Curse of the Nue von yezz (Byakuya x Renji) ================================================================================ Kapitel 19: Enter Ryoka ----------------------- Der Tag wurde heiß und schwül. Renji hatte sich dazu entschlossen, eine verfrühte Mittagspause einzulegen und saß nun auf der Treppe, von der er den leeren Trainingsplatz überblicken konnte. Er grübelte. Vermutlich hätte er dem Rest der Division in die Kantine folgen sollen. Stattdessen blickte er auf den, in der Sommersonne schimmernden, festgetretenen Boden. Ein kleiner Schwarm Rötelammer zwitscherten und badeten im Staub. Er konnte immer noch Byakuyas Ohrfeige auf seiner Wange spüren. Wer tut so etwas? Alles war er wollte, war ein netter, kleiner Kuss. Vielleicht ein bisschen sanftes Liebemachen. Aber Byakuya konnte damit nicht umgehen, oder? Nein, er musste ins Bizarre ziehen. Mal wieder. Wie immer. Der einzige Grund, denn sich Renji vorstellen konnte, warum ihn Byakuya so heftig zurückwies, war, dass er ihm bereits so nah gekommen war, dass etwas Ernstes daraus entstand. Vielleicht halfen sanfte Annährungsversuche wirklich. Es war schwer zu sagen, bei diesem Mann. Allerdings gab es da auch echte Fortschritte. Byakuya war nicht in der Lage gewesen, auf Renjis Frage hin zu antworten. Das war eine seltsame Weise des Fortschrittes, seit ihrem letzten Gespräch in einem Onsen über ihre Beziehung. Beim letzten Mal war es aus Renji hinausgeplatzt und er hatte Byakuya gesagt, dass er ihn lieben würde. Alles, was er damals zurückbekommen hatte, war ein 'warum würdest du so eine dumme Sache tun?'. Aber diese Antwort kam sofort, fast ohne Zögern. Dieses Mal zumindest... Scheiße. Hör dir diesen Mist an. Dieser verdammte Byakuya Kuchiki hatte es geschafft, dass er dankbar für sein Schweigen war! Gott, er machte sich für diesen Mann zum Trottel. Er sollte wirklich seinen Mann stehen und gehen, jemanden finden, mit dem er reden konnte. Jemanden, den er in die Stadt ausführen und sich mit ihm zeigen konnte. Mitten auf der Straße küssen konnte... Aus den Augenwinkeln sah Renji, dass Rikichi auf ihn zukam. Der kleine ranglose Offizier trug 2 Bento Boxen, Schalen und einen Krug mit einer Flüssigkeit darin. Die Perlen in seinem Haar schlugen aneinander, wenn er ging und er hatte ein zaghaftes, aber hoffnungsvolles Lächeln auf den Lippen. „Ich habe Mittagsessen mitgebracht...“, es klang wie eine Frage. Renji wollte mit seinen Gedanken alleine sein, doch es war schwierig, kostenloses Essen abzulehnen. Besonders, wenn ihn der Junge offensichtlich anhimmelte. „Ja, klar.“, sagte Renji und klopfte auf den leeren Platz auf der Stufe neben sich. Dann deutete er auf die Boxen. „So lange da nichts Scharfes drin ist.“ „Nein, Vizekommandant. Natürlich nicht.“, sagte Rikichi und ließ sich neben Renji nieder. Es stellte sich heraus, dass der Krug mit gekühltem, grünen Tee gefüllt war, vom dem sich Renji dankbar etwas in die Schale füllen ließ. Er öffnete die Box und war angenehm überrascht, nichts komplizierteres als Reis, ein bisschen eingelegtes Gemüse und gegrillten Fisch vorzufinden. „Schau mal einer an. Du weißt, wie man einen Kerl behandelt.“, sagte Renji und schaffte es noch, sich zu stoppen, bevor er 'Ich sollte mit dir ausgehen' hinzufügte. „Vielen Dank, Vizekommandant.“, sagte Rikichi mit einer kleinen Verbeugung und beeilte sich, Renjis Schale nachzufüllen, die er in einem Zug hinuntergekippt hatte. Renji wusste, dass es nun ein fabelhafter Augenblick war, um dem Jungen etwas Inspirierendes auf den Weg zu geben. Etwas Bedeutungsvolles, aber ihm fiel nichts anderes ein als 'Was immer du mit deinem Leben machst, um Gotteswillen, angel dir keinen Liebhaber, der gebrochen ist'. Nicht wirklich ein Schlachtruf. Also saßen sie für eine Weile da, aßen nur und sprachen nichts. Doch Renji spürte, wie er sich selbst entspannte. Die Spannungen verließen langsam seine Schultern. Zumindest so lange, bis Rikichi sich räusperte. „Wie lange wollen sie noch ohne Zabimaru sein?