Alles mit'm Mund von Pfeffersosse (Kuss-Challenge (Frobin)) ================================================================================ Kapitel 1: Flaschendrehen ------------------------- Es war nun einige Tage her, seit Robin Franky den Entschuldigungskuss gegeben hat. Der jungen Frau fiel mit viel Belustigung auf, dass sich Franky nun oft tollpatschig benahm, wenn sie in der näheren Umgebung war. Ein ums andere Mal konnte sie ein Kichern nicht unterdrücken und freute sich komischerweise, dass der Cyborg sich oftmals zum Affen machte. Sie musste sich eingestehen, dass sie selbst ziemlich überrascht über ihre eigene Taktik war. Es sollte nur eine verbale Entschuldigung sein, doch es kam ihr einfach zu wenig vor. Und abgeneigt war sie dem Älteren nun auch nicht. Das lag aber nicht nur daran, dass sie beide Enies Lobby überlebt und er sie dort beschützt hatte, es war viel mehr, dass sie sich mit einem Gleichaltrigen unterhalten konnte. Obwohl er oft auch nur ein riesiges Baby war. Luffy, Arzt-san; mit einem Eisbeutel um den Kopf geschnürt; Sniper-san und auch Franky vollführten den Essstäbchen-Tanz und Fräulein Navigatorin platzte bei der Gelegenheit mal wieder der Kragen. Koch-san wuselte wie ein Gespenst um sie herum und sie ignorierte seine Annäherungsversuche, wie die Male zuvor. „Willst du mir etwa die Ohren langziehen? Obwohl ich gar keine Ohren habe! Yohohoho! Skull Joke!“, erklang es vom Musiker, als die Navigatorin auch ihn anmotzte, weil er die kleine Truppe mit Musik unterstützte. Ein verhaltenes Kichern war zu vernehmen, weil sie dieses Skelett wirklich oft zu lustig fand. Obwohl seine Witze meist so unlustig waren, dass es nicht mehr feierlich war. Jammernd saßen der Käpt’n, der Arzt, der Sniper und der Cyborg später mit einer riesigen Beule auf dem Deck und klagten über ihre Schmerzen. Die junge Frau hingegen kam wutkochend zu ihr zurück und zeterte weiter vor sich hin. „Immer müssen sie solchen Unfug treiben! Ich wünschte mir, dass sie einen Tag Ruhe geben würden, aber nein, das ist ja zu viel verlangt.“ Wütend schlürfte sie an ihrem Drink und beobachtete die andern. Robin tat es ihr gleich und sie musste leicht lächeln, als sie sah, wie sich der Zimmermann erhob und von dannen ging. Ungewollt hatte sie ihn weiter beobachtet und blickte dann wieder in ihre Buch. Nami indes hatte sich wieder etwas beruhigt und seufzte dann vor sich hin. „Was ist überhaupt im Moment mit dem Schiffsbauer los? Er wird so unsicher, wenn er in deiner Nähe ist. Ist etwa etwas vorgefallen, was ich nicht weiß?“, hakte die Jüngere nach und schaute sie mit strahlenden Augen an. Sie musste zugeben, dass sie etwas Angst vor dem Blick hatte, weshalb sie nur kurz von der Seite auf die Navigatorin blickte. Dann zuckte sie mit den Schultern und blickte wieder in ihr Buch: „Ich habe mich nur bei ihm entschuldigt.“ Robin machte kurz die grabschende Bewegung mit der Hand, um Nami weiszumachen weshalb und schwieg dann. Nami ließ nur einen verstehenden Laut vernehmen und blickte dann auch nach vorne: „Na, wenn das so ist.“   Den Stapel Bücher, den sie vorhin auf dem Deck gelesen hatte, brachte sie nun in die schiffseigene Bibliothek zurück. Der geliebte Geruch von Druckerschwärze, Abenteuer und Altertum traf ihre Nase und beruhigte sie ungemein. Am liebsten würde sie ihr Lager in diesem Zimmer errichten, doch sie wollte die andere Frau nicht alleine lassen. Die vorgesehenen Plätze für die Bücher waren schnell gefunden und Robin schob die Bücher vorsichtig in die vorgesehenen Lücken. Die Tür öffnete sich irgendwann, denn der Lärm von außerhalb drang kurz lauter an ihre Ohren. Sie drehte sich aber nicht sofort um, sondern räumte weiter ein. Sie konnte ahnen, wer es sein könnte, obwohl sie sich natürlich auch irren konnte. Die Schritte waren etwas schwerer und bestätigen ihre Vermutung. Der Geruch von Metall und Holz lag