Wetten dass? von Tasha88 (Takari) ================================================================================ Kapitel 37: 26. Dezember abends ------------------------------- “Frohe Weihnachten!” rief Mimi und lachte laut, als sie Yolei und Ken die Türe öffnete. Die Digiritter feierten Weihnachten dieses Jahr bei Mimi zu Hause, da Tachikawas auf Familienbesuch waren und erst in ein paar Tagen wieder nach Hause kommen würden. Das Paar kam kichernd herein. Das hieß, Yolei kicherte, während Ken die Taschen mit den Weihnachtsgeschenken und Nahrungsmittel für das Essen trug. "Fröhliche Weihnachten." erwiderte die Lilahaarige und umarmte Mimi. “Warte, ich nehme dir das ab.” Sora war der Braunhaarigen in den Flur gefolgt und nahm Ken die Tüten ab. “Das ist gut, auf das habe ich noch gewartet.” stellte sie fest, nachdem sie die Nahrungsmittel gesehen hatte. “Dann können wir anfangen mit kochen.” sagte nun auch Mimi und sah ihre beste Freundin an. “Wer fehlt denn noch?” Yolei hängte ihre Jacke an die Garderobe und sah ihre Freundinnen dann fragend an. “Joe und T.K. fehlen noch. Alle anderen sind bereits da.” erklärte Mimi. “Dann fangen wir mal an zu kochen. Kari hilft auch, oder?” Yolei rieb unternehmungslustig ihre Hände. Sora und Mimi sahen sich einen Moment an. “Ja…” entgegnete Mimi langgezogen. “Was ist los?” Yolei sah verwirrt zwischen ihren Freundinnen hin und her. Sora zuckte mit ihren Schultern und sah Mimi an. Die Braunhaarige richtete ihren Blick erneut auf die Jüngere. “Kari geht es nicht gut. Du wirst es ja gleich sehen.” “Aber was ist los?” Die Lilahaarige sah nun besorgt drein. Sora schüttelte ihren Kopf. “Ich weiß es nicht… Sie hat nichts gesagt.” Der Blick von beiden Mädchen wanderte nun zu Mimi, die ihren Kopf schüttelte. “Ich habe ihr versprochen, nichts zu sagen. Ich hoffe ja, dass sie selbst noch mit euch redet, zumindest habe ich es ihr nahegelegt. Bitte setzt sie nicht unter Druck. Es wird heute schon schwer genug für sie.” Verwirrt folgten Yolei und Sora der Braunhaarigen in die Küche, in der Kari stand und nachdenklich zum Fenster hinaus sah. Ihre Arme hatte sie um sich geschlungen und reagierte gar nicht auf ihre Freundinnen. “Yolei ist mit dem Rest der Nahrungsmittel da. Wir können also anfangen mit kochen.” erklärte Mimi laut und stellte die Tasche direkt vor das Mädchen auf die Arbeitsfläche. Die Jüngere schreckte hoch. Sie drehte sich nach hinten und Yolei zog erschrocken die Luft ein. Kari hatte ein blasses Gesicht, tiefe Augenringe und rote Augenränder. Zudem wirkte sie erschreckend dünn und das, obwohl sie sich doch vor drei Tagen erst das letzte Mal gesehen hatten. “Okay.” murmelte das Mädchen in dem Moment und zog wie mechanisch die Sachen aus der Tasche. Sora und Yolei sahen sich kurz an, bevor sie beide zu ihrer Freundin gingen und dieser zu helfen begannen. “Hey Kari.” sagte Yolei und lächelte ihre beste Freundin an. “Hallo.” entgegnete diese ohne die Lilahaarige anzusehen. “Was ist denn mit dir los? Hast du nicht das richtige Weihnachtsgeschenk bekommen?” fragte diese nun und lachte, um Kari auf andere Gedanken zu bringen und auch, damit sie ihr sagte, was los war. Die Braunhaarige verzog jedoch nur ihr Gesicht ohne zu antworten. “Oder hat Tai alle Plätzchen gegessen, ohne dir welche übrig zu lassen?” versuchte Yolei es weiter. “Vielleicht hat Tai auch ihr Weihnachtsgeschenk mit etwas zu essen verwechselt und es gegessen.” mischte auch Sora sich ein. Beide sahen ihre Freundin an, die immer noch nicht reagierte. Nachdenklich wechselten sie einen Blick. Als