Exules von sama (Die Verbannten) ================================================================================ Kapitel 12: Brittle peace. -------------------------- „Teme, Tee?“ „Ja“, brummte der Schwarzhaarige nur und gähnte dann. Naruto nickte und schnippte mit den Fingern, sodass von der einen auf die andere Sekunde zwei Tasse und eine Teekanne mit heißem Kräutertee auf dem Schreibtisch neben den beiden standen. Naruto schenkte beiden ein. „Also ich finde es gut.“ „Es ist aber nicht gut, Dobe.“ „Sagt wer? Dein Gewissen oder das Gesetz?“ Stille. „Beide.“ Naruto seufzte und nippte von seinem Tee. Seit zwei Stunden saßen die beiden nun schon hier in der kleinen Sternwarte und beobachteten die Sterne. Sasuke sollte für einen Hexer im Norden des Landes einen Trank brauen, was nur in einer bestimmten Sternenkonstellation möglich ist. Naruto, der gerade eh nichts zu tun hatte, hatte sich zu ihm gesetzt und leistete dem Hexenmeister Gesellschaft. Sakura war bereits im Bett und schlief den Schlaf der Gerechten. Kein Wunder, immerhin war es bereits zwei Uhr Morgens. In vier Stunden würde sie schon wieder aufstehen. „Dobe, ich weiß es ist schwer für dich, aber könntest du die nächste halbe Stunde bitte die Klappe halten. Ich muss mich konzentrieren“, murmelte Sasuke und zeichnete konzentriert auf seinem Block herum. Der Blonde schnaubte beleidigt und verschränkte die Arme vor der Brust. Pah! Blöder Sasuke. Nur weil er der Gildenführer der Hexen war. Naruto wäre sicher genauso beschäftigt, wenn er nicht der einzige Dschinn auf Erden wäre. Wobei, nein.. Wäre er nicht. Die anderen Dschinn wären ja allmächtig, so wie er es gewesen war, bevor er sich selbst einen Bann auferlegt hatte. Naruto gähnte und dachte an diese Zeit zurück. Manchmal wünschte er sich dieses einfach Leben in der Natur zwischen all den Feen wieder zurück. Es war eine friedliche Zeit gewesen, bis die anderen Wesen sich gegen die Feen auflehnten. Naruto seufzte. Der Krieg war so dumm gewesen. So viele Unschuldige hatten sterben müssen. Und wofür? Für nichts. Die Feen hatten einzig und allein deswegen sterben müssen, weil sie anders waren und die anderen Wesen Angst vor ihnen hatten. 'Was wäre, wenn' hatte ihren Krieg motiviert. Was wäre, wenn die Feen die Welt an sich reißen würden? Was wäre, wenn die Feen noch mehr Dschinn erschaffen würden und diese als ihre Armee gegen die anderen Wesen führen würden. 'Was wäre, wenn'. Die Phrase hatte alles gerechtfertigt. Was aber wäre, wenn die anderen Wesen die Feen einfach in Ruhe gelassen hätten? Naruto kratzte sich am Hinterkopf. War es wirklich so schwer in friedlicher Koexistenz mit anderen zu leben? Der Blonde schüttelte den Kopf und vertrieb diese endlosen Gedanken. Er würde niemals auf eine Antwort kommen - und das obwohl er mittlerweile seit über 3.000 Jahren auf dieser Erde weilte und ganze Völker auf- und untergehen hatte sehen. Es war immer das Selbe. Krieg löschte ein Volk aus und hinterher erst stellte man sich die Frage, ob man nicht einfach in Koexistenz hätte leben können. Naruto seufzte. Jetzt machte er sich schon wieder Gedanken darüber. Er gähnte und streckte sich, warf einen kurzen Blick zu Sasuke herüber. Der Hexenmeister war immer noch damit beschäftigt die Sterne durch das