in der Luft und Robin assoziierte sofort ein bestimmtes Crewmitglied damit. Ihr Herz machte einen leichten Hüpfer und sie fühlte sich wieder wie vor ein paar Tagen. Wenn sie ehrlich zu sich sein wollte, seit dem Tag, an dem sich der Cyborg für sie eingesetzt hatte. Obwohl sie sich nicht kannten, hatte er so viel für sie riskiert. Sie war sich nicht ganz sicher, ob sie einfach nur tiefsten Dank für ihn empfand oder ob da noch mehr war. Solche Gefühle wollte sie eigentlich nicht zulassen, weil sie einen oft schwächen konnten. Und wenn sie etwas nicht mochte, dann war es Schwäche und die Gewissheit, dass sie nicht nur auf sich selbst aufpassen musste. Hinzu kam, dass sie zwar anfing Menschen zu vertrauen, aber dieser gewisse Punkt der schieren Vertrautheit bei dem Schiffsbauer und ihr noch nicht ganz erreicht war. Auch wenn er für sie wichtig war, so würde sie nicht genau sagen können, ob vollstes Vertrauen ihm gegenüber gewehrleistet war. Obwohl sie es ihm sicherlich schuldig war, aber es war dennoch schwer. Erst seit Luffy sie gerettet hatte, hatte sich ihr Leben zum Positiven entwickelt. Vorher flüchtete sie mehr, als sie lebte, doch nun … die Crew war wie eine Familie für sie geworden und sie fühlte sich für sie verantwortlich. Ob es daran lag, dass sie zu den Älteren auf dem Schiff gehörte? Sie war sich nicht ganz sicher. Mit einem freundlichen Lächeln drehte sie sich dann um und sah auf Franky, der plötzlich in seiner Signatur-Pose vor ihr stand. Sie war sich nicht ganz sicher ob sie weinen oder lachen sollte. Sie entschied sich für einen belustigten Seufzer und wartete darauf, dass der andere etwas sagte oder tat. Nach einer gefühlten Ewigkeit stand er dann wieder normal vor ihr und grinste sie breit an: „Der Strohhut will nachher gerne Flaschendrehen spielen und will, dass jeder suuuper mitmacht. Also auch du, Nico Robin. Und Nee-chan meinte, dass wir wohl in ein paar Stunden auf die nächste Insel zusteuern könnten.“ Sie schüttelte kurz den Kopf und lächelte dann wieder: „Unser Kapitän ist wirklich ein Kindskopf, aber wenn er es gerne hätte, dann mache ich natürlich mit. Ich will kein Spielverderber sein.“ Sie blickte auf Franky und wartete darauf, dass er vielleicht noch etwas sagen würde, doch es blieb recht still. Sie lehnte sich dann an einen Tisch und verschränkte die Arme vor der Brust. Ihr Blick wirkte ruhig und abwartend, weil Franky scheinbar etwas auf dem Herzen lag. Er hatte nun zum x-ten Mal den Mund geöffnet, und wieder geschlossen. Robin hob eine Augenbraue, weil sie nun wirklich gespannt war, was er sagen wollte. Entweder es war etwas ziemlich peinliches oder er fand generell die Wörter nicht. Er räusperte sich leicht und kratzte sich dann verlegen am Hinterkopf: „Ich weiß ja nicht, ob du meine Frage überhaupt beantworten willst.“ Eine leichte Röte zierte seine Wangen und Robins Lächeln wuchs fast zu einem Grinsen an. „Nun bin ich aber neugierig geworden“, erklärte sie schmunzelnd und wartete ab. Er schien sich dann geschlagen zu geben und atmete lautstark aus: „Als du mich ‚überzeugt‘ hast, haben da deine Hände … nun ja, also … immerhin waren es ja Hände, die du durch deine Teufelsfrucht … und so …“ Er druckste drum herum und schien von Minute zu Minute verlegener zu werden. Robin war sich nicht ganz sicher, ob sie vielleicht nachhelfen sollte, doch sie wollte sich überraschen lassen und sehen, wie er sich nun aus dieser peinlichen Situation befreien wollte. Aber wenigstens wusste sie bei dem Gestammel, um was es nun ging. Und hatte diese Frage nicht schon einmal jemand gestellt? Robin liebte es, wenn sie andere so in Verlegenheit bringen konnte, obwohl ihr ja ihr Gegenüber schon etwas Leid tat: „Wie bitte?