Dragon Age: Origins von Himitsu-chan (Bestimmung) ================================================================================ Kapitel 39: Sternenklare Nacht ------------------------------ Mit grimmigem Blick, starrte ich in meine Karten. Wir rasteten gerade, nachdem wir einen anstrengenden Marsch hinter uns hatten. Wynne hatte das gesammelte Holz mit ihrer Magie zum brennen gebracht, während Morrigan gerade dabei war, miesgelaunt einen Eintopf zu kochen. Die Sonne dämmerte bereits und es herrschte in unserem Lager eine fröhliche Stimmung. Ich spielte mit dem Großteil der verrückten Truppe Karten, während die Frau mit ihren Kindern etwas abseits saß und uns jedoch immer wieder verstohlene Blicke zuwarf. Wir waren nach wie vor, auf den Weg zu dieser Taverne. Einerseits um die Frau mit ihren Bälgern dort abzuliefern, anderseits um Oghren zu seiner zwergischen Freundin zu bringen. Vermutlich werden sich die beiden vor Freude die Schädel einschlagen. „Gewonnen“, sprach Leliana auf einmal zufrieden und legte ihr Blatt nieder. Skeptisch sah ich auf ihre Karten. Haushoch gewonnen! Egal wie gut mein Blatt war, Lelianas war immer besser. Oder Zevrans. Die beiden gewannen immer abwechselnd und das mit einem unschlagbarem Blatt. Das brachte mich ins grübeln… „Alistair! Gebt zu, dass ihr betrügt“, grummelte ich genervt und schielte zu meinem Freund, der mich daraufhin verdutzt ansah. „Ich soll betrügen? Ich habe nicht einmal gewonnen!“, verteidigte er sich erschrocken. Misstrauisch zog ich eine Augenbraue hoch und strich mir nachdenklich über mein Kinn, während ich ihn nicht aus den Augen ließ. „Das weiß ich, aber es sind immer die unscheinbaren die mit gezinkten Karten spielen! Bestimmt habt ihr die ein, oder andere Karte Leliana zugesteckt. Um nicht aufzufallen, verliert ihr ständig!“, meinte ich überzeugt, woraufhin Alistair ungläubig nach Luft schnappte. Leliana kicherte amüsiert, als sie erneut die Karten mischte und diese austeilte. „Wer weiß, vielleicht habe ich einfach nur eine Glücksträhne“ Zevran grinste vielsagend zu Leliana und besah sich seine neuen Karten. Oghren tat es ihm gleich und grunzte nur einmal frustriert auf, was mich vermuten ließ, dass sein Blatt wohl eher miserabel ist. Im Gegensatz zu meinem! Das war der absolute Volltreffer! Ich habe vier Drachen im Blatt, damit war ich unschlagbar. Ich grinste über beide Ohren und versuchte mein Gesicht hinter den Karten zu verbergen, um nicht zu schnell enttarnt zu werden. „Ah meine Liebe, dir ist wohl das Glück hold?“, fragte mich Zevran plötzlich amüsiert, was mich skeptisch zu ihm schielen ließ. „Glotzt du etwa in meine Karten?“, fragte ich argwöhnisch. „Dafür muss ich nicht mal, in deine Karten schauen“, sprach er belustigt und musterte mein Gesicht. Sofort wurden meine Augen zu schlitzen und ich blickte wieder in mein Blatt. Tz, bin ich etwa so ein offenes Buch? Niemals, ich habe eine undurchdringliche Miene die niemand durchschaut! Ich bin sozusagen die Meisterin des Geheimen, die beobachtende aus dem Schatten, die- „Gewonnen“, sprach Zev plötzlich und legte sein Blatt nieder. Ein goldener Ritter. Der einzige, in dem ganzen Spiel und ausgerechnet Zevran hat ihn!! Verloren…so eine Scheiße! Beinahe fauchend knallte ich meine Karten nieder und blickte Alistair unheilverbringend an. Sein Blick wurde fast schon panisch, als ich mich zu dem Templer vorbeugte. „Also gut, ihr sagt jetzt am besten ganz schnell, wo ihr die Karten versteckt. Sonst gibt es heute kein Essen für euch!