Yggdrasils Essenzen von Silwyna (Vier Jahre nach den Ereignissen von "Broken Soul") ================================================================================ Kapitel 27: Janes Rückkehr -------------------------- 27. Kapitel – Janes Rückkehr     Loki hatte einen Plan! Wenn er Hel dazu überreden konnte, wären zwei Hasen mit einem Pfeil erlegt, wie Clint so gern zu sagen pflegte: er hätte sein Opfer für den Ausgleich gebracht und Hel wäre vor Thanos sicher. Allerdings standen noch zwei Hindernisse vor der Durchführung des Plans. Zum einen musste die junge Magierin seinem Vorschlag zustimmen und außerdem musste er genug Kraft aufbringen um das Ganze auch noch durchzusetzen. „Hel…“, setzte er an und sah zu dem Mädchen, dass versonnen Garms Fell streichelte und zum ersten Mal seit er sie sah, konnte Loki eine fröhliche, junge Frau in ihr erkennen. Verbittert dachte er daran, was für ein schönes Leben die Kleine haben könnte, wäre das mit ihrem Volk nicht geschehen und wäre da nicht Thanos, der sie heimsuchte. Doch wenn er seine Idee in die Tat umsetzten könnte, hätte das bald ein Ende. „… ich wüsste etwas, was ich dir geben könnte um das Gleichgewicht zu halten!“ „Was ist es?“ „Schutz!“ „Was genau meinst du?“, fragte Hel und zog die Stirn in Falten. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass es auch nur irgendeine Möglichkeit gab, dass sie sich vor Thanos schützen könnte, wenn er wieder zudringlich werden sollte. „Na ja… was wäre, wenn du nicht mehr allein in dieser Welt wärst?“ „Der Wolf kann mich doch nicht vor diesem Tyrannen beschützen!“, warf Hel skeptisch ein, hörte aber nicht auf, Garms Kopf zu kraulen, der inzwischen das wölfische Äquivalent zum Schnurren von sich gab. „Er heißt Garm… nur so nebenbei. Aber das meinte ich nicht. Da du weißt, wie man einen Verstorbenen wiederbringt, weißt du auch, wo sie sind, oder?“, fragte er und sah Hel abwartend an. Diese sah aus, als würde sie sich angestrengt an etwas erinnern wollen. Es war tatsächlich schon viel Zeit vergangen, seit sie den letzten von den Toten wiedergebracht hatte. Noch zu Artaxes Zeiten war das gewesen. „Ja… ein tiefer Abgrund! Jene, die nicht zu großen Tafel geladen werden oder -wie die Elfen angeblich sagen- Ins Sternenlicht gehen, sind dort. Ich kann sie dort hervorholen, wenn ich es will. Aber ich brauche Kraft, um in diesen Abgrund zu steigen und wieder hinaus zu gelangen. Darum muss immer etwas geopfert werden…“ „Ist dieser Abgrund in dieser Welt?“, hakte Loki weiter nach und Hel deutete ohne ein Wort auf den schwarzen Boden und nickte. „Warum holst du die Toten dann nicht alle hier hoch?“ Hel sah Loki ungläubig an. War dieser Mann denn noch ganz bei Trost? Alle Gestorbenen aus dem Abgrund zu holen… „Das ist unmöglich!“, sagte Hel und ihr Tonfall zeigte deutlich, dass sie an Lokis Verstand zweifelte. „Hast du eine Ahnung, was für immense Zauberkraft ich Aufwenden müsste um all diese Leute hier hoch zu holen?“ „Und wenn wir einfach eine Art Durchgang für sie schaffen? Eine Art Tür mit der sie von dem Abgrund hier hoch gelangen können?“ Hels Miene aus Spott und Unglauben wich einem nachdenklichen Gesicht. Sie schien es wirklich in Erwägung zu ziehen, so wahnwitzig, wie es auch klang. Doch worin bestand Lokis Opfer? Und wie sollte sie das vor Thanos schützen? „Was ist mit dem Teil, den du aufgibst, damit ich die eine Person für dich  wiederbringe?“, fragte Hel nun skeptisch und stand auf, mit wackeligen Beinen, aber sie stand nun aufrecht vor Loki. Zum ersten Mal, seit er bei ihr war. „Ich werde den Übergang schaffen und einen Teil meiner Kräfte abtreten, damit er dauerhaft offen bleibt…“ „Also gibst du einen Teil deiner Magie auf?“ „So ist es!