“ Ihre Frage war süßlich gestellt und sie wusste, dass sie etwas fies war, aber sie wollte die Frage nun gänzlich hören. Franky starrte sie kurz ausdruckslos an und schien dann in sich zusammenzusacken. Ob er wohl aufgegeben hatte? Dabei fragte sich die Archäologin wieso er so drum herumdruckste. Immerhin waren beide erwachsen und konnten das Kind doch gerne beim Namen nennen. Er räusperte sich noch einmal und fragte dann mit rötlichen Wangen: „Hast du, als du mich überzeugt hast, an deinen eigenen Händen eigentlich meine Kronjuwelen gespürt? Wenn ja, tut es mir ehm … Leid?“ Er blickte etwas verlegen auf Robin und kratzte sich am Hinterkopf. Sie kicherte nur hinter vorgehaltener Hand und nickte leicht: „Wenn ich meine Teufelskräfte einsetze, spüre ich alles, was damit geschieht. Das heißt, ich habe auch deine Kronjuwelen gespürt. Und wieso sollte es dir leidtun? Es war mein freier Wille und es lässt sich doch sehen, was du in der Hose hast.“ Sie zuckte leicht mit den Schultern und blickte unschuldig auf den Zimmermann, dessen Kinnlade fast heruntergeklappt wäre. Hastig hatte er einige Schritte nach hinten gemacht und schien völlig überrumpelt zu sein, wegen dem was er da gehört hatte. Er lachte verlegen auf und schmiss sich in Pose, was diese ganze Situation um einiges komischer machte, als sie eigentlich schon war. Robin hätte am liebsten laut losgelacht, doch sie hielt sich so weit unter Kontrolle, dass sie weiterhin hinter vorgehaltener Hand kicherte. Die Schamesröte, die in Frankys Gesicht stand, als er so in Pose dastand, war wirklich das Tüpfelchen auf dem i.   Einige Stunden später saßen alle in einem Kreis auf dem Gras, welches auf dem Deck wuchs und starrten die Sakeflasche in der Mitte an. Mehr oder weniger alle Blicke waren darauf gerichtet, einige schienen lieber woanders sein zu wollen, doch keiner wollte das ganze Spektakel verpassen. Es war also eher eine paradoxe Situation. Sogar die, die sich nicht leiden konnten, saßen nebeneinander und schienen diesmal lieber die Flasche böse anzufunkeln als sich gegenseitig mit den Blicken zu massakrieren. Luffy strahlte von einem Ohr zum andern, als er merkte, dass wirklich Jeder dort anwesend war. Der Musiker lachte vor sich hin und ließ den einen oder anderen Spruch verlauten. Fräulein Navigatorin wirkte mehr als ‚erfreut‘ hier zu sitzen, Koch-san schien die Flasche am liebsten in Scherben sehen zu wollen, der Schwertkämpfer zerschnitt förmlich mit seinen Blicken die Flasche oder sehnte sich nach dem, was vorhin noch darin war. Der Arzt und Sniper-san waren aber ganz erpicht darauf, dass das Spiel anfing und der Zimmermann schien in Gedanken versunken. Ihr selbst war es eigentlich ziemlich egal, aber dieses Spiel würde sicherlich sehr spaßig werden. Nachdem die Regeln erläutert wurden, schien Luffy jeden am liebsten küssend zu sehen. So zumindest seine Drohung, sollte Jemand Pflicht auswählen. Schnell konnte man ihn aber vom Gegenteil überzeugen und er nannte nur noch bei einigen diese Aufgabe. Da neben dem Drehen der Flasche die Möglichkeit bestand, zwischen Wahrheit und Pflicht zu entscheiden, hofften sicherlich viele, dass am meisten Pflicht genannt werden würde. Was sich als ziemlich schwierig herausstellte. Luffy drehte als erster und der Flaschenhals landete vor Langnase. Entsetzt blickte dieser auf die Flasche und hatte scheinbar Angst vor dem, was kommen würde. Doch der Kapitän schien entweder Mitleid mit dem Sniper zu haben oder wollte die Situation nicht beim Schopfe packen, denn als Langnase sofort ‚Wahrheit‘ schrie, fragte Luffy ihn einfach: „Magst du Jemanden?“ Sein Grinsen war breit und die Röte, die sich auf Langnases Gesicht ausbreitete war sehr eindeutig. Das gleiche galt für das Nicken, das er zögerlich als Antwort gab.   