Yggdrasils Essenzen von Silwyna (Vier Jahre nach den Ereignissen von "Broken Soul") ================================================================================ Kapitel 22: Bei den Eisriesen ----------------------------- 22. Kapitel – Bei den Eisriesen     „Das ist nicht das Einzige, was du von mir willst, oder?“ Noch immer hallte die Frage im Thronsaal, Loki hatte sie noch nicht beantwortet. Es zu verleumden hatte jedoch wenig Sinn, brauchte er doch das Wissen dieser Frau. „Nein, ist es nicht…“, begann Loki. „… doch dieses Thema sollte vielleicht in zurück gezogeneren Räumen besprochen werden, sie sind etwas…sagen wir einfach mal heikel!“ Die Regentin nickte. „Gut, wir werden das im Privaten besprechen! Du sollst ein Zimmer zugewiesen bekommen in dem du dich von der Reise hierher erholen kannst. Der Schnee klebt noch immer an deinen Schuhen! Du wirst mir beim Abendmahl Gesellschaft leisten, dort kannst du mir sagen, was dich tatsächlich hierher führt!“ Ein Zeichen von ihr genügte und zwei weitere Eisriesinnen erschienen, allem Anschein nach Zofen. Eine Tür, links vom Thron, wurde geöffnet und Loki mit einem Winken zu verstehen gegeben, zu folgen. Der private Teil des Palastes unterschied sich nicht groß vom Rest, den er gesehen hatte: weiße Wände, Dekor aus Silber und Frostblüten, Mondlicht. Dennoch herrschte hier eine ganz andere Atmosphäre! Ein Laie hätte es als eigentümliches Summen in der Luft wahrgenommen, Loki erkannte es hingegen sofort, war er doch damit am vertrautesten: Magie erfüllte die Luft! Er gestand es sich nicht gern ein, doch Loki begann zunehmend Gefallen an seinem Aufenthalt in Jotunheim zu finden. >Wer hätte gedacht, dass die Eisriesen so kultiviert sind? Ich habe sie als blutrünstige Barbaren in Erinnerung! Obwohl… ich selbst habe ja auch eine hundertachtzig-Grad-Wendung hingelegt<, grübelte er vor sich hin während die Bediensteten ihn durch das Labyrinth an Fluren führten. Viele Türen säumten die Wände, doch aus welchem Material sie waren, vermochte Loki nicht zu sagen er wollte lieber nicht fragen. Der Farbton erinnert ihn auf unangenehme Weise an Knochen, auch wenn er das der Regentin –wieso nannte man sie nicht Königin?- eher nicht zutraute.  Eine Tür zu seiner Rechten wurde geöffnet, die Klinke war auf Lokis Kopfhöhe, und gab den Blick in ein recht gemütlich wirkendes Zimmer frei. Natürlich war das Bett viel zu groß für Loki, er hätte dreimal darin Platz gehabt und der Tisch war etwas zu hoch, doch an sich konnte man sich kein besseres Gästezimmer wünschen. Die Riesinnen ließen Loki allein und kaum hatten sie das Zimmer verlassen, fiel er förmlich auf das Bett. Er war furchtbar erschöpft! Eine ganze Nacht und einen weiteren Tag war mit Thor und den anderen unterwegs gewesen, um die Frauen zu retten und dieser kleine „Ausflug“ hatte gehörig an seinen Kräften gezehrt. Wenn er nur kurz die Augen schließen würde…   Ein kräftiges Klopfen riss Loki aus dem tiefen Schlaf, der ihn übermannt hatte, kaum dass ihm die Augen zugefallen waren. >Ich wusste gar nicht, dass ich so ausgelaugt war…!<, wunderte er sich, während er den Klopfenden hereinbat. Zu seiner Überraschung war es der liebenswerte Wachsoldat, der ihn hierher gebracht hatte. „Die Regentin schickte nach dir!