Ich will keine Schokolade... von Sakurachan57 ================================================================================ Kapitel 13: Weihnachtszeit -------------------------- Wie immer schlecht gelaunt saß Vanitas auf dem Sofa im Wohnzimmer und schien seinen eigenen Bruder mit seinen Blicken töten zu wollen. Wir hatten heute den 08.12., den zweiten Advent und Sora hatte mich dazu genötigt mit ihm Plätzchen zu backen. Nach stundenlangem rumgenerve hatte ich schließlich eingewilligt und stand nun in der Küche und rollte den Teig für die Plätzchen aus. "Okay, ich glaube so müsste es gehen", meinte ich dann und legte das Nudelholz beiseite. "Tob dich aus, Sora" "Und was ist mit dir?", fragte er Brünette mich. "Du musst doch auch welche machen, Ven!" "Ähm... Sora, für wen denn? Vani wird sie wohl kaum essen", antwortete ich leicht verschmitzt. "Ich denke wenn sie von dir sind wird er sie bestimmt essen", sagte Sora dann. "Immerhin bist du sein Freund" "So wirklich überzeugt mich das nicht", sagte ich. "Naya", sagte Sora dann und beugte sich leicht zu mir vor, wobei Vanitas' Augen vor Eifersucht einmal aufblitzten. "Seid ihr zusammen seid hat er sich schon ein bisschen geändert. Er ist zwar immer noch das selbe Arschloch von früher, aber... Er ist anders. Irgendwo da drin ist jemand, der... "nett" ist" "Ich weiß", sagte ich und Sora sah mich perplex an. "Vani ist ein ewig schlecht gelaunter Mensch, der nichts von Romantik hält und pervers ist" Während ich sprach nahm ich Sora die Förmchen ab und begann die Plätzchen aus zu stechen. "Für andere ist es eben schwer mit seinem Charakter umzugehen, da er eben ständig schlecht drauf ist und kein Blatt vor den Mund nimmt. Leider stimmt bei ihm nicht ganz die Chemie, da er auch ziemlich schüchtern sein kann", erzählte ich weiter. "Schüchtern?", fragte Sora nach. "Ja", antwortete ich mit einem Lachen. "Er ist nicht gerne schwach. Er weint nicht in der Öffentlichkeit und zeigt auch nicht gerne andere Gefühle, da er sich so der Welt ausgeliefert fühlt" "Wow", meinte Sora dann. "Du weißt ja doch eine Menge über ihn" "Ja... Vor allem, dass er Weihnachten und vor allem den Valentinstag hasst", seufzte ich dann. "Aber ich habe ja auch meine Probleme damit" "Wegen der Schokolade?", fragte Sora, als wir das zweite Blech begannen und ich das erste schon mal in den Ofen schob. "Nicht nur", antwortete ich. "Auch wegen meinen... Eltern" Ich hatte dieses Wort lange nicht mehr in den Mund genommen, da ich wie ein Waisenkind gelebt hatte, das nur noch einen Bruder und eine Großmutter hatte. "Zur großen Weihnachtsfeier in der Schule, am Zwanzigsten ... wird deine Grandma da auch kommen?", fragte Sora dann. "Ich hoffe es", sagte ich. "Ich hab ihr sogar eine Einladung zugeschickt" "Ich würde sie gerne mal kennenlernen", meinte Sora dann, worauf ich nur lachte. "Keine Angst, du wirst sie erkennen, wenn sie kommt, denn sie ist das genaue Gegenteil zu John und Linda", sagte ich, als ich das zweite Blech in den Ofen schob. "So, jetzt müssen sie nur noch hoch backen" Sora bekam darauf ganz rosige Wangen, was mich zum lächeln brachte. "Und, hast du schon was von Roxas gehört?", fragte ich dann und konnte richtig sehen wie das Lächeln in sich zusammenfiel. Seid Riku wortlos mit Sora Schluss gemacht hatte war Sora dabei die Beziehung von Axel und meinem Bruder zu beobachten. "Er