Wahre Liebe von steffinudel ================================================================================ Kapitel 22: Kapitel 22 ---------------------- Kapitel 22 Die Planungen für die Hochzeit waren im vollen Gange. Anne blieb mit Diana in Briefkontakt und auch Mrs. Blythe schrieb immer wieder, um mit ihr über die Vorbereitungen zu sprechen. Anne mochte ihre künftige Schwiegermutter immer mehr, die jetzt ihre ganze liebenswürdige Art zum Vorschein kommen ließ. Alle die Vorbereitungen, der Unterricht im Waisenhaus und das Schreiben an ihren Geschichten nahmen Anne vollkommen ein. Trotzdem fand sie immer wieder genügend Zeit, sich mit Gilbert zu treffen. Die beiden waren glücklich und genossen jede Minute miteinander. Mrs. Powell hatte sie einmal zwei verliebte Turteltäubchen genannt. Manchmal konnte Anne es kaum erwarten, dass es Herbst wurde. Doch auf der anderen Seite schmerzte sie auch der Gedanke, ihre Schüler und Schülerinnen verlassen zu müssen. Vor allen Dingen die kleine Sarah würde sie schrecklich vermissen. Das kleine Mädchen, sprach inzwischen sehr viel mit ihr. Zwar war sie immer noch schüchtern und zurückhaltend gegenüber anderen, aber mit Anne und mit Gilbert sprach sie viel. Wie würde es sein, wenn Anne nicht mehr da war? Würde Sarah dann immer noch so viel reden? So bald die beiden verheiratet waren, würden sie in eine neue Wohnung in Halifax ziehen. Sie hatten bereits ihr neues Heim in einem hübschen Vorstadt Häuschen nahe dem Hafen gefunden. Anne freute sich bereits sehr darauf und in Gedanken hatte sie schon alles eingerichtet. Im Juli kündigten sich die Blythe`s für einen Besuch in Halifax an. Anne freute sich schon darauf, ihre Schwiegereltern wiederzusehen. An einem sonnig, heißen Tag fuhr Gilbert mit ihnen nach Hopetown, um Anne abzuholen. Sie begrüßte sie am Tor vor dem Waisenhaus. Mr. und Mrs. Blythe schlossen Anne in ihre Arme. „Wie geht es dir, Anne? Du siehst gut aus, “ lachte Mary und betrachtet ihre Schwiegertochter. „Ich freue mich, euch zu sehen. Hattet ihr eine angenehme Reise?“ Fragte Anne. „Oh, ja, es ging ganz gut. Obwohl Halifax nicht mit Avonlea zu vergleichen ist. Alles ist so voll und eng dort. Ich weiß nicht, ob es mir dort gefallen würde.“ Antwortete Mrs. Blythe und lachte. „Avonlea ist ja auch keine Stadt, Ma.“ Lachte Gilbert. „Natürlich nicht, aber es ist auch viel schöner.“ Sagte Mary ernst. „Avonlea ist wirklich viel schöner, “ sagte Anne, „noch nie habe ich ein so hübsches und friedliches Fleckchen Erde gesehen, wie Avonlea. Man kann sehr stolz sein dort zu leben, “ verträumt blickte Anne zu Horizont. „Aber kommt, ich werde euch ein bisschen vom Waisenhaus zeigen.“ Riss sie sich selbst aus den Gedanken. Anne führte sie durch Haus, zeigte ihnen die Klassenzimmer, den Gemeinschaftraum und den Schlafsaal. Dann gingen sie hinunter in den Garten, in dem die Kinder spielten. „Anne wie hast du es geschafft, das sie im Garten spielen dürfen?“ Fragte Gilbert überrascht, als er sah, wie einige Kinder über das Gras rannten, während ein paar andere sich lachend unter einem der Bäume unterhielten. Anne grinste und sagte: „Ich hab es endlich geschafft, Miss Brook davon zu überzeugen, indem ich ihr versprach, das wir uns auch um den Garten kümmern. So können wir uns den Gärtner sparen. Die Kinder jedenfalls sind begeistert und die älteren von ihnen, sind mit Feuereifer dabei, ihn zu pflegen. Es macht ihnen richtig Spaß.“ Gilbert küsste sie rasch, als seine Eltern hinaus in den Garten liefen. „Du bist einfach großartig, Anne-Mädchen.“ Aufgeregt sahen die Kinder sich die unerwarteten Gäste an. Anne stellte sie ihnen vor und die Kinder begrüßten sie freundlich. Wie immer stand Sarah zunächst ein wenig schüchtern abseits. Doch Anne ging direkt auf sie zu und nahm sie bei der Hand. „Das ist Sarah“, stellte sie die Kleine vor. Es dauerte nicht lange und schon plauderte Sarah mit Mrs. Blythe. Mary Blythe liebte Kinder über alles und mit ihrer freundlichen Art schaffte sie es, Sarah für sich einzunehmen. In den folgenden zwei Tagen, verbrachte Mary Blythe viel Zeit mit der kleinen Sarah. Sie unternahm mit ihr Spaziergänge und las ihr Geschichten vor. Sie entdeckte wie aufgeweckt und intelligent Sarah war. Am Abend vor ihrer Abreise waren die Blythe zusammen mit Anne und Gilbert zum Essen ausgegangen. „Wir haben viel über Sarah nachgedacht“, begann Mary plötzlich das Gespräch. „Wir finden es so schade, dass so ein cleveres und liebenswürdiges Mädchen wie sie im Waisenhaus aufwachsen muss.“ „Sarah ist wirklich ein kleiner Goldschatz. Ich wünschte, sie würde eine Familie finden, die sie wirklich lieb hat. Aber es ist schwierig, für die Kinder ein Zuhause zu finden. Der Gedanke, dass ich bald nicht mehr für sie da bin, quält mich oft...“ Antwortete Anne und lächelte Gilbert zu. „John und ich haben viele Stunden darüber gesprochen und nun... wir wurden Sarah gerne zu uns nehmen. Ich weiß wir sind alt, aber ich denke, sie könnte trotz allem bei uns glücklich werden.“ Überrascht sah Anne sie an: „Ist das euer Ernst?“ „Ja, manchmal fühlen wir uns schon ziemlich alleine auf unserer Farm und ich denke Sarah könnte ein wenig Leben in das alte Haus bringen. Außerdem ist Avonlea doch ein wunderschöner Ort, um aufzuwachen.“ Sagte Mary, während John ihr zunickte und nach ihrer Hand griff. „Mam, Dad, die Idee ist wirklich großartig.“ Gilbert strahlte. „Findest du nicht, Anne?“Eine Weile saß Anne schweigend da. Doch dann breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht auf: „Ich denke Avonlea, ist ein wundervoller Ort, um aufzuwachsen. Es freut mich wirklich, dass ihr diesen Entschluss gefasst habt. Sarah wird bestimmt glücklich bei Euch sein, “ sie stand plötzlich auf und umarmte ihre künftigen Schwiegereltern. „Ich werde mit Miss Brook reden, wenn ihr wollt. Natürlich ist noch einiger Papierkram zu erledigen und Sarah müsst ihr es auch noch sagen.“ „Anne, ich denke du solltest es Sarah sagen. Die Kleine mag dich furchtbar gerne," wandte John ein. Anne nickte: „Wenn ihr das wollt.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)