es kurz darauf klingelte, bekamen sie Karis Reaktion darauf mit und sahen sich nun noch verwirrter und besorgt an. Kari zuckte zusammen, drehte sich mit weitaufgerissenen Augen um und sah in die Richtung, in der die Wohnungstüre war. Sie war noch blasser geworden, was eigentlich gar nicht mehr möglich war. “Ich schaue mal nach, wer jetzt noch gekommen ist.” Mimi drückte sanft die Schulter der Jüngsten und ging zur Küche hinaus um die Haustüre zu öffnen. “Taichi! Hör auf alle Plätzchen zu essen!” hörte man sie im Wohnzimmer noch rufen. “Lass mich Prinzessin! Und Davis isst ja auch genug.” lautete dessen Antwort. Nach einigen Minuten kam Mimi wieder zurück in die Küche. “Es ist Joey.” gab sie bekannt und man konnte regelrecht die Erleichterung erkennen, die über Karis Gesichtszüge huschte. Sora und Yolei sahen Mimi fragend an, bevor die Lilahaarige der Ältesten ins Ohr flüsterte. “Jetzt fehlt nur noch T.K., oder?” Sora nickte nachdenklich. Was war mit den beiden Jüngeren los? --- Zu viert machten sie sich an die Arbeit und nach einiger Zeit war das Essen vorbereitet, der, beziehungsweise die, Aufläufe im Ofen, die Salate warteten im Kühlschrank darauf, nachher noch mit Dressing angemacht zu werden und die traditionelle Weihnachtstorte hatte Mimi gestern bereits gebacken. Tai hatte ihr helfen wollen, aber nachdem er ständig von allem genascht hatte, hatte Mimi ihre Zutaten mehr als schwinden sehen und den Braunhaarigen schließlich aus der Küche verbannt. Gemeinsam machten sie sich mit kleinen Fingerfood-Häppchen auf den Weg ins Wohnzimmer, wo sich alle außer T.K. tummelten. “Ess nicht so viel. Nachher gibt es noch das richtige Essen!” wies Mimi ihren Freund an, der die Platte mit dem Fingerfood bereits mit den Augen verschlang. “Da musst du dir keine Sorgen machen Mimi.” erklärte Matt während er Sora auf seinen Schoss zog. “Selbst wenn der jetzt alles essen würde, würde nachher noch das komplette Weihnachtsessen samt Weihnachtstorte in ihn hinein passen.” “Es gibt Weihnachtstorte?” rief Davis mit funkelten Augen und man konnte dem Braunhaarigen ansehen, wie ihm das Wasser im Mund zusammenlief. “Wenn Tai nicht alles aufgegessen hat.” brummelte Mimi, die sich auf die Armlehne neben ihren Freund setzte. Der seufzte auf, zog die Braunhaarige prompt zu sich hinunter. “Da ich gestern aus der Küche geworfen wurde und nicht annehme, dass Mimi die komplette Torte alleine gegessen hat, sollte es noch geben.” Er sah seine Freundin an und zwickte ihr leicht in den Bauch. “Wobei, wenn ich sie so ansehe, dann vielleicht doch…” “Taichi!” Mimi schlug die Hand ihres Freundes an und sah ihn fassungslos an. “Hast du mich gerade als fett bezeichnet?” Nun zog Tai seine Augenbrauen zusammen. “Nein, wie kommst du denn darauf?” “Du hast mich wirklich als fett bezeichnet!” Mimi sprang auf und sah den Braunhaarigen aus zusammengekniffenen Augen an. “Habe ich doch gar nicht!” erwiderte dieser und fuchtelte mit seinen Händen durch die Gegend. “Ich habe es leider auch gehört.” stellte Yolei schulterzuckend fest. “Was wollt ihr denn gehört haben? Ich habe nicht gesagt, dass Mimi fett ist!” Tai gestikulierte wie wild mit seinen Händen, während Mimi beleidigt von ihm weglief. Sora und Yolei kicherten, Matt verkniff sich ein breites Grinsen, Ken und Cody seufzten auf, während Izzy, Joey und Davis verwirrt dreinsahen. Kari reagierte gar nicht. Sie hatte Angst. Davor, dass T.K. endlich kommen würde. Und davor, wie sie ihm gegenüber reagieren sollte. Am Tag vor Weihnachten, dem letzten Schultag, hatte sie ihn das letzte Mal