Wetten dass? von Tasha88 (Takari) ================================================================================ Kapitel 22: 03. Oktober abends/nachts - Michi Teil 1 ---------------------------------------------------- “Na dann los.” Tai riss die Türe der Bar auf und ließ seinen besten Freund vor sich eintreten, bevor er ihm folgte. “Sieht doch gut aus.” Zufrieden nickend ließ Tai seinen Blick schweifen. Die Bar hatte vor noch nicht allzu langer Zeit eröffnet und alles wirkte neu. Die lange Bar hatte eine weiße Hochglanzfront, in der sich die bunten LEDs spiegelten, die alles beleuchteten. Hinter der Bar war die Wand verspiegelt und auf Regalen davor standen Gläser und die Alkoholflaschen. Im Raum waren weiße Tische und Sessel verteilt, die ebenfalls von bunten LED Lampen angeleuchtet wurden. Und in einer Ecke konnte man wohl tanzen, zumindest machten das einige Menschen. “Da wurde gerade ein Tisch frei.” meinte Matt und deutete auf den Tisch, von dem sich Personen entfernten. “Dann aber schnell.” Tai packte Matt an einem Hemdärmel und zog den Blonden hinter sich her. Aus dem Augenwinkel konnte er sehen, dass auch andere auf den Tisch zuhielten. Er lief noch schneller. Das Gezetere von Matt, den er mit sich zog, überhörte er einfach. Sie kamen gerade noch rechtzeitig an. Tai schnappte sich einen der niedrigen Sessel und ließ sich darauf fallen. Das Geschimpfe der Verlierer überhörte er einfach. Mit einem zufriedenen breiten Grinsen sah er zu Matt. Sein Grinsen ging aber zurück, als er sah, dass der Blonde auf sein Handy starrte. “Alter, kannst du es nicht mal einen Abend ohne Sora aushalten?” Matt sah auf, in seinem Gesicht stand ein schlechtes Gewissen. “Entschuldige bitte.” “Jetzt steck das Handy schon weg!” “Jaja, schon gut.” Matt schob sein Handy in seine Hosentasche und hob seine Hände, um Tai zu demonstrieren, dass das Handy weg war. “Gut, und jetzt was zum Trinken.” Der Braunhaarige griff nach der Getränkekarte und inspizierte diese. Nach einigen Minuten hatte er sich entschieden und reicht die Getränkekarte an Matt weiter. Auch dieser entschied sich und als die Kellnerin ein paar Minuten später bei ihnen stand, bestellten sie. Tai ließ seinen Blick über die Blondine wandern, die recht üppig ausgestattet war und mit einem tiefen Ausschnitt einen tiefen Einblick schenkte. Nachdem die Kellnerin zurück zur Bar gegangen war, nickte Tai anerkennend. “Die hatte doch mal was.” “Wie meinst du das?” Matt sah seinen besten Freund fragend an. Dieser erwiderte den Blick mit hochgezogenen Augenbrauen. “Ishida? Das war doch nicht zu übersehen. Du bist doch ein Mann. Du solltest die Vorzüge einer Frau sehen, auch wenn du schon jahrelang in einer Beziehung bist.” Matt verdrehte seine Augen. “Ich habe halt Geschmack und Ansprüche.” Tais Augenbrauen hoben sich noch höher. “Willst du damit sagen, dass ich das nicht habe?” In dem Moment kam die Kellnerin auch wieder und stellte die Cocktails vor den beiden jungen Männern ab. Dabei beugte sie sich tiefer vor, als notwendig gewesen wäre und schenkte beiden ein kokettes Lächeln, das von Matt ignoriert und von Tai erwidert wurde. Als sie wieder weg war, griffen beide nach ihren Gläsern und hoben diese hoch, um miteinander anzustoßen. “Auf unseren Männerabend. Und meinen besten Freund, der sich endlich mal von zu Hause losreißen konnte!” Tai stieß mit Matt an und nahm sofort einen großen Schluck. Dabei entging ihm das schlechte Gewissen, das Matt einen Moment eindeutig ins Gesicht geschrieben stand, ehe er sich wieder unter Kontrolle hatte und ebenfalls einen tiefen Schluck nahm. “Oha, viel Alkohol.” brachte der Blonde erstaunt hervor. “Ja, sehr viel Alkohol. Genauso, wie es sein sollte.” Tai trank erneut einen Schluck. “So, und jetzt zu vorher zurück. Du meinst also, dass ich keinen Geschmack und keine