Kiss me hard before you go von Karo_del_Green ================================================================================ Kapitel 34: Der Erinnerung feinste Komposition ---------------------------------------------- Kapitel 34 Der Erinnerung feinste Komposition Nervös lecke ich mir über die Unterlippe, schmecke Reste des tomatigen Chilis in meinen Mundwinkeln und spüre das würzige Ziehen der Schärfe, welches mich daran erinnert, dass ich nicht träume. Ich bin hellwach, nicht mehr ganz fit, aber definitiv wach. Ich drücke Rick abrupt meine halbleere Flasche Bier in die Hand und setze mich endlich in Richtung unerwarteten Neuankömmlings in Bewegung. Ich stolpere über ein Paar achtlos abgestellte Schuhe und komme fast nervös lachend bei dem adretten Portugiesen an. Auch auf seinen Lippen liegt ein kurzes Grinsen. Allerdings wirkt es als würde er mich mehr belächeln. Ich kann es ihm nicht verübeln. „Oh hey, was machst du hier?“, frage ich auffällig atemlos und greife automatisch nach seiner Hand, um mich zu vergewissern, dass er keine alkoholinitiierte Halluzination ist. Dass es Rick war, der mich auf ihn aufmerksam gemacht hat, habe ich fast schon wieder vergessen. „Sieht aus als habt ihr eine Menge Spaß“, erwidert Antony und weicht meiner Frage vermutlich absichtlich aus. „Es ist eine Party... Partys machen Spaß“, witzele ich zurück und sterbe ein bisschen unter seinem ungewöhnlich forschen Blick. Ich bin mir nicht sicher, wieso es mich derartig nervös macht. Statt weiter belämmert rumzustehen, ziehe ich ihn vom Eingang weg, ignoriere die Blicke der anderen und verschwinde geradewegs in mein Zimmer. Zu meiner Überraschung ist es wirklich leer und keiner der Partygäste ist zu sehen. „Was machst du denn hier?“, frage ich noch mal etwas ruhiger, aber trotzdem so irritiert wie zuvor, nachdem ich die Tür hinter uns schließe und uns plötzlich eine seltsame Stille umschließt. Die Stille puscht meine Nervosität nur noch mehr. Antony sieht mich an, senkt seinen Blick auf meine unruhigen Hände, die sich noch immer aneinander reiben. Als ich es bemerke, lockere ich meine Finger und trete unbeirrt auf ihn zu. Es ist Antony. Einfach nur Antony. Der Mann, in den ich mich von der ersten Sekunde an verliebt habe. Es gibt keinen Grund, nervös zu sein. Er hat noch immer nicht geantwortet und so greife ich nach seiner Hand, wie ich es vorhin schon getan habe. Erst berühren meine Fingerbeeren seine. Dann streiche ich seine Glieder hinauf bis er selbst reagiert und unsere Finger miteinander verschränkt. Seine Hand ist leicht kühl und ich spüre den Unterschied deutlich auf meiner überhitzten Haut. „Hi“, flüstert er mir entgegen. Ein weniger chaotischer Start in die folgende Konversation als meiner. „Hi“, echoe ich lächelnd. Ich erwidere seinen Blick, aber ich schaffe es dennoch nicht, darin zu lesen. Ist seine Ruhe etwas Gutes? Wieso spüre ich doch etwas Anspannung in seiner Hand? „Ich bin davon ausgegangen, dass du nicht im Traum daran denkst herzukommen, dass du nicht herkommen willst... aber nun bist du hier und...“, plappere ich los. Meine Brust pulsiert, weil mein Herz so heftig schlägt. „Du hast mich gar nicht gefragt, ob ich kommen möchte.“ „Das hab ich nicht“, gestehe ich ein, „Aber nur, weil ich dachte, du möchtest nicht, dass man uns so zusammen sieht. Du weißt schon, weil du Dozent bist und ich... naja... Student und das hier ist eine sehr studentenlastige Party.“ Es ist die Wahrheit. Genauso habe ich gedacht. Ich lasse meine Hand mit ausgestreckten Zeigefinger zwischen uns hin und her wackeln, so als würde das dazu beitragen, dass meine Worte verständlicher werden, logischer und sinnvoller. Weitgefehlt. Denn obwohl ich es sage, ist es keineswegs das, was ich will. Ich will seine Hand halten, ihn küssen und anschmachten und das möchte ich auch vor anderen Studenten tun können, ohne mich dafür schlecht zu fühlen. Aber mir wird auch klar, dass wir darüber noch immer nicht ausreichend geredet haben. Ich weiß nur, dass auch das von Anfang an zwischen uns stand. Wie so vieles andere auch. „Habe ich unrecht?