Ninja und die Liebe von Ten-nii-san (passt das überhaupt?) ================================================================================ Kapitel 29: Kapitel 29 ---------------------- Kapitel 29     Mein ganzer Körper war ein einziges Nervenbündel und alles tat mir weh … was eigentlich gar nicht sein durfte. Ich war doch tot und Tote spürten doch nichts mehr … war das nicht so? Um mich herum war alles Schwarz, ich konnte einfach nichts erkennen … bis ich meine Augen öffnete. Es war alles noch sehr verschwommen, aber nach und nach erkannte ich weiße Wände und auch unter mir spürte ich etwas weiches. Leicht sah ich auf meine Brust. Ich lag in einem Bett, ich war sogar zugedeckt. Was war das für ein Traum? Wo war ich hier? Was das der Himmel? Wachte man so auf? Wirklich ätzend, wenn ihr mich fragt. Hier sah es aus, wie in einem Krankenhaus. Ich hob meine Hand und sah sie mir an. In meinem Unterleib zog sich etwas zusammen und da merkte ich, dass der Schmerz von meinem Bauch aus ging. Das alles her war merkwürdig. Ich stützte mich leicht auf dem Bett ab und versuchte mich ein wenig auf zusetzten, was ich auch unter Schmerzen schaffte. An meinem linken Ringfinger spürte ich etwas kaltes und sofort sah ich hinunter … da war mein Verlobungsring, der Weißgoldende Ring von Nejis Mutter. Der konnte doch unmöglich … warum steckte er noch immer an meinem Finger? Oder war das nur Wunschdenken von mir? Ich sah mich weiter in dem Raum um und bemerkte dann eine zusammengesunkene Gestalt, die ihren Kopf auf mein Bett gelegt hatte. Diese hatte ihre Arme auf der Bettkante verschränkt und den Kopf auf diese gelegt, aber bei genauerem Hinsehen, atmete die Gestalt regelmäßig. Sie schlief. Meine Mundwinkel hoben sich nach oben und ich streckte die Hand leicht aus. Die dunklen, langen Haare waren leicht zerzaust und seine Kleidung war dreckig … die gleiche, die er auch an der Lichtung getragen hatte. Klar das ich mir Neji herbeisehnte. Meine Fingerspitzen berührten seinen Kopf, der sich auch sofort etwas zur Seite legte sodass seine Haare über seine Wange fielen und mir einen Blick auf sein schlafendes Gesicht gewährten. Sanft strich ich die letzten Haarsträhnen auch von seiner Wange und gestattete es mir über seine Schläfe zu streichen. Er fühlte sich so echt an, so vertraut. Was würde ich dafür geben noch einmal mit ihm zu reden, ihm noch einmal in die Augen zu sehen. Ich wusste, dass es nicht fair gewesen war. Keinem hatte ich eine Wahl gelassen. Sie waren alle so verbissen gewesen, schon all die Jahre lang. Als Shinobi wurde uns eingebleut, dass wir für das Dorf alles tun mussten und doch hatte auch noch jeder von uns eine weitere Last zu tragen. Hinata und Neji waren in eine Familie hereingeboren, die verzwickter nicht sein konnte. Sasuke hatte niemanden mehr an den er sich wenden konnte. Shikamaru, Choji und Ino waren mit ihren Familientraditionen nur unter Druck gesetzt worden. Sakura musste sich von dem kleinen Mädchen zu einer Frau entwickeln, ohne jegliche Unterstützung. Lee musste sein Leben leben, ohne wirklich ein vollwertiger Ninja sein zu können. Kiba und Shino mussten sich gegen eine große Familie durchsetzten. Und Naruto musste damit klar kommen von jedem und allem gehasst zu werden. Keiner von uns hatte ein leichtes Leben und doch hatten wir alle es geschafft und ließen uns davon nicht unter kriegen. Wir waren trotz der Persönlichen Probleme immer für einander da gewesen und vor allem waren wir für unser Dorf da gewesen. Ich wusste, dass alle diesen Schritt gegangen wären, den ich gegangen bin, aber darüber hätten wir noch Jahre streiten können. Sie waren alle zu wichtig, um jetzt aufzugeben. Orochimaru war hinter mir