Exules von sama (Die Verbannten) ================================================================================ Kapitel 4: Moving forward. -------------------------- „Sakura, wo willst du hin?“ „In die Schule!“ „Das kannst du nicht. Du musst hier im Schutz des Hexenmeisters bleiben.“ „Ich will aber nicht, verdammt noch mal! Ich will hier raus! Vorgestern war ich noch eine normale Schülerin und dann betrete ich dieses beschissene Haus und plötzlich ist alles anders! Ich werde hier nicht wie eine Gefangene hausen, nur weil ihr alle high oder was auch immer seid! Ich gehe verdammt nochmal in die Schule und werde diesem drecks Haus und allem darin den Rücken kehren!“, brüllte Sakura durch das ganze Haus ihren vermeintlichen Vater an. Sie atmete stockend, nachdem sie ihre Schimpftirade beendet hatte und funkelte den Priester mit tödlichem Blick an. Yahiko wollte gerade etwas sagen, als eine andere Stimme dazwischen ging: „Dann geh. Du wirst sowieso wieder kommen.“ Sasuke stand in der Tür zu Narutos Schlafzimmer nur in Pyjamahose und sah sie emotionslos an. Das ließ sich Sakura nicht zweimal sagen. Vor Wut schnaubend machte sie auf dem Absatz kehrt und verließ mit schnellen Schritten das Haus, bevor sie noch jemand aufhalten wollte. „Was tust du da?“, fragte Yahiko irritiert, doch Sasuke beachtete ihn gar nicht. Er drehte sich nur um und rief in Narutos Richtung: „Dobe, musst du und Ten nicht in die Schule?“ „Sakura!“ „Ino! Wo warst du die letzten Tage?“ „Wo warst du die letzten Tage? Wieso bist du nicht an dein Handy gegangen?“, stellte die Blonde die Gegenfrage. Sakura sah sie schief an. Ihr Handy! An das hatte sie ja ewig nicht mehr gedacht. Wahrscheinlich war ihr Akku bereits leer. Wann hätte sie auch daran denken sollen? Tränen traten der Rosahaarigen in die Augen, als ihr die vergangenen Stunden wieder in den Sinn kamen und mit einem lauten Schluchzen warf sie sich Ino in die Arme. Dann ging alles ganz schnell. Nach einem Bruchteil einer Sekunde fielen Sakura drei Dinge auf: Erstens, hatte sie Ino noch nie umarmt. Zweitens, fing Ino plötzlich an zu rauchen und zu schreien und drittens hörte sie keinen von Inos Schreien, denn plötzlich blieb alles wie eingefroren stehen. Ihre Mitschüler um sie herum, der Sekundenzeiger auf der großen Uhr in der Aula. Alles war eingefroren. Die Zeit war stehengeblieben. „Was?“, stammelte Sakura und ließ Ino los. Ob sie ihre beste Freundin war, darüber war sich Sakura im Moment gar nicht mehr so sicher. In ihrem Kopf drehte sich alles. Eine leise Stimme hinter ihr sagte ihren Namen, doch mehr nahm sie nicht mehr wahr, denn Sakura sackte zusammen und wurde ohnmächtig. Bevor die Rosahaarige jedoch auf dem Boden aufschlug, fing Naruto sie auf und ging mit ihr in den Armen auf die Knie. Er war es gewesen, der sie gerufen hatte, doch zu dem Zeitpunkt hatte sie wohl schon nichts mehr wahrgenommen. „Tenten? Hilfst du mir kurz?