“ „Warum fragt mich das jeder?“, Renji blickte den Jungen lange von der Seite an. „Weißt du, ich beginne zu glauben, dass die Leute mein Zanpakutō lieber mögen, als mich.“ „Nun ja, die Wahrheit ist, Vizekommandant, dass Zabimaru sehr viel Charakter besitzt.“, sagte Rikichi einfach, während er Reis kaute. „Er ist irre vielseitig und schwierig zu schlagen. Jeder kennt seinen Namen, auch außerhalb der Division. Sie ohne ihn zu sehen... naja, es ist irgendwie nervenaufreibend. Es ist, als seien sie nur halb anwesend.“ Der Teil fühlte sich wahr an. Aber Renji konnte ein kleines Lachen aufbringen. „Glaubst du, ich werde ihn noch einmal hinauslassen, nachdem ich das gehört habe? Wenn er herausfindet, dass er so einen großen Fanclub hat, steigt ihm das zu den Köpfen.“ „Köpf...en?“ „Sicher“, sagte Renji mit leichtem Achselzucken und nippte am kühlen Tee. „Der Schwanz hat auch einen Kopf.“ Rikichis Augen weiteten sich und es schien, als hätte er Schwierigkeiten zu verarbeiten, was der Rothaarige gerade gesagt hatte. „Auch? Ich dachte... Ich meine, heißt es nicht 'Schlangenschwanz'?. „Heh, ja. Aber das war nur der Teil von mir, der fehlte.“, sagte Renji und tätschelte Rikichis schmale Schultern grob. Doch der Junge war nicht auf diesen Schock vorbereitet: „Zabimaru ist ein Nue-Dämon“. „Das ist so...“, Rikichi sah blass aus und der Mund war für einen Moment geöffnet. Dann begann er langsam zu lächeln. „Das ist so... verdammt beeindruckend!“ Renji lachte über Rikichis Enthusiasmus, aber seine eigenen Wörter verfolgten ihn. 'Aber das war nur der Teil von mir, der fehlte'. Verdammt noch mal, dass war der Teil, der immer noch fehlte. In diesem Moment ertönte der Alarm. Da er noch darauf warten musste, dass Rikichi Zabimaru aus seinem Quartier holte, trafen Renji und der Stoßtrupp direkt hinter Gin Ichimaru ein. „Whoa“, machte Renji, als er mit seinen Leuten noch eine Strecke vom Tor entfernt waren. Renji konnte Ichimaru in der Mitte der Straße sehen. Das Kanji für '3' auf dem Haori, welches in der leichten Brise flatterte und die Sonne, die kalt vom silber-weißen Haar reflektiert wurde. Der Rothaarige konnte spontan keinen weiteren Shinigami von dessen Einheit ausmachen, aber vielleicht war es ja auch eine abgesprochene Formation. „Sieht aus, als würde sich die 3. Division schon drum kümmern. Wir bleiben zurück. Aber warum verteilt ihr euch nicht und sucht euch vorsichtshalber gute Verstecke, von denen aus man angreifen kann? Wir haben keine Ahnung, wie viele Feinde hier sind oder wie hoch die Bedrohung einzustufen ist. Also stellt sicher, dass das ganze Areal abgedeckt ist, verstanden? Mischt euch nicht in die Aktivitäten der 3. Einheit ein. Da ihr Kommandant hier ist, haben sie einen Plan. Also wenn euch einer von ihnen einen Befehl gibt, befolgt ihn. Aber...“, Renji hatte keine Ahnung, warum er den letzten Satz hinzufügte. „bleibt außer Sichtweite“. „Ja, Vizekommandant“, das Dutzend Offiziere verteilte sich, wie befohlen. Bei fast jedem anderen Kommandanten wäre Renji sofort an dessen Seite getreten und hätte seine Unterstützung angeboten. Oder zumindest den Kommandanten wissen lassen, dass er die 6. im Rücken hatte. Aber in diesem Fall schlich Renji geduckt durch die Seitenstraßen. Er hielt nach Mitgliedern der 3. Division Ausschau und erwartete, als er näher kam, dass ihn wer stoppte. Aber er lief in keine anderen Soldaten. Noch nicht einmal, als er schon fast parallel zu Ichimaru stand. Wo war seine Einheit? War Ichimaru wirklich alleine gekommen? Renji schlich