meinte letzte Woche zu mir, dass Axel mit ihm schlafen will", sagte er. "Aber ich bin mir nicht sicher, ob sie es wirklich getan haben" "Sie haben's nicht getan", warf Vanitas ein und wir sahen zu ihm. "Sonst wäre Goldlöckchen ja mit dem Aua- Popo rumgelaufen" Dabei grinste er gehässig und schien sich vorzustellen wie Roxas wohl dabei aussehen würde, bevor er in schallendes Gelächter ausbrach. "Ignorier ihn", meinte ich, als Sora mich verwirrt ansah. "Er ist nur beleidigt, weil ich ihn noch nicht ran lasse" Darauf sahen mich goldene Augen von der Seite finster an, bevor er die Arme verschränkte und wieder stur zum Fernseher sah, der allerdings ausgeschaltet war. "Stimmt... Warum hattet ihr eigentlich noch keinen Sex?", fragte Sora dann. "Ich meine... Ihr seid so direkt zueinander..." "Ich warte auf den richtigen Zeitpunkt", meinte ich, während mein Freund nur brummte. "Außerdem sollte er sich an unser erstes Mal erinnern" "Ah, du meinst, weil er sich an euer Outing nicht erinnern kann, weil er blau war?", fragte Sora nach, worauf ich nickte. "An dem Abend den dem er mir den Knutschfleck verpasst hat war er auch betrunken gewesen und auch daran kann er sich nicht erinnern", sagte ich noch. "Nur ich, ich kann mich noch sehr gut daran erinnern" "Ich auch", meinte Sora. "Ich hätte nie gedacht, dass du dich ausgerechnet in Vanitas verlieben würdest, Ven" "Es ist passiert", sagte ich und ging zu Vanitas ins Wohnzimmer. "Und ich will ihn um nichts in der Welt eintauschen" Er sah mich nur ziemlich missbilligend an, als ich mich neben ihn setzte und Sora schließlich die Plätzchen ein paar Minuten später aus dem Ofen nahm. "Nichts in der Welt?", fragte er dann leise nach. "Nein", antwortete ich bloß und erwiderte seinen Blick. "Und wann bekomme ich dich in mein Bett?", fragte er eindeutig zweideutig, als Sora ins Wohnzimmer kam. "Ich weiß nicht", sagte ich und legte einen Finger auf seine Lippen. "Am liebsten sofort", meinte er, als ich nicht weiter sprach und seine Augen blitzten einmal auf. "Idiot", sagte ich nur zu ihm und nahm meine Hand weg. Darauf sah er gleich wieder schlecht gelaunt drein, als ich zu Sora aufsah, der leicht rot geworden war. "Was ist?", fragte ich ihn. "Ähm... Die Plätzchen sind jetzt fertig... Der Zuckerguss und so-", stammelte er, bevor ich aufstand. "Okay, ich helf dir, aber die Schokolade musst du selbst drauf machen", sagte ich und folgte ihm in die Küche, worauf Vanitas wieder schlecht gelaunt brummte und die Arme verschränkte. "Fertig!", meinte Sora, als er über und über mit Schokolade übersät war und ich musste nun doch loslachen, da ich es mir schon ein paar Minuten lang verkniffen hatte. Vanitas hatte sich in der Zwischenzeit ein MAD- Heft aus unserem Zimmer geholt und sah jetzt auf. "Ven! Hör auf mich auszulachen!", rief Sora beleidigt, als ich mir den Bauch halten musste. Auch Vanitas begann seinen Bruder schamlos auszulachen, als Marlies und James vom Einkaufen wiederkamen. "Was ist denn hier los?", fragte Marlies und betrachtete ihren Sohn skeptisch. "Ich dachte ihr wolltet Plätzchen backen und nicht Sora in eines verwandeln" Darauf musste Vanitas noch heftiger lachen, als vorher und Sora sah seine Mum verwirrt an. "Du siehst aus wie ein mit Schokolade überzogener Apfel, Schatz", sagte sie zu ihm, wo bei ihm der Groschen fiel, weshalb wir so gelacht hatten. "Sorry