Dragon Age: Origins von Himitsu-chan (Bestimmung) ================================================================================ Kapitel 42: Jagd im Dunklen --------------------------- Besorgt sah ich zu Theron, dessen Fleischwunde gerade von Wynne geheilt wurde. Der Werwolf hatte ihn übel zugerichtet, doch am schlimmsten überhaupt hat es den Clan erwischt. Mein Blick schweifte über das Schlachtfeld, welches die Werwölfe hinterlassen haben. Viele Landschiffe der Dalish wurden beschädigt, oder sind gar nicht mehr bewohnbar. Die Leichen der Elfen, lagen weit verstreut über der Ebene. Das Blut stach deutlich im weißen Schnee hervor, und ließ mich zittern. Jedoch nicht vor Kälte, sondern vor blankem Entsetzen. Ich habe schon viel gesehen. Nicht nur im Gesindeviertel, auch die Schlachten eines Grauen Wächters lassen einen nie wieder los. Doch was ich hier sehe… Teilweise abgetrennte Gliedmaße, angefressene Körper, gequältes Stöhnen um einen herum und so viele Tode. So viele…Elfen. Mein Volk immer noch, auch wenn ich sie nicht mag. Aber das beruht ja auf Gegenseitigkeit. „Ihr habt viel Glück. Hätte der Werwolf nur etwas höher zugebissen in Eure Halsschlagader, wärt ihr schon längst gestorben“, sprach Wynne eindringlich, was Theron jedoch kühl lächeln ließ. Nur mit Mühe konnte ich meinen Blick abwenden und sah nun zu dem Dalish, dem seinen Fast Tod anscheinend wenig kümmerte. Viel mehr sah es danach aus, dass ihn etwas anderes gerade beschäftigte. Das lodern in seinen Augen konnte ich nur einem zuordnen, kannte ich es selbst doch nur zu gut…eiskalte Rache. Zathrian schritt auf uns zu, nachdem er den verbliebenden gesunden Elfen beauftragt hatte, die Verwundeten zu versorgen. Er schien wütend, mehr als beim letzten Mal. „Es reicht. Dafür wird diese Bestie bezahlen…Nun seht Ihr selbst, was für erbarmungslose Kreaturen das sind!“ Unruhig sah ich zu Alistair, der mich ebenfalls so ansah. Wir wussten beide, dass unsere ruhige Nacht damit vergessen war. Jetzt wird es eine Jagd geben…und sie endet erst, wenn der Wolf Tod ist. Samt Sippschaft. Theron richtete sich wieder auf, drehte kurz seinen Kopf und blickte dann voller Begier zu seinem Hüter. „Ich werde die Wächter durch den Wald führen, Hüter. Und wir kommen erst wieder, wenn ich das tote Fleisch des Monsters in den Händen halte!“ Kam es mir nur gerade so vor, oder lief es mir gerade eiskalt den Rücken herunter? Das klang genau so, wie er es gerade gesagt hat. Todernst und mit eisernem Willen. Zathrian sah mich prüfend an, dann zeigte er auf das Schlachtfeld. „Wächter, wie Ihr seht, steht mein Clan kurz vor der Auslöschung. Wenn ihr uns nicht sehr schnell hilft, müssen wir unsere vielen Brüder und Schwestern leider erschlagen. Tötet Schattenreißer, dann sind wir gewillt Euch im Kampf gegen die Verderbnis zu unterstützen“, sprach er ernst. Kurz ballte ich meine Hände zu Fäusten und besah mir nochmals den Platz des Gemetzels. Es waren bereits so viele Elfen gestorben, selbst Mithra erkannte ich unter den Toten. Wenn ich nichts unternehme, greifen diese Werwölfe bestimmt auch die anderen Clans irgendwann an. Das würde übel ausgehen… Fest sah ich dem Hüter in die Augen und nickte. „Wir werden Schattenreißer finden und töten. Darauf gebe ich mein Wort.“, versprach ich. Auch wenn mich die Dalish nicht mögen, wir gehören zum selben Volk. Und beim Erbauer, ich werde jeden töten der es wagt, Elfen zu quälen. Theron schulterte seinen Köcher und nahm seinen Bogen in die Hand, dann sah er nochmals zu Zathrian, welcher ihm entschlossen zunickte. In seinen Augen sah ich deutlich, dass er kein Versagen dulden würde. Ich sah nochmals zu meinen Gefährten, die alle nur kleinere Blessuren davon getragen haben, im Gegensatz zu den Dalish. Alle wirkten abgekämpft und müde, da wir seit geraumer Zeit nicht mehr richtig ausgeschlafen haben. Und für uns, wird diese Nacht auch wieder lang. Am liebsten würde ich alle mitnehmen zu der Jagd doch es wäre möglich, dass die Bestien wiederkommen. Nur um den Dalish endgültig den Rest zu geben, denn sie sind schwer getroffen. Also brauche ich gute Verteidiger und Heiler im Clan. Kurz wog ich ab, dann sah ich zu Wynne. Sie heilte gerade einen anderen Dalish mit einer Platzwunde. „Wynne, ihr bleibt im Clan und heilt so viele wie ihr könnt“ Die alte Magierin musterte mich prüfend, ehe sie sacht nickte. „In Ordnung Kallian, aber viele werden mit diesem Fluch infiziert sein. Ich kann sie nicht retten…“ Ich hob meine Hand und unterbrach sie so. „Darum kümmere ich mich, allerdings hoffe ich, dass Ihr die Dalish bis zu unserer Rückkehr am Leben erhalten könnt. Und sollten sie sich doch verwandeln…“ Mein Blick fiel auf Sten, der das zerstörte Lager seit geraumer Zeit prüfend musterte. Ohne zu zögern trat er vor und zog dabei sein gewaltiges Langschwert, welches er anscheinend locker schwingen konnte. „Werde ich dafür sorgen, dass sie die anderen Elfen nicht infizieren“, sprach der Qunari meinen begonnen Satz zu ende. Leicht nickte ich, dann fiel mein Blick auf Fergus und Elissa. „Ihr zwei beschützt den Clan so gut ihr könnt. Morrigan wird euch ebenfalls aus der Distanz unterstützen.