Wege des Schicksals von mrs_ianto ================================================================================ Kapitel 6: *In der Disco ------------------------ Hallo zusammen.   Es ist wieder mal Sonntag und genau zur rechten Zeit ist auch das nächste Kapitelchen fertig. Diesmal ist das Kapitel im Vergleich zu den anderen sehr lang und wie ihr bemerken werdet, sind auch sehr viele Beschreibungen drin, aber es wollte nun mal so geschrieben werden.   Mal sehen, wie sich Yugi in einer Schwulendisco schlägt und was ihm da so alles passiert.   Wie immer wünsche ich euch viel Spass beim lesen.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------       *In der Disco       Es ist Samstagabend und Yugi steht verzweifelt vor seinem Kleiderschrank. Was soll er nur anziehen? Immerhin ist es keine normale Disco in die sie heute gehen. Normalerweise würde er ja zu Jeans und einem seiner schwarzen, ärmellosen Shirts greifen, aber passt das auch in solch eine Disco? Verdammt, solche Probleme hat er doch sonst nie wenn er mit seinen Freunden weg geht. Hilfe suchend sieht er sich im Zimmer um. Doch die einzige Gesellschaft die er hat sind seine beiden Jungs, die ihn neugierig beobachten. Vermutlich warten sie nur darauf, dass er dem Schrank den Rücken zudreht um diesen dann zu entern. „Ach Jungs, was soll ich nur anziehen? Habt ihr nicht eine Idee?“ Er weiss ja, dass es verrückt ist seine Kater um Rat zu fragen, aber es hört ihn ja keiner. Seufzend blickt er aus dem Fenster. Ewig kann er hier nicht mehr rum stehen. Immerhin ist es schon kurz vor acht Uhr und seine Freunde wollen doch um acht vorbeikommen. „Hey, was machst du da Jimmy?“ Hat sich der kleine Frechdachs doch an ihm vorbei geschlichen und räumt in aller Seelenruhe seine T-Shirts aus. Auch wenn er eigentlich wütend sein sollte muss er grinsen als er den Lausbuben auf seine Arme nimmt und ihn zurück zum Bett bringt. „Du setzt dich jetzt brav hier hin und wehe ich erwische dich wieder im Schrank.“ Auch wenn er versucht einen strengen Ton anzuschlagen kann er doch nicht widerstehen und streichelt kurz über das seidige Fell bevor er sich wieder umdreht. Natürlich hat es sich Scotty nicht nehmen lassen und macht es sich gerade zwischen seinen Hosen bequem. Wie hat er es nur geschafft in dieser kurzen Zeit mittig zwischen die beiden Stapel zu krabbeln ohne dass auch nur eine der Hosen runter gefallen ist? „Scotty, das Gleiche gilt für dich. Auch du hast hier im Schrank nichts zu suchen.“ Vorsichtig nimmt er die obersten Hosen weg um leichter an den Kater zu kommen, der allerdings geschickt ausweicht. Dabei die oberen Hosen beinahe runter wirft und aus dem Schrank springt, um sich zu Jimmy aufs Bett zu gesellen. Kopfschüttelnd sieht Yugi die beiden Schelme an bevor er sich wieder seinem Kleiderproblem zuwendet. Doch was ist das? Da Jimmy ja beinahe den halben Stapel T-Shirts ausgeräumt hat liegt jetzt eins oben, dass er schon ewig nicht mehr getragen hat. Es gleicht einem Muskelshirt und ist so dunkelrot, dass es beinahe schwarz wirkt. Ja, das könnte gehen. Jetzt fehlt nur noch eine passende Hose. Warum nicht die Schwarze, die Scotty beinahe runtergeworfen hat? Kurzerhand nimmt Yugi die Sachen und zieht sie an. Was er dann im Spiegel sieht, gefällt ihm. Die Sachen betonen genau die richtigen Körperstellen und lassen ihn sogar etwas grösser wirken. Doch auch wenn es immer noch Sommer ist, ist es am Abend doch schon recht frisch. Also muss noch eine Jacke her. Nun da er schon mal entschieden hat was er anzieht, ist diese auch schnell gefunden. Die Jeansjacke, die er erst vor kurzem gekauft hat, passt super dazu und macht sein Outfit zusammen mit den schwarzen Chucks perfekt. Natürlich die Low-Variante, nicht die vom zehnten Doctor. „Na Jungs, was meint ihr? Lasst ihr mich so gehen?“, fragend dreht er sich zu den beiden um. Doch die gähnen nur ausgiebig bevor sie sich gegenseitig anfangen zu putzen. Typisch. „Yugi, deine Freunde sind da!“, hört er seinen Grossvater in dem Moment rufen als er die Schranktüren sorgfältig zu macht. Die Kater dürfen zwar viel, aber in den Kleiderschränken haben sie nichts zu suchen. Natürlich sind sie da anderer Meinung. „Ich komme!“ Bevor er aus dem Zimmer geht, streichelt er seine Jungs noch einmal. Immerhin ist es ihre Schuld, dass er jetzt diese Sachen trägt. Nur die Chucks fehlen noch, aber die sind ja unten im Schuhschrank. Als er die Treppe runterkommt stehen Honda und Jonouchi schon wartend da. „Wow Yugi, wen willst du denn heute aufreissen?“, kommt es bewundernd von Honda. „Ähm, niemanden?! Wie kommst du denn da drauf?“ Yugi kratzt sich verlegen am Kopf. Er ist doch nicht anders angezogen als sonst auch. „Auch wenn ich es nur ungern zugebe, aber Honda hat Recht.“ Als nun auch noch Jonouchi ins gleiche Horn bläst, schleicht sich eine heimliche Röte auf Yugis Wangen. „Na ihr müsst ja mal gar nichts sagen. Man könnte meinen ihr wollt heute beide den Männern da den Kopf verdrehen und nicht nur Honda.