Raftel (2) von sakemaki (The Rainbow Prism) ================================================================================ Kapitel 21: 21 - Aschernes Paradies ----------------------------------- Zurück auf einer Insel unbekannter Lage nahe der ersten Hälfte der Grandline suchte ein ganz anderes Duo seinen Weg. Man zog von einer Sichelbucht zur nächsten, welche sich allesamt ähnelten als wären sie wie Spielkarten vervielfältigt und nacheinander ausgelegt worden. Ein ewiger Kreislauf von weißem Sand und Kieseln, dunkelgrünen Palmenhainen und türkisblauem Wasser bestimmte den Rhythmus der Gestrandeten. Mittlerweile kam der Gedanke auf, man würde sich wie vor einer billigen Theaterattrappe auf einem Laufbahn bewegen, da sich das surreal wirkende Bühnenbild nicht veränderte. Längst hatten das Mädchen ihre feindliche Lauerhaltung gegenüber ihrem Entführer abgelegt. Stundenlang einen Feind im Auge zu behalten erforderten ein großes Maß an Konzentration, welche Taiyoko in Bezug auf das Kämpfen nicht besaß, da sie es nie trainiert hatte. Sie war clever genug zu verstehen, dass sie eine sehr wichtige Geisel war, weshalb es für Takeru unsinnig wäre, ihr auch nur im Mindesten ein Leid anzutun. Ihr blieb nur zu hoffen, dass sie sich nicht täuschte. Zudem musste er seit ihrem Zwielicht auf dem Dampfer glauben, sie hätte ihn komplett in der Hand und könnte spielend leicht seine Teufelskräfte ausknipsen. Dass sie selbst nicht wusste, wie sie diesen Zauber in der letzten Nacht entfacht hatte, brauchte er erst einmal gar nicht wissen. Sollte er doch glauben, sie wäre gefährlich und mächtig. Also hatte sie das Schwert wieder in die Scheide zurückgeschoben und nahm vermehrt ihre Umgebung in Augenschein. Kein Hafen, kein Haus, kein Einwohner weit und breit. Der Weg nach Hause wurde aussichtsloser. Sie ertappte sich dabei, wie sie dann aus der Langeweile heraus ihre Gesellschaft musterte. So entspannt schlendernd schien er wenig beunruhigt zu sein, länger auf diesem Eiland verweilen zu müssen. Was mochte er in den letzten Jahren getrieben haben, dass er genau an diesem Punkt in seinem Leben angekommen war und an keinem anderen? Viel wusste sie nicht über ihn. Wie auch? Sie trennten altersmäßig Jahre, die im Zeitraster von Jugendlichen halben Dimensionen glichen. Bis auf unbeachtete gegenseitige Begegnungen im Schul-Dôjô war da nichts hängengeblieben und ihr kurzer Eindruck über ihn, dass er eigentlich doch recht nett sein müsste, zerstoben damals sofort, als sein erster Steckbrief die Runde machte und die Gerüchteküche Loguetowns explosiv brodelte. Seit der Zeit galt er als geächtet und man mied jeglichen Kontakt zu ihm. Doch wenn sie ihn so von der Seite heraus ansah, so konnte man nicht glauben, dass der Takeru neben ihr tatsächlich der Takeru von dem Steckbrief sein sollte. Sie befand, dass sein Fahndungsbild kaum Ähnlichkeit mit ihm aufwies. Soweit sie sich erinnern konnte, sah man auf dem Foto nicht viel von seinem Gesicht, da es verdeckt war. Und das, was erkennbar war, sah weit jünger aus, als heute und hatte rußverschmierte Haut. Allein die Steckbriefe der Strohhutbande hatten Taiyoko längst den Unterschied von Fiktion und Wahrheit aufgezeigt. Dazwischen tat sich eine breite, tiefe Kluft auf. Es blieb abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln würde, falls sich jemals etwas an dieser Inseleintönigkeit ändern würde. Ihr Standpunkt blieb klar umrissen: Sobald sich eine