“, frage ich leise weiter und aus Ermangelung einer auszureichenden Reaktion meines Gegenübers. Antony trägt noch immer seinen Wintermantel, der seine schlanke Silhouette umschmeichelt wie feinste Seide. Er sieht unglaublich gut aus. Edel und fernab jeglicher Studentenmanier. „Ja und nein“, offenbart er mit ruhiger Stimme. Irgendwie habe ich es erwartet und dennoch spüre ich einen Hauch der Enttäuschung, der sich wie herber Dunst auf meine Lippen legt. Ich schmecke die Bitterkeit auch ohne meine Lippen zu lecken und senke meinen Blick auf unsere Hände. Seine schönen langen Finger heben sich deutlich von meinen eher plump wirkenden ab. „Dann hättest du lieber nicht herkommen sollen“, kontere ich harscher als beabsichtigt und unnötigerweise. Das alkoholgetränkte Blut in meinen Adern beginnt zu rauschen. Laut und unbarmherzig klingt es in meinen Ohren. Antony seufzt auf, löst ohne Verzögerung unsere Berührung. „Du hast recht, ich hätte nicht herkommen sollen... das war wirklich eine bescheuerte Idee.“ Mit diesen Worten macht Antony auf dem Absatz kehrt und ist aus der Tür verschwunden, bevor ich blinzeln kann. Ich brauche auch noch länger, weil ich sofort merke, dass das Bier in meinem Kreislauf den Prozess zur spontanen Reaktion zusätzlich verzögern. Als ich endlich hinterherstürme, beginnt der Alkohol noch etwas stärker in meinem Körper zu zirkulieren. Auch meine Gedanken rotieren. Es war keine Wut, die in seinen Worten mitschwang. Eher eine Art Selbstkasteiung. Sie macht das Ganze nur noch unannehmbarer. „Antony, warte... geh nicht... warte...nicht so schnell... bitte!“, plappere ich aufgeregt, während ich ihm die Treppe hinunter folge. Ich weiß nicht mal, ob er mich noch hört. In meiner Eile nehme ich versehentlich zwei Stufen auf einmal und verliere das Gleichgewicht. Ich werde von der gegenüberliegenden Wand abgefangen, sodass ich nicht stürze. Ich kann von Glück sagen, dass es nur die letzten beiden Stufen waren. In meinem Kopf dreht sich alles und dann spüre ich Antonys Hände an meinem Rücken „Bist du okay?“, fragt er sorgenvoll. Ich nicke nur und lehne meine Stirn gegen die raue Wand. „Sicher?“ „Ja, nichts passiert.“ Nur der Schreck, der durch meinen Körper echot wie ein Schuss und ein leichter Schmerz auf meinen Handflächen. Antony streichelt mir über den Rücken, kurz in den Nacken und über den Hinterkopf. Was muss er wohl von mir denken? Wahrscheinlich fragt er sich sowieso, warum er sich so einen Holzkopf ausgesucht hat. „Okay, dann geh wieder hoch zu deiner Party!“, sagt der Portugiese mit ruhiger Stimme. Meiner Party? Ich murmele seinen Namen. Mehrmals. Antony reagiert nicht darauf, sondern setzt seinen Weg unbeirrt nach unten fort. Ich folge ihm, versuche ihn an der Schulter zu erwischen und schaffe es erst, als wir am Hauseingang ankommen. „Tu das nicht...“, sage ich hektisch aber verzweifelt und er bleibt auf der ersten Stufe der Treppe stehen. Ich kann sehen, wie er tief einatmet und dabei seine Schultern kurz aber gleichmäßig nach oben zieht, ehe er sich zu mir umdreht. Zunächst ist sein Blick nach unten gerichtet, so als wäre er noch tief in seinem eigenen Gedankenwirbel gefangen und wüsste nicht, wie er daraus entkommt. „Es tut mir Leid, okay? Ich wollte dich nicht rauswerfen, auch wenn es vielleicht so klang. Ich freue mich, dass du hier bist... wirklich“, versichere ich ihm und meine es so. Sicher bin ich überrascht und ich leugne auch nicht, dass ich zuvor diese ablehnenden Grundgedanken hatte, aber ich freue mich wirklich, ihn zu sehen. „Nein, mir tut es leid, Ben. Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Es ist nur eine Party, aber ich... Ich bin einfach... verunsichert, genauso, wie du es bist und ich...