gesehen. Besser hatte sie sich seit dem nicht mehr gefühlt. Es ging ihr ehrlich gesagt bescheiden. Schlimmer als damals, als sie das erste Mal miteinander geschlafen und dann nicht mehr miteinander geredet hatten. Liebeskummer - das war das Wort, dass ihren Gefühlszustand wohl am Besten beschrieb. Bei jedem Türklingeln war sie zusammengezuckt. Und jetzt… jetzt fehlte nur noch er. “Was hat sie denn?” heulte Tai in dem Moment verzweifelt auf. Sora auf Matts Schoss sah ihren besten Freund kopfschüttelnd an. “Du kannst zu einer Frau doch nicht sagen, dass sie fett ist.” “Habe ich doch gar nicht!” Der Braunhaarige sah Sora beleidigt an. “Doch, hast du.” Yolei nickte entschlossen mit ihrem Kopf. Noch bevor Tai etwas sagen konnte, grinste Matt ihn an. “Hör zu Alter. Sobald du einer Frau gegenüber nur eine Andeutung über ihr Gewicht machst, bezeichnest du sie als fett. Als du zu Mimi gesagt hast, dass sie die Torte doch komplett gegessen haben könnte, war das die Aussage - du bist fett. Jedenfalls auf frauisch. Und da musst du jetzt eben durch.” Tai sah seinen besten Freund fassungslos an bevor er laut aufseufzte. “Frauen sind so kompliziert!” Sora grinste nun auch. “So sind wir eben.” “Und jetzt viel Spaß, wie du das mit Mimi wieder ausbügeln kannst.” fügte Matt noch hinzu und deutete zur Küche, in die die Braunhaarige verschwunden war. Tai seufzte erneut auf, eher er sich wie ein geprügelter Hund in die Küche schlich. Dabei hörten ihn alle noch vor sich hinmurmeln. “Sie ist nicht fett. Sie ist perfekt - an jedem Teil ihres Körpers. Das habe ich erst vor ein paar Tagen ganz genau gesehen!” Sora und Matt sahen sich an, ehe sie losprusteten. Yolei zuckte grinsend ihre Schulten. “Also scheint das mit dem Weihnachtsgeschenk geklappt zu haben.” Als Matts Handy piepste zog er es aus seiner Tasche und sah darauf. “T.K. Er braucht noch ein visschen. Wir können gerne auch schon ohne ihn anfangen. Vermutlich wird er es gar nicht mehr zum Essen schaffen.” Davis hatte, ebenso wie Yolei und Sora, Kari genau beobachtet, als Matt die SMS von T.K. vorgelesen hatte. Die Braunhaarige war wieder zusammen gezuckt und biss sich auf die Lippe. Doch, zwischen den Beiden war irgendetwas eindeutig nicht in Ordnung! --- Nachdem sich Tai bei Mimi endlich hatte entschuldigen können und sie ihm nicht mehr böse war, hatten die elf anwesenden Digiritter sich im Wohnzimmer versammelt und geredet. Als das Essen fertig war, hatten sie sich im Esszimmer versammelt und angefangen zu essen. Kari hatte sich ein ein wenig entspannt und sich an den Gesprächen beteiligt. Die besorgten Blicke, die sie immer wieder zugeworfen bekommen hatte, bekam sie gar nicht mit. Nach dem Essen wurden die Männer, oder zumindest ein Teil dieser, in die Küche zum Aufräumen verbannt. Die vier Mädchen saßen mit Cody, Davis und Ken im Wohnzimmer und redeten. Kari hatte gerade über einen Witz von Davis neben sich leise gelacht, was den Anderen ein erleichtertes Lächeln ins Gesicht gezaubert hatte. Als die Türklingel ertönte, versteifte sie sich und ein Anflug von, ja, von Panik trat in ihr Gesicht. Mimi auf ihrer anderen Seite stand langsam auf und drückte Karis Schulter. Sie nickte der Jüngeren aufmunternd zu und ging dann zur Haustüre. Kari saß auf ihrem Platz und fing an, an der Nagelhaut ihrer Fingernägel herumzuzuppeln. Sie betrachtete ihre Finger ganz genau, in der Hoffnung, sich so ablenken zu können. Diese hatten die letzten Tage leiden müssen. Jeder Fingernagel war, teilweise blutig, abgebissen und die Nagelhaut hing in Fetzen zur Seite. Davis