“, rief er der Braunhaarigen zu, die gerade einmal um Ino herumgelaufen war. Eilig kam sie auf ihn zugelaufen und nahm ihm Sakura ab. Naruto stand auf und ging wie Tenten zuvor, um die Blonde herum. Die Stellen, die Sakura bei ihrer Umarmung berührt hatte, warfen Brandblasen. Der Blonde legte die Stirn in Falten. Das war höchst merkwürdig. Ebenso wie die Tatsache, dass Sakura ohnmächtig geworden war. Er hatte nur die Zeit eingefroren. Sonst nichts. Normalerweise hätte das der Rosahaarigen nichts ausmachen dürfen. Irgendetwas anderes muss noch passiert sein. Und Naruto glaubte, dass es etwas mit dieser Ino hier vor ihm zu tun haben musste. Neugierig wie er war, berührte er eine der Brandblasen und zuckte dann sofort zurück. Ungläubig sah er von seiner Hand in das eingefrorene, schmerzverzerrte Gesicht der Blonden. Tenten sah ihn fragend an. „Sie ist auch ein Exul“, sagte er nur und holte dann sein Handy aus seiner Hosentasche. Kaum hatte er das Wichtigste über das Telefon erklärt, erschien Sasuke auch schon mit einem leisen Klingeln in der Aula. Naruto legte auf und zeigte auf Ino. Auch Sasuke legte auf und ging dann auf sie zu. Wie die beiden vor ihm betrachtete er die Blonde genau und legte dann eine Hand auf ihre Stirn. Da sie, wie alles andere, in der Zeit eingefroren war, war es Sasuke ein Leichtes an ihr Innerstes zu kommen. Nachdem er sie gelesen hatte, taumelte er schockiert zurück. „Bringt Sakura sofort nach Hause!“, befahl er barsch und sah seine beiden Freunde an. „Sakura wird das Haus nicht mehr verlassen und auch wir müssen auf der Hut sein.“ Kurz sah er nochmal zu Ino, dann verschwand er mit einem leisen Klimpern. Naruto und Tenten sahen sich etwas unschlüssig an, bis der Blonde schließlich seufzte und erst Ino in das Krankenzimmer der Schule brachte und dann Sakura auf die Arme nahm. Danach ließ er die Zeit wieder fließen und verschwand mit Tenten ebenso wie Sasuke aus der Schule. Der Schwarzhaarige unterdessen war bereits zuhause und rief nach Yahiko. „Was ist los?“, fragte dieser sogleich besorgt, als er Sasukes ernstes Gesicht sah. Jener reichte ihm nur die Hand, welche der Priester sofort annahm. Wortlos ließ Sasuke die Erinnerungen an Inos Innerstes auch in Yahiko fließen. Geschockt schnappte er dann nach Luft. „Das verändert alles“, sagte er schließlich ernst und ließ die Hand des Schwarzhaarigen los. Kurz sahen sich die beiden an, dann räusperte sich Sasuke. „Ich werde die Barrieren um mein Haus verstärken und einiger meiner ältesten Freunde darüber informieren. Ihnen allen können wir vertrauen. Das ist nicht länger etwas, was nur uns oder Sakura betrifft.“ Der Priester nickte. „Ich werde dir vertrauen Hexenmeister. Und wenn du willst, werde ich dieses Haus segnen. Kein Vampir und kein Werwolf wird dann mehr über die Schwelle treten können.“ „Kannst du Ausnahmen machen?“ „Nein. Es sei denn du teleportierst sie mit dir hinein. Außerdem werde ich zum Priesterorden reisen und ihm davon berichten, ich hoffe du verstehst das.“ „Auch wenn es mir widerstrebt, wird es das Beste sein. Natürlich erwarte ich, dass für meine Familie keine Gefahr besteht.“ „Nein, wird es nicht. Auch wenn die Priester hauptsächlich dazu da sind Exules zu vernichten, so wissen auch wir, was Gut und Recht ist. In diesem Fall wird der Priesterorden auf deiner Seite sein.“ Sasuke nickte und wollte sich gerade abwenden, als er innehielt und noch einmal zu Yahiko sah. „Weißt du, warum Ino Brandblasen bekam, als Sakura sie berührte?“ Yahiko schmunzelte. „Ich habe in all ihre Duschgels und so weiter Weihwasser getan. Von klein auf kennt sie den Geruch und nimmt ihn daher nicht mehr wahr.