On Air von -Zerschmetterling- ================================================================================ Kapitel 5: -----------     -6-   Ich tanzte und tanzte, bis mir der Schweiß von der Stirn tropfte und meine Frisur komplett ruiniert war. Doch es war mir egal. Dafür fühlte es sich einfach zu gut an. Die Stimmung im Club steigerte sich von Lied zu Lied und ein jeder schien sich nach und nach in Ekstase zu tanzen.  Bis er kam.   Auch, wenn ich ihn nicht sehen konnte, wusste ich sofort, dass er den VIP-Bereich verlassen hatte. Die Bewegungen der Leute um mich herum wurden langsamer, fahriger, unkonzentrierter. Sie alle versuchten irgendwie einen Blick auf Sasuke zu erhaschen, der sofort von allen Seiten umringt wurde. Die Frauen hatten ihm die ganze Zeit über immer wieder begehrliche Blicke zugeworfen, hatten ihm durch Winken und Rufen bedeutet, dass er zu ihnen auf die Tanzfläche kommen sollte. Doch er hatte beharrlich weiter an seinem Drink geschlürft und das Treiben seelenruhig von seinem Sofa aus beobachtet. Unnahbar. Doch nun war er da.   Zielstrebig bahnte er sich einen Weg zu uns durch und ignorierte dabei die schmachtenden Blicke und eindeutigen Angebote, die ihm bei jedem Schritt den er machte ins Ohr geflüstert wurden. Für einen kurzen Moment überlegte ich, ob ich die Tanzfläche einfach wieder verlassen und zurück zu Kakashi und unserer Loge gehen sollte. Allerdings wäre ich nicht Naruto Uzumaki, wenn ich ihm einfach so kampflos das Feld überlassen würde. Sobald er bei uns angekommen war, warf Sakura sich ihm an den Hals, was er mit einem herausfordernden Grinsen in meine Richtung quittierte. Er zog sie noch ein Stück näher an sich heran und begann sich dann mit ihr im Takt der Musik zu bewegen.   Wütend biss ich die Zähne zusammen und sah schnell zu Boden, um mir meinen Frust nicht anmerken zu lassen. Da hatte ich einmal gedacht, dass sie nicht ständig nur auf Sasuke fixiert sein würde und kaum hatte er die Tanzfläche betreten, war ich wieder Luft für sie. Gerade als ich erneut darüber nachdachte, mich einfach umzudrehen und mir an der Bar einen neuen Drink zu bestellen, spürte ich wie jemand nach meiner Hand griff. Überrascht sah ich auf und blickte in ein paar strahlend blauer Augen.   „Jetzt wo Sakura dich endlich mal freigegeben hat – hast du Lust zu tanzen, Naruto?“   Das Mädchen grinste frech und strich sich das braune Haar aus der Stirn. In ihrer Art erinnerte sie mich an irgendwen, doch ich wusste nicht wirklich an wen. Auf jeden Fall war sie mir sofort sympathisch.   „Klar“, rief ich ebenfalls grinsend.   Wieder spürte ich Sasukes Blicke auf mir. Doch es war mir egal. Sollte er doch alleine seinen Triumph auskosten, dass er mir Sakura vor der Nase weggeschnappt hatte, es gab hier noch mehr schöne Frauen mit denen man tanzen konnte. Und genau das tat ich auch. Fast wirkte es so, als hätten die Leute tatsächlich nur darauf gewartet, dass Sakura und ich uns trennten. Immer wieder wurde ich von allen Seiten angetanzt oder auch von ganzen Gruppen mit einbezogen. Obwohl mir der Großteil der Leute vollkommen fremd war, fühlte es sich ganz und gar nicht so an. Gerade als ich in einer etwas größeren Gruppe tanzte, stieß auch Sakura wieder zu uns. Sasuke hatte mittlerweile mehrmals seine Tanzpartnerin gewechselt und noch immer drängten sich die Frauen um ihn und warteten auf eine passende Gelegenheit. Wir tauschten einen kurzen Blick und wieder grinste er herausfordernd.   