“ Es ist Eifersucht. Ich weiß es, auch wenn er es nicht ausspricht. „Aber wieso? Wieso hast du gestern nichts gesagt? Du hättest es mir einfach sagen können“, grätsche ich dazwischen, da ich nicht verstehe, wieso er gestern nicht ehrlich zu mir gewesen ist. Er hat so überzeugt gewirkt, so als wäre es einzig mein Problem und er der solide Fels, an dem jeder Zweifel abprallt. Es hat mir Sicherheit gegeben. Und jetzt? Meine Gedanken beginnen zu schwimmen. Ist er sich meiner Aufrichtigkeit nicht sicher? Seiner eigenen Gefühle vielleicht? Die Vorstellung verunsichert mich nur noch mehr. Antony leckt sich fahrig über die Lippen und presst sie danach direkt aufeinander. Fest. Hart. Es sieht schmerzhaft aus. Er weicht meinem Blick aus und starrt auf einen undefinierbaren Fleck an der Wand. „Ich weiß nicht wieso... Ich wollte nicht...“ Seine Antwort ist nur ein Flüstern und dennoch spüre ich die gesamte Last seines inneren Zweispalts darin. „Verdammt, ich weiß im Moment einfach nicht, was ich...“ Seine Zweifel sind so offensichtlich, dass sich meine Brust verengt. „..was du wirklich willst?“, vollende ich seinen Satz. Mit einem Stoßseufzer sieht er auf. Fast ein wenig erschrocken. „Nein! Ben, ich... Ich weiß nicht, was ich machen soll.... Wie ich es hinkriegen soll, verstehst du? Wie ich es schaffen soll, dass das hier funktioniert. Wie ich es richtig mache. Meine bisherigen Beziehungen waren bisher alles andere als... gut... und funktional...“, gesteht er mir mit hastigen Sätzen. Ich weiß ganz genau, auf wen er hinweist und ein kalter Schauer erfasst mich als ich an den gruseligen Kerl mit der Sonnenbrille denke. Mateo. Würde ich seinen Namen aussprechen, würde ich ihn spucken. Ein weiteres, noch offenes Thema. Jetzt ist hierfür aber kein Platz. „Aber du musst es nicht allein hinkriegen, Antony. Du...du musst es nicht allein schaffen. Wir müssen zusammen rauskriegen, wie wir das hier hinkriegen“, stammele ich erstaunlich gefasst zusammen und weiß am Ende nicht mehr, wie oft ich das Wort Kriegen benutzt habe. Oft, wie es mir scheint. Der Portugiese beobachtet mich ganz genau und scheint keinen Anstoß an meiner wenig wortgewandten Ausdrucksweise zu nehmen. „Ich weiß, ich hätte es dir schon gestern sagen, aber ich brauche immer etwas, um über Dinge nachzudenken. Es tut mir leid. Ich bin ein ziemlich dummer Mann...“, entgegnet er. Das sagt er nicht zum ersten Mal. Ich erinnere mich noch gut an den Moment, in dem er sich selbst zum ersten Mal so bezeichnete. Auch da war Eifersucht die Triebfeder. „Antony... nein, das ist nicht wahr...“, setze ich an und schüttele sanft meinen Kopf, „Es ist vollkommen in Ordnung, wenn man darüber nachdenken muss.“ Das ist sogar gut. Besser als das Impulsive. Es ist gut zu wissen. dass ich nicht allein mit der Unsicherheit bin. Es ist zugleich ein komisches Gefühl. „Ich möchte es einfach richtig machen“, sagt er weiter, als würde es alles erklären und trägt diesen leicht gequälten Gesichtsausdruck zur Schau. Ich mache nickend einen Schritt auf ihn zu und greife wieder nach seiner Hand. Antony lässt es geschehen. „Ich weiß. Ich doch auch“, erwidere ich. Ich will es wirklich. Ich will, dass er sich gut fühlt, dass er sich mir gegenüber nicht unsicher fühlen muss. Und ich möchte auch, dass er mir vertraut und dass wir jede Minute unserer Beziehung genießen können. Gemeinsam. Auf Augenhöhe. Diese Dinge wünsche ich mir genauso für mich selbst. Doch ich weiß auch, dass wir noch einen weiten Weg haben werden. Laute Musik dringt uns plötzlich von oben entgegen. Ich sehe die Treppe hinauf und höre Stimmen, die näherkommen. Eine Hand erscheint am Treppenlauf und das Gespräch wird deutlicher. Ich greife Antonys Hand fester und ziehe ihn noch eine Treppe weiter hinunter Richtung Kellereingang. Hier ist es sofort etwas kälter und das Licht geht wiedermal nicht an. Wir bleiben im Schatten stehen und warten so lange, bis die Schritte verhallen und sich die Eingangstür schließt. Erst jetzt sehe ich verschmitzt auf. Wir haben nichts Verbotenes getan und doch dennoch blitzt dieser Funke der erregenden Geheimniskrämerei in mir auf. „Was hältst davon, wenn wir morgen darüber reden, wie wir es gemeinsam hinkriegen... Ganz in Ruhe“, schlage ich vor, lasse meine Finger über seine Brust laufen, bis sie bei seinem Hals ankommen. Die Zartheit seiner Haut schreit mir förmlich entgegen, sie zu berühren. Doch ich reiße mich zusammen. “Nur wir zwei. Ganz ohne Alkohol und mit weniger Treppenaufgangsatmosphäre.