und meinem Sharingan her, ich hatte einfach nicht zulassen können, dass er es bekam … auch wenn es bedeutete, das mein Shraringan verloren ging. Deswegen war es für mich das logischste gewesen. Ich hätte so gehen können oder mit Shizunes Mittel mein Sharingan versiegeln können … natürlich wäre ich bei der zweiten Variante immer noch am Leben, aber was machte das schon? Jetzt hatten wir zwei weitere Bijuus auf unserer Seite und ich war mir sicher, dass Naruto es schaffte, sie auf unsere Seite zu ziehen. Leicht strich ich Nejis Gesicht nach und beobachtete ihn. Im Schlaf sah er so aus, als wäre alles bei bester Ordnung. Plötzlich rümpfte Neji seine Nase und hob seinen Kopf. Seine Augen öffneten sich und sahen mich direkt an. Seine Lavendelfarbenen Augen waren noch leicht verschlafen und sahen mich total verwirrt an … was mich stocken ließ. Warum sah er mich so an? Sollte das nicht mein Traum sein? Sollte er mich jetzt nicht an sich ziehen und mich küssen? „Ten?“, hauchte er verwirrt und streckte seine Hand nach mir aus, stockte aber kurz vor meinem Gesicht. … Konnte es sein? Das konnte einfach nicht sein. Aber dann legten sich seine Finger an meine Wangen. „Du bist wach“, hauchte er und seine Finger glitten in meine Haare. „Was meinst du damit?“, flüsterte ich, schmiegte mich aber automatisch in seine Hand. „Ich bin in deinen Armen gestorben.“ Neji schüttelte den Kopf, stand auf und küsste mich dann, genauso wie ich es wollte. Ich krallte mich in seine Schulter und in seine Haare. Das Gefühl von seinen Lippen auf meinen fühlte sich so echt an und ich versank richtig in unserem Kuss. Als wir uns lösten blieb Neji immer noch nahe bei mir, sodass sich unsere Lippen immer noch berührten. „Du lebst, Ten, du bist nicht gestorben“, hauchte er und umfasste sanft mein Gesicht. „Aber der Shinigami“, flüsterte ich und berührte dabei seine Schläfe mit meinen Fingerspitzen. Wenn das hier wirklich ein Traum war, dann war er wirklich grausam … aber je länger ich Neji ansah, je länger ich ihn berührte, desto mehr glaubte ich, dass ich nicht mehr träumte. „Ich bin nicht tot?“ Nejis pupillenlosen Augen bekamen einen traurigen Ton, aber er lächelte. „Nein, du bist immer noch hier. Bei mir.“ Sanft küsste er mich noch einmal, um seine Aussage zu bekräftigen. Als wir uns wieder lösten, strich ich mit meinem Daumen über Nejis Unterlippe und sah ihm fest in die Augen. Mein Herz pochte wie wild in meiner Brust. Ich verstand nicht, warum der Shinigami meine Seele nicht mit sich genommen hatte, aber das war mir gerade egal. Im nächsten Moment wurde die Türe aufgemacht und Neji trennte sich von mir. „Wir müssen leise sein, Neji schläft sicher noch“, ertönte eine Frauenstimme und schon standen Dad und Anko im Zimmer. Dad blieb wie angewurzelt stehen und sah mich mit großen Augen an. „Tenten“, hauchte Anko und bekam ein riesiges Lächeln auf den Lippen. „Du bist wach.“ Ich nickte, konnte aber meine Augen nicht von Dad nehmen. Er trug immer noch sein Kampfoutfit, es war dreckig und seine Haare standen auch in alle Richtungen ab. Ich wusste zwar nicht, wie lange ich geschlafen hatte, aber er sah fix und fertig aus. Jetzt wo ich ihn so sah, machte ich mir Vorwürfe. Ich hätte ihm etwas sagen sollen, ich hätte mich von ihm verabschieden sollen, aber ich hatte ihn nur angesehen, hatte nur seine Hand gehalten. „Es tut mir leid“, murmelte ich. Das brachte Dad dazu, sich wieder zu bewegen. Er kam schnurstracks auf mich zu und schlang seine Arme um mich. Mein Körper schmerzte noch, aber das war mir egal. Ich schlang auch meine Arme fest um ihn und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. „Ich bin so froh, das du wieder bei uns bist“, meinte er leise