Lust'n'Needs II von Anemia ================================================================================ Kapitel 38: One Day ------------------- One Day     Etwas schreckte Cari jäh aus seinem Halbschlaf. Eine Berührung, zart wie ein Lufthauch nur, aber doch so eindringlich, dass sie prompt seine Gedanken erreichte. Denn auch wenn er gewollt hätte, er hätte seinen Freund nicht ignorieren können. Schon immer bestand eine ganz besonders innige Verbindung zwischen den beiden Männern, aber erst seit ein paar Monaten konnten sie sich dieser uneingeschränkt hingeben. Und dieses Dürfen hatte Cari für alles, was Jamie tat, sensibilisiert. Jede Berührung, auch wenn sie so klein war wie jene, die gerade stattfand, wenn sie von vorwitzigen Fingern ausgeführt wurde, die seinen Oberarm strichen, versetzte ihn in eine Art süßen Ausnahmezustand. Zu groß war das Glück, diesen wundervollen Mann lieben zu dürfen. Zu bedeutend jedes Detail, als dass es ihm nicht den Schlaf geraubt hätte. "Cari", säuselte es auch schon im nächsten Moment nahe seines Nackens; nun streichelte ihn auch noch jene tiefe Stimme, die er so begehrte und an der er sich kaum sattzuhören vermochte. "Schläfst du?" "Nö", gab der Drummer von sich, was in Jamies Ohren jedoch sicherlich mehr wie ein unwirsches Brummen klang. Sonderlich zur Kommunikation aufgelegt war Cari um diese Uhrzeit nicht mehr. Wahrscheinlich war es schon weit nach Mitternacht. Tim pennte schließlich schon seit einer Weile, den gleichmäßigen, leicht pfeifenden Atemzügen nach zu urteilen, die von der Couch her drangen. Noch mochte die Müdigkeit den schläfrigen Drummer in festem Griff halten, doch sie war endgültig passé aufgrund des süßen Schrecks, den Jamies Hand ihm bescherte, als sie um seine Hüften herumwanderte und sich unter sein Shirt stahl. Wie ein elektrischer Stromstoß traf ihn diese Sensation, mit einer kaum gekannten Heftigkeit. Seine Liebe hatte ihn so sensibel gemacht, von Kopf bis Fuß. Und doch legte er seine eigene Hand schnell auf Jamies und holte sie unter seinem Shirt hervor. Dies jedoch deutete Jamie nicht als Zeichen der Abwehr, ganz und gar nicht; da waren plötzlich seine weichen Lippen, das kleine, metallene Piercing, das den Rand seines Ohrs koste und vor allen Dingen dieser verführerisch warme Atem, der seine Sinne schwer benebelte. Aber vor allen Dingen wirkte die Nähe seines Freundes wie ein Bann. Dessen Duft mischte sich mit dessen Stimmfarbe, als er ein leises, amüsiertes Brummeln von sich gab, und seine Körperwärme schien in Caris Augen das heimeligste zu sein, in das er sich je gekuschelt hatte. Von Herzen liebte er seinen Freund. Aber trotzdem oder vielleicht gerade deswegen rückte er von ihm ab, als Jamies Zunge nun auch noch begann, über die empfindliche Haut direkt hinter seinem Ohr ihre Kreise zu ziehen. "Lass", raunte Cari wenig angetan klingend. "Nicht das schon wieder..." Anstatt, dass Jamie nachhakte, was Cari mit diesen Worten meinte, glaubte der Drummer zu hören, wie sein Freund sich auf den Rücken drehte und resigniert aufseufzte. "Mann ey", jammerte er dabei, und Cari betrachtete alsbald die Silhouette seines schönen Gesichtes, als er sich zu seinem Freund drehte. "Du bist schlimmer als meine Ex mit Migräne, ehrlich." Cari gefiel es ja selbst nicht, Jamie schon zum wahrscheinlich fünften Mal einen Korb zu geben, wenn er des Nachts einen Annäherungsversuch startete. Er konnte verstehen, dass Jamie mürrisch reagierte. Schließlich nahm Sex schon immer einen großen Teil seines Lebens ein, welchen er jedoch nie hatte angemessen ausleben können mit einer Frau an seiner Seite. Dementsprechend groß musste sein Nachholbedarf sein. Und nun kam Cari und ließ ihn sich nicht holen, was er so lange begehrte.   "Wann gedenkt der Herr denn, es endlich zu tun?" Jamies Blicke hatten sich auf Cari geheftet und forderten eine Antwort. So unangenehm es Cari auch sein mochte, er musste ihn erneut vertrösten. "Solange wir keine eigene Bude haben, wird daraus nichts", flüsterte er und rückte näher an seinen Freund heran, schmiegte gar beschwichtigend seinen Kopf an Jamies Schulter, doch der Sänger ließ sich heute nicht wie sooft davon besänftigen. Er legte nicht etwa den Arm um seinen Freund, sondern verschränkte ihn mit dem zweiten vor der Brust, während er schmollend gen Decke starrte. "Du willst gar nicht mit mir schlafen", stellte er schließlich fest, was Cari zu sofortigem Protest bewegte. "Sicherlich will ich das." Sein Blick wanderte hinüber zu dem Berg, der sich auf der Couch aufgetürmt hatte und den Tim bildete, jener holde Freund, der ihnen trotz Einzimmerwohnung Asyl gewährt hatte, nachdem sie von ihren Exfreundinnen herausgeschmissen worden waren. Dieses Schicksal hatten die beiden Männer schließlich billigend in Kauf genommen, als sie wegen einander mit den Frauen Schluss gemacht hatten. Denn um ihre große Liebe endlich in den Armen halten zu können, hätten sie wahrscheinlich vor nichts zurückgeschreckt. "Ich hab nur überhaupt keinen Bock darauf, quasi in Tims Anwesenheit-" Nun schaute Jamie ihn wieder an und dieses Mal so anklagend wie noch nie. "Du findest mich nicht sexy, gibs zu." "Sei ruhig!", entgegnete Cari nun entsprechend ärgerlich aufgrund dieser absurden Anschuldigung und hätte Jamie am liebsten die Hand auf den Mund gepresst. "Natürlich finde ich dich sexy, schließlich habe ich Augen in meinem verdammten Kopf!" Dass er bei seiner Verteidigung selbst ziemlich laut wurde, fiel ihm zu spät auf. Tim aber schlief noch immer, er drehte sich nur auf die andere Seite. Auf der er schließlich wohlig zu schnarchen begann. Wie konnte Jamie nur ernsthaft annehmen, dass Cari ihn nicht attraktiv fand? Hätte er sich selbst mit den Augen seines Freundes gesehen, hätte er ganz sicher nie wieder daran gezweifelt. Denn Cari konnte sich bekanntlich kaum sattsehen an den Vorzügen seines Mannes. Dessen Haar war freilich eine absolute Wonne und dessen Gesicht von einer einzigartigen Schönheit, ganz zu schweigen von Jamies Körper, der Cari schon so manch wonnigen Gedanken hatte fassen lassen. Tattoos und Muskeln waren nun wirklich nichts, was Cari nicht anziehend fand. Ganz im Gegenteil.   Noch immer schaute Jamie reichlich argwöhnisch und zog dabei skeptisch die Augenbrauen in die Höhe. "Du bist aber nicht asexuell, oder?" Cari runzelte ebenfalls die Stirn. "Seh ich so aus?" Jamie zuckte nur die Achseln. "Das ist ja das Schlimme: Du siehst aus wie der geilste und wildeste Stecher auf Erden, aber der Schein kann ja trügen." Den Drummer beschlich der Verdacht, dass Jamie nun auf die Tour versuchte, ihn zu einem Stelldichein zu überreden; schließlich konnte ein Kerl, der etwas auf sich und seine Liebhaberkünste hielt, so eine Behauptung nicht einfach kommentarlos auf sich