“ Die Geschwister nickten mir entschlossen zu, doch Morrigan wirkte alles andere als begeistert. „Wenn es sein muss“, sprach sie abweisend und drehte sich von uns weg. Irgendwie scheint sie uns gegenüber noch abgeneigter zu sein, als sonst. Tz, diese Hexe treibt mich noch zur Weißglut! Beim Erbauer, wenn Morrigans Zauber nicht so verdammt nützlich wären, hätte ich sie schon längst in die Kirche gegeben. Zur Hexenverbrennung. „Lasst uns gehen“, meinte ich zerknirscht und folgte Theron, der nun die Führung der Gruppe übernahm. Oghren watschelte neben mir und murmelte verärgert vor sich her. Nun ist er doch verstimmt, dass er sich nicht in Ruhe betrinken konnte. „Oghren, ich mag den Wald auch nicht“, versuchte ich ihn abzulenken, doch er lachte nur trocken auf. „Seht mich an, ich bin ein Elf! Trilalala! Und tanze fröhlich im Wald!“ Skeptisch sah ich auf ihn herab und hörte nur sein wütendes Schnauben. „Zwerge gehören in keine Wälder! Dieser perverse Duft nach…nach…“, er schien ernsthaft nach dem Wort zu suchen, fand es jedoch nicht. „Wald?“, fragte ich unsicher nach, doch der Zwerg nickte sofort mit einem wütenden Grunzen. „Wald! Widerlicher, stinkender Wald!“ Nun gut, ich muss Oghren recht geben. Es riecht hier tatsächlich nach Wald…viel Wald. Aber vermutlich gehört das dazu, in diesem Überschuss an Natur. Kaum betraten wir jedoch den Wald, umgab uns immer mehr Dunkelheit. Die kleinen Laternenmaste, die die Dalish aufgestellt hatten, verschwanden langsam am Wegesrand. „Beim Erbauer, wollen wir nicht warten bis zum Morgengrauen?“, fragte Leliana unsicher, als sie über eine Wurzel stolperte und dabei fast Oghren zu Boden gerissen hätte. Der Zwerg fluchte erneut. Alistair nickte einmal heftig und kniff die Augen zusammen, anscheinend versuchte er etwas zu erkennen. „Ich sehe ja kaum die Hand vor Augen, wie sollen wir dann in der Dunkelheit gegen diese Bestien bestehen?“ Leicht verwundert sah ich zu meinen Freunden, die sich langsam und unsicher fortbewegten. Ihre Hände hatten sie tasteten nach vorne gestreckt, und bei jedem Geräusch weiteten sie erschrocken ihre Augen. Ich sah zu den knarrenden Ästen herauf, die sich im Wind leicht bewegten und hörte unweit von mir entfernt, wie sich ein kleines Tier rasch in seinen Bau zurückzog. Leliana ließ dieses plötzliche Geräusch jedoch beinahe aufschreien. Hasso jedoch, schnüffelte neugierig und behielt die Umgebung steht’s im Blick. Hunde sehen zwar auch schlechter, dafür haben sie eine bessere Nase. Natürlich sah ich auch schlechter, als bei Tag. Aber dennoch, konnte ich meine Umgebung scharf genug erkennen. Es war lediglich etwas dunkler, was mir meine Sicht jedoch nicht besonders trübte. Im Gegensatz zu Zwergen und Menschen anscheinend. Augenblicklich blieb ich stehen und dachte über Alistairs Worte nach. Er hat absolut recht, sie werden nichts sehen und von den Bestien noch zerfleischt werden. Beim Erbauer, ich will das nicht! „Alistair, Leliana und Oghren gehen zurück, während Ich mit Zev und Theron nach diesem weißen Wolf suche“, meinte ich entschlossen, woraufhin Alistair mich beinahe umgeworfen hätte. Mal wieder, ist er in mich hineingelaufen. „Was? Niemals!“, sprach er vehement und sah mich ungläubig an. „Du kannst doch nicht allein gegen diese Armee antreten!“ „Ich habe noch Zev und Theron dabei“, meinte ich skeptisch und zog eine Augenbraue hoch. Alistair jedoch sah alles andere als begeistert aus, als er Zevran abschätzig musterte. „Aber…ihr seid nur zu dritt. Das kannst du nicht…warum warten wir nicht einfach?“, meinte er nun ärgerlicher. Mein Blick fiel auf Theron, der angespannt auf und ab ging. Warten war offenbar keine Option. „Die Werwölfe werden nicht lange warten. Im Schutz der Dunkelheit ist es leichter für sie, uns zu überfallen. Wenn wir sie jedoch überraschen, haben wir einen Vorteil. Damit werden diese Biester nicht rechnen.