“ Elissa sah verblüfft auf und blickte dann bestürzt zu Alistair. „Ist das wahr? Ihr betrügt? Das hätte ich nicht gedacht…“, meinte sie unsicher. Ich nickte einmal und war nun nah vor Alistairs Gesicht und blickte in seine verwunderten Augen. „Und ich erst! Aber es sind immer die unauffälligen, die sich am auffälligsten machen!“ „Wo hast du das denn her?“, fragte Zevran und ich konnte ihm deutlich ansehen, wie er sich das Lachen verkniff. Sofort sah ich zu dem Elf und musterte ihn skeptisch. „Von meiner Mutter und da hatte sie recht!“, meinte ich überzeugt und blickte wieder unverdrossen in Alistairs Gesicht, der daraufhin nur heftig mit den Kopf schüttelte. „Ich betrüge nicht! Bestimmt sind es Leliana und Zevran!“, entgegnete er vehement. „Die beiden haben jedes Spiel gewonnen! Sie MÜSSEN einfach betrügen“ Ich grinste nun selbstzufrieden. „Hah! Nun versucht ihr von euch abzulenken, damit ihr weiter ungestört die Karten zuschieben könnt!“ Morrigan schnaufte plötzlich frustriert auf. „Seid ihr nur so Blind? Natürlich betrügen Zevran und Leliana, beide schieben sich immer wieder die Karten zu, ohne das es einer von euch Umnachteten mitbekommt!“ Kurz dachte ich darüber nach, bis die Bardin in schallendes Gelächter ausbrach und mich so überrascht zu ihr blicken ließ. „Beim Erbauer, euer Gesicht ist unbezahlbar“ Frustriert setze ich mich wieder hin und beobachte Leliana dabei, wie sie sich langsam wieder von ihrem Lachanfall beruhigte. „Tz, das wusste ich natürlich von Anfang an! Eine andere Möglichkeit gab es gar nicht…ich wollte lediglich die beiden in Sicherheit wiegen, um dann gnadenlos zurückzuschlagen.“, meinte ich gereizt. Dennoch bin ich mir ziemlich sicher, dass es noch jemanden gegeben haben muss! Die zwei allein, können sich nicht derart gute Karten zugeschoben haben. Nein, dahinter steckte noch jemand! Jemand unauffälliges… Mein Blick huschte zu Hasso, der mich treu doof und schwanzwedelnd ansah. Vielleicht… „Essen ist fertig!“, keifte Morrigan lieblich und brachte mich nun dazu, mit meiner Verschwörungstheorie inne zuhalten. Vermutlich interpretiere ich wieder zu viel rein und Zevran und Leliana waren wirklich nur zu zweit. Als Morrigan den Eintopf in die kleinen Schalen füllte und jedem eine gab, sah ich skeptisch zu meinem Essen, welches mich für heute sättigen sollte. Die Brühe sah aus wie zweimal durchgespült und wieder ausgespuckt. Kein Wunder, dass Flemeth den Geist ihrer Tochter übernehmen will. Anders kann man ihr ja anständiges kochen nicht mehr beibringen! Die Hexe musterte meinen geringschätzigen Blick kühl, was mich ertappt woanders hinblicken ließ. Manchmal kam es mir so vor, als würde sie meine Gedanken lesen können! Ich hoffe nur, dass sie eines Tages nicht herausfindet, dass ich ihre Mutter verschont habe und sie nur darauf wartet, Morrigan zu überfallen. Vermutlich würde Morrigan sauer werden und mich in einen Frosch verwandeln. Beim Erbauer, ich hasse Frösche! Als wir fertig gegessen hatten, entschied ich aufzuwaschen. In der Nähe war ein kleiner Bach, der sich wunderbar dafür eignete. Gerade wollte ich losgehen, als sich mir Elissa anschloss. Zunächst war ich skeptisch…weiß eine Adlige denn, wie man abspült? Wie man den Dreck wegbekommt und den Lappen benutzt? Nicht das sie sich dafür zu fein ist und ich mir dann die ganze Zeit, das Gezeter anhören kann. Dann kann es passieren, dass ich ihr den Lappen ins Maul stopfe. Ganz Vornehm natürlich. Jedoch, kaum waren wir am Bach angekommen, wusch Elissa vorbildlich das Geschirr. Tz, vermutlich hat sie es dauernd bei den Elfendienern gesehen. Grimmig machte ich mich daran, einen festsitzenden Fettfleck zu lösen. Anscheinend hat Oghren wieder irgendeine seltsame Substanz- „Kallian?