Wie man auf dem Rücken des Windes reitet -James & Lily the Prequel von Teela-chan (James&Lily) ================================================================================ Kapitel 25: Die Tage danach --------------------------- 25. Akt: Die Tage danach „Der Mensch, biologisch gesehen, ist das furchtbarste aller Raubtiere und das einzige, dass seine eigene Gattung anfällt.“ - William James Es war merkwürdig irreal für sie hier zu sitzen und zum zweiten Mal an diesem Tag verhört zu werden. Die Tränen blitzen immer noch in ihren Augenwinkeln und sie nickte nur hin und wieder oder schüttelte den Kopf wenn Lestrade eine Frage stellte. In ihren Gedanken war sie bei Mary, welche im Krankenflügel lag. Ebenso wie ein braunhaariger Junge aus der dritten Klasse der Ravenclaws. Sie wusste zwar nicht, was dem Jungen zugestoßen war, noch kannte sie seinen Namen, doch auch er war muggelstämmig. Lily spürte wie ihre Hand zitterte, jedes Mal wenn Lestrade Marys Namen erwähnte. Doch dann war da die Hand von Chad Oldren, welcher neben ihr saß und immer im richtigen Augenblick seine Hand auf ihre legte und versuchte sie zu beruhigen. »Wie kamen Sie darauf gerade im Bad der Vertrauensschüler nach ihr zu suchen?« »Ich- ich habe sonst überall schon gesucht und wir waren vorher gemeinsam dort, daher dachte ich, dass sie vielleicht an diesen Ort zurückgegangen ist.« »Wie sollte Miss McDonald ohne Sie dort hinein gekommen sein? Meines Wissens nach ist das Bad Passwort geschützt und nur Vertrauensschüler haben dort Zutritt.« »Ich weiß es nicht.« Wieder legte Chad seine Hand auf ihre. Lily starrte auf ihre ineinander verschlungenen Hände. Es war merkwürdig wie vertraut ihr diese Geste vorkam, obwohl sie sich kaum kannten. »Miss Evans hat Ihnen bereits die Umstände geschildert unter denen wir Miss McDonald gefunden haben. Lassen Sie sie jetzt bitte in Ruhe.« Lestrade kniff die Augen zusammen und fixierte Chad Oldren einen Moment lang wütend, während er mit den Fingern wieder auf dem Pult herumtippte. Ihm missfiel es sehr, dass sich jemand in seine Arbeit einmischte. »Nun gut. Sie können jetzt gehen. Aber bleiben sie auffindbar, falls sich noch weitere Fragen ergeben.« Lily nickte nur stumm und erhob sich von ihrem Stuhl. Doch sie hörte ihm nur mit halben Ohr zu, da ihre Gedanken immer wieder um ein und dieselbe Frage kreisten: Warum nur war sie nicht mitgegangen? Dann wäre das alles nicht passiert. Oder lägen sie dann vielleicht beide im Krankenflügel oder schlimmeres? Hätte sie dann überhaupt jemand gefunden, wo doch alle in Hogsmeade waren? Chad legte den Arm um ihre Schulter und redete ihr gut zu, während sie das Klassenzimmer verließen. »Das wird schon wieder. Wäre die Situation ernster, hätte man sie ins Mungos gebracht.« »Ja vermutlich«, flüsterte Lily. *** Am späten Abend beendete Lestrade die Ermittlungen und klappte die Akte auf seinem Tisch zu. Er gähnte herzhaft und streckte nochmals seinen Rücken durch bevor er aufstand und sich seinen braunen Umhang über die Schulter warf. Es war viel passiert heute, was eigentlich nicht hätte geschehen dürfen. Hogwarts unbeaufsichtigt zu lassen war ein Fehler gewesen, doch was ihn viel mehr wurmte war die Tatsache, dass in Hogsmeade keine hundert Yards vor seiner Nase beinahe ein Mord passiert wäre. »Verlassen Sie uns schon wieder?« Lestrade wandte sich um und suchte nach demjenigen, dem diese Stimme gehörte. Und da erkannte er ihn. Zu seiner linken im Schatten an der Steinmauer leuchtete die Spitze einer Zigarette auf und Rauch stieg in die Luft, als sich Lestrade zu ihm umwandte. »Meine Ermittlungen hier sind vorerst beendet. Ich muss mich noch um den Fall in Hogsmeade kümmern.