Ich will keine Schokolade... von Sakurachan57 ================================================================================ Kapitel 9: Rückkehr ------------------- Drei Tage später, an dem Abend an dem wir uns in der Bar trafen wollte ich mich auch wieder mit Zack treffen und ihm erzählen was passiert war. Ich fragte mich allerdings nur, ob das klappen könnte. Doch ich war zuversichtlich, als Vanitas genau wie das letzte Mal plötzlich verschwunden war, kaum dass wir angekommen waren. "Wo ist er denn schon wieder so schnell hin?", fragte ich mich laut. "Zu einer der dunklen Ecken", erwiderte Marluxia neben mir und ich hob eine Augenbraue. "Er hofft dort Ablenkung zu finden" "Ablenkung?", ich war verwirrt. "Gut. Unser Vanitas scheint schon länger in dich verliebt zu sein, Kleiner", meinte Marluxia und ich nickte. "Doch wenn er hier war, ist er oft außer Kontrolle geraten und das wäre wohl nicht so gut für dich ausgegangen, oder?" Ich schluckte, als ich daran dachte wie Vanitas normalerweise war und dann wie er wohl war, wenn er betrunken war. "Und, obwohl dus glaubst oder nicht, das wollte er dir nicht antun", hängte der Rosahaarige noch hinten dran. "Das ist wirklich unglaublich", meinte ich fassungslos "Er liebt dich, nur kann er das nicht wirklich zeigen", meinte Marluxia noch, bevor auch er in der Menge verschwand und ich allein zurück blieb. Nach einer kleinen Weile kämpfte ich mich wieder zur Bar durch und setzte mich auf einen der Barhocker. "Na, wieso so niedergeschlagen, Kleiner?", fragte Reno mich gleich. "Wie soll ich sagen... Ich hab es geschafft meiner großen Liebe zu sagen, dass ich ihn liebe, er erwidert meine Gefühle auch, nur...", begann ich. "Ja?...", fragte er nach. "Ich weiß nicht wie ich mit ihm umgehen soll, da er selbst nicht mit Gefühlen umgehen kann", beendete ich meinen Satz. "Ah", sagte er und stellte mir einen Schnaps hin. "Ist aufs Haus" "Danke", sagte ich nur. "Ven!", hörte ich dann Zack und spürte wie er mir auf den Rücken schlug. Kurz darauf saßen dann Cloud und Zack rechts und links neben mir. "Hi", sagte ich nur. "Da bist du ja", meinte Zack. "Wir haben dich schon gesucht" "Ich bin noch nicht lange hier", meinte ich bloß. "Ach so", sagte Cloud. "Aber was ist denn los? Du wirkst so niedergeschlagen" "Er hat Probleme mit seinem Freund", antwortete Reno leise, als ich nicht antwortete. "Mit... deinem Freund?", fragte Cloud skeptisch nach. Ich nickte. "Wir sind zusammen" "Du... Er erwidert deine Gefühle?", fragte Cloud ungläubig. Wieder nickte ich. "Aber dieses Arschloch versteht anscheinend nicht sehr viel von Gefühlen" "Was hast du denn erwartet?", fragte Cloud. "Es ist Vanitas und dass du dich in ihn verliebt hast kann ich sowieso nicht glauben" "Ich liebe ihn", sagte ich. "Und ich habe meine Gründe" "Ven!", ermahnte Cloud mich. "Er wird dir schneller das Herz brechen als dir lieb ist" "Na und?", meinte ich. "Soll ers nur machen. Wenigstens war ich mit ihm zusammen und habe ihn geküsst!" "Ihr... Ihr habt euch geküsst?", fragte Zack fassungslos. "Ja", sagte ich nur noch, stand auf und ließ die beiden allein zurück. Ich blieb kurz stehen und seufzte einmal, bevor ich mich auf die Suche nach dem Schwarzhaarigen machte. Irgendwann fand ich ihn auch in einer der Kuschelecken mit einem Whisky und neben Marluxia sitzend. Als dieser mich sah winkte er mich zu sich und bedeutete mir seinen Platz einzunehmen. "Er ist betrunken", wisperte er noch, bevor er mich einfach mit Vanitas allein ließ. "Mar-", fing ich noch an, doch er war schon weg. Dann sah ich zu Vanitas, der irgendwas vor sich hin murmelte. "Es wird nie klappen...", er klang ziemlich