“, fragte Elissa leise, was mich etwas perplex aufblicken ließ. „Was ist?“, sprach ich und rieb fest über den Fleck, der sich einfach nicht lösen wollte. Na warte… „Ich wollte mich bedanken…für alles“ Irritiert sah ich sie an und bemerkte ihren schuldbewussten Blick, der meinem auswich. „Ich habe erst nicht an Euch geklaubt. Ich hielt euch für eine kleine Elfe, die einfach nur geschickt mit dem Dolch umgehen konnte.“ Fast hätte ich empört nach Luft geschnappt, jedoch konnte ich mich geradeso zügeln. Wenn sie schon reinen Tisch macht, will ich sie nicht durch Geräusche meinerseits unterbrechen. Die Blonde schrubbte weiterhin eine Schale und biss sich dann verunsichert auf die Lippen. „Als ihr in Schloss Redcliffe diesen Magier getötet hab, war ich entsetzt. Er hatte sich entschuldigt, wollte es wieder gut machen und dem Arl helfen. Doch ihr habt ihn einfach getötet, ohne Skrupel.“ Nachdenklich kratze ich mir an meinem Kinn und versuchte mich zurückzuerinnern. Ach ja, diesen Waschlappen hatte ich fast vergessen. Selbst schuld, wenn man Blutmagie benutzt. Elissa nahm einfach die nächste Schale und säuberte diese, während sie weitersprach. „Dann wolltet ihr sogar Connor töten. Connor! Hättet ihr das getan…dann…“ Aufmerksam sah ich in ihr Gesicht, welches angespannt in das Wasser blickte. Sie schien mit sich zu ringen, weiter zu sprechen. „Was? Hättet ihr mich dann getötet?“, meinte ich skeptisch und besah mir grimmig den Fettfleck. Nach wie vor, nicht lösbar! Ertappt zuckte sie zusammen, während ich ein kleines Fälschen aus meiner Tasche zückte. Aufmerksam besah ich mir die grüne Flüssigkeit und grinste nun siegesssicher. „Ja…das hätte ich.“, gestand Elissa zögerlich, was mich wiederrum leicht nicken ließ. „Ja, das dachte ich mir schon. Immerhin wäre dann, ein Adelsbalg gestorben…irgendjemand muss ja dafür sterben.“ Diesmal blickte mich die junge Cousland direkt an und schüttelte ihren Kopf. „Darum geht es nicht!“ Gerade wollte sie weiter sprechen, hielt dann aber kurz inne. „nun ja…vielleicht doch…aber nur zum Teil!“ Ein Grinsen huschte über mein Gesicht und ich erwiderte ihren Blick. „Ein Glück, dass ich mich anders entschieden hab“ Nachdenklich zog sie ihre Augenbrauen zusammen und blickte in meine grünen Augen. „Warum eigentlich? Ich habe eure Ablehnung gegen Adlige, schon recht schnell bemerkt. Ich glaube nicht, dass ihr ein schlechtes Gewissen gehabt hättet, wenn ihr Connor getötet hättet, oder?“ „Nein“, sprach ich gelassen und träufelte ein paar Tropfen in die Schale, in welche sich dieser verdammte Fettfleck aufhielt. Jetzt ist er dran! „Warum habt ihr euch nun um entschieden?“ Nachdenklich blickte ich in die Schale und bemerkte, wie sich die zähflüssige Flüssigkeit langsam durch die Schale fraß. Anscheinend doch Säure. Ups! Hastig warf ich es beiseite und seufzte einmal frustriert auf. „Weil ich meine eigene Mutter vor Augen hatte“, sprach ich. Elissa sah mich verwirrt an, und ehe ich mich darauf einlasse mir jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen zu lassen, sprech ich am besten gleich Klartext. „Sie wurde von Menschen getötet, als sie mich und meine jüngeren Cousins beschützen wollte. Irgendwie…erinnerte mich Connor, an diesen Moment. Also ließ ich von ihm ab“ Bestürzt sah sie mich an. „Das tut mir leid! Ich wusste nicht…“ „Das ist schon zehn Jahre her, ich habe damit abgeschlossen. Es war nicht meine Schuld, wir waren nur durstig.