Sora, aber du siehst echt zum schießen aus", meinte ich zu ihm und wischte mir eine der Lachtränen weg. "Ist Okay", sagte er nur und ging ins Bad, um sich von der Schokolade zu befreien. "Ihr scheint ja euren Spaß gehabt zu haben", meinte Marlies dann zu mir. "Ähm ja", gab ich zu. "Wir haben eben John und Linda getroffen", sagte sie dann und selbst Vanitas verschluckte sich. "Und sollen Grüße ausrichten" "Die beiden können mich mal", sagte ich genauso abfällig wie Vanitas es tun würde und meine gute Laune war weg. "Ich werde nicht nach Hause gehen... Ich bin dort doch gar nicht mehr willkommen" "Ich denke, dass du trotzdem dort zurück musst, Ventus", sagte Marlies ernst und ich sah sie verwundert an. "Sie sind immer noch deine Eltern und du kannst nicht für immer hier bleiben, Junge. Ab Januar sind wir gezwungen dich wieder nach Hause zu schicken" "Was?!", hauchte ich geschockt und auch Vanitas kam nun in die Küche. "Ich soll zu den beiden zurück?" Marlies nickte. "Ab dem ersten Januar musst du zu deinem gesetzlichen Vormund zurück" "Warum?", fragte ich mit vor Angst rasendem Herzen. "Dein Vater will das so", antwortete Marlies. "Er hat schon einen Anwalt gegen uns eingeschaltet, da wir angeblich seinen Sohn entführt haben und jetzt musst du zum ersten Januar zu deiner Familie zurück" "Aber diese Menschen sind nicht meine Familie!", rief ich. "Sie... Sie werden mich nicht akzeptieren, gar als ihren Sohn behandeln und ich will mich nicht wegen ihnen verstellen müssen" "Ven...", sagte nun auch Vanitas, der keine Ahnung hatte was er sagen oder tun sollte. "Wissen sie, dass du mit Vanitas zusammen bist?", fragte Marlies dann nach. "Ich glaube nicht. Sie haben sich bisher ja nur mit Roxas herumschlagen müssen", antwortete ich, als Vanitas mich an den Schultern packte. "Die beiden müssen denken einen normalen Menschen aus dem Haus gejagt zu haben", sagte Marlies darauf. "Statt des Homosexuellen" "Dabei sind wir beide schwul!", rief ich und lehnte mich leicht an Vanitas' Brust. "Sie wollen es nur nicht sehen" "Dann musst du es ihnen zeigen", meinte Marlies. "Ich bin zwar auch nicht der große Fan von Homosexualität, aber an Homophobie leide ich nicht!" Ich sah sie darauf eine kleine Weile an, bevor ich zu Vanitas aufsah, der ein gehässiges Grinsen auf den Lippen trug. "Zeigen wir ihnen, dass wir ein richtiges Paar sind, Vani", sagte ich dann zu ihm, worauf sein Grinsen nur breiter wurde. Eine Woche später, am 15.12. dekorierten wir weiter die Wohnung, wobei man unter "wir" nur Sora und mich verstehen konnte, da Vanitas nur faul auf dem Sofa saß und nichts tat. In der Zwischenzeit war auch nicht sehr viel passiert, nur dass Kairi ihr bestes tat, um Vanitas und mich auseinander zu bekommen, was beim besten Willen nicht klappte. Und Sora war seinem Ziel auch kein Stück näher gekommen... "Man, ich bin fix und fertig", seufzte ich erschöpft, als ich mich am Abend einfach auf mein Bett fallen ließ. "Was macht ihr euch auch die Mühe und hängt den ganzen Scheiß überhaupt auf?", fragte Vanitas dann und ich richtete mich zu ihm auf. "Hinterher müsst ihr es sowieso wieder ab machen" "Schon", meinte ich. "Aber Aqua und Naminé kommen am 25. Dezember hier her, um mit uns Weihnachten zu feiern" "Soll heißen?", fragte er und sah mich ausdruckslos an. "Es wird Weihnachten gefeiert, Vani", antwortete ich