~Please hate me~ von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: 1. Kapiel -------------------- Es war Abend in Ikebukuro, ein Sommerabend. Die Sonne war gerade dabei unterzugehen und mit ihr verschwand auch die Hitze des heutigen Tages. Izaya hatte zwar nichts gegen Wärme aber bitte nur in Maßen. Er hatte es heute selbst in seinem Büro nicht ausgehalten denn dort –trotz laufender Klimaanlage- hatte er das Gefühl gehabt schmelzen zu müssen. So war er hinaus gegangen um sich einen freien Tag zu nehmen. Konnte er ja, immerhin war der Informant sein eigener Chef und machte so gut wie nie frei. Izaya war also durch Ikebukuro gelaufen, hatte sich ein schattiges, kühles Plätzchen gesucht und einfach mal nichts gemacht. So wie ihm erging es heute wohl fast allen Menschen in Ikebukuro. Selty und Shinra hatten sicher den Tag damit verbracht auf ihrem Balkon zu sitzen und etwas Kühles zu trinken. Mikado war bestimmt mit seiner fast Freundin ins Schwimmbad gegangen. Obwohl nein, dass würde er garantiert nicht machen, allein der Gedanke sie im Badeanzug oder im Bikini zu sehen würde ihn wohl im Boden versinken lassen. Izaya konnte sich sehr gut vorstellen, was die anderen an so einem heißen Tag wohl gemacht hatten. Er erinnerte zwar von der Persönlichkeit sehr an einen Soziopath – naja, vielleicht war er auch einer- aber er konnte sich dennoch gut in seine so geliebten Menschen hineinversetzen, auch wenn ihr Alltag ihn nicht wirklich interessierte. So saß er nun da, auf einer Bank und sah sich den Sonnenuntergang an. Es war ein Sonnenuntergang, wie er auch überall sonst zu sehen war. Er war weder von dessen angeblicher Schönheit gefesselt noch von etwas anderem. Er sah ihn sich nur an, weil ihm einfach danach war. Eigentlich, ein schöner Tag, nichts tun, den Sonnenuntergang ansehen… Nein, für ihn war es ein langweiliger Tag, jeder Tag an dem er sich nicht mit Shizu-chan geprügelt hatte war langweilig. So war er doch etwas enttäuscht, heute noch kein „Izaaayaaa-kuun!“ gehört zu haben. Nicht einmal ein Getränkeautomat oder ein Straßenschild wurde heute nach ihm geworfen. Ob es Shizu-chan wohl auch zu warm dafür war? Hm, nun jetzt wo die Sonne verschwand und es kühler wurde, da müsste er ja vielleicht doch noch Glück haben. Moment, was dachte der Informant denn da? Jeder Gedanke an dieses Monster war reine Zeitverschwendung. Izaya knirschte kurz mit den Zähnen, streckte sich, stand auf und schon schleuderte es ihn aufgrund einer Mülltonne ein paar Meter über den Boden. Als er dann auch noch das bekannte: „Izaayaaa-kuun!“ hörte, konnte er nicht anders, als breit zu grinsen. Schnell rappelte er sich vom Boden auf. „Eine Mülltonne? Wirklich Shizu-chan? Wo bleiben die Getränkeautomaten, die Autos? Hat dich die Hitze so geschwächt, dass du nur noch so etwas Kleines werfen kannst?“, fragte er belustigt. „Müll passt doch zu Müll, Bastard.“, meinte Shizuo und grinste ihn wütend an. „Tz, tz. Stirb, Shizu-chan.“, erwiderte der schwarz-haarige nur, zog sein Klappmesser hervor und tat so als würde er es nach ihm werfen. Shizuo wich aus und wunderte sich, weshalb kein Messer an ihm vorbeizischte. „Hm, nein. Jetzt noch nicht, wäre ja langweilig.“, meinte Izaya grinsend, drehte sich um und rannte weg. „Izaya!!!“, brüllte der Blonde und rannte ihm wütend nach. Der Informant genoss diese Jagden immer wieder aufs Neue. Wieso? Weil dieses Monster, was ihn tot sehen wollte unberechenbar war, wenn man es wütend machte. Mittlerweile kannte Izaya zwar sein Angriffsmuster jedoch erstaunte ihn diese unglaubliche Stärke, welche ständig zu wachsen schien. So rannte der Informant durch die Straßen Ikebukuros. Jetzt, wo die Sonne weg war, wurde es kühl. Ein frischer Wind wehte ihm beim Rennen entgegen und er war froh, seinen schwarzen Mantel mit dem Fellkragen an Kapuze und Ärmeln zu tragen. Während er rannte, wich er ständig umherfliegenden Straßenschildern und anderem aus. Wenn man es genau betrachtete, waren die Beiden wie Hund und Katz‘. Sie hassten