On Air von -Zerschmetterling- ================================================================================ Kapitel 32: light ----------------- -30-     Statt mir eine Antwort zu geben, lehnte sich Sasuke ein paar Zentimeter weiter nach vorne und überbrückte somit den letzten Abstand zwischen uns. Hauchzart strichen seine Lippen über meine, sodass ich jeden seiner Atemzüge nur zu deutlich spüren konnte und ich konnte gar nicht anders, als ihn weiterhin anzustarren, obwohl ich mir komisch dabei vorkam. Doch auch Sasuke unterbrach den Blickkontakt nicht und schien in meinen Augen nach etwas zu suchen, während seine Hand von meinem Schlüsselbein über meine Brust zu meiner Hüfte wanderte, wo er sie schließlich ablegte.     „Ja oder nein, Naruto?“, hauchte er gegen meine Lippen.     Er gab mir ein letztes Mal die Chance einen Rückzieher zu machen. Eine letzte Gelegenheit, es mir nochmal anders zu überlegen und auf der Stelle diese Wohnung zu verlassen. Doch es war keine wirkliche Gelegenheit, ich hatte keine wirkliche Chance. Nicht, wenn er mir so verdammt nah war und mich nur noch Zentimeter von seinem Körper trennten, Millimeter von seinen Lippen. Ich wollte ihn. Ich wollte ihn küssen, ich wollte ihn anfassen und ich wollte ihn in mir spüren. Kein Rückzieher.     „Ja.“     Wieder verzichtete Sasuke auf eine Antwort und übte stattdessen sanften Druck auf meine Lippen aus. Bestimmend zog er mich an der Hüfte noch ein Stück näher an sich heran, während er meinen Kopf gegen das Holz der Tür hinter mir drückte. Ich schloss genießerisch die Augen. Die Bewegungen seiner Lippen waren fast schon scheu, unerträglich zurückhaltend und sündhaft verlockend. Mir war klar, dass er mal wieder mit mir spielte und doch kostete es mich all meine Zurückhaltung, um nicht sofort über ihn herzufallen. Stattdessen versuchte ich seine Bewegungen genauso züchtig zu erwidern.     Seine Hand glitt unter mein T-Shirt und fuhr nach hinten zu meinem Steißbein, nicht ohne dabei eine schauernde Gänsehaut zu hinterlassen. Ich spürte einen kühlen Luftzug an meiner Taille, dort wo die Haut nicht mehr vom T-Shirt bedeckt war. Gleichzeitig spürte ich, wie Sasuke, der es wohl bemerkt hatte, leicht schmunzelte. Allmählich begann er den Kuss zu intensivieren, übte mit seinen Lippen mehr Druck aus, knabberte an meiner Unterlippe, leckte schließlich sogar sanft darüber. Mir entkam ein ungeduldiges Grollen. Das was er da tat, reichte mir bei weitem nicht mehr.     Wie auf ein unsichtbares Signal hin öffneten wir beide unseren Mund einen Spalt breit, sodass sich nicht nur unsere Lippen, sondern auch unsere Zungen endlich treffen konnten. Mir entwich ein leises Seufzen. Sein Geschmack war betörend und es fühlte sich fast schon an wie eine Erlösung, ihn endlich richtig küssen zu können. Unbewusst drängte ich meinen Körper noch dichter an ihn. Seine Hand wanderte nach unten zu meinem Hintern und ich krallte mich währenddessen in seinem Hemd fest, um ihn ebenfalls noch näher an mich zu ziehen. Doch das war gar nicht nötig, denn zwischen uns hätte kein einziges Blatt Papier mehr gepasst.     Sasukes Zunge war mehr als geschickt. Immer wieder stupste er mich an, forderte mich heraus, umgarnte mich, neckte mich, während seine Lippen weiterhin mit sanftem Druck meine massierten. Der Kuss war mittlerweile keineswegs mehr als zurückhaltend und keusch zu bezeichnen. Unser Zungenspiel wurde immer leidenschaftlicher, die Intensität mit der unsere Lippen aufeinander prallten wurde immer heftiger. An meinem Oberschenkel konnte ich deutlich spüren, dass es Sasuke nicht kalt ließ und auch ich selbst war mittlerweile mehr als angeheizt. Mir entwich ein leises Stöhnen, als Sasuke wieder damit begann, sich an mir zu reiben. Verdammt, warum hatte ich ihn nicht schon viel früher geküsst?     