nur. "Mit allem Drum und Dran" Er stöhnte darauf nur genervt auf und legte sich sein Heft auf sein Gesicht. "Das ist nicht euer Ernst?" "Ich habs mir nicht ausgesucht", meinte ich nur. "Mir reicht auch nur ein Tag nur mit dir allein" "In meinem Bett?", fragte er und ich gähnte unbewusst einmal, bevor ich leicht grinste. "Auch", sagte ich nur und kurz darauf landete sein Heft auf dem Boden, da er seinen Ohren nicht glaubte. Seine Augen sahen mich fassungslos an, mit der Frage >Hat er das wirklich gesagt?< Er wollte schon länger mit mir schlafen und machte immer wieder leichte Andeutungen, doch richtige Versuche hatte er noch nicht gestartet... "Zeig mir wie sehr du es wirklich willst, Vani", sagte ich dann leise und seine Augen weiteten sich wieder, bevor sie einmal aufblitzten. Ich stand darauf auf und verließ noch mal das Zimmer, um mich duschen zu gehen, wobei ich wie immer meine Schlafklamotten gleich mitnahm. Mit einem Handtuch auf den Schultern kam ich zwanzig Minuten später wieder zurück, bevor ich einmal herzhaft gähnte. Ich war hundemüde und wollte nur noch schlafen. Vanitas lag wie vorhin, als wäre nichts passiert auf seinem Bett und las sein Heft zu Ende, als ich ins Zimmer kam. "Nacht", sagte ich müde zu ihm, worauf er nur brummte, bevor ich mich in mein Bett legte und schnell einschlief. Der Tag darauf war etwas... anders. Er begann schon merkwürdig, als Vanitas vor mir wach wurde und mit seiner nackten Brust vor meiner Nase herum lief. Auf dem Weg zur Schule schien sein Blick noch kälter zu sein und im Unterricht verirrte sich eine Hand auf meinen Oberschenkel. "Finger weg!", zischte ich mit roten Wangen, doch er nahm seine Hand nicht weg, sie schien höher zu rutschen, als er dieses gewisse Grinsen auf den Lippen hatte. "Vanitas, nimm deine Griffel da weg!" Schließlich nahm er sie doch weg und wandte sich von mir ab. "Vani-" "Ventus, lies uns doch bitte Absatz drei vor", unterbrach Mr. Clairevaux mich, da wir gerade Geschichte hatten... "Was ist denn mit dir los?", fragte ich ihn auf dem Weg in die Pause. Er grinste mich nur an, bevor er etwas sagte, was mir nicht wirklich gefallen wollte. "Zeig mir wie sehr du es wirklich willst" Ich schluckte darauf nur, als Aqua aufholte. "Was war denn da vorhin mit euch los?", fragte sie gleich. "Vanitas will mit mir schlafen", antwortete ich nur, bevor wir die Cafeteria betraten. Ich seufzte gestresst auf, als ich nach Monaten mal wieder allein nach Hause ging. Vanitas war den Tag über in ein... notgeiles Etwas mutiert, dass er von Mr. Clairevaux in der Mathestunde Nachsitzen bekommen hatte und ich hatte nicht so wirklich Lust auf ihn zu warten. Sora dagegen war wohl schon zu Hause, da er eine Stunde früher Schluss gehabt hatte. "Ven, wie kannst du nur!?", rief dann plötzlich eine bekannte Stimme, die ich etwas länger nicht mehr gehört hatte und horchte auf. Ein paar Meter weiter an einer Ecke stand Roxas mit Axel und vor ihnen standen doch tatsächlich Demyx und Zexion. "Wie kannst du Vanitas nur durch so einen ersetzen!?", rief Demyx wieder, während Zexion sich den Kopf hielt und Roxas zu seinem Lover zurück wich. "War er dir etwa nicht gut genug?" Langsam ging ich auf die vier zu, wobei nur Zexion mich zu bemerken schien. "Was ist denn hier los?", fragte ich und sie sahen mich alle an. "Ven!", keuchte Roxas erleichtert, während Demyx zwischen