“ Zwar ist Yugi schüchtern, aber bei seinen Freunden kann er dann doch aus seiner Haut raus und kontern. Aber so ganz Unrecht hat er nicht. Auch wenn Jonouchi nur eine Bluejeans und ein graues T-Shirt trägt, das er mit einem offenen weissen kurzärmligen Hemd kombiniert hat, kann sich Yugi gut vorstellen, dass der Gute ein paar Telefonnummern nach Hause nehmen könnte, auch wenn er das gar nicht will. Honda hingegen hat sich ein schwarzes Hemd angezogen, das er auch zusammen mit einer engen Bluejeans trägt. Nicht typisch Honda. Bevorzugt der doch eher Stoffhosen, aber es passt perfekt zu ihm. Zudem trägt er eine dunkelbraune Jacke, die Yugi irgendwie an eine schlichte Anzugsjacke erinnert. Jonouchi ist der einzige der drei, der eine Lederjacke trägt. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg zur Bushaltestelle. Zwar gibt es laut Honda dort auch Parkplätze, aber da sie sich nie einig werden können wer denn nun Fahren muss, haben sie sich schon lange darauf geeinigt mit dem Bus oder der U-Bahn zu fahren und zur Not gibt es ja sonst auch noch Taxis. Als sie dann im Bus sitzen fragt Yugi Honda dann auch was ihn schon die ganze Woche beschäftigt. „Sag mal Honda, wo gehen wir denn jetzt eigentlich hin?“ So langsam möchte Yugi nun wirklich wissen wo sich diese ominöse Disco befindet und wie sie denn nun heisst. „Naja, eigentlich sind wir dort nur ein paar Strassen vom Orient weg. Wir können sogar an der gleichen Haltestelle aussteigen. Nur müssen wir dann von da aus statt nach rechts, nach links gehen um zum Babylon zu kommen.“ „Moment mal, das Babylon!? Das ist doch der berüchtigtste Schwulenclub überhaupt. Bist du denn wahnsinnig?!“, braust Jonouchi plötzlich auf und würde wohl am liebsten auf Honda losgehen. Dumm nur, dass er neben Yugi am Fenster sitzt und darum nicht an ihn rankommt. „Nun mach dir mal nicht in die Hose. Der Club ist nur halb so schlimm wie die immer tun. Da ist das Sodom viel schlimmer. Einfach nur mit dem Unterschied, dass das Sodom keine Schwulendisco ist“, verteidigt sich Honda. Wobei verteidigen wohl der falsche Ausdruck ist, so streitlustig wie der sich gerade anhört. „Jungs, jetzt beruhigt euch mal wieder. Jonouchi, wir können ja jederzeit wieder gehen und vielleicht hat Honda ja recht und schlimmer als das Sodom kann es wirklich nicht sein.“ Versucht Yugi leicht verzweifelt zwischen den beiden zu vermitteln, die sich gegenseitig über ihn hinweg böse anfunkeln. Und, oh Wunder, es funktioniert. Was er selbst kaum glauben kann. Zumindest setzen sich beide grummelnd wieder normal hin. Als sie dann schliesslich an ihrer Haltestelle aussteigen haben sich die beiden Streithähne sogar wieder versöhnt, sodass sie gut gelaunt Honda zum Babylon nachlaufen. Dieser führt sie auch zielstrebig zu ihrem Ziel und das ist so nah, dass sich Yugi wundert, dass er noch nie in diesem Teil des Viertels gewesen ist. Immerhin müssen sie nur so um die 15 Minuten laufen bis sie sich in eine lange Schlange vor einem blau angestrahlten Gebäude stellen müssen, dabei ist es doch erst kurz nach neun Uhr. Von hier aus kann Yugi auch das Schild erkennen, dessen Form ihn entfernt an eine auf den Kopf gestellte hellblaue Pyramide erinnert in der mit leuchtenden roten Buchstaben Babylon steht. So langsam wird er wieder nervös. Wie wird es wohl da drin sein? Nach einer gefühlten Ewigkeit stehen die Drei endlich vor dem Türsteher, der sie kritisch mustert, dann jedoch anfängt zu grinsen und sie ungeniert anflirtet. „Honda Süsser, wen hast du denn da mitgebracht?“ „Ach Roland, das sind doch Yugi und Jonouchi. Ich hab dir doch von den beiden erzählt.“ Antwortet Honda mit einem so flirtenden Ton, dass seine beiden Freunde ihn nur erstaunt ansehen. So haben sie ihn ja noch nie erlebt. Der Hüne schaut die beiden nun ernst an. „Na dann lass ich euch mal rein, aber erst nachdem ihr beide die wichtigste Regel hier kennt. Fotografieren und filmen ist hier strengstens verboten. Wer erwischt wird, fliegt raus. Wenn Fotos oder Filme im Internet auftauchen, die ihr gemacht habt, kriegt ihr Probleme. Wollt ihr ein Foto haben, fragt einen der Angestellten, die ein ‚Staff’ T-Shirt tragen. Die machen dann mit eurem Handy ein Foto, das ihr dann auch ins Netz stellen dürft. Alles klar?“ Als beide verstehend nicken, kommt das Grinsen wieder zurück und der Typ lässt sie mit einem ‚Viel Spass, ihr Süssen’ durch die grosse Flügeltür hineingehen. „Sag mal Honda, was war denn das eben?“, fragend blickt Jonouchi Honda an während sie sich in die viel kürzere Schlange vor der Kasse einreihen. „Ach das? Das war Roland. Keine Sorge, der ist sonst nicht so drauf. Das war nur seine Art herauszufinden, wie ihr wirklich tickt.“ Mit einem entschuldigenden Grinsen zuckt der Braunhaarige mit den Schultern bevor er seinen Blick zur Decke wandern lässt. „Ihr müsst wissen, dass hier schon homophobe Idioten versucht haben rein zukommen um Ärger zu machen. Rolands Aufgabe ist es diese schon an der Tür zu erkennen und sie gar nicht erst rein zulassen. Crawford hat ihn extra dafür angestellt und seitdem sind auch keine Idioten mehr rein gekommen. Aber das mit den Regeln hat er ernst gemeint.