beschwipst und schien seine Umgebung kaum noch wahr zu nehmen. "Marlux- Marluxia, es wird nie zwischen uns klappen... Er- Er *hicks* Er liebt mich doch gar nicht..." Ich verengte darauf nur meine Augen. Wovon sprach er bitte? "Er will nur- nur mit diesem Schwachmaten zusammen sein", sagte er dann und nahm einen großen Schluck von seinem Whisky. Anscheinend war er doch ziemlich gefühlsduselig, wenn er betrunken war. "Er hat mich nur angelogen-", sagte er noch, als sich bei mir etwas umlegte und ich ihm eine runterschlug. "Hey!", rief er. "Was-" Er hielt inne, als er mir in die Augen sah und nicht Marluxia. "Ven?" Dabei schlug mein Herz einmal auf, als er meinen Namen in den Mund nahm. Er hatte mich gerade bei meinem Namen genannt! "Was hast du da gerade gesagt?", fragte ich ihn leicht verärgert. "Ich liebe dich nicht? Glaubst du das wirklich?" Er reagierte nicht, starrte mich nur entgeistert an. "V- Vanitas", sagte ich dann. "Ich liebe dich, vor allem wegen deiner Augen" "W- Was?", stammelte er. "Ich habe dich vorhin sogar noch verteidigt", sagte ich noch. Wegen des Alkohols in seinem Blut griff er dann einfach nach meinem Gesicht und presste seine Lippen hart auf meine. Jetzt wusste ich aber auch was Marluxia gemeint hatte. Er war irgendwie... unberechenbar. Doch ich erwiderte den Kuss, wusste dass diese Momente selten waren. "Du gehörst mir... Du gehörst mir", murmelte er immer wieder, als wir den Kuss gelöst hatten und mir der Geschmack des Whiskys auf der Zunge lag. Er strich mit seinen Lippen über meine Haut, zu meinem Ohr, das er beknabberte, während seine Hände mich an der Hüfte weiter an sich zogen, sodass ich meine Beine auf das Sofa zog und diese dann über seine schlug. Dann lagen seine Lippen plötzlich auf meiner Schulter und mir stockte der Atem. Reflexartig griff ich in sein Shirt, während mein Herz noch lauter schlug und mich durchfuhr ein leichter Schmerz, ein Ziepen, das eine Weile anhielt, sodass ich meinen Kopf auf seine Schulter legen musste. Irgendwann ließ er dann doch von mir ab und leckte noch mal über die Stelle, wollte mit seinen Fingern unter mein Shirt verschwinden. "Finger weg!", fauchte ich und hielt seine Hände fest. Er grummelte einmal, bevor er mir schließlich wieder in die Augen sah. "Du brauchst mich gar nicht so an zu sehen", schimpfte ich leicht. "Gefummelt wird nicht" Er seufzte nur und ergriff mich wieder am Gesicht, als seine Augen so blitzten. Ich griff darauf beinahe wie hypnotisiert in sein Shirt, zog mich zu ihm hoch und kurz darauf trafen unsere Lippen ein zweites Mal diesen Tag aufeinander. Ich wollte mich gar nicht erst von ihm lösen, da er so gut küssen konnte, doch irgendwann wurde uns die Luft knapp. Als wir uns dann gelöst hatten hörte ich ein beeindrucktes Pfeifen und sah mich um. Vor uns standen die anderen und starrten uns leicht überrascht an. "Was ist?", fragte Vanitas, als ich unbewusst meinen Kopf an seine Schulter lehnte. "Wir wollen nach Hause", meinte Marluxia. "Es wäre besser ihr kommt mit uns" "Okay", sagte ich und löste mich widerwillig von Vanitas, bevor wir aufstanden und mit den anderen die Bar verließen. Die anderen gingen gleich nach Hause, während ich noch Vanitas' gegenüberstehen blieb. "Komm, ich bring dich nach Hause", meinte ich und hielt ihm eine Hand hin. Wortlos nahm er meine Hand und ließ sich sogar von mir händchenhaltend zu unserem Versteck bringen. "So. Den Rest schaffst du alleine?", fragte ich und ließ ihn los, was er nur widerwillig zu zu lassen schien. "Wir sehen uns dann morgen", sagte ich noch und stellte mich auf die Zehenspitzen, um ihn kurz zu küssen. "Ich liebe dich" Dann drehte ich