betrachtete das Mädchen neben sich und zog die Augenbrauen zusammen, als er ihre Finger ebenfalls sah. Normalerweise hatte sie immer gepflegte, wenn auch unlackierte Fingernägel. Er griff nach ihrer Hand und hielt diese fest, damit sie aufhörte, sich weiter weh zu tun. Kari spürte, wie ihr schlecht wurde. Als sie im Flur T.K. leise etwas sagen hörte und dazu noch das Lachen eines Mädchens hörte, dass eindeutig nicht Mimi war, zog sich alles in ihr zusammen. Kurz darauf kam Mimi ins Wohnzimmer und sah Kari schuldbewusst an. Kari erwiderte ihren Blick verwirrt. Gleich nach Mimi betrat T.K. das Wohnzimmer, dem ein schwarzhaariges Mädchen folgte. --- “Hallo.” Mimi sah verwirrt von dem Blonden zu dem Mädchen neben sich, dass dieser mit zu ihrer Weihnachtsfeier brachte. “Hallo Mimi.” murmelte T.K. “Du kennst Nami schon?” Der Blick der Braunhaarigen wanderte zu dem Mädchen, das sie schüchtern anlächelte. “Ich denke wir haben uns in der Schule sicher schon gesehen.” murmelte die Ältere, ehe ihr Blick zu T.K. zurückwanderte. Der sah die Vorwürfe in ihrem Blick und schüttelte den Kopf, während Nami ihre und seine Jacke an die Garderobe hängte. “Sag bitte nichts. Ich weiß, dass eigentlich nur wir 12 miteinander feiern wollten, aber ich wollte sie gerne dabei haben, dass sie meine besten Freunde kennenlernt.” “Deine besten Freunde?” Mimi sah den Jüngeren mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Schließt das auch Kari mit ein?” Ein Schatten huschte über das Gesicht des Blonden. “Kari?” fragte er nach und Mimi erkannte, wie Verständnis und danach gleich Unmut über T.K.s Gesicht huschte. “Wir reden nachher.” murmelte er und wand sich zu Nami um und legte ihr eine Hand auf den Rücken. “Dann kommt.” murmelte Mimi und ging voraus ins Wohnzimmer. T.K. folgte ihr mit Nami. Als sie ins Wohnzimmer kamen, suchte er erst nach einer bestimmten Person und das unabsichtlich, aber sie war immer die Erste gewesen, die er hatte sehen wollen und das hatte sich nicht geändert. Als sein Blick aus seinen blauen Augen in ihre braunen, weit aufgerissenen Augen fiel, biss er sich auf die Lippe. Und als er ihre mit Davis verschränkte Hand sah, wurde ihm schlecht. “Hey Kleiner, da bist du ja endlich!” riss Matt ihn jedoch aus dem Blickkontakt und er wendete seinen Blick in dessen Richtung. Sein Bruder sah, wie auch Tai, aus der Küche heraus. “Komm Ishida, wir sind fertig.” erklärte der Braunhaarige und trat hervor. “Aber da stehen doch noch Sachen!” jammerte Joey aus der Küche heraus. “Das kann man später noch in die Spülmaschine stellen.” stimmte Matt seinem besten Freund jedoch zu und warf sein Handtuch in die Küche zurück. Auch Izzy kam aus der Küche und sah seine beste Freundin an. “Das stimmt Mimi. Es ist nicht mehr so viel.” erklärte er der Braunhaarigen, die ihren Freund zweifelnd ansah. T.K. sah sich einen Moment um und griff dann nach Namis Arm um die Schwarzhaarige zu sich zu ziehen. “Es ist gut, wenn ihr alle gerade hier seid. Dann kann ich euch gleich Nami vorstellen, meine Freundin.” Er legte einen Arm um deren Schultern und vermied jeden Blick in Karis Richtung. Dadurch entging ihm, wie diese geschockt nach Luft schnappte und ihre Hand an ihr Herz presste während sie mit der Anderen Davis fest drückte. Das war also der Grund dafür, dass er es beendet hatte. Nein, nicht das - sie, Nami. Als sich ein Arm um ihre Schultern legte, zuckte sie zusammen. “Alles in Ordnung.” flüsterte Davis und zog sie an sich. Kari versteifte sich erst, ließ dann aber locker und drückte sich in Davis Arme, der sein Kinn auf