und küsste meine Schläfe. Das brachte mich nur dazu ihn noch fester an mich zu drücken. Er atmete noch einmal tief ein und aus und löste sich dann von mir. Seine Hände legte er auf meine Wangen und sah mir in die Augen. In seinen dunklen Augen konnte ich seine Erleichterung lesen, wie all der Druck und all die Angst von ihm abfielen. Ich umfasste Dads Handgelenke und lächelte ihn an. „Ich dachte echt, das hier wäre meine Einbildung“, gestand ich ihm und atmete tief ein … aber das war es nicht. Ich spürte meinen Herzschlag und diese Schmerzen in meinem Bauch. Das alles würde ich nicht spüren, wenn ich es nur träumen würde … oder? „Was ist passiert?“ Anko trat neben Dad und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Wir sollten Tsunade Bescheid geben, das du wach bist“, meinte sie dann. „Danach können wir dir alles erklären.“ Damit war ich einverstanden. „Wie lange war ich weg?“ „Vier Tage“, murmelte Neji und sackte auf seinen Stuhl herunter. Seine Hand suchte direkt nach meiner und verschränkte unsere Finger miteinander. Ich sah ihn und dann Dad an. „Und ihr lauft immer noch in den dreckigen Klamotten herum?“ Anko blieb an der Tür stehen und sah mich an, dann lachte sie laut los. „Ich finde das nicht lustig“, beschwerte sich Dad. „Wir haben uns Sorgen um dich gemacht, Ten.“ „Sie haben die ersten zwei Tage noch nicht einmal geschlafen, geschweige denn gegessen“, informierte Anko mich. „Es war ein Kampf die beiden überhaupt von deiner Seite zu bekommen.“ Ich sah von Dad zu Neji, die beide sauer dreinblickten. „Jetzt bin ich wach“, meinte ich und drückte Nejis Hand. „Ich werde jetzt nicht von deiner Seite weichen“, protestierte er, was mich lächeln ließ. „Hier passiert mir nichts. Ich bin in einem Krankenhaus.“ Anko schüttelte nur den Kopf und verließ das Zimmer, um Tsunade zu holen. „Bitte“, bat ich die beiden. Sie gaben beide nach, gingen aber nicht sofort. Erst wollten sie auf Tsunade warten. Diese ließ nicht lange auf sich warten. Auch sie war beruhigt, als sie mich wach in dem Bett sitzen sah. „Alles wie immer“, meinte sie und legte mir eine Hand auf die Schulter. „Du wirst noch ein paar Schmerzen haben, aber die werden in den nächsten Tagen auch vergehen.“ Ich nickte und hielt mir leicht den Bauch. „Was genau ist passiert?“, wollte ich wissen und sah Tsunade an. Sie setzte an, machte den Mund auf, aber dann wurde die Tür aufgerissen und eine Meute von Leuten stolperte ins Zimmer. Allen voran Sakura und Ino. „Wir haben gehört, das Teni wieder wach ist“, sagten sie im Chor. Ich sah sie an und beide schrien freudig auf. „Du siehst gut aus“, lächelte Ino. „Danke“, meinte ich und musste den Kopf schütteln. Lee drückte sich zwischen die beiden und strahlte mich an, hinter ihm stand Sensei Gai. Beide zeigten mir ihr Strahlen und waren sichtlich erleichtert mich wohlauf zu sehen. Auch Shika drängte sich in den Raum und atmete erleichtert aus, als ich ihn anlächelte. Er war auch der einzige, der sich von der Gruppe löste und zu mir kam. Stumm kam er zu mir und nahm einfach meine Hand, diese drückte er und zeigte mir so, dass er froh war, das ich wieder wach war. Sie waren alle froh mich zu sehen. „Leute, mir geht’s gut“, meinte ich und drückte Shikas Hand. „Wir mussten trotzdem nach dir sehen“, meinte Choji. Ich lächelte ihn an und sah an ihm vorbei, aber den den ich suchte, sah ich nicht. Mein Blick wurde verwirrter. „Wo ist Naruto?“, fragte ich und sah zu Shika. Sofort wurden alle still und sahen mir nicht mehr in die Augen. „Was ist passiert? Ich habe die Bijuus doch in ihm versiegelt.“ „Das hat auch geklappt“, meinte Shika, sprach aber dann nicht weiter, obwohl es ein Aber gab. „Aber …?