Raftel (2) von sakemaki (The Rainbow Prism) ================================================================================ Kapitel 13: 13 - "Tief im Untergrund ..." ----------------------------------------- (Anmerkung: Songzeilen aus dem Japanischen ins Deutsche aus „Chou“ von Tsukiko Amano) Es gab so einiges zum Grübeln für Zoro und darum achtete er auch nicht auf seiner Wanderung gen Heimat, wie viel an Zeit verstrichen war und welche Distanz er bereits zurückgelegt hatte. Es ging für ihn die Treppe aus Holzplanken wieder hinunter, durch den Wald der Gehängten hindurch und die steilen Felsenstufen in der Klippenwand hinab, bis sich das weite seichte Buchenwaldtal vor ihm auftat. Der Nachmittag war verronnen und so leuchtete die Abendsonne warm und märchenhaft durch das Laubwerk und verpasste allem einen gelborange farbigen Überzug. Vögel sangen zwischen den Wipfeln. Insekten tanzten zwischen Farnen und Gräsern. Leise floss fast unbemerkt ein versteckter Bach in einer Senke durch das Tal. Viele große, flache Findlinge bevölkerten wahllos den Waldboden, als hätten Riesen nach einem Fußmarsch ihre Stiefelsohlen ausgekratzt und die Steine aus dem Profil herunterfallen lassen. Nicht umsonst sprach man von diesem Tal von dem Schuhabdruck des Riesen, eben weil diese Talform einem solchen Abdruck glich. Irgendwann hatte Zoro sich auf einen dieser Findlinge gesetzt, starrte auf die Wasseroberfläche des Baches, als ob sie sich davon schneller bewegen würde und war unschlüssig. Allein dem dunklen Gang im Schrein folgend, war er tiefer und tiefer in den Berg geraten, doch eine Antwort hatte er dort unten nicht erhalten. Oder aber die Antwort lag so klar vor ihm, dass sie viel zu einfach war, um sie zu begreifen. Wie dem auch sei, hier mussten einige Puzzelteile zusammengesetzt werden. Und wenn man nicht so genau wusste, wie diese Teile überhaupt aussahen, so war es doch ein recht schwieriges Unterfangen. Es waren viele Fragmente einer längst vergangenen Zeit. Ein uraltes Ritual hauste diesem Berg inne, ein ebenso alter Liedtext fraß sich als Ohrwurm in seinen Gehörgang. Und je mehr er darüber nachdachte, desto mehr verstand er, dass seine Rolle in diesem ganzen Spiel lediglich diejenige war, dass er einst zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war. Denn hier ging es um Zwillinge und deren Bedeutung für einen aberwitzigen Glauben aus vergessenen Zeiten. Er ließ seinen Blick über den Bach hinweg in den Wald gleiten, ohne etwas besonderes zu fixieren. Die Insekten tanzten nach wie vor über den Gräsern. Doch einer dieser Tänzer war herausragend auffallend und tanzte nun auf ihn zu. „Was willst du jetzt schon wieder?“, fragte er den leuchtend roten Falter, der wie ein glimmender Funke aufgeregt flackerte. Er mochte etwas barsch im Unterton geklungen haben, doch er war ohne Ergebnis vom schwarzen Berg zurückgekehrt und hatte seit den Vorkommnissen in der Villa im Bambushain und dem Sieg über Mihawk geglaubt, dass Schmetterlingsthema wäre erledigt. Schlimm genug war es schon, dass seine Liebste wohl bis an ihr Lebensende mit einem Purpur-Mal am Hals herumrennen würde. „Ja, ich war da, aber ich weiß nicht, was das soll. Ich verstehe den Text nicht ganz.