“, sprach ich und sah zu dem ehemaligen Templer, der nach wie vor nicht begeistert aussah. „Wir müssen weiter!“, meinte Theron ungehalten und ging einfach weiter. Eindringlich sah ich zu Alistair auf, der mich immer noch begleiten wollte. „Geht zurück und verteidigt den Clan. Wenn es hell ist, nimmst du Hasso mit. Er wird unsere Fährte wittern und dann folgst ihr uns. Aber wir müssen nun gehen...wir kommen schneller voran“ Alistair sah mir unsicher nach, als ich den beiden Elfen folgte. Selbst Hasso winselte einmal laut auf und ließ mich innerlich seufzen. Warum müssen sie es einen nur immer so schwer machen? Seither liefen wir seit Stunden durch den dunklen Wald. Überall waren Geräusche zu vernehmen, die den Geräuschen der Stadt absolut unähnlich waren. Knackende Bäume, Vogelgezwitscher, Wolfsjaulen und rascheln. Überall raschelte es im Gehölz. Und das erschreckte mich manchmal selbst ziemlich. Selbst der Schnee knirschte bei jedem Schritt, den wir taten. Angespannt sah ich mich um und versuchte mir seit geraumer Zeit den Weg einzuprägen. Auch wenn ich immer davon ausgegangen bin, dass ich einen guten Orientierungssinn besitze, so muss ich nun feststellen, dass dieser mir nun im Wald absolut flöten gegangen ist. Jeder Baum sah hier gleich aus, jeder Stein und jeder Busch glich sich ganz genau und schien immer wieder an derselben Stelle aufzutauchen. In der Stadt war das ganz anderes, die Gebäude hatten einen festen Platz und sahen meist auch immer anders aus. Aber hier…ich hasse diesen Wald. Er ist mir nicht ganz geheuer! Ich stierte zu Boden und betrachtete die Fußabdrücke im Schnee. Theron sagte seit längerem nichts mehr, nur manchmal blieb er stehen und betrachtete Baumstämme, oder Gablungen aufmerksam. Dann ging er einfach kommentarlos weiter und wir folgten. Zev sagte auch nichts mehr. Ungewöhnlich…sehr ungewöhnlich. Und weil nun alle schweigen, muss ich auch schweigen. Das geht mir gewaltig auf die Nerven, denn dadurch werde ich immer nervöser. Selbst die Geräusche um uns herum erstarben langsam, kein Getier mehr das vor uns flüchtet, selbst die Eule konnte ich nicht mehr hören. Unsicher sah ich mich um und lauschte auf jedes kleine Geräusch. Und tatsächlich konnte ich etwas hören, etwas das mir nur zu bekannt war. Ein Lied, ein dunkler Gesang. Sofort bekam ich eine Gänsehaut, zog meine Dolche und ging in Kampfstellung. „Dunkle Brut!“, rief ich den beiden aufgeregt zu, die mich daraufhin verwundert ansahen. Ehe sie jedoch zu ihren Waffen greifen konnte, hörte ich ein unheilverkündendes knurren und sprang augenblicklich zur Seite. Ein Wolf sprang aus dem Dickicht. Zuerst dachte ich an den weißen Wolf, doch was erblickte verschlug mir glatt die Sprache. Ein Wolf aus dessen Maul die Plage tropfte, grüne gierige Augen und Stacheln, die aus seinem Rücken zu wachsen schienen. Ein verderbter Wolf! Beim Erbauer, die Verderbnis überzieht bereits Ferelden! Nun sind sogar die Tiere davon befallen und werden zur dunklen Brut. Das Tier sprang mich an und warf mich dabei zu Boden, sodass es mir glatt die Luft aus den Lungen presste. Keuchend wehrte ich mich, während ich weitere Wölfe aus dem Dickicht kommen sah. Alle infiziert mit der Plage. „Lasst euch nicht beißen!“, schrie ich aufgebracht und rammte meinen Dolch in die Kehle des Wolfes, der kurz darauf elend verendete. Die Plage spritze mir ins Gesicht, als ich den Dolch wieder schwungvoll herauszog. Voller Ekel stieß ich den Wolf von mir und erhob mich wieder. Theron war auf einen großen Felsbrocken geklettert und beschoss die verbliebenden Verderbniswölfe mit Pfeilen, während Zevran seinen Dolch gerade in das Auge eines Wolfes rammte. Ein jämmerliches Jaulen erfüllte die Mondlose Nacht. Die verbildenden Wölfe rannten in das Gehölz zurück, aus dem sie herkamen. Angespannt starrte ich ihnen nach und wischte mir die Plage aus den Augen. Theron sprang grazil von dem Felsbrocken herunter und schritt auf mich zu. „Woher wusstet Ihr, das die dunkle Brut kommt?