“ Ich grinse vielsagend und bin fast stolz, dass ich es geschafft habe, meine Gedanken verständlich wiederzugeben. Ich gebe es ungern zu, aber im Moment fühlt sich mein Kopf an, als würde er schweben. Über meinen Schultern. Während ich das alles sage, nicke ich dümmlich. Antony kann gar nicht Nein sagen. Er darf es nicht. Ich sehe ihn hoffnungsvoll an und er nickt. Es sind noch so viele Dinge ungesagt und das Wissen darum liegt schwer auf meinem Gemüt. „Ja?“, hake ich trotzdem nach. Ich will es ausgesprochen haben. „Ja“, bestätigt er, “Vielleicht starten wir vorher mit dem Brunch und sorgen dafür, dass wir deinen potenziellen Kater gleich wieder kurieren.“ Ich verziehe meinen Mund zu einem schiefen Grinsen. Ich habe schon jetzt etwas Angst vor dem Unvermeidlichen. „Klingt gut...“, sage ich dennoch lächelnd und greife an den Saum seiner Jacke. Ich ziehe ihn damit näher an mich heran und Antony lässt es ohne Widerstand geschehen. „Willst du vielleicht doch noch kurz... Wir haben tolles Chilli.“ Ich beiße mir auf die Unterlippe, deute kurz nach oben und sehe den Portugiesen danach fragend an. Ich will nicht, dass er geht. Ich will ihn bei mir haben. Meine Augen wandern zu seinem schönen Mund. Er ist leicht geöffnet und ich sehne mich augenblicklich nach dem Geschmack seiner Lippen. Es bleibt ihm nicht unbemerkt. Ich spüre, wie sich sein Körper ein wenig reckt. Sein Blick ist intensiv und scheint in diesem Augenblick noch etwas dunkler zu werden. Und dann dieses Lächeln. Mein Herz hämmert und bebt. Jedes Pulsieren fährt direkt in den unteren Teil meines Körpers. Antony hebt seine Hand und streichelt mir eine Strähne zurück. „Du hast zwei Möglichkeiten“, raunt er mir endlich zu und in meinem Kopf explodieren die Erinnerungen. Der Ton. Der Blick. Es ist wie bei unserem ersten Treffen und das ekstatische Prickeln in meinen Gliedern allein bei dem Gedanken daran, hat nicht ein Quäntchen an Ausdruck verloren. Noch nie hat jemand so ein Feuer in mir entfach und das allein durch ein solches Angebot. Auch diesmal spüre ich es brennen und dabei hat er noch nicht die Möglichkeiten benannt, die mir offen stehen. Er braucht es auch nicht. Gehen oder bleiben. So, wie beim letzten Mal. Es fällt mir nicht schwer. Ich sehe ihn lächeln und wie diese wunderschönen kühlen Augen mein Gesicht abfahren und dabei nichts als Wärme verbreiten. Antony macht einen Schritt auf mich zu und uns trennen nur noch wenige Millimeter voneinander. Die Intensität dieses Moments entlädt sich in jeder Pore, jeder Faser und jedem Gedanken. Doch als er mich fest gegen die Wand drückt, ziehe ich überrascht die Luft ein und ich spüre seine Lippen auf meinen, ehe ich den Gedanken zu Ende tragen kann. Der Kuss ist hart, unnachgiebig und unordentlich, sodass unsere Zähne zum Teil aneinanderstoßen. Es könnte mir nicht gleichgültiger sein. Er ist trotzdem perfekt und ich erwidere ihn mit all der Leidenschaft und Spannung, die sich in mir bündelt und laut schreiend hinaus gelangen will. Antonys Hände packen mich an der Hüfte und ich schlinge meine Arme um seinen Hals, gebe dem Kuss damit noch mehr Kraft. Ich merke, wie seine Hände beginnen, an meinem Hosenknopf zu nesteln, dabei immer wieder an die nackte Haut meines Unterbauches stoßen. Mit kleinen Blitzschlägen durchströmt es mich. Prickelnd und heiß. „Was hast du vor?