Die Situation gerade spiegelte im Großen und Ganzen ziemlich genau den Konkurrenzkampf zwischen uns wieder, wie Shikamaru ihn beschrieben hatte. Auf der einen Seite war ich, der Kumpeltyp und Gute-Laune-Verbreiter. Der gemeinsam mit den Leuten feierte und einfach seinen Spaß hatte. Der mit allen gut zu Recht kam und den alle irgendwie sympathisch fanden. Auf der anderen Seite der geheimnisvolle Sasuke, der sich in der ersten Hälfte des Abends mal wieder auf Distanz gehalten hatte, nur um anschließend dann einen wirkungsvollen Auftritt hinzulegen. Ihn fanden die Leute nicht einfach nur sympathisch, sie begehrten ihn regelrecht. Zumindest die Frauen. Die Männer hingegen warfen ihm den einen oder anderen Todesblick aus sicherer Entfernung zu.   Was als reiner Spaß begonnen hatte, wurde innerhalb kürzester Zeit zu einem Wettbewerb. Wer konnte mehr Personen um sich herum ansammeln? Die Tanzfläche wurde immer voller und ich kam zunehmend ins Schwitzen. Auch Sasuke standen mittlerweile einzelne Schweißperlen auf der Stirn und sein dunkles Hemd klebte an seinem Oberkörper. Einzig und allein seine Haare waren keinen Millimeter von ihrer perfekten Form abgewichen. Skeptisch kniff ich die Augen zusammen, um seine Frisur genauer zu betrachten. Wie ging sowas? Ich spürte, wie mir ein bisschen schwummrig wurde und ich griff nach dem nächstbesten Arm, an dem ich mich abstützen konnte. Es war Kakashi.   „Naruto, ich bin kurz draußen frische Luft schnappen“, brüllte er mir ins Ohr.   Ich hatte Mühe ihn zu verstehen, doch ich nickte einfach mal. Kurz darauf war er auch schon wieder verschwunden und ich schwankte bedenklich. Vielleicht sollte ich mal darüber nachdenken, doch eine kleine Pause zu machen. Ich hatte schon gar nicht mehr mitgezählt, wie viele Drinks mir in der Zwischenzeit in die Hand gedrückt worden waren und wie viele Runden Kurze ich mit meinen neuen Bekanntschaften gekippt hatte. Zu viele womöglich.   Leicht taumelnd bahnte ich mir einen Weg durch die Menge. Hände griffen nach mir und versuchten mich zurückzuziehen, doch ich schüttelte sie ab und setzte meinen Weg fort. Irgendwann jedoch packten mich zwei Arme fest an der Hüfte, sodass ich stehen bleiben musste. Ich war schon fast an der kleinen Treppe angelangt, die zum VIP-Bereich führte und drehte mich genervt um. Als ich sah, wer mir da gefolgt war, sank meine Laune nur noch mehr.   „Was willst du?“, fauchte ich.   Sasuke zog mich noch ein Stück enger an sich und beugte sich vor.   „Gibst du schon auf?“, schnurrte er dann in mein Ohr.   Er sprach mit seiner warmen, samtenen Stimme, was mich etwas überraschte. Bei jedem Wort wehte mir ein starker Geruch nach Alkohol entgegen. Ich rümpfte die Nase.   „Lass mich in Ruhe“, maulte ich.   Wahrscheinlich stank ich dabei mindestens so sehr nach Alkohol wie er. Dass er bereits einiges intus hatte, merkte man spätestens an dem unübersehbaren Glänzen in seinen Augen. Ungeduldig versuchte ich ihn abzuschütteln und ging dabei rückwärts weiter auf die Treppe zu, bis ich plötzlich gegen etwas stieß. Oder besser gesagt gegen jemanden.   „Oh… Naruto, es tut mir Leid… ich wollte nicht… ich…“, begann Hinata hilflos zu stammeln und hielt sich dabei beide Hände vors Gesicht, wodurch ich sie kaum noch verstehen konnte.   Ihre Wangen waren knallrot angelaufen, was sie erschrocken zu verstecken versuchte und ihre Augen waren vor Schreck geweitet. Ich spürte, wie der Druck an meinen Hüften nachließ.   „Nein Hinata, mir tut es leid“, widersprach ich ihr schnell. „Das war meine Schuld, beziehungsweise…“   Ich drehte mich wütend um, doch Sasuke war bereits wieder in der Menschenmenge verschwunden. Wir wechselten noch ein paar Worte und Hinata erklärte mir, dass sie gerade auf dem Weg nach draußen war zu Kakashi, der sie kurz sprechen wollte. Nachdem sie sich noch gefühlte fünftausendmal entschuldigt hatte, verabschiedete sie sich schließlich und verschwand in Richtung Ausgang. Erschöpft schleppte ich mich die drei Stufen zum VIP-Bereich nach oben und passierte das Absperrband, dass der Security für mich angehoben hatte. In unserer Loge angekommen, konnte ich mich dann endlich auf das Sofa fallen lassen.   