Wetten dass? von Tasha88 (Takari) ================================================================================ Kapitel 70: 05. August nachmittags/abends - zensiert ---------------------------------------------------- “Mach sie fertig, Ken!” brüllte Yolei impulsiv und reckte ihre Hand in die Höhe. Sofort erhielt sie komische Blicke von allen Seiten. Die Digiritter oder zumindest ein Teil von ihnen, waren heute bei einem Fußballspiel. Einem sehr wichtigen Fußballspiel, denn die Schule von Kari und Co spielte gegen die von Ken. Und damit standen sich Ken und Davis gegenüber auf dem Spielfeld und reichten sich als Kapitäne gerade die Hände. Auch von ihrem Platz aus konnten die anwesenden Digiritter das jeweilige breite Grinsen ihrer Freunde sehen. Zum Zusehen des Fußballspieles waren außer der Lilahaarigen auch Kari, T.K. Tai und Mimi gekommen. Die Anderen hatten alle nicht können. “Hey, wenn du für die gegnerische Mannschaft bist, dann kannst du da rüber und zu den Anderen gehen!” sagte der Schwarzhaarige, der in der Reihe vor Yolei saß. “Das ist doch eine von unserer Schule, warum feuert die die Gegner an?” fragte der Junge daneben leise. Aber nicht leise genug, sodass die Lilahaarige ihn hörte. “Schon,” erklärte sie, “Aber ich muss ja meinen Freund anfeuern.” “Deinen Freund?” fragte der Braunhaarige ungläubig nach. “Ken natürlich.” Yolei faltete ihre Hände vor ihrer Brust und sah mit leuchtenden Augen zu dem gerade Genannten auf das Spielfeld hinunter. “Ken? Etwa Ken Ichijouchi? Der Ken Ichijouchi? Das Wunderkind? Der ist dein Freund?” fragten die beiden Jungen ungläubig nach. Yolei nickte. “Ja. Und das schon ziemlich lange.” “Aha, solltest du dann nicht bei den Gegnern sitzen?” Nun sah die Lilahaarige die vor ihr Sitzenden stirnrunzelnd an. “Warum?” “Na wenn du ihn anfeuerst, dann feuerst du unsere Gegner an. Und damit kannst du nicht hier sitzen!” erklärte der Braunhaarige. “Was willst du damit sagen?” Yoleis Freunde unterdrückten ein Schmunzeln, als sie die plötzlich eisige Stimme der Lilahaarigen hörten. Der Braunhaarige wusste nicht, was auf ihn zukam. “Willst du etwa sagen, dass ich nicht bei meinen Freunden sitzen darf?” “Ich wollte damit nur sagen…” fing der Braunhaarige an. Fünf Minuten später klatschte Yolei zufrieden in die Hände. “Die sind wir los.” erklärte sie, während die beiden Jungs vor ihr aufstanden und mit eingezogenen Köpfen das Weite suchten. “Selber schuld.” murmelte T.K. in Karis Ohr, was bei der Braunhaarigen zu einer Gänsehaut führte. “Das stimmt. Keiner von uns würde sich mit ihr anlegen.” kicherte sie. “Na gut, alle außer Einem.” murmelte sie und sah zu Davis auf das Spielfeld hinunter. “Und er zieht meistens den Kürzeren. Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb er es immer wieder tut.” wand sich Mimi ein, die den letzten Teil der Unterhaltung der Jüngeren mitbekommen hatte. “Ich auch nicht.” erwiderte Kari. T.K. zuckte nur mit seinen Schultern. “Er ist wie dein Bruder. Genau so unverbesserlich und nicht lernfähig.” erklärte Mimi und nickte ernst mit dem Kopf. Während von dem Braunhaarigen auf ihrer Seite ein fassungsloses “Was willst du damit sagen, Mimi?” kam, kicherten T.K. und Kari. Yolei, die zwischen Mimi und Kari saß, bekam gar nichts mehr mit, sie hatte sich nach vorne gebeugt und beobachtete gespannt ihren Freund. Nicht mal das Spiel selbst, nur Ken. --- “Das Spiel ist wirklich spannend.” erklärte Tai in der Halbzeit und streckte sich. “Das stimmt. Sie sind ungefähr gleich stark, oder?” fragte Kari ihren Bruder, der vor ihr stand. Der nickte. “Das Meiste machen eindeutig Davis und Ken aus. Sie sind wirklich starke Fußballer. Beide Mannschaften können froh sein, den Jeweiligen als Käptain zu haben.” Ihre Blicke wanderten