Wahre Liebe von steffinudel ================================================================================ Kapitel 31: Kapitel 31 ---------------------- Kapitel 31 Nach Weihnachten fuhren sie nach Avonlea. Dort würden sie Sylvester und Neujahr feiern. Das kleine Dorf war eingehüllt in Schnee und Eis und Anne genoss die Fahrt von der Bahnstation bis nach Avonlea. Dick eingehüllt saßen sie im Schlitten, mit dem Fred Wright sie abgeholt hatte und lauschten dem Schnauben des Pferdes. „Ist es nicht wunderschön hier“, seufzte Anne und Gilbert legte lachend den Arm um sie. Herzlichste wurden die beiden von den Blythe und Diana begrüßt. Sie war nicht mit zur Bahnstation gefahren, sondern hatte hier bei den Blythe auf die beiden gewartet. Diana war schwanger und hatte bereits einen dicken, runden Bauch. Anne umarmte ihre Freundin und lachte, als der dicke Bauch ein wenig im Weg war. Gemeinsam setzten sich alle ins Wohnzimmer und tauschten Neuigkeiten aus. Am nächsten Tag schien die Sonne und der Schnee glitzerte dadurch. Es war zwar eisig kalt, aber die Luft war klar und rein. Nachmittags gingen Anne, Gilbert, Sarah, Fred und Diana zum Schlittschuhlaufen. Der See war zugefroren und sie hatten einen Heidenspaß. Wegen ihrer Schwangerschaft blieb Diana allerdings lieber am Ufer stehen und beobachtete das lustige Treiben der anderen. Nach einer Weile wurde es ihr jedoch kalt und sie wollte lieber nach Hause gehen. Sarah hatte bereits ebenfalls schon eine ganz rote Nase. Anne gefiel es jedoch so gut, dass sie sich gar nicht losreißen konnte. Schließlich beschlossen Anne und Gilbert noch ein Weilchen zu bleiben, während die anderen sich auf den Heimweg machen. Hand in Hand liefen sie noch einige Runden über das Eis. „Lass uns noch ein bisschen spazieren gehen“, bettelte Anne, als sie sich die Kufen abgeschnallt hatten. „Es ist so schön hier.“ Gilbert nickte und nahm ihre Hand. Langsam ging die Sonne schon unter, als die beiden durch den Schnee stapften. Ohne es zu merken, waren sie in Richtung Green Gables geschlendert. Plötzlich sahen sie das Haus mit den Grünen Giebeln, die jetzt allerdings vom weißen Schnee verdeckt waren. Anne blieb stehen und blinzelte. „Es ist immer noch so schön, wie ich es in Erinnerung habe.“ Still starrten die beiden zu dem Haus hinüber. Kein Mucks war zu hören. Kein Rauch stieg aus dem Kamin auf, kein Licht brannte in den leeren Fenstern. „Irgendwie stimmte es mich traurig, Green Gables so verlassen zu sehen. Warum wohnt hier eigentlich keiner? Ein so hübsches Haus leer stehen zu lassen, ist eine Schande, “ murmelte Anne. Gilbert legte den Arm um ihre Taille. „Ich weiß nicht, Anne. Ich glaube Mr. Sadler hat es gekauft, aber vor allen Dingen war er an den Weiden und den Äckern interessiert, die zu Green Gables gehören. Er hat ja bereits ein großes Haus.“ Anne nickte nur stumm. Plötzlich durchfuhr Gilbert ein Geistesblitz. „Ja, genau, dass war es. Warum bin ich nicht schon früher auf die Idee gekommen?“ fragte er sich in Gedanken.“ Sein Plan war endlich perfekt, er wusste genau, was er tun würde. Es küsste Annes Stirn und grinste. „Was meinst du, Dad?“ fragte Gilbert, als er mit seinem Vater am nächsten Tag im Wohnzimmer saß. Mr. Blythe stopfte gerade seine Pfeife und nickte zustimmend. „Die Idee gefällt mir von deiner Mutter ganz zu schweigen. Wenn sie das hört, wird sie total aus dem Häuschen sein.“ „Aber bitte erzähl ihr noch nichts, Dad. Ich weiß nicht, ob Mom, nicht versehentlich Anne etwas verraten würde. Vor allen Dingen, will ich erst alles sicher arrangiert haben. Es ist ja noch einiges zu regeln.“ „Nein, ich verrate ihr noch kein Wort, ehrlich. Ich werde erst damit herausrücken, wenn ihr schon wieder in Halifax seid. Einverstanden?“ Fragte Mr. Blythe grinsend. „Gut. Könntest du vielleicht auch schon mal mit Mr. Sadler reden. Du kennst ihn doch recht gut und….“ Gilbert verstummte plötzlich, denn Anne kam gerade ins Zimmer. „Na, da kommt ja meine Lieblingsschwiegertochter“, lenkte Mr. Blythe rasch ab, bevor Anne merkte, dass sie ihr etwas verheimlichten. „Ich bin doch deine einzige Schwiegertochter, Dad.“ Lachte Anne und setzte sich neben Gilbert auf das Sofa. Sie sah die beiden an und fragte plötzlich: „Habt ihr irgendwelche Geheimnise? Man könnte meinen, dass ich euch gerade bei etwas unterbrochen habe.“ „Es könnte keine schönere Unterbrechung geben“, antwortete Gilbert und küsste ihre Wange. Fragend sah Anne ihn an, jetzt hatte sie nur noch vielmehr das Gefühl, dass hier etwas verheimlicht wurde. Doch Mr. Blythe umging die Situation geschickte. „Geht ihr beide eigentlich auf den Neujahrsball in Carmody? Es ist das Ereignis des Jahres in Avonlea. Wie ich gehört habe, haben die Pye`s dieses Jahr das Fest mitausgestattet. Bestimmt bilden sie sich wieder eine ganze Menge darauf ein.“ Dankbar für die Ablenkung, setzte Gilbert an dem Punkt mit an. Sie plauderten weiter über die Pye`s und den Ball, so dass Anne nicht mehr daran dachte, weiter zu fragen. Der Neujahrsball war ein voller Erfolg und obwohl Josie Pye, Anne dauernd irgendwelche giftigen Blicke zuwarf, genoss Anne das Fest unheimlich. Sie liebte Avonlea und das ganze Völkchen hier. Umso schmerzlicher war schließlich die Abreise. Sie hatte inzwischen viele Freunde hier und in Halifax war so gut wie niemand da. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)