Ninja und die Liebe von Ten-nii-san (passt das überhaupt?) ================================================================================ Kapitel 55: Kapitel 55 ---------------------- Kapitel 55     Mein Arm hatte aufgehört zu zittern und das Mal war auch wieder zurück gegangen. Was das alles zu sagen hatte, wusste ich nicht. Anko hatte mir mal gesagt, dass ihr Mal anfangen würde zu kribbeln, wenn Orochimaru in der Nähe war, aber es war unmöglich, dass es einfach so ausbrechen würde. Er hatte es aktiviert, nur dann hatte es sich ausgebreitet und als ich mein Sharingan benutzt hatte, wenn ich viel Chakra gesammelt hatte, aber einfach so von jetzt auf gleich, war es noch nie aktiviert worden. „Tenten, geht es dir gut?“, hörte ich Dad in meinem Ohr. „Alles in Ordnung, Dad. Ich kann dir nur nicht sagen, was genau das war.“ Shika schilderte in kurzen Sätzen, was genau passiert war. „Orochimaru muss bei euch in der Nähe sein“, ertönte jetzt auch Ankos Stimme. „Ich sehe niemanden“, meinte Neji, der immer noch sein Byakugan aktiviert hatte und ununterbrochen die Gegend absuchte. „Es hat aufgehört, Anko. Es war wie … ich weiß auch nicht. Es war plötzlich da und dann brach das Mal aus, aber jetzt ist es wieder weg. Kein Kribbeln.“ „Bleibt wo ihr seid, ich werde sofort ...“, fing Dad an, aber ich unterbrach ihn. „Nein, wir bekommen das schon“, meinte ich. „Du musst Darui unterstützen und Akatsuki finden.“ „Ten, wenn du in Gefahr bist ...“ „Bin ich nicht und außerdem hab ich hier Leute, die mir helfen. Vielleicht sind wir ja nahe bei Orochimaru und Akatsuki, dann sage ich nichts dagegen, dass du kommst, aber das müssen wir erst einmal bestätigen. Mir geht es gut.“ Er seufzte und ich konnte mir bildlich vorstellen, wie er sich durch die Haare fuhr. „Konzentriere dich auf die Mission.“ „Das müsste ich dir eigentlich sagen.“ „Beim nächsten Mal.“ Damit war das auch geklärt. Shika half mir zurück auf die Beine und Kankuro reichte mir eine Falsche Wasser. „Danke fürs auffangen“, meinte ich zu ihm, aber Kankuro lächelte mich nur an. „Ich konnte nicht zu lassen, dass du dir irgendwas brichst oder so, ich mag dich so wie du bist.“ Ich lachte und schüttelte den Kopf, die Wasserflasche gab ich ihm zurück. „Hör auf zu flirten“, sagte Neji sauer und nahm sich meine Hand. „Na ja, ich war aber schneller“, ärgerte Kankuro ihn. Neji machte den Mund auf und wollte etwas erwidern, aber ich drückte seine Hand. „Schluss jetzt ihr zwei. Wir müssen uns alle wieder konzentrieren“, beschwichtigte ich die beiden und sah zu Kurotsuchi. „Geht es dir wirklich wieder gut?“, fragte sie mich und ich nickte. „Matatabi hat das Mal unterdrückt. Es tut mir leid, dass das passiert ist, obwohl ich gesagt hatte, das es mit dem Mal keine Schwierigkeiten gibt.“ Aber sie schüttelte den Kopf. „Du sagtest, dass Orochimaru es kontrollieren kann. Wenn es jetzt aktiviert wurde, heißt das ja nur, dass wir ihnen zu nahe gekommen sind.“ Das hatte ich mir auch schon gedacht, allerdings wusste ich nicht, ob das gut oder schlecht war. „Wir sollten hier bleiben und unsere Fühler in alle Richtungen ausstrecken. Wenn wir sie gefunden haben, dann dürften sie nicht weit weg sein.“ Ich sah Neji an, der jetzt noch angestrengter drein schaute. Er weitete gerade sein Sichtfeld aufs äußerste. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Kankuro anfing hin und her zu laufen. „Kankuro bleib stehen. Ihr alle müsst kurz stehen bleiben“, meinte ich und sofort bewegte sich keiner mehr. „Warum dürfen wir uns nicht bewegen?“, fragte Kankuro. „Nejis Sichtfeld ist sehr empfindlich und er weitet es gerade so weit es nur geht, aber bei jeder Bewegung die wir machen, lenkt ihn das ab“, erklärte ich und beobachtete Nejis Augen, die immer hin und her huschten. „Wie wenn man sich auf einen konzentriert, aber im Augenwinkel immer noch etwas anderes sieht?“ „Ja, genau so.“ Ich war überrascht, dass er es verstand. „Nichts“, fluchte Neji und deaktivierte sein Bluterbe. „Ich sehe rein gar nichts.“ „Auch keine Unebenheiten?“, wollte Kurotsuchi wissen. Neji und ich sahen uns in die Augen und ich sah wie erschöpft er war. Drei Tage ununterbrochen Ausschau zu halten, machte auch ihn fertig. „Ich versuche es gleich noch einmal“, meinte er. Ich nahm mir seine Hand und verschränkte unsere Finger. Ohne überhaupt darüber nachzudenken, gab ich ihm etwas von meinem Chakra. „Du brauchst es selber.“ „Ich hab doch Matatabi“, lächelte ich und drückte seine Hand.       Die beiden zu beobachten war doch immer wieder einzigartig. Sie ergänzten sich ohne das sie es bewusst machten. Wie sie da standen und sich ansahen, man konnte förmlich sehen, wie sie sich ohne jedes Wort verstanden. Nur weil ich beide kannte und auch in ihnen lesen konnte, hatte ich gesehen, dass Neji erschöpft war. Aber so wie er nun einmal war, würde er es keinem zeigen, keinem außer ihr. Ich sah herüber zu Kankuro, der auch gebannt zu den beiden sah. Er hatte so schnell reagiert, als Ten gefallen war. Zum Glück. Die letzten Tage war ich mir nicht sicher, ob es gut war, dass er mit in diesem Team war, weil ihm die Gefühle für Ten vielleicht im Weg stehen könnten … aber jetzt … zum Glück hatte er dadurch immer ein Auge auf sie und hatte sie retten können. Auch wenn ich weiß, dass Neji immer ein Auge auf sie hatte, musste er sich jetzt auch noch um die ganze Umgebung konzentrieren. Beides konnte er einfach nicht. Dennoch sah ich in Kankuros Augen den Schmerz, weil ihm schmerzlich bewusst wurde, dass er niemals mehr für Ten sein könnte, als ein Freund. Für sie gab es eben nur einen Mann. Neji atmete tief ein und trennte sich von Ten. Er aktivierte das Byakugan und sah sich konzentriert um. „Vielleicht solltest du nicht nach Chakra suchen“, schlug ich vor. „Du meinst, ganz normale Spurensuche?“, fragte Ten und sah mich an. „Das ist eine gute Idee, Shika.“ „Ich versuch es“, meinte Neji. „Aber das könnte etwas dauern.“ Wir nickten nur und entfernten uns ein bisschen von ihm, damit wir ihn nicht ablenkten. Ten kam zu mir und verschränkte die Arme vor der Brust. „Meinst du wirklich, er ist hier in der Nähe?“, fragte ich sie, aber sie zuckte nur mit den Schultern. „Ich weiß nicht, Shika. Diesmal war es so anders.“ „Anders? Kannst du es erklären?