“ Während Honda das sagt wandert sein Blick von der Decke zu seinen Freunden. „Ihr müsst nämlich wissen, dass nicht jeder, der hier reingeht, sein Foto im Internet sehen will.“ Ernst sieht er seine Freunde an. Yugi und Jonouchi sehen kurz ziemlich verwirrt aus bis Yugi im wahrsten Sinne des Wortes ein Licht aufgeht. „Du meinst also hier kommen auch Männer her, die sonst im Beruf oder im Privatleben Probleme bekommen könnten.“ Schlussfolgert Yugi, wobei er den Nagel offensichtlich direkt auf den Kopf trifft, denn Honda nickt nur bestätigend. „Hä, wieso soll es denn ein Problem sein?“ So ganz kommt Jonouchi da nicht so ganz mit. Seine beiden Freunde schütteln darauf nur ihre Köpfe bevor Yugi anfängt zu erklären. „Mein Gott Jonouchi, stell dir vor ein Geschäftsmann wird unfreiwillig als schwul geoutet. Das kann sein ganzes Geschäft kaputt machen wenn er zum Beispiel mit Firmen in Ländern zu tun hat, wo schwul zu sein verboten ist. Oder denk mal an die ganzen homophoben Idioten da draussen und stell dir vor wie das wäre wenn die ein Foto von dir im Internet sehen, das hier aufgenommen worden ist. Denk da nur mal an ein paar deiner Arbeitskollegen, die würden dich vermutlich jeden Tag fertig machen.“ Während Yugi redet werden die Augen seines blonden Freundes immer grösser. Auf das hätte er wirklich selbst kommen können. Zum Glück muss er jetzt darauf nichts sagen, da sie gerade zum richtigen Zeitpunkt an der Reihe sind. Nachdem sie bezahlt haben erhalten alle drei eine Art Kreditkarte. „Wozu soll denn die gut sein?“ Also irgendwie scheint Jonouchi heute etwas auf der Leitung zu stehen, sodass nun Honda zu einer Erklärung ansetzt. „Die musst du an der Bar anstelle von Geld abgeben. Darauf speichert der Barkeeper was du bestellt hast. Dann kriegst du die Karte wieder zurück und wenn wir gehen musst du sie an der Kasse dort drüben abgeben und die Getränke bezahlen. Ein ganz einfaches System also. Verstanden?“ „Ich bin ja nicht blöd.“ Der schmollende Gesichtsausdruck von Jonouchi sieht so lustig aus, dass Yugi sich abwenden muss um sein Grinsen zu verstecken. Also auch wenn das hier eine Schwulendisco ist hat sich der Abend für ihn schon gelohnt. Seine beiden Freunde sind nämlich einfach zu lustig als dass er weiter seinen trüben Gedanken über Anzu nachhängen könnte, die sich ja immer noch nicht gemeldet hat. Bevor sie in den eigentlichen Discobereich gehen machen sie noch einen Zwischenstopp an der Garderobe. „Hey Honda, schön dich mal wieder zu sehen.“ Werden sie von einer blonden jungen Frau begrüsst, die für die Garderobe zuständig ist. „Hallo May. Ja, es ist schon ewig her. Dafür hab ich heute meine Freunde dabei. Darf ich vorstellen, der lange Lulatsch ist Jonouchi und das ist Yugi.“ „Freut mich Jungs. Wollt ihr auch eure Geldbeutel abgeben? Dann pack ich die gleich mit zu euren Jacken.“, freundlich lächelt sie die beiden Neulinge an. Dabei nimmt sie von Honda schon mal die Jacke und sein Portmonee entgegen. Das tut sie gleich in einen kleinen Beutel, den sie zusammen mit der Jacke an den Kleiderbügel hängt. „Aber brauchen wir denn unser Portmonee nicht?“, erkundigt sich Yugi unsicher während er seine Jacke auszieht und schon mal zu Jonouchi’s auf den Tresen legt. „Nein, ihr braucht da drin nur die Karte und wenn ihr wieder rauskommt kommt ihr sowieso erst hier vorbei bevor ihr an die Kasse da drüben geht. Es geben sogar viele auch ihre Schlüssel und Handys hier ab, damit sie die Sachen vor lauter Party machen nicht verlieren.“ „Na dann, vertrauen wir dir doch unsere Millionen an.“ Zwinkert Jonouchi ihr zu als er zu seiner Jacke auch noch seine Schlüssel und den Geldbeutel legt. „Aber sag mal, was macht denn eine Dame wie du hier in so einer Disco?“ „Ach es gibt für eine Frau doch keinen besseren Arbeitsplatz als eine Schwulendisco. Keine Idioten, die einen angraben oder doofe Sprüche machen.“ Deutlicher kann eine Absage auf einen, nicht sehr gut versteckten, Flirt nicht sein. Irgendwie hat Yugi fast Mitleid mit seinem Freund, aber eben nur fast. „Dann lass ich meine Sachen auch mal in deiner Obhut. Aber die Handys behalten wir doch besser. Für den Fall, dass wir uns aus den Augen verlieren oder was meint ihr?“ Zustimmendes nicken von beiden Seiten, die Idee ist wirklich gut. „Na dann, viel Spass Jungs.