zum Spielfeld, wo Davis und Ken gemeinsam am Seitenstreifen standen, Wasser tranken und laut lachten. Selbst auf die Entfernung konnte man erkennen, wie gut sie sich verstanden und dass eine enge Freundschaft sie verband. “Oh, es geht weiter.” erklärte der Ältere und setzte sich wieder auf seinen Platz, als Davis und Ken sich unten abklatschten und anschließend gemeinsam mit ihren Mannschaften auf das Spielfeld liefen. “Hier.” Mimi drückte sich an Kari vorbei und drückte ihrem Freund Hotdogs in die Hände, die sie an einem Stand geholt hatte. T.K., der ihr mit Getränken gefolgt war, verteilte diese. “Es geht schon weiter? Dann geh ich noch schnell auf die Toilette.” erklärte er und machte sich an, loszugehen. “Warte, ich komme gleich mit.” gab Kari von sich und sprang auf. Gemeinsam machten die Beiden sich auf den Weg zu den Umkleideräumen der Mannschaften, wo es auch Toiletten gab. Kaum waren sie im Gebäude verschwunden und um einige Ecken herum, zog der Blonde das Mädchen in seine Arme. “Ich habe dich so vermisst.” murmelte er in ihre Haare. “Ich dich auch.” erwiderte das Mädchen und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. T.K. löste seine Umarmung, hob seine Hände und griff nach Karis Gesicht, um den Kuss zu intensivieren. Sachte streifte er mit seinen Lippen die ihren, erhöhte den Druck und fing an, sanft an ihrer Unterlippe zu knabbern, ehe er mit seiner Zunge in ihre bereits geöffneten Lippen eindrang und dort gegen ihre stieß. Einige Zeit standen sie gemeinsam im Flur, bis T.K. schließlich keuchend von ihr ließ. “Willst du?” fragte er leise und hoffte auf ihre Zustimmung. Die Braunhaarige erwiderte seinen Blick mit verhangenen Augen und geröteten Wangen. “Immer.” flüsterte sie leise. “Dann komm.” Der Blonde griff nach ihrer Hand und zog sie noch ein Stück weiter mit sich, bis zu einer der Mädchenumkleideräume, von denen er annahm, dass sie heute nicht mehr benutzt werden dürften. --- Ein paar Minuten später machten sie sich wieder zurück auf den Weg, um zum Spiel zu kommen. Sie hielten einander an der Hand und sahen sich immer wieder lächelnd tief in die Augen, noch völlig von ihrem kurzem Liebesspiel erfüllt, als sie plötzlich schnelle Schritte im Gang hörten. Schnell ließen sie ihre Hände los, als Tai auch schon um die Ecke kam. Einen Moment musterte er das Paar und Kari spürte, wie ihr Herz stärker zu schlagen begann. Hatte er gesehen, wie sie Händchen gehalten hatte? Sah er ihnen vielleicht sogar an, was sie vor wenigen Minuten noch gemacht hatten? Als sich Tais ernster Blick auf sie richtete, stockte ihr Atem. Irgendetwas war nicht in Ordnung. “Kari, du musst schnell kommen.” “Was ist passiert?” “Davis hatte einen Unfall.” --- An alles danach konnte Kari sich nur noch wie in einer Wolke erinnern. Tai hatte ihr erklärt, dass Davis gefoult worden war und man dabei ein lautes Krachen über den ganzen Platz gehört hatte. Und dann war er beim Sturz mit dem Kopf auch noch ungeschickt auf dem Boden aufgekommen, wodurch er für einige Minuten das Bewusstsein verloren hatte. Sie hatten einen Krankenwagen gerufen und der Braunhaarige wurde jetzt ins Krankenhaus gebracht. T.K. hatte die ganze Zeit seine Hand auf Karis Rücken liegen, um der Braunhaarigen so ein wenig Unterstützung zukommen zu lassen. Und jetzt saß die Braunhaarige im Wartezimmer des Krankenhauses, zusammen mit Tai und Mimi. Davis wurde gerade operiert. Er hatte sich wohl das Sprunggelenk gebrochen und dabei war eine Sehne gerissen, die so nicht mehr zusammen wachsen würde. Kari hatte ihr Gesicht in ihre Hände gelegt. Sie machte sich furchtbare Vorwürfe. Während Davis den Unfall gehabt hatte, war sie mit einem Anderen zusammen gewesen und hatte ihren Freund betrogen. In dem Moment wo sie