“, fragte der Elf fassungslos. Kurz lauschte ich noch weiterhin, konnte aber keine weitere dunkle Brut mehr wahrnehmen. Wir sind sicher…für den Moment. „Ich kann sie spüren…mich spüren sie allerdings auch“, antwortete ich und steckte mir die Dolche wieder ein. Der Dalish hob erschrocken seine Augenbrauen und öffnete den Mund. Anscheinend wollte er etwas sagen, entschied sich dann aber dagegen und blickte nachdenklich zur Seite. Ich hockte mich zu einem der verderbten Wölfe und betrachtete ihn nachdenklich. Vorsichtig strich ich über die spitzen Zähne und betrachtete die Plage auf meinem Finger. „Die Verderbnis hat sich so schnell ausgebreitet“, murmelte ich grimmig und biss mir auf die Lippen. Als ich mit Alistair damals losgezogen war, waren noch keine Tiere verderbt. Doch egal wo wir hingingen, die dunkle Brut begegnete uns immer häufiger. Und schließlich streckt sie ihre widerwärtigen Klauen auch nach unschuldigen Tieren aus. „Elende Scheiße…wir müssen das beenden“ Ich sah entschlossen zu Theron, der mich noch kurz musterte. „Ich stimme zu“, meinte er knapp und übernahm wieder die Führung. Während wir also weiterhin folgten, dachte ich angestrengt nach. Nicht nur Werwölfe werden uns nach dem Leben trachten, nein auch die Dunkle Brut lauert in diesem verdammten Wald. Hätte uns der Hüter nicht warnen können? Er hat bestimmt gewusst, dass hier auch die dunkle Brut herumwandert. Irgendetwas macht mich sowieso die ganze Zeit schon stutzig, ich komme nur nicht darauf was es genau ist. Leise seufzend strich ich mir eine störende Haarsträhne aus dem Gesicht und sah wieder nach vorn. Zevran lief nun neben Theron und musterte ihn kurz abschätzend. „Sagt mir, nach was genau haltet Ihr eigentlich Ausschau?“ Der Dalish betrachtete ihn nicht, sondern sah konzentriert nach vorn. „Nach Spuren“ Innerlich seufzend verdrehte ich die Augen und betrachtete Zev dabei, wie er den Dalish spöttisch angrinste. Etwas bahnte sich zwischen den beiden an und ich war mir sicher, dass sich hierbei nicht um Freundschaft handeln würde. „Was grinst du so, Flachohr? Findest du es lustig?“, fragte der Dalish plötzlich drohend und blieb stehen. Eine gewisse Anspannung war in seiner Stimme herauszuhören und eine gefährliche Spannung bahnte sich auch gerade an. Unsicher sah ich zu Zevran, der sich fahrig durch sein Haar strich und den Dalish höhnisch anlächelte. „Oh, ich liebe schwarzen Humor. Besonders dann, wenn sie von jemanden kommt, der uns die ganze Zeit umherirren lässt. Wir gehen schon zum dritten Mal an diesem Felsbrocken vorbei. Ein miserabler Führer…ja geradezu ein Witz von einem Führer!“ Zev’s Augen wurden zu schlitzen, während sein grinsen unheimlicher wurde. Es war abzusehen, dass er nur darauf wartete dem Dalish etwas anzutun. Was genau, wollte ich jedoch nicht so genau wissen. Aber…irren wir wirklich die ganze Zeit schon umher? Das ist mir gar nicht aufgefallen… „Schweig lieber! Ich weiß genau, was ich tue!“, grollte er schwarzhaarige und drehte sich bereits um. Zevran jedoch zog seinen Dolch und pfiff ihm hinterher. Sofort blieb Theron stehen und ballte seine Hände zu Fäusten. Beim Erbauer, sind die denn hier alle bekloppt?! Schnell stellte ich mich vor Zevran und sah ihn böse an, während er nach wie vor sein provozierendes grinsen zeigte. „Lass den Mist! Theron wird uns gewiss zu den Werwölfen führen, du musst ihm nur vertrauen!“ „Wenn er uns ins Verderben führen will, dann hat er das bereits. Nicht wahr?“, fragte Zevran süffisant und ließ mich verwirrt innehalten. Was meint er denn jetzt schon wieder? Theron schloss die Augen und lächelte selbstgefällig, als er seinen Bogen nahm. „Ich habe die Spuren verfolgt und war mir sicher sie zu jagen. Doch nun muss ich gestehen, dass wir die gejagten sind. Was für eine Schmach.“ Ein lautes Jaulen wehte uns entgegen und ließ mich beinahe nach Luft schnappen. Das sind diese verfluchten Werwölfe und wir sind umzingelt! Bevor ich nach meinen Dolchen greifen konnte, wurde ich zu Boden geschleudert. Ein fauliger Atem schlug mir entgegen und ließ mich beinahe würgen. Das knurren dicht an meinen Ohren tat sein übriges und ich wünschte nichts Sehnlicheres herbei, als diesem Vieh das Fell über die Ohren zu ziehen. „Die Wachwölfe sprachen die Wahrheit, Brüder und Schwestern. Weitere Dalish kommen, um uns den Platz zuzuweisen, uns zu bestrafen für den Angriff“, sprach eine knurrende Stimme dicht an meinem Ohr und ließ mich vor Schreck die Augen aufreißen. Bei Andrastes Puderdose, spricht dieses Monster etwa wahrhaftig?! Selbst Theron konnte ich ungläubig nach Luft schnappen hören. „Ihr könnt sprechen? Ich dachte, Werwölfe seien wilde Bestien“, entfuhr es mir unsicher und spuckte dabei Erde aus, die ich inzwischen fast geschluckt hätte. Ein belustigtes Lachen entfuhr der Bestie, als er seine Klauen gefährlich in meinen Rücken bohrte. „Wir sind Bestien, aber nicht länger einfach und hirnlos. Versetzt euch das nicht einen kalten Schauer?