uns hin und her sah. "Kennst du diesen Typen?" "Ja, mach dir mal keine Sorgen, der beißt nicht", antwortete ich mit einem Lächeln. "Geh du ruhig nach Hause, Rox. Ich kümmer mich um die beiden" "Gut, wie du meinst", sagte Roxas darauf, ergriff Axel am Handgelenk und zog ihn mit sich davon. "Hallo", wandte ich mich dann an meine zwei Freunde. "Lange nicht mehr gesehen" "Ven!", rief Demyx jetzt und fiel mir an den Hals, wobei ich Roxas bemerkte, der noch mal stehen geblieben war. "Also war das eben dein Bruder gewesen?", wollte Zexion gleich wissen, als sein Freund mich wieder losgelassen hatte. "Ja. Der Typ neben ihm war sein Lover, ein angeblicher Lehrer", antwortete ich. Zexion hob darauf ungläubig eine Augenbraue. "Der soll Lehrer sein? Mir sieht er nicht danach aus" Ich lachte darauf leicht auf. "Ich kann mir das auch schlecht vorstellen, da er nur in den neunten Klassen unterrichtet" Zexion schüttelte darauf nur seinen Kopf. "Aber was macht ihr hier? Habt ihr nicht auch Schule?", fragte ich dann, worauf Zexion mich ausdruckslos ansah. "Nein", meinte Demyx dann und ich sah ihn an. "Wir haben dieses Jahr keine Schule mehr" "Nicht?", fragte ich und hob skeptisch eine Augenbraue. "Nein", meinte auch Zexion. "Sie ist vorübergehend geschlossen worden, da sie umgebaut wird. Und da haben sie uns diese eine Woche zu den Weihnachtsferien dazu gezählt" "Ah", ich nickte nur. "Wo sind eigentlich die anderen?" "Hier!", ertönte Marluxias Stimme hinter mir und ich drehte mich zu ihm um. "Marluxia!", rief ich froh ihn zu sehen, als ich auch Larxene neben ihm erkannte. "Hallo, Ven", grüßte er und hatte eine Rose in der Hand. "Wo hast du denn Vanitas gelassen?" "Er muss nachsitzen", meinte ich nur und dachte an den Tag zurück. "Nachsitzen?", fragte Marluxia etwas überrascht und auch die anderen schienen überrascht. "Was hat er denn getan?" Ich wurde darauf leicht rot. "Naya... Er hat offen gezeigt, dass er mit mir schlafen will" "Ihr hattet noch keinen Sex?", fragte Demyx ehrlich überrascht. "Nein", sagte ich nur und sah zu Boden. "Irgendwie... trau ich es mir nicht zu..." "Du brauchst davor keine Angst zu haben", meinte Marluxia aufmunternd und legte eine Hand um meinen Nacken. "Das ist ganz normal" "Hm" "Ich habe eine Idee", meinte Marluxia dann, wobei mir dieser Unterton gar nicht gefiel. "Schenk ihm doch eine Nacht mit dir zu Weihnachten. Ich glaube darüber würde er sich am meisten freuen" "Stimmt", sagte ich dann langsam. "Ich hatte noch gar kein Geschenk für ihn..." "Dann hätten wir das auch erledigt", meinte Marluxia, worauf ich nur lächeln konnte. "Genau", meinte auch Demyx. "Also können wir ja was unternehmen" "Ohne Vanitas?", fragte ich nach. "Ohne Vanitas", antwortete er. "Na gut", willigte ich ein und fuhr mit ihnen mit. Ich kam erst relativ spät nach Hause und war auch etwas bepackter als vorher. "Oh, hallo Ven", grüßte Marlies mich, als ich gegen 20:30 Uhr die Wohnung betrat. "Wo warst du denn den ganzen Tag?" "Hallo Marlies", grüßte ich zurück. "Ich war noch mit Freunden unterwegs, Weihnachtseinkäufe" "Ah", machte sie nur, da sie mir kein Wort glaubte. Ich machte mir nicht viel daraus und machte mich auf den Weg in Vanitas' und mein Zimmer, wo ich ihn unterwegs auf dem Sofa im Wohnzimmer traf. "Hey", meinte ich, doch er sagte nichts, las grimmig sein Heft weiter. Ich seufzte nur und ging