Wie man auf dem Rücken des Windes reitet -James & Lily the Prequel von Teela-chan (James&Lily) ================================================================================ Kapitel 6: Der Junge, der ständig krank wurde --------------------------------------------- 6 Akt: Der Junge, der ständig krank wurde „Es gehört nicht nur guter Wille zur Freundschaft, auch Talent, Seelenkunde und Erlebnisse ähnlicher Art.“ (Heyse) Seit dem erstem Schuljahr waren James Potter und Sirius Black sehr gute Freunde geworden. Ständig steckten sie die Köpfe zusammen und überlegten wie sie ein paar ihrer Mitschüler, vor allem aus dem Haus Slytherin ärgern konnten. Remus Lupin belächelte die beiden und hielt seine Zimmergenossen auf Abstand, obwohl er den beiden hin und wieder mal einen Tipp gab, um einen ihrer Streiche noch grandioser zu machen. Peter Pettigrew hingegen überschlug sich jedes Mal fast vor Bewunderung und lief ihnen ständig hinter her und es fiel den beiden schwer ihn jedes Mal abzuhängen. So kam es, dass James Potter und Sirius Black sich hinter einem Wandspiegel im vierten Stock vor ihm verstecken wollten, als beide rücklings in einen Tunnel fielen und damit ihren ersten Geheimgang entdeckten. Dieser half ihnen auch unbemerkt von den Toiletten im vierten Stock in den fünften zu flüchten. Doch Professor McGonagal überraschte die lachenden Jungen und unterstellte ihnen die mittels der Toiletten den gesamten vierten Stock überflutet zu haben. James Potter sollte sogar für das nächste Quidditchspiel gesperrt werden, als Peter Pettigrew vor Professor McGonagal trat und stotternd die Schuld für die beiden auf sich nahm. Von diesem Tag an liefen die beiden nicht mehr vor ihm weg, sondern begannen sich mit ihm anzufreunden. Immerhin war er an diesem Tag ihnen gegenüber äußerst loyal gewesen. Als die Jungen gemeinsam in den Unterricht gingen, bemerkten sie, dass Remus Lupin mal wieder fehlte. Doch schien sich kein Lehrer großartig dafür zu interessieren. Niemand wollte ihnen eine Auskunft darüber geben, doch die Jungen bemerkten mit welcher Routine und mit welchen Anzeichen es geschah. Es begann damit, dass Remus Lupin mal wieder in einen unruhigen Schlaf fiel und mit dunklen Ringen unter den Augen aufwachte. Er wirkte in dieser Zeit blasser und müder als er sonst schon tat. Zudem wollte er in dieser Zeit auch immer allein sein und verließ die anderen unter dem Vorwand Hausaufgaben zu machen oder in der Bibliothek zu recherchieren. So beschlossen die Jungen an diesem Tag Remus im Krankenflügel zu besuchen. »Du siehst wirklich krank aus«, meinte Sirius Black während sich die drei Freunde um Remus' Krankenbett stellten. »Wie kommt es, dass du jeden Monat so vor dich her kränkelst?«, fragte James Potter geradeheraus. »Schlechte Gene würde ich behaupten«, erwiderte er schwach und zwang sich zu einen stumpfen Lächeln. »Scheinen sehr routiniert zu sein diese Gene«, sagte Sirius im spitzen Tonfall. Remus wandte den Blick von ihnen hab und nuschelte etwas davon, dass er jetzt schlafen wolle. So machten sich die Jungen zum Abendessen auf. Und Peter stöhnte genervt auf, als sich die drei am späten Abend noch auf den Weg in den Astronomieturm machten. * * * »Bei Vollmond kann ich nie gut schlafen«, sagte Mary McDonald gerade zu Rosalie Pond, als James' gähnend an seiner Sternkarte herum kritzelte. Sirius versuchte mittels eines Buches die Koordinaten des Oriongürtels zu bestimmen. »Heute Nacht wird Vollmond sein«, sagte James, während er immer noch zu Mary herüberblickte. »Das wissen wir«, erwiderte Peter gähnend. »Letzten Monat, als Remus krank war, war auch Vollmond«, überlegte er weiter. Peter blickte ihm verwirrt an, doch Sirius Blick wanderte von seinem Buch zu James. Einen Moment lang schwiegen beide und sahen sich nur fragend an. »Meinst du, Remus kann bei Vollmond auch nicht schlafen?