“ Und schon verschwindet May mit den Sachen in der Garderobe. Ihre Karten und Coupons für die abgegebenen Sachen stecken sich die drei Freunde noch schnell in ihre Hosentaschen bevor sie endlich weiter gehen. Als sie durch eine weitere Doppeltür kommen schlägt ihnen lauter Discosound entgegen. Heute ist eine 60’er, 70’er und 80’er Jahre Party. Was Yugi aber viel mehr interessiert ist, wie denn nun so eine Schwulendisco von innen aussieht. Was er sieht überrascht ihn wirklich. Irgendwie hat er was ganz anderes erwartet. Der ganze Raum ist hauptsächlich in ein blaues Licht getaucht, das von roten und grünen Laserstrahlen durchzogen wird, die sich passend zur Musik durch den Raum bewegen. Die runde Tanzfläche wird von einer kleinen Bühne auf der gegenüberliegenden Seite und zwei Bartresen begrenzt, die links und rechts aufgebaut sind. Ausserdem kann Yugi noch zwei Treppen erkennen, die an den Seiten nach oben führen. Jedoch mit einem VIP Band abgesperrt sind. So und nun zu den Bartresen. Der rechts ist offensichtlich ganz normal gestaltet. Die Theke besteht vermutlich aus einem bruchsicheren Glas und Aluminium, was sie richtig edel wirken lässt und einen guten Blick auf die drei Barkeeper zulässt. Die links jedoch ist ganz anders aufgebaut. Sie wirkt irgendwie viel breiter und es fehlen die Getränketafeln an der Wand, die bei der Rechten deutlich sichtbar angestrahlt werden. Dafür hat sie aber zwei Stangen, welche die Theke in drei Teile unterteilen. Ausserdem wirkt sie viel stabiler als die Andere. Dazu ist sie kürzer als die rechte Bar und trotzdem stehen vier Barkeeper da. Warum das so ist erfährt Yugi auch gleich. Zwei der vier schwingen sich nämlich auf die Theke und fangen an im Rhythmus der Musik zu tanzen. Dabei machen sie so aufreizende Bewegungen, dass Yugi erst mal leer schlucken muss. Während seine Augen immer grösser werden. Jetzt wird nämlich auch klar, wofür die Stangen da sind. Da sich der eine Tänzer gerade an einer dieser herunter gleiten lässt, sodass er breitbeinig in den Knien vor einem Mann steht und ihm direkt von einer Flasche Wodka oder so in den geöffneten Mund giesst. Was der andere wohl sichtlich zu geniessen scheint. Nachdem der Tänzer sich wieder aufgerichtet hat tanzt er weiter über die Theke, während der Mann seine Karte dem einen Barkeeper hinter der Theke gibt. Wow, also so etwas hat er ja noch nie gesehen. Beide Tänzer scheinen auch riesigen Spass zu haben. Tanzen sie doch auch miteinander mit eindeutigen Bewegungen. Dabei werden sie von den Leuten angefeuert. Yugi glaubt zwischendurch auch mal ein ‚Ausziehen’ oder ‚Mehr’ zu hören. „Hey Yugi, wo starrst du denn die ganz Zeit hin?“, schreit ihm Jonouchi ins Ohr. Allerdings bevor er in die gleiche Richtung schaut und es ihm die Sprache verschlägt. Erst als er Finger unter seinem Kinn spürt, die ihm den offen stehenden Mund wieder zu drücken, erwacht er aus seiner Starre. Da auch Yugi mit offenem Mund dasteht und nur mit dem Finger auf das Treiben auf der Theke deuten kann, drückt Honda ihm auch gleich das Kinn wieder nach oben und stellt sich breit grinsend vor die beiden. Schade, dass hier keine Fotos gemacht werden dürfen. Das Bild ist nämlich für die Götter. „Jungs, ihr habt wohl unsere Coyote Ugly Bar entdeckt. Zumindest nennen wir sie so. Wollt ihr vielleicht direkt da hin? Aber leider gibt es die Cocktails nur an der anderen Bar.“ „Ähm, also ich hätte lieber erst einen Cocktail und du, Yugi?“, erwacht Jonouchi als Erster aus der Schockstarre und dreht sich fragend nach rechts, wo Yugi immer noch mit roten Wangen steht. Da Honda mehr vor Jonouchi steht hat er immer noch einen guten Blick auf die beiden Tänzer, die gerade miteinander tanzen. Wobei der Hintere die Hände auf die Hüften seines Vordermannes gelegt hat, während sie ihre Becken kreisen lassen. Wie es der Vordermann dabei auch noch schafft treffsicher in den Mund des Mannes vor ihm zu zielen und dabei nicht das Gleichgewicht zu verlieren ist Yugi ein Rätsel. Besonders da er sich dabei auch noch weit nach vorne beugen muss. Doch offenbar hält ihn sein Hintermann gut fest, zumindest vermutet Yugi das. Erst als eine Hand vor seinen Augen herumwedelt, erwacht er aus seiner Starre. Leicht verwirrt blickt er in Jonouchi’s Gesicht, der auf die andere Bar deutet und ihn fragt, ob er einen Cocktail möchte. Was Yugi erleichtert bejaht. Braucht er doch dringend etwas zu trinken um diese ganzen Eindrücke zu verdauen. Gemeinsam gehen die drei Freunde zu der Bar auf der rechten Seite, wo sich gerade eine Lücke bildet, die ihnen genug Platz bietet, damit sie sich bequem nebeneinander an die Theke lehnen können. Honda und Jonouchi bestellen auch sofort ihre Cocktails. Doch Yugi winkt erst mal ab und deutet auf die Tafel hinter dem Barkeeper um ihm klar zu machen, dass er noch einen Moment braucht. Als seine beiden Freunde ihre Getränke bekommen, sieht ihn der Barkeeper noch einmal fragend an und scheint gleich zu bemerken, dass Yugi von der Auswahl wohl so ziemlich überfordert ist.. „Na du, hast du dich schon entscheiden können oder soll ich dir einen Vorschlag machen?“ Freundlich sieht er Yugi an, während er auf eine Antwort wartet. „Das wäre toll, aber bitte nichts Saures.