“ Als hätte der Falter seufzen können, glitt er langsam hinunter, setzte sich auf den flachen Stein neben ihn und spreizte die Flügel zum Abendsonnenbad. Zoro überlegte, ob wohl nur er diese Lichterscheinung sehen könnte oder auch andere. Ersteres wäre ziemlich dumm, denn er kam sich jetzt schon albern vor, mit einem blutroten Schmetterling aus Licht halbe Selbstgespräche zu führen, denn der Falter selbst war stumm. Doch wenn er ihn betrachtete und er umher flatterte, dann hörte er in seinem Inneren eine Stimme. Kuinas Stimme. Und er wusste seit der Szene am Vormittag auf dem Friedhof nicht so recht damit umzugehen. Die Gedanken der Vergangenheit wurden in die Gegenwart katapultiert, als er nun hier auf der Hälfte des Rückweges rastete und hörte, wie sich eine Gruppe von Menschen näherte. Obwohl man sie noch nicht sehen konnte, war ein Stimmengewirr deutlich zuzuordnen, welches ihm vertraut vorkam. Somit wechselte er von der Wasserseite des Felsens zur anderen Seite, an welcher der Pfad sich an den Stein schmiegte. Es überraschte ihn doch ein wenig, dass es seine Freunde für eine Notwendigkeit hielten, ihn suchen zu müssen. So schlimm war es nun doch nicht um seinen Orientierungssinn bestellt. Irgendwie war er immer pünktlich zurückgekehrt. Meistens jedenfalls. Nun ja, nicht immer, aber immer öfter. Und heute hatte er sich gar nicht mal verlaufen. Es blieb abzuwarten, was seine Freunde nun tatsächlich in diesen Wald verschlagen hatte. Nur noch wenige Meter und er würde es erfahren. Die Stimmen wurden lauter und er hörte Luffy und Usopp streithaft diskutieren, Nami genervt keifen und Robins zurückhaltendes Lachen. Nur wenige Schritte später tauchten sie zwischen den über den Weg herabhängenden Zweigen auf. „Hey, das ging ja schnell! Wir fahren weiter. Und die netten Leute im Dorf sagten, du wärst diesen Weg gegangen...“, sprudelte der Strohhutjunge hervor. Ein Grinsen huschte über Zoros Gesicht, denn an der Miene der übrigen Drei war abzulesen, dass man sich über eine sofortige Abreise so rein gar nicht einig gewesen zu sein schien, aber der Kapitän mal wieder alle anderen Meinung plump ignorierte. Da wäre es doch nur passend, wenn man dazu seine eigene Absicht kundtun würde. „Jetzt sofort?“, erkundigte er sich bei seinem Capt'n nach der genaueren Abfahrtszeit und erntete von ihm eine schmollende Bestätigung: „Robin will erst wieder so ein Porneglyph lesen. Aber danach legen wir ab!“ „Da wird es dich ja freuen, dass ich genau so ein Porneglyph hier schon mal gesehen habe...“ Er grinste in sich hinein. Besser konnte die Sache gar nicht für ihn laufen. Die Schrift der Porneglyphen war auch zugleich eine Schrift, welche von allen Kali Kindern ausnahmslos beherrscht und weitergegeben wurde. Man könnte fast sagen, es läge ihnen im Blute und müsse von ihnen nicht erlernt werden. Doch die Ausrottung der Kali Kinder führte auch zur Ausrottung des Schriftlesens und Schreibens. Als Zoro auf Raftel all seine Erinnerungen wiedererlangte, krochen auch unbekannte Erinnerungen in ihn hinein, die vorher nicht da gewesen waren. Es waren Fetzen des Wissens seiner Vorfahren. Nur leider reichten diese Bruchstücke nicht für das vollständige Entschlüsseln eines Porneglyphs. Mit einer Handvoll Schriftzeichen kam man einfach nicht weiter. Es war ein Wink des Schicksals, dass Robin ihren Weg hier entlang gewählt hatte. Da könnte sie ihm sicherlich das gefundene Porneglyph vorlesen. „Du hast so ein Ding gesehen? Aber das findest ausgerechnet du doch nicht wirklich wieder, oder?