“ „Deswegen…ich verstehe…“ Neugierig sah ich zu ihr und legte den Kopf leicht schief. „Was versteht ihr?“ „Warum ihr so eine Ablehnung gegen Menschen habt…besonders Adlige. Euer Verlobter…das war bestimmt schrecklich.“ „Das er sein Leben so wegwarf, ist schrecklich“, meinte ich grimmig und erhob mich wieder. Ich blickte in die Ferne und rieb mir kurz die Hände, welche schmerzten. Verdammter Winter. „Ich kenne…kannte Vaughn Urien. Auf großen Festen hielt er sich immer sehr höflich zurück, dennoch war sogar außerhalb von Denerim bekannt, das er seine elfischen Bediensteten nicht sonderlich gut behandelte. Aber sowas…damit hätte ich nicht gerechnet.“ „Manchmal fanden wir Leichen von Elfenfrauen im Wasser, unten an den Docks. Verprügelt, Misshandelt…und das, ist noch das harmloseste. Ich wusste, es wird böse enden wenn der auftaucht.“ Elissa nickte knapp und stapelte nun das Geschirr. „Das ist…abscheulich. Damals als wir bei euch im Gesindeviertel waren…ich war geschockt. So habe ich es mir nie vorgestellt.“ Oh ja, geliebte Heimat. Versüfftes Loch ist es, mehr nicht! Mit feigen Ratten, die darin leben. Bis auf vier ausnahmen…Vater, Sorris, Shianni und Alarith. Ich vermisse sie schon wieder… Das Geschirr klirrte laut, als Elissa es stapelte und gerade tragen wollte. „Aber ich wollte mich entschuldigen. Ich wusste nie warum ihr so handelt, wie ihr es tut. Doch es liegt in euer Vergangenheit…und…es war eine gute Entscheidung, das ihr unsere Anführerin seid“ Etwas überrascht sah ich in ihr Gesicht, in der ich plötzlich wahrhafte Dankbarkeit erblickte. „Dank euch, habe ich meinen Bruder wieder gefunden. Der letzte Rest Familie…den ich noch habe“ Stimmt, dieser Adelsmann…Fergus. Beim Erbauer, ich umgebe mich freiwillig mit Adligen! Schnell nahm ich Elissa etwas Geschirr ab und musterte sie kurz. „Es war Zufall, aber ich weiß was Familie bedeutet. Sie sind ein wichtiger Teil von uns, ein Teil den wir nie von uns lösen können und der fest in uns verankert ist.“ Kurz hielt ich inne und überlegte. „Keine Sorge, wir werden uns auch diesen…Hau schnappen?“, fragte ich kurz grübelnd. Wie hieß der doch gleich?? „Howe“, wisperte Elissa leise und starrte zu Boden. Sie schien wie erstarrt, selbst ihr Gesicht wurde plötzlich zu einer Maske des Schreckens. Dieser Bastard hat ihre Familie einfach abgeschlachtet. Vermutlich nur, um noch mehr Macht zu bekommen, aufzusteigen in diesem dämlichen Adelsgesellschafft. Wenn ich meinen Vater so gesehen hätte…vermutlich wäre ich zusammen gebrochen. Vater… Betrübt sah ich zu Boden und biss mir kurz auf die Lippen. Meine Gedanken kreisten um meinen Vater. Eigentlich wäre es schön, wenn ich ihn wiedersehen könnte. Es gibt so viel zu erzählen…und wer weiß wie lange wir noch erzählen können. Er ist alt… Elissa schluchzte kurz auf, wischte aber schnell ihre Tränen weg. „I-ich…werde meine Familie rächen. Ich werde Vater rächen! Mutter rächen! Oriana und Oren! Howe wird dafür bezahlen, was er uns allen angetan hat!