Ansprüche habe?” Matt verdrehte seine Augen. Tai reagierte darauf nicht, er kannte seinen besten Freund lange genug, um zu wissen, dass dieser nicht wirklich von ihm genervt war. “Zumindest was diese Kellnerin angeht. Bisher hatte ich immer im Kopf, dass du einen sehr guten, wenn auch etwas eigenartigen Geschmack hast.” erwiderte der Blonde. “Was genau meinst du?” Tai sah ihn mit zusammen gekniffenen Augen an und nahm nochmals einen langen Schluck. Wenn das so weiter ging, brauchte er bald einen neuen Cocktail. “Ich meine, dass die Letzte, auf die du standest, eigentlich ein ganz guter Fang wäre.” Tais Gesichtsausdruck verfinsterte sich. “Lass mich ja mit der in Ruhe, das hat sich erledigt!” Matt lehnte sich nach hinten und legte einen Arm auf der Rückenlehne ab, während er ebenfalls einen Schluck nahm. “Das meinst du.” “Ja genau, meine ich. Und da ich in dem Fall ja am Meisten zu sagen habe, sage ich, dass sich das mit der Tussi erledigt hat.” Tai hob seiner Hand und winkte der Kellnerin. “Brauchst du auch noch etwas?” Matt schüttelte seinen Kopf und hob sein noch halbvolles Glas hoch. Nachdem Tai seine Bestellung geordert hatte, wendete er sich wieder dem Blonden zu. “Und was genau meintest du mit eigenartigem Geschmack?” Matt hob die Schultern. “Hey, du stehst, Verzeihung, standest auf Mimi. Und die ist eine kleine Prinzessin und kann mehr als zickig werden, wenn ihr etwas nicht passt. Und dass sie austeilen kann, haben wir ja vor vier Wochen am See erlebt. Hast du die Narben noch? Also daher kannst du nicht abstreiten, dass es so ist.” Tai, der gerade seinen zweiten Cocktail aus den Händen der Kellnerin nahm, sah seinen besten Freund böse an, ohne die Kellnerin zu beachten. “Rede nicht so von Mimi!” “Hey, ich dachte du bist böse mit ihr. Und ich stehe auf deiner Seite.” Matt hob seine Hände mit den Handflächen zu Tai, um diesen zu besänftigen. “Das gibt dir noch lange nicht das Recht, so über sie herzuziehen.” Matt lehnte sich wieder zurück und behielt den Braunhaarigen genau im Auge. “Sie scheint dir immer noch viel zu bedeuten.” stellte er nachdenklich fest. “Was erwartest du von mir? Ich bin schon so lange in sie verknallt gewesen, was meinst du, wie schnell das weg geht? Gefühle ändern sich nun mal nicht so schnell.” stellte Tai missmutig fest und trank seinen Cocktail fast zur Hälfte leer. “Du scheinst sie zur Zeit aber nicht besonders zu mögen.” “Tue ich auch nicht. Sie gibt mir einfach einen Korb und besitzt dann noch die Unverfrorenheit, einfach wie bisher weiter machen zu wollen. Was denkt die eigentlich? Sie ist einfach die Prinzessin, die sie damals in der Digiwelt schon war.” Tai kippte seinen restlichen Cocktail hinunter und orderte mit Handzeichen zwei Tequilla, die kurz darauf gebracht wurden. Matt sah diese mit großen Augen an. “Ich wollte heute eigentlich nicht soviel trinken.” “Jetzt stell dich nicht so an Alter! Wir haben Männerabend und sind extra mit der Bahn gefahren, dass wir trinken können. Also trink.” Er hob seinen Tequilla hoch und hielt ihn Matt entgegen. Der seufzte einen Moment auf, griff aber schlussendlich nach dem kleinen Glas und hob es ebenfalls hoch. “Na dann.” “Auf die richtigen Entscheidungen.” rief Tai und die beiden jungen Männer stießen an, hoben die Gläser und kippten den Tequilla hinunter. Nach einigen Tequillas fiel Tais Blick auf die Tanzfläche und auf eine junge braunhaarige Frau, die Mimi ähnlich sah. Wie hypnotisiert beobachtete er ihre sinnlichen Bewegungen. Sie sah Mimi wirklich sehr ähnlich. Die langen, gewellten braunen Haare, die sehr weibliche Figur. Genervt wand er seinen Blick ab und griff nach dem Glas, das vor ihm stand. Er wollte sich eigentlich von Mimi ablenken, deshalb war er heute Abend mit Matt hier. Also musste er aufhören, die Braunhaarige überall zu sehen. Erneut wanderte