“ Oh ja, was für einen! Ich konnte es immer noch nicht fassen, das dieses Ungetüm mit mir spricht. Und dann sogar logische Sätze! Ich war immer noch Starr vor entsetzten, als das Monster weitersprach. „Ihr sprecht mit Windläufer, Ich führe meine verfluchten Brüder und Schwestern an.“ Ein erneutes, tiefes knurren ließ mich schlucken. „Kehrt um, geht zurück zu den Dalish und sagt, dass ihr versagt habt!“ Unsicher schielte ich zu Zev, der ebenfalls von einem Werwolf zu Boden gedrückt wurde und zornig zu diesem Windläufer aufsah. Theron jedoch, konnte ich nicht entdeckten. „Hrrr. Sagt ihnen, wir werden mit Wonne zusehen, wie sie an demselben Fluch leiden, der schon so lange auf uns lastet. Jetzt bezahlen sie dafür!“ „Hört nicht darauf! Es sind nichts weiter, als Monster!“, spie Theron verächtlich und rammte einen seiner Pfeile plötzlich in die Nase des Werwolfes, der daraufhin aufjaulte. Augenblicklich brach das Chaos aus und die Bestien fletschen erbost die Zähne. Schnell versuchte ich mich wegzurollen, als der Werwolf mit seiner Pranke zuschlagen wollte, doch die andere Pranke hatte sich so tief in meinen Rücken gebohrt, dass ich mir meine Lederrüstung in Mitleidenschaft zog. Ebenso wie meinen Rücken, wodurch ich aufschrie und meinen Dolch fest umklammerte. Hastig wich ich zurück und wischte mir den kalten Schweiß von der Stirn. Ich hatte das Gefühl, als würde mein Rücken brennen und biss daraufhin wütend die Zähne zusammen, um nicht nochmal zu schreien. Verdammte Bestien! Selbst ihre animalischen Augen, die einen wie wild anstarren, bringen einen zum fürchten. Aber zugeben, würde ich das niemals! Dass sie sprechen können, bedeutet doch gar nichts! Aufgeregt sah ich zu Theron, der einen weiteren Pfeil nahm und ihn in dem Hinterkopf eines weiteren Werwolfes rammte. Dabei übersah er jedoch, dass sich ein weiterer auf ihn stürzen wollte. Schleunigst rannte ich zu dem Dalish. „Theron, pass auf!“, schrie ich laut auf, doch er schien mich nicht zu hören, sondern wirbelte nur aufgeregt herum. Ich warf ihn um, brachte ihm so aus dem Angriffsfeld des Monsters, allerdings spürte ich augenblicklich einen Brenneden, heißen Schmerz auf einem Arm, der mir fast die Besinnung nahm. Meine Sicht verzehrte sich, nachdem wir nach dem überschlag endlich zum halten kamen. Mit zitternden Händen griff ich nach meinem Arm und spürte augenblicklich das warme Nass, welches ungehindert in den aufgewirbelten Schnee tropfte. Die aufgerissene Haut sorgt ja geradezu dafür, dass mein Blut nicht da bleibt, wo es hingehört. „Kallian! Kallian!“, hörte ich Theron aufgeregt rufen, dann zog er mich schnell wieder auf die Beine. Ich versuchte noch stehen zu bleiben, doch meine Beine gaben nach und ich kippte nach vorn. Erneut stellte mich der Dalish auf die Füße und sah mich eindringlich an, während ich krampfhaft versuchte mein verschwommenes Sichtfeld zu klären. „Warum hast du das nur getan?“, flüsterte er dicht an meine Lippen, während ich erneut das qualvolle Jaulen eines Werwolfes vernahm. Angestrengt stieß ich die Luft zwischen meinen zusammengebissenen Zähnen aus. „Wir…sind Elfen…wir halten zusammen, oder nicht?“ Überrascht starrte er mich an, während ich nach Zev sah, der nur knapp einem Angriff ausweichen konnte. Hektisch schielte er wütend zu mir, zischte dann irgendeinen antivanischen Fluch. „Wir müssen hier weg! Sofort!“ Theron nickte, packte mich an der Hüfte und hob mich dann hoch. Verblüfft versuchte ich mich an dem Dalish festzuhalten, der mich nun trug und losrannte. „Hier entlang! Tiefer in den Wald!“ Zev rannte nun neben ihm, die Werwölfe ihnen dicht auf den Fersen und mir wurde wieder schwindlig. Fest drückte ich meine Hand auf die blutende Wunde und versuchte weiterhin wach zu bleiben. „Ist…das eine gute Idee?“, fragte ich zweifelnd. Immerhin sind im inneren des Waldes bestimmt noch mehr Werwölfe. Und die warten nur darauf, uns abzuschlachten. Doch plötzlich brach unter uns die Schneedecke zusammen und wir fielen den Abhang hinab. Nichts weiter als ein ersticktes Schreien kam über meine Lippen, dann wurde mir schwarz vor Augen. Benebelt öffnete ich langsam die Augen. Ein starker Geruch nach Kräutern erfüllte die Luft und ließ mich kurz die Nase rümpfen. Ein leises knistern drang in meine Ohren, und ließ mich nach schneller Suche ein Lagerfeuer entdecken. Unsicher sah ich mich um, als ich bemerkte, dass ich mich in einer kleinen Höhle befand. Gebettet auf Stroh. Draußen am Höhleneingang konnte ich kleine Schneeflocken tanzen sehen, während sich der Himmel bereits leicht verfärbte. Die Sonne muss bald aufgehen…oder unter. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie lange ich jetzt geschlafen habe. Auf jeden Fall geht es mir schon viel besser, als vorher. „Du bist endlich wach.“, sprach jemand und ließ mich erschrocken herumwirbeln. Theron kam aus der Dunkelheit und musterte mich ausgiebig, dann legte sich ein leichtes lächeln auf seine Lippen. Kurz erwiderte ich das lächeln und erhob mich dann ächzend. Murrend strich ich über meinen schmerzenden Rücken und stellte erstaunt fest, dass meine Wunden verbunden sind. Außer meinem Arm, bis auf eine kleine Narbe konnte ich nichts weiter erkennen. Aber ich war mir ziemlich sicher, dass dort eine verdammte Fleischwunde gewesen war! „Du warst schlimm verletzt, aber Aneirin hat dich Großteils geheilt.“, meinte Theron, doch ich legte nur fragend den Kopf schief. Ehe ich jedoch fragen konnte, wer dieser Aneirin sein soll, stellte sich dieser bereits selber vor. Ein rothaariger Elf mit einer typischen Tätowierung der Dalish, trat ans Feuer und musterte mich aus seinen blauen Augen. Das auffälligste jedoch, war sein Zauberstab den er bei sich trug. Er muss ein Magier sein! „Ich bin Aneirin. Leider musste ich Eure alte Lederrüstung entsorgen, aber sie war gänzlich zerstört. Ich habe euch eine Lederrüstung der Dalish bereit gelegt, sie wird Euch ebenso schützen wie Eure alte Rüstung“ Verdattert sah ich drein und versuchte erst einmal die neuen Informationen zu verarbeiten. Wir wurden gerettet von diesem Aneirin, befinden uns nun anscheinend in seinem Lager und wir wurden alle von ihm geheilt. Alle…ich sah mich aufmerksam um, doch ich konnte nirgendwo Zevran erkennen. Beim Erbauer, ist er etwa in den Fängen dieser Monster geraten?! „Keine Sorge, Mädchen. Euer Freund ist vor der Höhle, er war die ganze Zeit nicht von Eurer Seite gewichen. Ich musste ihn regelrecht dazu drängen, eine Pause zu machen.“, meinte Aneirin wissend lächelnd, woraufhin ich sofort aus der Höhle stürmte. Tatsächlich stand draußen Zevran, der mit grimmigem Blick den Sonnenaufgang beobachtete, der sich gerade am Himmelszelt bot. Erleichtert schritt ich auf ihn zu, als ich tatsächlich keine weiteren Verletzungen an ihm erkennen konnte. Ich blieb neben dem Elfen stehen, doch er betrachtete nach wie vor den Himmel. Irgendwie wirkt er…eingeschnappt. „Alles in Ordnung?“, fragte ich vorsichtig nach, doch alles was ich hörte, war ein genervtes seufzen seinerseits. Grimmig verschränkte ich die Arme vor der Brust und sah ihn nun ebenfalls verstimmt an. Wenn er unbedingt die beleidigte Leberwurst spielen will, dann spiele ich eben mit! Gelassen schielte er nun doch zu mir, dann blickte er zu der Sonne, die sich langsam erhob. „Es war ein Fehler, sich auf den Dalish zu verlassen. Sieh nur, wohin uns das gebracht hat“ Meine Augen wurden zu schlitzen, als mir bewusst wurde, dass er meine Entscheidung anzweifelte. „Was hätte ich denn tun sollen? Du weißt selbst, dass Menschen im dunklen miserabel sehen. Wir sind Elfen und sehen um einiges besser. Sie hätten uns nur aufgehalten.“ Zevran sah plötzlich an mir vorbei und fixierte Theron, der gerade aus der Höhle getreten war und nun auf uns zuging. „Du hättest dir einen anderen Führer suchen sollen“, meinte Zevran kühl. Der Dalish sah abschätzend zu Zev, verzog aber sonst keine weitere Miene. „Ich hätte mir nie vorstellen können, dass diese Monster fähig sind logisch zu denken. Sie haben mir eine Falle gestellt“, gestand er. Das diese Werwölfe überhaupt sprechen können, wäre mir nie in den Sinn gekommen. Das war erstaunlich, aber am erstaunlichsten überhaupt war, dass sie von einem Fluch berichtet haben. Einem Fluch, der sie scheinbar schon lange quält. „Dann hast du versagt, als Führer. So etwas sollte doch einem Jäger, der Dalish nicht passieren“, sprach Zev höhnisch, während er belustigt Theron musterte, der zusehends verstimmter wurde. Nachdenklich wandte ich mich von den Streithähnen ab, als Theron zornig irgendein elfischen Fluch aussprach. Wenn diese Werwölfe, die Elfen nur jagen um den Fluch weiterzugeben…woher haben sie ihn dann? Jeder Fluch hat seinen Ursprung, aber ich habe nicht die geringste Ahnung, wo die Verbindung zwischen Werwölfen und Dalish-Elfen besteht. „Sie können sich nicht so recht leiden, wie mir scheint“, bemerkte plötzlich Aneirin, der zu mir lief und besorgt den Kampf zwischen Theron und Zevran beobachtete. Die beiden hatten inzwischen ihre Dolche gezogen und lieferten sich einen harten Kampf. Skeptisch sah ich zu den beiden und schnaufte. „Ja, vermutlich. Aber sie spielen nur“ Zumindest hoffe ich das. Zevran hat Theron lange genug gereizt, bis es ihm letztlich zu viel war. Aber Zevrans grinsen lässt darauf schließen, dass er Theron nicht die Kehle aufschlitzen wird. Vermutlich…argh, beim Erbauer! Bei diesem verdammten Lärm, kann ich nicht nachdenken! „Wir haben gerade wichtigere Dinge zu tun, als uns gegenseitig umzubringen!