The Game von otakukid (Wenn ein Spiel zur Realität wird) ================================================================================ Kapitel 4: Normale Menschen --------------------------- Mitten in der Nacht wachte Sakura auf. Ihr Herz raste wie verrückt und ihr Hals schien vertrocknet. Panisch suchte sie Sasuke und erst als sie diesen fand, atmete sie erleichtert aus. „Hey!“, wisperte er, „Wie geht es dir?“ „Besser als heute Mittag, danke.“ „Versuche noch ein bisschen zu Schlafen. Du musst deinen Schlafmangel ausgleichen.“ „Kann ich nicht.“ „Warum?“, fragte er verwirrt, „Hast du einen Alptraum gehabt?“ Sie schüttelte ihren Kopf. „Zum Glück nicht, aber ich bin es nicht gewohnt draußen zu schlafen.“ Sasuke nickte verstehend. Früher schlief er nur draußen, doch dies war eine ganz andere Generation und Sakura war ein Mädchen. „Soll ich dir was vorsingen?“ Ungläubig wurde er angeschaut. „Wie alt bin ich? -5? Nein aber.. könnten wir vielleicht zusammen etwas singen?“, fragte sie kleinlaut. „Klar und was willst du singen?“ „Ich weiß nicht.“ Unschlüssig starrte sie ins Feuer. „Ich weiß das du mit Temarie auf unser Konzert wolltest.“, sagte Sasuke plötzlich. „Ich weiß. Ist das schlimm?“ Er schüttelte den Kopf. „Ich frage mich halt, warum du nicht wie ein Fangirl reagierst. Von Temarie hab ich gehört, dass du eines unserer größten Fans bist.“ Sakura faltete ihre Hände zusammen und stütze ihr Kinn darauf ab. Ernst sah sie ihm in die Augen. „Hör zu! Du und die anderen seid ganz normale Menschen. Warum sollte ich euch anders behandeln? Etwa nur weil ihr berühmt seid?“ Sie schüttelte ihren Kopf. „Selbst wenn ihr die Könige der Welt währt, würde ich euch wie jeden anderen behandeln.“ „Du verhältst dich ganz schön erwachsen für ein siebzehn jähriges Mädchen.“ Sakura lachte tonlos auf. „Das bekomme ich von vielen Leuten zu hören. Tut mir leid, dass ich dich nicht nur als Sexobjekt ansehe, wie 99, 999% der weiblichen Bevölkerung. Tut mir leid, dass ich dich und die anderen als Menschen ansehe. Und tut mir leid, dass ich so bin wie ich bin.“ „Und was bist du?“, fragte er. „Ich bin ein Mädchen mit einer kaputten Seele. Ein Mädchen, die andere einen scheißdreck angeht. Ein Mädchen, dass kaum Freunde hat und angreifbar ist. Ein Mädchen, dass geistlich Uralt ist und sich selbst verletzt. Ein Mädchen, dass alles in sich hineinfrisst und es niemanden auffällt. Ein Mädchen, dass sich verstellt und das niemand kennenlernen will.“ Betrübt schaute sie ins Feuer. Es war die harte Wahrheit. „Sag so etwas nicht. Ich will dich kennen lernen.“ „Das ist doch nicht dein Ernst?! Du willst einen seelischen Krüppel kennenlernen? Verarsch mich nicht Sasuke.“ „Wie kommst du darauf, dass ich dich verarsche?“ „Weil es unglaubwürdig ist okay?“, rief sie, „Weil ich anders bin will mich niemand kennenlernen.“ Sie schüttelte ihren Kopf. „Warum erzähle ich dir das alles? Wir kennen uns kaum.“ „Ganz einfach,weil ich der erste bin, der dich so kennenlernen will wie du bist.“ „Weißt du überhaupt was du da sagst?“, wisperte sie gedankenverloren. „Tut mir leid, ich muss kurz weg.“, sagte Sakura, ehe sie aufsprang und fluchtartig das Lager verließ. Sie wusste selbst, dass ihre Reaktion kindlich und völlig überholt waren, doch es fiel ihr nichts anderes ein. „Warum?“, schluchzte sie, „Warum muss er mir solche Hoffnungen machen? Warum?“ Leise Schritte waren hinter ihr zu hören. „Hey.“ Ihre Schultern spannten sich an, als sie Sasukes tiefe Stimme hinter sich hörte. „Was willst du hier?“ „Was denn wohl? Ich sehe nach, wie es dir geht.“ „Geht schon.“, schniefte sie leise. „Sehe ich.“, gab er trocken zurück. Mit verschränkten Armen lehnte er sich gegen einen Baum und sah Sakura an. Sie tat ihm schon leid. Vorsichtig legte er eine Hand auf ihre bebende Schulter, die sich sofort verspannte. „Warum sagst du nicht einfach was los ist? Es ist nicht gut, alles in sich hineinzufressen.“ „Das weiß ich selber.“, schluchzte sie, „Aber ich will niemanden zur last fallen.“ Sasuke umfasste ihre Schultern, ehe er sie vorsichtig umarmte. „Lass uns zurück gehen, Sakura. Tut mir leid, dass ich mit diesem Thema angefangen habe.“ Sakura schüttelte ihren Kopf. „Dir muss es nicht leid tun. Ich habe nur etwas überreagiert.“ Einen Arm um ihre Schulter geschlungen, gingen beide zurück an das Lager. „Eigentlich ist es mir total peinlich.“, gestand sie. Sasuke lachte. „Das muss dir nicht peinlich sein. Manchmal hat man halt so etwas.“ „Aber trotzdem. Mich hat noch keiner so gesehen.“ „Ach, zu mir aber sagen, dass ich mich nicht wie ein Held aufspielen soll.