Wege des Schicksals von mrs_ianto ================================================================================ Kapitel 17: *Brians Einmischung ------------------------------- Hallo zusammen,   heute habe ich wieder ein etwas kürzeres Kapitelchen für euch und es ist nur aus Atemus Sicht geschrieben. Dafür spielt Brian wieder mit. Wie der Titel schon verrät.   So, ich will euch nicht wieder volllabern und wünsche darum nur viel Spass.   Das Kapitel ist jetzt auch betagelesen. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     *Brians Einmischung       Müde sitzt Atemu an der leeren Bar im Babylon. Durstig trinkt er einen Schluck aus seiner Bierflasche. Heute war das Training mal wieder besonders anstrengend gewesen, da er viel an der Stange geübt hatte. Was er seit der Schlägerei vermieden hat um seine angeschlagenen Rippen zu schonen. Noch immer spürt er ein leichtes Drücken an der Stelle wo ihn Tsutomu’s Tritte getroffen haben, aber zum Glück ist von dem grossen blauen Fleck nichts mehr zu sehen. In Gedanken versunken bemerkt er nicht wie sich Brian zu ihm setzt und ihn prüfend mustert. „Also gut, du bist schon die ganze Zeit so schweigsam. Was ist los?“ So langsam macht er sich Sorgen um seinen Freund. Nachdenklich sieht Atemu auf die Flasche in seiner Hand, als wäre in ihr die Antwort auf all seine Frage verborgen. „Ach, es ist nichts. Mein kleiner Prof hat mir nur angeboten mal wieder bei ihm vorbeizukommen. Ich soll ihm nur vorher Bescheid geben wann ich Zeit habe.“ Während er redet dreht er die Flasche in seinen Händen hin und her. Gelassen nimmt Brian einen Schluck von seinem Bier. „Und wo liegt jetzt das Problem?“, fragend sieht er Yami an, der gerade einen Schluck aus seiner Flasche nimmt ehe er seinen Freund ansieht. „Ich weiss es selbst nicht. Verdammt, ich schaff es einfach nicht ihm zu schreiben, dass ich am Mittwoch Zeit hätte.“ Beinahe verzweifelt fährt sich Atemu durch seine Haare ehe er weiter spricht. „Ich weiss einfach nicht was ich tun soll. Normalerweise hab ich doch auch keine Probleme Männer, die ich heiss finde, anzuflirten oder sie ins Bett zu kriegen und jetzt schaff ich es nicht einmal meinem kleinen Prof eine einfache Nachricht zu schreiben, obwohl ich ihn nur süss finde.“ Verwirrt fixiert Atemu wieder seine Bierflasche. „Also da liegt der Hund begraben!“, schiesst es Brian durch den Kopf. Sein junger Freund verhält sich wie vor beinahe vier Jahren. Damals als sie sich kennen lernten war es genau das gleiche. In Yami scheint immer noch der schüchterne junge Mann zu stecken, der mit seinem Aussehen und Charme jeden ins Bett kriegen kann. Sobald es aber um Gefühle geht wird er wieder unsicher. Dabei hat er den Prof doch schon zweimal geküsst. Innerlich schüttelt Brian seinen Kopf. Erst macht Yami alles richtig und jetzt sitzt er hier und starrt seine wohl inzwischen leere Flasche an. Entschlossen greift Brian in Atemu’s Gesässtasche und zieht trotz des Protestes des Jüngeren sein Handy hervor. „Verdammt Brian, gib mir das verdammte Telefon wieder.