“, brummte er und Loki nickte. Bevor sie sich auf den Weg machten, drehte der Eisriese sich zu Loki um. „Du sollst deine Erscheinung nicht verbergen, wenn du bei meiner Herrin bist! Ihre Anweisung…“, Loki seufzte genervt. Er hatte mit dieser Gestalt, die er annahm, wenn er einen Eisriesen oder diese Urne berührte, stets seine schmerzhafte Vergangenheit in Verbindung gebracht. Odins Lüge, seine eigenen Verblendung, all der Schmerz, den er erlitten und zugefügt hatte. Die Erscheinung seiner selbst stieß ihn nicht direkt ab, aber überglücklich darüber so rumzulaufen war er nicht gerade. Doch drum herum kam er dieses Mal nicht. Widerwillig gab Loki sein wahres Aussehen preis, mit der Zeit hatte er gelernt wie man die Wandlung kontrollierte.  Zu seiner Überraschung kicherte sein Begleiter, wie ein kleines Mädchen. Auf Lokis pikierten Blick hin, sagte er bloß: „Tschuldige, Kleiner! Aber du siehst so drollig aus…bist so kurz und trägst die Haare lang, wie eine Frau… das ist irgendwie niedlich!“ Niedlich! Allein, dass ein Eisriese ein solches Wort beherrschte, verdiente ein rotes Kreuz im Kalender. „Gehen wir einfach!“   Der Raum, in dem er mit seiner Gastgeberin zu Abend aß, war ein recht kleiner, im Vergleich zu den Hallen, die er hier gesehen hatte. An dem langen, reichlich gedeckten Tisch, fanden vielleicht gerade mal acht Leute Platz. Loki und die Regentin saßen jeweils am Tischende, man hatte dafür Sorge getragen, dass Loki gut am Tisch sitzen konnte, ohne dass er sich wie ein Zwerg in einem Menschenhaus fühlte. Zu essen gab es diverse Speisen, die Loki durch aus zusagten, obwohl keine gebraten war. Selbst in Jotunheims Küchen wurden keine Feuer gezündet, wenn nötig wurde Fleisch gepökelt oder magisch gegart. Der Wein der dazu serviert wurde war schwer und süßlich und eindeutig aus elfischem Anbau. „Nun, mein Sohn…“, ergriff die Regentin schließlich das Wort und betrachtete ihren Gegenüber eingehend. Ihn in seiner wahren Form zu sehen, versetzte ihr einen weiteren Stich. Er sah ihrem eigenen Vater so ähnlich… „… was führt dich noch hierher?“ „Eine alte Legende!“, antwortete Loki knapp und seine Mutter zog die Stirn in Falten. „Das musst du mir etwas genauer erklären!“, meinte sie und Loki erhob sich von seinem Platz. Er holte ein vergilbtes Blatt Pergament heraus, das er aus einem Buch gerissen hatte und legte es neben ihren Teller auf den Tisch. Es war Bors Bericht über wieder auferstandenen Eisriesen. „Ich denke es erklärt sich von selbst!“, sagte Loki, nachdem er wieder Platz genommen hatte und während die Augen der Regentin über die Zeilen flogen, leerte er sein Weinglas in einem Zug. „So weiß man in Asgard, dass wir manchmal den Tod umgehen?“ „Ja!“ „Ich nehme an, du willst wissen, wie wir das machen?“ „Gewiss!“ Die Riesin seufzte tief, über diese Antwort, von der sie hoffte es sei gelogen, aber wusste, dass es das nicht war. „Das ist nicht so leicht…“ „Ist das nicht immer so?“, hielt Loki zynisch lächelnd dagegen und erntete ein müdes Lächeln von ihr. „Es ist ein tiefes, wohlgehütetes Geheimnis unseres Volkes! Glaubst du wirklich, ich würde es so mir nichts, dir nichts, heraus posaunen?“ Ihr Gast lachte über diese Aussage kühl auf und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was ist dein Preis?“        Elrien schlief zum ersten Mal seit Tagen wieder ruhig und entspannt. In den Armen ihres geliebten Mannes, ihre Tochter lag wohlbehütet in einer Wiege neben ihnen und döste ebenfalls. Nur langsam kehrte die Elfe in die Welt der Wachen zurück, da eine konstante Berührung an der Wange sie langsam weckte. „Elrien…“, flüsterte der Elfenkönig sanft und bekam ein unwilliges Brummen, was so gar nicht zu der sonst so würdevollen Königin passen mochte. „Liebste… wach auf. Ich habe eine Idee!