“ Sasuke schmunzelte ebenfalls. „Clever.“ Nachdem sich Yahiko zurück auf sein Zimmer begeben hatte, um dort die nächsten Vorkehrungen zu treffen, kamen Naruto und Tenten durch die Eingangstüre. Sofort brachte der Blonde Sakura auf ihr Zimmer und schloss dann die Tür hinter sich. Sasuke wartete darauf, dass er sich wieder zu ihm und Tenten stellte. Sobald sie wieder vollzählig waren, verkündete der Schwarzhaarige kurz die nächsten Schritte: „Ten, du wirst mir bei dem Ritual helfen, mit dem wir die Barrieren verstärken. Naruto, du wirst Hinata und Shikamaru anrufen und sie bitten, so schnell wie möglich hier her zu kommen.“ Die beiden nickten und machten sich dann sofort an ihr Aufgaben. „Wie soll es mit Sakura weitergehen?“ „Ich will, dass du dich um sie kümmerst, Ten. Vieles hat sich geändert und noch mehr wird sich ändern. Leider muss ich auch deinen Unterricht kürzen und ein wenig umstrukturieren“, meinte Sasuke auf Tentens Frage kurz und fuhr dann mit den Vorbereitungen für das Ritual fort. Die Braunhaarige nickte nur stumm, denn der Hexenmeister war nun ganz in dem, was er tat. Zwei Stunden später saßen Sasuke, Naruto, Yahiko, Hinata und Shikamaru an der großen Tafel im Esszimmer. Sasuke, welcher am Kopf saß, stand auf und sprach: „Danke, dass ihr so schnell kommen konntet. Hinata, Shikamaru.“ Er sah beide an, nickte ihnen kurz zur Begrüßung zu und fuhr dann fort: „Das hier neben mir ist Yahiko Ame. Bisher Sakuras Vormund und ein Priester. Yahiko, das sind Hinata Hyuuga, Herrin des Werwolfclans des Südens und Shikamaru Nara, geborener Vampir des Schattenclans hier aus Konoha.“ Alle begrüßten sich mit einem kurzen Nicken und sahen dann wieder zu Sasuke. „Was ist passiert, dass wir so dringend kommen mussten?“, fragte Shikamaru gähnend und reichte Hinata die Hand. Alle nahmen sich an den Händen. Sobald der Kreis geschlossen war, schloss Sasuke seine Augen und ließ alle Erinnerungen der letzten Tage in jeden der Anwesenden fließen. Nachdem er fertig war, ließ er Narutos und Shikamarus Hand wieder los und setzte sich zurück auf seinen Stuhl. Auch die anderen ließen die Hände des Anderen los. „Wir müssen Sakura vernichten“, meinte Hinata schließlich aufgebracht, doch Yahiko ging sofort dazwischen. „Das werde ich nicht zulassen!“ „Sei still Priester, das hier betrifft die Exules, nicht euch. Als Priester sorgst du nur dafür, dass wir vor den Menschen verborgen bleiben“, knurrte die Hyuuga und ließ ihre Eckzähne aufblitzen, woraufhin Yahiko zornig aufsprang. Bevor er jedoch etwas erwidern konnte, unterbrach Naruto den Streit: „Ganz ruhig! Hinata, ich verstehe dein Anliegen, aber wir werden Sakura nicht vernichten.“ „Warum nicht? Es wäre das Einfachste.“ „Nur weil es einfach ist, heißt das noch lange nicht, dass es richtig ist. Nach dem die Feen 413 vernichtet wurden, haben wir in unserem Friedensvertrag den Punkt aufgenommen, dass keiner Rasse der Exules wieder so etwas angetan werden darf. Sakura ist ein Exul. Laut Friedensvertrag hat sie das Recht zu Leben“, warf Shikamaru ein. Eine kurz Stille entstand, in der sich Yahiko wieder setzte und Hinata nach einem verächtlichem Schnauben tief durchatmete. „Na gut. Wir vernichten sie nicht. Aber wie gehen wir dann vor? Es ist offensichtlich, was passiert, wenn Orochimaru sie in die Finger bekommt. Und ihn können wir nicht mal einfach so aus dem Verkehr ziehen. Er ist ein Ratsmitglied und der Clanherr der Vampire aus Oto. Sasuke, selbst wenn du alle Erinnerungen, die du besitzt, zeigst und darlegst, wirst du nichts erreichen, außer einen neuen Krieg zwischen den Exules. Beim letzten wurden alle Feen ausgerottet.