Mort aux templiers von Cheriie (Tod den Templern) ================================================================================ Epilog: Louise Elisette ----------------------- Wimmernd lag sie neben dem leblosen Leib ihres Vaters und starrte den getroffenen Arno an. Er stand immer noch – doch er hielt sich die Seite und blutete stark. Er lächelte sie leicht an, bleich wurde er innerhalb von wenigen Sekunden, und schließlich passierte, was sie erwartet hatte. Arno, der Meisterassassine , ging auf die Knie. Sofort rappelte sich Yvette auf und stützte ihn. „Dieses Mal… kam ich nicht zu spät.“ murmelte er und legte seinen Kopf auf ihrer Schulter ab. „Arno. Arno, cherie, bitte bleib bei mir. Bleib wach!“ bat sie ihn und nahm sein blasses Gesicht in ihre Hände. Sie streichelte über seine Wangen und er sah sie an. „Falls ich das hier überlebe…“ Rechtzeitig hielt er sich die Hand vor den Mund und spuckte Blut. „Mathis! Mathis, gottverdammt, hilf‘ mir!“ schrie Yvette ihren Bruder an, der sofort zu ihr kam und ihr dabei half ihren geliebten Assassinen ins Haus zu tragen. „Es ist kritisch, Mademoiselle.“ „Wie kritisch?“ flüsterte sie und sah den Arzt an. Er ließ den Kopf sinken. „Wenn er diese Nacht überlebt, dann ist es wahrlich ein Wunder, Mademoiselle. Aber…“ Sie nickte. Sie verstand, was der Arzt versuchte, ihr in weichen Samt eingepackten Worten, zu sagen. „Aber er stirbt. Höchstwahrscheinlich?“ Er nickte nun auch und wand sich Mathis zu, der die Bezahlung übergab und die Medikamente entgegen nahm. Yvette hielt die Tränen zurück, bis eine Angestellte den Arzt hinaus gebracht hatte. Schließlich brach sie in Tränen aus und drückte sich an die Brust ihres Bruders. „Geh zu ihm. Vielleicht braucht er deine Stimme, um es zu schaffen.“ flüsterte er ihr zu und drückte einen Kuss auf ihren Kopf, bevor sie sich wieder von ihm entfernte und in das Gästezimmer der Villa ging. ____________________________ Herbst 1796 _________________________________ Freudig nahm Rose das mit Wachs versiegelte Schreiben entgegen. Alles in ihrem Gesicht strahlte voller Glückseligkeit. "Ich danke dir Terry!" rief sie noch und verschwand in der Davenport Villa. Hannah gesellte sich zu ihrer Mutter und gemeinsam setzten sie sich oben im Obergeschoss auf das Bett des jungen Mädchens. Voller Erwartung öffnete Rose das Schreiben, beobachtete jedoch noch kurz die Schneeflocken die vor dem Fenster hin und her wehten. "Mother! Hurry up!" Hannah war im Inbegriff ihrer Mutter den Brief aus der Hand zu nehmen, doch Rose konnte ihn zurück erobern und öffnete ihn schließlich. Liebste Rose, deine Abreise ist nun schon viele Monate her – und ich vermisse dich mit jedem vergehenden Tag. Wie geht es Boston? Und der Davenport Siedlung? In deinem letzten Brief habe ich raus gelesen, dass Hannah von Connor bereits der Bruderschaft vorgestellt wurde – auf ihrem eigenen Verlangen. Es ist ein Wunder, dass ein Kind in diesem jungen Alter bereits weiß, was sie erreichen will. Ich hoffe das Training verläuft bei ihr eines Tages gut. Mein Herz erfüllt sich mit Stolz, einzig allein zu wissen, dass ich der Grund war, der sie dazu bewegt, ein Assassine zu werden. Kurz nachdem ihr abgereist seit, wurde der neue Großmeister des Templerordens gewählt. Mathis hat die Position nicht bekommen, aber er wurde zum Stellvertreter ernannt – denn in den letzten wenigen Jahren sind die Großmeister gestorben wie die Fliegen. Eine Schutzmaßnahme, so sagte man mir. Seitdem Mathis sein neues Amt bekleidet, habe ich keinen Kontakt mehr mit ihm – doch es ist sicherer so und ich hoffe, dass seine Zukunft ihn nicht in die gleiche Misere wie Vater führt. Pénélope war wieder schwanger – allerdings verlor sie ihren Sohn und ihr eigenes Leben bei einer Fehlgeburt. Meine beiden Nichten wohnen nun endlich bei ihrem Vater, was mich sehr erfreut. Viel zu lange mussten sie auf ihn verzichten. Arnos Genesung schreitet mit jedem Tag voran. Als der Arzt damals sagte, er würde diese schreckliche Wunde nicht überleben, dachte ich wirklich ich stünde vollkommen alleine da. Doch Arno… er hat es geschafft. Seit Kurzem gelingt es ihm sogar wieder längere Strecken zu gehen – Laufen fällt ihm schwer, immerhin hatte der Schuss damals seine Seite regelrecht zerrissen. Die Bruderschaft hat zur Kenntnis genommen, dass er vorerst nicht mehr zur Verfügung stünde – genauso wenig wie ich, immerhin trug ich jemanden ganz Bestimmten in mir. Arno hat mit mir eine Wette abgeschlossen. Er ist der schweren Überzeugung, dass es ein Junge wird, aber ich habe das Gefühl, dass es nicht so ist. Ich habe mir sogar bereits einen Namen ausgesucht! Sollte ich Recht behalten, möchte ich sie „Louise Elisette“ taufen lassen. Als Erinnerung an die Frau, die Arno gezeigt hat, was wirklich wichtig im Leben ist. Doch Schluss mit dem Schwelgen in der Vergangenheit. Es dauert nicht mehr lange, zwischenzeitlich habe ich bereits immer wieder Wehen. Die Hebamme meinte, es könnte Ende September losgehen. Vielleicht auch früher – oder später. Doch wann immer dich dieser Brief erreicht, so wird sie (oder er) bereits auf der Welt sein und sei dir versichert, liebste Cousine, dass ich sofort den nächsten Brief hinterher schicke. Denn wenn ich eins gelernt habe, dann ist es, dass die Familie das höchste Gut auf der Welt ist. Je t'adore, Rosalie. Deine Yvette Evelie Dorian. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)