Teleskop zu betrachten und alles Mögliche dazu aufzuschreiben. Der Blonde betrachtete Sasuke genauer. Seit der Nacht vor einer Woche, die Naruto bei Hinata verbracht hatte, kam er nicht drum rum etwas Bestimmtes zu bemerken: Sasuke ging es besser. Irgendwie. Er wirkte nicht mehr ganz so blass und auch wenn sie aßen, aß er mit. Auch der Umgang zwischen Sasuke und Sakura hatte sich geändert. Mal davon abgesehen, dass sie beide auch weniger Albträume hatten. Sasuke war seither nur zweimal zu ihm ins Bett gekommen. Und das war definitiv eine Besserung! Auch protestierte er kaum noch, wenn Naruto die beiden an den Ort schickte. Sasuke ließ es über sich ergehen und redete am Ort sogar mit Sakura. Ein zartes Band hatte sich zwischen ihnen gebildet und darüber war Naruto sehr froh. „Warum starrst du mich so an, Dobe?“, fragte Sasuke über den Rand seiner Teetasse hinweg. Naruto blinzelte ein paar Mal, bis er realisiert hatte, dass Sasuke mit ihm sprach. Anscheinend war der Schwarzhaarige fertig mit seinen Notizen. „Äh.. Ich hab nur festgestellt, dass es dir besser geht. Du bist nicht mehr so blass und scheinst auch mehr Schlaf zu bekommen“, erklärte sich der Blonde und grinste dann entschuldigend. Sasuke stellte seine Tasse ab und sah nach oben aus dem verglasten Dach in den Sternenhimmel. „Es geht mir auch besser“, gab er zu. Sasuke wusste, dass leugnen nichts brachte. Naruto kannte ihn schon zu lange. „Es liegt an Sakura, nicht wahr? Etwas zwischen euch hat sich verändert. Zum Guten verändert“, sprach Naruto weiter und fixierte den Schwarzhaarigen. Sasuke seufzte. „Ja. Die Träume haben sich ein wenig geändert. Mittlerweile träumt sie - wir - oft von ihrem Leben. Sehen ihre Erinnerungen, wie zum Beispiel von ihren Geburtstagen oder Ausflügen mit Yahiko.. .. ..Und sie kann die Melodie, Naruto.“ Der Blonde lächelte. „Das ist tatsächlich etwas Gutes. Vor allem für dich. Deswegen verbringt ihr auch gerade so viel Zeit miteinander. Ich verstehe“, meinte er schmunzelnd und sah wieder zu Sasuke. Dieser schnaubte jedoch nur ertappt und packte seine Aufzeichnungen zusammen. „Sacerdos, wie sind Eure Entscheidungen?“ „Wie wir dir bereits zu Anfang gesagt haben, wird der Priesterorden auf Seiten der Fee sein. Sie ist ein Engelskind und wird unter unserem Schutz stehen. Jedoch muss sie sich wie alle anderen Wesen an den Friedensvertrag der Exules halten. Wenn sie dies nicht tut, können auch wir ihr keine Unterstützung zusichern. Ich hoffe, das ist dir, euch und vor allem ihr bewusst“, sprach der Älteste in der Mitte und sah Yahiko eindringlich dabei an. „Natürlich, Sacerdos“, antwortete der Priester daraufhin und verbeugte sich kurz, dann sah er wieder hoch. „Nun, da wir alles andere ebenfalls bereits besprochen haben, entlassen wir dich an dieser Stelle. Kehre zurück nach Konoha, bleibe aber mit uns im Kontakt. Wir wollen alles über die Entwicklung des Engelskindes wissen. Vor allem, wer ihr Vater ist.“ „Natürlich, Sacerdos. Vielen Dank“, sagte Yahiko und verbeugte sich tief. Dann drehte er sich weg und ging eilig hinaus. Konan wartete wieder an die Wand neben dem Ausgang gelehnt. „Du darfst also wieder gehen“, sagte sie, etwas enttäuscht. Yahiko ging auf sie zu und strich ihr zart über die Wange. „Non concedo, ut abeas“, flüsterte sie leise und lehnte sich gegen seine Hand. Er lächelte tapfer. „Du musst. In einem anderen Leben, Konan“, meinte er ebenso leise und drückte ihr dann einen Kuss auf den Haaransatz. Gerade als sich Yahiko wegdrehte und gehen wolle, hielt sie ihn noch einmal zurück. „Per omnia saecula saeculorum.