“, hackte ich nach. „Er ist hier im Krankenhaus“, ertönte hinter meinen Freunden eine Stimme, die ich sofort erkannte. Alle machten Platz und Minato trat ins Zimmer. Ich sah ihn verwirrt an. „Du bist noch hier?“, fragte ich und sah in seine blauen Augen mit schwarzem Grund. Ich meine, ich war froh, das Tsunade ihn nicht schon wieder verschwinden hat lassen. Aber deswegen musste es einen Grund geben … „Naruto ist hier in Krankenhaus? Was ist passiert?“ „Er liegt seit vier Tagen im Koma.“ Meine Augen weiteten sich, genauso lange wie ich hier gewesen war. „Aber ich habe doch alles richtig gemacht oder? Sag mir nicht, ich habe was falsch gemacht und Naruto das angetan?“ Shika drückte meine Hand und schüttelte den Kopf. „Das bist nicht du Schuld, Ten“, meinte er beruhigend. „Kokuou, Matatabi und Kurama sind daran Schuld“, sagte Neji. „Sie kämpfen um ihren Platz. Typisch für solche Geschöpfe.“ „Was genau heißt das? Sie verletzten Naruto? Dann müssen wir sie wieder aus ihm heraus holen“, sagte ich und wollte schon aufstehen, aber Neji und auch Shika hielten mich auf. „Es ist nicht ganz so einfach“, meinte Minato. „Wir können sie nicht einfach wieder frei lassen. Naruto muss mit den dreien zurecht kommen, sie kontrollieren. Es war uns allen klar, dass sie das nicht einfach so mit sich machen lassen. Vor allem Kurama nicht“, erklärte er. „Sie waren zwar früher alle zusammen, aber das ist schon Ewigkeiten her, deswegen müssen sie sich erst einmal wieder aneinander gewöhnen.“ „Ich möchte zu Naruto“, sagte ich nach einiger Zeit Stille. „Du musst dich erst noch ausruhen“, protestierte Tsunade und sah mich streng an. Ich wollte widersprechen, aber ich konnte ihre Sorge verstehen. Wenn ich wirklich vier Tage geschlafen hatte, dann würde mein Körper es noch nicht zulassen, dass ich mich jetzt schon anstrengte. „Okay, einverstanden. Aber morgen darf ich zu ihm“, verhandelte ich einen Kompromiss. Tsunade wollte erst widersprechen, wusste aber genau, das auch ich nicht nachgeben würde. Also nickte sie bloß ergeben und schickte dann die anderen nach Hause. Die einzigen die blieben waren Anko, Dad, Neji, Tsunade und Minato. „Sagt ihr mir jetzt endlich was hier los ist? Ich habe dem Shinigami meine Seele gegeben, ich habe gespürt, wie er sie mir genommen hat.“ Plötzlich beschlich mich ein ungutes Gefühl und ich tastete über meine Wange. Es war eine Kurzschlussreaktion, aber ich hatte Angst, das sie mich auch mit dem Edo Tensei zurück geholt hatten, deswegen tastete ich mich ab, denn wenn es so wäre, dann hätte ich Risse in der Haut … genauso wie Minato … aber da war nichts. „Wir haben dich nicht wiederbelebt“, beruhigte mich Dad. „Was ist dann passiert?“ „Die Seele, die der Shinigami mit sich genommen hat, hat sich aus viele einzelnen Teilen zusammengesetzt“, meinte Minato und ich sah ihn sofort an. „Bitte was?“ „Neji war der Auslöser.“ Ich verstand immer noch nichts. Nejis Hand, die immer noch meine hielt, verkrampfte sich etwas. „Er war sozusagen der Indikator, dadurch das er dich im Arm hielt, als der Shinigami deine Seele nehmen wollte, hat er es verhindert. Deine Freunde haben sich um dich versammelt, um dir beizustehen, Tenten, und haben sich gegenseitig an den Händen gehalten und somit wurde jedem von euch nur ein Teil eurer Seele genommen.“ Meine Augen weiteten sich noch mehr und ich musste Neji anstarren. „Ich wusste nicht ...“, stammelte ich. „Das hat keiner von uns gewusst“, meinte Tsunade. „Geht es allen gut?“, fragte ich dann. „Allen geht es gut, Ten. Der Shinigami hat nur einen kleinen Teil eurer Seelen genommen. Vielleicht eine Erinnerung, einen Moment eures Lebens an das ihr euch aber nicht mehr erinnern könnt“, erklärte Tsunade. „Ich habe alle untersucht und ihnen fehlt nichts, nichts wichtiges.