sein Blick zurück zu der jungen Frau auf der Tanzfläche. Als Tai sein Glas mit einem Krachen auf den Tisch stellte, schreckte Matt auf. Er hatte gerade unauffällig versucht, auf sein Handy zu sehen und herauszufinden, ob Sora ihm schon geschrieben hatte. Der Blonde richtete seinen Blick auf seinen besten Freund. Dieser starrte fassungslos zur Tanzfläche. Als Matt dessen Blick folgte, seufzte er auf. Dort war nicht nur eine junge braunhaarige Frau zu erkennen, sondern auch ein ihm sehr bekannter Rotschopf. Während Tai immer noch fassungslos in die Richtung der beiden jungen Frauen starrte, zog Matt sein Handy wieder hervor und klingelte Sora an. Tai bekam davon nichts mit. Auf der Tanzfläche zog Sora ihr Handy hervor und sah darauf, ehe sich ihr Blick hob und sie in seine Richtung sah. Er konnte auch aus der Entfernung erkennen, wie sie sich auf die Lippen biss, bevor sie Mimis Unterarm packte und die Braunhaarige mit sich zog. Tai sah ungläubig zu, wie Sora und Mimi auf sie zukamen. Als sie vor ihm standen, lächelte Sora sie schief an. “Hallo, das ist ja ein Zufall. Was macht ihr denn hier?” fragte sie. “Spar dir das Sora!” knurrte Tai sie an. “Dir war mit ziemlicher Sicherheit klar, dass wir hier sind. Immerhin hat Matt dir ständig geschrieben!” Der Rothaarigen stand das schlechte Gewissen ins Gesicht geschrieben, als sie bei Tais Tonfall zurückzuckte und ihren Freund hilfesuchend ansah. Auch Tais Blick wanderte zu dem Blonden. “Und was hast du Verräter dazu zu sagen?” “Tai…” “Ach lass es einfach Ishida. Du weißt genau, dass ich meinen Kopf freibekommen wollte. Und du weißt, wie froh ich war, dass einfach nur wir beide mal etwas miteinander machen.” “Was hast du eigentlich für Probleme Yagami?” mischte Mimi sich ein und sah den Braunhaarigen aus zusammengekniffenen Augen an. “Du bist mein Problem, Tachikawa!” fuhr dieser sie an. “Ich bin dein Problem? Du bist dein eigenes Problem! Nein, du bist unser aller Problem. Nur weil du der große Anführer bist, hast du noch lange nicht das Recht, das an allen anderen auszulassen.” “Ach halt deine Klappe Tachikawa!” “Leck mich doch! Ich bin hier zum Spaß haben und das werde ich mir von dir sicher nicht versauen lassen!” Die Braunhaarige drehte sich um und ging zur Tanzfläche zurück. Sora sah ihr hinterher, richtete ihren Blick dann schuldbewusst auf den Braunhaarigen. “Tai…” “Spar es dir Sora!” Tai kippte sein Glas voll hinunter, stand auf, schob Sora unsanft zur Seite und ging zu der Kellnerin mit dem tiefen Ausschnitt, die sich erfreut zu dem Braunhaarigen umdrehte. “Das war wohl nichts.” murmelte Sora und sah ihm hinterher. “Das habe ich dir von Anfang an gesagt Schatz.” Matt blickte zu seiner Freundin, die ihn nun mit hochgezogenen Augenbrauen ansah. “Ich erinnere mich daran, dass du bei meinem Vorschlag gesagt hast: `Es ist eine gute Idee, die Beiden mal zusammen zu bringen, dass sie miteinander reden können´. Erinnerst du dich zufälligerweise auch noch daran?” Der Blonde seufzte auf. “Ja, ich meinte nur, dass es nicht soviel Sinn macht, das an Tais Männerabend zu machen.” “Aber du warst dafür, das irgendwo und nicht bei jemanden von uns Zuhause zu machen.” “Egal was wer von uns gesagt hat, es ist jetzt schief gegangen. Also bringt es nichts, uns gegenseitig die Schuld zuzuschieben.” “Aber ich schiebe dir doch gar nicht die Schuld zu.” rief Sora. Doch noch bevor sie den Satz richtig zu Ende bringen konnte, zog Matt sie zu sich und drückte seine Lippen auf ihre. “Lass es. Schauen wir lieber nach den beiden Streithähnen.” murmelte er, als er sich von Sora gelöst hatte und seine Stirn an ihre legte. Die Rothaarige nickte. “Gute Idee. Aber vorher noch…” Und nun war sie es, die ihre Lippen auf seine drückte. Während das Pärchen mit sich selbst beschäftigt war, stand Tai an der Bar und unterhielt sich