Vom Regen nass geworden. von joifuru (Schicksalsbesiegelung) ================================================================================ Kapitel 19: c h a p t e r n i n e t e e n ----------------------------------------- „Oh mein Gott! Teiji, musst du mich so dermaßen erschrecken?!“ erschrocken, dennoch erleichtert atmete Mai auf. „Hahahahaha. Tut mir leid! Aber was machst du denn so früh hier, Mai?“ fragte Teiji verwundert nach. Um diese Uhrzeit waren die Töchter für gewöhnlich noch am schlafen. „Ich hatte einen Gedankenblitz über Nacht! Aber viel mehr frage ich mich, was DU um diese Herrgottsfrühe machst?!“ flüsterte sie ihm zu. „Na was denkst du? Ich arbeite für deinen Vater! Das heißt, dass ich um diese Uhrzeit bereits am Arbeiten bin.“ flüsterte er zurück. „Oh... Echt? Um diese Uhrzeit?“ jetzt tat es Mai irgendwie leid. Sie sah in ihm eher den Freund als einen Bediensteten. „Mach dir keine Sorgen, es muss dir nicht leid tun!“ lachte er auf. „Aber jetzt Spaß bei Seite, hast du etwas gefunden?“ er wurde ernster. „Nicht ganz das, was wir am Suchen waren... Aber dafür etwas viel besseres!!!“ sagte sie aufatmend. „Sehr gut Mai!... Was denn?“ Sie war dabei, Teiji alles zu erzählen, als sie plötzlich von jemandem unterbrochen wurde und unterbrach auch sofort. „Teiji, wo steckst du?!“ ein Diener war offensichtlich auf der Suche nach ihm und trat in die Bücherei ein. Reflexartig schubste Teiji Mai in die hintere Ecke des Raumes, damit sie von niemandem bemerkt wurde. Unnötige Fragen und Erklärungen konnten sie jetzt nicht gebrauchen, dachte er dabei. „Was machst du hier? Wir brauchen dich draußen!“ schimpfte der Diener. „J-Ja! Tut mir leid, ich hatte das Fenster über Nacht offen gelassen und wollte es schließen.“ sagte er und verließ die Bücherei möglichst unauffällig. Teiji sah nicht, wie geschockt Mai diesbezüglich gewesen war. „Meine Güte, Akane! Ihr seid nur ein Jahr lang weg und du musst gleich so groß werden!“ sagte Chen, als er sie umarmte. „Onkel Chen...“ sie umarmte ihn fest. Für ihn empfand Akane mehr als nur väterliche Liebe. Er war auch ihr Freund und Beschützer gewesen, als sie von den anderen nur Hass als Zuneigung bekam. Tobirama verstand jedoch nichts. Wie kam es jetzt, dass ein Bekannter sie aufspürte, und vor allem wie sie es geschafft hatten das Ziel so schnell zu erreichen. Er räusperte sich ein wenig und Akane fing sich wieder ein. Schon war sie wieder in die Realität zurück gekehrt. „Was machst du hier?“ fragte sie Chen, als sie sich von ihm löste. „Dein Vater bat mich, euch entgegen zu kommen. Also machte ich mich auf dem Weg, aber um ehrlich zu sein, hätte ich nicht gedacht, dass IHR mich einholt!“ erklärte er lachend. Akane jedoch fand das alles anders als lustig. Tobirama sah ihr das sofort an. Ihr Gesicht hatte sich von glücklich in enttäuscht und zuletzt in verärgert verwandelt, doch bemerkte es Chen nicht. Stattdessen sah er zu ihm rüber. „Es ist mir eine Ehre, dich kennen zu lernen! Wie heißt du, mein Junge?“ irgendwas kam Tobirama seltsam vor. Wieso kam ihnen plötzlich ein Retter entgegen? Er ergriff die Chance und fragte ihn. „Tobirama Senju... Wie kommt es, dass wir schon so weit sind?“ „Tobirama!“ mischte sich jetzt Akane ein. Sie erkannte sofort, was er mit dieser Frage meinte. „Hahahahaha. Akane, da hast du ja einen Seelenverwandten gefunden!“ Chen lachte nur. „Lass das!“ sagten jetzt plötzlich beide und schauten sich anschließend überrascht an. „Oooh...“ bekamen sie als Antwort. „Nun, mein Junge. Ihr seid einen komplett anderen Weg eingegangen! Ihr habt die westliche Route genommen, wo ihr nur einmal abbiegen musstet, und da ihr noch zusätzlich SEHR schnell seid, habt ihr quasi zwei Tage gespart!“ sagte er und sah anschließend zu Akane rüber. „Ich kann mir vorstellen, dass du auch so deine Familie damals einholen konntest, stimmt's?“ fragte er nach, obwohl er die Antwort kannte. „Lalalala...“ sang Akane und schaute zum blauen Himmel. „Was meint er mit 'Einholen'?“ fragte Tobirama jetzt interessiert nach. „Du weißt es nicht? … Akane wäre fast nicht mit zum Norden gereist!“ sagte Chen und lachte wieder. „So! Jetzt sollten wir wieder auf! Wenn wir unser Tempo beibehalten, schaffen wir es vielleicht morgen um diese Uhrzeit unser Ziel zu erreichen!“ Chen beschloss die nächst kürzeste Route auf seiner Karte zu markieren und direkt los zu düsen. Zu Hause verstecke sich Mai hinter einem der Bäume in ihrem Garten. Sie fühlte sich plötzlich nicht ganz wohl bei der Sache, seitdem sie realisierte, wie Teiji eigentlich lebte. Freundschaft hin oder her, sie hatten beide einen komplett unterschiedlichen Lebensstil! Von Außen betrachtet lebte sie den eines reichen Mädchens, vermutlich unschuldig verwöhnt und missverstanden, während Teiji, der dieses Bild niemals von Mai hatte, dafür sorgte, dass es ihrer Familie an nichts fehlte. Es war eine typische Romanze zwischen einer holden Prinzessin und dem Bauersjungen. 