«, fragte Peter. »Das können wir ganz leicht herausfinden«, erwiderte Sirius und die drei begannen zu flüstern. Ganz in der Nähe kicherten Lily Evans und Severus Snape miteinander, als Lily die Sterne auf ihrer Karte zum leuchten brachte. James warf den beiden einen abfälligen Blick zu und Sirius grinste ihn nur wissend an, während er seinen Blick noch einmal nach Professor Renze umwandte, welcher gerade damit beschäftigt war Mulciber eine Standpauke über die Ungenauigkeit seiner Sternkarte zu halten. James und Sirius griffen nach ihren Zauberstäben. »Aqua Erruptum«, murmelten beide, woraufhin ein Wasserstrahl aus der Spitze ihrer Zauberstäbe schoss und Snapes Haare durchnässte. Lily schrie auf, als auch sie einen Wasserstrahl ins Gesicht bekam. James und Sirius begannen zu lachen. Wütend sprang Snape auf und zückte seinen Zauberstab. »Wir wollten dir nur helfen deine Haare zu waschen Schniefelus<, sagte Sirius unschuldig. »Genau. Du hast es ja offenbar seit Anfang des Schuljahres vergessen«, fügte James lachend hinzu. Lily Evans packte Severus an der Schulter und zog den Arm mit dem er seinen Zauberstab umklammert hielt an sich, als sie Professor Renze auf sie zukommen sah. »Ruhig Sev'. Die beiden Idioten sind es nicht wert nachsitzen zu müssen«, raunte sie ihm zu, woraufhin James Mimik ein wenig das Lachen abhanden ging. Professor Renze tippte wütend mit seinem Fuß auf dem Boden herum, während er mit verschränkten Armen James und Sirius darauf hinwies, dass er so etwas in seinem Unterricht nicht noch einmal sehen möchte. Er entließ die restliche Klasse in ihre Gemeinschaftsräume und hielt James und Sirius eine zwanzigminütige Standpauke, woraufhin jeder zehn Punkte verlor, bevor er sie entließ. Peter wartete bereits am Ende der Treppe auf die beiden. »Also ich fand die Aktion lustig«, sagte er rasch, als die beiden die Treppe runter kamen. »Zwanzig Punkte hat er uns abgezogen. Zehn hätten es doch auch getan«, beschwerte sich Sirius Black als sie gerade den Flur zum Krankenflügel einschlagen wollten. Doch James blieb abrupt stehen und warf die beiden Freunde gegen die Wand. »Was ist denn los?«, fragte Peter, doch James hielt ihm nur die Hand vor den Mund, während er versuchte mit den Augen um die Ecke zu schauen. »So jetzt aber schnell. Der Mond ist beinahe aufgegangen«, sagte die Krankenschwester Madam Pomfrey gerade zu jemandem welcher einen Mantel mit Kapuze fest um sich geschlungen hatte. Schnellen Schrittes gingen sie den Gang entlang. Sie warteten einen Moment bis ihre Schritte langsamer wurden, als James los sprintete, um am Ende des Ganges zu verfolgen wo die beiden hingingen. Sirius blickte währenddessen in den Krankenflügel und öffnete die Tür als er niemanden entdecken konnte. »Der Krankenflügel ist leer«, sagte er atemlos während er James folgte. Beide warfen sich vielsagende Blicke zu. »War das Remus?«, fragte Peter verwirrt. »Wer denn sonst?«, keifte Sirius. »Es war doch sonst niemand im Krankenflügel.