“ Naruto seufzte. Er wusste wovon Hinata sprach. Er wusste es noch, als wäre es gestern gewesen. Naruto war dort gewesen und hatte alles mit ansehen müssen. Gut, er war kein Unbefleckter, auch er hatte einige Feen auf dem Gewissen, doch als es hieß, dass die Feen ausgerottet werden sollten, hatte er sich dagegen gestellt. Die zu vernichten, die schlimme Vergehen begangen haben, das hatte er noch irgendwo eingesehen, aber alle ausrotten, nur weil die anderen Exules Angst vor ihnen hatten? Das war nicht richtig gewesen. Und auch wenn er ein Dschinn war, allmächtig war er zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. Er hatte sie nicht aufhalten können. Vielleicht lag es an diesem Schuldgefühl, dass er deswegen Sakura so gut er konnte beschützen wollte. Naruto schüttelte den Kopf, um all diese Gedanken los zu werden. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Nicht jetzt, nicht heute. „Wir wollen wissen warum“, sagte er schließlich und Shikamaru sah ihn interessiert an. „Wie, 'Warum'?“ Naruto sah ihn an. „Ja, warum. Warum ist Sakura die erste Fee seit dem Massaker? Unter den Exules herrscht viel Spannung. Über die Jahrhunderte sind die Verhältnisse immer schlimmer und angespannter geworden. Wir, ich, will wissen warum gerade jetzt eine Fee auftaucht. Zufall oder will uns das Schicksal etwas sagen? Und wir alle leben schon lange genug, um zu wissen, dass man das Schicksal, woher auch immer es kommt, niemals unterschätzen sollte. Wir, ich, denke, dass Sakura der Anfang einer neuen Ära ist. Eine Fee entsteht nicht, man kann sie auch nicht erschaffen. Etwas hat sich verändert und wird sich weiter verändern“, erklärte der Blonde und sah in alle Gesichter der Anwesenden. Es schien, als verstünden sie nun. „Wissen wir, wer ihr Vater ist?“, fragte Shikamaru schließlich nachdenklich. „Nein, leider bzw. noch nicht“, antwortete dieses Mal Sasuke, der sich seit der Begrüßung bewusst herausgehalten hatte. Er verstand Hinata. Er war bei dem Massaker zwar nicht dabei gewesen, aber Naruto hatte diese Erinnerung mit ihm geteilt. Die Feen waren ein mächtiges Volk gewesen. Es gab viele Verluste und noch mehr Tod, ehe die Feen vernichtet waren. Danach wurde der Friedensvertrag zwischen den verschiedenen Rassen der Exules erstellt. Die wichtigsten Punkte darin waren: 1. Kein Mensch durfte je über die Existenz der Exules wissen 2. Es würde ein Rat gegründet werden in dem alle Clanführer aller Rassen ihre Anliegen vorbringen konnten. Außerdem sollte dieser Rat gewährleisten, dass es niemals wieder zu einer Übermacht einer Einzelnen Rasse kam. Alle waren gleich. 