Das Schicksal legt die Karten von ultraFlowerbeard ================================================================================ Epilog: Was der Sonne entgegen wandert, lässt den Schatten hinter sich! ----------------------------------------------------------------------- Langsam verschwand die Dunkelheit und um sie herum entstand eine angenehme Wärme. Am liebsten wäre sie einfach so geblieben, doch augenblicklich kamen ihr die Ereignisse von letztens wieder ins Gedächtnis. Muku fuhr hoch. Verwirrt sah sie sich um. Sie lag in einem großen Himmelbett, das mit schweren Vorhängen geschmückt war. Links von ihr war ein großes Fenster, vor dem eine Stufe war, welche als Fensterbrett fungierte. Gegenüber von ihrem Bett war ein oval-förmiger Spiegel angebracht, unter dem ein Tisch mit einer Haarbürste, Spangen, Klammern in einiges mehr. Rechts von ihr waren zwei Türen. Die eine führte wohl nach draußen, die andere in einen begehbaren Kleiderschrank. Ihr kam ein schlimmer Verdacht. Schnell stand sie auf und lief zum Fenster hin. Den Garten, den sie sah, war ihr nicht fremd. Sie kannte ihn sogar sehr gut. Sie war zurück im Schloss und das war ihr Zimmer. War sie so lange bewusstlos gewesen? Plötzlich klopfte es und die Tür, die direkt hinter ihr war, öffnete sich. Zum Vorschein kam eine junge Frau, vielleicht ein paar Jahre älter als sie. "Madame. Ihr Vater möchte mit euch sprechen. Ich soll sie fertig machen.", sagte sie und ging zur zweiten Tür, Links von ihr. Muku konnte sich nicht bewegen. In ihr kamen auf einmal die verschiedensten Gefühle auf. Trauer, Einsamkeit, Wut und Hass. Ihr Vater sollte wissen was er getan hatte und dafür büßen. „Ich werde für uns beide stark sein!“, murmelte Muku. „Ach ja. Madame? Die Wachen haben vorhin einen Hundewelpen gefangen, der versucht hat hier rein zu kommen. Ich erzähle ihnen das, weil sie doch so ein Tierfreund sind.“ „Bring ihn her! Ihm darf kein Haar gekrümmt werden!“, befahl die Pinkhaarige scharf. „Sobald ich euch eingekleidet habe, werde ich ihn holen.“ „Nein! Sofort! Ich kann mich selbst anziehen. Du gehst und holst den Hund. Ich warte dann hier auf dich!“ „Aber, Prinzessin...“, fing die Magd an, doch Muku unterbrach sie. „Sofort! Das ist ein Befehl!“ Das Dienstmädchen verbeugte sich, legte das Kleid, welches sie in der Hand hatte, auf das Bett und verschwand aus dem Zimmer. „Wenigstens Hogo muss leben.“ Kurze Zeit später saß Muku fertig angezogen und mit fast perfekten Haaren vor ihrem Spiegel. Diese komplizierten Frisuren sind ihr halt doch zu schwer, aber das war ihr jetzt egal. Es ertönte ein kurzes Klopfen, bevor ihr Dienstmädchen mit dem kleinen Hundewelpen im Arm das Zimmer betraten. „Hogo!“ Erleichtert stand Muku auf und lief den Beiden entgegen. Sobald der Hund erkannte wer ihm da in die die Arme schließen wollte, wedelte er freudig mit seiner Rute und versuchte ihr Gesicht ab zu schlecken. „Prinzessin? Dürfte ich eure noch schnell fertig machen, bevor wir zu eurem Vater gehen?“, fragte das Mädchen zögerlich, da ihre sonst so liebe Prinzessin ihr gegenüber so schroff war. „Nein. Wir gehen jetzt!“ „Aber... Euer Vater wird...“ „Was soll er schon machen können? Komm jetzt.“ Hogo immer noch auf dem Arm haltend, ging Muku erhobenem Hauptes aus ihrem Zimmer und in den Thronsaal, wo ihre Eltern auf sie warten würden. Geduldig wartete Muku vor den großen Türen, bis die Wachen sie für sie öffneten. Schnell schritt sie hinein, den roten Teppich folgend, bis sie vor den Stufen stehen blieb, die zu den beiden verzierten Stühlen hoch führte. „Vater. Mutter.“, sagte Muku monoton, wobei ihr Blick vor Stolz nur so sprühte. „Muku. Ich bin so erleichtert das dir nicht passiert ist“, rief ihre Mutter sogleich, doch das besorgte Gesicht, welches ihre Mutter aufgesetzt hatte, konnte die Prinzessin nicht täuschen. Sie wusste schon lange das die Beiden sich nicht um ihr Wohlergehen sorgten, sondern nur um das des Königreiches. „Wir waren erschüttert, asl wir erfuhren das du entführt wurdest!