bei ihm hätte sein sollen, hatte sie mit T.K. geschlafen. Sie liebte den Blonden, das war eine unbestreitbare Tatsache. Aber sie war mit Davis zusammen. Er war ihr Freund. Und er war ein wundervoller Freund, das musste man zugeben. Er las ihr alles von den Augen ab und trug sie auf Händen. Dass es ihr gut ging war für ihn immer das Wichtigste und alles andere kam erst danach. Und wie dankte sie es ihm? Sie liebte einen Anderen und schlief mit diesem, betrog Davis dadurch. Tränen liefen über ihre Wangen, als es ihr das erste Mal so richtig bewusst wurde, was sie eigentlich tat. Natürlich war es für sie selbst schön, mit ihrer großen Liebe zusammen sein können und sie genoss die Zeit mit T.K. Aber Davis? Und Nami? Den Beiden fügten sie nur Schmerzen zu, nicht mehr und nicht weniger. Für die Beiden waren T.K. und sie nicht nur Freunde, sondern sie liebten sie. Und noch dazu erwartete die Schwarzhaarige ein Kind von T.K.! Tai beobachtete seine Schwester, die wie ein Häufchen Elend auf einem Stuhl saß. Nachdenklich musterte er sie. Er hatte sie nach Davis Unfall gefühlte Ewigkeiten gesucht. Und dann war sie ihm zusammen mit T.K. freudestrahlend entgegen gekommen. Und eine Sache gab es, wo er sich nicht sicher war, ob er es tatsächlich gesehen oder sich nur eingebildet hatte. Die Beiden schienen Händchen gehalten zu haben. Was ihm aber am Stärksten in Erinnerung geblieben war, war wie Kari alles Blut aus dem Gesicht gewichen war, als er ihr von Davis Unfall erzählt hatte. Und T.K. schien sie gestützt zu haben, was sie aber scheinbar gar nicht mehr wahrgenommen hatte. --- “Kari?” Erst als ihr Name zum dritten Mal erwähnt wurde und Tai ihr eine Hand auf die Schulter legte, sah die Braunhaarige auf. “Was?” Ihr Blick fiel auf Davis Eltern und Jun, die gerade ins Wartezimmer kamen. “Kari.” rief Frau Motomiya und zog das Mädchen vom Stuhl hoch und in ihre Arme. “Du armes Mädchen.” murmelte sie und drückte sie eng an sich, bevor sie sie wieder ein Stück von sich schob, ihre Hände aber auf Karis Oberarmen liegen ließ. “Wir haben draußen gerade mit dem Arzt gesprochen. Davis Operation ist gut verlaufen. Er ist gerade im Aufwachraum und dürfte jetzt bald aufwachen. Und anschließend wird er in das Zimmer verlegt, wo er noch ein paar Tage bleiben muss.” Man konnte Kari ansehen, dass Erleichterung über sie kam, jetzt wo sie hörte, dass die Operation gut verlaufen war. Gleich darauf trübte sich ihr Blick aber wieder. “Kann ich noch hierbleiben und nachher zu ihm gehen?” fragte sie leise und mit zerbrechlicher Stimme. “Natürlich.” erwiderte Frau Motomiya. Davis Vater wand sich an Tai. “Wir können sie nachher mit nach Hause nehmen.” Karis Blick wanderte zu Tai und nickte ihm zu. “Geht ihr ruhig, ihr müsst hier nicht warten.” erklärte sie leise. Der Braunhaarige wechselte einen kurzen Blick mit Mimi, die ihm ermutigend zunickte. Daraufhin stand Tai auf, hielt Mimi seine Hand entgegen und half ihr auf. “Na gut. Aber du rufst mich gleich an, wenn du mich brauchst.” richtete er an seine Schwester. “Werde ich machen.” erwiderte sie. --- “Würden sie mich am Park rauslassen? Ich würde gerne noch ein wenig an die frische Luft.” Kari beugte sich im Auto auf dem Rücksitz nach vorne, damit Davis Vater sie auch hörte. “Bist du dir sicher? Wir können dich direkt nach Hause bringen, dann musst du nicht laufen.” antwortete Frau Motomiya. Kari nickte ernst, ehe sie ihren Blick zur Seite wand. “Ja. Es war alles etwas viel und ich brauche noch ein wenig Zeit für mich. Zu Hause warten meine Eltern und vielleicht sogar noch Tai, daher…” “Das verstehe ich. Dann halte ich vorne am Westeingang des Parkes, ja?” Herr Motomiya lächelte in den Rückspiegel und fing dort Karis Blick ein. Wenige Minuten später eilte Kari