“, frage ich atemlos und leicht genuschelt, während er sich genüsslich über meine Unterlippe hermacht. Im nächsten Moment höre ich schon, wie der Reißverschluss ratscht und spüre, wie seine Finger nach meiner anschwellenden Erregung tasten. Unverblümt greift er zu, lässt den Stoff über meine empfindliche Haut reiben und entlockt mir ein tiefes Stöhnen, was auffällig laut den Flur entlang hallt. Ich stocke augenblicklich und sehe Antony erschrocken an. Er lässt sich nicht beirren, bettet einen Kuss auf meinen Mundwinkel und seine Hand gleitet tiefer in meine Hose hinein. Mit einem leichten Zittern packe ich sein Handgelenk und stoppe ihn. „Wir können nicht hier... Das ist viel zu laut...“, merke ich mit bebender Stimme an und sehe, wie er träge seine Augen öffnet. Das kühle Blaugrün seiner Iriden scheint zu leuchten und für diesen winzigen Augenblick ertrinke ich in diesem Glanz. Sein Blick ist pure Erregung. Deutliches Verlangen. Er will es. Ich fühle mich machtlos, ausgeliefert und zugleich tief berührt. Er will mich und schon allein das lässt meinen Widerstand schmelzen. Er will mich. Ich sehe es so deutlich in seinem Gesicht, dass das allein meine Körpermitte aufgeregt und verräterisch zucken lässt. Und er spürt es. Antony gibt ein tiefes Raunen von sich und der Griff an meiner Härte wird wieder fester. Ich schließe meine Augen, lasse mich von dem intensiven Gefühl tiefer ziehen und merke, wie mich am gesamten Körper Gänsehaut erfasst, als sein heißer Atem an meinen Adamsapfel trifft. Seine Lippen küssen sich meinen Hals entlang, finden jede noch so empfindliche Stelle als wären sie nur für ihn sichtbar markiert. Ein Biss und die Spur wird sichtbar. Seine Zähne fassen mein Ohrläppchen und wieder fließt ein tiefes Stöhnen über meine Lippen. Es ist so gut. Es ist so verboten gut. „Antony...wir...." Weiter komme ich nicht, denn diesmal taucht seine Hand direkt in meine Unterhose ein. Seine Finger sind warm und doch fühlen sie sich auf der Hitze meiner Erregung fast schon kühl an. Ich keuche auf, ziehe scharf die Luft ein und lasse meine Augen hinter den Lidern genüsslich nach hinten rollen. „Wir, was? Willst du lieber zurück zur Party?", raunt er mir zu. Seine Worte sind kaum mehr als ein dumpfes Murmeln und ihnen folgt ein weiteres hartes Saugen an einer besonders weichen Stelle an meinem Hals. Das Blut in meinen Adern pulsiert laut und dröhnend. Es fällt mir schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Seine Hand bewegt sich neckend über meine Härte, dehnt den engen Stoff meine Shorts und ich möchte nichts lieber, als das Textil endlich loszuwerden. „Wir...“, beginne ich erneut, "... sollten nicht hier..." Der fehlende Teil verschwindet in einem angeregten Laut. „Wo dann... in deinem Zimmer mit all den Partygästen um uns herum? Wäre dir das lieber?“, neckt er mich amüsiert. Ich spüre, wie er gegen meinen Hals grinst. Seine Worte lassen mich erneut erzittern. Die Vorstellung jagt einen Schauer durch jeden Millimeter meines Körpers und doch paart er sich nicht nur mit Scham, sondern auch mit Erregung. Eine tückische Mischung. Antony küsst sich meinen Kiefer entlang und erst als seine Lippen meine berühren, nur als Hauch, öffne ich meine Augen. In seinem Blick ist Feuer. Ich brenne und schaffe es keinen klaren Gedanken mehr zufassen. Antony haucht weitere Küsse auf meine Unterlippe, mein Kinn und ehe ich mich versehe, geht er vor mir auf die Knie. Er leckt sich die Lippen als ich erschrocken zu ihm hinabstarre und zieht den Schlitz meiner Hose noch etwas weiter auseinander. Allein dieser Anblick des Portugiesen lässt eine Welle der Lust gegen die letzten Reste meines Widerstandes prallen, sorgt dafür, dass nichts davon übrigbleibt. Er ist verboten gut. Er löst seinen Blick nicht von mir, als er neckisch an meiner Hose zupft. Die Jeans fällt ohne Widerstand. Wieder leckt er sich demonstrativ und sexy über die leicht geröteten Lippen. Er lässt seine flinken Finger meinen Oberschenkel hinauf gleiten und auch meine Shorts verabschiedet sich ein gutes Stück nach unten. Sie bleibt an der Spitze meines Schwanzes hängen. Antony lässt seine Zunge über meine stoffbedeckte Eichel wandern und zupft spielerisch ein paar Mal am linken Hosenbein meine Shorts. Die entstehende Reibung lässt mich zitternd