“ Wütend und leicht genervt versucht Atemu dem grösseren Mann das Gerät wieder wegzunehmen. Dieser schafft es allerdings spielend ihn davon abzuhalten. Ist er doch gut einen Kopf grösser und ausserdem gibt es ja noch die Geheimwaffe. Während er also mit der rechten Hand das Telefon über seinen Kopf hält, beginnt er mit der anderen den Kleineren an der Seite zu kitzeln. Was Atemu so sehr zum lachen bringt, dass dieser den Versuch sein Handy wieder an sich zu bringen nach ein paar Minuten atemlos wieder aufgibt. Soll Brian doch damit rumspielen. Allerdings sieht er seinen Freund dabei böse an. Als Brian sicher ist, dass der Jüngere ihm das Gerät nicht mehr wegnehmen will, gibt er schnell den Zahlencode, den er mal von Yami mal bekommen hat, ein und entsperrt so das Handy. Es ist leicht die Nummer von dem Professor zu finden. Hat der andere diese doch unter ‚kleiner Prof’ abgespeichert. Kurz überlegt er ob er eine Nachricht schreiben soll. Doch dann drückt er kurzerhand auf das kleine grüne Hörersymbol. Es ist zwar schon ziemlich spät, aber ein erwachsener Mensch schläft sicher nicht schon um neun Uhr abends. Brian sollte Recht behalten. Nach ein paar Mal klingeln wird auf der anderen Seite wirklich das Gespräch angenommen. „Muto?“, ertönt die fragende Stimme auf der anderen Seite. Soso, der Prof heisst also Muto. „Hallo. Hier ist Brian“, grinsend sieht er dabei Yami an. „Wer ist da?“ Jetzt hört sich der Prof aber ganz schön verwirrt an. Sicher hat er die Nummer unter Atemu gespeichert. „Brian. Ich bin Yami’s, ich meine Atemu’s, Freund. Du weisst schon! Der Typ, der dich auf der Strasse aufgelesen und ins Babylon gebracht hat.“ Erst jetzt merkt Atemu wer da am anderen Ende der Leitung ist und versucht wieder dem Grösseren das Telefon wegzunehmen, wird jedoch energisch auf den Barhocker zurückgedrückt. „Ach ja, ich erinnere mich. Aber warum hast du Atemu’s Handy? Ist ihm etwas passiert?“ Oho, jetzt hört sich die Stimme aber eindeutig besorgt an. „Nein, keine Sorge. Er hat sich nur nicht getraut dich selbst anzurufen und dir Bescheid zu geben, dass er am Mittwoch nach der Vorlesung Zeit hat.“ Fies grinst Brian als er in das empörte Gesicht von Yami sieht, das jetzt auch noch knallrot anläuft. Wenn das nicht ein seltener Anblick ist. „Was?“ Ganz deutlich ist es jetzt zu hören, dass der Prof ziemlich verwirrt sein muss. „Ich denke, du hast mich schon richtig verstanden. Atemu hat am Mittwoch Zeit und er hat mir erzählt, dass du ihn eingeladen hast. Also wie sieht’s aus, hast du dann auch Zeit?“ „Ähm, ja. Dann hab ich Zeit.“ Kurz ist es still in der Leitung. Gerade als Brian wieder etwas sagen will, spricht der Prof aber weiter. „Du kannst ihm sagen, dass er ja dann nach der Vorlesung gleich mit mir mitfahren kann.“ Jetzt hört sich der Prof aber so an als würde er lächeln. „Ist gut.“ Jetzt wendet er sich an seinen Freund. „Du Yami, dein Prof sagt, dass er am Mittwoch auch Zeit hat und du dann auch gleich mit ihm mitfahren kannst, wenn du willst. Was meinst du?“ Noch immer mit roten Wangen und sprachlos, nickt Atemu nur. Er kommt sich vor wie im falschen Film oder träumt er etwa gerade nur? „Also, Atemu ist einverstanden. Soll ich ihm noch etwas ausrichten?“ So langsam beginnt Brian die Sache Spass zu machen. Wieder ist es eine Weile lang still. „Ja, du kannst ihm sagen, dass ich nicht beisse. Besonders nicht durch’s Telefon.“ Nun ist es ganz eindeutig, der Prof muss wohl gerade ganz breit grinsen und er scheint auch langsam aus sich raus zukommen. „Werde ich machen. Ach ja, bevor ich es vergesse. Wehe du spielst nur mit Yami. Tschüss.“ Noch bevor der Prof etwas sagen kann drückt Brian auf das rote Hörersymbol. Zufrieden gibt er Yami das Handy wieder zurück. „Ach ja, ich soll dir noch sagen: Dein Prof beisst nicht. Besonders nicht durch’s Telefon.