“, schloss sich ihr Vater gleich an und Muku hätte am liebsten gleich kotzten können. Diese geheuchelte Sorge war einfach nur widerlich. „Da seid ihr falsch informiert, liebe Eltern. Ich wurde nicht entführt. Ich bin von selbst weg gelaufen, da ich nicht damit einverstanden war einen wildfremden zu heiraten, nur weil das für das Königreich gut sein soll.“, kam sie gleich zum Punkt. Die Blicke, die ihre Eltern ihr gerade zu warfen waren unbezahlbar. So entsetzt. Da fühlte sie sich doch fast besser. „A-aber Schatz! Er ist doch so hübsch und auch noch in deinem Alter. Und die paar tage die du mit ihm verbracht hast waren doch ...“, fing ihre Mutter an, doch Muku unterbrach sie einfach. „Das denkt ihr vielleicht. Und ich glaube nicht das fünfundzwanzig noch in die Kategorie 'in meinem Alter' fällt, da ich doch erst sechzehn bin.“ „Wie kannst du es wagen deine Mutter einfach so zu unterbrechen?! Hab etwas mehr Respekt junges Fräulein!“, schimpfte ihr Vater und zeigte nun endlich sein wahres Gesicht. „Tut mir leid, Vater. Den hab ich leider verloren, als du befohlen hast meinen Geliebten zu töten.“ „Wie, Geliebter? Laut den Rittern die dich zurück gebracht hatten, war da nur ein Auftragskiller, der dich bei sich fest hielt!“, fragte ihre Mutter verwirrt und auch etwas panisch nach. „Ja. Er war ein Auftragskiller und nein er hielt mich nicht bei sich fest. Ich bin freiwillig geblieben, weil ich ihn liebe.“ „Das ist inakzeptabel!“, schrie der König und schlug mit der Faust auf seine Armlehen, „Wie kannst du es wagen den Königsnamen so zu beschmutzten?!“ Muku antwortete ihm nicht. Wieso auch? Alles was sie jetzt sagen würde, würde ihn nur noch wütender machen. Genauso wie ihr Schweigen. „Oh, Gott! Was sollen wir nur dem Grafen sagen?“, war die einzige Sorge ihrer Mutter. „Gar nichts! Er wird nichts davon erfahren! Die Hochzeit wird wie geplant statt finden! Und du!“, er zeigte mit seinen Fingern auf seine Tochter, „Du wirst nichts sagen! Solltest du es doch tun, dann werde ich dir das Leben zur Hölle machen!“ „Das tust du doch schon die ganze Zeit.“, meinte Muku nur trocken und Hogo fing an zu knurren. „Und schafft diesen Köter weg!“ „Nein! Er bleibt bei mir!“, schrie nun auch Muku. „Wie kannst du es wagen...?“, ihre Mutter war entsetzt. „Ich habe es satt mich von euch herumkommandieren zu lassen!“ „Du hast wohl deine ganzen Manieren bei diesem Gossenköter gelassen, oder wie?“, brüllte der König und war aufgestanden. „Wie kannst du es wagen Masaru so zu beleidigen?“, schrie Muku und Hogo fing an zu bellen. „Ich werde diesen Köter töten lassen, damit du weißt das du dir nicht alles erlauben kannst! Wachen!“ Die Soldaten in dem Thronsaal kamen schnell auf Muku zu und obwohl sie sich werte, konnte sie nicht dagegen machen, dass sie ihr Hogo weg nahmen. „Töten diese Töle!“, befahl der König und die Wache mit Hogo wollte schon den Raum verlassen, als Mukus Stimme durch den Raum hallte. „Warte! Bitte! Tu das nicht!“ „Du wirst wieder lernen wie man sich zu benehmen hat.“, meinte ihr Vater nur kalt und setze sich wieder. „Warte! Lasst ihn in Ruhe! Ich tu auch alles was du willst!“ Verzweifelt sah sie ihre Eltern an. „So? Wirklich alles? Warst du dann auch bereit den Grafen zu heiraten?“, die Stimme ihres Vaters gefiel ihr gar nicht. Sie hatte diese Überheblichkeit, die Muku so gar nicht leiden konnte. „Ja“ Mit gesenkten Kopf hing sie nun in den Armen der Soldaten. „Gut. Gebt ihr den Köter zurück und lasst sie los!“ Erleichtert drückte sie Hogo an ihre Brust, der sich an sie kuschelte. „Mach dich bereit. In zwei Tagen wir die Zeremonie abgehalten werden. Du kannst dich bis dahin zurück ziehen!