“ Das erleichterte mich und ich sackte etwas in mich zusammen. Ich hätte es mir nie verziehen, wenn den anderen etwas passiert wäre. Ich sah zu Neji und drückte seine Hand. „Du hast auch keine Schuld“, munterte ich ihn auf. „Du wusstest es nicht. Du hattest einfach für mich da sein wollen.“ Schnell streckte ich meine Hand aus und legte sie ihm auf die Wange. „Sieh es mal Positiv, du hast mich gerettet.“ Er sah mich etwas gequält an. „Ich hätte mir nie verziehen, wenn den anderen etwas passiert wäre“, meinte er. „Ihnen ist nichts passiert.“ Ich küsste seinen Handrücken und presste ihn richtig an meine Lippen. Er nickte bloß und schmiegte sich in meine Hand. Dann klatschte Tsunade in die Hand und scheuchte die anderen aus dem Zimmer, weil ich mich ausruhen sollte. Selbst Neji und Dad gingen. Und erst als ich alleine in dem Krankenzimmer war, merkte ich, wie müde und erschöpft ich doch noch war. Ich schlief sofort ein. Irgendwann hatte sich dann jemand neben mich ins Bett gelegt, seine Arme um mich geschlungen und mich ganz fest an sich gezogen. Ich hatte mich auch direkt an meine neue Wärmequelle gekuschelt und war dann wieder eingeschlafen.       Am nächsten Tag hatte ich alle so oft es ging genervt, sodass Neji irgendwann brummend aus dem Zimmer gegangen war, um mir einen Rollstuhl zu holen. Bei Naruto saß Hinata vor seinem Bett und hielt seine Hand. Mir war gestern auch aufgefallen, das sie nicht bei mir gewesen war, aber als ich das von Naruto erfahren hatte, war mir klar gewesen, das sie bei ihm war. Sie sah auf, als wir eintraten. „Teni“, meinte sie und lächelte mich leicht an. „Es tut mir leid, Hina.“ Aber auch sie schüttelte den Kopf. „Es ist nicht deine Schuld. Naruto wusste um die Konsequenzen, wir alle wussten es. Du hast doch genauso ein Opfer gebracht.“ „Was ich nicht ganz bezahlt habe“, murmelte ich und Neji rollte mich neben Hina. Ich sah mir Naruto an, aber er lag einfach nur ganz ruhig in dem Bett. Er sah aus, als wenn er schlafen würde. Komisch, Naruto so zu sehen. Sonst war er immer so aufgeweckt und konnte keine Sekunde still sitzen. „Hat sich irgendwas getan an seinem Zustand?“ Hina schüttelte den Kopf. „Unverändert, seit vier Tagen.“ Sie stand von ihrem Stuhl auf und ging im Zimmer auf und ab. Ich nutzte die Gelegenheit und nahm mir Narutos Hand. Plötzlich überflutete mich eine Menge an Chakra und ich krallte mich richtig in Narutos Hand. Hinata und Neji sahen mich sofort an, aber ich konnte mich keinen Zentimeter bewegen. Es prallte einfach zu viel verschiedenes Chakra auf mich ein. Ich war wie gelähmt. Neji wollte mich an der Schulter anfassen, aber da sprang ein Funke über und er zuckte zusammen. Ich fasse es einfach nicht, dass du dich so aufführst. Das ich mich so aufführe? Ihr seid einfach hier aufgetaucht. Müsst ihr das denn schon wieder ansprechen? Ja, müssen wir, halt dich raus! Ich fasse einfach nicht, dass wir schon wieder eingesperrt sind. Ich blinzelte und verkrampfte mich noch etwas mehr. Ich hörte Stimmen in meinem Kopf. Das konnte doch nicht … wo kamen die her? Und vor allem, wer war das? Keinen der Stimmen konnte ich zuordnen. Und schon wieder schoss Chakra in meinen Arm und ließ ihn sich taub anfühlen. Mein Arm fing an zu zucken und dann kam ein Stechen, ausgehend von meiner Schulter, dazu. Ich spürte, wie sich das Bannmal von Orochimaru wieder aktivierte und sich meinen Arm herunter schlängelte. „Neji! Das Mal!“, rief Hinata, aber ich verstand nicht richtig was sie sagte. Ich hörte sie wie durch einen Schleier. „Geh jemanden holen! Schnell!