“ Hel nickte schweigend. Das war immerhin schon einmal etwas, womit man arbeiten konnte. „Schon mal ein Anfang…“, sagte sie. „… aber wie soll mich das vor Thanos beschützen?“ „Nun, wenn die Toten hier sind, ist es das Reich der Verstorbenen! Lebende dürfen in der Regel nicht weilen,  wo die Toten sind…“ „Aber ich bin doch…“ Loki hob eine Hand damit Hel kurz verstummte und fuhr fort: „Du bist, -das sag ich jetzt nicht gern- schon halb tot, so oft wie du versucht hast, dir das Leben zu nehmen. Du bist die Ausnahme, du und kein anderer! Du hast als einzige das Recht über die Toten zu wachen und ein solch uraltes, magisches Gesetz kann nicht einmal Thanos umgehen, er wird diese Welt nicht ohne dein wohlwollen betreten können…“ „Willst du damit sagen…“, begann Hel und ging schwerfällig –ihre Wunden schmerzten noch immer ein wenig, aber sie war zu eingenommen von der Idee, als dass es ihr auffiel- zu ihrem Zelt. „… dass wir beide damit ein neues Totenreich erschaffen? Für alle die nicht nach Walhalla oder zu ihren Sternenahnen können?“ Das verschlug Loki die Sprache. Von diesem Blickwinkel aus hatte er das gar nicht betrachtet,  doch… „So scheint es wohl!“, stellte er verblüfft fest. Er sah Hel mit einer Mischung und Zweifel und Hoffnung an. „Glaubst du, wir schaffen das?“ „Kannst du denn Portale erschaffen?“, lautete ihre Gegenfrage und sie bekam ein trockenes Lachen von Loki zu hören. „Portale sind mein Steckenpferd, sei unbesorgt!“ Er nahm eines ihrer Bücher genauer in Augenschein, doch konnte er die Sprache nicht lesen. „Eine Sache noch…“, begann Hel unschlüssig und Loki sah auf, nur um ihr sofort wieder den Rücken zuzudrehen. Hel stand im Eingang des Zeltes und… zog sich um. Diese war hingegen verwundert über Lokis Verhalten, war sie Taktgefühl gegenüber ihrer Privatsphäre doch gar nicht gewohnt. „…wenn du einen Teil deiner Kräfte abgibst, wo kommt der dann hin?“ „Wie wär’s mit ihm?“, fragte Loki und deutete auf Garm der sich fröhlich im schwarzen Sand wälzte du sich seines Lebens freute. „Er wäre dann immerhin stark genug um an deiner Seite zu wachen, sollte es jemand wirklich versuchen, unaufgefordert in diese Welt zu kommen! Außerdem kann er dadurch als nicht totes Wesen bei dir bleiben, wenn er der Anker des Portals wird.“ „Warum tust du das für mich?“, fragte Hel, nun wieder anständig angezogen, gerade heraus und eine Träne stahl sich aus ihrem gesunden Auge. Fast schon hatte sie Angst, es wäre alles nur ein Trick und Thanos würde gleich erscheinen und sie verspotten oder gar schlimmeres tun. Loki lächelte der jungen Frau beruhigend zu. „Weil ich wirklich deine Hilfe brauche und … weil ich Thanos eins auswischen will! Er hat sich auch bei einem von meinen Leuten etwas erlaubt, was nicht akzeptierbar ist!“ Sein Blick verfinsterte sich, als er an die Narbe auf Darcys Schulter dachte, doch wich die wütende Maske gleich wieder einen beruhigenden Lächeln. „Also versuchen wir’s?“     Es dauerte lange, bis Hel und Loki den passenden Portalzauber gefunden hatten, mit dem sie den Durchgang für die Toten schaffen wollten. Beide hatten vollkommen verschiedene Arten der Magie erlernt und jeder hatte eine andere Vorstellung davon, wie der Zauber abzulaufen hatte. Letzten Endes kamen sie zu einem Kompromiss, der beiden zusagte und sie konnten sich der nächsten Hürde widmen: Sie mussten in den Abgrund steigen! Dort würde Loki das Portal erschaffen und als Erster wieder hindurch an die Oberfläche gehen. Hel würde Jane für ihn suchen und ihm folgen. Die Toten würden nach und nach durch das Portal kommen, sobald sich die Nachricht darüber unter ihnen verbreiten würde. Garm blieb bei dem Zelt und wartete unsicher auf das was kommen würde. Hel schnappte sich einen Stein aus einer recht grob geschnitzten Holzkiste und gab Loki ein Zeichen ihr zu folgen. Dem fiel auf, wie umsichtig sie ging und ihre Verletzungen fielen ihm wieder ein. „Brauchst du Hilfe bei der Heilung deiner …“ „Ich heile sie nie!