« James Potter warf dem Zigarettenstummel weg und trat ein paar Schritte auf ihn zu. »Sie nehmen die Sache wohl immer noch nicht ernst.« »Wie ich Ihnen schon sagte Mr. Potter, überlassen Sie die Arbeit den Auroren.« »Ich habe gehört McDonald ist im Bad ausgerutscht und hat sich den Schädel angeschlagen, während der Dampf den heißen Badewassers sie beinahe erstickte.« »Dann haben sie wohl etwas richtiges gehört.« »Glauben Sie das ernsthaft? Das das alles Unfälle waren heute?« »Wir werden sehen, Mr. Potter«, sagte Lestrade, nickte ihm kurz zu und machte sich auf dem Weg nach Hogsmeade. James starrte ihm eine Weile hinterher, bis er beinahe nicht mehr zu sehen war. »Warum hast du es ihm nicht gesagt?«, fragte Sirius, welcher ebenfalls aus einem Schatten der Mauer hervortrat. »Zu früh«, meinte James nur. »Unser halber Schlafsaal wurde auseinander genommen und deine kompletten Sachen durchwühlt, als wir in Hogsmeade waren. Wenn McGonagall das Chaos sieht und wir ihr es dann erst erzählen, denkt sie doch, dass es bei uns immer so unordentlich aussieht.« »Das tut es meistens doch sowieso«, lachte James. Sirius verschränkte die Arme vor der Brust und sah seinen Freund skeptisch an. »Naja, wer immer in unserem Zimmer war, hat nicht gefunden, wonach er gesucht hat.« »Wissen wir denn wonach dieser jemand gesucht hat? Vielleicht war es irgendwas, dessen Verlust wir nicht bemerken würden?« »Ich denke nicht«, sagte James, steckte eine Hand in seine Umhangtasche und umschloss den kleinen Gegenstand, der sich darin befand. »Außerdem glaube ich, Lestrade möchte vorerst an der “Unfall-Idee“ festhalten. Warum auch immer.« »Ich glaube, Lestrade ist ein Idiot wenn er das wirklich glaubt.« »Wer weiss«, meinte James nur schulterzuckend. »Vielleicht hat er einen Plan.« *** Und da sah er sie wieder gemeinsam umherwandern. Merkwürdig oft in letzter Zeit. Warum ihn das interessierte, wusste er nicht, doch sein Blick in der großen Halle oder in den Gängen, schweifte öfter zu ihnen herüber als er es jemals vorher getan hatte. Dabei war die rothaarige nie unattraktiv gewesen und über die Ferien waren sogar ihre Brüste ein Stück gewachsen wie Sirius es ihm im Unterricht zu geraunt hat, als er es damals direkt nach den Ferien bemerkt hatte. Chad Oldren war es sowieso immer wert einen Blick zu ihm herüber zu werfen, immerhin war er sein Idol in Sachen Quidditch. Doch irgendetwas erschien ihm merkwürdig an dieser Kombination, denn er hatte sie nie in seiner Nähe bemerkt und jetzt redeten sie fast täglich miteinander. Laut Remus wohl meist über Schulsprecherangelegenheiten, doch seit dem Vorfall vor ein paar Tagen war etwas anders. Die vier Rumtreiber saßen noch beim essen in der großen Halle. Sirius' Teller war mit allem Möglichen beladen, was heute serviert wurde, in wie üblich ungewöhnlicher Kombination. Da lag eine Hähnchenkeule zwischen Erdbeeren, neben dem Rosenkohl, welcher halb in seiner Currysoße lag. Doch Sirius schien dies keineswegs zu stören, da er munter weiter aß, während James Potter Lily Evans und Chad Oldren hinterher starrte, die gerade die große Halle verließen. Peter bemerkte seinen Blick, welcher immer noch auf die Tür gerichtet war. »Die beiden haben damals Mary gefunden und in den Krankenflügel gebracht. Sie scheinen sich seitdem gut zu verstehen«, sagte Peter dann und James wandte sich zu ihm um. »Aha«, nuschelte James. Peters Blick schweifte zu Remus, der jedoch nur mit den Schultern zuckte. »Ist mir bei den Vertrauensschülertreffen auch nie aufgefallen«, sagte er nur. »Aber ich denke sie werden im Krankenflügel vorbeischauen. Ab heute darf man Mary wohl besuchen.