“ Der Barkeeper denkt kurz nach. „Na dann würde ich dir den Sweet Baya empfehlen. Der ist schön fruchtig und ich denke, dass der zu so einem süssen Typen wie dir passen könnte“, zwinkert Yugi’s gegenüber, was ihn erröten lässt während er schüchtern nickt. Zwar hat er noch nie was von einem Sweet Baya gehört, aber wenn ihm der Typ den Cocktail empfiehlt kann er ja gar nicht schlecht sein, oder? Yugi wird nicht enttäuscht. Als ihm der Barkeeper den tiefroten Cocktail hinstellt ist er nur schon von der Optik angetan. Mag er doch diese quietschbunten Cocktails nicht so besonders, die oft ausgeschenkt werden. Als er dann auch noch gut schmeckt ist Yugi mehr als begeistert. Diesen Cocktail wird er sicher nicht zum letzten Mal trinken. Zufrieden lehnen die drei Jungs an der Bar, während sie ihre Getränke geniessen und das Treiben auf der Tanzfläche beobachten. Was sich gar nicht so sehr von dem in einer ‚normalen’ Disco unterscheidet, wenn man mal davon absieht, dass hier Männer teilweise sehr eng umschlungen miteinander tanzen. Ganz in den Anblick versunken bemerkt er erst nicht wie Jonouchi eine Hand auf seine Schulter legt bis dieser ihn anspricht. „Hey Yugi, was hältst du davon, wenn wir uns mal ins Getümmel stürzen.“ Zwar zögert er, doch als ihn der Blonde einfach an der Hand packt und ihn mitzieht wehrt er sich nicht dagegen, sodass er sich schliesslich mitten im auf der Tanzfläche wieder findet. Im ersten Moment fühlt er sich unwohl. Doch dann fasst er sich ein Herz und beginnt sich mit geschlossenen Augen zur Musik zu bewegen. Je länger er tanzt, desto lockerer wird er, sodass er sich nach einer Weile geschmeidig im Takt der Musik bewegt. Erschrocken reisst er die Augen auf als er Hände auf seiner Hüfte spürt. Vor ihm bewegt sich ein dunkelhaariger junger Mann, der sich nun zu ihm vorbeugt. „Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken Süsser, aber du bewegst dich so toll, dass ich nicht widerstehen konnte und dich einfach antanzen musste.“ Mit grossen Augen blickt Yugi sein gegenüber an. „Schon okay.“ Hoffentlich sieht der andere nicht, dass sich eine verräterische Röte auf seine Wangen schleicht. Um von seiner Verlegenheit abzulenken fängt er wieder an zu tanzen. Wann ist er eigentlich stehen geblieben? Der unbekannte Typ passt sich geschickt seinen Bewegungen an wobei er seine Hände aber diesmal bei sich behält. Als er dann wieder seine Hände auf Yugis Hüften legt hat er nichts dagegen. Doch als der andere versucht ihn näher zu sich zu ziehen, wehrt Yugi ab. Das muss nun wirklich nicht sein. Der Typ sieht ihn zwar etwas enttäuscht an bleibt aber bei ihm und tanzt weiter. Kurz darauf gesellt sich Honda zu ihnen. „Hey Yugi, wir gehen wieder an die Bar. Kommst du mit?“ „Ja, ich bin auch schon ganz ausgetrocknet“, und zu dem Typen gewandt, „sorry, aber ich geh jetzt.“ Der andere zuckt daraufhin nur mit den Schultern und winkt ihm wie zum Abschied zu. Zusammen mit Honda geht Yugi wieder zur Bar, wo schon Jonouchi auf sie wartet. „Hey Yugi, hast du etwa schon einen Verehrer?“, begrüsst er seinen kleineren Freund mit einem breiten Grinsen, was Yugi wieder deutlich erröten lässt. „Sehr witzig“, versucht er seine Verlegenheit zu überspielen. „Du scheinst aber auch schon den ein oder anderen Verehrer zu haben, wenn ich die Blicke da richtig deute.“ Es funktioniert, nun wird nämlich Jonouchi rot, was diesem so peinlich zu sein scheint, dass er sich wegdreht und sein Gesicht hinter seinem Cocktail zu verstecken versucht. Erwischt! Zufrieden lehnt sich Yugi an die Bar und bestellt sich noch einen Sweet Baya. Er hat zwar keine Ahnung wie lange er auf der Tanzfläche war, doch wenn es nach seiner ausgetrockneten Kehle geht, war es eine ganze Weile. Er hätte nicht gedacht, dass ihm der Abend hier so gut gefallen würde. Aber er fühlt sich pudelwohl und wer hätte gedacht, dass er sogar angetanzt wird. Das ist ihm ja noch nie passiert, aber es ist ein richtig gutes Gefühl. Lange halten sie es aber nicht an der Bar aus, sodass sie schon bald wieder auf der Tanzfläche sind und ausgelassen tanzen. Sogar Jonouchi lässt sich von einem Typen antanzen und lacht sogar auf als ihm der Typ etwas zu sagen scheint. Vergnügt beobachtet Yugi seinen Freund, während auch er sich im Rhythmus der Musik bewegt. Wieder dauert es nicht lange und auch er hat einen neuen Tanzpartner. Irgendwie scheinen die Leute hier viel lockerer zu sein als im Orient oder sogar im Sodom und das will schon was heissen. Yugi weiss nicht wie viel Zeit vergangen ist als ihn Honda von der Tanzfläche zieht. Im ersten Moment glaubt er, dass sie wieder zu der Bar gehen doch dann fällt ihm auf, dass Honda ihn auf die andere Seite zieht. Zu der anderen Bar. Aber das ist doch die, wo die Barkeeper auf dem Tresen tanzen! Das geht doch nicht! Anscheinend doch. Denn nur Momente später steht er rechts neben Honda an der Bar. An dessen linke Seite steht Jonouchi, der sich gerade von dem Tänzer Wodka in den Mund giessen lässt und riesigen Spass zu haben scheint. Offensichtlich ist sein Freund nicht mehr ganz nüchtern, wenn er sich schon so gehen lässt und dabei auch noch so selig grinst. Ganz klar, Jonouchi ist betrunken. Kurz darauf springt der Tänzer geschickt hinter den Tresen. Was ist denn jetzt los? Doch nach ein paar Sekunden wird die Frage beantwortet. Jetzt springt nämlich der andere Typ auf die Bar, der vorhin bei Jonouchi kassiert hat. Also das nennt man wohl einen fliegenden Wechsel. Yugi ist so abgelenkt, dass er nicht merkt wie Honda zu dem anderen Tänzer, den er noch nicht bemerkt hat, gestikuliert. Erst als dieser direkt vor ihm in die Knie geht, schaut er auf und sieht direkt in rubinrote Augen, die ihn nur geschockt anstarren. Atemu kann es nicht glauben. Was hat denn der kleine Prof hier verloren!? Warum muss er ausgerechnet hier auftauchen!? Das darf doch nicht wahr sein! Und dann blickt er ihn auch noch so geschockt an. Kurz schliesst Atemu die Augen um sich wieder zu sammeln. Das hier ist nur irgendein Job, nichts weiter. Als er die Augen wieder öffnet, hat er sich wieder unter Kontrolle und lächelt seinen kleinen Prof verführerisch an als er sich zu ihm vorbeugt. „Dein Freund meinte ich soll dir mal was zu trinken geben. Na was hältst du davon?