keuchen. Diese Lippen. Sie sind mein Untergang. Dieses verschmitzte Lächeln mein Befreiungsschlag. Mit dem nächsten Ruck springt meine Erregung hervor und tippt mit der feuchten Spitze direkt gegen sein Kinn. Die glänzende Stelle bleibt unbeachtet als er ohne zu zögern seine Lippen in einem festen Ring um meine Eichel schließt und den letzten feuchten Tropfen aufnimmt. Die Hitze, die mich umfängt, ist der Himmel auf Erden. Die sanfte Stärke seiner Lippen ein stilles Halleluja. Er nimmt mich tief in sich auf. Wieder schließe ich meine Augen, diesmal mit einen begleitenden Laut des Wohlgefallens. Mit der Hand gleite ich in seine dunkle Mähne hinein und kann mich gerade so stoppen, seinen Kopf dichter in meinen Schoss zu ziehen. Mit der linken Hand greift Antony mir neckend an den Hintern, massiert das willige Fleisch über meiner Jeans. Knetet und tastet. Es lässt mein Inneres erbeben vor Aufregung und Verlangen. Nachdem die ersten überwältigenden Wellen der Lust meine Synapsen wieder freigeben, sehe ich erneut zu ihm hinab. Antonys Augen sind geschlossen, während seine Zunge neckend Kreise um meine sensible Spitze fährt. Er scheint jeden Zentimeter der weichen, zarten Haut zu ertasten und lässt seine Zunge angespannt, als er geradewegs über den Schlitz gleitet. Mein Keuchen ist beständig und wird mehr und mehr zum Stöhnen. Es ist tief und heiß, wenn es aus meiner Kehle dringt. Der andere Mann scheint es zu genießen und nimmt es als Ansporn, weitere Laute aus mir heraus zu kitzeln. Er schafft es. Jede neue Berührung ist eine Offenbarung. Mein Körper ein williges Instrument, welches er spielt wie ein Virtuose. Seine neckende Zunge scheint überall. Selbst als er mich tiefer in seinen Mund aufnimmt, spüre ich sie flattern, merke, wie der feste Muskel massierend streichelt. Alles in mir scheint zu tanzen und ich schere mich nicht mehr darum, dass mein Stöhnen laut durch den Treppenaufgang dringt. „Antony.“ Meine Hand ist fahrig als ich durch sein feines, weiches Haar streiche und ich bringe mehr durcheinander als alles andere. Doch ich brauche es, ebenso wie er, um nicht vollends in den verheißenden Strudel zu versinken. Ich selbst weiß, dass es unangenehm sein kann, wenn man das Tempo und die Tiefe nicht selbst bestimmt. Doch es fühlt sich so gut an und je weiter er mich aufnimmt, umso fantastischer wird es. Es ist feucht und warm und einfach atemberaubend. Die Reibung seiner gleitenden Lippen ist die perfekte Qual, da sie anregt, aber beim besten Willen nicht beendet. Wie grobes Salz auf zartschmelzenden Karamell. Je mehr ich mich auf das herrliche Gefühl konzentriere, umso gieriger fühle ich mich. Umso mehr will ich. Ich möchte alles und der Griff an seinem Kopf wird etwas härter. Antony scheint sich nicht daran zu stören. Im Gegenteil. Ich sehe, wie er mit lustverhangenen Augen zu mir aufblickt. Er lässt es zu, dass ich seinen Kopf in Position halte und diesmal mein Becken nach vorn bewege. Ich sehe dabei zu, wie meine Härte zwischen diesen perfekten Lippen verschwindet, wie mich die berauschende Hitze tiefer in den herrlichen Strudel zieht. Antonys Hände legen sich an meine Hüfte und seine Daumen streicheln über die Kanten meines Beckens, ohne mich zu stoppen. Es fühlt sich so gut an. Ich bin hin und hergerissen zwischen den Wunsch, diesen Anblick zu genießen und dem Bedürfnis, meine Augen zu schließen, um es noch intensiver zu spüren. Seine feuchten Lippen gleiten gierig über die warme Haut meiner Härte. Seine Zunge flattert über die Spitze. Federleicht und doch als intensiver Impuls. Das Keuchen, welches zunächst ruhig rinnend über meine Lippen fließt, wird zum reißenden Fluss. Ich stöhne laut in den Flur hinauf, ignoriere den nervenden Funken, der mich unterschwellig daran erinnert, dass wir nicht hinter verschlossenen Tür sind, dass uns jeder hören kann, jeder entdecken. Und im Grunde macht es das sogar noch besser. Mit nur halbgeschlossen Augen sehe ich zu dem dunklen Haarschopf hinab, höre auch Antony