« Vorsichtig schlichen die drei den beiden hinterher bis zum großen Eichenportal. Madam Pomfrey führte Remus nach draußen und die drei folgten den beiden unauffällig. Als sie sich der peitschenden Weide näherten blickte sich Madam Pomfrey noch einmal argwöhnisch um, während die drei Freunde in das nächste Gestrüpp hechteten. Sie konnten nicht genau erkennen was sie tat, doch plötzlich hörte die Weide auf sich zu bewegen und beide verschwanden in der Dunkelheit des Baumes. Sie verharrten eine Weile dort, doch die beiden tauchten nicht wieder auf. »Wo sind die beiden hin gegangen?«, fragte Peter mit einem Hauch Panik in der Stimme. »Keine Ahnung« erwiderte James. »Vermutlich ist da irgendwo ein Geheimgang.« »Ich werde nachsehen«, sagte Sirius plötzlich und schlich mit erhobenen Zauberstab auf die Weide zu, welche jedoch sofort begann nach ihm zu schlagen. Sirius versuchte ein paar Mal den Stamm zu erreichen, doch wurde er jedes Mal zurückgeschlagen. »Immobilus!«, rief Sirius wütend und die Äste der Weide schwebten in der Luft. Mit einem zufriedenen Grinsen näherte er sich dem Stamm. »Hier ist ein Schacht«, rief er seinen Freunden zu, während er den Baum ein paar mal umrundete. »Lumos«, murmelte er und es erschien Licht an der Spitze seines Zauberstabes. Vorsichtig tastete er den Baum ab, doch konnte er nichts ungewöhnliches entdecken, was den Baum dazu bringen konnte nicht mehr auszuschlagen. Plötzlich raschelte etwas und Sirius erkannte ein schwaches Licht, welches aus dem Geheimgang kam. »Nox«, murmelte er sofort und presste sich in den Schatten ganz dicht an den Stamm. Madam Pomfrey kletterte aus dem Geheimgang und drückte ihre Hand kurz auf eine bestimmte Wurzelknolle wie Sirius beobachten konnte. Daraufhin hörte der Baum auf um sich zu schlagen. Schnellen Schrittes betrat Madam Pomfrey wieder das Schloss. Sirius wartete noch einen Moment bevor er nach der Wurzelknolle tastete. Energisch winkte er seinen Freunden zu, dass sie zu ihm kommen sollen. James und Peter verließen ihr Versteck und musterten wenig später die Knolle und den Schacht. »Gehen wir rein?«, fragte Sirius, doch James Grinsen verriet Peter, dass es eine rhetorische Frage gewesen war. Die drei kletterten in den Schacht hinunter und befanden sich in einem Geheimgang. Durch das Licht am Ende ihrer Zauberstäbe konnte man erkennen das der Gang nur in eine Richtung führte. Sie beschlossen ihm zu folgen. »Was erwartet uns wohl am Ende des Ganges?«, wisperte Peter. Sirius und James warfen sich einen besorgten Blick zu. »Ich hoffe nicht das, was wir vermuten«, murmelte James, als sie am Ende des Ganges und an einem weiteren Schacht angekommen waren. Die drei kletterten hinauf und fanden sich in einer Art Haus wieder, welches jedoch ziemlich heruntergekommen wirkte. Es war schmutzig und staubig dort. Die wenigen Gegenstände größtenteils zerstört und alle Fenster waren mit Brettern zugenagelt. Mit erhobenen Zauberstäben gingen sie die knarrende Holztreppe in den ersten Stock empor. »Madam Pomfrey?«, fragte Remus Stimme in die Dunkelheit. Als er das Knarren auf der Treppe vernahm steckte er seinen Kopf aus einem Zimmer. Seine Augen weiteten sich, als er James, Sirius und Peter erblickte, welche ihm ein unschuldiges Lächeln zu warfen. »Also hier treibst du dich rum«, erwiderte Peter freundlich, als er seinen Zimmergenossen erkannte. »Ihr müsst hier sofort verschwinden!«, fuhr er die drei an. »Sei nicht böse. Wir waren halt etwas neugierig wo du jeden Monat hin verschwindest«, sagte James beschwichtigend, während Remus auf sie zu stolperte und versuchte sie zur Treppe zu bugsieren. »Raus!