“ „Als wir Orochimaru heraus locken wollten, habe ich mit Asuma trainiert und mein Sharingan aktiviert. Da hat sich das Mal zum allerersten mal aktiviert. Mein ganzer Körper hat sich heiß angefühlt und ich hatte nicht solche Schmerzen, wie ich sie heute hatte. Mein Arm war nur total unkontrolliert, ich hatte keine Kontrolle über ihn“, erklärte sie mir. „Als ich dann gegen ihn gekämpft habe und er es aktiviert hatte, war es anders. Ich hatte Schmerzen und ich hatte spüren können, wie sich mein Chakra in meiner Hand gesammelt hatte, ohne das ich es wollte. Auch das zucken war weniger gewesen. Beim ersten Mal war es unkontrolliert, aber da nicht mehr so sehr. Es war schon so, dass ich mich dagegen gewehrt hatte, aber das Zittern war nicht so heftig. Anders aber als ich Matatabi und Kokuou mit einem Gen-Jutsu belegt hatte. Meine Hand war total außer Kontrolle und ich hätte das Jutsu beinahe nicht aufrecht erhalten können. Genauso, als ich mich mit Matatabi verbunden hatte. Wenn ich zu viel Chakra sammel, dann wird das Mal unkontrolliert und es fällt mir schwer es zu stoppen.“ „Das ist auch bei Minato passiert oder?“, fragte ich sie und bekam ein nicken. „Er hat versucht das Mal mit Chakra zu versiegeln, aber das Mal hat es einfach nur absorbiert und dafür genutzt um sich zu aktivieren.“ Ich biss mir auf die Lippe und strich mir mit Daumen und Zeigefinger übers Kinn. „Und gerade?“ Sie schüttelte den Kopf und das zeigte mir, dass sie sich das auch nicht erklären konnte. „Ich hab die ganze Zeit gedacht, mich würde jemand beobachten, aber es war mal da und dann auch wieder nicht, so als wenn ich es mir nur eingebildet hätte. Und dann fing meine Schulter an zu kribbeln. Zwar hat Anko erzählt, dass das nur passiert, wenn Orochimaru in der Nähe ist, aber irgendwie … es war nur ganz kurz und ich hatte sofort gewusst, dass sich als nächstes mein Mal aktivieren würde, aber da war es schon zu spät. Der Schmerz hat mich richtig überrollt und hat mich lahm gelegt. Die ganzen Male davor konnte ich mich bewegen und konnte dagegen angehen, aber dieses Mal …“ Sie schüttelte den Kopf. „Das war nicht Orochimaru.“ Das war wirklich komisch, aber wer konnte denn von diesem Mal wissen und es sogar für seine Zwecke benutzen? Im selben Moment wie Ten ging mir ein Licht auf. Wir sahen und an und sagten es im gleichen Moment. „Kabuto!“ „Er kennt das Mal und hat es wahrscheinlich mit entwickelt“, meinte sie und ich nickte. „Er wird wissen, wie es funktioniert und kann es auch aktivieren. Zwar nicht so, wie Orochimaru es gerne angewendet haben möchte, aber so konnte er uns aufhalten.“ „Das heißt, wir sind doch auf dem richtigen Weg?“ Ich seufzte. Das hieß es, allerdings hieß das auch, er wusste, das wir hier waren. Es dürfte also nicht so lange dauern, bis auch Akatsuki wusste, dass wir sie suchten. „Das heißt, wir sind aufgeflogen“, mischte sich Neji ein und drehte sich zu uns. Es war klar, dass er uns zugehört hatte. „Wir müssen die anderen verständigen“, meinte Kurotsuchi und tippte auf ihr Funkgerät. „Wir haben ein Problem.“ In der Zeit in der Kurotsuchi den anderen unsere Vermutung mitteilte, suchte Neji noch weiter … fand allerdings nichts. Was mich nur darauf schließen ließ, dass Orochimaru und Kankuro ein Versteck hier irgendwo hatten, es aber wieder so geschickt mit zwei Gen-Jutsus getarnt war, dass selbst Neji es mit seinem Byakugan nicht sehen konnte. Was es für uns nur noch schwieriger machte. Allerdings war ich mir auch ziemlich sicher, das es nicht mehr lange dauern würde, bis wir Besuch bekommen würden. Das hieß aber auch, dass wir Ten in Sicherheit bringen mussten. Orochimaru hatte zwar keinen