3. Die verschiedenen Rassen durften sich nie vermischen. Dieser dritte Punkt bestand schon seit dem ersten Auftreten der Exul. Es hieß, dass diejenigen, die sich vereinten, obwohl sie unterschiedlichen Rassen angehörten getötet werden würden von der Dienerschar der großen Mächte. Ob dies wirklich wahr war, wusste niemand, doch bisher hatte sich auch ausnahmslos jeder an diesen Punkt gehalten. Mal davon abgesehen, dass sich Vampire und Werwölfe sowieso nicht so gut verstanden. Seit Jahrtausenden herrschte ein Streit darum, wer als Erster auf der Erde wandelte. Die, die es gewusst hätten, da sie die Ältesten der Exules waren, waren im Laufe der Jahre umgekommen, getötet worden oder spurlos verschwunden. Außerdem hieß es auch, dass wenn aus der 'unreinen' Vereinigung ein Kind hervorkommt, dass dieses dann ein Monster werden würde, welches den Titanen der griechischen Mythologie gleichen würde und alle Exules auslöschen würde. Sasuke hielt das für ein wenig überspitzt dargestellt, aber was wusste er schon? Letztendlich haben diese drei wichtigsten Punkte des Friedensvertrags über die Jahrtausende hinweg den Frieden gesichert, bis 1919 der Aufstand der Vampire war. Das Fass war übergelaufen und die Vampire wollten ein für alle Mal den Werwölfen zeigen, dass sie die erste Rasse auf der Erde waren. Glücklicherweise hatten die Priester, unter anderem Yahiko, diesen Aufstand niedergeschlagen. Allerdings hatte sich seither Unmut unter den Exules breit gemacht und Werwölfe und Vampire waren noch schlechter aufeinander zu sprechen, als zuvor. Sasuke empfand es als Glück, dass sich Shikamaru und Hinata so gut verstanden. Sie waren eine der Wenigen, die friedlich nebeneinander her leben konnten. Gleichzeitig könnte man meinen, dass die Hexen und Hexer fein heraus waren, doch nachdem die Feen ausgerottet worden waren, waren den Vampiren des Aufstands nun die Hexen ein unliebsamer Geselle. Die Vampire dachten, dass auch sie eines Tages so stark werden würden, wie die Feen und wollten alle brennen sehen. Immerhin hatten sich die Hexen aus den Feen heraus entwickelt. Naruto war ihnen jedoch der größte Dorn im Auge. Er war bisher der einzige Dschinn, den die Exules kannten und jeder wusste, dass sie dem Blonden nichts anhaben konnten. Wenn Naruto sich nicht selbst einen Bann auferlegt hätte, hätte er die ganze Welt unterwerfen können. Es sei denn eine schwere Holztür traf ihn, fiel Sasuke ein und er musste über diesen Gedanken schmunzeln. „Sasuke?“ „Hm?“ Der Schwarzhaarige sah auf und bemerkte, dass ihn alle ansahen. „Tut mir Leid, ich habe nicht aufgepasst. Worum geht es?“ „Hinata und Shikamaru sichern uns ihre Unterstützung zu, wenn es jedoch zu einem Krieg kommt, steht die Sicherheit ihrer Familien an erster Stelle“, fasste Naruto schnell zusammen. Sasuke nickte. „Um mehr will und werde ich euch auch nicht bitten. Ihr seit unsere ältesten Freunde, ich wollte, dass ihr Bescheid wisst. Sobald es Neuigkeiten gibt, werden wir sie euch zukommen lassen.“ „Was hast du als Nächstes vor?