“, sagte ihr Gemahl nun etwas nachdrücklicher. Elriens Lider fühlten sich an wie Gestein –unvorstellbar schwer- als sie sie langsam anhob und in Turdaers Gesicht blickte. „Mein Geliebter König…“, flüsterte sie, ihre Stimme vom Schlaf noch ganz rau. „Was hast du für eine Idee?“ „Es geht um den Namen für unsere wunderschöne Tochter….“, sagte er grinsend und beugte sich zu ihr herunter. „Ich dachte, dass…“, der Rest war im Raum nicht zu hören, er flüsterte es Elrien so leise ins Ohr, dass sie gerade einmal so verstand. Mit jedem Wort hellte sich ihre Miene, die zuvor eine Maske der Verschlafenheit gewesen war, weiter auf. „Das ist ja eine wundervolle Idee!“, rief sie erfreut aus. Ganz und gar nicht fröhlich über den lauten Ausruf war ihr kleines Töchterchen, die bis eben noch friedlich geschlafen hatte. Sogleich machte das Kind seinen Unmut auf die einzige Art Luft, zu der es im Stande war: Die Kleine schrie! „Oh, entschuldige, mein Sternchen!“, beschwichtige Elrien ihre Tochter und nahm sie in die Arme. Turdaer stellte sich neben sie und streichelte mit seinem Zeigefinger über die rosigen Wangen des Kindes. „Heute bekommst du deinen wahren Namen, mein Herz!“, sagte er zu dem Mädchen und wandte sich dann an Elrien. „Wollen wir es den anderen gleich sagen?“ „Wenn du mir ein paar Minuten gibst, damit ich mich umziehen kann?“ „Nein!“, zog er sie auf und bekam zuerst einen leichten Faustschlag auf die Schulter und schließlich seine Tochter zum halten. „Schelm!“, sagte seine Frau grinsend und begann sich umzuziehen. „Du solltest aber ebenfalls deine Kleidung wechseln, Schlafsachen kommen an Asgards Hof nicht gut an!“ Der Elfenkönig sah an sich herunter und schenkte seiner Tochter einen fragenden Blick, doch die Kleine strahle bloß fröhlich in die Welt. Mit den „anderen“ hatte er Thor, Steve und die restliche Truppe gemeint, die diese gefährliche Reise unternommen hatten. Sie waren noch immer in Asgard, zum einen weil Odin ein weiteres Ratstreffen nach Lokis Rückkehr abhalten wollte und weil Elrien gut mi Jane befreundet war und warten wollte, bis man sie in Ehren bestattet hatte. Janes Körper war, obwohl schon eine ganze Weile seit ihrem Ableben vergangen war, noch immer zart und unberührt von den Zeichen die der Tod auf den Körpern seiner Opfer hinterließ. Keiner sprach es aus, aber jeder ahnte, dass Loki dafür verantwortlich war. Ein Versuch, Thor auf seine Art zu trösten, so lange er fort war. Tony war es tatsächlich gelungen, den Donnergott und seinen Sohn aus dem Saal fortzuholen und nun saßen sie alle auf einer Terrasse und tranken Wein, abgesehen von den beiden Kindern natürlich, denn die waren mit Spielen beschäftigt. Cara hatte ein paar Asenkinder zusammengetrommelt und es sich zur Aufgabe gemacht, ihren besten Freund von dem Kummer abzulenken. Zur Zeit gelang es auch recht passabel, sie waren alle in ihr Versteckspiel vertieft und bekamen nicht einmal mit, dass der Elfenkönig mit seiner Frau und ihrer Tochter zu der Gruppe stieß. „Wir haben euch etwas zu sagen!“, verkündete Turdaer der Runde und der Stolz ließ sich schwer verbergen. „Kriegt ihr noch eins?“, fragte Tony gerade heraus und bekam von Steve eins auf den Hinterkopf. „Wie soll das denn so schnell geh’n?“ Aglaron grinste bloß über das Zwischenspiel der beiden, Thor konnte sich bloß zu einem müden Lächeln durchringen. „Was gib es?