Finger mehr gerührt, um sie zu bekommen, aber niemals hatte er sich die Mühe gemacht, um ihr sein Mal aufzudrücken, nur um sie dann in Ruhe zu lassen. Irgendwas hatte er mit ihr vor, deswegen wird er sie jetzt auch haben wollen, auch wenn er einen Packt mit Akatsuki gemacht hatte. Ich machte nur zwei Schritte auf Ten zu und machte den Mund auf, um meinen Vorschlag den anderen zu unterbreiten … da drehte Ten sich zu mir um und schmiss sich auf mich. Zusammen gingen wir zu Boden. Im Fall sah ich noch die Kunai die gerade so an uns vorbei zischten. „Alles okay?“, fragte sie mich. Automatisch hatte ich meine Arme um sie geschlungen und meine Augen fest zusammengepresst. „Ja, aber du bist schwer“, keuchte ich, woraufhin ich auf die Brust geboxt wurde. „Nicht witzig, Nara.“ Sie stand auf und reichte mir ihre Hand, damit auch ich wieder auf den Beinen war. Neji drehte sich zu uns um und Ten brauchte nur in eine Richtung zeigen. Er wusste sofort, was sie von ihm wollte. „Es war eine Falle“, sagte er sofort und suchte dann weiter. „Ich kann niemanden sehen, Ten. Und ich muss zugeben, dass ich die Falle nicht gesehen habe.“ „Dann such jetzt nach weiteren“, verlangte Kurotsuchi, aber das machte Neji schon längst. „Rund herum sind diese Fallen angebracht, aber sie müssen gelöst werden.“ Er fluchte und ballte seine Hände zu Fäusten. „Warum hab ich die eben nicht gesehen?“ Weil er sich nicht darauf konzentriert hatte. Ich wusste, warum er sich jetzt so darüber aufregte. Er war immer sehr detailliert, achtete auf jede Kleinigkeit und jetzt hatte er schon zwei Sachen nicht gesehen. Es nagte an seinem Stolz. „Egal, halt einfach Ausschau“, meinte Kurotsuchi. Sie hatte schon längst ein Kunai in der Hand und sah sich um. „Es ist niemand hier, niemanden den ich sehen könnte“, berichtete Neji und unterschwellig sagte er damit, dass es genauso gut sein konnte, dass unser Feind sein Chakra unterdrücken konnte. Ohne Chakra, konnte auch Neji niemanden aufspüren. „Pakkun?“, fragte Tenten sofort. Ich hatte Kurotsuchi angesehen, dass sie jetzt überlegt hatte, wie wir es sonst herausbekommen könnten, ob wir umzingelt waren oder nicht. Auch ich hatte nicht mehr an Pakkun gedacht, aber Ten war mit ihm aufgewachsen. „Ich rieche sechs“, meinte er. „Nein … acht … nein …“ In dem Moment hörte ich, wie ein Seil riss. Ten hatte es schon vor mir gehört und sprang sofort los. Ich konnte die Richtung aus machen, aus der der Kunai geflogen kam, aber ich war zu langsam. Kankuro stand direkt in der Flugbahn und das mit dem Rücken zuerst. Auch Neji drehte sich blitzschnell um, aber Ten war schon längst bei Kankuro und drückte ihn zur Seite. Auch wenn sie die einzige war, die schnell reagiert hatte, hatte auch sie keine Zeit gehabt, um sich einen Kunai aus ihrer Tasche zu nehmen. Zwar schaffte sie es Kankuro aus der Schusslinie zu schaffen, wurde aber selber am Oberschenkel getroffen. Sie zischte auf und sah sofort zu der Wunde an ihrem Bein herunter. „Das nenne ich mal: dumm gelaufen“, ertönte plötzlich eine Stimme. Sofort waren wir alle noch einmal aufmerksamer. Nejis Augen huschten hin und her, aber an seinem Gesichtsausdruck sah ich, dass er niemanden erkennen konnte … dabei musste da jemand sein, wenn wir eine Stimme hörten. Pakkun standen die Haar zu Berge und er fletschte die Zähne. Das war kein gutes Zeichen. „Wie viele?