« »Dann erfahren wir wohl bald mehr über diesen mysteriösen Unfall«, meinte James nur und stocherte in seinem Nachtisch herum. *** »Mary wie geht’s dir?«, fragten Lily und Rosalie sofort. »Soweit in Ordnung. Mein Kopf tut nur noch etwas weh«, meinte Mary müde und schenkte den beiden ein mildes Lächeln, während sie versuchte sich mit den Händen etwas aufrechter in die Kissen ihres Krankenbettes zu legen. »Kein Wunder, der war auch ganz schön angeschlagen.« »Was ist denn passiert?«, fragte Lily beinahe ungeduldig. »Madamme Pomfrey meinte, ich habe mir den Kopf angeschlagen«, sagte Mary nachdenklich. »Aber wie?« »Ich erinnere mich nicht.« »Der Auror meinte du wärst ausgerutscht.« Mary presste die Lippen aufeinander und zog die Augenbrauen zusammen, als wollte sie sich konzentrieren. Doch dann schüttelte sie nur den Kopf. »Warum bist du überhaupt nochmal zurück ins Bad der Vertrauensschüler gegangen?« Mary seufzte. »Ich weiß es nicht Lily. Die Fragen wurden mir heute alle schon gestellt, aber ich weiß nur noch, dass wir beide im Gryffindor Gemeinschaftsraum gesessen haben und ich dann gegangen bin, aber da habe ich wohl einen Blackout.« Chad Oldren hatte an der Wand gelehnt, während Lily und Rosalie mit Mary geredet hatten. Doch nun stieß er sich von der Wand ab und stellte sich ebenfalls an ihr Bett. »Lily und ich haben dich gefunden und hierher gebracht. Es war wohl ein Unfall.« Mary sah ihn überrascht an, da sie mit weiterem Besuch nicht gerechnet hatte. Lily wandte sich zu Chad um und schenkte ihm ein Lächeln, welches er jedoch nicht bemerkte, da sein Blick weiter auf Mary gerichtet war. Ein wenig schreckte diese zurück vor seinen undurchdringlichen blauen Augen und musste schließlich den Blick von ihm abwenden. »Alles in Ordnung?«, fragte Rosalie sofort. »Tut dir was weh?« Mary schüttelte nur den Kopf. »Nein ich bin nur etwas müde.« Während sie dies sagte, fielen ihr mehrmals die Augen zu und schließlich nickte sie auch schon weg. »Typisch, Madamme Pomfrey muss immer gleich alle mit ihren Schlaftränken außer Gefecht setzten«, seufzte Rosalie. Lily war wirklich froh, dass es Mary anscheinend wieder besser ging und sie keine bleibenden Schäden davontragen würde. Doch ihren Blackout fand sie trotzdem mysteriös. Konnte man sich wirklich an nichts erinnern wenn man einen Schlag auf dem Kopf bekommen hatte? »Lass uns zurück in den Gemeinschaftsraum gehen«, meinte Rosalie dann und streifte ihren Arm. Lily blinzelte ein paar Mal und blickte schließlich von Mary zu Rosalie und Chad. »Ich werde mich auch wieder auf den Weg machen. Ich habe gleich noch die Zusatzstunde Verteidigung gegen die dunklen Künste«, meinte Chad. Er hatte die Hand auf Lilys Schulter gelegt und schenkte ihr ein Lächeln. »Mary geht es wieder einigermaßen gut. Gib ihr ein wenig Zeit. Vielleicht erinnert sie sich bald wieder an etwas. Und wenn es so weit ist halte mich auf dem Laufenden.« Chad zwinkerte ihr zu und Lily schenkte ihm ein zaghaftes Lächeln, bevor er Rosalie zu nickte und den Krankenflügel verließ. Rosalie blickte einen Moment lang zur Tür und schien darauf zu warten, dass er auch wirklich außer Hörweite war, bevor ihr Blick wieder zu Lily schnellte. »Also was läuft da zwischen euch? Er scheint mir etwas zu sehr an Mary interessiert, als das er allein deswegen hier aufgetaucht ist. Außerdem hab ich euch gestern auch schon zusammen gesehen.