leise und gedämpft stöhnen, während er sich genüsslich an meiner Härte gütlich tut. Sein Name perlt ein weiteres Mal über meine Lippen wie pure Verheißung. Der Druck in meinen Lenden wird immer unbeschreiblicher und ich bewege mich bereits am Rande des Höhepunkts. Nun noch eine Winzigkeit. Ein kleines bisschen mehr. Ein letzter Schritt. Ich sehne ihn herbei und will dennoch nicht, dass es aufhört. Ich spüre die Bewegungen seiner Lippen, seines Kiefers und merke, wie er mich weiter an die Klippe bringt. Sein Rhythmus wird stetig schneller, die Reibung dabei stetig wohltuender. Es ist pure Wonne. Dann falle ich und mein gesamter Körper ist ein Feuerwerk. Ich komme ohne weitere Vorwarnung und mit einem intensiven Schaudern, welches bis in meine Glieder fährt. Leicht knicken meine Knie ein, doch ich fange es ab, indem ich meinen Rücken fest gegen die kühle Wand presse. Antony sieht mich nicht an als er sich wieder aufrichtet, meine Hose richtet und sogar den Knopf schließt. Ich sehe ihm mit schwelgendem Blick dabei zu, bis er seinen Kopf direkt in meine Halsbeuge neigt. Ich glaube sogar, dass Antonys Augen weiterhin geschlossen sind. Sein warmer Atem trifft meine Haut und die Stelle erblüht mit wildem Kitzeln. Seine Lippen pressen sich mit einem hauchzarten Kuss gegen die deutlich bebende Ader meines Halses. Er saugt die körperlichen Bekundungen meines Wohlgefallens in sich hinein, so, als würde ihm dieses Lob vollkommen ausreichen. Als wäre das die einzige Bestätigung, die er benötigt, um zu wissen, was ich nicht laut artikuliere. Mein Atem geht noch immer schwer und auch ich schließe meine Augen erneut, fühle die befriedigende Schwere in meinen Gliedern. Ich schmiege mich etwas dichter an ihn heran und nehme das bereits leicht verflüchtigte Parfum seiner Wahl wahr. Es ist nicht immer dasselbe. Dieses trägt er öfter und dass es nur noch ein flüchtiger Hauch ist, sagt mir, dass er von der Uni direkt hierher gefahren sein muss. Antonys Nase kitzelt sich plötzlich über meinen Hals und ich kichere als Antwort, weil die Stelle sofort erblüht. Er macht es wieder und schnauft erheitert auf. Aus dem Augenwinkel heraus erahne ich sein Lächeln. Dieser Moment ist so kostbar, weil er bisher eine Seltenheit war. Ich lasse meine Hände von seiner Schulter gleiten, umfasse ihn an der Taille. Ich spüre seine Erregung, wie sie sich hart und deutlich gegen meine Hüfte drückt. Doch Antony ist vollkommen entspannt und macht keine auffordernde Geste in meine Richtung. Stattdessen streichelt er sich hinauf, lässt seine Hand in meinem Nacken liegen und ich schmelze der warmen Berührung förmlich entgegen. Die Umarmung fühlt sich fast noch etwas schöner an. Vertraut und intensiv. Er riecht so gut. „Ich glaube, du hast deinen Mantel schmutzig gemacht“, flüstere ich und weiß nicht, wieso ich gerade diesen Gedanken habe und ihn auch noch äußere. Ich sollte ihm einfach nur sagen, wie heiß das gerade gewesen war. „Ist nicht schlimm“, erwidert er lachend. „Ich sollte jetzt gehen“, murmelt er, küsst ein weiteres Mal meinen Hals. Seine Stimme ist sanft, doch ich höre die leisen Vibrationen der Erregung, die darin schwimmen und tanzen. Nun bin ich es, der seine Hände wandern lässt. Erst zurück zu seiner Hüfte und schnell weiter zu dem festen kleinen Hintern des Portugiesen. „Bist du sicher?“, frage ich und drücke zu. Automatisch presst sich auch seine Lende gegen meine und ich massiere seine Erregung sanft mit meiner Hüfte. Antony schnauft amüsiert auf und sieht mich an. Der helle Glanz in seinen Augen ist pure Freude für mich. „Ich denke, deine beiden Mitbewohner und eure Gäste werden sich sicher schon wundern, wo du bist“, sagt er und ich höre den feinen spitzen Unterton. Er ist leicht übertrieben und verkohlt sich damit mehr selbst als mich. Ich gebe nur ein Schnaufen von mir und verdrehe spielerisch die Augen. Niemanden da oben wird mein Abwesenheit aufgefallen sein, denke ich und pfriemele am Zipper von Antonys Jacke herum. Das