“ Dabei schwenkt er gekonnt die Flasche in seiner Hand während er sich wieder etwas zurücklehnt und mit der anderen über das Gesicht von Yugi fährt, nur um an seinem Kinn zu stoppen. Sanft umschliesst er es, während seine Augen seinen kleinen Prof genau beobachten. Sollte er nur einen kleinen Funken Ablehnung sehen würde er sofort aufhören. Sind solche Gefallen von Freunden doch auch sonst immer sehr heikel. Doch anscheinend scheint es Yugi nichts auszumachen, sodass er sich wieder vorbeugt. „Also wenn du was trinken willst musst du schon deinen Mund etwas aufmachen.“ Dabei lässt er seine Stimme gekonnt verführerisch klingen, was ihm diesmal auch nicht allzu schwer fällt. Während er sich wieder zurücklehnt, immerhin ist es so weit vorgebeugt gar nicht so leicht das Gleichgewicht zu halten, streichelt er auffordernd Yugis Kinn und zu seiner Überraschung öffnet dieser auch seinen Mund und legt auch den Kopf etwas zurück. Lächelnd hebt Atemu die Hand mit der Flasche und giesst Yugi gekonnt einen Schluck Wodka in den Mund, den dieser auch gleich schluckt ohne dass ein Tropfen daneben geht. „Man könnte meinen, dass du das nicht zum ersten Mal machst“, flüstert ihm Atemu ins Ohr. „Jetzt bräuchte ich nur noch deine Karte, damit mein Freund hinter mir den Shot auch abrechnen kann.“ Auffordernd lächelt er seinen kleinen Prof an, der mit diesen geröteten Wangen richtig süss aussieht und irgendwie auch nicht wirklich anwesend zu sein scheint. Weshalb er ihm noch einmal kurz über die Wange streichelt bevor er seine Hand endgültig zurückzieht. Nur mit Mühe kann sich Yugi auf die Worte konzentrieren, sodass es einen Moment dauert bis die Worte sein Gehirn erreichen. Stimmt, er muss den Shot ja noch bezahlen. Mit zittrigen Fingern holt er die Karte aus seiner Tasche, die er dann auch gleich Atemu gibt, der sie mit einem Lächeln entgegen nimmt und an den Mann hinter dem Tresen weiterreicht. Kurz darauf gibt er sie Yugi zurück, erst dann richtet er sich auf. Erst als sich der Mann aufreizend tanzend von Yugi weg bewegt lichtet sich der Nebel um Yugis Gehirn. Allerdings fällt es ihm auch jetzt noch schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Daran ist sicher der Alkohol schuld. Moment mal. Das war doch gerade Atemu, der ihm da so gekonnt einen Shot eingeschenkt hat. Das kann doch nicht wahr sein. Was macht denn einer seiner Studenten hier!? Nein, das kann unmöglich Atemu gewesen sein, der ihm da mit einer so verführerischen Stimme gesagt hat, was er tun soll. Warum hat er es überhaupt zugelassen? Yugi ist so in seine Überlegungen vertieft, ob das nun wirklich Atemu war, dass er im ersten Moment die Rufe um ihn herum nicht wahrnimmt. Doch als er sie registriert schnellt sein Blick in die Höhe. Rufen die Männer um ihn herum doch laut und deutlich ‚ausziehen, ausziehen’. Im nächsten Moment bereut er es schon beinahe, dass er aufgesehen hat. Fällt sein Blick doch direkt auf Atemu, der mit dem Rücken zu seinem Tanzpartner steht und die Hüften Dirty Dancing mässig bewegt. Dabei hält er die Arme über seinen Kopf. Der hintere Tänzer scheint etwas grösser als Atemu zu sein, zumindest sieht es für Yugi so aus. Doch was jetzt kommt verschlägt ihm die Sprache und lässt sein Kinn beinahe auf den Tresen fallen. Sieht er doch wie der andere Tänzer Atemu über die nackten Arme nach unten streichelt, immer weiter nach unten und über die Seiten, bis sie den Rand der schwarzen Lederhose erreichen, wo sie geschickt das schwarze Muskelshirt herausziehen. Wie in Zeitlupe zieht er ihm den schwarzen Stoff über den Oberkörper, immer höher, die Bauchmuskeln werden sichtbar. Dann hält er kurz inne, scheint auf etwas zu warten. Doch dann macht er weiter, zieht das Shirt immer höher. Die Brust wird sichtbar und es geht immer weiter bis er den schwarzen Stoff schliesslich über Atemu’s Kopf und die Handgelenke zieht. Die Menge johlt und pfeift über das Schauspiel. Würde wohl am liebsten das Shirt in die Hände bekommen. Doch es wird hinter die Bar geworfen, wo es geschickt von einem der Barkeeper aufgefangen wird. Die ganze Zeit über haben sich die beiden Männer zu Hungry Eyes bewegt, wie es Yugi noch nie bei einem Mann gesehen hat. Er spürt wie sich eine ungewohnte Hitze in ihm ausbreitet, wie seine Augen an dem nackten Oberkörper kleben, dessen Muskeln genau richtig sitzen. Er weiss, er sollte seine Augen woanders hin richten. Immerhin ist das dort einer seiner Studenten, doch er kann es nicht tun. Auch nicht, als sich die rubinroten Augen auf ihn richten und ihn durchdringend anzusehen scheinen. „Yami, ist alles in Ordnung?