“, sprach Elissa entschlossener und ein Feuer entfachte sich plötzlich in ihren Augen. Rachelust. Verständlich, mir würde es nicht anders gehen. Und am besten…diesen Bastard noch leiden lassen! Dasselbe tun, was er auch mit der Familie getan hat. Ein schöner schmerzvoller und langsam quälender Tod… „Dafür wird er auch bezahlen“, versicherte ich ihr sofort und nickte der jungen Adligen zu. Elissa blickte mich lange an und ich erwiderte ruhig ihren Blick. „Ich nehme euch beim Wort…Anführerin“, wisperte sie leise, während meine Augen kurz zu schlitzen wurden. „Ich halte meine Versprechen“ Ich blickte zu dem großen, weißen Vollmond und lauschte den Klängen der Nacht. Soweit es eben möglich war. Der Zwerg furzte und rülpste, bis selbst das Unkraut um ihn herum einging. Der Köter tat sein übriges, durch sein Dauergebell. Nachdenklich musterte ich das Fell dieses Mabari und überlegte, ob man es nicht irgendwie gut verarbeiteten könnte. Mabarifell ist bestimmt teuer…vielleicht wird es sogar ein neuer Trend in Antiva, oder Orlais? Ein amüsiertes grinsen, huschte über mein Gesicht. Orlais würde dieses Fell tatsächlich auch nur tragen, um Ferelden zu demütigen. Was für ein leidenschaftlicher Hass, zwischen diesen beiden Nationen doch besteht. Mein Blick ging zu Leliana, die gerade ihre Laute stimmte und leise dazu sang. Ihre Stimme glich der, einer Nachtigall. Wohltönend und dennoch laut. Selbst wenn sie nur leise sang. Kurz musterte die Bardin mich, stimmte dann jedoch unbeirrt ihre Laute weiter. Es war nicht zu wiederlegen, dass sie etwas verbarg. Das war so sicher, wie Zwerge stinken. Besonders Oghren… Besagter Zwerg kippte plötzlich um und blieb nun lallend liegen. Zufrieden setzte ich mich ans Feuer und grinste amüsiert. Es wurde auch Zeit, dass das Schlafmittel wirkt. Ewig hätte ich diese obszönen Geräusche, dieses versoffenen Zwerges, nicht mehr ertragen können. Selbst meine Klinge lechzte schon nach Blut. Sogar Zwergenblut…wie gut, dass ich auch andere Mittelchen kenne, um Probleme auszuschalten. Besonders solche Nerv tötenden. Aber ich will mich hier ja nicht gleich unbeliebt machen. Vermutlich wäre Kallian auch wütend. Eigentlich auch nicht weiter tragisch. Der Sex danach, wäre bestimmt…berauschend. Wenn sie wütend ist, kann sie bestimmt aus sich herauskommen und ihre Emotionen freiem Lauf lassen. Abwägend besah ich mir meinen Dolch und überlegte, die Kehle des Bartträgers zu öffnen. Ein allzu großer Verlust wird es gewiss nicht werden…wenn doch, besorgen wir uns irgendwo anders einen Zwerg. Die sind ja überall. Plötzlich fühlte ich mich beobachtet. Blitzschnell erkannte ich das Augenpaar, welches auf mir ruhte. Genau mir gegenüber…Alistair. Sein Blick war äußerst misstrauisch, wenn nicht sogar feindlich. Oh, dieser tölpelhafter Templer… Ich grinste ihn breit an, was ihn sofort dazu brachte, sich anzuspannen. Wütend zog er seine Stirn in Falten, atmete jedoch ruhig aus und schloss kurz die Augen. Oho, da bahnte sich etwas an. Das könnte durchaus amüsant werden, Kallian ist ja leider gerade nicht da, um mich zu belustigen. „Was beschäftigt euch, mein Lieber?“, fragte ich süffisant und fixierte ihn. Sofort öffnete Alistair grimmig die Augen und ballte die Hände nun zu Fäusten. Will er vielleicht einen kleinen Tanz mit mir wagen? Ich reiße ihm die Rüstung herab, so schnell wird er gar nicht schauen können… Er atmete noch einmal tief ein, fing dann aber an mit fester Stimme an zu sprechen. „Ich habe eine Frage an dich. Was sind deine Absichten, mit Kallian?“ Wissend zog ich meine Augenbrauen nach oben, und grinste Alistair spöttisch an. Das also wieder… „Was denn, Alistair? Bereut ihr, das ihr nicht eher-?“ Doch der Templer schlug einmal hart auf den Boden und unterbrach mich barsch. „Weich nicht der Frage aus! Ich meine es ernst.“ Warum immer gleich so aggressiv? Vermutlich gehört er doch zu denen, die es härter mögen. Interessant… „Oh, erkenne ich da etwa brüderliche Sorge? Oder ist es etwas anderes? Vielleicht bist du ja besorgt um mich…ist es das?