Möglichkeit böte, würde sie sich aus dem Staub machen. Die beiden sprachen nicht miteinander, denn es gab nichts zu besprechen. Alleinig das Wellenrauschen und das Kreischen vereinzelter Möwen sollte für viele ungezählte Stunden ihre begleitende Geräuschkulisse sein. Erst als sich die Sonne gen Abend senkte, die Füße vom Sandtreten schmerzten und die Mägen durchhingen, änderten sie instinktiv die Marschrichtung auf die Palmen zu. Zwischen ihren Stämmen versperrte Buschwerk den Weg und schon bald wandelte sich die Szenerie in einen Urwald, der einem sämtliche Orientierung raubte. Die Flora im Unterholz war vielfältig an Blühpflanzen in allen Farben und betörenden Düften. Wenigstens boten Bananenstauden dem Magenknurren Einhalt und der milchige Saft von Kokosnüssen musste als Flüssigkeitslieferant herhalten. Eine Rückkehr in Strandnähe war eine schnell beschlossene Sache, denn der unwegsame Dickicht gab nur unter kräftezehrenden Schwerthieben nach. Da war der Marsch durch den Sand das geringere Übel, zumal sich am Strand augenscheinlich weit weniger krabbelndes Viehzeug aufhielt als im Wald. Alsbald waren ihr Leiber von Mückenstichen übersät und von Kratzwunden überzogen. Der Anblick des Strandes versetzte sie beide urplötzlich in erschrecktes Staunen. Die kitschige Abenddämmerung im Regenbogenspektrum war einem blutroten Himmel gewichen. Das ölschwarze Meer brodelte und dampfte. Vom schneeweißen Sand war nichts geblieben als graue Asche und schwarze Kiesel. Feuer entfachte sich wie von Geisterhand überall und brannte die Vegetation nieder bis sie sich mit dem Aschestrand mischte. Je mehr sich die Abendsonne senkte, desto mehr verwandelte sich die Paradiesinsel in einen Vorhof zur Hölle. Es war Takeru, der als erster seine Sprache wiederfand, Taiyoko am Arm packte und hinter sich her schliff: „Los, komm!“ „Wohin... ?“ Das wusste Takeru selbst auch noch nicht so genau, denn bis auf Feuer, Asche und Dunkelheit war von der Postkartenidylle des Tages nichts geblieben. Also steuerte er instinktiv erhöhte Felsen an, die wohl vom Brand verschont blieben. Waren sie zuvor vom Dschungel verborgen worden, tauchten sie nun überall in loser Ansammlung auf. In der Ferne, wo er die Inselmitte vermutete, überragte ein hoher Berg den Brand. Der Felsen war heiß, jedoch nicht so sehr, dass er einem die Haut versenkte. Allerdings war er überzogen von Staub und Dreck, was die Optik der beiden Schutzsuchenden nicht sonderlich aufpolierte. Man fand Deckung zwischen zweier steiniger Vorsprünge und starrte fassungslos auf das Flammenmeer zu ihren Füßen. Und als ob es mit der eigenwilligen Verwandlung dieser Insel noch nicht genug wäre, setzte die Inselfauna dem Ganzen noch die Krone auf. „Was ist das denn?“, platze das Mädchen heraus, die das seltsame Wesen zwischen verkohlten Baumleichen und verbrannter Erde zuerst entdeckt hatte. Es war ein Vierbeiner und trug den geflügelten Rücken gen Himmel. Sein Körper bedeckte ein zinnoberrotes Löwenfell, ebenso die Beine mit den Löwentatzen. Sein Gesicht zierte eine gar grässliche Fratze, und in dessen Maul waren mehr Zahnreihen als üblich angeordnet, die beidseitig bis zu den spitzen Ohren reichten. Doch der Schwanz glich dem eines Drachen und hatte am Ende einen bedrohlich wirkenden Skorpionstachel. Obgleich das Untier nicht sonderlich größer als ein Wolfshund schien, so machte es einen furchterregenden Eindruck. „Ein Mantikor...