“, fuhr ich die beiden aufgebracht an und stemmte die Hände die Hüfte. Der blonde Elf schlug mit einem schnellen präzisen Schlag, den Dolch aus Therons Händen. Fluchend hielt sich dieser seine blutende Hand und blickte verachtend zu Zevran, der daraufhin nur amüsiert grinste. „Mit dem Dolch seid Ihr eine absolute Niete“ Dann wurde Zevrans Ausdruck plötzlich ernst und er hielt die Klinge gefährlich nah an Therons Hals, der daraufhin verachtend in seine goldenen Augen blickte. „Willst du mich nun töten, Flachohr?“ Eilig ging ich zu den beiden und blickte zu dem Dalish. „Nein, aber wir wollen antworten“, stellte ich klar und blieb neben Zev stehen. Theron musterte mich, dann sah er wieder kühl zu Zevran. „Mit kaltem Stahl an meiner Kehle, rede ich äußerst ungern.“ Zev lächelte eisig und drückte seine Klinge noch etwas mehr in Therons Haut, der daraufhin erschrocken die Augen weitete. „Ihr redet sofort, oder werdet für immer schweigen. Einen toten Elfen mehr im Wald…wen sollte es schon kümmern?“ Beim Erbauer, Zevran kann manchmal wirklich…grausam sein. Vermutlich erste Lektion bei den Krähen. „Bitte beruhigt euch alle. Das führt doch zu nichts“, versuchte Aneirin die angespannte Situation zu lösen, doch Zevran wich nicht zurück. Neugierig sah ich zu dem älteren Elf auf und musterte ihn kurz ausgiebig. Er muss schon länger hier leben, als Theron. Vielleicht weiß er ja etwas über diese Werwölfe? „Aneirin, wisst Ihr was es mit den Werwölfen auf sich hat?“, fragte ich deswegen nach. Der Elf verschränkte die Arme vor der Brust, blickte zu der aufgegangenen Sonne und überlegte scheinbar. „Werwölfe gibt es schon seit langem in diesem Wald. Wilde Bestien, die auf Menschen und Elfen jagt machen…doch in letzter Zeit, sind ihre Angriffe überlegter. Ja, sogar mit einer gewissen Strategie. Sie haben angefangen miteinander zu kommunizieren, suchten sogar den Kontakt zu anderen Elfen. Allerdings wurden sie bis jetzt immer abgewiesen“ Verwirrt sah ich drein. Es gibt in diesem Wald schon lange Werwölfe? Aber…wo kommen die denn auf einmal her? Aus dem Erdboden können sie ja nicht gewachsen sein. Aneirin bemerkte meinen verwirrten Gesichtsausdruck und sprach weiter. „Der Hüter Zathrian kennt die Werwölfe und ihre Eigenarten am längsten…immerhin ist er schon über 200 Jahre alt“ Mit offenem Mund starrte ich Aneirin an, während ich mir gesagtes noch einmal durch den Kopf gehen ließ. Zathrian…ist über 200 Jahre alt?! Das ist selbst für Dalish unmöglich! „Er ist einer der ersten Elfen, der seine Unsterblichkeit wiedererlangt hat“, rief Theron dazwischen und biss die Zähne zusammen, als Zevran den Druck seiner Klinge erneut etwas verstärkte. „So schön wie es klingen mag, aber ein einzelner Elf erlangt doch nicht plötzlich seine Unsterblichkeit wieder. Und warum ausgerechnet Zathrian? Genauso gut hätte Ich es sein können, oder Zev. Oder irgendein Jäger im Clan…warum also ausgerechnet Zathrian?“, fragte ich Theron skeptisch, der mich daraufhin mit ungläubigen Augen ansah. Tja, leider glaub ich eben nicht so schnell an die Unsterblichkeit der Elfen. Nein, hier stinkt irgendetwas ober faul. Ich weiß nur immer noch nicht, was es ist. „Theron hat mir erzählt, ihr wollt den Fluch der Werwölfe brechen und Schattenreißer töten. Diese Kreaturen, haben fast den kompletten Clan ausgelöscht…ich werde euch helfen“, fing Aneirin plötzlich an, was mich verdutzt zu ihm blicken ließ. „Warum auf einmal?“, wollte ich wissen. Aneirin sah nochmals zu Theron und musterte ihn kurz. „Der Clan nahm mich damals auf, als ich auf der Flucht vor den Templern war. Sie versorgten meine Wunden und lehrten mich ihre Elfenmagie. Ich verdanken ihnen viel, das ist meine Gelegenheit ihnen ebenfalls zu helfen.