“, unterbrach Hel ihn knapp. „Am Anfang hab ich es noch gemacht, weil ich gehofft hatte, er würde nicht wieder kommen, aber er tat es ja doch, also wozu?“ Loki begann großen Respekt für Hel zu empfinden. So schwach und zerbrechlich sie auch auf ihn gewirkt haben mochte, diese Frau war um einiges Stärker als man annehmen mochte. Immer weiter führte sie ihn durch die Dünen und die weite Sandlandschaft. Doch schließlich begann die Beschaffenheit des Bodens, sich zu ändern. Aus dem feinen Sand wurden zunächst fingernagelgroße Kieselsteine, später walnussgroße Steine, bis hin zu kleinen Felsen von der Größe von Lokis Kopf. Immer größer wurde das Gestein, während das Gelände immer weiter abfiel und auch zunehmend steiler, wie Loki feststellte. Nach Stunden, so kam es Loki vor, gingen sie offenbar über einen einzigen riesigen, massiven Felsen. Hel stoppte abrupt und als Loki hinter ihr hervor an ihre Seite trat, erkannte er auch den Grund…oder eher Abgrund. Denn eben dieser tat sich genau vor ihnen auf und endete in bodenloser Schwärze. „Da runter…“, meinte Loki mit einem abschätzigen Blick auf die in die Steinwände  gehauene Treppe, die alles andere als vertrauenerweckend aussah. „Da runter!“, bestätigte Hel und begann die kleinen Treppenstufen herunter zu gehen. Loki tat es ihr gleich, wenn auch um einiges langsamer und vorsichtiger als sie, die diesen Weg schon etliche Male genommen hatte. Er hatte das Gefühl nur wenige Stufen genommen zu haben, als es um ihn herum komplett schwarz wurde. Loki sah die Hand vor Augen nicht, geschweige denn die Stufen oder Hel vor sich. „Hel…?“, sagte er, unschlüssig darüber, wie laut man in der Nähe der Toten reden sollte. „Das ist normal!“; hörte er ihre Stimme, die nicht so weit weg klang, wie von ihm befürchtet. „Geh einfach vorsichtig und halte dich an der Wand fest.“ Loki befolgte ihren Rat. Stufe um Stufe ging er weiter hinunter, versuchte das lockende Lied des gähnenden Abgrundes zu ignorieren, das ihn zu sich rief und ihn aufforderte, einfach zu springen. Schließlich begann Loki jedes Zeitgefühl zu verlieren. Wie lange waren sie wohl schon unterwegs? Stunden? Tage? Jahre? Gerade begann er sich zu fragen, ob das vielleicht niemals enden würde, da passierte es: ein Stein unter seinen Füßen hatte beschlossen, nicht mehr an dem Felsen der Stufe haften zu wollen und brach unter Lokis Fuß weg. Schnell versuchte er noch das Gleichgewicht zu halten, aber es war zu spät. Er hörte noch Hels entsetzten Aufschrei,…dann fiel er! Seit sie die kleine Axt in den Hinterkopf bekommen hatte, war für Jane alles wie verschwommen. Sie hatte das Gefühl gehabt, als sei ein kräftiger Ruck durch ihren Körper gefahren, dann hatte sie gar nichts mehr gespürt… außer sanften, kühlen Wellen, die sie zu sich riefen. Ihr Geist hatte sich lange dagegen zu wehren versucht, eine innere Stimme in ihr hatte geschrien, doch sie hatte die Worte schon nicht mehr verstanden. Nun war sie hier, in der Dunkelheit umgeben von Fremden, die still vor sich her…ja was eigentlich? Im Grund taten sie hier … nichts! Keiner sprach, keiner tat irgendwas. Das höchste der Gefühle war, dass man apathisch vor sich hinlief und abwesend zu Boden stierte. Jemand der noch nicht so lang hier war, suchte anfangs noch den Kontakt zu anderen, mit etwas Glück fand man auch das ein oder andere Familienmitglied, doch diese schwiegen oft genauso wie die anderen. Jane war davon noch nicht so sehr betroffen, sie konnte sich zum großen Teil noch an ihr Leben erinnern. An Thor, ihren Sohn Damion, ihre beste Freundin, Loki… Aber je länger sie hier