« »Da ist nichts und das habe ich dir bereits gestern schon gesagt. Es war halt ein Zufall, dass wir beide Mary gefunden haben. Es ist doch nett von ihm, dass er sich um sie sorgt.« Rosalie hatte bereits die Arme vor der Brust verschränkt und eine ungläubige Miene aufgesetzt, als sie nach Lilys trara lauthals aufseufzte, woraufhin Lily die Augen verdrehte. »Er ist Schulsprecher, ich bin Vertrauensschülerin, ergo sind wir Kollegen und haben nun mal miteinander zu tun, mehr nicht!« »Wer ist ergo?« Lily wandte den Blick von Rosalie ab und ließ ihn durch den Krankenflügel schweifen. Die anderen Betten auf Marys Seite waren leer. Nur ein einziges weiteres Bett auf der anderen Seite war belegt. Madamme Pomfrey war gerade in ihrem Büro verschwunden, als Lily den Jungen entdeckte, der ebenfalls am besagten Tag zusammen mit Mary eingeliefert wurde. Rosalie folgte ihrem Blick und folgte Lily auf dem Fuße, als sie sich dem Bett näherte. Der braunhaarige Junge schien zu schlafen. Er musste wohl auch einen Schlaftrunk ebenso wie Mary bekommen haben. »Ob er sich daran erinnern kann was passiert ist?«, fragte Rosalie Lily. »Bisher nicht«, ertönte plötzlich die Stimme von Madamme Pomfrey. Rosalie und Lily traten erschrocken einen Schritt von dem Krankenbett zurück, als die junge, brünette Krankenschwester hinter sie trat. »Unglaublich diese Auroren! Sie haben meine Patienten eine ganze Stunde lang befragt, obwohl ich ihnen ausdrücklich gesagt habe, dass sie noch Ruhe benötigen«, schnaubte Madamme Pomfrey und sortierte einige Ampullen wieder in einen Schrank ein. »Also kann er sich auch nicht an seinen “Unfall“ erinnern?« »Nein und das hat der arme Junge diesem Inspektor auch mehrmals gesagt, aber er wollte einfach nicht locker lassen. Wirklich eine Unverschämtheit, ich musste ihn schließlich sogar raus werfen, damit er meine Patienten in Ruhe lässt«, echauffierte sich Madamme Pomfrey unter weiteren Schimpftiraden auf Lestrade, während Rosalie und Lily sich einen vielsagenden Blick zu warfen. Als die beiden wenig später zum Gemeinschaftsraum schlenderten, hing jeder seinen Gedanken nach. Zwei muggelstämmige Schüler hatten mitten am Tag in Hogwarts einen “Unfall“, bei dem sie beide beinahe gestorben wären, wenn sie nicht jemand rechtzeitig gefunden hätte. Und dann konnte sich keiner von beiden an irgendetwas erinnern. Sie konnten nur hoffen, dass die Erinnerungen der beiden vielleicht bald wieder zurückkehren würden und sie dem ganzen etwas Licht ins Dunkel bringen konnten, denn bisher mussten die Auroren doch vollkommen im dunkeln tappen. »Elfenlied«, nannte Rosalie der fetten Dame das Passwort zum dritten Mal, als diese wieder versucht hatte die beiden dazu zu bringen ihnen ein Ständchen vorzusingen. Als die Mädchen den Gemeinschaftsraum betraten fiel Rosalies Blick direkt auf die Rumtreiber, welche am Kamin saßen. Das bellende Lachen von Sirius Black dröhnte durch den ganzen Raum. Er und James trugen bereits ihre Quidditchsachen und Rosalie fuhr erschrocken auf. »Oh nein! Das habe ich total vergessen.« »Hey Pond! Wir haben jetzt Training«, rief James ihr zu, als er die Mädchen bemerkt hatte. »Bin in einer Minute da!