“ Ist er etwa ein Abtrünniger? Interessant, aber warum ist Aneirin dann nicht mehr bei den Dalish, wenn sie ihn denn schon so freundlich aufgenommen haben? Im Gegensatz zu uns… Ein wissendes Lächeln erschien auf seinem Gesicht, dann sah er mich an. „Auch wenn sie mich aufgenommen haben, so bin ich doch kein Dalish und werde nie einer sein. Das könnt Ihr doch gewiss am besten verstehen, oder?“ Verblüfft nickte ich nach kurzer Überlegung tatsächlich. Wir sind zwar Elfen, aber uns treibt verschiedenes an. Unsere vergessene Kultur wird mir immer wieder fragen geben, aber ich werde ihnen nicht verzweifelt hinterher jagen, wie die Dalish. „Also lasst mich euch führen. Dieser Wald hat Augen und Ohren…er wird euch in die Irre führen, wie er es bereits mit Theron getan hat. Aber ich lebe hier schon sehr lange und kenne gewisse Tricks“ Tricks sind immer gut und so nickte ich begeistert. Mit Aneirins Hilfe, kommen wir bestimmt schneller zu Schattenreißer und somit an sein Herz! Zevran lachte kurz amüsiert auf und ließ die Klinge nun sinken. „Wunderbar. Endlich jemand, der anscheinend weiß, wie man eine Fährte richtig liest. Diese stümperhaften Versuche bis jetzt, waren ja alle zum Scheitern verurteilt.“ Theron starrte Zev zornig an und ballte seine Hände zu Fäusten. „Es war eine Falle!“ „Ein guter Jäger erkennt eine Falle sofort, und läuft nicht mehrmals in diese hinein. Ich glaube, Ihr braucht einfach mal eine richtige Lektion“, mutmaßte Zev und musterte den Dalish vor sich, ganz genau. Skeptisch schielte ich zu Zev, als dieser plötzlich einen Schritt auf Theron zutrat. „Was soll das wer-„ Doch weiter konnte der Schwarzhaarige nicht sprechen, denn Zevran hatte seine Lippen auf die von Theron gepresst. Ungläubig sah ich zu den Männern und weitete erschrocken meine Augen. Mehr als den Mund öffnen und starren konnte ich nicht. Was zum...?! Kurz darauf löste sich Zev von Theron, der nicht minder geschockt war, wie ich. Ein provokantes grinsen, bildete sich auf Zevrans Lippen, als er sich genüsslich über die Lippen leckte. „Ah, dieser unverkennbare Geschmack nach Wildkräutern. Und der Geruch von Leder…Wildleder.“ Dann packte er den Dalish am Nacken und zog ihn wieder dichter zu sich heran. „Wenn Ihr Euren Blick nicht ganz schnell in andere Richtungen lenkt, müsst ihr erst einmal mit mir vorlieb nehmen.“, sprach Zevran belustigt, doch irgendetwas in seiner Stimme verriet mir, das er es nicht spaßig meinte. Theron biss sich auf die Zähne und drückte Zevran schließlich aufgebracht von sich. Angewidert wischte er sich mit dem Handrücken über den Mund und knurrte beinahe. „Verrücktes Flachohr“ Zev jedoch grinste nur weiterhin anstößig, während er sich lasziv über die Lippen leckte. Wahrscheinlich davon abgeschreckt, ließ Theron von ihm ab und ging seines Weges. Allerdings warf er mir nochmals einen Blick zu, der mich unsicher drein schauen ließ. Ich sah Theron noch nach, bis er wieder in der Höhle verschwunden war, dann sah ich zu Zevran und eine seltsame Wut kam langsam in mir auf. „Was sollte das eigentlich?“, fuhr ich den Elf zornig an, doch die einzige Antwort die ich erntete, war ein Schulterzucken seinerseits. „Eine Lektion, nichts weiter. Ich hoffe doch sehr, er hat sie begriffen“ Frustriert wandte ich mich von ihm ab und stapfte davon. „Du Idiot“, zischte ich aufgebracht und biss die Zähne zusammen. Eine Antwort warum er das wirklich getan hat, wird er mir wohl nicht geben! Aber muss er Theron ausgerechnet vor meinen Augen küssen?! Bei Andrastes breitem Arsch, auch wenn es Männer sind, müssen sie sich doch nicht vor meinen Augen küssen! Ich habe zwei Kerle sowieso noch nie küssen sehn…das…war befremdlich. Und ausgerechnet Zevran! Diesem…Idioten bin ich doch völlig egal! Er knutscht vor mir mit einem Mann. Soll das etwa heißen, dass ich ihm zu langweilig geworden bin?! „Argh!“, schrie ich laut auf, sodass die Vögel die in den Baumwipfel noch friedlich geschlafen haben, verschreckt davon flogen. Dieser Elf macht mich wahnsinnig! Verbissen starrte ich zu Boden und versuchte das Bild zu verdrängen, wie Zev seine Lippen auf die von Theron presste. Der einzige Trost lag immerhin darin, das Theron es nicht wollte. Und hoffentlich auch nie will…sonst bekommt er es mit mir zu tun! Ein lautes Jaulen ließ mich überrascht zusammenzucken und Aufsehen. Weitere Vögel flogen verschreckt aus den Baumwipfeln davon. Der weiße Wolf muss nah sein…und er erwartet uns! Tz…der kann was erleben! Ich werde ihm sein widerwärtiges Herz aus der Brust reißen, dann hat dieser nervenaufreibende Spuk endlich ein Ende! Meine Nerven sind sowieso wieder überstrapaziert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)