“ „In perpetuum.“ Dann ging Yahiko. „Wann kommen nochmal Yahiko und Tenten wieder?“, fragte Sakura und biss dann wieder von ihrem Marmeladenbrot ab. „Yahiko in drei Tagen und Tenten einen drauf. Also in vier“, meinte Naruto und trank dann von seinem Tee. „Jeii“, freute sich Sakura und grinste breit. Sasuke betrat gähnend die Küche und ließ sich neben Naruto an dem kleinen Küchentisch auf den Stuhl fallen. „Morgen Teme“, begrüßte ihn der Blonde grinsend und schenkte dem Hexer dann etwas Tee ein. „Guten Morgen Sasuke“, wünschte auch Sakura. Sasuke brummte nur als Antwort für beide. „Ich bin gespannt, was Yahiko für Neuigkeiten bringen wird“, rätselte Naruto nach einer Weile des gemütlichen Schweigens und sah zu Sasuke. „Warum ruft er dazu eigentlich nicht an?“ „Der Priesterorden und das ganze Gebiet drumherum unterliegt, ebenso wie unser Haus, einer starken Magiebarriere. Innerhalb funktionieren keine Telefone. Der Orden schreibt ganz altmodisch Briefe. Überhaupt machen das die Meisten, denn die Meisten haben eine Barriere um ihre Häuser oder Areale errichtet. Deswegen müssen Sasuke und ich auch so viele Dokumente bearbeiten“, erklärte Naruto auf Sakuras Frage, die blickte jedoch nur schräg drein. „Ihr wisst, dass es so was wie Internet und Email gibt?“ Naruto lachte. „Altmodisch, Sakura. Wir sind altmodisch!“ Nun lachte auch Sakura. Sasuke gähnte. „Jedenfalls hoffe und glaube ich, dass Yahiko gute Neuigkeiten bringen wird“, meinte Naruto schließlich, nachdem er sich wieder beruhigt hatte. „Das wird er wahrscheinlich auch. Der Priesterorden ist tief religiös und Sakura ist eine direkte Nachfahrin eines Engels. Die Frage ist, unter welchen Bedingungen sie uns ihre Hilfe zusichern“, stieg nun auch Sasuke in die Unterhaltung ein. Der Dschinn sah ihn überlegend an. „Hm.. Das ist ein guter Punkt. Nun, wir werden es in drei Tagen wissen. Sollen wir dazu auch Hinata und Shikamaru einladen?“ „Ja“, erwiderte Sasuke nur schlicht und fuhr dann mit seinem Frühstück fort. Da war sie wieder. Diese Melodie. Diese Melodie, von der er dachte sie nie wieder zu hören. Sich nicht mehr daran erinnern zu können. Sasuke folgte der Melodie. Alles um ihn herum war schwarz. Pechschwarz. So schwarz, dass er seine eigene Hand vor Augen nicht sehen konnte. Aber die Melodie war da, leitete ihn durch die Dunkelheit. Er griff nach ihr, wie nach einem unsichtbaren Band und hangelte sich daran vorwärts immer näher an das Licht heran. Es war irgendwann in der Dunkelheit aufgetaucht. Es schien der Ursprung der Melodie zu sein. Und als Sasuke in das Licht trat, sah er sich in einer ihm bekannten Haus wieder. Und sie war auch da. Lächelte ihn an. Sasuke erwachte aus seinem Traum. Es war kein Albtraum gewesen. Dieses Mal nicht - und das, obwohl es eine Erinnerung von ihm war. Nicht von Sakura. Auch sie würde jetzt wach sein. Er seufzte und wollte gerade aufstehen, als es leise an seiner Tür klopfte. „Komm rein“, sagte er nur. Er