«, rief sie ihm nur zu und rannte an ihm vorbei hoch in den Schlafsaal der Mädchen, um schnellstmöglich ihre Sachen zusammen zu suchen. »Typisch«, nuschelte Lily leise und lächelte Rosalie noch hinterher, bevor ihr Rücken auf der Treppe verschwand. »Hey Lily«, begrüßte Remus sie freundlich. Er war aus seinem roten Sessel aufgestanden und ein paar Schritte auf sie zugelaufen. »Wie geht es Mary? Du warst doch bestimmt bei ihr«, fragte er höflich. Lily seufzte und presste die Lippen aufeinander. »Soweit ist alles in Ordnung. Nur kann sie sich nicht mehr dran erinnern was passiert ist.« »Oh, das tut mir Leid«, erwiderte Remus anteilnehmend. Er war wirklich ein herzensguter Mensch, stellte Lily lächelnd fest. Er sorgte sich um andere und nahm aufrichtig Anteil. Sie fragte sich, wie sie jemals ein so falsches Bild von ihm bekommen konnte, als wieder Sirius Blacks bellendes Lachen an ihre Ohren drang. Peter musste einen Witz erzählt haben, da Sirius ihm völlig außer Puste und den Tränen nah vor lauter Lachen auf den Rücken klopfte. Lily verdrehte die Augen und warf den beiden einen missbilligenden Blick zu, als sie sich daran erinnerte, dass eben diese drei der Grund waren, dass sie mal ein anderes Bild von Remus gehabt hatte, bevor die beiden Vertrauensschüler wurden und sich angefreundet haben. »Vielleicht erinnert sie sich bald. Das ist doch oft so, wenn man etwas vor den Kopf bekommt, dass der Verstand da etwas länger braucht als gewöhnlich«, warf Remus schließlich nachdenklich ein, als Sirius sich wieder beruhigt hatte und zu den anderen trat. »Das glaube ich nicht«, nuschelte Lily und Remus schenkte ihr einen fragenden Blick. Auch die anderen Rumtreiber waren nun hellhörig geworden und warteten auf Lilys Antwort. »Der andere Junge aus Ravenclaw kann sich auch an nichts erinnern, was mit dem “Unfall“ zu tun hat. Sonst sind ihre Gedächtnisse aber in Takt, meinte Madamme Pomfrey.« »In der Tat, das ist seltsam«, warf James Potter nachdenklich ein und obwohl er so leise gesprochen hat, hatte Lily sich beinahe zur Tode erschreckt, als sie sich ans Herz griff und einen Schritt zurück wich. »Musst du mich so erschrecken?« »Gibt es noch mehr Neuigkeiten? Bleibende Verletzungen der beiden oder fehlt ihnen irgendetwas? Haben sie etwas verloren oder wurde ihnen etwas entwendet?«, fragte James dann ungehalten und erinnerte Lily dabei stark an ihre Verhöre bei Lestrade. »Nein bisher nicht. Beziehungsweise keine Ahnung ob den beiden etwas entwendet wurde«, überlegte Lily bevor sie James mit ihren grünen Augen fixierte. »Wieso ist das wichtig?«, fragte sie ihn dann im scharfen Tonfall. »Nur so«, meinte er kurz angebunden und schien in Gedanken zu sein. »Weißt du etwas, was wir anderen nicht wissen?« »Nein« Lily verdrehte die Augen. Es war klar, dass er log oder es ihr einfach nicht sagen wollte. Doch vielleicht regte sie sich auch umsonst auf. Er war immerhin nicht dabei gewesen, was sollte er schon wissen? Immerhin hatten Remus und sie die Plakate entdeckt und Chad und sie Mary gefunden und wer hatte eigentlich den Jungen gefunden, fragte sie sich, gerade als Remus ihre Gedanken durchbrach. »Apropo verloren. Lily ich habe deinen Zeichenblock mitgebracht, den hast du bei dem Vertrauensschülertreffen heute Nachmittag liegen lassen«, sagte Remus freundlich und griff in seine Tasche. »Oh Remus vielen Dank!« »Oh und deine Federmappe. Hier«, sagte Remus und reichte ihr beides. »Du warst mit Chad so schnell weg, dass du alles liegen gelassen hast.