannes. Der ist im ersten Moment doch tatsächlich leicht sprachlos. Fängt sich aber schnell wieder. „Ach, wenn du so fragst... habt ihr überhaupt geschlafen?“ Während Atemu in aller Ruhe weiter sein Müsli isst, verschluckt sich Yugi an seinem Frühstück. Hustend greift er nach seinem Kaffee. „Also, so drei oder vier Stunden haben wir bestimmt geschlafen oder was meinst du, Yugi?“, fragend sieht er zu seinem kleinen Prof, der mit einem hochroten Kopf nickt. „Wir müssen jetzt aber los. Sonst kommen wir zu spät. Danke für’s wecken, Grossvater.“ Da Yugi so schnell wie möglich aufsteht und aus der Küche verschwindet, sieht er den wissenden Blick von seinem Grossvater nicht. „Von wegen wecken. Ihr wart schon eine ganze Weile wach.“ Er murmelt es nur vor sich hin, aber natürlich hört es Atemu. „Also, so laut waren wir auch nicht.“ Grinsend lehnt er sich in seinem Stuhl zurück und sieht den alten Mann an. „Laut nicht, aber da die Tür nur angelehnt war doch gut hörbar, aber nur heute Morgen. Da ich schon auf der Treppe stand um zu sehen, wo ihr bleibt. Vorher haben euch Jimmy und Scotty verraten, die gestern beleidigt zu mir ins Bett gekrochen sind.“ Grinsend sehen sich die beiden an bis Yugi wieder in die Küche kommt. „Atemu, wir müssen los. Sonst kommen wir zu spät.“ Hektisch blickt er sich in der Küche um. „Ich habe euer Mittagessen schon in eure Taschen gepackt. Ich hoffe, das stört dich nicht Atemu, aber ich dachte da du die Tasche im Flur gelassen hast kann ich dein Brot ruhig auch reinlegen.“ „Das ist schon in Ordnung, aber es wäre nicht nötig gewesen, dass du mir auch etwas machst. Vielen Dank.“ Atemu kann kaum fertig reden, da wird er schon von seinem Stuhl hochgezogen und aus der Küche geschleift. „Nichts zu danken. Das mache ich doch gern. Tschüss ihr beiden“, ruft Sugoroku noch hinterher, bleibt aber selbst sitzen und widmet sich wieder seiner Zeitung. Ziemlich knapp vor Beginn der ersten Vorlesungen kommen sie in der Uni an. Bevor sie den Parkplatz ganz überquert haben hält Atemu seinen kleinen Prof aber trotzdem zurück um ihm einen Kuss zu geben, der auch gleich erwidert wird. Nur leider müssen sie sich viel zu schnell wieder voneinander lösen. „Bis wir wieder Zeit für uns haben.“ Noch einmal drückt Atemu die Hand von seinem kleinen Prof bevor er diese loslässt und sie weiter laufen. Kaum haben sie das Gebäude betreten trennen sich ihre Wege, da Atemu in eine komplett andere Richtung muss. In der Mittagspause schreibt er seinem kleinen Prof, dass er es gerade noch rechtzeitig in die Vorlesung geschafft hat. Die Antwort, dass es dem anderen gleich ergangen ist, lässt ihn dann schmunzeln. Schade nur, dass er ab heute wieder arbeiten muss. Als er am Abend in seinen Briefkasten schaut sieht er dort unter anderem einen Umschlag liegen, auf dem nur sein Name steht. Oben in seiner Wohnung öffnet er den Brief und holt zwei Zettel heraus von denen einer gefaltet ist. ‚Guten Abend Atemu, wie versprochen habe ich Ihnen hier die Kopie des Artikels, der morgen in der Zeitung auf der zweiten Seite komplett mit Fotos und auf der ersten mit einem Aufhänger erscheinen wird, geschickt. Freundliche Grüsse Duke Devlin. PS: Wenn Sie Fragen haben können Sie mich gern anrufen.’ Als Atemu den zweiten Zettel entfaltet sieht er erst sich selbst, wie er ohne T-Shirt an der Stange tanzt und einmal wie er vor Brian steht, der ihm gerade das T-Shirt hochschiebt. Erst dann fällt ihm der Titel auf. ‚Atemu Sibuna! Er bricht sein Schweigen!’ Stirnrunzelnd liest Atemu den Text, der sich zwischen den beiden Fotos befindet. Es ist nichts gelogen, aber wie die Leute um ihn herum darauf reagieren werden wird sich erst morgen oder nach dem Wochenende zeigen. Schnell nimmt er sein Handy zur Hand und schreibt seinem kleinen Prof eine Nachricht. ‚Der Artikel wird morgen in der Zeitung sein. Auf Seite eins klein und gross mit Fotos auf Seite zwei. Er scheint ganz okay zu sein, aber wie die Leute darauf reagieren wird sich zeigen müssen. HDL Atemu’ Es dauert nicht lange bis er eine Antwort bekommt. ‚Dann werde ich mal morgen früh die Zeitung lesen. Ich bin schon gespannt auf die Fotos. :P Die anderen Leute sind doch egal. Ich bin für dich da. Grossvater übrigens auch. Er steht neben mir. HDL Yugi’ Froh, dass er seinen kleinen Prof und dessen Grossvater an seiner Seite weiss, geht Atemu in die Küche. Da er nicht wirklich viel Zeit hat holt er sich eine Pizza aus dem Gefrierfach und schiebt sie in den Backofen. Während die Pizza im Ofen vor sich hinbackt, geht er unter die Dusche. Als er wieder aus dem Badezimmer kommt ist die Pizza auch schon beinahe fertig, sodass er schnell einen Teller aus dem Küchenschrank nimmt und sich einen Kaffee macht. Bewaffnet mit Pizza und Kaffee setzt er sich im Wohnzimmer auf das Sofa. Während er isst, liest er sich schon mal in seine Hausaufgaben rein um sie nachher schneller erledigen zu können. Kurz bevor er wieder los muss ist er mit den Aufgaben tatsächlich fertig. Was bedeutet, dass er morgen nach seiner Schicht länger schlafen kann ehe er zu seiner Vorlesung am Nachmittag muss. Schnell schlüpft er in seine Lederhosen und ein Muskelshirt, über das er aber nun einen Pullover anzieht, da es inzwischen ziemlich kühl geworden ist. Immerhin ist es schon Mitte Oktober. Dann zieht er sich seine Schuhe und eine graue Jacke an und verlässt die Wohnung in Richtung Babylon. Dort wird er in der Umkleide schon von Brian erwartet, der es vorzieht sich immer erst hier seine ‚Arbeitsklamotten’ anzuziehen. „Hallo, Brian.“ „Hey, Yami. Geht’s wieder besser?“, fragend sieht Brian seinen Tanzpartner an, während er sich fertig umgezogen neben Atemu an die Schränke lehnt. „Ja, es geht mir wieder gut. Ich hatte am Montag nur so schlimme Kopfschmerzen.“ Um Brian nicht ansehen zu müssen zieht Atemu gleich seinen Pullover aus, den er zu der Jacke in den Schrank legt. Mit hochgezogenen Brauen mustert Brian seinen jungen Freund. Er kennt ihn immerhin gut genug um zu wissen, dass ihn der andere gerade anlügt. „Yami, ich kenne dich gut genug um zu wissen, dass du nicht so ganz ehrlich bist. Also jetzt raus mit der Sprache, was ist passiert?“ Ertappt dreht sich Atemu zu seinem Freund um, der nun aber breit grinst als er den Knutschfleck auf dessen Hals sieht. „Nanu, was haben wir denn da? Sag bloss dein Yugi hat dich rangelassen? Das würde auch den leicht verträumten Ausdruck erklären, den du beim reinkommen hattest.“ Abwehrend verschränkt Atemu die Arme. „Also, die Antwort auf deine erste Frage wirst du morgen in der Domino Sun lesen können. Was ich und Yugi gemacht haben geht dich nichts an.“ Atemu hat wenig Hoffnung, dass ihn Brian jetzt in Ruhe lassen wird und er hat Recht. „Ach komm schon, wie war sein Hintern denn?“ Ganz genau mustert Brian Yami’s Gesicht, besser gesagt seine Augen. „Verdammt Brian, ich werde dir jetzt sicher nicht erzählen was Yugi und ich im Bett gemacht haben.“ Empört wendet sich Atemu zu der Tür um. „Ich glaub’s ja nicht. Du warst passiv?“ Überrascht packt Brian Yami’s Arm und dreht ihn zu sich um. „Ja. Bist du jetzt zufrieden oder willst du noch Details wissen?“ Wütend schaut Atemu seinem Freund ins Gesicht. So gern er Brian hat, manchmal würde er ihn am liebsten an die nächste Wand knallen. „Verdammt, du musst ihn ja echt lieben und ihm vertrauen wenn du ihn an deinen Hintern lässt.“ Ungläubig blickt er seinen Freund an. Seit er ihn kennt war er der einzige bei dem Yami die passive Position übernommen hat. Sonst hat er nämlich immer auf den aktiven Part bestanden. Während Brian in seinen Überlegungen versunken ist, sammelt sich Atemu und wird wieder zu dem Menschen, den alle kennen. „Ach Brian. Natürlich liebe ich Yugi. Das hast du ja sogar noch vor mir bemerkt oder bist du etwa eifersüchtig, weil du nicht mehr ran darfst?