“, fragte Shikamaru. Er war ein überaus begabtes Genie, das vor allem bei der Taktikplanung überragend war. Im Mittelalter war er ein gefragter Berater und General gewesen und beim Schach hatte ihn bisher noch niemand geschlagen. Sasuke achtete ihn sehr und war umso mehr froh, ihn auch seiner Seite zu wissen. „Sakura bleibt vorerst bei uns. Wir werden sie in die Geschichte der Exules einführen und ihr vorab alles Wichtige beibringen. Im März, an ihrem 18. Geburtstag, werden sich dann ihre Kräfte entfalten und sie erhält ihre Flügel. Bis dahin können wir nicht viel tun, außer sie weiterhin schützen und uns überlegen, was wir, wenn es dann soweit ist, tun werden. Weiterhin wird Yahiko dieses Haus segnen, ihr könnt also nur noch über mich durch den Teleportationszauber Zutritt haben. Auch wird er zum Priesterorden reisen und es dort den hohen Priestern vortragen, was sich hier ereignet. Er sicherte uns auch die Unterstützung der Priester zu“, erklärte Sasuke sachlich und trank dann von seinem kalten Tee. Shikamaru nickte. „Das klingt mir plausibel. Ich gehe davon aus, das diese Neuigkeiten an niemanden, nun mit Ausnahme des Priesterordens, weitergegeben werden sollen.“ „Richtig. Je weniger davon wissen, desto besser. Je nach dem was Orochimarus nächster Schritt sein wird, wird es früher oder später eh herauskommen. Außerdem wird er das mit Ino wahrscheinlich nicht ungerächt lassen.“ „Apropos Ino: Sie gehörte zum Yamanaka-Clan, ehe sie nach Oto verkauft wurde. Der Clan ist für die Gedankenkontrolle bekannt. Da Sakura sie so sehr als beste Freundin sieht, könnte es sein, dass Ino ihre Gedanken dahingehend manipuliert hat“, fügte Shikamaru hinzu, als er alles, was Sasuke ihm per Gedankenübertragung gezeigt hatte, noch einmal durchgegangen war. „Sie ist sehr viel mächtiger in dieser Sache, als du Sasuke. Solltet ihr also erneut auf sie treffen, seit auf der Hut.“ Sasuke nickte. „Wie geht es Sakura überhaupt?“, fragte da plötzlich Hinata. „Sie schläft viel. Vorerst kümmert sich auch nur Tenten um sie. Einen neue Freundin ist wohl erst mal das Beste. Ihre Welt wurde innerhalb weniger Tage auf den Kopf gestellt“, erklärte Naruto und seufzte dabei. Die Anwesenden nickten. Geplante neue Freundin saß gerade bei Sakura im Zimmer und las ein Buch über die verschiedenen magischen Substanzen. Nachdem sich Sasuke nun um andere Dinge kümmern musste, stand für Tenten Selbststudium auf dem Programm. Ein Gutes hatte das aber: Sie konnte ich endlich Gedanken darüber machen, wo sie als Hexe ihren Schwerpunkt legen wollte. Zaubertränke und Ritualmagie kamen für sie nicht in Frage und dass sie ausschließlich weiße Magie nutzen würde, war auch klar. Tenten musste sich nur noch zwischen der Naturmagie oder der 'allgemeinen' Magie, welche hauptsächlich auf der Anwendung von Zaubersprüchen begründet war, entscheiden. Vielleicht, und wenn Sasuke es zuließ, würde sie wie er ein Hexenmeister werden. Allerdings würde sie dafür noch sehr viel lernen und noch mehr üben müssen. Immerhin war Sasuke mittlerweile schon so gut, so perfekt, dass er ohne Zauberstab zaubern konnte. Das konnten nur sehr mächtige und sehr alte Hexenmeister. Tenten gähnte und konzentrierte sich wieder auf das Alchemiekapitel. Sie war gerade bei den Kapitel, in welchem man alles mögliche in Gold verwandeln konnte, als sich Sakura begann im Schlaf unruhig hin und her zu wälzen. Tenten legte ihr Buch beiseite, setzte sich an den Rand des Bettes und berührte Sakura an der Schulter. Sofort riss die Rosahaarige die Augen auf und setzte sich ruckartig auf. „Ganz ruhig Sakura. Du bist in Sicherheit. Alles ist in Ordnung. Atme erst tief durch“, beruhigte Tenten die Rosahaarige, welche sich panisch und hyperventilierend in den Laken verkrampft festhielt. „Alles ist gut. Du bist wieder im Herrenhaus. Alles ist in Ordnung.