mich um und ging nach Hause zu Grandma... Am nächsten Morgen weckte mich wieder die Sonne und ich öffnete nur träge meine Augen. Heute war der letzte Tag... und ich hatte Kopfschmerzen. Da wollte ich doch erst morgen, Samstag nach Hause fahren und Vanitas bestimmt auch. Er musste einen schrecklichen Kater haben. Dreißig Minuten später schälte ich mich noch aus dem Bett und riss mein Fenster auf. Draußen sah ich sofort Grandma, die wieder mit Arbeit beschäftigt war. "Guten Morgen, Grandma!", rief ich ihr zu und sie sah zu mir auf. "Morgen!", rief sie. 15 Minuten darauf stand ich bei ihr im Garten und half ihr ihre Pflanzen zu gießen. "Danke, dass du mir hilfst, Ven", bedankte sie sich. "Es ist schade, dass du heute nach Hause fährst" "Ich muss am Montag wieder in die Schule", sagte ich, als ich die Gurken goss. "Aber wenn die Schule vorbei ist komme ich zurück" "Du willst hier in Albury leben?", fragte sie begeistert nach, worauf ich nickte. "Mit Vanitas und deinen anderen Freunden hier zusammen?" Ich nickte wieder. "Ich komme mit ihnen besser klar, als mit den anderen in Canberra und hier habe ich auch dich, meine Grandma, die mich und meinen Freund akzeptiert... als Familienmitglied" "Das höre ich gerne", meinte sie. "Dann könnte ich dir eine neue Zimmereinrichtung besorgen, was hältst du davon?" "Cool", meinte ich. "Aber das Bett müsste groß sein, wenn du weißt was ich meine" "Okay. Dann lass dich überraschen", meinte sie und ich lächelte. "Ich werd mein bestes geben" "Das ist ein guter Ansporn für die Schule", meinte ich und auch sie lächelte. "Dann freu dich auf die nächsten Sommerferien", meinte sie und zwinkerte mir zu. "Gut! Zu Hause werd ich gleich mit lernen anfangen, damit ich den Abschluss schaffe", meinte ich. Sie nickte. "Nur dann kannst du her kommen" "Gut, dann solltest du deine Sachen packen, ich geb dir auch einen Rucksack damit du bei Vanitas mitfahren kannst", meinte sie mit einem Lächeln. "Danke, Grandma, du bist die beste! Meine Koffer lass ich dann so lange hier?", rief ich und fiel ihr an den Hals. "Ist alles in Ordnung", behauptete sie. "Du kannst alles hier lassen was du nicht brauchst" "Vielen Dank, Grandma. Vielen Dank", sagte ich noch. "Gut. Dann solltest du jetzt deine Tasche packen", meinte sie wieder. "Es wird Zeit" "Ja, holst du mir dann den Rucksack?", fragte ich und lief schon mal vor, ins Haus. In meinem Zimmer begann ich alles Wichtige zusammen zu sammeln und packte nur ein paar Sachen in den Rucksack, den Grandma mir gab. "Da fällt mir auf, dass du die ganze Zeit über das Medaillon getragen hast", sagte Grandma beim Abschied. "Ja... Irgendwie ist es mir wichtig", behauptete ich und sah mir das Bild noch mal an. "Okay, dann solltest du- oh!", begann sie und brach ab. "Was ist denn das?" "Was denn?", fragte ich verwirrt. "Das da", meinte sie und deutete auf die Stelle, an der Vanitas sich gestern "beglückt" hatte. "Was ist denn da?", fragte ich nervös. "Du weißt es nicht?", fragte sie neckend zurück. "Du hast da einen Knutschfleck, Ven" "W- Was!?", stammelte ich und wurde augenblicklich rot. "Hat er dich schon beknabbert? Na, da geht er aber ran", neckte sie mich weiter. Ich schluckte nur. "I- Ich glaube, ich geh dann" "Okay, wir sehen uns dann in ein paar Monaten, Schatz!", sagte sie noch, bevor ich mich auf den Weg machte. An unserem Versteck sah ich schon die anderen, die sich bereits von Vanitas verabschiedeten, der etwas blass wirkte. "Ven!", rief Demyx und Vanitas' Kopf schnellte herum. "Demyx!", rief ich zurück und lief auf meine "neuen" Freunde zu. "Und du meinst du schaffst es bei ihm mit zu fahren? Er ist von gestern etwas