ihrem Kopf abstützte. “Alles ist in Ordnung.” flüsterte er nochmal. Die Braunhaarige konnte nichts erwidern, sondern versuchte Tränen und ein Aufschluchzen zu vermeiden. Und gerade in dem Moment sah T.K. zu Kari. Als er sie in Davis Armen sah, brach sein Herz wieder ein Stück mehr und ein Kloß bildete sich in seinem Hals. “Kann ich kurz mit dir reden?” fragte Mimi in dem Moment und griff nach seinem Arm. T.K. nickte und drehte sich zu Nami um. “Nami kann hier warten.” erklärte die Braunhaarige jedoch und zog den Jüngeren dann einfach mit sich mit. Ohne ein weiteres Wort zog sie den Blonden in ein Zimmer und schloss die Türe hinter sich. T.K. sah sich um. Das schien wohl das Arbeitszimmer von Mimis Vater zu sein. “Hast du sie noch alle? Sie einfach mitzubringen? Hierher? Wo Kari ist?” fuhr Mimi ihn an und T.K. drehte sich ruckartig zu der Braunhaarigen um. “Du weißt es?” Mimi machte bei seinem zornigen Blick einen Schritt rückwärts. “Ich…” murmelte sie, als sie sich an ihr Versprechen gegenüber Kari erinnerte, nicht mit dem Blonden zu reden. “Sie hat es dir erzählt? Sie hatte nicht das Recht dazu…” “Sie hat jedes Recht das sie möchte!” fiel Mimi ihm ins Wort. “Und dass du jetzt diese… dieses Mädchen mit hierher bringst ist ja wohl alles andere als in Ordnung!” “Dieses Mädchen heißt Nami und sie ist meine Freundin! Gewöhne dich besser daran, denn ich werde sie zukünftig öfter mitbringen!” entgegnete T.K. scharf. “Aber Kari…” murmelte Mimi. “Es geht Kari nichts an, was zwischen mir und Nami ist. Und dich auch nicht Mimi Tachikawa! Also halte dich gefälligst aus allem raus. Das ist eine Sache die nur mich und Kari etwas betrifft. Und wehe, du erzählst nur etwas davon weiter! Und erst recht nicht Tai!” Mimi schüttelte mit blassen Wangen ihren Kopf. “Und wenn du nicht willst, dass ich wieder gehe, dann lass Nami und mich in Ruhe.” fügte der Jüngere noch hinzu. Mimi nickte langsam, woraufhin T.K. sich zur Türe umwand. “War es das? Wenn ja würde ich zurück ins Wohnzimmer gehen und mit euch zusammen Weihnachten feiern.” Mimi nickte erneut und folgte dem Blonden dann. Das war keine gute Idee gewesen, wirklich nicht. Statt irgendetwas gut zu machen, hatte sie Kari vermutlich nur noch mehr geschadet. Und diese Vermutung bestätigte sich ihr, als T.K. im Wohnzimmer auf Kari zuging und vor ihr stehen blieb. “Wir müssen reden.” gab er von sich, woraufhin die Braunhaarige mit großen und ängstlichen Augen aufsahen. “Jetzt sofort.” fügte T.K. noch hinzu und unsicher erhob das Mädchen sich vom Sofa und folgte dem Blonden in den Flur. Alle anderen sahen ihnen verwirrt hinterher. Was war mit den Beiden nur los? Kari folgte dem Blonden unsicher, der sie nun ebenfalls in das Arbeitszimmer von Mimis Vater führte. Kaum dass er die Türe hinter ihr schloss, griff er nach ihrem Arm um drehte sie zu sich herum. “Du hast mit Mimi darüber gesprochen!” “Woher weißt du...?” Karis Augen weiteten sich ängstlich. T.K. ließ ihren Arm los und ging ein paar Schritte weg. Er konnte ihr nicht so nahe sein, da es dann wieder anfing mit schmerzen. Also ließ er lieber seine Wut reden, diese war für ihn einfacher zu ertragen als den Schmerz, den die Braunhaarige ihm zufügte. “Wir hatten miteinander ausgemacht, dass niemand und wirklich niemand über das Bescheid weiß, was zwischen uns ist… war.” T.K. schüttelte einen Moment seinen Kopf. War, das war das richtige Wort. Vergangenheit - zwischen ihm und Kari war nichts mehr. “Wenn Tai das erfährt bin ich am Arsch Kari!” “Sie hatte mir versprochen mit niemanden darüber zu reden. Und sie...” “Sie