sitzen lassen. Und tatsächlich hätte Cari Jamie, in dessen schöne Augen sich etwas ungemein Lauerndes eingeschlichen hatte, nur zu gerne mit vollem Körpereinsatz bewiesen, dass der Schein ganz und gar nicht trog und dass er es besser als jeder andere geschafft hätte, Jamie rundum glücklich zu machen. Selbst Frauen, welche er längst nicht so scharf fand wie seinen neuen und ersten Freund, hatte er stets zufriedenstellend gevögelt, zumindest hatte sich nie eine beschwert. "Spatz", setzte Cari zu einer erneuten Beschwichtigung an und umfasste Jamies auf dem Bauch ruhende Hand mit seinen eigenen, während er seinen sichtlich enttäuschten Freund ermutigend ansah. "Sobald wir keinen Zuschauer mehr haben, fick ich dich so hemmungslos, dass dir der Mund offen stehen bleibt und das Atmen vergeht, ja?" Nach wie vor zeigte Jamie sich unbeeindruckt. "Bis wir eine eigene Wohnung gefunden haben, vergehen garantiert noch Wochen oder Monate." Ein herzerweichender Schmollmund formte sich aus Jamies Lippen, was in Cari das Bedürfnis weckte, ihn unverzüglich zu küssen, bis seine Zuckerschnute fast taub wurde, aber diese Tat hätte nicht unbedingt zu der Situation gepasst. Und Jamie auch nicht erweicht. "Sorry", murmelte Cari deshalb entschuldigend, was den Sänger tief durchatmen ließ. "Bis dahin ist mir ganz sicher der Schwanz abgefallen, weil er den Eindruck gewonnen hat, dass er nicht mehr gebraucht wird." "Unsinn." Nun konnte Cari es sich doch nicht mehr verkneifen und drückte Jamie wenigsten einen tröstenden Kuss auf die Wange. Worauf Jamie jedoch nicht einging. Seine Augen tasteten noch immer nachdenklich die Decke ab. "Dann lass uns Tim halt ins Bad sperren, wenn du nur wegen ihm nicht kannst und willst", schlug er lässig vor. "Zu zweit kriegen wir ihn bestimmt fort, schließlich hast du genauso fette Bizepse wie ich." Cari musste amüsiert glucksen, so wie er das hörte. "Für Sex würdest du auch über Leichen gehen, was?" Ungerührt nickte Jamie, und nun sah er Cari endlich wieder in die Augen. Sie waren erfüllt mit der tiefen Liebe, die er trotz der Schmach für seinen Freund empfand. "Mir reicht es eben nicht mehr, nur davon zu träumen", meinte er und lehnte seine Schläfe gegen die Stirn Caris, ehe er ihre Finger miteinander verschränkte und die beiden verschlungenen Hände nachdenklich betrachtete. "Seit Jahren habe ich diese Fantasien, und nun, wo wir endlich die Möglichkeit hätten, sie Wirklichkeit werden zu lassen, steht uns irgendein dummes Problem im Weg..." Abermals blickte er Cari aus großen Augen entschlossen an. "Ich will dich, Cari. Wenn du jede Nacht neben mir liegst und ich deshalb ganz aufgewühlt bin, aber ich nicht darf, dann ist das-" "Scheiße, ich weiß", stimmte der Drummer ihm zu und küsste ihn erneut federleicht auf den Wangenknochen. "Ich will es doch auch. Und weil du etwas ganz Besonderes für mich bist, soll unser erstes Mal eben auch etwas ganz Besonderes werden. Vor allen Dingen möchte ich, dass wir uns Zeit nehmen können und nicht fürchten müssen, erwischt zu werden." Er sah Jamie ebenfalls tief in die Augen. "Verstehst du das?" "Ja", erwiderte der andere, wirkte aber nach wie vor betrübt. "Trotzdem ist es blöd." Cari, wohl wissend, wie sein Freund sich fühlte, strich ihm behutsam die Haare aus dem Gesicht und schloss ihn dann in seine Arme, um ihn ganz fest an sich zu drücken. "Ich versprech dir, dass es nicht mehr lange dauern wird", hörte er sich selbst sagen, und es verwunderte ihn nicht, dass Jamie daraufhin zweifelnd den Blick hob. "Das sagst du nur so", meinte er, doch das stimmte nicht. In Caris Kopf war aus der Not heraus ein Plan entstanden. "Wirst schon sehen", erwiderte er zuversichtlich, und dann verschloss er Jamies Lippen mit einem verheißungsvollen Lächeln, damit der andere nicht noch weitere Fragen bezüglich der aufkeimenden Überraschung stellen konnte.     *     'Kannst du mal schnell in den Proberaum kommen? Ich brauche deine Hilfe. C.' Jene nicht sonderlich vielsagende Nachricht hätte Jamie im Grunde herzlich gerne ignoriert, aber die Schmetterlinge, die der Absender dieser Worte in seinen Bauch gepflanzt hatte, ließen es nicht zu, Cari irgendeinen Wunsch abzuschlagen. Seine Liebe, jung und frisch wie sie war, sorgte dafür, dass er sich seinem Freund absolut nicht entziehen konnte und er alles für ihn getan hätte. So lud er sogar Tim, Martin und Rikki kurzerhand aus, die heute eigentlich offiziell auf das frischgebackene Paar anstoßen wollten, denn er vermutete, dass eine Zusammenkunft im Proberaum einiges an Zeit in Anspruch nehmen würde. Schließlich bedeutete ihnen die Musik zu viel, um Probleme nur zwischen Tür und Angel zu diskutieren. Wahrscheinlich wollte Cari Jamies Meinung bezüglich eines neuen Textes für einen Song oder auch eines Rhythmus hören. Meist war der Sänger der Erste, der in kreative Schaffensprozesse eingeweiht wurde. Denn gegenüber ihm war es Cari nicht peinlich, falls er tatsächlich Mist verzapft hatte. Zudem bedeutete ihm Jamies Meinung am meisten von allen, auch wenn er das nie zugegeben hätte. Aber die Band war eben ihr gemeinsames Baby, daran ließ sich nicht rütteln. Sie waren die einzigen verblieben Gründungsmitglieder. Und das schweißte sie noch enger zusammen.   So machte Jamie sich auf den Weg, trotz der dürftigen Infos bezüglich Caris Problem. Zum Glück befand sich der Proberaum nur ein paar wenige Straßen weiter in einem nicht sonderlich wohnlichen Hinterhaus, weswegen er schon nach einer Viertelstunde eintrudelte. Gerade, als er die Hand auf die Türklinke legen wollte, kam ihm jemand zuvor und verdeckte ihm mit den Händen die Augen. "Mann!", rief er vor Schreck aus und versteifte sich unwillkürlich, denn ihm wurde erst klar, wer sich hier einen Scherz mit ihm erlaubte, als es hinter ihm zu kichern begann. "Entspann dich, Süßer, ich bins bloß", redete Caris amüsiert klingende Stimme auf ihn ein, welche ganz nah an seinem Ohr erklang und ihm trotz seines donnernden Herzen eine Gänsehaut die Arme herunterrieseln ließ. Sehen konnte er nach wie vor nichts, aber das fand er inzwischen weniger schlimm. Denn in Caris Obhut fühlte er sich stets sicher und geborgen. Dafür begann ihn das Ganze nun recht neugierig zu machen. "Was soll das werden?" Er klang ungemein gespannt, was Cari wiederum äußerst optimistisch stimmte. Jamie würde die Überraschung gefallen, daran bestand kein Zweifel. "Finds doch raus", gab er sich geheimnisvoll und machte, die Hände noch immer über die Augen seines Liebsten haltend, einen Schritt vorwärts, nachdem er die Tür hatte aufspringen lassen. "Du musst mir nur vertrauen." "Mach ich", beschloss Jamie und setzte tapsig einen Schritt vor den anderen, in der Hoffnung, dass Cari ihm sagen würde, wenn ein Hindernis vor ihm auftauchte. Aber im Grunde zweifelte er daran kein Bisschen. Cari mochte ein schadenfroher und manchmal etwas frecher Freund sein, doch Jamie wusste, wann er sich auf ihn verlassen konnte. Denn er wusste auch, dass Cari nur sein Bestes wollte. Immer.   