wusste, dass es Sakura war - und sie war es auch. Sie schloss die Tür leise hinter sich und legte sich dann zu Sasuke ins Bett, jedoch mit gebührendem Abstand. Nachdem sie und Sasuke die eine Nacht, in der er die Melodie zum ersten Mal wieder gehört hatte, zusammen verbracht hatten, waren sie im Stillen darüber eingekommen, dass sie nun alle Nächte, in der sie Albträume hatten zusammen verbringen würden. Naruto hatte zu dieser Entwicklung noch nichts gesagt, doch Sasuke wusste, dass der Blonde es bald ansprechen würde. Er seufzte und drehte sich zu Seite, blickte Sakura direkt ins Gesicht. „Erzählst du mir irgendwann was passiert ist?“, fragte sie leise. Sasuke drehte sich wieder auf den Rücken. „Vielleicht.“ „Ave Exules. Viatores, per omnia saecula saeculorum“, begrüßte Sasuke alle Anwesenden. Sie grüßten ihn ebenfalls mit dem formellen Sinnspruch und ließen sich dann auf ihren Stühlen im Esszimmer nieder. „Es freut mich, dass ihr es so kurzfristig einrichten konntet zu kommen“, sagte der Hexer schließlich und fuhr dann gleich fort, um zum Punkt zu kommen, „Yahiko ist gestern wieder von Orden zurückgekehrt und hat Neuigkeiten für uns. Yahiko, bitte.“ Sasuke setzte sich und der Priester sah dies als die Aufforderung an ihn, nun selbst aufzustehen und zu berichten. Dies tat er dann auch. „Nun. Zu Anfang kann ich uns die Hilfe des Priesterordens versichern, sollte es zu einem Krieg kommen. Allerdings erwartet der Orden, dass wir - oder besser gesagt, vor allem Sakura - gewisse Bedingungen erfüllt. Erstens müssen wir feststellen, wer Sakuras Vater ist und dies dem Orden übermitteln. Zweitens, möchte er der Orden über Sakuras Fähigkeiten Bescheid wissen und drittens muss sich Sakura absolut und ohne Ausnahme ebenfalls an den Friedensvertrag der Exules halten. Sie soll, wie Naruto, ein Dasein als einzelne Vertretung ihrer Wesensrasse führen. Wenn sie - wir - diese drei Punkte erfüllen, steht und der gesamte Priesterorden zur Seite.“ Yahiko setzte sich wieder. „Wenn Krieg ausbricht, wie will dann der Priesterorden so schnell hier herkommen?“, fragte Shikamaru. „Ich habe den Zugang zum Orden erhalten und werde die Priester teleportieren“, antwortete Sasuke darauf, woraufhin der Vampir verstehend nickte. „Natürlich. Das ist der idealste Weg. Hätten die Priester hier in der Nähe ein Lager aufgeschlagen, wäre ersichtlich, dass wir Krieg erwarten.“ „Du erwartest Krieg?“, fragte Hinata. Shikamaru seufzte. „Ich habe mir in den letzten Monaten sehr viele Gedanken darum gemacht. Egal wie ich es durchdenke, es wird meiner Meinung nach Krieg geben. Orochimaru wird seine Pläne nicht einfach aufgeben, nur weil wir ihm sagen, dass Sakura ein Exul ist und das Recht zu leben hat. Es war ihm damals bereits egal. Demnach wird er gegen Sasuke in den Krieg ziehen, denn ich denke, dass sein Haus für Sakura kämpfen wird. Wenn Sasuke kämpft, kämpfen wohl auch die meisten Hexen und Hexer, was noch mehr Vampire auf den Plan rufen wird, nicht nur Orochimarus Gefolgsleute. Und da nicht nur das Verhältnis zwischen Hexen und Vampiren zerrüttet ist, sondern auch zwischen Vampiren und Werwölfen, werden auch sie eingreifen. Wenn alles schief geht, führen wir einen drei Fronten Krieg. Jede Wesensrasse gegeneinander. Sakura auf Seiten der Hexen gerechnet“, erklärte Shikamaru seine Bedenken. Stille legte sich über die Anwesenden. Der Vampir hatte Recht. Es würde so oder so Krieg geben. Egal, wie sie vorgehen würden. „Wie können wir dem entgegenwirken?