“, frech blitzt er seinen Freund an. Wirkt dabei so selbstbewusst wie immer. „Wer sagt denn das oder habt ihr es endlich geschafft und seid ein Paar?“ Mit grossen Augen sieht er Yami an, der breit grinsend nickt. „Das wurde aber auch mal Zeit. Wie lange seid ihr umeinander herum geschlichen? Seit August, oder?“ Nebeneinander laufen sie durch den Flur, da ihre Schicht in ein paar Minuten beginnen wird. „Keine Ahnung. Kann aber gut sein.“ Einen Moment bleiben sie vor der geschlossenen Tür stehen. „So, ab ins Getümmel.“ Sie nicken einander zu ehe sie in ihre Rollen schlüpfen und hinter die Bar gehen, wo sie schon erwartet werden. Während sie arbeiten wird an einem anderen Ort für die Domino Sun ein Artikel gedruckt. ‚Atemu Sibuna! Er bricht sein Schweigen! Nach drei Jahren bricht Atemu Sibuna, der jüngste Sohn von Younis Sibuna, endlich sein Schweigen. Seit damals der Skandal über die geplatzte Hochzeit mit Hitomi Sayuri durch die Presse gegangen ist wurde darüber spekuliert, was damals passiert ist. Von Zwangsheirat bis PR-Gag oder der Verstossung des jungen Mannes aus der Familie wurde viel geschrieben. Besonders weil seit Jahren Atemu von der Bildfläche verschwunden war. Exklusiv und zum ersten und letzten Mal hat er mit einem unserer Journalisten gesprochen, nachdem diesem Fotos zugespielt worden sind, die an einem Montagabend in der bekannten Schwulendisco Babylon aufgenommen worden sind. Atemu arbeitet dort als Tänzer. Er besteht auf die Bezeichnung, da er sich nicht als Stripper sieht. Zieht er doch angeblich nur sein Shirt aus und nicht mehr. So verdient er sich das Geld für seinen Lebensunterhalt, den er seit drei Jahren selbst bestreitet, da er den Kontakt zu seiner Familie nach eigenen Angaben abgebrochen hat. Nebenbei studiert er noch Geschichte und Geographie. Nun kommen wir zu dem angeblichen Grund warum er seine Familie verlassen hat. Atemu ist homosexuell und nach eigenen Angaben wurde er sich dessen erst nach der Verkündung der Verlobung bewusst. Weshalb er die Verlobung gelöst und seine Familie und sein gewohntes Leben hinter sich gelassen hat. Wie gesagt, nach eigenen Angaben. Heute lebt er in einer kleinen Wohnung und befindet sich in einer Beziehung. Leider wollte er den Namen seines Partners nicht nennen. Vermutlich muss man schon ins Babylon gehen um den Mann zu sehen, dem Atemu’s Herz gehört. Also was können wir nun sagen? Die Gerüchte von damals wurden nicht dementiert, aber auch nicht bestätigt. Seit drei Jahren muss Atemu seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten und auch die Studiengebühren bezahlen. Dabei arbeitet er als Tänzer oder als halber Stripper. Je nachdem wie man es nennen will. Genauso lange wird er von seiner Familie mit keinem Wort erwähnt und ist auch von der offiziellen Webseite der Familie Sibuna verschwunden. Er gibt offen zu, dass er schwul ist und in einer Beziehung lebt. Damit Sie als geschätzte Leser sich ein noch besseres Bild machen können nun seine Antwort auf die Frage, ob er etwas in seinem Leben ändern würde und warum. Wie gesagt, das sind genau seine Worte. „Ich würde mein Leben nicht ändern, weil ich selbst entscheiden kann was ich machen will und was nicht. Ohne dabei Rücksicht auf gesellschaftliche Konventionen nehmen zu müssen.“ Ausserdem wird er nie in die Firma seiner Familie mit einsteigen und weigert sich standhaft über die Vorkommnisse von vor drei Jahren zu sprechen. Wir von der Redaktion sind der Meinung, dass das schon alles aussagt.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   Also ich denke ja, dass Brian zwar ein netter Kerl sein kann, aber heute hat er echt genervt und wie Sugoroku grinsend in der Küche sass, ist wirklich fies.   Dafür scheint der Artikel sehr fair zu sein, auch wenn er viel Spielraum für Interpretationen zulässt. Oder was meint ihr?   Eure mrs_ianto Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)