“, hört Atemu seinen Hintermann leise fragen, als er kurz innehält. „Ja, alles klar. Ich kenne nur den einen Gast da vorne, das ist alles.“, gibt Atemu leise zurück. Wobei er den Kopf so dreht, dass man meinen könnte, dass das zu ihrer Show gehört. Doch nun kommt der schwere Teil. Jetzt muss er sich einen Gast aussuchen, dem er einen Kuss geben wird. In der Regel steht ja einer der Angestellten vor der Bar, der als Gast getarnt ist. Doch ausgerechnet heute muss dieser ja kurzfristig krank werden, sodass Atemu wohl einen Fremden küssen muss und das hasst er. Oder vielleicht doch nicht? Kann er es wagen seinen kleinen Prof zu küssen? Immerhin kennt er diesen ja wenigstens. Aber wird sein kleiner Prof auch mitmachen? Naja, vielleicht wenn er ihn kurz vorwarnt. Also los, wer nicht wagt... Innerlich unglaublich nervös, äusserlich aber mit einem verführerischen Blick, der auf Yugi gerichtet ist, geht er vor ihm auf die Knie. Doch statt wie sonst einfach seine Lippen auf die des anderen zu drücken, neigt er sich erst zu seinem Ohr. „Hey, ich muss hier noch jemanden küssen. Würde es dir etwas ausmachen, heute der Auserwählte zu sein? Ich wäre dir jedenfalls dankbar. Nicke einfach kurz wenn du einverstanden bist.“ Nervös wartet er auf die Reaktion von seinem kleinen Prof, sieht ihm dabei tief in die Augen. Mit grossen Augen hat Yugi beobachtet wie sich Atemu auf ihn zubewegt hat und sich gefragt was er denn vorhat. Doch als Atemu dann in sein Ohr flüstert verschlägt es ihm die Sprache. Sprachlos sieht er in das Gesicht des Anderen, das ihn mit einem verführerischen Blick ansieht. Doch er kann sehr viel mehr sehen. In den rubinroten Augen flackern eine Unsicherheit und ein Flehen, die die ganze Haltung Atemu’s Lügen strafen. Yugi glaubt in diesen Augen zu versinken als er unwillkürlich nickt. Er hat es noch nicht einmal bemerkt. Erst als er das erleichterte Aufleuchten in Atemu’s Augen sieht wird ihm bewusst, was er gerade im Begriff ist zu tun. Sein kleiner Prof nickt. Eine unglaubliche Erleichterung durchströmt Atemu als er die kleine Bewegung sieht. Er muss keinen Fremden küssen. Dafür aber seinen kleinen Prof. Hoffentlich ist das eine gute Idee, doch jetzt gibt es keinen Weg mehr zurück. Vorsichtig legt er seine Hand in den Nacken von seinem kleinen Prof, während er sich wieder dessen Gesicht nähert. Nur diesmal zieht er ihn auch gleich ein wenig zu sich hoch. Immer mehr nähert er sich den Lippen, die leicht geöffnet sind. Kurz hält er noch einmal inne, blickt noch mal in diese amethystfarbenen Augen, vergewissert sich, dass sein kleiner Prof wirklich einverstanden ist und als er keine Ablehnung sieht, überbrückt er die letzten Zentimeter. Sanft legen sich Atemu’s Lippen auf die von Yugi. Beinahe wie ein Hauch. Doch das Feuer, das sie in Yugi auslösen ist so heiss, dass er sich unwillkürlich etwas weiter vorlehnt. Den Kuss so unbewusst nicht nur erwidert sondern auch noch vertieft. Als Yugi den Kuss nicht nur duldet, sondern ihn auch vertiefend erwidert macht Atemu’s Herz einen Sprung, um dann deutlich schneller weiter zu schlagen. Sein Blut scheint zu brennen und wenn nicht diese ganzen Leute um sie herum wären... ja was wäre dann... Atemu weiss es nicht. Nur mit Mühe kann er sich von diesen verführerischen Lippen lösen. Was Yugi ein enttäuschtes Seufzen entlockt. Mit einem gehauchten ‚Danke’ löst sich Atemu endgültig von seinem kleinen Prof, der nun die Augen wieder aufschlägt. Yugi weiss nicht wann er die Augen geschlossen hat. Doch was er weiss ist, dass er den Kuss genossen hat. Das gehauchte ‚Danke’ hat ein Lächeln auf seine Lippen gezaubert, das auch bleibt als er Atemu in die Augen sieht. Dort kann er deutlich sehen, dass es dem anderen genauso geht wie ihm. Scheint doch auch in Atemu ein Sturm zu toben, den Yugi nicht einordnen kann. „Hey Yugi! Hallo Yugi! Erde an Yugi“, ruft Honda ihn immer wieder, doch er wird nicht gehört. „Lass es gut sein Honda, ich vermute mal unser Yugi steht ganz schön unter Schock. Gib ihm noch ein paar Minuten Zeit um den Schock zu verarbeiten.“ Hält Jonouchi Honda davon ab Yugi nun auch noch zu schütteln als dieser auf sein Rufen nicht reagiert. Erst langsam beginnen seine Sinne sich wieder auf was anderes als Atemu zu konzentrieren, sodass er jetzt auch er wieder die Menschen um sich herum wahrnimmt. Jetzt erst wird ihm so richtig bewusst, was er getan hat. So dass seine Wangen jetzt noch roter als eh schon glühen. Wenn das überhaupt noch möglich ist. Wie konnte er sich nur von einem Mann küssen lassen und dann auch noch von einem seiner Studenten. Das muss ganz klar am Alkohol liegen. Heute würde er ganz sicher nichts mehr anrühren. Entschlossen schüttelt Yugi den Kopf, ab jetzt nur noch Wasser oder Fruchtsaft. Doch sein Entschluss wird durch Honda unterwandert, der ihm ein Glas mit Whisky unter die Nase hält. „Hier, das hilft gegen den Schock.