« »Ähm ja, ich war etwas durch den Wind. Bei Merlin, vielen Dank, dass du mir meine Sachen hinter hergetragen hast«, bedankte sich Lily gerade bei Remus, als ihr der Block auch schon aus der Hand gerissen wurde. Wütend wandte sie sich um und sah James Potter dabei zu wie er grob durch ihren Block blätterte. »Hey! Gib ihn mir sofort zurück«, empörte sie sich und wollte nach dem Block greifen, welchen James jedoch sofort etwas höher hielt, sodass Lily nicht mehr heran kam. Warum war er auch einen ganzen Kopf größer als sie? »Komm schon Potter, dazu hast du kein Recht«, jammerte sie und versuchte auf Zehenspitzen an seinem Arm zu zerren. »Chad Oldren ist die Verbindung zwischen beiden Unfällen«, sagte James plötzlich und Lily hielt in der Bewegung inne. »Der Junge war aus Ravenclaw genau wie er und wurde in der Nähe des Ravenclaw Gemeinschaftsraumes gefunden, von wo Chad angeblich kam, als er dich beim Bad der Vertrauensschüler gefunden hatte. Also ist er die Verbindung bisher.« »Klingt logisch«, pflichtete Sirius ihm bei. >>>Überlass das ermitteln lieber den Auroren James«, seufzte Remus. >Vielleicht will ihm das auch nur jemand anhängen«, überlegte Peter. »So ein Unsinn«, schnaubte Lily und hangelte weiter nach ihrem Block. James hatte gerade eine Doppelseite aufgeschlagen, auf der Lily ein Portrait von Mary und Rosalies Katze Nemu gezeichnet hatte. »Erstaunlich talentiert«, nuschelte James Potter, als ihm der Block aus der Hand gerissen wurde. Verstimmt schaute er zu Rosalie herunter, welche ihn fies angrinste und Lily ihren Block zurück gab. »Du kommst zu spät zu deinem eigenen Training Kaptän«, sagte sie dann lachend, streifte die Tasche über ihre Schulter und rannte zum Portrait der fetten Dame. »Sie hat Recht, Prongs. Die anderen sind sicher schon da«, grinste Sirius und lienf Rosalie hinterher. »Warte Pad!«, rief James und hechtete ebenfalls los. »Jungs!«, seufzte Lily nur und ließ sich auf dem Sessel am Kamin fallen. Remus lächelte und setzte sich wieder zu Peter an den Kamin. »Möchtest du eine Partie Zauberschach mitspielen Lily?«, fragte Remus freundlich und Peter nickte eifrig. »Oh ja bitte, Remus ist so unglaublich schlecht!« Lily gab sich schließlich geschlagen und setzte sich zu den beiden an den Kamin. Während Peter die Figuren aufstellte machte Remus ihr Platz und holte ein paar Schockofrösche aus seiner Tasche. Peter war wirklich gut in Zauberschach, dass musste sie zugeben. Dabei war sie keinesfalls schlecht im normalen Schach, welches sie früher oft mit ihrem Opa gespielt hatte. Doch bereits nach einigen Runden sah es sehr schlecht für sie aus. Lily tippte nervös mit den Fingern auf dem Spielbrett herum und überlegte wie sie das ganze doch noch für sich entscheiden konnte. Dabei griff sie auch schon nach dem letzten Schockofrosch, welcher ihr beinahe entkommen wäre. »Schachmatt!«, sagte Peter dann und grinste breit. Lily seufzte entnervt auf und lehnte sich zurück an die Sessellehne. »Dabei war es so knapp.« »Naja...«, setzte Peter an, schwieg jedoch, als er Lilys bösen Blick abfing. »Revanche?«, fragte er nur freundlich und Lily nickte entschlossen und wollte gerade nach einem weiteren Schockofrosch greifen, fasste jedoch nur ins Leere. »Ich fürchte mehr Nervennahrung habe ich nicht für dich Lily«, lachte Remus und deutete auf die leeren Verpackungen auf dem Boden. Auch Lily musste lachen, als sie die vielen Verpackungen entdeckte und dabei wurde ihr irgendwie bewusst, dass sie den Abend mit zwei Rumtreibern verbracht hat, die beide gar nicht so waren, wie sie immer gedacht hatte. Das hatte wieder einmal bewiesen das Vorurteile dumm waren und man jedem Menschen die Chance geben sollte, die er verdient hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)