Der VIP-Bereich hatte sich mittlerweile auch deutlich gefüllt. Allerdings befand sich unsere Nische ein wenig abseits, sodass man hier trotzdem noch einen gewissen Grad an Diskretion hatte. Wenn ich mich also daneben benahm – was in Anbetracht der Menge an Alkohol, die ich konsumiert hatte gar nicht mal so unwahrscheinlich war – würde es zumindest niemand mitkriegen.   Im Vergleich zur Tanzfläche eben wirkte es hier fast schon zu ruhig. Die Tatsache, dass außer mir gerade niemand an unserem Tisch saß, kam mir dennoch ganz gelegen, denn ich brauchte ein paar Minuten zum Durchschnaufen. Das alles hier fühlte sich noch immer so unglaublich unwirklich an. In meinen Ohren hallten dumpf die Bässe wieder und die Geräusche, die von der Bar herüberdrangen, hörten sich an als würden sie durch eine dicke Schicht Wasser zu mir durchdringen.   Ich hielt es nicht besonders lange aus, ruhig dazusitzen und nach kurzer Zeit zog es mich schon wieder zur Tanzfläche. Da meine Fußsohlen jedoch wie verrückt brannten und ich mich noch immer nicht besonders standfest fühlte, blieb ich auf dem Sofa sitzen und beobachtete stattdessen die anderen Leute beim Tanzen. Dabei wippte ich wie vorhin schon mit dem Fuß zum Takt der Musik.   Mein Blick fiel auf Sakura, die sich noch immer inmitten der Menge befand und offenbar noch lange nicht so erschöpft war wie ich. Ihr war es auch leichter gefallen, die vielen Drinks abzulehnen, die man ihr spendiert hatte. Wie hypnotisiert verfolgte ich jede einzelne Bewegung ihres Körpers. Dabei störte es mich noch nicht einmal, dass sich von hinten ein breitgebauter Kerl an sie presste. Er war ein Fremder, deswegen war es egal. Er war ein Fremder und vor allen Dingen war er nicht Sasuke, das reichte mir.   Das Leder des Sofas sank ein wenig ein, als sich plötzlich jemand neben mich setzte. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich hier eigentlich schon saß und Sakura anstarrte. Mir entwich ein genervtes Aufstöhnen, als ich sah, dass es Sasuke war, der auf dem Sofa Platz genommen hatte. Sein Blick folgte meinem und er musterte ebenfalls die beiden tanzenden.   „Sie gefällt dir, hm?“, stellte er fest.   Seine Stimme war wieder kalt und überheblich. Ich beschloss ihn einfach zu ignorieren und seine Frage nicht zu beantworten. Es würde ja sowieso nichts bringen, wenn ich es bestritt und es würde ihn auch nicht davon abhalten, mich weiterhin in ihrer Gegenwart regelmäßig vorzuführen. Im Gegenteil. Eine Zeit lang war es still und ich genoss die Ruhe, die zwischen uns eingekehrt war. Ich ließ mich einfach nur von den Eindrücken um mich herum berieseln und genoss das Schauspiel.   „Naruto?“, fragte er plötzlich.   Erst überlegte ich, ob ich einfach so tun sollte, als hätte ich ihn nicht gehört, doch dann drehte ich mich doch zu ihm um. Er war mir schon wieder so verdammt nah, dass ich seiner Alkoholfahne unter keinen Umständen entkommen konnte.   „Was?“, zischte ich.   Ein Schmunzeln legte sich auf seine Lippen und er musterte mich auf eine seltsame Art und Weise. Es war sehr intensiv und wenn ich es in einem Wort beschreiben sollte, dann war es wohl neugierig. Seine Blicke durchbohrten mich regelrecht und ich hatte das Gefühl, dass er in dem Moment richtig in mich hineinschauen konnte. Voller Unbehagen löste ich unseren Blickkontakt und hielt stattdessen wieder Ausschau nach Sakura.   „Hat dich schon mal jemand geküsst, Naruto?