“, flüsterte ich ihm zu. „Zu viele“, meinte er knurrend. „Zeig dich, Kabuto“, meinte Ten dann plötzlich und erst da erkannte ich auch die Stimme. „Es macht wirklich keinen Spaß mit dir Katz und Maus zu spielen“, meinte Kabuto dann und trat aus einem Gebüsch hervor. Gleichzeitig kamen auch alle anderen hervor. Wir waren eingekesselt und das von Oto-Nins die uns mit Schwertern, Kunais und Pfeil und Bogen im Visier hatten. Wir reagierten aber auch sofort und stellten uns alle Rücken an Rücken … bis auf Ten. Als sie sich bewegen wollte, keuchte sie auf und sackte zusammen. Kankuro war sofort bei ihr und fing sie auf. „Eigentlich wollte ich ja, dass nicht du sondern die anderen damit getroffen werden.“ Kabutos Blick hing an Ten, die sich krampfhaft an Kankuro festhielt. „Was für ein Gift war das?“, keuchte Ten und ich sah sofort zu ihrem Bein. Es war total steif und ihr Blut lief nur so aus der Wunde heraus. „Kannst du es nicht erkennen?“ Sie keuchte auf und knickte noch mehr ein. Neji neben mir spannte sich vollkommen an und ich merkte auch so, dass er am liebsten zu ihr gestürmt wäre, um sie zu halten, aber die Typen mussten eben auch in Schach gehalten werden. Sie und Kankuro knieten jetzt schon auf dem Boden, wobei ihre Beine ausgestreckt waren. „Du … du hast es mit deinem Jutsu vermischt“, erkannte sie und das bereitete mir Sorge. Wenn er es mit seinem Jutsu gemischt hatte … dann würde Ten sich nach und nach nicht mehr bewegen können. Kabuto war dafür bekannt, dass er jemanden nur anfassen brauchte und dieser Körperteil war nicht mehr zu gebrauchen, das war dann kritisch wenn er etwas berührte, was man zum Leben brauchte, wie zum Beispiel die Lunge. „Genau das“, meinte er und stemmte die Arme in die Hüften. „Ich würde sagen, ihr händigt sie mir aus und ich werde das Gift aus ihr heraus holen.“ „Auf keinen Fall“, knurrte Kankuro. Meine Augen klebten an Ten, die immer hektischer Atmete. „Von mir aus könnt ihr euch auch wehren.“ Er schnipste mit den Fingern und dann griffen seine Lakaien an. Kankuro sprang auf und rettete Tenten dadurch, allerdings hatte sie dann keinen Widerstand mehr und kippte nach hinten. Sie umfasste ihr Bein und ihre Hände leuchteten grünlich auf … aber es passierte nichts. Wir anderen kämpften gegen die Oto-Nins. Ich besiegte einen, indem ich meinen Schatten ausfuhr und ihn sich dann selber erstechen ließ, dann löste ich mich unbemerkt von der Gruppe und eilte zu Ten. Sie atmete sehr schwer und versuchte die ganze Zeit, sich zu heilen. „Was kann ich tun?“, fragte ich sie und half ihr, sich aufzusetzten. „Nichts“, fluchte sie und keuchte. „Das Gift breitet sich in meinem Körper aus, Shika. Wenn es meine Lungen und mein Herz erreicht ...“ Sie sah mich an. „Meine Beine lassen sich nicht mehr bewegen und bald sind auch meine Arme unbrauchbar.“ „Wir werden dich nicht ausliefern“, meinte ich und schüttelte den Kopf. „Ich brauche das Gegenmittel, Shika, und das wird er euch nicht geben.“ „Er wird aber auch nicht zulassen, dass deine Organe aufhören zu arbeiten.“ „Ich bringe dich hier weg“, sagte Matatabi plötzlich und tauchte neben Tenten auf. „Verschwinde, Matatabi“, meinte diese nur. „Wenn er dich wieder in die Hände bekommt, dann wirst du wieder eingesperrt.