angeschlagen", fragte Demyx. "Es klappt schon", meinte ich und drehte mich zu Vanitas, dessen Augen sich sofort verengten. "Was ist denn?" "Was ist das da?", fragte er kalt. "Aber hast du es denn schon wieder vergessen?", fragte ich, da er bestimmt den Knutschfleck auf meiner freien Schulter meinte. "Was?", er klang noch kälter. "Dieser Fleck ist... von dir", sagte ich. "Gestern, als ich dir versichert habe, dass ich dich liebe und wir uns geküsst haben" "Du hattest aber auch eine ganze Menge Whisky intus", merkte Marluxia mit verschränkten Armen an. "Whisky...", murmelte er nur. "Also hast du es vergessen?", fragte ich nach, doch er antwortete nicht. "Ja, hat er", antwortete Zexion für ihn. "Er wollte dich zwar fast vernaschen, kann sich aber nicht mal an dein wiederholtes Geständnis erinnern" Ich sah Vanitas leicht verletzt an. "Filmriss?" Er biss sich nur auf seine Lippen und sah von mir ab. "Gut, wir sehen uns dann irgendwann mal wieder", meinte Demyx darauf und ich sah die anderen wieder an. "Ja, ihr kommt doch mal nach Canberra, oder?", fragte ich nach. "Wenn du unbedingt willst", meinte Larxene. "Also ich würd gern mal deinen Bruder kennenlernen", meinte Demyx begeistert. "Ich werde kommen" "Ich auch", sagte Zexion, während Marluxia nur nickte, als ich ihn ansah. Lexaeus sah von dieser Idee allerdings nicht sehr begeistert aus. "Ich bin mir sicher Zack und Cloud werden auch kommen wollen", sagte Demyx noch und ich nickte nur. "Machen wir uns auf den Weg?", fragte ich dann Vanitas, der nur nickte. Darauf umarmte ich alle zum Abschied noch mal, bevor ich mich zu Vanitas auf sein Motorrad schwang, an ihm fest klammerte und wir schließlich los fuhren... Ein paar Stunden später kamen wir endlich an und hielten am ersten Fast Food Restaurant, das in Sicht kam. Kentucky Fried Chicken. "Irgendwie hab ich das vermisst", meinte ich dann zu ihm. "Bei Grandma gabs ja kaum Fast Food" "Stimmt", sagte er bloß. "Und, wie wollen wir den anderen sagen, dass wir zusammen sind?", fragte ich ihn dann. "Pah, was geht die das an?", erwiderte er leicht mies gelaunt. "Also willst du es noch für dich behalten? Das heißt dann aber Abstand. Du kannst mich erst küssen und anfassen, wenn wir in unserem Zimmer allein sind", meinte ich, worauf er leicht schluckte. "Kannst du das?", fragte ich, als ich aufgegessen hatte. "Warum sollte ich es nicht können?", fragte er grimmig zurück. "Gut. Dann gib mir den Rucksack bitte. Ich werde ab hier zu Fuß gehen", meinte ich, worauf er mir stumm den Rucksack mit unseren Sachen gab. "Bis nachher" Dann machte ich mich auf den Weg nach Hause, was noch ein kleines Stück war. "Ven!", Sora fiel mir sofort an den Hals, als er mich sah. "Du bist wieder da!" "Ja, Sora", krächzte ich. "Aber du erdrückst mich!" "Oh, tut mir leid", meinte er und ließ mich los, um mich einmal mustern zu können. "Gut schaust du aus. Der Abstand muss dir gut getan haben" "Das glaube ich auch", antwortete ich, obwohl man von Abstand nicht wirklich sprechen konnte. "Ach ja, wo wir dabei wären... Aqua ist hier", sagte er dann und mein Herz schlug laut auf. "Okay...", sagte ich nur und folgte ihm ins Wohnzimmer, wo wirklich Aqua saß und auf mich zu warten schien. "Aqua, er ist hier", sagte Sora neben mir mit relativ trauriger Stimme und sie sah auf. Als sie mir in die Augen sah stockte mir geschockt der Atem, denn ihr Gesicht zierte wirklich ein blaues Auge. "A- Aqua!", sagte ich total geschockt sie so zu sehen. "Hallo Ven", grüßte sie mich mit trauriger Stimme. "W- Was ist denn mit dir passiert?", fragte ich sie und lief auf sie zu. "Woher kommt dieses blaue Auge?" "Er hat mich geschlagen", antwortete