“   Wieder hatte Sasuke seine Stimmlage gewechselt. Diesmal hatte sie etwas rauchiges, fast schon verruchtes, was mir augenblicklich alle Nackenhaare zu Berge stehen ließ. Diese Stimme war eine verdammte Waffe. Seine Frage irritierte mich. Sein ganzes Verhalten irritierte mich. Dieser durchdringende Blick, dem ich einfach nicht standhalten konnte und noch dazu war er mir mit einem Mal wieder so nah. Viel zu nah. Ich konnte seinen Atem an meiner Wange spüren, roch den Alkohol und musste mich mehr als nur zusammenreißen, um jetzt nicht den Kopf zu drehen.   „Natürlich hat mich schon mal jemand geküsst“, regte ich mich demonstrativ auf.   Das entsprach sogar der Wahrheit. Ich hatte in meiner Jugend bereits viele Mädchen geküsst, oftmals waren wir sogar noch einen Schritt weiter gegangen, doch für Sex hatte es bisher noch nie gereicht.   Die Antwort schien Sasuke jedenfalls zufrieden zu stellen, denn er schmunzelte belustigt, wich dabei jedoch keinen Millimeter von mir zurück. Ich fühlte mich immer unbehaglicher in seiner Nähe und versuchte weiter an den Rand der Couch zu rutschen. Hauptsache weg von ihm. Meine Augen heftete ich dabei weiterhin fest auf Sakura. Ihren Tanzpartner hatte sie mittlerweile wieder abgeschüttelt und bewegte sich nun eigenständig und in weichen, ausladenden Bewegungen zum Beat. Es sah verdammt heiß aus.   Als ich plötzlich eine Hand an meinem Knie spürte, riss ich panisch die Augen auf, was Sasuke ein amüsiertes Glucksen entlockte. Er hatte natürlich gemerkt, dass mir seine Nähe unangenehm war und versuchte mich wieder einmal zu provozieren, indem er das genaue Gegenteil von dem tat, was ich wollte. Statt endlich von mir abzurücken, war er mir nur noch weiter auf die Pelle gerückt. Ich setzte schnell einen bemüht gleichgültigen Blick auf, obwohl ich mir sicher war, dass er meinen Schock bereits bemerkt hatte. Wenn ich mir jetzt anmerken ließ, wie sehr es mich störte, würde er nur noch weiter machen.   „Naruto?“, fragte er wieder.   Wieder diese Stimme. Wieder stellten sich mir auf einen Schlag sämtliche Nackenhaare auf. Sasuke war ganz offenbar betrunken und wenn ich nur lange genug wartete, würde es ihm irgendwann langweilig werden, mich immer weiter herauszufordern. Er wollte doch bloß eine Reaktion provozieren, damit er sich im Anschluss daran wieder über mich lustig machen konnte. Doch diesen Gefallen würde ich ihm nicht tun. Entschlossen fixierte ich Sakura. Als er bemerkte, dass er keine Antwort bekommen würde, beugte er sich schließlich ganz nah an mein Ohr.   „Hat dich schon mal jemand berührt, Naruto?“, hauchte er dann.   Allein beim Klang seiner Stimme musste ich schlucken. Ich biss mir fest auf die Zunge, um unter allen Umständen eine Reaktion zu vermeiden. Wenn ich jetzt nicht aufpasste, würde er genau das erreichen, was er wollte – nämlich dass ich nachgab. Das Blut schoss mir in die Wangen und mein Puls beschleunigte sich. Es war als würde ich alles andere wie durch Watte hindurch wahrnehmen – nur Sasukes Hand auf meinem Knie und sein Atem an meinem Hals waren deutlich verstärkt. Vermutlich eine Nebenwirkung des Alkohols. Ich zwang mich ruhig zu bleiben.   Allerdings hätte ich wissen müssen, dass er sich damit nicht zufrieden geben würde. Die langen, schmalen Finger seiner Hand begannen meinen Oberschenkel hinauf zu streifen und ich hielt unwillkürlich den Atem an. Das würde er nicht tun. Hektisch sah ich mich um, doch hier war niemand der uns beobachtete, und mir zu Hilfe eilen konnte. Ein Kribbeln breitete sich in meinem Körper aus und zu allem Überfluss merkte ich auch noch wie sich das Blut aus meinen Wangen allmählich einen anderen Weg bahnte. Wieder biss ich mir fest auf die Zunge. Soweit würde Sasuke nicht gehen. Er würde vorher stoppen. Ganz sicher.   