“, befahl Neji und kam dann zu mir. Wieder wollte er mich anfassen, aber er bekam sofort einen Schlag. Er rief nach mir, aber jetzt hörte ich gar nichts mehr. Ein Ohrenbetäubendes Geräusch erklang und das Chakra floss nur so in meinen Arm. Es war überwältigend. Doch plötzlich war alles vorbei und ich wurde von Naruto weggezogen. Mein Atem ging stoßweise und ich sah mich hektisch um. „Ten?“ Neji tauchte vor mir auf, aber ich sah ihn nicht so richtig. Erst als er seine Hände auf meine Wangen legte und mich zwang ihn anzusehen. „Ten? Alles okay?“ Ich machte den Mund auf, aber es kam nichts heraus. Ich musste erst schlucken und mich räuspern. „Ich … ich weiß nicht“, murmelte ich. Sanft strich Neji mir über die Wangen. Ich sah allerdings an meinem Arm herunter, wo sich das Bannmal langsam wieder zurück zog. Mein anderer Arm, der Narutos Hand eben noch gehalten hatte, zitterte unkontrolliert und es hatte sich ein roter Fleck auf meiner Handfläche gebildet. „Was …?“ Neben Neji tauchte Minato auf und bat ersteren mich los zu lassen. Widerstrebend tat Neji, was man ihm befohlen hatte und ließ mich los. Minato hockte sich vor mich und studierte erst einmal mein Gesicht, dann nahm er meine Hand in seine und strich leicht über den roten Fleck. „Was genau ist passiert?“, fragte er mich. „Ich weiß nicht … ich … es … Ich hab Naruto nur angefasst und dann … dieses Chakra, es war überwältigend und so stark. Ich konnte es nicht zuordnen“, stammelte ich. „Was noch?“ „Ich … ich habe Stimmen gehört.“ „Ich verstehe das alles nicht, Minato. Was hat das zu bedeuten?“ „Ich hab das Chakra auch gespürt und ich glaube, dass es Kurama, Matatabi und Kokuou waren. Auch die Stimmen die du gehört hast.“ Ich schüttelte den Kopf und sah herunter auf meine Hand. „Das ist eine Verbrennung von dem Chakra der drei.“ „Das ergibt doch gar keinen Sinn“, mischte sich Hinata ein. „Ich habe Naruto auch berührt, aber es ist nichts passiert.“ „Du hattest auch keinen Kontakt mit Matatabi und Kokuou. Als Tenten und ich die beiden in Naruto versiegelt haben, waren Matatabi und Kokuou eine kurze Zeit lang in Tenten. Wahrscheinlich ist etwas von ihrem Chakra in dir zurück geblieben, anders kann ich es mir nicht erklären.“ Ich schluckte und sah zu Naruto. Das war unglaublich gewesen und wenn Naruto dieses Chakra in sich hatte … dann war es klar, dass er im Koma lag. Damit kann er doch niemals alleine zurecht kommen. „Okay, das leuchtet ein, aber … das Chakra der drei ist umhauend. Das kann Naruto nicht alleine bewältigen. Ich hab sie nur kurz gehört und ich glaube, sie streiten sich. Jetzt verstehe ich auch worum sie sich streiten … um Naruto. Sie werden niemals zusammen arbeiten.“ Minato nickte. „Sie sind einfach zu lange getrennt gewesen“, sprach Neji es aus, was wir alle dachten. „Sie werden nicht nachgeben und Naruto töten.“ Wir mussten etwas unternehmen. Wir mussten die drei zur Vernunft bringen. „Sie müssen ihr Chakra kontrollieren“, meinte Minato. „Nur so kann Naruto mit ihnen umgehen. Jetzt im Moment wollen alle ihre Platz. Kurama hat mit Naruto zusammen gearbeitet, ich denke auch, dass sie Freunde geworden sind, aber jetzt mit Matatabi und Kokuou, muss auch er sein Revier verteidigen.“ „Das heißt, wir müssten die drei Bijuus dazu bringen mit einander auszukommen?“, fasste Hinata zusammen und Minato nickte zustimmend. „Und wie sollen wir das machen? Naruto ist nicht ansprechbar und mit den Bijuus können wir auch nicht reden.