mit der Kellnerin. Dabei wanderte sein Blick immer wieder zur Tanzfläche zu Mimi. Die Braunhaarige war in ihrem Element. Er wusste, wie sehr sie es liebte, sich in die Musik hineinzufühlen. Sie konnte nicht nur singen, sondern wusste auch sich zur Musik zu bewegen. Wie hypnotisiert folgten Tais Augen ihren Bewegungen. Sie hatte die Augen geschlossen und tauchte völlig in die Musik ein. Als ein junger Mann sie antanzte, zog Tai seine Augenbrauen missmutig an. Als Mimi sich dann an den Mann schmiegte und eng und anzüglich mit diesem tanzte, stand der Braunhaarige ruckartig auf. “Entschuldige.” unterbrach er die Kellnerin, die irgendetwas erzählte. Was, hatte er nicht so mitbekommen, da er in Gedanken immer bei Mimi war. Der Braunhaarige ging auf die Tanzfläche und hielt dabei auf ein ganz bestimmtes Paar zu. Als er bei diesem angekommen war, packte er den jungen Mann am Arm und sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. “Verschwinde!” knurrte er. Der Schwarzhaarige sah ihn an, einen Moment lang versucht, etwas dagegen zu sagen, entschied sich bei Tais Blick aber, besser zu tun, was der Braunhaarige wollte. Kaum war er weg, griff Tai nach Mimis Arm, den die Braunhaarige prompt aus seinem Griff riss. “Was soll das Taichi?” fauchte sie den jungen Mann an. “Was das soll? Hast du immer Trockensex auf der Tanzfläche? Und das mit wildfremden Typen?” “Trockensex? Hast du sie noch alle? Wir haben ganz normal miteinander getanzt!” Die Beiden standen sich gegenüber und man konnte regelrecht sehen, wie bei der Spannung zwischen ihnen, Blitze hin und her zuckten. “Lass mich einfach in Ruhe Yagami und nerv jemand anderen!” Mimi drehte sich um und wollte weitertanzen, als Tai sie erneut am Arm packte. “Lass mich jetzt einfach in Ruhe und geh zu deiner neuen Freundin! Die wartet sowieso schon auf dich!” Mimi blitzte Tai an, der sie fragend ansah. “Freundin?” “Ja, Miss Mir-fallen-gleich-die-Brüste-aus-dem-Oberteil. Die scheint auf dich zu warten!” Mimi zog immer noch an ihrem Arm, den Tai nicht los ließ. “Die ist nicht meine Freundin.” “Sah aber anders aus, als du ihr fast in den Ausschnitt gekrochen bist.” “Was soll das denn heißen? Ich habe ihr weniger in den Ausschnitt gestarrt, als du tatsächlich Trockensex hier hattest!” “Yagami!” fauchte Mimi und zerrte noch stärker an ihrem Arm. “Tachikawa!” fauchte Tai zurück. Als er aufsah, merkte er, dass sie von mehreren Personen um sie herum angestarrt wurden. Böse sah er zurück, bevor er die Braunhaarige mit sich mit von der Tanzfläche herunter zerrte. Er hielt auf die Türe der Bar zu und zog sie mit sich hinaus. “Lass mich Tai!” rief sie jetzt und versuchte weiterhin, sich aus seinem Griff zu befreien. Allerdings war der Braunhaarige stärker als sie. Also ließ sie sich schlussendlich von ihm mitziehen. Kaum waren sie im Freien angelangt, ließ Tai sie los und stieß sie leicht von sich. “Was hast du eigentlich für Probleme?” schrie Mimi nun laut. “Hast du mir nicht zugehört? Du bist mein Problem Mimi!” schrie Tai zurück. “Ich bin dein Problem? Du bist das Problem und das so was von! Ich wollte dir nur helfen?” “Helfen? Von wegen!” “Ich bin nicht diejenige, die nur weil sie zu blöd zum Englisch sprechen ist, auf andere Leute sauer ist!” “Das denkst du?” “So ist es ja schließlich auch! Aber der große Anführer darf sich nunmal alles erlauben!” “Ach halt doch die Klappe Tachikawa!” “Halt du deine Klappe! Du bist nicht mehr unser Anführer! Und wir sind hier auch nicht in der Digiwelt! Dementsprechend hast du hier gar nichts zu sagen!” “Ich habe gesagt halte die Klappe!” knurrte Tai und musterte die Braunhaarige aus zusammengekniffenen Augen, die mit vor Zorn roten Wangen und zu Fäusten geballten Händen vor ihm stand und ihn aus ebenfalls zusammengekniffenen Augen anfunkelte. “Du hast mir nicht den Mund zu