“ Langsam beruhigte sich Sakura wieder und atmete tief durch. Anschließend rutschte sie an das Kopfende des Bettes und barg ihr Gesicht in ihren Händen. „Tenten?“, murmelte Sakura leise. „Ja?“ „Ich bin nicht high, oder?“ Tenten lachte kurz auf. „Nein, leider nicht. Alles ist wahr und du bist mitten drin“, erwiderte die Braunhaarige und schmunzelte leicht. Sakura sah auf. Eine einzelne Träne rann ihr über die Wange. „Och Saku.. Alles ist gut. Das wird schon, komm her.“ Tenten krabbelte zu der Rosahaarigen und nahm sie in den Arm. „Du nimmst jetzt erst mal ein schön entspannendes Bad, dann zaubert dir Naruto was leckeres zu Essen und dann sehen wir weiter, ok?!“, schlug die Braunhaarige motiviert vor und drückte Sakura ein weiteres Mal. Zaghaft nickte die Rosahaarige. Eines hatte Sakura nun verstanden: Sie konnte vor dieser neuen, ihr unbekannten Welt weglaufen, aber früher oder später würde sie sie einholen. Zwei Stunden später saß Sakura mit einer Tasse heißen Schokolade wieder in ihrem Zimmer. Neben ihr auf dem großen Bett saß Tenten. Neben dem Bett auf dem Sessel saß Naruto und sah sie aufmunternd an. „Also Sakura, was willst du wissen? Wo soll ich anfangen zu erzählen?“, fragte er fröhlich. Innerlich war er zwar unglaublich nervös, da er nicht wusste, wie Sakura auf all das was kommen würde reagieren wird, doch mahnte er sich selbst zu mehr Besonnenheit. Irgendwie würde schon alles gut werden. Selbst Mebuki hatte das prophezeit. Und sie war immerhin der Auslöser für diese ganze Sache. Sakura sagte eine Weile nichts, starrte nur in ihren Kakao. Dann: „Ino war nie wirklich meine beste Freundin, oder?!“, murmelte sie leise ihrer Tasse entgegen. Naruto seufzte, Tenten sah sie mitleidig an. „Nein. Leider nicht, Kleines“, sagte Naruto einfühlend. „Ich wusste es. Ich wusste es in dem Moment, als ich sie umarmt hatte. Wir hatten und zuvor nie umarmt. Nicht mal zur Begrüßung, nie. Wir haben uns auch nie gegenseitig besucht. Und bis auf Schulisches weiß ich eigentlich nichts von ihr. Wie kann das sein?“ Sakura wurde zum Ende hin immer weinerlicher. Wieder musste sie mit den Tränen kämpfen. Ihr Leben war eine einzige große Lüge. Naruto wägte kurz ab, wie er es ihr am schonendsten beibringen konnte, letztendlich entschied er sich aber für die nackte Wahrheit: „Ino ist ein Vampir, der Macht über die Gedanken haben kann. Wir gehen davon aus, dass sie deine Gedanken dahingehend manipuliert hat, dass du geglaubt hast, ihr wäret schon seit Jahren befreundet. Tatsächlich ist Ino aber erst seit einem Jahr an der Schule angemeldet. In dem Moment, in dem du sie umarmt hast, war der Schmerz zu groß, als dass sie die Illusion weiter aufrecht hätte halten können.“ „Ich dachte, ich bekomme meine Kräfte erst mit 18?! Wie konnte ich ihr solche Schmerzen zufügen? Und ich dachte Vampire können nicht in der Sonne rumlaufen?!“, fragte Sakura verwirrt. „Deine Kräfte kommen auch erst an deinem 18. Geburtstag, aber dein Vater- äh Kizashi.. Yahiko?!