sie und mein Herz schlug einmal laut auf. "Was?!", fragte ich und der Rucksack rutschte mir von der Schulter. "Sie sah schon schlimmer aus", meinte Sora. "Sie hat bis heute in deinem Bett geschlafen... Sie hatte schon so gut wie bei ihm gewohnt und hatte gehofft hier auf dich zu treffen. Und als du nicht da warst, als sie vor drei Tagen hier auftauchte hat sie auf dich gewartet" Bevor ich auch nur ein Wort über die Lippen bekam, kam auch Vanitas nach Hause und wir alle sahen stumm zu ihm, keiner sagte ein Wort. Er bedachte Aqua und mich nur mit einem flüchtigen Blick und griff eher unauffällig nach dem Rucksack mit unseren Sachen, bevor er im Zimmer verschwand. Er schien sich nicht mal für Aqua zu interessieren, er ignorierte sie einfach. Doch kurz darauf kam er wieder aus dem Zimmer gestürmt und funkelte sie böse an. "Was hat das zu bedeuten?", fragte er wütend. "Was machen all die Frauenklamotten in meinem Zimmer?!" "Sie hat in meinem Bett geschlafen?", fragte ich Sora und sah ihm in die Augen. "Mum wollte sie nicht auf dem Sofa schlafen lassen und euer Zimmer war gerade leer geworden", antwortete er. "Da hat sie sie in dein Bett gesteckt und gesagt, dass sie so lange bleiben darf bis ihr wieder da seid" "Wir sind ja jetzt wieder da", knurrte Vanitas. "Also soll sie ihre Sachen nehmen und sich aus meinem Zimmer verpissen!" "Deinem Zimmer?", fragte ich. "Soweit ich mich entsinnen kann schlafe ich dort auch noch" "Pah!", machte er nur, verschwand im Zimmer und warf wenig später alles was Aqua gehörte aus dem Zimmer. "Was hat er denn für eine schlechte Laune?", fragte Sora laut. "Keine Ahnung", sagte ich ehrlich, da ich mir sein Verhalten auch nicht erklären konnte. "Vielleicht hat er irgendwie Streit mit einem seiner Freunde?" "Vielleicht", sagte auch Sora, bevor wir uns wieder an Aqua wendeten. "Terra hat dich geschlagen?", fragte ich sie und sie sah bedrückt zu Boden. "Ja", sagte sie leise. "Warum hat er das getan?", fragte ich nach. Sie schüttelte ihren Kopf. "Ich weiß es nicht. Er wollte auch, dass ich mich von dir fern halte, gar ignoriere" "Bitte?!", ich verengte meine Augen und zog Soras Blicke auf mich. "Aber du lässt dir doch sonst auch nie etwas sagen!" "Ven, ich liebe ihn!", meinte sie verzweifelt. "Und- und ich will dich als meinen besten Freund nicht verlieren..." "Aqua, ich habe dir doch von Anfang an gesagt, dass er ein Idiot ist! Er wird dich immer wieder verletzen, wenn du bei ihm bleibst!", rief ich. "Ich habe keine Lust mir das anzusehen, also entscheide dich. Er oder ich? Wer ist dir wichtiger?" "V- Ven?!", hauchte sie, nachdem sich ihre Augen geleert hatten. "Du stellst sie vor die Wahl?", fragte Sora entsetzt nach. "Ja", sagte ich zu ihm. "Ich habe die Schnauze voll dem Ganzen nur zu zu sehen" Die beiden sahen mich geschockt an, als die Zimmertür wieder aufging und Vanitas heraus kam. "Was, sie ist immer noch da?", fragte er abfällig. Sora sah ihn finster an, während Aqua ihren Blick sinken ließ und ich ihn nur kurz aus den Augenwinkeln ansah. "Was willst du?", fragte Sora ihn kalt. Er deutete stumm auf mich, doch Sora schloss daraus, dass er sich auf das Sofa setzen wollte, da Vanitas eines seiner MAD- Hefte in der Hand hielt. "Wir haben hier gerade Wichtiges zu tun und du denkst nur an diese dummen Hefte?!", fauchte Sora, doch Vanitas verzog keine Miene. "Es geht hier um die Freundschaft zwischen Ven und Aqua!" "Na und?", fragte Vanitas abfällig. "Mir doch egal was aus der Freundschaft zwischen Blondie und dieser Schlampe wird" Ich verengte darauf leicht meine Augen und sah ihn aus den Augenwinkeln an, als er Aqua eine Schlampe