bleiben würde, desto mehr würden all diese Erinnerungen verblassen und sie würde zu einem schweigsamen Toten werden, wie alle anderen um sie herum. Ein heller Aufschrei hallte an den Wänden wieder und einige hoben sogar mit dem letzten Fetzen Neugier, das ihnen geblieben war, den Kopf. Jane gehörte dazu und zusammen mit einigen der erst kürzlich verstorbenen versuchte sie sogar, den Ursprung des Schreis zu finden. Die kleine Gruppe lief zwischen den Teilnahmslosen Toten umher, die es nicht einmal störte, wenn man durch sie hindurch lief, denn sie waren nur noch Seelen, keine Körper. Schließlich gelangten sie zu den ersten Stufen einer Treppe, die steil nach oben führte. Unbewusst hatte Jane den Impuls, sie hinaufzusteigen, doch irgendetwas sagte ihr, dass sie es nicht schaffen würde. Tatsächlich hatte es schon der ein oder andere Verstorbene versucht, doch die Treppe war verzaubert. Ging man von oben hinab, passierte nichts. Versuchte man aber von unten hinauf zu gehen, stand man wieder unten, sobald man die oberste Stufe erklommen hatte. Außer man hatte genug Kraft, dagegen anzugehen, so wie Hel wenn sie einen Teil als Opfer einforderte. Janes Aufmerksamkeit galt nun einer Gruppe Toter, die sich um etwas versammelt hatten, was allem Anschein nach nicht hierher gehörte. Eilig bahnte sie sich einen Weg durch die anderen dazu und als sie sah, was oder besser gesagt wer da auf dem Boden lag, wich jede Apathie schlagartig von ihr. „Loki?“, fragte sie erstaunt und die Toten wichen vor ihr zurück, weil sie laut sprach. Der Angesprochene öffnete die Augen, als er die vertraute Stimme hörte und setzte sich ruckartig auf, nur um sich dann stöhnend den Kopf zu halten, in dem es hämmerte als würde Thor den Schädelknochen mit Mjöllnir bearbeiten. Dann sah er seine Schwägerin mit schockiertem Blick vor sich stehen und stand auf. „Jane!“, rief er freudig auf und wollte sie in eine Umarmung ziehen, aber seine Hand glitt durch sie hindurch. Traurig sah seine Schwägerin zu ihm auf. „Ich bin tot….“, stellte sie fest und musterte ihre Umgebung zum ersten Mal genauer. „So, wie alle hier… bitte sag mir nicht, dass du auch gestorben bist!“ „Nein, keine Sorge!“, beschwichtigte sie Loki und sah sich suchend um. „Ich hol dich hier raus…“ „Rausholen? Loki, ich bin tot! Ich kann nicht einfach hier weg, mal abgesehen davon, dass ich scheinbar keinen Körper habe!“ Hel erschien wie aus dem Nichts neben ihnen, die übrigen Toten schenkten der Szenerie keine große Beachtung mehr. „Ist sie das?“, fragte sie und nickte mit dem Kopf zu Jane rüber. Loki machte eine zustimmende Geste und besah seine Umgebung genauer. Ein Glück, dass er Jane gefunden hatte, dieser Abgrund war ja das trostloseste unter dem Trostlosen. Es wurde Zeit, dass sie Armen Verstorbenen hier fort kamen und sich Hel oben um sie kümmern konnte. Zumindest konnte sie das dort besser als hier. Der Geist eines alten Mannes kam auf die kleine Gruppe zu. Er war schon lange tot, doch war er noch einer der wenigen die dennoch sprechen konnten. Mit einem wütenden Blick deutete er auf Loki. „Er gehört nicht hierher! Er ist einer der Lebenden! Er muss gehen…“ Hel hob die Hände und versuchte den Mann zu beruhigen. „Er wird uns helfen, bitte lass ihn gewähren, es soll euer Schaden nicht sein!