einander und Izaya wollte Shizuo mit dem Messer zerkratzen, so wie dieser ihn totschlagen wollte. Jedoch gab es bei ihrem ständigen Spiel nie einen Gewinner. Zwar fügte der Informant dem Brillenträger ab und zu kleine Kratzer zu, so wie dieser ihn mit indirekten Prellungen versah aber tödlich hatte ihr Spiel bisher noch nie geendet. Dies würde sich heute wohl auch nicht ändern, aber wer weis das schon. Izaya rannte einfach freudig weiter und weiter und Shizuo folgte ihm, fand ihn, egal wie gut dieser sich versteckte. Izaya konnte noch so viele Haken schlagen, ihn austricksen, Shizuo würde ihn immer irgendwann finden. Denn er roch ihn, ja er fand ihn anhand seines Geruchs, einer der Gründe, weshalb Izaya ihn manchmal mit einem Hund verglich. Ein Hund, oder ein kleines Kind, beides war möglich. Doch da, in diesem sich immer wiederholendem Spiel, machte der schwarzhaarige heute einen Fehler. Wer weiß, ob es die Hitze war, der er über den Tag ausgesetzt gewesen war oder etwas anderes. Sein Fehler war, dass er zur falschen Zeit am falschen Ort entlang rannte, wofür er im Prinzip gar nichts konnte. Izaya rannte auf eine Kreuzung zu, Shizuo dicht hinter ihm. Aber wie hätte der Informant wissen sollen, dass ausgerechnet an dieser Kreuzung, zu dieser Zeit ein Mann meinte mit der Pistole rumfuchteln zu müssen und sie auf einen anderen Mann zu richten, weil dieser ihm Geld schuldete? Izaya wusste viel doch selbst jemand wie er konnte nicht über alles und jeden in Ikebukuro bescheid wissen. So kam es, dass er genau in dem Augenblick über die Kreuzung rannte, in dem der Mann, welcher zitternd die Pistole hielt, abdrückte. Die Kugel traf nicht den, für den sie eigentlich bestimmt war, sondern Izaya, welcher seitlich zu Boden kippte. Beide Männer sahen dies geschockt und rannten sofort weg, während Shizuo das alles wie in Zeitlupe sah. Der Blonde in Barkeeper-Uniform stand nun wie angewurzelt da, starrte auf den am Boden liegenden Izaya, um den sich langsam eine immer größer werdende Blutlache ausbreitete. Eigentlich müsste sich Shizuo freuen, wieso verdammt nochmal freute er sich über diesen Anblick nicht?! Wieso war er erleichtert, als er bemerkte, dass Izayas Körper sich noch ganz schwach hob und senkte, was bedeutete, dass dieser noch atmete? Shizuo kam zu dem Schluss, dass er sich diese Fragen auch später noch stellen konnte, schritt auf den am Boden liegenden zu und kniete sich neben ihn. Das er in Blut kniete, ignorierte er. „Hey, du Floh, hörst du mich?“, fragte er und es kotzte ihn an, dass seine Stimme in diesem Moment so unsicher klang. „Stirb, Shizu-chan.“, kam es nur und Shizuo wusste nicht recht was er davon halten sollte. „Das du sowas selbst im Angesicht der Tatsache, dass du wohl hier bald sterben wirst sagen musst, ist einfach typisch für dich.“, brummte er. „Freu dich doch, dann hast du doch dein Ziel erreicht.“, meinte Izaya nur spöttisch, was jedoch komisch klang, da er kaum die Kraft hatte, zu sprechen. „Nein, es wäre falsch, sich darüber zu freuen, da nicht ich dich umgebracht hätte.“, erwiderte er. „Deswegen werde ich dich hier auch nicht sterben lassen.“, fügte er noch hinzu. Izaya verwirrte das, auch wenn es in gewisser Weise logisch klang. „Shizuo Heiwajima, immer wieder für Überraschungen gut.“, kommentierte er so nur. „Lass das, es klingt wie ein schlechter Werbeslogan.“, knurrte Shizuo und hob ihn hoch, wobei der Verletzte einen Schmerzenslaut von sich gab. „Kannst du nicht wenigstens ohnmächtig werden?“, fragte Shizuo gereizt und lief los. „Nein, bis das passiert nerv ich dich liebend gern noch weiter mit Werbeslogans.“, erwiderte Izaya und grinste schwach. „Was hältst du von: Unterentwickelt, unterentwickelter, Shizu-chan. Oder: Shizuo für ein schlechtes Image. “, brabbelte er vor sich her, während der Blonde ihn zu Shinra brachte. Irgendwann, vielleicht nach der Hälfte des Weges, wurde Izaya nun doch ohnmächtig und Shizuo hatte für einige Minuten Ruhe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)