durch eine, im Schatten gelegene, Allee. Er presste sich mit dem Rücken gegen die Wand und sagte Zabimaru, dass er seine spirituelle Energie so weit wie möglich unterdrücken soll. Es war ein eigenartiger Impuls, sich derart zu verstecken, vor allem, da sie auf derselben Seite kämpften. Sie verteidigten die Seireitei gegen Eindringlinge, doch sein Instinkt sagte ‚warte ab und schau zu‘. Da war natürlich jede Menge Aufruhr auf der anderen Seite des Tores. Jidanbō legte gegen jemanden alles in die Waagschale. Ichimaru zwischenzeitlich stand einfach nur in der Mitte der Straße, mit seinen Händen an seiner Seite, lächelte zu sich selbst und wartete geduldig auf irgendetwas. Was zum Teufel passierte hier? Als Jidanbō tatsächlich das Tor anhob, wäre Renji beinahe vor Überraschung und Neugierde auf die Straße gegangen. Ichimaru sprach mit jemandem. Renji blickte um die Ecke der Allee. Heilige Scheiße! Es war der orangehaarige Junge, Rukias Freund, Ichigo Kurosaki. Er sah ziemlich lebendig aus, immer noch in der Uniform eines Shinigami gekleidet und trug dieses verrückte, kraftvolle und übergroße Zanpakutō. Ichigo sah aus, als wäre nichts passiert. Als hätte ihn Byakuya nicht zurückgelassen, damit er in der Gosse sein Leben ausblutete. Wie konnte er das nur überlebt haben? Und was war er nun? War er tot zur Soul Society gekommen oder irgendwie anders? Wen kümmert’s?, zischte Zabimaru. Wir wollen eine Revange, schnurrte der Dämon aufgeregt. Glaubt mir, ich auch. Aber, Renji schüttelte den Kopf, wir kriegen nur die Chance, wenn Ichimaru nicht… Aber Ichimaru hatte bereits. Shinsō hatte sich blitzschnell ausgedehnt, um Jidanbōs Arm aufzuschlitzen. Blut tropfte von oben herab, spritzte überall hin. Und dennoch kämpfte der Riese, um das Tor offen zu halten. Doch wieder dehnte sich das Zanpakutō schnell aus und die Mauer brach mit einem Grollen zusammen, das die Straßen erschütterte. Renji konnte nicht sagen, ob Kurosaki getroffen wurde, doch so wie er den Jungen einschätzte, hatte er an vorderster Front gestanden und versucht, den Riesen zu schützen. War es das? War alles vorbei? Ichimaru dachte zumindest so, als er sich umdrehte. Renji presste sich wieder gegen die Wand, als Ichimaru verschwand. War es nur sein Eindruck oder sah der Kommandant besonders erfreut über sich selbst aus? Komisch war immer noch, dass kein Shinigami erschien, um seinen Kommandanten zu flankieren. Es schien wahr zu sein. Ichimaru war alleine gekommen, ohne Verteidigung. Er hatte noch nicht einmal seinen Vizekommandanten mitgebracht. Was zum Teufel? Renji hatte lange überlegt, ob er sofort melden sollte, was er gesehen hatte. Er hatte nicht den Rang, um die Methoden eines Kommandanten zu kritisieren, genauso wenig wie jemand anderes aus der Division. Niemand seiner Leute hatte ein Mitglied der 3. Einheit gesehen. Wäre also jemand vor Ort gewesen, waren sie vollständig versteckt geblieben. Grundsätzlich war kein Schaden dadurch entstanden, aber die ganze Situation war absolut falsch verlaufen. Er war sich sicher, dass Ichimaru irgendetwas plante. Aber… Renji hatte Byakuya diesen Morgen noch nicht gesehen. Es war typisch für den Kommandanten, im Verborgenen zu blieben, wenn die Dinge zwischen ihnen angespannt waren. Das erschwerte die normale Arbeit und machte es unangenehm. Normalerweise hätte Renji Byakuya schmollen lassen. Aber wenn dieser Kurosaki-Junge tatsächlich in der Soul Society und bereit war, gegen die Tore der Seireitei zu drängen, war er eine potenzielle Bedrohung für Rukias Sicherheit. Zu sehen, dass Byakuyas Bürotür offen stand, ermutigte Renji, den Kopf hindurchzustecken. „Entschuldigen sie die Störung, Kommandant. Aber haben sie von dem Aufruhr am Westtor gehört?