Synthetik oder Liebe? von Yeliz (Surreales Verlangen) ================================================================================ Kapitel 4: Undurchsichtige Manipulation --------------------------------------- Ich stand ein wenig neben mir und wusste nicht genau worauf ich meine Konzentration richten sollte. Einerseits lag neben mir ein Mädchen, dass ich nicht kannte. Erst vor einigen Stunden sind wir uns begegnet. Sie hatte meine Sachen an und ich tat etwas illegales, gleich zu unserem ersten Treffen. Ich hatte nicht erwartet, dass mein Schicksal mich so verwirren würde. Ich versuchte mich auf den mir verbleibenden Orientierungspunkt namens Fernseher zu konzentrieren. Leichter als gesagt, denn sie kuschelte sich an mich und ich befürchtete, dass sie mein Herzklopfen deutlich hörte. Sie lächelte und meinte: „Ich bin froh, dass du nicht schwul bist.“ Meine Augen weiteten sich und ich schaute sie verdutzt an. Als ich verstand, dass meine Befürchtungen wahr geworden sind, errötete ich. Sie lachte mich aus, aber ihr Lachen war schön. Besonders ihre Stimme brannte sich in mein Hirn ein, denn sie klang angenehm und warm. „Hast du zufällig Bier?“, fragte sie plötzlich. Verwirrt wie ich bereits war, antwortete ich: „Bier?“ Daraufhin nickte sie und wiederholte: „Ja, Bier. Bringe ich dich aus dem Konzept? Du bist ein Stratege, der wenig Kontakt zu weiblichen Personen hat.“ „Ich habe Bier. Hör auf mich zu analysieren, schließlich trifft man nicht jeden Tag so ein Mädchen wie dich.“, antwortete ich leicht gereizt. „Ein Mädchen wie mich? Wie meinst du das?“ „Du siehst gut aus und hast eine interessante Ausstrahlung. Außerdem bist du anders wie die Mädchen in meinem Alter. Du verkörperst Reife und Erfahrenheit. Tut mir leid, ich rede zu viel zweideutiges Zeug. Bitte, denk in keine falsche Richtung. Ich-“ Sie unterbrach mich glücklicherweise und sagte lächelnd: „Danke. Ist schon gut. Du brauchst dich nicht zu erklären, denn ich weiß, was du mir sagen willst. Ich lasse es nicht als Kompliment gelten, obwohl du überzeugend und ehrlich wirkst, aber ich kann mit so etwas nicht umgehen. Also wird es Zeit für ein Bier.“ Ich nickte zustimmend und holte das Bier. Sie hatte ein gutes Gespür für die Gefühlslage ihres Gesprächspartners. Ihre Empathie war sehr ausgeprägt und das nutzte sie für eine undurchsichtige Manipulation. Möglicherweise gingen meine Gedanken zu weit, aber mein Instinkt warnte mich vor ihr. Vielleicht waren mir die Gefühle fremd, denn ich spürte eine anhaltende Spannung. Sie öffnete das Bier mit dem Feuerzeug und wir stießen an. Die Lichtstrahlen der untergehenden Sonne schimmerten durch die Fenster, wodurch die Situation surreal und traumhaft erschien.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)