“, befahl ihr Vater und mit einer Verbeugung gehorchte Muku. Sie hatte nicht die Absicht Hogo erneut in Gefahr zu bringen. Zwei Tage später stand sie in der Kirche vor dem Altar und lauschte den Worten des Priesters. Sie hatte ein wunderschönes weißes Kleid an, dessen Schleppe sich gute drei Meter über den Boden zog. Sie konnte ihre Eltern dazu überreden Hogo ebenfalls in die Kirche zu lassen und der Hund saß nun nebn ihr auf dem Boden und sah zu ihr auf. Erst vorhin hatte sie mit ihm gesprochen und ihm ihre Sorgen mitgeteilt. Die gemeinsame Nacht mit Masaru war wirklich schön gewesen und Muku hatte sich in den zwei tagen von ihrem guten Freund und Hofarzt untersuchen lassen. Er meinte sie sei wohl schwanger. Aber ihre Eltern würden so einen erben niemals akzeptieren und womöglich sogar umbringen lassen. Um ihr künftiges Kind zu schützten musste sie Maßnahmen ergreifen. Und sie wusste auch schon welche. „Und willst du Prinzessin Muku von Algerinen, Graf Yuzo von Mittlerweide zu deinem rechtmäßig angetrautem Ehemann nehmen?“, kam die lang ersehnte Frage. „Ja, ich will.“ „Durch die Kraft des mir verliehenen Amtes erkläre ich euch Beide nun zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut nun küssen.“ Das frisch vermählte Paar drehte sich einander zu und Muku wartete darauf, das der Graf ihr den Schleier vom Gesicht nahm. Sie musste wirklich sagen er sah nicht schlecht aus. Gut gebauten Körper und schönes schwarzes Haar, sowie braune Augen. Das markante Gesicht lächelte ihr entgegen, doch all diese Schönheit lies sie einfach kalt. Sie gab ihm einen einfach Kuss, der ein paar Sekunden andauerte, um ihre Eltern zufrieden zu stellen und löste sich danach wieder von ihm. Nach der Feier und all den Geschenken, war die Sonne bereits untergegangen und das Pärchen zog sich auf ihre gemeinsamen Gemächer zurück. Hogo natürlich auch mit dabei. „Sag mal Schatz. Muss der Hund hier sein?“, fragte ihr Mann, die Unzufriedenheit konnte Muku deutlich heraus hören. „Ja. Das erspart mir einen Bodyguard. Er stört ja nicht und jetzt ...“, sie zog ihn Richtung Bett und sah ihn verführerisch an, „... lass uns etwas Spaß haben.“ Muku wollte dies alles zwar nicht und ekelte sich bei dem Gedanken das ein anderer Mann als Masaru sie berühren würde, doch sie musste das heute Nacht tun, um ihr Kind zu schützen. Hogo saß vor dem Bett und sah mit wachen Augen dem bunten Treiben zu. Sie hatte ihm erklärt was sie vor hatte, nur ob er es verstanden hatte war eine andere Frage. Drei Jahre später: Muku saß auf einer hölzernen Bank in ihrem wunderschönen Garten und las in einem ihrer vielen Bücher. Es war gerade Hochsommer und die Pflanzen um sie herum blühten um die Wette. Der wolkenlose, strahlend blaue Himmel zog sich wie ein endloses Meer über ihren Kopf hinweg. Es war so idyllisch hier. Es war ihr Lieblingsort, denn hier ließen all ihre Sorgen von ihr los. Ein tiefes Bellen riss sie aus ihrer eigener Welt. Hogo, der jetzt um einiges größer war als damals als ie ihn gefunden hatte, lief auf sie zu, gefolgt von einem kleinen Kind. Lächelnd legte sie ihr Buch zur Seite und wartete bis der kleine Junge bei ihr angekommen war. „Mama! Guck mal! Ich hab eine neue Blume gefunden!“, aufgeregt hielt er ihr die rosa Blüte hin. „Die ist wunderschön. Das hast du gut gemacht Kitai.“ Muku nahm ihm die Blume aus der Kinderhand, steckte sie sich ins Haar und strich ihrem Sohn durch seinen blonden Schopf. Er schaute sie aus leuchtenden grünen Augen an, die einen schönen blauen Schimmer mit drinnen hatten. „Komm! Ich zeig sie dir!“ Stürmisch packte er ihre Hand und versuchte sie mit sich zu ziehen. „Ist ja gut! Nicht so wild!“ Kichernd folgte sie ihrem Sohn, während Hogo fröhlich bellend um sie herum sprang. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)