verbieten!” In dem Moment platzte Tai der Kragen. Er griff nach Mimi, zog sie an sich und drückte unsanft seine Lippen auf ihre. Die Braunhaarige wehrte sich erst einen Moment lang, dann wurde sie ganz weich in Tais Armen und öffnete ihre Lippen, so dass Tai mit seiner Zunge in ihren Mund eindringen konnte. Nach einigen Minuten löste sich der Braunhaarige von ihr und lehnte seine Stirn an ihre. “Wenigstens warst du jetzt mal ein paar Minuten ruhig. Das muss ich mir merken.” Mimi stieß den jungen Mann von sich. “Was soll das denn jetzt? Du kannst mich nicht anschreien und dann einfach küssen! Wenn du mal wieder zum Zug kommen magst, dann schnapp dir deine Kellnerin und mach die klar. Aber lass mich in Ruhe!” “Ich muss nicht zum Zug kommen.” knurrte Tai und sah die Braunhaarige an, die ihn wieder wütend anfunkelte. “Ach so? Warum küsst du mich dann? Immerhin bin ich ja dein Problem!” Tränen begannen über Mimis Gesicht zu laufen und Tais Herz begann zu stechen. “Du bist mein Problem, weil ich in dich verliebt bin Mimi!” platzte es aus ihm heraus. Daraufhin starrte Mimi ihn mit großen, weitaufgerissenen Augen an. “Tai…” “Nein Mimi, vergiss einfach, dass ich das gesagt habe! Ich weiß, dass du das anders siehst, denn sonst hättest du mir keinen Korb gegeben.” Der Braunhaarige drehte sich herum und ging auf den Eingang der Bar zurück. “Tai!” rief Mimi mit tränenerstickter Stimme hinter ihm. Er hob nur seine Hand. Was hatte ihn geritten, dass er das jetzt laut sagen musste? Es reichte doch, wenn Matt Bescheid wusste, wie es in ihm aussah. Aber Mimi musste das wirklich nicht wissen. Nun gut, jetzt war es zu spät. In der Bar angekommen ging er zu dem Tisch, an dem Sora und Matt noch saßen. Tai griff nach seiner Jacke, die er vorher auf den Sessel geworfen hatte. “Was ist los?” fragte Matt erstaunt. “Ich geh nach Hause. Hab keinen Bock mehr.” erwiderte der Braunhaarige. “Und wo ist Mimi?” fragte Sora erstaunt nach. “Die ist draußen. Und weint.” Sein Herz zog sich bei seinen eigenen Worten zusammen, aber das war nichts gegen den Schmerz, den Mimi ihm mit ihrer Zurückweisung angetan hatte. “Sie weint? Was hast du ihr getan?” “Was ich ihr getan habe? Nichts!” Während Sora aufsprang und sich durch die Leute hindurch schlängelte, um zum Ausgang zu kommen, wand sich Matt an seinen besten Freund. “Was ist zwischen euch vorgefallen?” Tai sah ihn mit einem undefinierbaren Blick an. “Sie weiß Bescheid. Und das wollte ich eigentlich nicht. Also, schönen Abend euch noch. Wir schreiben uns morgen.” Tai drehte sich herum, ohne auf das zu achten, was Matt hinter ihm herrief. An der Bar angelangt, ging er auf die Kellnerin zu. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie viel zu stark geschminkt war. Mimi war immer viel natürlicher geschminkt, aber sie war auch von Natur aus viel hübscher. Schon wieder Mimi. Innerlich gab Tai sich einen Tritt. Er wollte nicht mehr an die Braunhaarige denken und an die Tränen, die seinetwegen geflossen waren. “Ich möchte zahlen.” richtete er an die Kellnerin. “Klar.” Als sie Tai das Rückgeld gab, lächelte sie ihn wieder kokett an. “Magst du auch meine Handynummer? Wir könnten ja mal zusammen ausgehen.” Tai sah sie einen Moment verwirrt an. Mit ihr ausgehen? Erst schüttelte er seinen Kopf. Dann kam ihm die Braunhaarige wieder in dem Sinn, die er draußen weinend stehen gelassen hatte. Sie wollte ihn nicht! Also könnte er sich mit anderen Frauen verabreden, da sprach nichts dagegen. “Sehr gerne.” antwortete er daraufhin, was mit einem strahlenden Lächeln der Blondine belohnt wurde. Sie griff nach einem Bierdeckel und einem Stift. “Hier.” Sie hielt ihn Tai entgegen, der ihn grinsend entgegennahm. “Ich rufe dich an.” meinte der Braunhaarige, drehte sich um und verließ die Bar. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)