Mit seiner Hand an meinem Hintern zog er mich von der Tür weg und dirigierte mich rückwärts den Flur entlang. Wir bewegten uns in die entgegengesetzte Richtung vom Wohnzimmer und ich vermutete, dass sich dort sein Schlafzimmer befand. Für den Bruchteil einer Sekunde spürte ich Nervosität in mir aufkeimen, doch ich hatte überhaupt keine Zeit darüber nachzudenken, da Sasukes Kuss meine ganze Aufmerksamkeit für sich beanspruchte. Er wurde immer stürmischer und rücksichtloser, sodass mir ganz schwindelig wurde.     Mit der freien Hand stieß Sasuke eine Tür in meinem Rücken auf und schob mich dann über die Schwelle in den Raum. Es war ziemlich dunkel hier, da er wohl die Jalousie runtergelassen hatte, damit sich das Zimmer tagsüber nicht unnötig aufheizte. Wie ich es bereits erwartet hatte, handelte es sich um das Schlafzimmer, doch ich hatte keine Zeit mich großartig umzusehen. Nachdem ich ein paar Schritte gegangen war, spürte ich plötzlich die Bettkante in meinen Kniekehlen und plumpste weniger elegant auf das Bett.     Das war der Moment, in dem sich Sasuke das erste Mal wieder von mir löste. Ich wollte schon protestieren, doch er krabbelte bereits auf das Bett und kniete sich dann dicht hinter mich, sodass ich seine Knie im Rücken und seinen Atem im Nacken spüren konnte. Noch immer saß ich etwas unschlüssig auf der Kante seines Bettes und wusste nicht so richtig wohin mit meinen Händen. Ohne viel Zeit zu verschwenden, schlüpften Sasukes Hände unter mein T-Shirt und kratzen dann mit den Fingernägeln meine Brust hinauf. Ich sog scharf die Luft ein.     In aller Seelenruhe schob er mir schließlich das T-Shirt über den Kopf, während ich seinen Berührungen ungeduldig entgegen fieberte. Obwohl ich nun mit nacktem Oberkörper auf seiner Bettkante saß, war mir nicht kälter geworden, sondern eher wärmer. Ich hatte das Gefühl zu verglühen und hätte mir am liebsten auf der Stelle noch die Hose ausgezogen. Doch ich hatte die Vermutung, dass es Sasuke nicht passen würde, wenn man sich in sein Programm einmischte. Er hatte die Kontrolle. Er entschied.     Mit festem Druck glitt er meine Oberschenkel entlang, dicht an meiner Mitte vorbei. Unwillkürlich drückte ich mein Becken nach oben, um ihm zu signalisieren, dass er mich dort berühren sollte, doch er tat es natürlich nicht. Stattdessen wanderte er mit seiner Zunge den Rand meiner Ohrmuschel entlang und pustete mir dann provokativ ins Ohr, was bei mir erneut eine Gänsehaut auslöste. Ich hielt das nicht mehr aus.     Ungeduldig drehte ich mich um und drückte ihn kurzerhand selbst in die Matratze. Wenn er nicht endlich aktiv werden wollte, dann musste ich es eben tun. Überraschenderweise ließ er es geschehen und sah mich von unten herauf neugierig an, als ich mich auf seine Hüfte setzte. Tatsächlich hatte ich mir selbst gar nicht so viel Initiative zugetraut, aber ich hatte bereits mehrmals die Erfahrung machen dürfen, wie lange Sasuke so ein Spiel in die Länge ziehen konnte und das würde ich nicht aushalten. Heute nicht.     Mit vor Erregung leicht zitternden Fingern begann ich langsam die Knöpfe seines Hemdes zu öffnen, bis es zu beiden Seiten von seinem Oberkörper glitt. Dann hielt ich einen Moment lang inne und betrachtete ehrfurchtsvoll die blasse Haut und Sasukes freigelegte Brust. Seine Hemden waren meistens recht eng geschnitten, sodass man seinen gut definierten Oberkörper bereits erahnen konnte, doch dieser Anblick war nochmal etwas Besonderes. Etwas Exklusives. Etwas, das in diesem Moment einzig und allein mir zuteilwurde.     Schüchtern legte ich meine Hand auf seine Brust und wartete ab, ob er etwas dagegen sagen würde. Bisher hatte er mir meistens verboten, ihn zu berühren, doch das hier war einfach zu verlockend. Zu meiner Überraschung protestierte er nicht und ließ seinen Kopf ganz entspannt zurück in die Kissen sinken, während meine Fingerspitzen sanft über seinen Brustkorb glitten. Seine Haut war gleichzeitig fest und unglaublich weich und fühlte sich mindestens so erhitzt an, wie meine eigene. Ich konnte spüren, wie sich seine Brust mit jedem regelmäßigen Atemzug hob und senkte und wie sein Herz von innen gegen den Brustkorb schlug.     