nannte. "Aqua ist Vens beste Freundin!", rief Sora darauf nur. "Ist mir doch scheißegal", brummte der Schwarzhaarige, drängelte sich an Sora und mir vorbei, bevor er sich zu Aqua auf das Sofa setzte und sein Heft zu lesen begann. Ich sah dann seufzend zu Aqua. "Und? Wie ist deine Entscheidung? Terra oder ich?" "Du willst jetzt schon eine Antwort?", fragte sie geschockt und starrte mich entsetzt an. "Nicht sofort", sagte ich ruhig. "Aber spätestens übermorgen Abend hätte ich gerne eine Antwort" "Sonntag Abend?", fragte Sora nach und ich nickte. Die beiden schwiegen, während Vanitas eine Seite umblätterte. "Ven... Ich finde du hast dich ein bisschen verändert", sagte Sora dann und sah mich beunruhigt an. "Was ist denn da bei deiner Grandma passiert?" "Ich... Ich habe die Wahrheit herausgefunden", behauptete ich. "Weshalb mein Dad mich eiskalt vor die Tür gesetzt hat und bei Rox nichts gesagt hat, als er herausgefunden hat, dass wir schwul sind" "Was?!", hauchte Sora leicht verwirrt, während Vanitas über sein Heft linste. "Ich, Sora, ich bin eine Erinnerung an einen Homosexuellen. An den toten Freund meines Grandpas", erzählte ich ihm. "Ich trage den gleichen Namen und komme mehr nach meinem Grandpa" "Bitte? Dein Grandpa war schwul?", fragte Aqua jetzt. Ich nickte. "Sein Freund hieß Ventus uns sah fast genauso aus wie ich. Er hatte braune Augen und Sommersprossen" "Das glaub ich dir jetzt nicht", meinte Sora fassungslos. "Meine Grandma hat's mir aber erzählt und ich hab auch einen Beweis", sagte ich darauf und holte das Medaillon von Ventus heraus. "Fang" Sora fing das Medaillon nur leicht unbeholfen, worauf Vanitas leicht die Augen verdrehte und die Nase tiefer in sein Heft steckte. Sora öffnete das Medaillon und erstarrte fast, als er das Bild sah. "Der sieht ja fast genauso aus wie du", stammelte er leicht und auch Aqua sah sich das Bild genauer an. Ihre Augen weiteten sich bebend, doch sie sagte nichts, als Sora mich wieder ansah. "Der Typ war der Freund deines Großvaters?", fragte Sora dann und ich nickte stumm. "Und weil du den Namen dieses Mannes trägst hasst dich dein Vater?" Wieder nickte ich. "Er mochte seinen Schwiegervater nie. Jetzt, wo ich weiß warum ist mir klar warum er mich so hasst" "Oh Gott... Du hast ihm gesagt, dass du schwul bist", sagte Sora langsam und Vanitas linste zu ihm. "Und er hat dich sofort vor die Tür gesetzt... Du erinnerst ihn zu sehr an diesen Ventus?" "Wahrscheinlich", antwortete ich. "Ich sehe aus wie er, hatte wie er Sommersprossen und bin schwul. Er hat ihn zwar nicht gekannt, aber ich bin das Lieblingsenkelkind von Grandma und Grandpa. Ich habe ihm einfach zu viel mit seinem verhassten Schwiegervater zu tun und da hat er mich lieber vor die Tür gesetzt, als als Sohn zu behalten" "Krass", meinte Sora fassungslos. "Dein Vater ist krank, er ist einfach nur noch krank!" "Da sagst du mir nichts Neues", meinte ich grimmig und verschränkte meine Arme, wobei meine Schulter freigelegt wurde. Aqua und Sora wurden sofort darauf aufmerksam und hielten inne. "Was ist?", fragte ich, als ich deren fassungslose Gesichter sah. "W- Was ist das da?", fragte Sora geschockt und deutete auf meine Schulter, während Vanitas sich weiter hinter seinem Heft versteckte. "Hm?", fragte ich leicht verwirrt und tastete auf meiner Schulter. Erst dann machte es >Klick!