Sein Herz klopfte noch immer relativ heftig, aber nun nicht mehr wegen des abklingenden Schrecks, sondern aus purer Vorfreude. Er war sich so sicher, dass Cari etwas Spannendes ausgeheckt hatte, und er fühlte sich in seiner Annahme bestätigt, so wie er die ungewohnte Wärme fühlte, die in ihrem eigentlich so ungemütlichen Proberaum herrschte. Und dann nahm Cari auch schon seine Hände runter und gab sein Geheimnis preis. "Augen auf." Das tat Jamie. So wie er die Lider hob, tauchte das sonst reichlich triste Zimmer auf, welches heute jedoch in einem ganz neuen Glanz, ja in einem regelrechten Zauber erstrahlte. Direkt vor Caris Schlagzeug war eine Luftmatratze aufgebaut worden, die genügend Platz für zwei Personen bot. Über und über war sie mit Rosenblüten bestreut, während sie zahlreiche Kerzen umsäumten, die für Licht in der Dunkelheit sorgten. Und für die schöne, romantische Atmosphäre, die Jamie sich dezent fassungslos zu seinem Freund umdrehen ließ. "Das...das ist-" "Ich weiß schon, du bist keine Frau", lächelte Cari versöhnlich und nahm Jamies Hände in seine. "Deshalb hab ich auch lange überlegen müssen, ob ich die Nummer tatsächlich abziehen soll." Sein rechter Mundwinkel zuckte. "Du findest es aber nicht albern, oder?" "Was?" Jamie schaute ihn unverwandt an, dann schüttelte er hastig den Kopf. "Nein, gar nicht. Aber", er schmunzelte verwegen, "erzähl es nicht den anderen, okay?" "Niemals", versprach Cari. "Was hier und heute passiert, bleibt auch hier." Jamie ahnte, was seine Worte bedeuteten. Er bezog sie sofort auf seinen innigsten Wunsch und jubilierte innerlich vor Glück, als sein lieber Freund ihn in einen zunächst sanften und zärtlichen, dann jedoch immer ungestümer werdenden Kuss zog. Das Verlangen, welches Cari empfand, wog ganz genauso schwer wie jenes, das Jamie seit Wochen zu schaffen machte und auch jetzt wieder in ihm aufstieg. Und es machte sich umso heftiger bemerkbar, als er seine Hände auf die Hüften Caris legte und sich an ihn schmiegte in ihrem Kuss, denn er wusste, dass es endlich sein durfte. Dass sie heute nichts und niemand mehr aufhalten konnte. Dass diese Nacht nur ihnen und ihren Gefühlen gehören würde.   Irgendwann nahm Cari Jamie bei der Hand und zog den noch immer etwas vor Lust benommenen Sänger mit sich in Richtung der Matratze, wobei ein verheißungsvolles Lächeln seine Mundwinkel umspielte. Jamies Beine trugen ihn seinem Freund hinterher, und gemeinsam ließen sie sich auf den weichen Schaumgummi fallen, der unter ihrem Gewicht nachgab und sie gleichsam lächeln ließ. Jamie fand sich unter Cari wieder, und als der andere ihm in die Augen schaute, glitzerten in seinem Blick tausend Sterne in dem Grün seiner Iris mit dem flackernden Licht der Kerzenflammen um die Wette. Was Jamie nicht wusste, war, dass seine Augen ein Ebenbild jener Caris waren. Und was er ebenfalls nicht wusste, war, dass sie ihn in Caris verliebten Augen noch schöner machten, als er ohnehin schon für ihn war. Sein Jamie wirkte wie von einer ungekannten Magie ergriffen, mit welcher er allein ihn versehen hatte, und das war der schönste Aspekt von allen. Von seiner Zuneigung überwältigt