“, frotzelte Usopp, doch er kannte seinen Nakama nur zu gut, dass er ausgerechnet bei magisch-dämonischen Sachen immer den rechten Weg fand. Immer mitten hinein. Sehr zum Leidwesen der Langnase, die zwar beschlossen hatte, immer dann die „Ich-muss-zur-Sunny-zurück-Krankheit“ ausbrechen zu lassen, wenn es mal wieder überirdische Abenteuer gäbe, aber mit diesem Krankheitsbild beim Hanyô keinen Erfolg hatte. Gesagt, getan. Nunmehr zu fünft ging es den ganzen Weg zum Schrein wieder hinauf. Ein letztes Mal blickte Zoro zu seinem Sitzplatz zurück, doch der Schmetterling war verschwunden. Und während für ihn dieser Weg mehr als bekannt und somit uninteressant war, war er für die restlichen Vier um so spannender. Die Sonne senkte sich ihrem Feierabend entgegen. Die Passage an der Felsentreppe meisterten sie problemlos in der Dämmerung. Oben angekommen jedoch war der Zedernwald nun nicht mehr finster, sondern pechschwarz. Kaum die Hand vor Augen erkennend, stolperten sie langsam voran. Und sie wären vermutlich schneller vorangekommen, wäre da nicht einer dieser Szenen: „Ahh, da hinten is' was!“, kreischte es von der Langnase. „Wie kannst du da was sehen? Es ist stockdunkel!“, entgegnete ihm entnervt Zoro, der es sich von Usopp gefallen lassen musste, ihn wie eine Klette am Arm hängen zu haben und hinterher zu schleifen. „Ich habe die Dämonenspürkrankheit!“ Brüllendes Lachen kam es da seitens des Strohhutträgers. „Haha, is' ja auch klar. Du hängst an seinem Arm!“ „Schnauze!“, tadelte Zoro seinen Capt'n. Robin konnte so herrlich garstig sein. Ihr gefiel die amüsante Unterhaltung und musste noch einen oben drauf setzen, um das Ganze in einen großen Spaß gipfeln zu lassen. „Ich denke auch, dass hier im Wald schon lange niemand mehr seinem Leben ein Ende gesetzt hat. Du wirst dich geirrt haben, Usopp. Es soll sehr ruhig im Wald der Gehängten geworden sein.“ „Der Wald der Gehängten?“ kam es von Luffy, Usopp und Nami gleichzeitig. Der Gummijunge war neugierig begeistert. Usopps Finger gruben sich nun wohl so tief ins Zoros Arm, dass es bis zum Knochen nicht mehr weit sein konnte und Nami, die sich bis zu diesem Zeitpunkt still verhalten hatte, bekam nun doch die große Panik, wohin man sie hier wieder hergeleitet hätte. Hätte man Zoros Auge im Dunkel sehen können, dann hätte sein Blick die Archäologin auf der Stelle getötet. Mit solchen Freunden brauchte man wahrlich keine Feinde. „Danke, Robin!“, grollte es zynisch von ihm. Doch jeder Weg nahm irgendwann einmal sein Ende, nur um einen Neuen anschließen zu lassen. Die Steinlampen beleuchteten dezent flackernd den Treppenaufstieg und machten den ganzen Ort nur noch gespenstischer. Oben auf dem Vorhof des Schreins angekommen, sah man über einige Baumwipfel hinweg auf die letzten Strahlen der Abendsonne. An einem aufgehenden Nachthimmel funkelten die ersten Sternbilder gegen sie an. Längst hatte die Miko ihre Arbeitsstätte fein säuberlich hinterlassen und war heimwärts gezogen. So wirkte der Schrein aufgeräumt und verwaist. Mit einem tiefen Knarren öffnete die Gruppe die schmetterlingsverzierte Eingangstür, passierte die Halle mit ihren vielen Deckenlampions und kroch hinter dem Altar durch die kleine Tür in der Holzgitterwand, um dort vor der Tür zum schwarzen Gang zu stehen. Man sah Usopp an der weiß erblassten Nasenspitze an, dass sich seine Dämonenspürkrankheit nun wohl auf dem Zenit befand. Aber auch Nami sah nicht sonderlich erbaut aus, sich nun in einen finsteren Gang zu begeben. Doch alles Zähneklappern nutzte nichts, die Reise ging weiter. Die geraubten Altarkerzen flackerten wild im Luftzug, der irgendwo seinen Ursprung im Berg haben musste, und gaben nur einen schwachen Lichtschein ab. Mal gut, dass Usopp in seiner unendlich großen Tasche eine Stablampe hervorzaubern konnte. Der Gang war ein langer schmaler Tunnel. Stetig schlängelte er sich bergab immer mehr in die Tiefe. Toori an Toori mit Gebetsbändern reihten sich aneinander. Die einen intakt, die anderen vom Druck der Bergfelsen schon geborsten. Die Felswände waren kühl und nass vom Regenwasser, das sich durch die Ritzen der Gesteine drängelte. „Tief im Untergrund, grub ich ein Loch, ohne zu wissen, wohin es führte...