< Der Knutschfleck, den ich versteckt bekommen hatte! "Scheiße!", fluchte ich leise und wurde rot. Die beiden sahen sich skeptisch an, bevor Sora auf mich zu kam. "Ist das etwa... Ein Knutschfleck?", fragte er ungläubig und ich wich leicht zurück. "Ähm...", stammelte ich nervös. Ich hatte absolut keine Ahnung was ich sagen oder machen sollte. Immerhin wollte Vanitas nicht, dass ich uns verrate... Aber ihm war doch sonst auch immer alles egal! Ich verstand das nicht. "Ein Knutschfleck?", sagte Aqua und ich wich weiter bis zur Wand zurück. "N- Nein-", versuchte ich mich noch herauszureden, doch ich wusste nicht womit. "Aber das sind doch eindeutig Bissspuren da auf deiner Schulter", sagte Sora und verengte seine Augen leicht. "Wer war das?" Ich schluckte und schielte hilfesuchend zu Vanitas, der mich gar nicht zu beachten schien. Was für ein toller Freund! "Ven, was hast du getan?", fragte Aqua und ich stieß an die Wand hinter mir. "Blondie hat nichts getan", sagte Vanitas dann plötzlich und die zwei fuhren herum. Vanitas saß noch immer gelassen auf dem Sofa und hatte sich hinter seinem Heft versteckt. "Woher willst du das wissen?", fragte Sora und Vanitas ließ sein Heft mit ausdruckslosen Gesichtsausdruck sinken. Dennoch sah er auch etwas schlecht gelaunt aus, was allerdings normal bei ihm war. "Blondie hat nichts getan", behauptete Vanitas wieder und legte sein Heft beiseite. "Er ist nur verliebt" "Verliebt?!", fragten Aqua und Sora synchron. "Woher willst du das wissen?", fragte Sora grimmig, doch Vanitas grinste nur gehässig. "Eifersüchtig?", fragte er und lehnte sich etwas zurück. "Nein", behauptete Sora grimmig. "Warum sollte ich eifersüchtig sein?" "Ah", machte der Schwarzhaarige. "Blondie hat einen dicken Fleck auf seiner Schulter, warum du nicht, Giftzwerg?" Sora verzog sein Gesicht darauf zu einer Grimasse und biss sich kurz auf die Lippen, während Aqua und ich nur dumm daneben standen. "Ich verstehe", meinte Vanitas darauf. "Dein ach so toller Freund macht bei dir keine Flecken, weil du ihm nicht gut genug bist" Dabei lachte er gehässig und schlug seine Beine übereinander, bevor er wieder nach seinem Heft griff. "Bitte?!", fauchte Sora, als Vanitas sich die richtige Seite heraussuchte. "Was soll das heißen?!" "Woher soll ich das wissen?", fragte er Schwarzhaarige. "Ich liebe dich nicht, also woher sollte ich wissen was so toll an dir sein sollte?" "Und du bist wirklich verliebt?", fragte Aqua mich dann und ich sah von den Geschwistern ab. Ich nickte. "Schon eine kleine Weile..." "Warum hast du mir nichts gesagt?", fragte sie gleich. "Weil da ein Idiot namens Terra war und zwei Wochen Ferien, die ich bei Grandma verbracht habe", antwortete ich. "Oh, ja... Tut mir leid", entschuldigte sie sich betreten. "Hm", gab ich nur von mir. "Und ihn wen?", wollte sie natürlich wissen, aber ich antwortete nicht. "Ven?" "Oh Ven! Vanitas!", kam dann auch Marlies dazu. "Ihr seid zurück!" "Ja", meinte ich lächelnd. "Aber ich bin noch etwas erschöpft" Marlies nickte. "Ja, von der langen Fahrt müsst ihr noch erschöpft sein" Ich nickte. "Ich bin noch ziemlich erschöpft und auch müde" Dann bemerkte sie Aquas Sachen vor der Zimmertür. "Ah, du hast dich entschieden doch nach Hause zu gehen, Aqua?", fragte sie die Blauhaarige. "N- Nei-", begann sie, wurde allerdings eiskalt von Vanitas unterbrochen. "Ja, sie wollte gerade gehen", behauptete er einfach. "Und sich bis Montag hier nicht mehr blicken lassen" "Vanitas!", fauchte Sora wieder, doch der Schwarzhaarige ignorierte ihn gekonnt. Vielleicht hatte Vanitas gar nicht so unrecht mit dem was er sagte. Vielleicht hatte Sora gerade Probleme mit Riku...?! "Wenn ihr euch erholen wollt ist es vielleicht wirklich besser, wenn ihr euch in eurem Zimmer noch ein bisschen ausruht", meinte Marlies darauf, worauf Vanitas auf die entsetzten Gesichter von Sora und Aqua nur schadenfroh grinste. "Gut", meinte der Schwarzhaarige und stand wieder auf, er