“, stellte Takeru zögernd fest. Viele Gedanken schossen in diesem Moment durch seinen Kopf. War das Tier gefährlich? Müsste man es sogar töten? Oder würde der Mantikor von selbst gehen und sie verschonen, wenn sie die Ruhe und ihre Deckung behielten? Die Entscheidungen brauchte er nicht fällen. Eilig trieb sich das Tier weiter zum hohen Berge hinüber, wohl in dem guten Glauben, dort den Flammen entkommen zu können. Es war nicht nur allein der Gedanke darüber, ob sie beide in Sicherheit waren, was ihn beschäftigte. Seit er hier mit seiner Geisel gestrandet war, hatte sein Hirn allerhand mit Problemfindung und Lösungsoptimierung zu tun. Als Blackbeards Auftragsangebot über die Meer halte, klang die Entlohnung für die Herbeischaffung eines Hanyôs gerade für Kopfgeldjäger wie ihn mehr als ein Jackpot in seinen Ohren. Er gehörte wohl zu den wenigen, die sofort wussten, was unter dem Begriff „Hanyô“ zu verstehen war und wo man just so einen fand. Seine Beobachtungsgabe und sein Geschick, aus dem allgemeinen Dorftratsch nur die wichtigen Informationen herauszufiltern und zu speichern, hatten ihn seit jeher auf die richtige Spur gebracht. So war es ihm nicht verborgen geblieben, dass es in seinem Heimatort ein Mädchen gab, welches die Schule wie Unterwäsche wechseln musste, weil sie angeblich das abgrundtief Böse in sich tröge. In seinen Augen die leichtere Beute als dessen Vater. Einem Kopfgeldjäger war es vollkommen gleich, warum jemand gesucht würde oder getötet werden müsste. Hintergrundgeschichten und persönliche Empfindsamkeiten waren äußerst unattraktiv zu wissen und behinderten nur die Arbeit. Gefühlsduseleien durfte man sich nicht erlauben, auch wenn das Opfer noch so sehr um Gnade flehte. Alleinig für das eigene Überleben zählte nur, dass die Kasse klingelte, wenn ein Gesuchter ausgeliefert und somit ein Auftrag abgeschlossen wurde. Die Asche rieselte langsam wie Schnee zu Boden. Flocken der Vernichtung. Dazwischen tanzte der Funkenflug einen aberwitzigen Reigen. Wie Glühwürmchen. Seine Augen verloren sich in dem Glimmen und sein Innerstes verdrängte wütend eine traurige Erinnerung. Er hasste seither Glühwürmchen. Und Asche. Letztendlich waren diese beiden Traumbilder der Grund, seiner Heimat einst Hals über Kopf den Rücken kehren zu müssen. Die Bilder verfolgten ihn auf Schritt und Tritt, waren eingebrannt in den hintersten Hirnwindungen und leuchteten nachts klar und hell in seinen Träumen. Feuer! Nichts als Ärger hatte diese eine Stunde seines Lebens gebracht, die alles komplett verändert hatte. Da war sein Steckbrief und die Tage in der Marinearrestzelle noch das Mindeste. Er schluckte seinen Frust hinunter und machte geräuschlos kehrt zu seiner Gefangenen. Taiyoko hatte sich nur wenige Schritte von ihm in die Tiefe einer Felsspalte gekauert. Mit angezogenen Knien und versenktem Kopfe saß sie da und umklammerte ihr Schwert, als wäre es ein Rettungsring im stürmischen Wasser. Und obgleich er nicht einen Laut von sich gegeben hatte, wusste sie genau, wo er war und dass er auf sie zuging. Kurz vor ihren Füßen stoppte er und blickte nachdenklich zu ihr herunter. Es waren auch die unbedachten Worte über den Mantikor, die ihm zu denken gaben. Gewöhnlich waren Menschen nicht in der Lage, magische Geschöpfe zu erkennen. Es bedarf einer ganz gewissen Auswahl an Wesen, die dazu im Stande waren. Zu diesen gehörte zweifelsohne das Mädchen in seiner Begleitung. Als sie vor wenigen Minuten anstelle