“, fragte ich neugierig und unwissend. Mal sehen, wann bei Alistair die Emotionen übersprudeln. Es war durchaus unterhaltend…solange ich seinen Gefühlsausbruch nicht abbekomme, versteht sich. Alistair knirschte mit unterdrückter Wut, mit den Zähnen. Er war kurz davor, auf mich loszugehen. Und…ich freue mich jetzt schon darauf. „Ich frage mich nur, was deine Absichten sind. Du hast versucht und alle zu töten, schon vergessen?“, fragte der blonde Mann angespannt. Dann weihe ich wohl Alistair besser nicht in meine Pläne, bezüglich Oghren ein. Könnte ihm wohl übel aufstoßen. Aber ich sollte ihn wohl beschwichtigen, das gefällt ihm bestimmt. „Und nun verdanke ich ihr eine Blutschuld, als sie mein Leben verschonte. Es hat uns…näher zusammen gebracht.“ Der Templer blickte mich perplex an, doch schnell wurde seine Mine wieder finster. „Ist das ein Grinsen? Du grinst mich an?“, fragte er lauernd. Beschwichtigend hob ich schnell die Hände und blickte ihn unschuldig an. „Ich versichere, Ser, das ich nicht grinse. Kein grinsen, nein“, sprach ich erschüttert und grinste innerlich. Zunächst wirkte er noch sehr misstrauisch und musterte mich abschätzend. „Nun ja, …nur pass auf. Ich werde ein Auge auf dich haben!“ Ich kam nicht umhin, Alistair anzüglich anzublicken und mir kurz über die Lippen zu lecken. „Ich kann kann’s kaum abwarten, mein…Freund“, betonte ich lasziv und blickte ihm tief in die Augen. Sofort lief Alistair rot an und wich geschockt zurück. „Seid ihr von Sinnen?! So habe ich das nicht gemeint!“, fuhr er mich beinahe verstört, was mich dunkel auflachen ließ. Dieser kleine Templer ist so unwissend und verklemmt…und das wiederrum gefällt mir. Etwas mit ihm spielen, ihm etwas Neues zeigen…und ich führe. Irgendwie und irgendwann werde Alistair noch in mein Zelt locken…und dann werde ich ihm ordentlich- „Ärgerst du ihn schon wieder, Zev?“, hörte ich Kallian plötzlich vergnügt fragen. Ich drehte meinen Kopf leicht und erblickte sie hinter mir, während sie amüsiert zu Alistair blickte. Dieser jedoch, wich verunsichert ihren Blick schnell aus und stand auf. „Ich gehe…nun zu Bett…also...gute Nacht!“, meinte er hastig und verschwand im selben Moment im Zelt. Belustigt sah ich ihm nach, bis sich Kallian schließlich neben mich setzte. Die anderen waren alle bereits in ihrem Zelt verschwunden. Natürlich hatte ich mich aufgeopfert um die Nachtwache zu übernehmen. Ich will ja einen guten Eindruck hinterlassen…auch wenn ich, anders Eindrücke hinterlassen könnte. Wenn sich jeder, dazu bereit erklärt. „Oghren?“, fragte Kallian neben mir und sah skeptisch zu dem lallenden und schlafenden Zwerg, welcher stinkend auf dem Boden lag. Er reagierte nicht. Grummelnd warf sie eine der Schalen, die sie aufgewaschen hatte, auf den Schädel des Säufers. Alles was folgte, war ein Grunzen. Das Schlafmittel wirkte gut, aber das ist ja auch kein Wunder. Immerhin ist es von mir. Dem Meister, des Giftmischens. Eventuell könnte ich ja neue Mixturen an dem Zwerg testen. Merkt er eh erst, wenn es zu spät ist. „Manchmal frage ich mich ernsthaft, ob es eine gute Idee war, ihn mitzunehmen. Unsere Alkoholvorräte, sinken rapide.“, murrte die Rothaarige neben mir und hielt ihre zitternden Hände ans Feuer. Zufrieden seufzte sie kurz darauf auf, als sie sich anscheinend wärmte. Ein dunkles lächeln entstand auf meinen Lippen und ich schielte zu ihr. „In der Tat. Aber meine Liebe…ich hab Euch auch schon, die ein oder andere Flasche leermachend gesehen.