Es dauerte einige Zeit, bis es an ihr war. Zuvor hatte der Schwertkämpfer wagemutig ‚Pflicht‘ gewählt, als der Arzt die Flasche gedreht hatte. Herauskam, dass sich Koch-san und er die Hand geben mussten, ohne dass es in einem Streit ausartete. Was erstaunlicherweise auch recht gut klappte, bis das kleine Rentier meinte, dass sie das den ganzen Abend weitertun müssten. Das Gelächter und Gezeter war natürlich groß, aber keiner wollte als Erster die Hand des anderen lösen. Einige Runden später zeigte der Hals dann auf sie. Die einzige andere Frau an Bord hatte gedreht und nun blickten sich beide an. Robin hatte ein Lächeln auf den Lippen und war gespannt, was nun kommen würde. Sie wusste, dass es keine allzu schwere Aufgabe geben würde, deshalb säuselte sie fröhlich ‚Pflicht‘. Der Navigatorin schien dies gerade Recht zu sein und schien schon triumphierend die Hände aneinander zu reiben. „Deine Aufgabe besteht darin, lass mich kurz überlegen~“, fing sie an und fügte dann hinzu, „Du musst Franky küssen und das nicht weniger als zwei Minuten. Ich will etwas für mein Gel- ehm ich meine für meinen Spaß geboten bekommen!“ Fies grinsend blickte sie auf Robin und dann zu dem Zimmermann und der Rest der Crew grölte. Sie lächelte freundlich und zuckte dann mit den Schultern: „Nichts leichter als das.“ Da er direkt neben ihr saß, rutschte sie etwas näher und drehte sein Gesicht zu sich. Dann ließ sie einen Mund an seinem Ohr erscheinen und flüsterte, nur für ihn hörbar ‚spiel bitte einfach mit‘ hinein. Schmerzlich musste sie feststellen, dass diese ganze Situation so unwirklich erschien, doch sie wollte kein Spielverderber sein. Sie blendete alles aus und blickte dem Zimmermann in die Augen. Ein ums andere Mal fand sie es leicht belustigend, dass er diese Wimpern hatte. Vielleicht würde sie ihn einfach einmal darauf ansprechen. Er hatte seine Augen aufgerissen und wirkte eher wie ein verschrecktes Tier, doch sie konnte gerade keine wirkliche Rücksicht darauf nehmen. Die Schreie der anderen Crewmitglieder wurden lauter, als sich die ganze Situation in die Länge zog. Ob die Jüngeren nicht verstehen konnten, wie schwer es war, jemanden zu küssen, der einem so wichtig war? Mit dem man hoffte, dies vielleicht auch öfters tun zu können? Ihr war dies erst richtig bewusst geworden, als sie dem Zimmermann den Wangenkuss gegeben hatte. Am liebsten hätte sie ihm da schon einen richtigen Kuss gegeben, doch sie wusste ja nicht, wie er darauf reagieren würde. Sie legte ihre Hand leicht auf seine Wange und streichelte zärtlich darüber. Auch wenn es für die anderen nur ein Spiel war, so wollte sie den Kuss doch so real wie möglich präsentieren und somit den Cyborg berühren. Sie konnte überrascht feststellen, dass seine Haut wärmer war, als sie gedacht hatte, doch das wurde nebensächlich, als schließlich der andere den ersten Schritt tat. Etwas grob für ihre Verhältnisse, weil er seine Hand in ihre Haare vergraben hatte, hatte er sie an sich gezogen. Sie ließ es auch einfach geschehen. Ihre Muskeln spannten sich zuerst an, doch nach der ersten überrumpelten Reaktion entspannte sie sich wieder und spürte die Lippen nun wirklich. Es war schon ein seltsames, doch schönes Gefühl. Der Zimmermann zog sie mit der anderen Hand etwas näher und raunte ihr zu: „Wenn die Kinder einen Kuss sehen wollen, dann sollen sie auch einen bekommen.“ Robin hätte am liebsten gelacht, weil dies eine Reaktion war, die sie nicht von ihm erwartet hätte. Sie presste sich etwas an seinen Körper und schloss dann die Augen, um den Kuss so lange wie nur möglich zu genießen. Denn sicherlich würde sich eine solche Situation nicht mehr so schnell bieten. Was sie wirklich schade fand, denn der Mann war ein wirklich guter Küsser. Angenehme Schauer liefen über ihren Rücken, was nicht nur daran lag, dass er sanft über diesen streichelte. Es war vielmehr die Stimulation ihrer Lippen, die sie wohlig erschaudern ließen. Keinerlei Unsicherheit war in diesem Kuss, weshalb sie die Stimme, die verkündete, dass der Kuss nun lange genug angedauert hatte, einfach ignorierte und einfach nur genoss.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)