“ Byakuya blickte von den Papieren auf, die er gerade las. „Ich weiß, wir waren darin involviert, aber ich habe erwartet, dass ich deinen Bericht heute Abend bekomme. Kommst du direkt von dort? Ist etwas passiert?“ „Etwas in der Art.“, sagte Renji und betrat das Büro. „Allerdings bin ich mir nicht sicher, was es heißt.“ „Fahre fort.“, erwiderte Byakuya, legte die Papiere zur Seite und schenkte Renji seine volle Aufmerksamkeit. Renji erzählte von den Geschehnissen am Tor, die er beobachtet hatte und beschrieb sie so präzise er konnte, ohne Urteil oder Vorwurf. Byakuya hörte vorsichtig zu, rief aber an einem Punkt nach einem Diener. Als sie an der Tür erschien, orderte der Kommandant Tee. „Lass mich einen Augenblick die Informationen verarbeiten. Sobald der Tee da ist, werden wir formloser weitersprechen“, sagte er zu Renjis Überraschung. „Ja, Kommandant“, sagte Renji und wartete, während Byakuya scheinbar wieder zu seiner normalen Tätigkeit überging. Als die Dienerin erschien, unterdrückte Renji den Drang, ihr das Tablett abzunehmen, was er sonst für gewöhnlich immer tat. Stattdessen stand er stramm, bis sie alles abgeladen hatte und Byakuya ihn zu sich winkte. „Jetzt erzähl mir, was du wirklich denkst“, sagte der Schwarzhaarige und ließ sich im Seiza nieder, um Tee auszuschenken. Renji bemerkte eine Schale getrockneter Früchte und Nüsse, sowie frische, warme Dorayaki. Pfannkuchen mit roter Bohnenpaste gefüllt. Es war eines seiner Lieblingsspeisen… War es eine zufällige Wahl gewesen? Kam es von der Küche oder von Byakuya? Renji teilte das Essen unter ihnen auf. „Ich habe keine Ahnung, was Ichimaru geplant hatte, Kommandant. Ganz alleine in einer Notfallsituation aufzukreuzen… Ich meine, es hat ja alles funktioniert, soweit ich es sagen kann. Aber, nun ja, ich war froh, dass unsere Leute an den Flanken gewartet haben. Wir haben Kurosaki bereits gegenübergestanden. Er kann unberechenbar sein“. „Bist du dir sicher, dass es Kurosaki war?“ „Ich hatte keinen guten Blick auf ihn, aber ja. Wer sonst hat solche Haare und ein riesiges Zanpakutō?“ „Hat ihn Ichimaru beseitigt?“ „Das kann ich nicht wirklich sagen, Kommandant“, gab Renji zu. „Dieses verdammte Shinsō hat sich so schnell und weit ausgedehnt, dass es unmöglich ist, es genau zu sagen“. Byakuya kaute gedankenverloren auf seinem Dorayaki herum. „Das macht es komplizierter. Ich werde den Generalkommandanten informieren müssen“. Renji nickte. Das hatte er bereits vermutet, auch wenn er bezweifelte, dass der Generalkommandant sich ernsthaft um die mögliche Bedrohung, die Kurosaki verursachen könnte, sorgte. Wenn Renji dem Jungen nicht selbst gegenübergestanden hätte, wäre es selbst für ihn schwierig, zu glauben, wozu er in der Lage war. „Dennoch verstehe ich immer noch nicht, was Ichimaru bezwecken wollte“, sagte Renji und nippte an seinem Tee. Es war nett, so mit Byakuya wieder reden zu können. Strategien entwerfen und zusammen laut denken. Renji hatte vergessen, wie gut sie zusammen arbeiten konnten. „Was ich nicht verstehe: Warum hat er keine echte Verteidigung aufgebaut? Was wäre gewesen, wenn eine Armee draußen am Tor gewartet hätte, statt nur eines Jungen? Selbst mit unseren Leuten auf ihren Positionen hätten wir überwältigt werden können“. „Was waren seine Gründe, als du mit ihm gesprochen hast?“ „Uh“, Renji und hielt mit den Essstäbchen auf dem halben Wege inne. „Ich habe mich nicht genähert, Kommandant. Er wusste nicht, dass wir da waren“. „Was?“, fragte Byakuya scharf. „Es ist deine Pflicht, einem Ranghören Offizier deine Ankunft zu melden.“ „Ich kenne meine verdammte Pflicht“, gab Renji zurück. „Aber hören sie, Kommandant, irgendwas an der ganzen Sache, schien faul zu sein. Also habe ich meinem Bauchgefühl vertraut und unsere Leute verdeckt, aber bereit zum Angriff, warten lassen“. Byakuyas Lippen waren dünn. Sein Blick fiel auf Renjis Seite. „War es dein Bauchgefühl?