“ „Sag Yahiko“, unterbrach Sakura Naruto, der nicht genau wusste, wie er ihren angeblichen Dad in ihrer Anwesenheit nennen sollte. Naruto lächelte kurz, dann räusperte er sich und erzählte weiter. „Wie gesagt. Deine Kräfte kommen auch erst an deinem 18. Geburtstag, aber Yahiko hat in deine Duschgels und so weiter Weihwasser getan.“ „Echt jetzt?“, fragte Sakura ungläubig dazwischen, was Naruto erneut grinsten ließ. „Echt jetzt. Kein Vampir und auch kein Werwolf können dich daher anfassen. Oder konnten. Ich weiß nicht, ob das auch jetzt noch funktioniert, nachdem du dich mit 'normalem' Duschgel gewaschen hast.“ Naruto überlegte kurz. Vielleicht hatte Yahiko sie auch gesegnet, dann wäre es sicher dauerhaft. Das müsste er mal den Priester bzw. Sasuke fragen. Er konzentrierte sich wieder auf Sakura. „Na ja.. Lassen wir das. Zu deiner zweiten Frage: Ja, eigentlich können Vampire nur bei Nacht aus ihren Häusern, in der Sonne würden sie sofort verbrennen. Nur sehr alte Vampire können ein paar Stunden im Schatten auf ihrer Terrasse sitzen, doch auch das ist absolut anstrengend für sie. Ino allerdings ist etwas Einzigartiges. Sie ist Teil eines Experimentes gewesen. Sie wurde soweit genetisch verändert, bis sie problemlos in der Sonne herumlaufen konnte. Das jetzt zu erklären, wäre aber zu viel und zu anstrengend. Zumal wir noch keine weiteren, konkreten Informationen haben.“ Sakura sah den Blonden schief an. Irgendwie klang das alles einfach zu unglaublich und sicherlich hätte sie im ihre heiße Schokolade ins Gesicht geschüttet und ihm dann den Vogel gezeigt, wenn sie Vieles nicht schon mit eigenen Augen gesehen hätte. Sakura war mittlerweile in einem Zustand der absoluten Nüchternheit. Ihr Kopf hatte bereits verstanden, dass es von nun an kein Zurück mehr geben würde, das vor ihr nun die eigenartige Welt der Exules lag. Doch ihr Herz hing noch an der heilen, friedlichen, alten Welt in der ihre größte Sorge war, ob sie genügend für die Matheklausur gelernt hatte. Sie seufzte niedergeschlagen und starrte dann wieder in ihre heiße Schokolade. Irgendwie vermisste sie gerade das langweilige und viel zu komplizierte Mathe. Wer hätte das gedacht? „Und wie geht es jetzt weiter?“, fragte sie schließlich und sah zwischen Tenten und Naruto hin und her. Sie fand die beiden sehr freundlich und eigentlich auch sehr nett. Nur aus diesem Sasuke wurde sie noch nicht schlau. Bisher hatte er sich ihr kaum gezeigt, geschweige denn mit ihr geredet, und das obwohl er angeblich der Herr des Hauses war und sie unter seinem Schutz stand. Da fand sie den fröhlichen Naruto und die freundliche Tenten viel angenehmer. Es war auch die Braunhaarige, die ihr nun auf ihre Frage antwortete: „Na ja.. Naruto und ich würden dir die Geschichte der Exules erzählen. Danach kannst du dich entscheiden, ob du mit Yahiko in die Berge gehen oder bei uns bleiben willst.“ Sakura nickte nachdenklich und starrte wieder auf ihren eigentlich schon kalten Kakao. Naruto sah dies, schnippste einmal mit den Fingern und schon dampfte es wieder aus der Tasse. Mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck sah Sakura zu ihm, nahm dann einen Schluck von der nun wieder heißen Schokolade und sah danach zu Tenten. „Ok. Dann fangt mal an zu erzählen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)