“, sagte sie und nickte Loki auffordernd zu. Dieser atmete noch einmal tief durch … und wünschte sich gleich er hätte das gelassen, denn selbst die Luft hier unten war wie tot. Dann schloss er die Augen und formte den Zauber. Dieser war einer der wenigen, die keine Beschwörung brauchten, nur ein kurzes Höchstmaß an Konzentration und danach Kraft um das Portal offen zu halten. Zwischen seinen Händen, die er mit den Handflächen zueinander zeigend vor seinem Körper hielt, erschien ein weißer Lichtpunkt, das erste Licht das  überhaupt jemals in diesem Abgrund zu sehen war. Nun schienen auch viele andere der Toten wie aus einem tiefen Schlaf erwacht und sahen Loki verwundert an. Der Lichtpunkt wuchs immer weiter an und bewegte sich von Loki fort, erreichte schließlich die Größe eines Kindes und dann die eines sehr großen Menschen. Loki hielt inne und bewunderte sein Werk, besah es von vorn, von hinten, steckte zur Probe kurz die Hand durch und nickte schließlich. „Das dürfte so klappen!“, meinte er und Hel lächelte ein wenig. „Dann geh vor!“, forderte sie ihn auf und mit einem Grinsen verschwand Loki in dem hellen Übergang. Keine Sekunde später stand er wieder vor Hels Zelt und Garm knurrte verwirrt auf, als er wie aus dem Nichts vor ihm erschien. Kurz darauf erschien Hel an seiner Seite, Jane an den Händen haltend, die nachdem Lokis Hand durch ihren Körper hindurch geglitten war, verwirrt war, dass jemand sie berühren konnte. „Wie kann ich sie nach Asgard bringen, wenn ich sie nicht berühren kann?“, fragte Loki und Hel deutete auf den Stein, den Jane nun in den Händen hielt –der, den sie aus der Kiste genommen hatte. „Damit kannst du sie zu ihrem Körper führen! Dieser Stein symbolisiert ihr Leben, Loki! Lass ihn jemanden in sich aufnehmen, der Jane aufrichtig liebt. Ihr Leben ist daraufhin an das seine gebunden…“ „Ich glaube, mir fällt da schon jemand ein!“, meinte Loki lächelnd und als Jane ihm einen hoffnungsvoll-fragenden Blick zuwarf, nickt er. Natürlich würde Thor den Stein bekommen, wer auch sonst? „Nun zu deinem Teil…“, sagte Hel und deutet auf Garm, dessen gelbgoldene Auge ängstlich zwischen Hel und Loki hin und her ruckten. Langsam ging Loki auf den Wolf zu und legte ihm eine Hand auf die Stirn. „Bei dir weiß ich es in guten Händen!“, raunte er Garm zu und schloss die Augen. Er visualisierte die Magie in seinem Körper, versuchte sie sich als helles Licht vorzustellen, dass ihn umgab. Als er wieder die farbigen Lichtstrahlen sah, die vor seinem inneren Auge ihre Bahnen zogen, stellte er sich vor, wie ein Teil davon in den Wolf floss und sich in ihm ausbreitete. Es war anders als damals, als Lyneth ihm seine Kräfte gewaltsam entrissen hatte. Damals war es ihm so vorgekommen, als hätte man ihm mit einem Ruck das Herz herausgerissen, doch nun kam es ihm wie ein sanftes hinübergleiten vor. Dennoch spürte er ein kleines, nagendes Gefühl von Verlust in sich, als er einen Teil seiner magischen Kräfte von sich gelöst hatte. Es war nicht so viel, dass er im Kampf unterliegen würde, doch er spürte es dennoch. Jane sah ihren Schwager fassungslos an, als sie begriff, was Loki soeben getan hatte. Er hatte auf einen Teil seiner Magie verzichtet… für sie! Um sie zu retten! Sie war sich sicher, hätte sie ihren Körper, sie würde wohl zu weinen beginnen. „Loki…“, flüsterte sie und näherte sich dem Bruder ihres Ehemannes langsam. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll…“ „Danke reicht für den Anfang!“, scherzte er und es ging nicht an Jane vorbei, dass er ziemlich erschöpft klang. Was hatte er wohl alles durchgemacht, um sie zu finden. Sie nahm sich fest, Loki erst einmal kräftig zu knuddeln, wenn sie wieder ihren Körper hatte. Loki hob derweil den Kopf zum sternenlosen Himmel. „Heimdall, ich weiß du hast dem ganzen Spaß ganz toll zusehen können, aber tu uns einen Gefallen, hol uns hier fort!“, sagte er und nahm den Stein von Hel entgegen, der er ihn ermöglichte Janes Geist zu halten und sie zu berühren. Er konnte der jungen Frau, die nun über die Toten wachen würde gerade noch viel Glück wünschen, da umschloss ihn und Jane auch schon das vertraute, helle Farbenspiel des Bifröst. 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