“, fragte Naruto, nachdem er selbst auf keine Lösung kam. Wieder seufzte Shikamaru. „Wir müssen das tun, was wir eigentlich verhindern wollten. Wir müssen es öffentlich machen. Den Rat erneut zusammenrufen und ihnen von Sakuras Existenz erzählen. Dann wird sich herauskristallisieren, wie es weitergehen wird.“ „Sie werden auf einen Beweis bestehen“, warf Hinata ein, woraufhin sich Sasuke frustriert die Stirn rieb. „Wir müssen also schnellstmöglich nach Sakuras Geburtstag den Rat neu einberufen und dort dann allen Sakura vorstellen. Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken.“ „Agitur, victurine simus an perituri. Necessum est.“, sagte Shikamaru mit Nachdruck. „Ich weiß, dass es notwendig ist“, brummte Sasuke schlecht gelaunt und ging alles noch einmal in seinem Kopf durch. Es gab aber keine andere Möglich, egal wie oft er es durchdachte. Shikamaru hatte Recht. Wie immer. Sasuke ergab sich und setzte sich aufrecht hin. „Gut, dann werden Naruto und ich demnächst die Briefe dazu aufsetzten. Bis dahin werden wir euch natürlich auf dem Laufenden halten.“ „Sasuke, du sollst wissen, dass ich auf deiner Seite kämpfen werde. Zwar geht die Sicherheit meiner Familie vor, aber mein Clan wird dennoch auf deiner Seite sein“, sicherte Hinata dem Hexenmeister ihre Unterstützung zu und stand auf. Auch Shikamaru stand auf. „Mein Clan wird ebenfalls an deiner Seite kämpfen“, versicherte er ebenfalls. Nun standen auch Sasuke, Naruto und Yahiko auf. „Wir danken euch dafür“, sagte Sasuke im Namen der drei und schüttelte Shikamaru die Hand, während er Hinata einen angedeuteten Kuss auf den Handrücken gab. Lachend rollte Sakura auf ihrem Bett von einer Seite zur anderen. Tenten war heute endlich wieder zurückgekehrt und erzählte ihr gerade was für ein schräger Typ Kakashi war. „Der muss ja wirklich ein an der Waffel haben, der Typ“, meinte die Rosahaarige giggelnd und atmete erst mal tief durch, nachdem sie sich wieder aufgesetzt hatte. Tenten saß neben ihr auf ihrem Bett und grinste breit. „Ja, so kann man das auch ausdrücken. Jedenfalls, so viel zu mir! Was gibt’s bei dir Neues? Was hast du so gemacht?“ „Ich bin fast vor Langeweile gestorben!“, beschwerte sich Sakura und ließ sich dazu theatralisch nach hinten fallen. Tenten lachte. „Das kann ich mir vorstellen.“ „Jedenfalls hab ich Narutos Buch durchgearbeitet, hab mir nochmal den Friedensvertrag der Exules angeschaut., hab viel, wahnsinnig viel Fernsehen geschaut und gelesen und sonst mit Naruto und Sasuke den Tag verbracht.“ „Warte, mit Naruto und Sasuke?“, fragte Tenten verblüfft und starrte die Rosahaarige an. Sasuke nahm am Leben teil und versteckte sich nicht in einem seiner Zimmer? Das war ja mal was ganz was Neues! „Wieso hast du mir das nicht in deinem Brief geschrieben?“, empörte sich die Braunhaarige gespielt und rückte dann aber ein Stückchen näher an Sakura ran. „Los, erzähl schon, was habt ihr alles gemacht?