“ Ertappt zuckte sie zusammen, blickte aber stur ins Feuer. „Schwachsinn! Ich trinke überaus selten Alkohol. Das Zeug ist mir einfach zuwider. Nur Oghren ist so ein Schluckspecht!“ Nun musste ich breit grinsen und dachte an ihr letztes Saufgelager zurück. Ihre Wangen waren so rot wie ihre Haare und aus ihrem Mund kam nichts weiter, außer sinnlosem Gebrabbel. Überaus unterhaltsam…vielleicht sollten wir das nachholen und ich kann sie währenddessen überreden, mit Leliana und mir etwas Spaß zu haben. Zustimmen wird sie sowieso bei allem, in diesem Moment. Skeptisch schielte Kallian zu mir und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Du denkst schon wieder an irgendetwas perverses, oder?“ Amüsiert sah ich zu ihr und hob meine Augenbrauen unwissend. „Ich? Warum sollte ich? Ich dachte lediglich daran, wie viele Wonnen uns doch dieses Genussmittel beschert.“ Ich rutschte näher an sie heran und beugte mich leicht zu ihr vor. „Genüsse, die einen zum Schreien bringen, nicht wahr? Und das Blut richtig in Wallung bringt, dass einem die Sinne entgleiten…“, hauchte ich verführerisch in ihr Ohr und legte meine Hand auf ihr Bein. Sofort bemerkte ich, wie sich ihre Wangen rötlich färbten und sie stur ins Feuer starrte. Oho, wie mir das immer wieder gefällt, wenn sie absolut hilflos wird. Mir dann sozusagen ausgeliefert ist, wie eine Beute, die sich zu verstecken versucht. Aber niemand entkommt Zevran…niemand. Ich strich mit meiner Hand ihr Bein entlang, immer weiter nach oben, was sie mit einem empörten Luft schnappen kommentierte. Nebenbei biss ich neckisch in ihre Ohrenspitze und spürte wie sie neben mir erschauerte. Meine Hand währenddessen, versuchte die Mieder an ihrer Lederrüstung zu öffnen umso für mehr Spaß zu sorgen…speziell für mich. Ein ersticktes keuchen wich über ihre Lippen, als sie mich prüfend ansah. Das Grün in ihren Augen, schien zu lodern wie das Feuer selbst. Packt sie nun die Leidenschaft…? „Zev…ich...bin müde“, presste sie mühsam hervor und legte ihre Hand auf meine. Innerlich frustriert aufseufzend, musterte ich sie. „Bist du etwas so erschöpft, von unserer letzten Nacht?“, fragte ich sie begeistert. Anders kann es ja nicht sein! Kallian seufzte einmal und nickte schließlich. „Liegt wohl eher an den Fußmarsch durch den Schnee…“, meinte sie grüblerisch. Sofort sah ich sie verdutzt an. Nicht von mir…? Ein böses grinsen, stahl sich auf einmal auf dem Gesicht des Elfenmädchens, bis sie schließlich in Gelächter ausbrach. Beinahe frustriert musterte ich sie dabei. Diese Elfe…bringt ich noch um den Verstand. Und das gewiss nicht aus Ekstase! Nun…vielleicht ein bisschen. „Okay,okay. Beides! Klingt das besser?“, fragte sie mich versöhnlich, doch ich schnaubte nur einmal entrüstet auf. „Minimal…aber ich erwarte eine Entschädigung“ Skeptisch zog sie eine Augenbraue hoch „Ah ja? Und wie soll die aussehen?“ Ich grinste sie nun vielsagend an, was sie beinahe zurück schrecken ließ. „Es wäre schön…wenn wir…“, hauchte ich sacht in ihr Ohr und zog sie dichter an mich heran. „Uns etwas…Persönliches…Vergnügen zu uns lassen. Es gibt mehr, als nur zwei…“ Verwirrt blickte sie mich mit großen Augen an. „Soll das, ein Rätsel sein?? Es gibt mehr als zwei? Mehr als zwei Zelte, oder wie??