eines Löwen eine sonderbare Kreatur ausmachte, hatte sie wieder einmal mehr bestätigt, die Blutlinie der Kali-Kinder in sich zu tragen. Auch er hatte diesen Mantikor erkannt, war er selbst aber doch kein magisches Geschöpf. Die Teufelsfrucht gab ihm die Kraft dazu, obwohl er das nie irgend jemanden anvertraut hatte. Sie ließ ihn Dinge sehen, die das bloße Auge zu sehen nicht im Stande war. Und so war ihm das ascherne Paradies schon bei der Ankunft auf dieser Insel nicht verborgen geblieben, hatte er jedoch die Umstände falsch gedeutet. Einen Brand hatte er geschätzt, aber nicht den Untergang des gesamten Areals in wenigen Minuten. Ohne Worte spreizte er an beiden Händen Daumen und Zeigefinger so ab, dass sie jeweils ein „L“ bildeten. Dann drückte er die Fingerkuppen aufeinander, blickte durch die nun geformte Drachenfigur auf Taiyoko und zog die Hände nun langsam wieder auseinander, als würde er sein Blickfeld wie durch einen unsichtbaren Bilderrahmen begrenzen. Das neue Bild zeigte eine von einer grünlichen Aura umrahmten Taiyoko. Sie wog wie das Auf und Ab des Meeres um sie herum und zeichnete klar den Zusammenhang zum Meer auf. Es war ihm nicht neu, diese Aura nun sichtbar gemacht zu haben, aber das Katana war eine Neuentdeckung. Er hätte es wohl noch eine Weile angestarrt und sich an dem reinen weißen Licht ergötzt, welches einen schwerelos werden ließ, hätte das Mädchen ihn nicht angeblafft und überrumpelt. Plötzlich blickte sie genervt auf. Genau durch seinen Rahmen hindurch: „Was machst du da?“ „Gar nichts!“, wich er aus, setzte sich genau neben sie und führte die Reaktion herbei, dass sie sofort einen ganzen Meter weiter von ihm wegrutschte. Der Hunger hatte ihn Unwissenden in jungen Jahren die Aimai-Aimai-Frucht verschlingen lassen. Lecker anzusehen, aber mit bitterem Abgang. Alle Geschmacksnerven hatten sich in seinem Mund zusammengezogen. Danach erinnerte er sich nur noch an das große Brechen. Aber das brauchte sie alles gar nicht wissen. Und schon gar nichts, was dieses Höllenobst alles bewirkte. Er nahm lediglich aus den Augenwinkel Notiz von ihrem Positionswechsel und konzentrierte sich wieder auf seine Teufelskraft, mit deren Hilfe er noch einmal die Insel observierte. Feuer und Asche, soweit seine Kräfte reichten. Das war wohl das wahre Gesicht dieser Gegend. Taiyoko hingegen hatte nicht die Insel, sondern die Fingerzeichen ihres Gegenübers genau observiert. Es gab eigentlich nur eine Erklärung: „Wie heißt deine Teufelsfrucht?“ „Uninteressant!“, winkte er barsch ab und zuckte erschrocken zusammen, als sie die Saya nebst Schwert nur einen Hauch an seinem Kopf vorbei drohend an die Felsoberfläche zimmerte. In diesen Sekunden musste er ernsthaft erkennen, das die Geisel das Spiel umdrehte. Eine wahnsinnig schnelle Bewegung ihrerseits hätte ihn fast das Leben gekostet und er hätte es trotz seiner emsigen Ausbildung im Nahkampf überhaupt nicht bemerkt. Taiyoko war auf dem besten Wege die Oberhand zu gewinnen, und so, wie sie da so vor ihm hockte, mit diesem tödlichen Blick, den roten Augen und den entschlossenen Gesichtszügen, keine weiteren seiner Aktionen mehr zuzulassen. Er wusste nicht, ob er nun weinen oder lachen sollte. „Ich habe dich was gefragt! Außerdem hab ich mir eben überlegt, dass du mich wieder nach Hause bringen wirst!“ War das nun ein Marschbefehl oder eine Drohung? „Spalt' mir ruhig den Schädel. Dann bist du komplett allein...