“, erkundigte er sich bei Elrien, die sich neben ihn auf die Bank setzte, ihre Tochter in den Armen haltend. „Wir haben endlich einen Namen für die Süße hier und denken, du solltest der Erste sein, der es hört!“, sagte die Königin und schenkte ihrem langjährigen Freund ein warmes Lächeln. „Was habe ich mit dem Namen eures Kindes zu schaffen?“ „Nichts direkt, aber es dürfte dich dennoch interessieren… Ihr Name ist Mirawyn-Jane!“ „Jane? Ihr habt…?“, Thor konnte den Satz nicht beenden so überrumpelt war er. Auch Darcy hatte perplex aufgesehen, als sie den Namen ihrer besten Freundin gehört hatte. „Eure Tochter bekommt einen Doppelnamen?“ „Ja!“, sagte Turdaer strahlend. „Mirawyn war eine Heldin aus unserem Volk, die einen furchbaren Troll erschlug und auch Jane war eine solch starke, mutige Frau. Wir wollen sie ehren, indem unser Kind ihren Namen tragen wird…“ Als wüsste Mirawyn, dass gerade auch von ihr gesprochen wurde, lachte die kleine Elfe fröhlich auf.       „Preis? Glaubst du denn, solch empfindliche Informationen seien gegen Geld austausch bar? Hat dir die Zeit an Thors Seite den Intellekt genommen?“ „Keineswegs!“, konterte Loki, bemüht die Beleidigung seines Bruder einfach zu übergehen. „Doch es muss doch etwas geben, was dir die Preisgabe dieses Geheimnisses wert ist, Mutter!“, er legte so viel Kälte in das letzte Wort, dass die tatsächlich kurz zusammenzuckte. Loki konnte das traurige Blitzen in ihren Augen erkennen und keine Sekunde später tat ihm seine rüde Art leid. Sie hatte ihm nichts getan, sie trug keine Schuld! „Selbst, wenn es etwas dergleichen gäbe Loki… ich kann es nur einem der unseren preisgeben!“ „Darf ich dich daran erinnern, dass…“ „Das meinte ich nicht!“, unterbrach sie ihn und Loki verdrehte die Augen. Würde man ihn jemals ausreden lassen? „Jeder von uns muss ab einem bestimmten Alter, das du schon überschritten hast, sich einem Ritus unterziehen, der ihn offiziell an unser Volk bindet. Wenn  das  geschafft ist, gehört man zu uns und erst dann kann ich es dir sagen. Aber nur wenn…“ „Ich wusste, da ist was! Also, was ist es, das du willst?“ „Deine Hilfe!“ „Ach?“ Nun war es an der Regentin genervt dreinzublicken. Auch wenn er ihr Sohn war, seine Respektlosigkeit gefiel ihr gar nicht, doch das musste sie wohl oder übel schlucken. Kurz räusperte sie sich. „Es heißt, du hast ein gutes Händchen für Wölfe?“ „Ich habe einen aufgezogen, wenn du das meinst!“, antwortete Loki und sah verwirrt auf. Was hatte den Fenrir mit der ganzen Sache zu tun? >Will sie mich hinhalten?<, dachte er sich. „Gewiss war er auch mal verletzt und damit gefährlich…“ „Zu oft, als dass ich es hätte zählen können! Er hat sich immer mit Bilgenschweinen angelegt!“ Ein amüsiertes Flackern huschte über ihr Gesicht, während er das sagte. „So weißt du mit einem Wolf umzugehen, der verletzt und wütend um sich beißt?“ „Ja, allerdings!“ „Auch, wenn der Wolf so groß wie ein Pferd ist?“ „Bitte, was???“ Lokis Gesichtszüge entglitten. Der Kopf dieses Ungetüms müsste auf seiner Augenhöhe sein…mindestens! „Ja, wir wissen selbst nicht, woher er kam. Bloß, dass er schwer verwundet ist. Er haust in einer der Höhlen nördlich von hier. Wir wollten ihm helfen, aber er greift jeden an, der sich nähert. Seine Wunden haben sich vermutlich schon entzündet, wenn nicht gar infiziert. Er beißt um sich wie toll und terrorisiert die kleineren Ortschaften dort. Kannst du so ein Tier besänftigen?