“ Aus seiner Starre erwacht, reisst Atemu seinem Freund das Handy regelrecht aus der Hand. Wieder, oder immer noch, sind seine Wangen rot. Jetzt aber weil er wütend auf den anderen ist. „Sag mal spinnst du?“, findet er endlich seine Stimme wieder. „Erst rufst du einfach meinen kleinen Prof an und dann sagst du noch so einen Scheiss?! Was soll er denn jetzt von mir denken?“ Wütend blitzen seine Augen auf und er stösst mit dem Finger immer wieder an Brian’s Brustkorb. Dieser jedoch grinst nur zufrieden. „Ganz einfach. Ich habe nur getan, was du nicht konntest. Du kannst mir also ruhig danke sagen.“ Empört dreht sich Atemu um und geht weg. Dabei sieht er nicht wie Brian ihm zufrieden nachsieht. So aufgeregt hat er Yami schon lange nicht mehr gesehen. Um sich selbst zu belohnen holt er sich eine zweite Flasche Bier aus dem Kühlfach unter der Bar. Aufgewühlt geht Atemu draussen auf dem Hinterhof auf und ab. Was hat sich Brian nur dabei gedacht, einfach seinen kleinen Prof anzurufen. In Gedanken versunken sieht er in den sternenübersäten Himmel bis sein Handy den Eingang einer Whatsapp-Nachricht meldet. Kurz zögert er. Doch dann schaut er nach von wem Nachricht ist. ‚Hallo Atemu. Grossvater fragt, ob du etwas spezielles Essen möchtest. Er freut sich schon auf deinen Besuch. LG Yugi’ So kurz die Nachricht auch ist, sie lässt Atemu’s Herz ein kleines bisschen schneller schlagen. Kurz überlegt er was er antworten soll. ‚Hallo kleiner Prof. Ich esse alles. Ich freue mich auch. LG Atemu’ Erst als er auf Absenden gedrückt hat, fällt ihm auf wie er seinen kleinen Prof gerade genannt hat. Wie peinlich ist das denn?! Als er sich umdreht um wieder ins Babylon zu gehen, sieht er im Augenwinkel eine Bewegung. Doch als er hinsieht ist da nichts zu sehen. War wohl nur der Wind. Als er wieder in den Discobereich kommt, sieht er Brian an der Bar sitzen. Zwar ist er immer noch leicht wütend auf den anderen, aber er ist ihm irgendwie auch dankbar. Schweigend setzt er sich wieder neben Brian an die Bar, der ihm eine neue Flasche Bier zuschiebt. Sie müssen nichts mehr miteinander bereden. Sie verstehen sich auch ohne Worte. „Sag mal, wie heisst der Prof eigentlich?“ Möchte Brian nach einer kleinen Ewigkeit wissen. Wenn dieser Typ seinen Yami schon so aus dem Gleichgewicht bringt will er auch wissen wie er heisst. „Yugi“, lautet die leicht abwesende Antwort von Atemu. Hängt er doch noch immer seinen Gedanken nach. „Aha.“ Wieder schweigen sie, aber es ist kein unangenehmes Schweigen. Erst als Atemu sich erhebt um nach Hause zu gehen, beendet er die Stille. „Also dann, bis Donnerstag. Wir sehen uns. Tschüss!“ An der Tür hält er noch einmal kurz inne, sieht Brian aber nicht an. „Danke.“ Mehr sagt er nicht. Es ist auch nicht nötig. „Nichts zu danken.“, grinsend sieht Brian seinem Freund nach. Wird dann jedoch wieder ernst. Hoffentlich ist dieser Yugi auch ein guter Kerl. Als Atemu auf dem Heimweg ist hat er immer wieder das Gefühl, dass er verfolgt wird. Doch er kann niemanden entdecken. Egal wie oft er sich umdreht. Da er am Mittag nicht daran gedacht hat die Post mit hochzubringen, stoppt er noch kurz bei seinem Briefkasten ehe er die Treppen hochsteigt. Erleichtert, dass er jetzt endlich Feierabend hat, zieht er seine Wohnungstür hinter sich zu und schliesst sie ab. Erschöpft geht er in sein kleines Badezimmer, wo er sich seine Trainingsklamotten auszieht und