“ Dankbar nimmt Yugi das Glas entgegen und trinkt es auch gleich in einem Zug leer. Das hat er jetzt gebraucht. „Danke, Honda.“, sagt er atemlos zu seinem Freund, der das leere Glas wieder aus Yugis zitternder Hand nimmt bevor es noch auf den Boden fällt. „Keine Ursache. Immerhin war das wohl ein großer Schock für dich, dass Yami ausgerechnet dich für diesen Teil der Show auswählt. Ich sag dir eins, ich bin nicht der einzige, der gern an deiner Stelle gewesen wäre. Wie war es denn?“ Honda versucht zwar mitfühlend zu klingen, doch es misslingt ihm gründlich, da er gleichzeitig versucht ein breites Grinsen zu unterdrücken und dann noch diese Frage am Schluss. Yugi schaut ihn böse an. „Sag mal, spinnst du mich das zu fragen?! Du vergisst wohl, dass ich mit Anzu zusammen bin?! Ausserdem stehe ich nicht auf Männer“, regt sich Yugi auf. Die kleine Stimme in seinem Inneren, die ihn fragt, warum er denn zugestimmt hat, versucht er zu ignorieren und als das nicht mehr geht, sagt er sich, dass er es nur getan hat, weil Atemu ihn so bittend angesehen hat. Das ‚bist du dir sicher?’ von seiner inneren Stimme, ignoriert er dafür gekonnt. Dafür kommt ihm jetzt noch was anderes in den Sinn. „Ähm Honda, wieso nennst du ihn eigentlich Yami?“, verdutzt blickt ihn Honda an, was soll denn jetzt diese Frage? Yugi muss ja ganz schön durch den Wind sein wenn er so eine Frage stellt, die er eher Jonouchi zutrauen würde. „Ja, der Tänzer heisst Yami.“ Yugi schlägt sich daraufhin gedanklich auf den Kopf. „Ach so.“ Wie kann er auch nur so eine blöde Frage stellen. Zum Glück fragt Honda nicht weiter nach. Ein paar Stunden später ist die Szene an der Coyote Ugly Bar vergessen und die Jungs hüpfen inzwischen feucht fröhlich auf der Tanzfläche herum. Aus Yugi’s Vorsatz keinen Alkohol mehr zu trinken sind noch vier Cocktails geworden, was ihm inzwischen auch deutlich anzumerken ist. Als dann aber auch noch Jonouchi anfängt zu schwanken und die Lieder lauthals mitzusingen, entscheiden sie sich dazu nach Hause zu gehen. Mit Müh und Not schaffen sie es an die Garderobe, wo ihnen ein junger Mann ihre Sachen wieder gibt, nachdem sie ihm die Coupons gegeben haben. An der Kasse wird es dann wirklich komisch. Honda und Yugi sind wenigstens noch in der Lage ihre Getränke ordentlich zu bezahlen. Doch Jonouchi schafft es einfach nicht sein Geld aus dem Portmonee zu nehmen, sodass er dem Kassier einfach seine ganze Börse hinhält damit sich dieser den passenden Betrag selbst raussucht. „Der macht das schon richtig, Yugi.“ Kichert Honda, während er sich schwer auf seinen kleineren Freund stützt. Zwar schwankt auch Yugi ziemlich, aber durch das Gewicht auf seiner Schulter kann er lustigerweise besser das Gleichgewicht halten. Irgendwie schaffen es die drei Jungs sogar bis zur Bushaltestelle, wo sie kichernd und schwankend auf ihren Bus warten. Was so lustig ist, könnten sie nicht mal sagen, wenn man sie fragen würde. Als dann endlich der Bus kommt werden sie vom Fahrer kritisch gemustert, als sie, immer noch kichernd, einsteigen. Vermutlich können sie froh sein, dass er sie überhaupt mitnimmt. So wie sie drauf sind. Nach einer knappen Stunde kommen sie endlich bei Yugi zu Hause an. Um seinen Grossvater nicht zu wecken verabschieden sich Honda und Jonouchi vor Yugi’s Haustür von ihm, bevor sie sich auf den Weg zu Jonouchi machen. Da dieser ganz in der Nähe wohnt und Honda dort sein Auto parkiert hat wird er erst bei ihm schlafen bevor er dann zu sich nach Hause fährt. Nach etlichen Versuchen gelingt es Yugi endlich seinen Schlüssel ins Schloss zu stecken und auch erfolgreich die Tür aufzuschliessen. Leise versucht er seine Schuhe auszuziehen, was gar nicht so leicht ist, wenn sich der Boden ständig bewegt. Als es ihm endlich gelingt, atmet er erst mal tief durch. Bevor er mit leisen Sohlen die beiden Treppen zu seiner Etage hochgeht. Zum Glück haben die Treppen auf beiden Seiten einen Handlauf, so kann er sich links und rechts abstützen, um halbwegs sicher hochzukommen. Bevor er sich in sein Bett legt schleppt sich Yugi noch kurz ins Badezimmer. Schreit seine Blase doch schon seit einer Ewigkeit, dass sie voll ist. In seinem Zimmer erwarten ihn dann auch schon seine beiden Jungs, die ihm verschlafen von seinem Bett aus zusehen wie er sich aus seinen Klamotten schält und sie einfach auf dem Boden liegen lässt. „Rutscht mal etwas zur Seite, Jungs.“, murmelt Yugi als er unter die Decke kriecht. Kaum berührt sein Kopf das Kissen schläft er auch schon tief und fest. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   So das wars mal wieder. Ich hoffe euch hat Atemus kleiner Auftritt gefallen und ja ja Yugi der Alkohol ist natürlich schuld......   Ach ja, den Cocktail gibts wirklich und seine Farbe erinnert an Atemus Augen.    Ich hoffe euch hat das Kapitelchen gefallen und bis zum nächsten Kapitel.   Eure mrs_ianto   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)