hat mich darauf angesprochen Kari! Vor Nami!” Karis Augen weiteten sich und sie machte einen kleinen Schritt zurück. “Sie hat es versprochen…” murmelte sie. “Dann erinnere sie besser nochmal an ihr Versprechen.” T.K. sah die Braunhaarige aus zusammengekniffenen Augen an und ging dann an ihr vorbei, um die Türe hinter ihr aufzureissen. Er konnte nicht mehr mit ihr alleine in einem Zimmer sein. Trotz seiner Wut liebte er sie immer noch und wollte sie an sich ziehen und sie in seine Arme nehmen. Gerade wenn sie ihn mit so großen Augen ansah und er das Gefühl bekam, dass er sie trösten musste. Verärgert über sich selbst schüttelte er seinen Kopf und ging ins Wohnzimmer zurück, wo er von allen fragend angesehen wurde. Jedoch reagierte er auf keinen seiner Freunde sondern ging zu Nami, die erleichtert aufgesprungen war, als er ins Zimmer gekommen war. Nach einigen Minuten kam auch Kari, die zum Sofa huschte und nach ihrer Handtasche griff. “Ich muss gehen.” presste sie heraus und verschwand auch schon wieder im Flur. “Was ist…?” “Was hat sie denn?” Alle sahen sich verwundert an und anschließend T.K., der seinen Blick schuldbewusst abwand. Die Mädchen und Tai sprangen alle auf. “Ich sehe nach ihr.” erklärte Mimi und brachte alle, einschließlich ihres Freundes mit einem Blick dazu sich wieder zu setzen. Im Flur zog Kari sich gerade ihre Stiefel an. “Kari.” murmelte die Ältere. “Du hättest nicht mit ihm reden dürfen. Du hast es mir versprochen!” “Es tut mir leid Kari, ich wollte doch nur…” “Es ist egal, auch wenn du mir helfen wolltest. Wenn Tai es rausbekommt, dann… Lass es einfach Mimi. Ich wünschte, dass ich nie mit dir darüber geredet hätte!” “Aber Kari…” “Bitte Mimi, lass es einfach. Wir kennen den Grund für alles jetzt ja. Es ist Nami. Sie ist der Grund wieso… wieso alles so schief ging.” “Vielleicht ist sie ja auch nur… ein Ersatz für dich.” “Lass es einfach Mimi! Hör auf irgendwelche Mutmaßungen anzustellen! Es ist vorbei! Alles ist vorbei!” Mit Tränen in den Augen stand die Jüngere vor ihrer Freundin, die schlucken musste. “Kari?” sagte eine leise Stimme und beide Mädchen drehten sich erschrocken um. “Wie lange stehst du da schon Davis?” fragte Kari mit brüchiger Stimme. “Seit Mutmaßungen… Hör zu, ich bringe dich nach Hause.” Davis griff nun ebenfalls zu seiner Jacke. “Das musst du nicht.” wiedersprach Kari. “Ich weiß. Aber ich tue es trotzdem. Also diskutier gar nicht erst mit mir.” Kari überlegte, ob sie noch etwas sagen sollte, ließ es dann aber bleiben. Sie wusste, dass Davis sich davon nicht abbringen ließ, das erkannte sie an seinem Blick. Und irgendwie freute sie sich darüber auch. Er war für sie da. Am Tag nachdem T.K. ihr einen Korb gegeben hatte, war er in der Schule schon für sie da gewesen und schrieb ihr auch immer kurze aufmunternde Nachrichten. Nicht dass diese besonders viel bringen würden, aber sie gaben ihr immer das Gefühl, dass sie nicht alleine war. “In Ordnung.” murmelte sie. Davis sah erstaunt auf. Er war fest davon ausgegangen, dass er noch mit der Braunhaarigen diskutieren musste. “Gut.” murmelte er dann nur und zog seine Jacke an. Er griff nach Karis Arm. “Es tut mir wirklich leid Kari.” murmelte Mimi noch und sah ihre Freundin schuldbewusst an. Die winkte nur ab, ohne etwas zu erwidern. “Bis bald.” verabschiedete sich Davis von der Älteren. “Bis bald.” erwiderte diese leise und beobachtete dann, wie sich die Beiden auf den Weg machten. So hatte sie sich ihre gemeinsame Weihnachtsfeier nicht vorgestellt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)