unter die Dusche steigt. Ausnahmsweise denkt er heute daran, dass er einen Moment warten muss. Damit er nicht wieder unfreiwillig eine kalte Dusche abbekommt, sodass ihm der übliche Kälteschock erspart bleibt. Als er mit einem Handtuch um seine Hüften wieder aus dem Badezimmer kommt sieht er den Brief, den er vorhin einfach auf der kleinen Kommode hingelegt hat. Erst jetzt fällt ihm auf, dass gar keine Adresse auf dem Umschlag steht. Da es ihn langsam fröstelt nimmt er den Brief mit ins Wohnzimmer, wo er sich erst sein Schlafshirt und eine Shorts anzieht ehe er sich auf seinen, noch immer zu einem Bett ausgeklappten, Futon setzt. Noch einmal dreht er den Umschlag in seinen Händen. Doch auch auf der Rückseite steht kein Absender oder seine Adresse. Neugierig reisst er den Brief auf. Zum Vorschein kommt ein beschriebenes Blatt Papier in dem ein Foto steckt. Verwirrt blickt er auf das ziemlich schlechte Foto in seiner Hand. Zeigt es doch ihn und Brian, wie sie auf der Theke im Babylon tanzen. Aber es sind keine Gäste zu sehen, also kann es nicht heimlich von einem Gast aufgenommen worden sein. Wann ist es bloss gemacht worden? Und von wem? Da er es sich nicht erklären kann, nimmt er jetzt den Brief zur Hand und beginnt zu lesen. „Guten Tag Herr Sibuna. Sie fragen sich sicher, woher das Foto stammt und wer ich bin. Mein Name ist Duke Devlin und ich bin Reporter von der Domino Sun und möchte Sie um ein Interview bezüglich des Bildes, das ich Ihnen beigelegt habe, bitten. Für einen Termin und um Ihre Fragen zu beantworten, melden Sie sich bitte bei mir unter der Nummer im Briefkopf. Gerne hätte ich Sie angerufen, konnte aber Ihre Nummer nicht im Telefonbuch finden. Freundliche Grüsse, Duke Devlin“ Atemu muss den Brief zweimal lesen ehe er wirklich versteht, was das zu bedeuten hat. Irgendjemand muss ihn und Brian fotografiert haben als sie bei der Arbeit waren. Doch wer soll das gewesen sein? Und warum ausgerechnet jetzt? Nach über drei Jahren. Er hat schon sein Handy in der Hand und ist dabei die Nummer zu wählen, als er sie wieder löscht. Nein, er wird sich ganz bestimmt nicht melden und dem Typen so seine Telefonnummer verraten. Es ist schon schlimm genug, dass dieser Devlin überhaupt weiss, wo er wohnt und arbeitet. Entschlossen legt er das Telefon wieder auf den Tisch. Soll der Typ doch schreiben was er will. Mit dem unscharfen Bild wird es nicht mehr als einen Artikel in der Klatschpresse geben und die schreiben ja sowieso was sie wollen. Erst zerknüllt Atemu den Brief und das Foto, doch dann streicht er beides wieder glatt und schiebt sie zurück in den Umschlag. Zwar hat er schon lange nichts mehr mit der Presse zu tun gehabt, wie er mit denen umgehen muss hat er aber nicht verlernt. Vielleicht braucht er den Brief und das Bild später noch und wenn es nur dafür ist diesen Devlin doch noch anzurufen. Das dann aber aus einer Telefonzelle. Ein Blick auf die Uhr verrät ihm, dass es schon sehr spät ist und da er morgen früh raus muss steht er auf und legt den Umschlag in eine Schublade ehe er ins Bett geht.       ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   So, das war's auch schon wieder. Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen, dass ich Otogi den amerikanischen/deutschen Namen verpasst habe. Aber ich fand das passt hier in dieser Geschichte viel besser zu ihm.   Eure mrs_ianto Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)