hatte bekommen was er wollte. "Danke", sagte ich und ging voraus. Als die Tür hinter uns ins Schloss gefallen war seufzte ich einmal schwer auf, während Vanitas sich im Schneidersitz auf sein Bett setzte. "Sag mal, musste das sein?", fragte ich ihn dann und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Was?", fragte er grimmig. "Wie kommst du bitte auf die Idee Aqua einfach so raus zu schmeißen?", fragte ich und verengte meine Augen. "Ist das nicht klar?", erwiderte er emotionslos. "Sie ist eine Schlampe" "Das ist kein Grund", behauptete ich nüchtern. "Pah!", machte er nur schlecht gelaunt und steckte seine Nase wieder in sein Heft. Ich musterte ihn noch eine kleine Weile und musste leicht schmunzeln. War er etwa auf Aqua eifersüchtig? Dann setzte ich mich auch auf mein Bett und beobachtete ihn kurz, bevor ich nach dem Medaillon unter meinem Shirt griff und kurz das Bild betrachtete. Wieso nur sah ich ihm nur so ähnlich? Dann zog ich mir schließlich Jeans und Shirt aus und Vanitas blickte auf, als er den Knutschfleck nun klar und deutlich sehen konnte. Er war relativ dunkel und auch relativ groß, sodass er lange darauf starrte. "Ich wusste gar nicht, dass mein Hals so interessant ist", sagte ich nach einer Weile und er sah mir stumm in die Augen. Ich lächelte nur und winkte ihn zu mir, worauf er sein Heft zur Seite legte und auf mich zu kam. Er setzte sich stumm neben mich auf mein Bett und sah mich grimmig an, wobei seine Augen ein paar Mal blitzten. "Wir sind jetzt endlich allein", meinte ich dann und er sah mich aus den Augenwinkeln an, bevor er leicht einen Mundwinkel hob. "Endlich?", fragte er dann. "Ja", sagte ich nur und hob ebenfalls einen Mundwinkel. "Das gefällt mir", meinte er dann und drehte sich zu mir. "Wirklich?", fragte ich nach und lehnte mich leicht zu ihm vor. "Ja", meinte er und ich konnte seine Hände an meinen Hüften spüren. "Dafür, dass wir gerade erst zusammen gekommen sind, sind wir schon recht direkt zueinander", meinte ich dann leise, als ich seine Lippen leicht berührte. "Und?", fragte er. "Du gehörst mir!" Er presste besitzergreifend seine Lippen auf meine und schlang auch seine Arme um mich. Ich konnte nicht sagen, dass es mir nicht gefiel, aber dieser Kuss war anders. Ich wusste nicht wie ich es beschreiben sollte, aber irgendwie fühlte ich mich anders. Vielleicht lag es daran, dass er mich in seinen Armen hielt und das nicht zu ihm passen wollte? Doch dann bemerkte ich, dass er mit seinen Händen unter mein Shirt verschwinden wollte und mir wurde klar, dass das nur eine Ablenkung gewesen war. "Na, na", wisperte ich und hielt seine Hände fest. "Keine Fummelei" Er grummelte nur und ließ dennoch seine Hände an meiner Hüfte ruhen. "So weit wollen wir doch nach noch nicht mal einer Woche gehen, oder?", fragte ich überflüssigerweise. "Du hast dich verändert, Blondie", behauptete er dann. "Hm? In wie fern?", fragte ich nach. "Durch meine Freunde hast du dich ein bisschen verändert", meinte er. "Und das gefällt mir" "Ah ja?", fragte ich nach. "Du benimmst dich nicht mehr so wie das Goldlöckchen, dein verweichlichter Bruder oder was auch immer er ist", behauptete er. Ich lachte leicht und sah ihm in die Augen. "Du kannst uns auseinander halten?" "Ich bin nicht wie dieser Idiot, der angeblich Lehrer sein soll", meinte er und ich lachte leicht. "Wäre schlimm, wenn ich so einen Idioten ertragen müsste", meinte ich. "Du gibst dich lieber gleich mit Arschlöchern ab, was?", meinte er und hob einen Mundwinkel. "Scheint wohl so", sagte ich, als ich in seine Augen sah und diese einmal hell aufblitzten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)