“ „Das ist egal, wir müssen dich in Sicherheit bringen.“ Aber Ten schüttelte den Kopf. „Verschwinde und versteck dich“, sagte sie noch einmal mit mehr Nachdruck. Die beiden sahen sich in die Augen. „Das kann ich nicht.“ „Aber das musst du tun. Kabuto muss mich mitnehmen.“ „Muss er gar nicht, Ten“, protestierte ich. „Shika, versteh doch. Ich brauche dieses Gegenmittel und vor allem werden sie mich mit zu Akatsuki nehmen.“ „Ja, und genau da solltest du nicht hin.“ „Aber dort werde ich sie finden“, meinte Matatabi dann und Ten sah sie an. Ich verstand es immer noch nicht, wobei ich immer schnell von Begriff war. „Matatabi kann mich aufspüren“, sagte Ten dann und sah mir bedeutend in die Augen. Sie wollte den Lockvogel spielen. Sie wollte sich gefangen nehmen lassen, damit Matatabi die Spur aufnehmen konnte und sie finden konnte … und somit auch das Versteck von Akatsuki. Das war einfach nur riskant und genau das Gegenteil von dem, was wir eigentlich vorgehabt hatten. „Das kann ich nicht zulassen, Ten, und auch Neji wird das niemals zulassen“, meinte ich. Ten nahm sich meine Hand und drückte sie. „Das Gift breitet sich aus, Shika. Ich weiß, dass ich viel von dir verlange, aber du bist der einzige, der Neji aufhalten kann. In dieser Sache musst du mir vertrauen.“ „Es geht nicht darum, dass ich dir nicht vertraue und das weißt du ganz genau. Kabuto, Orochimaru und Akatsuki kann man nicht trauen.“ „Deswegen muss Matatabi weg von hier. Ich alleine werde ihnen nichts bringen.“ „Du alleine bringst ihnen nichts? Es gibt genug Leute, die für sich sterben würden, Ten.“ Sie zuckte zusammen und ihre Hand verkrampfte sich. Nach und nach wurden auch ihre Arme lahm, sie versteinerten regelrecht. Sie konnte gerade so ihre Hand öffnen, sodass sie mich nicht mehr festhielt, wenn ihre Hand zu Stein wurde. „Shika, bitte. Ich muss das tun.“ „Nein musste du nicht, wenn sie dich in ihrer Gewalt haben, werden sie uns Schachmatt setzten.“ Sie lächelte mich amüsiert an. „Du und dein Shogi.“ Sie hob ihre Hand und legte sie mir auf die Wange, den einen Arm konnte sie noch bewegen. „Du musst alle mit deinen Schatten aufhalten und mich Kabuto ausliefern. Bitte Shika.“ Das konnte ich nicht. Und dennoch sah ich, wie sie nach und nach ihre Gliedmaßen verlor und es würde nicht mehr lange dauern, da würde das Gift auch ihre Lunge und ihr Herz erreichen. Matatabi knurrte neben mir und sprang dann davon. Ten keuchte auf und fasste sich an die Brust. „Jetzt Shika.“ Sanft legte ich sie zurück auf den Boden und machte mein Handzeichen. In Windeseile breitete sich mein Schatten aus, ich konzentrierte mich und ließ meinen Schatten sich mit den Schatten der anderen verbinden … bis auf Kabutos und Tentens. Bei letzterer war es eh unnötig gewesen, sie könnte sich eh nicht mehr bewegen. Sofort blieben alle stehen und es wurde augenblicklich ruhig. „Shika“, rief Neji sofort und sah zu mir. Seine Augen weiteten sich. „Was tust du da?“ Kabuto lachte und kam auf Ten und mich zu. Ich musste mir auf die Zunge beißen, um nichts dummes zutun … was Schwachsinn war, denn ich tat schon etwas dummes. „Shikamaru“, hauchte auch Kankuro. Kurotsuchi sah mich auch verständnislos an. „Kluge Entscheidung, Shikamaru Nara“, meinte Kabuto und kniete sich neben Tenten. Auch ihr anderer Arm bewegte sich nicht mehr und ihr Atem wurde immer flacher. „Gerade noch einmal rechtzeitig.