“ „Ja, meiner“, beharrte Renji, auch wenn seine Hand nach unten glitt, um Zabimaru abzuschirmen. „Dein ‚Bauch‘ hört sich mehr nach Feigheit an“, sagte der Schwarzhaarige kühl. „Du hast sich vor einem Kommandant in Nöten versteckt?“ „Hey, ich wäre sofort eingeschritten, wäre Ichimaru jemals ins Schwanken geraten oder hätte nach Hilfe gerufen. All unsere Leute hätten das getan. Ich habe sie extra darauf hingewiesen, jegliche Anweisungen der 3. Einheit Folge zu leisten. Aber Ichimaru war niemals in Nöten gewesen, Kommandant. Er hat den Wächter des Tores außer Gefecht gesetzt und dann Kurosaki. In 2 Attacken. Und ehrlich? Wenn überhaupt, hat es mehr so ausgesehen, als würde er mit ihnen spielen. Als wäre die ganze Angelegenheit ein amüsantes Spielchen“. Byakuya hob die Augebraue. „Durchaus. Sag mir, dass dein Eindruck nichts mit deiner Vergangenheit mit ihm zu tun hat“. Renji stellte seine Schale mit Nachdruck ab. „Das kann ich nicht. Sie wissen, was ich über ihn denke. Er ist ein wieselgesichtiger Widerling. Dennoch müssen sie mir glauben, dass ich ihn niemals aus Verachtung hätte hängen lassen. Es wäre vielleicht befriedigend, sich zurückzulehnen und zu schauen, wie Kurosaki ihm in den Arsch tritt. Ich würde aber niemals Eindringlinge in die Seireitei lassen, nur um meinen persönlichen Groll gegen eine Person zu stillen“. „Sehr gut“, sagte Byakuya schlussendlich. „Aber von nun an, wirst du den Regeln folgen. Hast du verstanden?“ Renji konnte mit Mühe verhindern, dass er die Augen rollte. „Ja, Kommandant.“ Zumindest hatte der Generalkommandant dieses Mal zugestimmt, ihn zu sehen. Auch wenn er Byakuyas Sorgen nicht sehr ernst nahm. Tatsächlich schien er sich nur auf ein Detail in der früheren Vergangenheit zu versteifen. Yamamoto strich durch seinen dicken Bart, während er auf einem Kissen saß. „Du hast ihm nicht den Todesstoß verpasst?“ „Nein“, sagte Byakuya erneut von der Stelle, wo er kniete. „Wie ich bereits erklärt habe, Generalkommandant, der Junge war so gut wie tot. Meine echte Sorge richtet sich auf Kommandant Ichimaru und die Missachtung…“ „‘So gut wie‘? Wirst du schlampig, Kommandant Kuchiki?“ Byakuya biss die Zähne zusammen. „Generalkommandant, wenn wir uns auf die heutigen Geschehnisse konzentrieren könnten?“ „Hast du wegen deiner Schwester gezögert? Hat sie darum gefleht, den Jungen zu verschonen?“ Byakuya zählte stumm bis Zehn. Verdammt sei dieser alte Mann. Natürlich hatte er es für Rukia getan. Wäre Renji nicht da gewesen und hätte auf seine Ehre geachtet, hätte Byakuya ihren Tod vorgetäuscht und sie irgendwo vor den Hofgarden versteckt. Er nahm einen tiefen Atemzug, bevor er zur Erklärung ansetzte. „Meine Befehle lauteten, Rukia entweder für ihre Verbrechen zu töten oder sie der Justiz zu übergeben, was ich auch getan habe. Das Einmischen des Jungen war bedeutungslos. Ich habe mich in der Weise darum gekümmert, die ich als angemessen ansah“. „Und dein Fehler kam nun zurück, um uns zu jagen“. Byakuya schaffte es gerade so, seine Hände nicht zu Fäusten zu ballen. „Dann lass uns hoffen, dass Ichimaru uns von diesem Ärgernis erlöst hat. Wenn dem so ist, hat er heute zumindest eine Sache getan, die ich wirklich wertschätzen würde“. Der Generalkommandant schien, aufgrund der Vehemenz in Byakuyas Worten, ein wenig zurückzuweichen. Natürlich hatte Byakuya diese sehr sorgfältig gewählt und war darauf Bedacht gewesen, seine Stimme unter Kontrolle zu halten. Der alte Mann blinzelte ein wenig und runzelte die Stirn. „Was passierte heute, was seinen Unmut erregt hat?“ Byakuya seufzte und begann die Geschichte erneut zu erzählen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)