ins Zimmer, zog mich dort um. Dann setzte ich mich in meinen Schlafklamotten neben Vanitas im Wohnzimmer aufs Sofa. Ohne groß auf ihn zu achten schaltete ich dann den Fernseher an und zog mein Bein an meine Brust, als meine Lieblingssendung begann. "Du hast mir gesagt, dass ich dir zeigen soll wie sehr ich es will", sagte er dann plötzlich schlecht gelaunt. "Ja, und?", antwortete ich, ohne den Blick vom Fernseher zu nehmen. "Dann bist du nicht da?!", fragte er gereizt. "Was soll der Scheiß?" Ich hob einen Mundwinkel und sah ihn aus den Augenwinkeln an. "Eifersüchtig?" Er fuhr darauf zu mir herum, funkelte mich böse an. "Du brauchst nicht eifersüchtig zu sein", meinte ich darauf, als auch Sora dazu kam. "Ven, willst du noch was zu essen haben?", fragte er und ich sah zu ihm. "Ja, gerne", erwiderte ich nur. Vanitas sah mich weiterhin schlecht gelaunt an. "Ich musste ihn heute den ganzen Tag ertragen, ihn und seine scheiß Art", meinte er dann. "Weihnachten hier, Weihnachten da, bäh!" "Jetzt weißt du warum ich nicht da war, Vani", meinte ich und er kniff seine Augen leicht zusammen. "Mit der Zeit kann er schon ziemlich anstrengend sein" "Mit wem warst du unterwegs?", fragte er dann weiter. "Mit mir", antwortete ich bloß. Er verengte nur wieder seine Augen, da er mir nicht glaubte. "Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Vani", meinte ich nur. "Alles ist in Ordnung" Er brummte nur und erlaubte es sich seine Hand auf meinen Oberschenkel zu legen. Diesmal ignorierte ich die Hand und sah gelassen meine Sendung weiter, auch als seine Hand höher rutschte. Kurz darauf stellte sich Sora vor den Fernseher und versperrte mir die Sicht, weshalb ich ihn böse ansah. "Hier ist dein Essen", sagte er nur, blieb jedoch stehen. "Was ist denn noch?", wollte ich wissen. "Glaubst du an den Brauch des Mistelzweigs?", fragte er nur. "Mistel-", begann ich und brach gleichzeitig wieder ab, als ich bemerkte, dass über mir besagter Mistelzweig hing. Um genau zu sein hing er über Vanitas und mir. Und wer war ich, wenn ich nicht wusste was das bedeutete? "Ja, ich glaube daran, wer tut das nicht?", fragte ich schließlich leicht verwirrt, doch Sora nickte nur zu Vanitas rüber. Ich sah darauf meinen Freund überrascht an. "Weißt du wozu Mistelzweige da sind, Vani?" Er nahm darauf seine Hand weg und verschränkte seine Arme. "Muss ich das?" "Wäre besser", meinte ich mit einem leisen Lachen, worauf er mich böse anfunkelte. Ich lächelte nur und begann meine schnell warm gemachte Kartoffelsuppe zu essen. "Mistelzweige sind für Weihnachten sehr wichtig, Vani" Er brummte nur, während Sora sich zu uns setzte. "Wenn zwei Menschen unter einem Mistelzweig stehen, sitzen oder was weiß ich müssen sie sich küssen", klärte ich meinen Freund auf. "Aber wenn du keinen Kuss willst, kann ich ja Sora küssen" "Vergiss es!", fauchte er sofort und sah mich schlecht gelaunt an. "Diesen gottverdammten Giftzwerg küsst du nicht! Du gehörst mir!" Ich hatte mit dieser Reaktion gerechnet und winkte ihn deshalb mit einem Finger zu mir. Er küsste mich einfach und wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich bestimmt seine Hände auf meinen Beinen weg geschlagen. Doch ich tat es nicht. "Du gehörst mir", sagte er noch mal relativ besitzergreifend, worauf ich leicht schmunzeln musste. Dieses >Du gehörst mir< schien in seinem Wortschatz >Ich liebe dich< zu heißen. "Ich liebe dich auch, Vani", sagte ich deshalb, bevor er sich von mir entfernte. Wieder lächelte ich nur, bevor ich meine Suppe weiter aß von der ich es geschafft hatte nichts zu verschütten. "Wir wollen morgen auf den Weihnachtsmarkt hier in der Nähe gehen", sagte Sora dann plötzlich und ich sah zu ihm auf. "Weihnachtsmarkt?", fragte ich nach. Er nickte. "Wollt ihr vielleicht mitkommen?" "Naya...", begann ich. "Ich kann mir vorstellen, dass Vani nicht mitkommen will, aber ich war letztes Jahr schon auf keinem Weihnachtsmarkt, also warum nicht?" "Cool!", meinte Sora. "Die anderen und auch Roxas werden auch da sein" "Ah", machte ich. "Willst du dein Glück versuchen?" "Ich weiß nicht", meinte der Brünette. "Ich hab nämlich keine Ahnung, ob dieser Idiot auch dabei sein wird" "Ach so...", meinte ich. "Du könntest trotzdem versuchen ihm deine Gefühle zu gestehen oder ihn unter einen Mistelzweig zu bekommen. Ich bin sicher, nicht nur hier sind welche aufgehängt worden" "Ja, warum eigentlich nicht?", murmelte Sora in seinen unsichtbaren Bart, was mich leicht lächeln ließ. "Wirst du ihn richtig küssen?", fragte ich und Sora wurde sofort rot. "Richtig... küssen?", stammelte er zusammen. "Ja! Mit Zunge, man", meinte Vanitas neben mir genervt, worauf ich den Brünetten verschmitzt ansah. "Ä- Ähm, ich weiß nicht", stammelte Sora wieder. "Er ist meine erste wahre Liebe. Mit Riku war ich immerhin nur zusammen, um mich halbwegs von ihm abzulenken..." "Du warst schon recht hart zu ihm, weißt du das?", meinte ich dann. "Willst du dich nicht wenigstens bei Riku entschuldigen?" "Wofür? Dass ich ihn benutzt habe?", fragte er sarkastisch. "Ähm ja? Ich finde er hat eine Entschuldigung verdient", antwortete ich, während Vanitas begann durch die Sender zu zappen, da meine Sendung vorbei war. "Das kann ich doch niemals bringen!?", rief Sora dann. "Er wird mich nicht mal mit dem Arsch ansehen!" "Doch, das wird er", sagte ich bestimmt. "Ich weiß, dass er dich noch immer liebt" "Was? Woher?", stammelte er. "Er wirft dir noch immer verliebte Blicke zu", erwiderte ich. "Du merkst es nur nicht, da du nur noch Augen für Roxas hast und Axel einen langsamen und qualvollen Tod wünschst" Er schwieg darauf nur und biss sich auf die Lippen. "Du solltest dich bei ihm entschuldigen, Sora", meinte ich darauf noch mal. "Na gut", willigte der dann ein. "Ich mach's. Aber wenn etwas schief geht bist du Schuld, Ven" "Okay", sagte ich nur. "Ich übernehme die Verantwortung" "Und was wollt ihr eigentlich wegen Kairi machen?", wollte Sora dann wissen, um vom Thema abzulenken. "Diese Schlampe soll schön ihre Krallen bei sich behalten", meinte Vanitas sofort schlecht gelaunt. Ich musste darauf leicht lachen, da ich gewusst hatte, dass sowas kommen würde. "Ja, Vani wird schon verhindern, dass irgendwas passiert", meinte ich. "Also brauche ich mir da keine großen Sorgen zu machen" "Meinst du?", fragte Sora nach. "Immerhin wird er nicht immer bei dir sein, um seine schlechte Laune an ihr auszulassen" "Ach, das wird schon schief gehen", meinte ich optimistisch. "Na gut, wenn du meinst", sagte Sora nur noch. "Sora, du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen", sagte ich dann zu ihm. "Und wenn doch was passiert... Will ich nicht wissen was dann geschieht" "Ähm... Ich ehrlich gesagt auch nicht", gab Sora noch