“ Es waren diese Liedzeilen, welche man in dieser Gegend als eine Art Volkslied sang und nun begann es für Zoro auch einen Sinn zu bekommen. Es gab ziemlich viel für ihn am heutigen Tage zu grübeln. Ein Grund mehr, weshalb es besser gewesen wäre, er hätte Shimotsuki niemals mehr betreten. Nun aber war er hier und musste sich mit dieser anscheinend nicht abgeschlossenen Geschichte arrangieren. Wenigstens hatten sie nun das Ziel erreicht. Ein großer Hohlraum tat sich auf. Er schien weit oben an der Höhlendecke, welche man nur über ihren Köpfen erahnen konnte, einen Durchbruch in den Himmel zu geben, denn der Luftzug strömte von dort her. Genau darunter tat sich ein unendlich tiefes Loch auf, dessen Boden man nicht sehen konnte. Die Ränder dieses Loches waren zu einer klaren Kante fein herausgemeißelt und bildeten ein Quadrat. Zwischen Tunnelgang und Kante fand sich ein flacher quaderförmiger Stein, der die ungefähre Größe eines Bettes aufwies. Man war sehr verwundert über diesen Ort, spürte aber, dass sich hier einst entsetzliche Dinge zugetragen haben mussten. Das vermeintlich Böse lauerte hier in jeder Ritze, jeder Spalte, unter jedem Stein. Es war kein Ort, an dem man gerne verweilen wollte. Nami drängte Robin, doch bitte schnell ihr Porneglyph zu lesen. Hier wollte sie nicht bleiben. Und auch Usopp bekam schon wieder einen neuen Schub seiner Dämonenspürkrankheit, der abrupt endete, als Zoro ihm androhte, ihn unverzüglich in dem quadratischen Loch zu entsorgen, wenn das Geschrei nicht aufhören würde. Selbst Luffy, der zu vielen Macken seiner Crewmitglieder ein Schmerz befreites Verhältnis hatte, konnte den Widerhall der erschreckten Ausrufe von den Felsenwänden nicht ignorieren. Es dröhnte in den Ohren und ließ selbst die Felswände dieses schwarzen Ortes erzittern. Das Herz der Archäologin hingegen war für diesen Ort entflammt, hatte sie doch seitlich der Höhle das Objekt ihrer Begierde entdecken können. Schnell lief sie darauf zu und berührte den glattpolierten Stein mit seinem unentschlüsselbaren Text. Als würde sie der Steintafel einen Zauber auferlegen, um so ihr Geheimnis zu entlocken, glitten ihre Fingerspitzen immer schneller über die eingemeißelten Schriftzeichen und entzifferten sie. „Dieses ist die Sage der purpurnen Schmetterlinge. Schon seit Ewigkeiten rasen Seelen ruhelos im Höllenschlund umher. Ihnen ist es versagt worden, von einem Schmetterling ins Jenseits geleitet zu werden. Es gilt, diesen Schlund zu beruhigen oder die Seelen werden emporsteigen und alles in Dunkelheit töten. Die ewige Nacht endet erst, wenn das Ritual erfolgreich vollzogen wurde.“ Erschrocken hielt sie inne und fuhr mehrmals über das eine oder andere Schriftzeichen, als wäre sie für einen Moment unsicher. „Dem Schnittritual folgt das Purpurritual. Für das Schnittritual wird ein Auserwählter zum Kusabi. Er wird im Seiltempel an der Decke mit fünf Seilen fixiert. Die Seile schneiden sich tief in sein Fleisch ein, strangulieren ihn und bereiten unsägliche Schmerzen und Leid. Später wird er lebendig von verhüllten Priestern mitsamt der Seile in den Abgrund geworfen. Je mehr der Kusabi leidet, desto eher wird sich der Abgrund beruhigen lassen.