“ Sakura wurde ein wenig rot um die Nase und erzählte der jungen Hexe schließlich alles. Von den gemeinsamen Albträumen, dem Ort, der Melodie, den gemeinsamen Nächten, einfach von allem. Mit großen Augen sah Tenten Sakura an. Was sie da gerade gehört hatte, war unglaublich. Vor allem aber, würde Tenten mit Naruto reden müssen, denn sie glaubte etwas zu verstehen. Naruto gähnte, als er die letzte Unterschrift für heute unter einen Brief setzte und legte dann seinen Füller beiseite. Er faltete den Brief, tat ihn in den Umschlag, um ihn dann mit Siegelwachs und seinem Siegel zu verschließen. „Fertig“, murmelte er und legte den Brief zu den anderen, die er heute fertiggestellt hatte. Sein Blick glitt zum Fenster. Es war bereits dunkel draußen. Die Uhr zeigte bereits ein Uhr nachts an. Zeit, dass er ins Bett ging. Erneut gähnend erhob sich der Blonde und drückte nochmal seinen Rücken kurz durch, bevor er begann sich bettfertig zu machen. Gerade kam er aus dem Bad, al er eine Bewegung vor sich bemerkte. Naruto blieb stehen und verbarg sich im Schatten. Es war Sasuke. Anscheinend hatte er wieder einen Albtraum gehabt und war deswegen unterwegs. Naruto wollte schon auf ihn zugehen, als der Blonde merkte, dass Sasuke vor Sakuras Zimmertüre gehalten hatte und diese auch öffnete. Kurz darin war er in ihrem Zimmer verschwunden - und Naruto staunte nicht schlecht. Er wusste, dass zwischen Sasuke und Sakura etwas vorging, dass sie sich aber bereits so nah standen, hatte der Blonde nicht gedacht. Sasuke selbst wahrscheinlich auch nicht. Naruto grinste, als er sich in sein Bett warf und die Arme hinter dem Kopf verschränkte, die Zimmerdecke anstarrend. Er hatte es gewusst. Sakura war der Anfang von etwas Neuem. Für jeden von ihnen. „Das sind in der Tat besorgniserregende Neuigkeiten, Kabuto. Und dennoch: Finis coronat opus“, sagte Orochimaru und machte eine unwirsche Handbewegung, die Kabuto signalisierte, dass er zu gehen hatte. Sobald Orochimaru alleine war, stand er auf und ging an eines der bodenlangen Fenster um hinauszusehen. Es war Anfang März und das Wetter hatte sich von Schneegestöber zu Gewitter geändert. Ein Blitz zuckte durch die Wolkendecke und erhellte für einen kurzen Moment den steinernen Saal. Sasuke hatte also vor für diese Fee in den Krieg zu ziehen. Der Vampir schnaubte verächtlich. Er hatte gewusst, dass Sasuke ein Schwächling war. Wenn er die Fee ohne großes Aufsehen zu erregen ihm einfach überlassen würde, würde kein Krieg ausbrechen. Zumindest nicht sofort. Orochimaru hatte natürlich vor die Vampire an die Spitze zu bringen und dann mit ihnen erst die Exules und dann die Menschheit zu unterwerfen. Aber nein, Sasuke , der gesetzestreue Hexenmeister, hatte es sich zu seiner Aufgabe gemacht die Fee zu beschützen und für sie zu kämpfen. Was für eine verschwendete Ritterlichekit von ihm. Wenn Orochimaru ihn doch nur zu seinem Lakaien hätte machen können oder ihn kaufen können, wie Ino. Wieder schnaubte er. Ein weiterer Blitz zuckte über den Himmel. Gleich darauf folgte ein donnerndes Grollen. Das Gewitter war nun direkt über ihm. Sasuke wollte Krieg? Den konnte er haben. Aber er würde wie ein Sturm über alles hinwegfegen. „Finis coronat opus“, wiederholte Orochimaru leise und grinste dabei diabolisch. „Ich werde mir deine Fee holen, Sasuke. Ich werde sie bekommen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)