zu der Bank, wo sie und T.K. sich immer trafen. Bereits von weitem sah sie den Blonden, der wartend auf der Bank saß. Sie hatte ihm vorher geschrieben, dass sie mit ihm reden musste und hatte sich hier mit ihm verabredet. Als er ihre Schritte im Kies knirschen hörte, sah er auf. “Hika.” rief er, sprang auf und kam ihr entgegen. Er wollte sie in seine Arme schließen, jedoch ließ das Mädchen das nicht zu. Sie drückte sich an ihm vorbei und ließ sich auf die Bank fallen. Einen Moment musterte T.K. sie verwundert. Als er die Erschöpfung in ihrem Gesicht und ihrer Körperhaltung erkannte, ließ er sich neben ihr nieder. “Wie geht es Davis?” fragte er ruhig, blieb aber trotzdem angespannt. Davis, Nami und das Baby waren die Themen, die er und Kari bei ihren Treffen grundsätzlich nicht ansprachen, denn sie wollten bei diesen Treffen glücklich sein, nur sie beide zusammen. “Er wurde operiert. Gebrochenes Sprunggelenk und gerissene Sehne, dazu noch eine leichte Gehirnerschütterung von seinem Sturz auf den Kopf. Er wird wieder, aber es wird Zeit brauchen, bis er wieder Fußball spielen kann. Ein paar Tage muss er jetzt noch im Krankenhaus bleiben, dann wird er entlassen. Anschließend muss er wohl für sechs Wochen mit einem Gips und Krücken herumlaufen. Anschließend bekommt er für mindestens vier Wochen so einen komischen orthopädischen Schuh. Und während der Zeit auch Krankengymnastik. Und frühstens in drei bis vier Monaten kann er wieder mit Fußball anfangen.” “Oh nein. Das hört sich ja schrecklich an.” gab der Blonde erschrocken von sich. Er wusste, wieviel dem Braunhaarigen Fußball spielen bedeutete. T.K. griff nach Karis Hand und wollte seine Finger mit ihren verflechten, wollte ihr das Gefühl geben, dass er für sie da war. Jedoch entzog Kari ihm ihre Hand sofort wieder. Verwirrt sah T.K. auf und in ihre Augen. Sofort stockte sein Herzschlag schmerzhaft und alles ihm zog sich zusammen. “Hika…” murmelte er, als er die Tränen sah, die über ihr Gesicht flossen. Und das was sie dann sagte, brachte seine Welt zum Einsturz. “Ich kann das so nicht mehr, Keru.” “Was… was meinst du?” “Das mit uns. Davis und Nami. Ich will Davis nicht mehr betrügen. Ich kann es nicht. Es ist ihm gegenüber nicht fair. Es ist Nami gegenüber nicht fair. Heute… Davis hat sich verletzt und ich? Was habe ich gemacht? Ich habe in dieser Zeit mit dir geschlafen!” “Was willst du damit sagen, Hika?” Geschockt setzte sich T.K. gerade hin und griff nach Karis Hand, wobei er dieses Mal nicht zuließ, dass sie sie aus seinem Griff zog. Das Mädchen senkte ihren Blick. “Ich kann nicht mit euch beiden zusammen sein. Entweder bin ich mit Davis zusammen oder mit dir.” Hoffnungsvoll richtete sich ihr Blick auf den Blonden und er wusste, was sie nun von ihm erwartete. “Bitte nicht, Hika. Du weißt, dass ich mich momentan nicht von Nami trennen kann.” Er konnte regelrecht beobachten, wie die Hoffnung aus Kari wich und dieses Mal schaffte sie es, ihre Hand aus seinem Griff zu lösen. “Dann ist es zu Ende.” flüsterte sie gebrochen. “Nein Hika, nein.” erwiderte er und griff wieder nach ihrer Hand, während er Panik in sich aufsteigen fühlte. Er wollte sie nicht verlieren, er konnte es nicht! “Aber ich kann das nicht mehr.” Tränen liefen über ihre Wangen. “Hika. Bitte zwinge mich nicht, mich zwischen dir und dem Baby zu entscheiden.” brachte der Blonde panisch hervor. Ein letztes Mal Mal zog Kari ihre Hand aus seiner und legte sie sanft an seine Wange. “Du hast dich bereits entschieden Keru.” Damit stand sie auf und ging davon. T.K. starrte ihr nur fassungslos hinterher und bemerkte erst, dass ihm Tränen über die Wange liefen, als diese auf seine Hände in seinem Schoss tropften. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)