“ Sie nahm die Finger vom kühlen Stein, atmete tief durch und fuhr dann fort. „Nun folgt das Purpurritual. Es wird mit Zwillingen vollzogen, wobei der jüngere Zwilling den älteren erwürgt. Der Jüngere ist der oder die Erstgeborene, da er oder sie verfrüht aus dem schützenden Mutterleib entschlüpfte. Während des Würgens, unterstützt von rhythmischen Klängen, hinterlassen die Handabdrücke auf dem Hals des älteren Zwillings einen Abdruck dem eines purpurnen Schmetterlings gleich. Dieser löst sich und steigt als Seele empor. Der Leichnam wird von zwei Trauernden in den Höllenschlund geworfen mit der Bitte um Ruhe. Der Überlebende jedoch erhält als Erinnerung und Zeichen der Vereinigung ein rotes Schmetterlingsmal und wird fortan als „Verbliebener“ von den Gläubigen verehrt und genießt hohes Ansehen.“ Ziemlich betreten und ratlos hatte man ihren Worten gelauscht. Dieser Ort war nicht nur schrecklich, er war einfach brutal und entsetzlich. Niemand wusste so recht, welche Worte man finden könnte, also beließ man es bei der Stille. Es war schlagartig klar geworden, welcher Fluch auf Tashigi zu lasten schien und da sich Zoros Hände zu Fäusten in den Hosentaschen ballten, musste es ihn im negativen Sinne ziemlich beschäftigen. Schweigend gingen sie zurück und der lange Gang schien nun ihm Gegensatz zu Robins vorgelesener Legende gar nicht mehr so unheimlich und gespenstisch. Der Tunnel war mal schmaler und mal weiter. Öfter mussten sie ihre Positionen wechseln. Mal ging man vorn, mal nebeneinander, mal hinten. „Und?“, fragte Luffy Zoro, als sie an hinterster Stelle gingen. „Weiß ich nicht“, kam es frustriert zurück. Nein, da passte so einiges nicht zusammen. Wenn man das Ganze einmal nüchtern betrachtete, dann war der schwarze Berg nichts anderes als ein alter Vulkan, der seit Jahrhunderten im Dornröschenschlaf lag und nicht mehr ausgebrochen war. Und dort, wo sie eben gewesen waren, in dieser Halle, dann war es nichts anderes, als ein erloschener Nebenkegel. Vollkommen klar, dass er beim letzten Ausbruch alles in Dunkelheit umhüllte und die Asche alles tötete. An solchen Hokuspokus zu glauben, einen Vulkan mit abergläubischen Ritualen beruhigen zu können, war in seinen Augen verabscheuungswürdig. Wie viele Zwillinge mochten schon diesen Weg beschritten haben? Wie viele Schmetterlinge mochten hier schon geflogen sein? Diese Vorstellung ließ einen erschaudern. Doch warum waren Tashigi und Kuina davon betroffen? Beide waren sich nie so begegnet, dass sie sich hätten erinnern können. Und hier an diesen Ort waren sie beide ebenso wenig geraten. Darüber hinaus war Kuina nicht die Erstgeborene. Der Legende nach hätte Tashigi Kuina den Hals umdrehen müssen und nicht umgekehrt. Ein Ritual, welches gar kein Ritual sein sollte, war gründlich schief gelaufen. „Die unauslöschbaren Narben von meinen Handflächen. Reiße einen Spalt in die rotbefleckten Wolken, mit meinen gebrochenen Schwingen. Ich brenne, ich brenne! Der Ort unseres Versprechens kehrt nie zurück. Sie, ich fliege besser, als du dachtest!“ Blöder Ohrwurm! Doch die Antwort musste irgendwo zwischen diesen Zeilen in der Legende und dem Lied stecken. Und da Kuina hier als Schmetterling umher flatterte, musste es da auch noch irgendetwas geben, was sie hier in seiner Welt hielt und sie nicht zu ihrem inneren Frieden führte. Das würde ein langer Rückweg mit unzähligen Fragen, welche in seinem Kopf fangen spielten, werden. Hätte Zoro auch nur für einen Augenblick gewusst, dass ein jedes Mal, wenn Kuina vor seiner Nase herumtanzte, weit entfernt Tashigi mit dem Leben rang, so wäre es ein Moment gewesen, wo er sich das rote Prisma zurückgewünscht hätte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)