“ Der Gefragte zuckte mit den Schultern. Bei Fenrir war es einfach ihn zu beruhigen, der Wolf kannte ihn von Geburt an. Mit einem fremden Tier könnte es um einiges schwieriger werden, als mit seinem treuen Freund, der nun an seiner statt ein Auge auf die Menschen in Midgard hatte. „Ich kann es versuchen, wenn du mir garantieren kannst, dass ich die Information über das Widerbeleben eines Toten bekomme!“, sagte Loki schließlich und maß die Riesin mit berechnenden Blicken. „Sofern du dich dem Ritual stellst und es durchstehst!“ „Das strebe ich an!“ „So sei es also!“ Die Regentin erhob sich von ihrem Sitz. Das Mahl war beendet, die Verhandlungen wohl ebenso. Sie hatte gerade die silberne Tür erreicht, als Loki noch eine Frage einfiel: „Was hat es genau mit dem Ritual auf sich?“ „Ein jeder Eisriese muss sich dem Todfeind unseres Volkes stellen!“ „Einem Asen?“ „Feuer!“ Lok nickte, seine Miene blieb unbewegt, innerlich war er völlig verblüfft. Feuer! Er hatte wohl so eine Art Feuerprobe durchzustehen. Auf welche Art wusste er noch nicht, aber spaßig würde es wohl nicht werden! >Jane, meine liebe Schwägerin, ich mach für dich ganz schön was durch, ich hab was bei dir gut!<, seufzte er in Gedanken und machte sich auf die Suche nach dem Gang, der zu seinem Zimmer führte. Sein lieber, neuer Freund vom Eingang war immer noch dort! „Wie heißt du eigentlich?“, erkundigte sich Lok bei dem Riesen und bekam ein recht schiefes Grinsen zu sehen. „Ich bin Borik, Kleiner! Wie du heißt, muss ich gar nicht fragen, jeder hier kennt dich!“ Loki erwiderte das Grinsen. „Mir war gar nicht bewusst, dass ich hier einen Fanclub habe!“ „Na ja… so würde ich es nicht direkt nennen!“, lachte Borik und schlug Loki kameradschaftlich auf die Schultern, so dass dieser ungelenk nach vorn stolperte. „Ich denke du bist eigentlich ganz in Ordnung!“, stellte der Eisriese fest und machte eine einladende Geste in einen Gang, den Loki noch nicht kannte. „Komm, wir gehen was trinken! Jeder der hier gegen das Feuer antritt, wird am Abend vorher abgefüllt. Ist Tradition…“ Loki zog ein fragendes Gesicht. Von jetzt auf gleich schien ihn Borik nicht mehr zu verabscheuen. Lag es daran, dass er der Sohn seiner Herrin war oder dass er sich dem Ritual unterzog? Auf ein Saufgelage mit einem Eisriesen war Loki nicht gerade erpicht, aber es wäre wohl arg unhöflich diese zweifelsohne freundschaftlich gemeinte Geste abzuweisen. Außerdem wusste er so gut wie nichts über die Sitten und Gebräuche Jotunheims, vielleicht konnte Borik ihm da weiterhelfen? „Was trinken Eisriesen denn, wenn sie sich abschießen wollen?“, fragte er, als die Neugier ganz klar als Sieger aus dem Duell in seinem Kopf hervorgegangen war. Borik lachte auf. „Schon mal was von Frostnektar gehört?“ Loki schüttelte den Kopf und sein Begleiter lachte erneut. „Da haste aber was verpasst, Junge!“ Junge!? Loki war sich ziemlich sicher, dass er älter war als Borik, doch war so umsichtig es nicht anzusprechen. „Zeig es mir!“, forderte er den Riesen auf und grinste sein „Ich-kann-mehr-als-man-mir-ansieht“-Grinsen. Borik zollte Loki für seine Kühnheit –Frostnektar war starkes Zeug- innerlich Respekt und zeigte dann auf eine dunkel gestrichene Tür. „Das ist die Wachtaverne! Alle Wachsoldaten kippen sich hier nach Arbeitsschluss zu. Jetzt ist hier nicht so viel los, aber der Wein ist süß und die Schankmaid ist es auch…“ Borik grinste verträumt und Loki schloss, dass er dem Mädchen wohl zugetan sein musste. >Ein Saufgelage mit einem Eisriesen…das kann doch nur schiefgehen!< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)