“ Ich ballte meine Hand, mit der Brandwunde, zur Faust und machte sie dann wieder auf. Es tat nicht weh, was mich sehr wunderte. Ich sah zu ihr herunter und war erstaunt. Sie wurde immer kleiner und verschwand dann endgültig von meiner Handfläche. Minato meinte, ich hätte etwas von Matatabis und Kokuous Chakra in mir … und die Wunde hatten sie gemacht … Das alles machte doch gar keinen Sinn, oder doch? Ich hatte sie gehört, vielleicht konnte ich Kontakt zu ihnen herstellen? „Ich bin mit den beiden verbunden“, kam es mir in den Sinn und Hinata, Minato und Neji sahen mich an. Ich sah auf und in Minatos Gesicht. „Kann es sein, dass ich mit ihnen sprechen kann? Ich könnte es doch versuchen oder?“ Minato legte sich seinen Zeigefinger auf die Lippen. „Das könnte funktionieren“, meinte er. Also atmete ich noch einmal tief ein und schloss die Augen. Ich konzentrierte mich auf Naruto und auf die drei Stimmen die ich eben gehört hatte. Könnt ihr mich hören? Hallo? Stille. Hallo? Matatabi? Kokuou? Kurama? Immer noch nichts. Ich öffnete meine Augen und schüttelte den Kopf. Es funktionierte nicht, ich konnte sie einfach nicht erreichen, auch hatte ich ihr Chakra nicht gespürt. Hinata raufte sich die Haare und fing wieder an im Zimmer auf und ab zu laufen. „Das heißt, wenn wir sie nicht erreichen können … das Naruto stirbt?“, fragte sie und fuhr sich in die Haare. Mit aufgerissenen Augen blieb sie stehen und sah mich panisch an. Es war schrecklich sie so zu sehen. „Hina ...“, fing ich an, aber sie schüttelte nur den Kopf. „Das darf nicht sein! Ich … ich ...“ Ich rollte zu ihr, aber sie lief nur wieder herum. „Wir hatten doch erst ein Date.“ Jetzt blinzelte ich und sah meine Beste Freundin an. „Verdammt! Und ich hab ihm nicht gesagt, dass ich in ihn verliebt bin“, verzweifelte sie weiter. Ich konnte sie nur sprachlos ansehen. „Als … als du aufgebrochen bist hatten Naruto und ich ein Date. Wir waren Picknicken und es war wunderbar und dann hat er mir gesagt, dass er mich liebt! Kannst du dir das vorstellen? Wie immer hat er einfach gesagt, was er gedacht hat und ich hab ihn einfach nur angestarrt.“ Sie drehte sich zu mir und sah mich an. „Ten! Ich habe nichts gesagt, gar nichts!“ „Hina … das ist doch nicht schlimm. Er wusste sicher ...“ „Ich weiß nicht, ob er es gewusst hat. Ich war einfach so perplex und dann sind Matatabi und Kokuou aufgetaucht und ich konnte ihm noch nicht mal sagen, das ich ihn liebe. Er darf jetzt nicht sterben!“ Tränen rollten über ihre Wangen, was mir das Herz zerriss. Ich durfte Naruto nicht sterben lassen, so durfte er nicht sterben. Er hatte einfach noch viel zu viel zu tun. Er wollte doch Hokage werden und noch so viel erreichen. Neji trat an mir vorbei und nahm seine Cousine in den Arm. Sie krallte sich richtig an ihn und weinte los. Ich drehte mich zu Minato um, der auf seine Sohn herunter sah. Sein Blick wurde traurig und seine Hand ballte sich zu Fäusten. „Ich hätte Kurama niemals in ihm versiegeln sollen“, murmelte er und sein Gesichtsausdruck wurde verbissen. „Ich habe ihm ein schreckliches Leben geschenkt.“ Ich nahm mir seine geballte Hand und löste diese. „Du hast das getan, was du in dieser Situation für richtig gehalten hast und glaub mir, Naruto hat es akzeptiert.“ „Wir hätten bei ihm bleiben sollen. Kushina und ich haben nichts getan, wir haben unseren eignen Sohn zum Außenseiter gemacht.“ „Ohne euren Verlust wäre Naruto nie zu dem Mann geworden, der er heute ist, Minato. Und wir brauchen ihn so wie er ist.“ Ich drückte seine Hand. „Das würde er genauso sagen. Du warst der Hokage und du musstest da Dorf retten. Du hattet so viel Vertrauen in Naruto, deswegen hast du ihm diese Bürde aufgetragen. Das ändert nichts daran, dass er euch liebt, dich und Kushina.“ Minato sah mich an. „Und du bist jetzt hier. Wir werden ihn retten.“ „Hast du schon eine Idee?“ „So in etwa. Meinst du, ich kann mich in Narutos Kopf schleichen?“ Er sah mich überrascht an, nickte aber dann.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)