küsste er seinen Freund erneut, doch dieses Mal begannen sie gar nicht erst unschuldig, denn Jamie öffnete seine Lippen, so wie Cari sich zu ihm niedersenkte und empfing ihn mit seiner wendigen Zunge, die nach ihrem liebgewonnen Spielgefährten suchte. Natürlich sollte sie diesen finden, gab es für Cari doch kaum etwas Schöneres und Sinnlicheres als einen innigen, tiefen Kuss, der er mit seinem Freund teilen konnte. So tanzten ihre Zungen gierig und unermüdlich miteinander, trafen sich ihre Spitzen und berührten sich mal auch nur sehnsüchtig, um sich Lust auf mehr zu machen. Jamie hatte oft von sich behauptet, dass er nicht besonders gut küssen könne, aber Cari spürte am eigenen Leib, dass dem nicht so war. Jamie konnte fantastisch küssen, wenn er es von ganzem Herzen tat. Er vermochte es so gut mit seinem Spiel aus der richtigen Mischung aus Zurückhaltung und Offensive, dass Cari schon bald die drängende Lust in seinen Lenden wahrnahm, welche sich ganz eng gegen die seines Freundes drückten. Sie sahen sich tief in die Augen, die Lippen noch immer feucht schimmernd im Schein des Kerzenmeeres. "Du alter Romantiker", hauchte Jamie mit rauer Stimme und fuhr mit den Fingern in Caris langes Haar, massierte mit den Nägeln seine Kopfhaut. "Wer hätte gedacht, dass du...so sein kannst?" "Tja", verkündete Cari nicht ohne Stolz mit einem verschmitzten Lächeln. "Da siehst du mal, wie viele Facetten ich aufzuweisen habe." Etwas in Jamies Blick veränderte sich, wurde wilder, fast lasziv. "Kannst du mir noch mehr deiner Facetten zeigen?", wollte er wissen, was Cari schmunzeln ließ. "Welche willst du denn sehen?" Jamie musste natürlich nicht überlegen. "Den ausdauernden Stecher." Mit etwas anderem hatte Cari nicht gerechnet. Das Ganze hatte er schließlich hauptsächlich deshalb arrangiert, um Jamie, aber auch sich selbst eine Möglichkeit zu geben, dem zurzeit drängendsten Bedürfnis nachkommen zu können. Dass dies mit Blumen und Kerzenschein einherging war wiederum fast schon typisch männlich. Schließlich musste man die meisten Frauen erst süßlich bezirzen, damit sie mit einem in die Kiste stiegen. Jamie hätte sicherlich auch keine sonderlich atemberaubender Rahmen benötigt, aber die Situation sowie der Abend sollten Jamie würdig sein, wo er doch der wundervollste Mensch war, dem Cari je begegnet war.   Der Sänger sollte ein für alle Mal bekommen, wonach es ihm gelüstete. Mit einer Spur aus Küssen, die sich seinen Oberkörper hinabbahnte, nachdem Cari ihm kurzerhand seines Shirts beraubt hatte, zauberte er ihm zufriedenes, ja beinahe seliges Lächeln aufs Gesicht. Ein Zeichen des Triumphes stellte dies dar, eindeutig, denn Jamie hatte gewonnen und wurde verwöhnt, so wie er es wollte und wie er es auch verdiente. Cari hätte diesem Mann, dessen Schönheit sich mit nichts vergleichen ließ, alles gegeben, so wie er entspannt unter ihm lag, die langen Haare sich wie schwarze Seide auf der Matratze ausbreitend. In dem Drummer pochte der Wunsch, jeden Zentimeter seines Freundes zu würdigen und zu erkunden, und die Sehnsucht kribbelte in seinen küssenden Lippen ebenso sehr wie in seinem Unterleib. Der Geschmack salziger Haut vermischte sich mit dem süßen Klang tiefen Stöhnens, welches jedoch nicht nur aus Jamies, sondern auch aus seiner Kehle drang, schließlich machte der Sänger nicht davor Halt, Cari ebenfalls an jeder nur erdenklichen