«, schrie er die drei an. »Sofort!« »Beruhig dich Remus. Wir erzählen ja keinem, dass du dich jeden Monat nachts heimlich mit Madam Pomfrey in 'ner heruntergekommenen alten Hütte triffst«, feixte Sirius und löste sich aus Remus Griff. Remus verdrehte die Augen und hatte versucht ein Grinsen zu unterdrücken, als er die drei ein weiteres Mal zurückwies. »Ihr versteht das nicht!« »Du stehst auf sie. Klar verstehen wir das«, sagte Sirius grinsend. »Ich stehe nicht auf Madam Pomfrey!«, fuhr er Sirius an. »Ihr versteht das nicht. Ihr müsst sofort verschwinden! Bitte!«, flehte er die drei an. Doch das Licht des Vollmondes drang bereits durch die Fenster der heulenden Hütte. Remus blieb wie hypnotisiert im Licht des Mondes stehen. Sein Blick war starr auf den Mond gerichtet. Er hatte die Arme an seinen Körper gepresst und wurde ganz steif. Seine Augen weiteten sich, waren Blutunterlaufen. Sein Mund stand offen. Sein Kiffer zitterte und begann sich zu vergrößern. Sein Gesicht veränderte sich zu einer Schnauzenform. James und Sirius schluckten leise. Sie hatten also doch Recht behalten. Remus Lupin war ein Werwolf. Jeden Monat wen er vorgab krank zu sein, saß er also in der heulenden Hütte und verwandelte sich. Reflexartig griff James nach Sirius und Peters Armen und zerrte sie die Treppe herunter. »Wir müssen hier so schnell wie möglich abhauen, solange er sich verwandelt«, schrie James den starr gewordenen Peter an, während er ihn in den Schacht schubste. Mit einem Zauber verbarrikadierten James und Sirius den Schacht mit einigen herumliegenden Holzbrettern und hechteten mit leuchtenden Zauberstäben den Tunnel entlang. Von weitem konnten sie das Heulen des Wolfes hören, welcher vermutlich gerade seine Krallen in die Holzbretter zum Schacht versenkte. James rannte schneller, als er daran dachte, dass Remus sie vermutlich riechen konnte. Als sie das Ende des Geheimganges erreichten streckte Sirius einen Arm aus dem Schacht um die Knolle zu drücken. Schnell kletterten sie einer nach dem anderen aus dem Schacht heraus und rannten herüber zu dem Gestrüpp hinter dem sie sich eine Stunde zuvor vor Madam Pomfrey versteckt hatten. Alle drei waren außer Atem und gönnten sich eine Verschnaufpause. Peter war noch ganz käsig und bleich im Gesicht. »Remus ist also wirklich ein Werwolf«, sagte James außer Atem. »Er hat sich nicht unter Kontrolle. Ich bin froh, dass er uns nicht gebissen hat«, meinte Sirius. »Wir müssen es einem Lehrer sagen«, erwiderte Peter mit panischem Gesichtsausdruck. »Und Punkabzug dafür riskieren, dass wir nachts auf dem Schulgelände herumgeschlichen sind?«, keifte Sirius ihn an. »Offenbar wissen die Lehrer darüber Bescheid. Sonst hätte ihn Madam Pomfrey nicht hier hergebracht«, überlegte James. »Was tun wir dann?«, f ragte Peter verwirrt. Einen Moment schwiegen die drei. Sie wussten nicht viel über Werwölfe. Wie gefährlich war Remus, wenn die Lehrer ihm doch erlaubten Hogwarts zu besuchen? Konnte man ihm irgendwie helfen, ihm seinen Schmerz erleichtern? Die drei Freunde beschlossen vorerst stillschweigen über die Erlebnisse der heutigen Nacht zu halten. Morgen würden sie in der Bibliothek erst mal eine ausführliche Recherche zum Thema Werwölfe betreiben und Remus Lupin hatte ihnen wohl einiges zu berichten, wenn er in den nächsten Tagen aus dem Krankenflügel entlassen wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)