“, war das einzige, was er ihr entgegen zu setzen hatte. Seine Gesicht in den Handflächen verbergend zog er einmal kräftig die Luft ein. Doch statt frischer Luft war da nur der beißende, qualmige Gestank des Feuer. Er hasste Feuer. Und Asche. Dabei zählte er innerlich die Zahlen rückwärts runter. Wenn sie bis zur Null noch nicht zugeschlagen hätte, dann würde sie es heute auch nicht mehr tun. Der Schlag blieb aus. Der blutrote Himmel hatte sich von der Nachtschwärze gänzlich schlucken lassen. Kein Stern entsendete sein Licht durch die Schwaden. Selbst die bunten Polarlichter, welche sonst die letzten Tage über ihren Köpfen gefunkelt hatten, verloren sich im Nirwana des feurigen Infernos. Mit geschlossenen Augen saßen sie beide da, wischten gelegentlich über ihre vom Brandqualm tränenden Augen und hielten das aus, was da noch kommen würde. Seltsame Laute von Kreaturen kreischten über das Eiland. Ab und zu flackerten Schatten vorüber. Man hoffte, die Nacht würde nur endlich enden. Die ersten Sonnenstrahlen leckten das schwarze Meerwasser rein und glätteten die Wogen. Viele schwarze Kiesel spülten sich mit der Flut weit in das Inselinnere und wurden vom Licht der Sonne geweckt. Sie zerplatzten, glimmten wie kleine Tautropfen und sprossen zu jungen Pflanzen empor. Kaum war der gelbe Ball über den Horizont hervorgesprungen und hatte mit seiner Helligkeit und Wärme die letzten Ascheresten benetzt, ward die Insel magisch wieder zu neuem Leben geformt worden. Und als Taiyoko und Takeru die Augen öffneten, saßen sie wieder in dem Paradiesidyll des Vortages. Noch weitere zwei Male sollten sie den Tod und die Wiederbelebung ihrer Insel erleben und vor dem einen oder anderen Fabeltier die Flucht ergreifen müssen, bis sich draußen auf dem Meer ein schwarzer Punkt bewegte. Er wurde größer und größer... „... ein Schiff!“ Takerus Erstaunen über diese Entdeckung war derartig groß, dass er es zuerst nur für eine Fata Morgana hielt. Doch aus dem schwarzen Punkt bildeten sich langsam Konturen heraus. Ein einzelner Mast streckte sich gen Himmel, das Segel war ohne jegliches Abzeichen. Flache Aufbauten verbargen den wahren Tiefgang und würden es dem Kapitän nicht erlauben, sich den flachen Gewässern zu nähern. Es hielt tatsächlich eine Handelskogge auf sie zu. Schon bald warf sie den Anker und dann geschah erst Mal nichts weiter. Selten verirrte sich ein Besatzungsmitglied an Deck, doch die Kogge lag zu weit ab vom Schuss, als dass man hätte Genaueres erkennen können und solange man nicht wusste, ob dort draußen nun Rettung oder Verderben lauerte, hielt man sich auf Lauerstellung. Das musste auch das Mädchen einsehen, welches am Liebsten sofort aufgesprungen und lauthals zum Strand gerannt wäre. Ungeduld plagte sie den ganzen Tag, hegte sie doch Sorge, das Schiff würde wieder ablegen. Ohne sie. Das Tageslicht fiel einmal mehr auf die Seite und gab den Startschuss für die Brandrodung. Ein Moment, indem es nun zu entscheiden galt, die Kogge zu beobachten oder sich einen sicheren Platz fern von Feuer und Fabeltier zu suchen. Es war auch der Moment, wo Leben auf dem Schiff einsetzte. Fackeln flackerten auf und beleuchteten ein zu Wasser gelassenes Beiboot. Darauf ein großer tuchverhüllter Kasten. Vier Mann schienen zu Rudern, einer stand weiter hinter dem Kasten. Das war so rätselhaft wie interessant und ließ das aufmerksame Duo weiter dort bleiben, wo sie waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)