nehme ich jedenfalls an und denke unwillkürlich an Konrad, Ricks Bruder, mit dem ich den größten Teil des Abends verbracht habe. Okay, ihm fällt es vielleicht doch auf. Als ich wieder aufblicke, erkenne ich sofort, wie Antonys Augen versuchen in meinem Gesicht zu lesen, die Regung zu deuten und zum ersten Mal fällt mir der verunsicherte Schimmer auf, der darin mit schwimmt. Er ist unterschwellig und doch lässt es den letzten erregten Kitzel aus meinen Gliedern verschwinden. Ich greife nach seinen Händen, drücke sie voller Gefühl und lächele. Sein Blick folgt meinen Bewegungen, ehe er mich wieder ansieht. Diesmal fragend. Dazu entflieht ihm ein ebensolcher Laut. Ein leises Mn, als Frage. „Alsoooo....“; setze ich säuselnd an, “Dann sehen wir uns morgen und übermorgen... und Montag...Dienstag...“ Ich klinge lieblich und hoffnungsfroh, während ich Wochentag für Wochentag aufliste. Auf meinen Lippen ein ebensolches Lächeln. Ich versuche den Schwarm Endorphine einzufangen, der noch immer in meinem System umher spaziert. Ich will ihn noch immer nicht gehen lassen. „So oft du möchtest“, antwortet er. Auch auf seinen Lippen legt sich ein Lächeln. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so schnulzig gewesen bin, aber es fühlt sich auch echt gut an. Vor allem fühlt es sich richtig an und das ist es doch, was zählt? „Aber ich hoffe natürlich, dass du auch deine Vorlesungen im Blick behältst“, sagt er noch hinterher und ich schaffe es nicht, mir ein amüsiertes Augenverdrehen zu verkneifen. Trotzdem regt sich das schlechte Gewissen, weil mir augenblicklich der Vortrag wieder einfällt, der noch ansteht und für den ich bisher viel zu wenig getan habe. Als wir die Treppe vom Keller nach oben kommen, sehe ich, dass die Haustür offen steht. Fast sofort wandert mein Blick die Treppe nach oben und ich sehe lange schlanke Beine in abgewetzten Jeans, die mir seltsam bekannt vorkommen und mitten in der Bewegung innegehalten haben. Sie münden im Rest von Lukas Körper, der auf der Zwischenetage steht und mich erfasst ein kalter Schauer. Oh nein. „Na sieh mal einer an, Eco-Boy und Mister Dozent“, raunt der blonde Mann und lässt uns ein undefiniertes Grinsen zukommen. Ich spüre eine leichte Welle der Panik, die durch meinen Bauch schwappt und das unverdaute Chili fast unbekömmlich werden lässt. „Was machst du denn hier?“, frage ich wenig amüsiert. Niemanden bleibt meine fehlende Begeisterung verborgen. Luka zeigt sich aber unbeeindruckt. „Hab gehört hier steigt eine Party.“ „Nur für geladene Gäste...“, erwidere ich flapsig. Lukas Augen wechseln zu Antony und er lässt ungeniert seinen Blick über dessen Körper wandern. Allerdings nicht nur aus rein sexueller Intension. Es ist abschätzig. Irgendwie belustigt. „Ist das so?“ „Ja. Also, was willst du hier?“, frage ich harsch und aus der Überzeugung, dass niemand da oben Luka als Freund hat. „Du weißt, als Journalist gebe ich nur ungern meine Quellen preis, aber... ich kenne da jemanden, der wen kennt“, erwidert er grinsend und wartet zum Glück keine weitere Aufforderung unsererseits ab, „Eine Bekannte aus der Redaktion kennt diesen Biotechnologen und der kennt Marie. Schlicht und einfach.“ Antony hinter mir räuspert sich leise und hält sich glücklicherweise weiterhin zurück. „Das ist noch keine Einladung.“ „Bleib locker, Ben, ich bin nicht wegen dir hier. Ich will einfach nur ein bisschen Spaß“, sagt er, „Aber zu schade, du wirktest eben noch äußerst locker...“ Sein Blick flackert vielsagend in Antonys Richtung. Er wartet keine Antwort oder auch nur Reaktion von uns ab, außer die, die wir ihm ganz unaufgefordert durch Blicke schenken und verschwindet die Treppe nach oben. Ich meine sogar Gelächter hören zu können, als er schnellen Schrittes verschwindet. Ich spüre, wie sich eine beschämende Hitze über meinen Nacken arbeitet. Hat er uns etwa gesehen? Ohne weiter darüber nach zu denken, folge ich Luka die Treppe nach oben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)