Körperstelle zu berühren. Es war ein fahriges Anfassen, ein Zerren an Klamotten, die nur störender Ballast waren und welche alsbald ihren Weg auf den Boden fanden. Das Einzige, was sie irgendwann noch trugen, war ihr verzücktes Lächeln, das so vielen verschiedenen Gefühlen geschuldet war, welche jedoch eine Einheit bildeten. Und dann war da noch der Glanz in ihren Augen, der ein bloßes Spiegelbild dessen war, was der jeweils andere dachte und empfand. "Du bist so schön", stellte Cari überwältigt fest, während er seinen Freund in seiner vollen Pracht bewunderte und sich kaum entscheiden konnte zwischen bloßem Schauen und dem Anschmiegen an dessen nackten Körper, den er so begehrte wie noch nie einen zuvor. "Und du erst", befand Jamie mit vor Erregung bebender Stimme. Trotz der Lust waren seine Fingerspitzen jedoch zärtlich geblieben. Sie ließen es sich nicht nehmen, über die tätowierte Brust des anderen zu fahren und diesem Wunder zu huldigen, was sein Geliebter für ihn war. Endlich konnte er ihn so berühren, wie er den schönsten Mann auf der Welt berühren wollte, ja musste, wenn er seine Träume endlich wahrmachen wollte. Jamie war nicht verborgen geblieben, dass Cari etwas zögerlich geworden war, während er sich mit Berührungen an seiner Schönheit labte, weswegen er ihn bald fragend anschaute. Dadurch aufgefordert begann Cari zu sprechen. "Wer ist nun eigentlich oben und wer unten?" Jamie rangen die Gedanken seines Freundes ein Lächeln ab. Und da er sah, dass Cari wirklich besorgt bezüglich ihrer einzunehmenden Position war, legte er ihm behutsam eine Hand auf die Wange und entschied sich rasch. "Es macht mir nichts aus, unten zu liegen", meinte er, und dann erwuchs ein warmes, zuneigungsvolles Lächeln auf dem Gesicht des eigentlich so kecken Jamies. "Mit dir stelle ich mir alles schön vor." Cari, ergriffen von diesem Geständnis und sich darüber zudem sehr erfreut zeigend, schlang übermütig die Arme um seinen Jamie und schmiegte sich an ihn. So fühlte es sich auch für ihn am richtigsten an. Er liebte es, wenn Jamie sich ihm vertrauensvoll hingab, ja sich ihm förmlich schenkte, und genauso liebte er es, förmlich von ihm Besitz zu ergreifen. Er hatte ihn in der Hand, und jedes Stöhnen, jedes heiße Keuchen, das Jamies Lippen verließ, war ihm geschuldet. Als er sich abermals an ihm hinabküsste, aber dieses Mal, um seinen Freund um den Verstand zu bringen, prickelte das Glück, aber auch die Erregung in seinem Bauch, so wie sich die Muskeln Jamies anspannten in seiner Lust, die er ihm zu bereiten vermochte. Seine Zunge tauchte in den offenen Nabel seines Freundes, machte aber dort noch lange nicht halt. Es dauerte nicht lange, bis sie eine andere, kleine Kuhle fand, die es ausgiebig zu verwöhnen galt, wenn er eins mit seinem in der schwulen Liebe noch unerfahrenen Mann werden wollte. Er gab Jamie die Hand, als dieser es vor Lust nicht mehr auszuhalten drohte. Mit ineinander verschränkten Fingern genossen sie den Wahnsinn gemeinsam, den Cari nur mit seiner wendigen, feuchten Zunge und seinen einfühlsamen Lippen zu entfachen wusste. Das Gute war, dass Jamie nach Herzenslust Stöhnen und Schreien konnte, schließlich würde ihn niemand außer Cari hören können. Und für diesen waren jene Laute bloße Anfeuerungen, der Ausdruck des Verlangens nach Mehr, nach immer besseren und intensiveren Sachen, die nur er seinem Freund