Ich würde es niemals herausfinden. Denn bevor er sein vermeintliches Ziel erreicht hatte, packte ich grob seine Hand und schob sie zur Seite. Provokation schön und gut, aber das hier ging mir dann doch eindeutig zu weit. Ich sprang auf und war mehr als nur erleichtert, endlich etwas Abstand zwischen ihn und mich zu bringen. Allerdings war es bei weitem noch nicht genug und so stolperte ich unbeholfen auf den Security und das Absperrband zu. Nachdem ich eine so lange Zeit gesessen hatte, funktionierte das mit dem Gleichgewichtssinn noch viel schlechter als zuvor, doch irgendwie hatte ich es am Ende doch geschafft.   Sasukes lautes Lachen hallte mir noch immer in den Ohren, als ich mich schließlich durch die vielen Menschen in Richtung Ausgang drängte. Ich brauchte dringend frische Luft. Mein Kopf glühte. Alles an meinem Körper glühte. An der Stelle wo Sasukes Hand mein Bein berührt hatte, spürte ich ein unangenehmes Brennen. Warum zum Teufel hatte der Arsch so eine Wirkung auf mich gehabt?   Schnaufend lehnte ich mich an eine Wand und sog gierig die frische Luft ein. Meine Jacke hatte ich drinnen gelassen, doch es war nicht besonders kalt. Trotzdem zog sich eine leichte Gänsehaut über meine Arme. Meine Gedanken rasten, als ich an das dachte, was gerade passiert war. Sasuke genoss es mich in Verlegenheit zu bringen, kostete jedes Anzeichen meiner Unsicherheit bis ins kleinste Detail aus. Heute hatte ich eigentlich gedacht, dass mich nichts aus der Ruhe bringen konnte. Heute hatte ich mich gut gefühlt. Selbstbewusst. Selbst dann, als er mir Sakura ausgespannt hatte.   Sakura. War sie möglicherweise der Grund, warum mein Körper plötzlich so reagiert hatte? Immerhin hatte ich ihr die ganze Zeit über beim Tanzen zugesehen und es war kein Geheimnis, dass sie sich wirklich gut bewegen konnte. Ich hatte irgendwann den Überblick darüber verloren, wie viel ich getrunken hatte und vielleicht hatte der Alkohol dazu geführt, dass mein Körper nicht mehr dazu in der Lage war, zu differenzieren. Er hatte die Bilder von Sakura beim Tanzen mit den Berührungen von Sasuke vermischt. So und nicht anders musste es gewesen sein.   Das musste ich jetzt nur noch irgendwie Sasuke klarmachen. Bei dem Gedanken daran, ihm gegenüberzutreten, krampfte sich sofort wieder mein Magen zusammen. Wieviel hatte er in seinem alkoholisierten Zustand wohl mitbekommen? Hatte er gemerkt, dass mich seine Berührungen nicht ganz kalt gelassen hatten? Innerlich betete ich, dass er sich morgen – wenn  überhaupt – nur  noch verschwommen an alles erinnern konnte. Warum war der Arsch mir überhaupt gefolgt?   „Naruto, alles klar? Du siehst ganz blass aus.“   Ich hatte gar nicht gemerkt wie Kakashi an mich herangetreten war. Er legte mir eine Hand auf die Schulter und musterte mich besorgt. Hinata stand dicht hinter ihm und wirkte ebenfalls beunruhigt. Bereits bei unserem Zusammenstoß vorhin war Sasuke ziemlich anhänglich gewesen, hatte dann allerdings von mir abgelassen, als sie dazu gekommen war. Wäre sie nicht nach draußen gegangen, hätte sie mich vermutlich vor dem Schlimmsten bewahren können.   „Ich glaub, ich hab einfach nur ein bisschen viel getrunken. Es geht schon“, winkte ich schnell ab. „Ich brauch nur ein wenig frische Luft.“   Kakashi nickte verständnisvoll. Er und Hinata waren noch immer stocknüchtern. Allerdings hatte ich keine Ahnung was die beiden hier draußen überhaupt gemacht hatten. Ein paar Schritte von uns entfernt stand die Besitzerin des Shippuden. Vielleicht hatten sie mit ihr gesprochen.   „Kommst du dann wieder mit rein?“, wollte Kakashi wissen.   Ich holte tief Luft. Dann nickte ich. Besser mit ihm, als allein.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)