Wie man auf dem Rücken des Windes reitet -James & Lily the Prequel von Teela-chan (James&Lily) ================================================================================ Kapitel 2: Ein lang ersehntes Pergament --------------------------------------- 2 Akt: Ein lang ersehntes Pergament "Der Großteil unseres Lebens besteht aus einer Aneinanderreihung von Bildern. Sie ziehen an uns vorbei wie Städte an der Autobahn. Doch manchmal gibt es einen Moment der uns überrascht und wir wissen, dass dieser Moment mehr ist als nur ein flüchtiges Bild, und das dieser Moment und jedes Detail daran für immer Bestand haben wird." (Lucas - OTH) In einem kleinen Dickicht von Bäumen glitzerte ein Fluss in der Sonne von Spinner's End. Die Schatten der Bäume bildeten eine kühle grüne Mulde in der zwei Kinder nebeneinander auf dem Boden lagen und die Wolken im Himmel beobachteten. »... und das Zaubereiministerium kann dich bestrafen, wenn man außerhalb der Schule zaubert. Dann gibt es böse Briefe nach Hause, die einen regelrecht anschreien. Aber keine Angst bei uns ist es noch nicht wichtig, da wir keine Zauberstäbe haben. Aber sobald du elf bist musst du wirklich aufpassen«, berichtete der schwarzhaarige Junge wichtigtuerisch. Er hatte seinen Mantel abgelegt und sein übergroßes Hemd wirkte im Dämmerlicht weniger sonderbar als zuvor. Lily blinzelte gegen das Sonnenlicht an, doch sie hatte ein Lächeln auf den Lippen. »Das hört sich alles so wunderbar an«, seufzte sie melancholisch. »Ich hoffe du schwindelst nicht. Petunia sagt, dass es gar kein Hogwarts gibt.« »Ich würde dich niemals anschwindeln«, erwiderte Severus etwas beleidigt. »Es ist wahr. Du wirst schon sehen an deinem elften Geburtstag wirst du den Brief bekommen. Eine Eule bringt ihn, weist du, daran wirst du ihn sofort erkennen.« Der junge Snape hatte sich nun aufgerichtet und stützte sich mit den Armen vom Boden ab. »Möglicherweise kommt auch jemand aus Hogwarts persönlich, immerhin stammst du von Muggeln ab«, ergänzte er beiläufig. »Macht es einen Unterschied, wenn man von Muggeln abstammt?« Snape zögerte. Sein Blick schweifte einmal über die Lichtung und dann zu Lily herunter, über ihre blasse Haut und ihr dunkles rotes Haar. »Nein, es macht keinen Unterschied.« Lily sah erleichtert aus. Es war offensichtlich, dass sie sich Sorgen gemacht hatte. Nun richtete auch sie sich auf und lächelte Severus dankbar an. Eine Weile schwiegen beide, doch die Stille zwischen ihnen war keineswegs unangenehm. »Wie steht es bei dir zu Hause? Streiten sie noch?«, fragte Lily besorgt. Severus Stirn legte sich in Falten und die Schatten unter seinen Augen wurden größer. »Sie streiten immer«, seufzte er. »Aber bald bin ich ja weg«, ergänzte er mit etwas mehr Farbe in seiner Stimme. Dann nahmen beide ein leises rascheln wahr und sprangen sofort von ihren Plätzen auf. Petunia, welche im Dickicht der Bäume stand und die beiden belauscht hatte, hat den Halt verloren. »Na wer schleicht nun um wen herum?«, rief Snape ihr zu. Petunia war offensichtlich wütend, das man sie erwischt hatte. Doch sie würde sich keinesfalls die Blöße geben und zugeben, dass sie den beiden hinterher spioniert hatte. Stattdessen machte sie lieber eine abfällige Beleidigung über Snapes Kleidung. Daraufhin gab es einen dumpfen Knall und ein Ast traf Petunia an der Schulter. Lily schrie auf, während Petunia rückwärts stolperte. »Tunia«, rief Lily den Tränen nahe und eilte zu ihr. Doch Petunia war schon aufgesprungen und davon gelaufen. Wütend drehte Lily sich zu Snape um. »Du hast das getan«, warf sie ihm vor. »Nein – nein hab ich nicht«, log Snape sofort. »Du wolltest ihr wehtun«, rief sie. Die Tränen kullerten über ihre Wangen und das erste Mal in seinem Leben fühlte Severus Snape einen Stich in seinem Herzen, als die junge Lily Evans allein in den Dickicht rannte. (JKR) * * * Die letzten Sonnenstrahlen der Abenddämmerung drangen durch den Dickicht. Severus Snape saß am Fluss und ließ Steinchen Wellen auf dem Wasser schlagen, als ein aufgebrachtes rothaarige Mädchen außer Atem wenige Meter hinter ihm zum stehen kam. Nach Atem ringend stemmte sie eine Hand an die Seite, während sie in der anderen ein Stück Papier fest umklammert hielt. Der schwarzhaarige Junge wandte sich um und lächelte als er Lily erkannte. »Sev!«, rief die rothaarige außer Atem. Ihre Wangen waren gerötet vom rennen, doch sie strahlte mehr als es Severus jemals zuvor gesehen hatte. »Er ist da, Sev! Du hattest Recht. Der Brief aus Hogwarts ist gekommen und ein Professor.« Lily rannte auf ihn zu und schlang seine Arme um ihn. »Wir gehen zusammen nach Hogwarts«, nuschelte er in ihr dichtes rotes Haar, während er vorsichtig ihre Umarmung erwiderte. Severus vergrub sein Gesicht in ihren Haaren, welche herrlich nach Blumen und vor allem nach Sommer dufteten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)