“ Leise lachte sie und schlug im spielerisch auf seinen Arm, der nachwievor über ihrer Schulter lag. „Das ist nicht witzig. Ich bin nun mal eine schwierige Person.“ Mit ihrem Handrücken wischte sie sich die letzten Tränen aus dem Gesicht. „Kann ich dich was fragen Sasuke?“ „Klar, schieß los.“ „Warum bist du überhaupt mit Karin verheiratet, wenn du sie nicht liebst?“ Er seufzte. „Es ist ein wenig kompliziert.“, gestand er und kratzte sich leicht am Hinterkopf. „Weil Kakashi nur noch als Manager von uns Arbeiten möchte, fehlt uns ein Drummer und Karin hilft uns manchmal aus auf Konzerten. Außerdem wird der Kompletten Firma eine Menge Geld abgezogen.“ „Und wie viel ist das?“, fragte Sakura neugierig. „Mein Vater hatte es damals auf rund 3 Millionen Yen angesetzt, wenn wir uns scheiden lassen. Er meinte, es würde alles von meiner Firma abgezogen werden.“ Ihr Gesicht verhärtete sich. „Wenn ich deinen Vater jemals sehen sollte..“, sie knackte mit ihren Fingern und Sasuke musste leicht grinsen. „Und wie wollt ihr das mit dem Drummer machen?“ „Wir werden uns einen neuen suchen müssen.“ Sie würde sich ja gerne darum bewerben, hatte aber angst davor, ihn zu fragen. „Was ist los?“, fragte er, während Sakura nur ihren Kopf schüttelte. „Ich hatte eine ziemlich dumme Idee.“ „Und die wäre?“ Wieder schüttelte sie ihren Kopf. „Vergiss es. Das ist viel zu peinlich.“ „Wolltest du dich etwa selbst anbieten oder was?“ Sie zog es vor zu schweigen, anstatt ihm eine Antwort zu geben. „Na ich weiß nicht.“, gab er zweifelnd zu, „Kannst du überhaupt spielen?“ Smaragdgrüne Augen durchbohrten ihn. „Nein ich tu nur so Sasuke. Erstens war die Idee sowieso blödsinnig. Guck dir mal den Altersunterschied an. Ihr könntet alle meine Väter sein, bis auf Deidara. Zweitens, kann ich keine Noten lesen und das ist mein Tod.“ „Mit den Noten könnte es wirklich etwas problematisch werden und der Altersunterschied ist allen sowieso egal. Die benehmen sich alle wie kleine Kinder, da bist selbst du Erwachsener.“ Leicht schnaubte Sakura lächelnd. „Und wie spielst du dann, wenn du keine Noten lesen kannst?“ „Ich weiß in etwa, wo welcher Ton liegt und dann spiele ich die Melodie einfach so lange nach, bis ich sie kann.“ „Und wie machst du das bei deinen eigenen Liedern?“ „Die nehme ich mit einem speziellen Programm auf meinem Laptop auf. Das hatte Temarie mir zu Weihnachten geschenkt.“ Sakura musste lächeln. „Temarie ist deine beste Freundin oder?“ Sie nickte. „Würdest du bitte meine Schulter loslassen und mich hinsetzen lassen?“ Stockend schaute er ihr ins Gesicht. Die beide standen tatsächlich noch und sein Arm lag immer noch im ihre Schulter. Mit einem „Tut mir leid.“, entließ er sie und beide setzen sich nebeneinander ans Feuer. „Wie lange werden wir laufen?“ Nachdenklich holte Sasuke die Karte heraus. „Wenn wir den ganzen Tag laufen, schnell und ohne Vorkommnisse, dann verkürzt das unseren Weg um mindestens eine Woche.“ Angestrengt schaute sie in den Himmel. „Den ganzen Tag also?“ „Wenn wir das jeden Tag machen und nur Nachts für ein paar Stunden Pause machen.“ „Okay tun wir es.“ Überrascht schaute er sie an. „Ich möchte wieder in einem richtigen Bett schlafen, außerdem kann ich dir dann zeigen, wie gut ich spielen kann. Wenn ich jetzt eine ganz große Klappe habe, kann ich sogar sagen, dass ich teilweise besser als Kakashi und Itachi spiele.“ „Als ob du das kannst.“ Sakura grinste. „Du wirst es sehen.“ „Dass will ich sehen. Wenn wir das hier überstanden haben, wirst du definitiv gegen die beiden antreten.“ „Was spielst du überhaupt alles?“, fragte er. „Lass mich mal nachdenken. Ich spiele Gitarre, E-Gitarre, Bass, Klavier, Geige und Schlagzeug.“ „Das ist eine Menge. Ich spiele nur Gitarre, E-Gitarre und Klavier.“ „Du nennst drei Instrumente wenig? Wenigstens kannst du Noten lesen.“ „Ich bringe es dir mal bei.“ „Viel Spaß dabei.“, gähnte sie, „Ich missbrauche deinen Oberarm mal als Kissen.“ „Mach das.“ Während Sakura einschlief, starrte Sasuke gedankenverloren ins Feuer. Es war viel in den letzten Tagen passiert. Leicht neigte er seinen Kopf, sodass er Sakura beobachten konnte. Viele Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Wie würde es hiernach weiter gehen? Würden sich ihre Wege trennen? Würden sie es überhaupt schaffen? Warum waren beide in dieser Welt und was hatte Sakura mit der ganzen Sache zu tun? Seufzend schloss er seine Augen. Er musste es einfach wissen. Das am nächsten Tag die nächste Überraschung auf die beiden wartete, ahnten beide nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)