'Wieso denke ich jetzt plötzlich daran?' fragte sie sich selbst. Mai wusste allerdings genau wieso. Sie war verliebt. Seit Stunde null. In Teiji. 'Nur was kann ich tun?' plötzlich wurde sie von Kenzo aus ihren Gedanken entrissen. „Mai?“ suchte er nach ihr. Sie beschloss, dass dies ein Zeichen sein musste und kam aus ihrem Versteck heraus. „Baba! Hier!“ wank sie ihm zu. Lächelnd. Seit langem wieder das erste Mal, da sie jetzt wusste, wie sie an ihrem Vater heran schreiten konnte. „Da bist du ja, mein Engel!“ sagte Kenzo. Akane, Tobirama und Chen waren mittlerweile unterwegs. Es sind ungefähr drei Stunden vergangen, seitdem sie ihren Treffpunkt verlassen hatten. Chen war ihnen voraus, da er den Weg kannte, und so konnten sich die beiden insgeheim verständigen. Ohne Worte erkannte Tobirama sofort, dass sie ihn förmlich verehrte. Allerdings war er über die Tatsache, dass Akane 'fast nicht mit gereist' wäre, am nachdenken. Es störte ihn ein wenig, doch er gab es nicht zu. 'Warum das alles?' fragte sich Tobirama und schaute zu Chen rüber. Er verspürte irgendwie... Wut! 'Verdammt!' er wusste genau wieso er wütend war. „Sag mal, Onkel... wieso bist du eigentlich allein gereist?...“ frage Akane skeptisch. Chen war eher der Teamplayer und Aktivkämpfer. Es passte nicht zu seinem Bild, alleine unterwegs zu sein. Er brauchte einige Sekunden, doch beschloss er Akane zu berichten, dass es in der Abwesenheit ihrer und der ihrer Familie einige Kämpfe gegeben hatte. „WAS?!“ schrie sie erschrocken und blieb auf den nächsten Baumast stehen. Sie war ziemlich schnell in eine Schocksituation gebracht worden. „Jetzt kannst du dir bestimmt vorstellen, warum Kenzo nicht wollte, dass du alleine reist! Du hättest die Fassung verloren, wenn du eventuell den anderen Weg genommen hättest... Du hättest gesehen, dass irgendetwas nicht gestimmt hätte und Gott weiß was passiert wäre!“ er kniete sich zu ihr rüber und berührte ihren Kopf. „W-was?“ ihre Augen wurden nass. „Sie haben nicht nur unser Lager angegriffen, sondern auch dafür gesorgt, dass wir keine Chance zum überleben haben, indem sie unsere Umgebung vernichteten. Alle Wälder, die mit Leben gefüllt waren, existieren so gut wie gar nicht mehr, unsere ganzen Ressourcen sind weg...“ er sah, dass sie eine Pause brauchte. Kenzo hatte definitiv recht, hätte Akane den einen Weg genommen, wäre alles anders verlaufen, als sie es sich vorgestellt hatten. „Wenn ihr alleine gekommen wärt, hättet ihr keinen aufgefunden! Wir sind gezwungen gewesen, uns um unser Überleben zu kümmern... Und sind geflohen, dass heißt, dass du uns nicht gefunden hättest und dass du bzw. ihr in den Armen der Feinde gelaufen wärt!“ sagte Chen ernsthaft. „Oh Gott...“ konnte Akane jetzt nur noch sagen. „Wir riskieren doch nicht euer Leben... Ich hoffe, du bist nicht sauer auf deinen Vater?“ Jetzt tat es Tobirama irgendwie leid, welches Schicksal ihr grade entgegen kam. Sie hatte eine Familie am anderen Ende des Landes zurück gelassen und erfahren, dass sie existenzlos geworden sind. Auch Akane selbst wurde bewusst, wie groß die Liebe ihres Vaters zu ihr war! Zum ersten Mal im leben erkannte sie, wie weit Menschen für sie gehen würden... Und es fühlte sich zum ersten mal warm in ihrem Herzen an. 'Chen dürfte theoretisch nicht mal in der Nähe sein, und doch ist er gekommen, um Tobirama und mich zu beschützen...!' „Kommt ihr zwei, wir müssen jetzt auf! Es ist gar nicht mehr soweit weg von hier.“ erklärte er beruhigend. Plötzlich brach er im Gelächter aus! „Jetzt könnt ihr euch auch bestimmt vorstellen, warum ich euch so schnell hab einholen können! Wir waren ganz in der Nähe von eurem Standpunkt.“ er brach wieder im Gelächter aus. Beide Kinder konnten nicht wirklich verstehen, wie er bei dieser Bombe die Fassung behielt. „Der Bruder deines Vaters ist ihm ganz schön gleich, hmm?“ sagte Tobirama zu Akane. „Das beängstige dabei ist, dass er der Bruder meiner Mutter ist...!“ kicherte sie und wusch eine Träne ab. „Was?!“ Tobirama verlor dabei die Fassung und konnte nicht mehr vor lachen. „HAHAHA. O-Onkel Chen, wie viele haben eigentlich überlebt?!“ musste Akane jetzt fragen. „Nun, mein Kind, es fällt mir schwer dies zu sagen... aber wir haben viele tapfere Krieger verloren...“ erzählte er, als sie wieder auf dem Weg waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)