zu. Etwas später lag ich dann in meinem Bett und konnte trotz des ziemlich anstrengenden Tages nicht schlafen. Marluxias Worte hielten mich wach. Immerhin hatte er vorgeschlagen, dass ich am Weihnachtstag mit Vani schlafen sollte. Doch... wie gesagt wäre es das erste Mal, das allererste Mal, auch für Vanitas. Und wenn ich ehrlich war war ich deswegen nicht nur nervös. Demyx und Zexion hatten schon mehrmals miteinander geschlafen und Zexion hatte mir auch nur widerwillig davon erzählt... Es sollte unter anderem auch weh tun. Aber ich wusste nicht was ich Vani sonst zu Weihnachten schenken sollte, also musste mein Hintern wohl oder übel dran glauben. In diesem Moment ging plötzlich die Matratze meines Bettes weiter runter und ich bekam fast einen Herzinfarkt, als Vanitas sich in mein Bett schlich. Er rutschte auch relativ nah und ich spürte auch seinen Atem im Nacken, als er seinen Arm um meine Hüfte schlang, nachdem er uns zugedeckt hatte. Ich erlaubte mir darauf ihn ein bisschen zu ärgern und tat so als ob ich schlafen würde, als ich nach seiner Hand griff und sie an mein Gesicht zog. "Eh?!", gab er unbewusst von sich. "Ven!?" Er versuchte seine Hand erst weg zu ziehen, doch irgendwann gab er auf, da mein Griff relativ stark war. Dann musste ich einfach kichern und drehte mich zu ihm, hielt seine Hand in einem festen Griff. Er wurde darauf rot, da er erwischt worden war und wollte aufstehen, doch ich hielt ihn auf. "Wo willst du denn hin?", fragte ich ihn und er hielt inne, hielt jedoch den Mund. Ich ließ seine Hand los und ergriff seinen Oberarm, bevor ich ihn wieder zu mir zog. "Vani, wenn du mich nachts in deinen Armen halten willst, brauchst du es nur zu sagen", sagte ich dann leise. "Ich habe nichts dagegen" Er schluckte darauf nur und legte dann langsam seine Hand wieder auf meine Hüfte. Nachdem ich ihm eine ganze Weile in die Augen gestarrt hatte kam mir eine Idee, sodass ich mich aufrichtete und Vanitas beinahe aus dem Bett fiel. Schnell kletterte ich über ihn und begann unsere Nachttische aus dem Weg zu schieben, da ich unsere Betten wieder zusammenschieben wollte. Als ich es geschafft hatte scheuchte ich Vanitas aus meinem Bett und schob mein Bett in die Mitte des Zimmers, bevor Vanitas es mir mit seinem Bett gleich machte. "Schon besser, meinst du nicht?", fragte ich ihn, als er neben mir stand, doch er antwortete nicht. Er griff nur nach meinem Oberarm und zog mich mit einem wirklich festen Griff zu sich, bevor er mich einfach küsste. Ich fiel darauf rücklings auf das Bett und fand mich kurz darauf unter ihm gefangen und auf das Bett gepinnt wieder. "Was-", begann ich, doch er ließ mich nicht aussprechen, bevor er sich wieder zu mir runter beugte und seine Lippen hart auf meine presste. Ich erwiderte seinen Kuss, ließ unsere Finger ineinander verschränken und vergaß beinahe wo wir eigentlich waren. Als er sich von mir entfernte und mir in die Augen sah schlug mein Herz einmal laut auf, da ich mich fragte was er jetzt wohl vor hatte. Doch er schien meine Unsicherheit, Nervosität, gar Angst zu bemerken und ließ ganz von mir ab, bevor er auf sein Bett kroch und mir den Rücken zu wandte. Schnell richtete ich mich auf und sah ihn noch eine ganze Weile bedrückt an. "Vani", sagte ich dann, doch er reagierte nicht. "Es tut mir leid..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)