“ Seufzend massierte ich meine Schläfe und blickte kurz frustriert zu Boden. „Du bist ziemlich anstrengend…“ Zufrieden grinste sie erneut, während sie sich an mich schmiegte und ihre Hand mit meiner umschloss. „Ich kann nichts dafür, wenn du solche kryptischen Dinge erzählst. Ich hasse Rätsel“ Kurz schielte ich zu ihr, schwieg jedoch. Manchmal fragte ich mich ernsthaft, wie sie mit ihrer Unwissenheit solange draußen überlebt hatte. Gut, sie war geschickt mit ihren Dolchen und konnte so wohl praktisch, jeden Gegner töten… Doch von Sex, hatte sie weniger Ahnung, als eine Zwergenfrau mit Bart. Da kommt einiges auf mich zu….tz. Kallian starrte nachdenklich ins Feuer und biss sich kurz auf die Lippen. Anscheinend war ihr reizender Dickschädel, seltsamerweise mal am Denken. Unfassbar… „Ich vermiss meine Familie“, murmelte die Rothaarige plötzlich und seufzte schwer auf. Ihre anfängliche Fröhlichkeit, war verschwunden und wich nun der Sehnsucht. Ruhig sah ich zu ihr. Dieses erste Treffen auf ihre Familie, war ja nicht unbedingt von großem Erfolg gekrönt. Ihr Alter lag im sterben, ihre aufmüpfige Base keifte uns an….huh, vielleicht sollte ich sie auch einmal- „Egal was ich sage, irgendetwas geht in deinem Kopf vor sich. Und das ist bestimmt nichts Gutes“, murmelte Kallian plötzlich angesäuert und sah mich argwöhnisch an. Ich grinste nur anzüglich und blickte in den dunklen Nachthimmel. „Meine liebe, meine Gedanken sind bereits mit Wonnen gefüllt, die ihr euch nicht mal im Entferntesten ausmalen könnt. Bedauerlich, wirklich…“, sprach ich gespielt theatralisch. Kallian rollte nur einmal genervt mit den Augen und blickte dann wieder ins Feuer. Sie strich fahrig durch ihr Haar und schloss erschöpft die Augen. Im Schein des Feuers, konnte ich tatsächlich ihre Müdigkeit erkennen. Eigentlich kaum verwunderlich, wenn ich daran erkenne wie lange sie bereits unterwegs ist. Und dabei einige der dunklen Brut getötet hat…die legendären Grauen Wächter, in der Tat. Ich legte meinen Arm um sie und zog sie eng an mich heran, während ich mein Gesicht in ihrem Haar vergrub. „Du wirst sie gewiss bald wiedersehen“ Etwas überrascht zuckte sie zusammen und blickte zu mir hoch. „Glaubst du, Zev?“, fragte sie leise. Ich musste kurz grinsen und strich durch ihr flammendes Haar. „Gewiss…Denerim ist die Hauptstadt, nicht? Dort werden wir früher, oder später wieder landen. Der Anfang, vom Ende sozusagen.“ Kurz hörte ich sie kichern. „Oh, du glaubst also daran, dass wir es bis zum Ende schaffen, ohne vorher…aufgefressen, aufgespießt, verbrannt, zerschlagen, oder getötet werden?“ „Ich glaube, dass du uns bis zum Ende führen wirst. Das wir das Ende gemeinsam bestreiten und die Verderbnis beenden werden. Zusammen…“ Es herrschte schweigen. Ruhig besah ich mir die Sterne am Himmel, die wie kleine Diamanten leuchteten und eigentlich nur darauf warteten, vom Himmel geholt zu werden. Sogar ein Nordlicht konnte ich in der Ferne erkennen, es tanzte wild in vielen Farben um den trügerischen Berg, von welcher wir uns die Asche geholt hatten. Diese Prüfungen… „Danke.“, hauchte Kallian plötzlich und schmiegte sich eng an mich. Ihren Kopf bettete sie auf meinen Oberkörper und seufzte zufrieden auf, als sie tief einatmete. Ohne den Blick vom Himmel abzuwenden, strich ich leicht über ihren Nacken und brachte sie erneut zum aufseufzen. Dass sie es einen immer so schwer macht, sich zu zügeln… Kurz darauf, hörte ich wie sie ruhig und gleichmäßig atmete. Eingeschlafen, die glorreiche Anführerin. Schmunzelnd sah ich auf sie hinab. Ich hauchte einen Kuss auf die Stirn, blickte dann wieder in den Wald um nach Feinenden Ausschau zu halten. „Schlaf, Amore“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)