“ Er hob sie einfach hoch und verschwand dann mit ihr. In mir regte sich etwas und ich wurde einfach nur noch wütend. Mit einem einzigen Gedanken befahl ich meinen Schatten, zu tötet. Sie schlangen sich einfach um die Oto-Nins und brachen ihnen das Genick. Als sie zu Boden fielen, löste ich mein Jutsu und ließ mich auf den Boden fallen. „Was zum Teufel hast du getan?“, schrie Kankuro mich an „Warum hast du das zugelassen?“, fragte Neji leise, was mich sofort zu ihm sehen ließ. Ich hatte damit gerechnet, dass er laut wurde, dass er ausrastete … aber das war noch schlimmer. Er schüttelte den Kopf und wollte dann los laufen. Sofort war ich auf meinen Beinen und hielt Neji auf. Ich packte ihn an den Schultern und stemmte mich gegen ihn. „Lass mich durch!“, knurrte er jetzt leise. „Das geht nicht“, flüsterte ich. „Oh doch, das geht. Ich werde nicht zulassen, dass er sie zu Orochimaru bringt, das habe ich mir nach dem letzten Mal geschworen! Du hast nicht gesehen, wie er sie angesehen hat. Du hast nicht gesehen, wozu er im Stande ist.“ Aber ich konnte es mir vorstellen. Allein die Tatsache, dass er Neji mit einem Jutsu dazu gebracht hat, wie eine Marionette das zu tun, was er wollte … und erst jetzt fiel mir auf, dass wir auch das verschwiegen hatten. „Warum hast du uns aufgehalten?“, fragte Kurotsuchi. Ich konnte Neji nur in die Augen sehen. Diese Pupillenlosen Augen spiegelten meinen eigenen Schmerz wieder. „Sie wollte es so“, sagte ich und Nejis Augen verengten sich zu Schlitzen. „Du weißt ganz genau, dass sie manchmal ...“, fing er an, aber ich unterbrach ihn. „Das tut sie nicht und das weißt du genauso gut wie ich. Sie handelt immer im Sinne der ganzen Gruppe, genau wie jetzt!“, schrie ich ihn schon fast an. Er biss die Zähne fest zusammen und sah mich wütend an. „Wir sollten sie von sowas abhalten.“ „Was ihr aber nicht konntet“, ertönte Matatabis Stimme und sie landete neben uns. Sofort drehte Neji sich zu ihr. „Du!“, schrie er. „Du hättest an ihrer Seite sein sollen, stattdessen hast du dich versteckt, wie ein verängstiges Kätzchen.“ Matatabi atmete tief ein und schluckte dann hart. Es hatte sie getroffen, was er gesagt hatte, aber sie wusste auch, dass er das nur sagte, weil Ten ihm so viel bedeutete … erst jetzt verstand ich die Gefühle, die die beiden verband. Er hatte sie schon so oft, fast verloren und das immer und immer wieder. „Wir müssen sie jetzt gehen lassen, denn Kabuto wird sie zu Akatsuki bringen und dann kann ich sie aufspüren“, meinte sie ruhig und sofort wurden alle wieder still. „Sie wollte es so, Neji, weil ich sie aufspüren kann, weil ich euch zu ihr führen kann. Sie braucht nur nach mir zu rufen und ich werde sie überall finden.“ Neji ballte seine Hände zu Fäuste, so fest, dass seine Haut weiß wurde. „Wenn ihr etwas passiert, dann ...“, sagte er und sah mich an. Ich nickte nur und ballte auch meine Hand zur Faust. Denn nicht nur er würde mich dafür verantwortlich machen … ich selber würde mir auch nicht mehr über den Weg laufen wollen … dennoch hatte ich es gemacht, weil ich Ten vertraute. Sie wusste, was sie tat, auch wenn sie die Leute, die sie liebten, vor den Kopf stieß.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)