Sanft fuhr ich mit den Fingern jeden einzelnen Rippenbogen entlang, glitt seine Seiten rauf und runter und ließ sie dann über seinen Bauch tanzen. Ein leichtes Zucken ging durch seinen Körper und erlaubte es mir, für einen Moment das Spiel seiner Muskeln unter der Haut zu beobachten. Anscheinend war er empfindlich am Bauch. Langsam beugte ich mich nach vorne und verwickelte ihn wieder in einen Kuss. Der eine Kuss von ihm hatte mich bereits süchtig gemacht und diesmal vergeudete er keine Zeit mehr damit, mich auf die Folter zu spannen, sondern begann direkt ein leidenschaftliches Zungenspiel.     Meine Ungeduld wuchs von Sekunde zu Sekunde und ich ließ meine Hände immer weiter nach unten wandern, bis sie schließlich an seinem Hosenbund angelangten. Dort allerdings wurden sie von Sasukes Händen gestoppt, der genug davon zu haben schien, untätig dazuliegen, während ich seinen Körper erkundete. Er nutzte meinen kurzen Moment der Überraschung aus und drehte uns mit einem Ruck um, sodass ich nun unter ihm lag und er auf meiner Hüfte saß. Ich musste keuchen aufgrund der Reibung die er dabei verursachte und auch ihm entwich ein leiser Laut des Wohlgefallens.     Er tat das, was ich gerade bei ihm vorgehabt hatte und machte sich an meinem Hosenbund zu schaffen. Mit ein paar geschickten Handgriffen hatte er den Gürtel geöffnet und kurz darauf folgten auch schon Knopf und Reißverschluss. Mit einem Ruck zog er die Hose nach unten, wobei er sich kurz von meiner Hüfte nach oben gestemmt hatte und ließ sie dann achtlos auf den Boden seines Schlafzimmers fallen. Es klirrte leise, als der Gürtel auf den dunklen Holzboden traf.     Sasuke rutschte ein Stückchen nach unten, sodass er nun eher auf meinen Beinen als auf meiner Hüfte saß. Die Position war deutlich unbequemer, doch das war bereits nach wenigen Sekunden vergessen, als ich plötzlich seine Hände spürte, die sich vorwitzig unter den Stoff der Boxershorts geschlichen hatten.     *~*~*~*~*~*~*~*     Die Matratze wackelte leicht, als er sich neben mich fallen ließ und die Hände hinter dem Kopf verschränkt an die Decke starrte. Eine ganze Zeit lang schwiegen wir und lauschten den Regentropfen und dem gelegentlichen Donner, der draußen vor sich hin grollte und Zeuge des heftigen Gewitters war, bis ich schließlich die Stille durchbrach.   „Du hattest Recht.“   „Womit?“   Sasuke sah mich nicht an. Suchte nicht wie so oft in meinem Gesicht nach der Antwort, noch bevor ich sie ihm geben konnte. Vielleicht weil er sie bereits wusste?   „Ich bereue es nicht“, sagte ich entschieden.   Er ließ ein zufriedenes Brummen hören. Dann war wieder Stille. Diesmal hatte ich jedoch das Gefühl, dass sie mich allmählich erdrückte. Das Donnergrollen klang zunehmend bedrohlicher und schien von Minute zu Minute näher zu kommen. Blitze zuckten über den Himmel und verursachten immer wieder ein grelles Aufleuchten, das durch die schmalen Schlitze der Jalousie drang.   „Und jetzt?“, fragte ich unsicher.   Sasuke zuckte mit den Schultern.   „Jetzt lass uns erst mal schlafen. Ich fahr dich nachher, wenn das Gewitter vorbei ist nach Hause. Glaub mir, Fahrrad fahren willst du die nächsten Tage erst mal nicht mehr.“   Ich nickte erleichtert. Schlafen klang gut. Mein Fahrrad hätte ich sowieso nicht dabei gehabt, aber er hätte mich ja wieder beim Sender absetzen können. Allerdings war es mir ohnehin viel lieber, noch eine Weile bei ihm zu sein. Am liebsten wäre es mir sogar gewesen, wenn er mich erst morgen wieder nach Hause gefahren hätte. Beim Gedanken daran jetzt allein zu sein, zog sich augenblicklich mein Magen zusammen. Ich traute mich jedoch nicht, ihn darum zu bitten. Keine Vorwürfe, keine Verpflichtungen.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)