zu schenken vermochte. Nach der Zunge kam ein Finger, dann ein zweiter, und schon diese beiden Tunichtgute sorgten dafür, dass Jamie sich zu winden begann, vollkommen ungehemmt, ja frei. So wie Cari ihn unermüdlich fingerte, erkannte er jene Leidenschaft in dem sich räkelnden Körper wieder, die Jamie sonst nur auf der Bühne an den Tag legte. Dieser Mann war zur Hingabe geboren, empfand er doch intensiv und wusste, wie man genoss. Aber auch Cari wusste, wie man schöne Dinge würdigte, auch wenn er es auf andere, subtilere Weise zeigte als sein sich vollkommen fallenlassender Freund. Es war seine Aufgabe, Jamie aufzufangen, denn so wie sonst die Musik der Gegenstand seiner Leidenschaft war, so war es heute er.   Cari befand es als am einfachsten und zugleich am gefühlvollsten, wenn Jamie auf dem Rücken liegen blieb und er sich gleichzeitig auf und in ihn schmiegte. Er wollte seinem Freund in die Augen sehen, während sie dem Wahnsinn gemeinsam näherkamen. Und so drückte er die Schenkel Jamies weiter an dessen Körper, nachdem er sich mit Gleitgel auf die Vereinigung vorbereitet hatte, um besser in ihn vordringen zu können. Er sah, dass seinem Freund förmlich die Luft wegblieb und er ihn fassungslos, ja bisweilen flehend anschaute, während er ihn behutsam durchbrach. Eine schier entschlossene Gier zeichnete sich in seinen Augen ab, die Cari zum Weitermachen drängte. Und der Drummer hatte auch kein Interesse daran, innezuhalten. Nicht jetzt. "Atmen, Süßer", wisperte er Jamie hastig zu und hob dessen Kinn, damit er ihm in die Augen sah. "Schön atmen." Jamie gehorchte artig und holte tief Luft, um schon im nächsten Moment aufzustöhnen und den Kopf in den Nacken zu werfen. Er liebte, was Cari mit ihm tat, schon jetzt tat er es. Und dabei war der Drummer kaum mit voller Länge in ihn geglitten. Sie sahen sich schließlich an. Sekundenlang. Dann begann Cari sich langsam zu bewegen. Noch immer ließen sie sich nicht aus den Augen. Wie in Trance gefangen wirkten die beiden Männer, während die Lust immer größer wurde, desto schneller Cari seine Hüften gegen den Po seines Freundes schnellen ließ. Er steigerte das Tempo weiter und weiter und fickte Jamie wie im Fieberwahn, voll entschlossenen Blickes und begierig darauf, mit und für ihn zu kommen. Die Gewissheit, dass er Herr über die Lust seines Freundes war, bereitete ihm einen regelrechten Höhenflug, galt jeder Schrei, welcher erklang, doch nur ihm. Er genoss es, Jamie seinen Namen ausrufen zu hören, und zum Dank dafür bewegte er sich schneller, stemmte die Hände links und rechts von Jamies Kopf gegen die Matratze und gab sich seiner animalischen Seite hin. Schweißperlen rannen ihm über die Stirn und glitzerten auf seiner Brust als Zeugnis dessen, dass er seinem schönen Jamie die Nacht seines Lebens bereitete, mit der ganzen Kraft und Ausdauer, die in ihm steckte. Dass er diesen wilden und unzähmbar wirkenden Mann beobachten konnte, wie er sich, vollkommen außer sich seiend, vergaß und unbeherrscht kam, war das, was er sich immer gewünscht hatte. Dies waren seine einzigen Gedanken, als er schwer und erschöpft auf seinem keuchenden Freund zum Liegen kam und die heiße Lust langsam abflaute und vorerst noch die Liebe übrig ließ, die die beiden Männer füreinander empfanden, während sie den Moment Arm in Arm gemeinsam genossen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)