Das Schicksal legt die Karten von ultraFlowerbeard ================================================================================ Kapitel 4: Hoffnung ist endlos wie der Ozean, doch jeder endet an einer Küste! ------------------------------------------------------------------------------ Als Masaru aufwachte lag Muku immer noch in seinen Armen und ihr Atem streichelte seine Haut. Er lächelte kurz, bevor er sich vorsichtig aus der Decke schälte, darauf bedacht die Prinzessin nicht zu wecken. Sachte legte er den Stoff wieder um den Körper des Mädchens und verlies, mit seinem Schwert in der Hand, das Zimmer. Muku wurde langsam wach. Sie blinzelte verschlafen und sah sich um. Masaru war weg und die Decke um sie gelegt. Plötzlich hellwach schreckte sie auf. Was wenn er sie verlassen hatte? Er hatte ja gesagt das er nur mit der Frau die er liebt in einem Bett schlafen möchte und mit ihrer Action hatte sie ihn vergrault. Was soll sie denn jetzt machen? Sie weiß doch nicht wie man sich in der Welt zurecht findet. Langsam traten ihr die Tränen in die Augen und sie wollte schon anfangen zu schluchzen, als die Zimmertür geöffnet wurde und Muku einen bekannten blonden Schopf erblickte. Erleichtert stand sie auf und lief zu Masaru hinüber. "Warum weinst du denn?", fragte dieser verwundert. "Ach, gar nichts. Wo warst du?", tat sie mit einem Lächeln ab und schaute ihn neugierig an. "Ich war unten an der Rezeption und hab mich erkundigt wo die nächst gelegene Stadt liegt." "Und?" "Es wäre ein einwöchiger Fußmarsch." "So weit?" Muku sah freudlos zu Boden. "Ich weiß das du solche langen Reisen nicht gewöhnt bist, aber du wirst das schon schaffen. Am besten wir brechen gleich nach dem Frühstück auf." "Es gibt hier auch noch Frühstück?", fragte Muku wieder fröhlich. "Nein." Enttäuschung stahl sich in ihre Gesichtszüge. "Aber ich habe Gebäck besorgt, während du geschlafen hast.", sagte Masaru und hielt eine Tüte hoch. Sofort leuchteten Mukus Augen wieder und sie wartete darauf das er ihr was gab. Nach einem kurzem Essen waren die Beiden losgegangen und hatten nach einer Stunde Fußmarsch bereits die Stadt hinter sich gelassen. Ein letztes Mal sah die Pinkhaarige nochmal auf die Häuser und hechtete schließlich ihrem Begleiter hinterher. Dank ihren neuen Sachen konnte sich Muku besser bewegen, jedoch hatte Masaru eine viel höhere Ausdauer als sie und war ihr somit ein Stück voraus. Sie folgte ihm dabei etwas ungeschickt. Als wolle Mutter Natur ihre Gedanken bestätigen, stolperte sie über eine Wurzel und fiel in einen Busch. Während Muku versuchte sich zu befreien, verhedderte sie sich immer mehr in die dünnen Äste. Zum Schluss schaffte sie es aus dem Gestrüpp und freute sich ihre Klamotten nicht kaputt gemacht zu haben. Muku sah sich um und bemerkte das Masaru nicht mehr zu sehen war. Schon stieg Panik in ihr auf, bis sich sich selber sagte, wenn sie jetzt weinen würde, würde sie Masaru niemals finden. Entschlossen lief sie in die Richtung in die sie glaubte Masaru gehen sehen zu haben. Als dir Sonne ihren höchsten Punkt bereits hinter sich gelassen hatte, entschied sich Muku etwas zu essen. Sie sah an sich herunter, begutachtete ihre aufgeschürften Hände, die vor Dreck trieften. Genauso wie ihre Füße, für die sie immer noch keine Schuhe hatte. Muku setzte sich auf einen Stein und versuchte erstmal zu Atem zu kommen. Sie wird Masaru niemals finden. Jetzt ist sie ganz alleine. Er wird sich bestimmt freuen. Jetzt muss er ja keine lästige Prinzessin mehr hinter sich her schleifen. Er kann wieder seiner Wege gehen, ohne sie. Die Schuld die er ja noch bei ihr begleichen wollte, weil sie ihm das Leben gerettet hatte, war jetzt auch weg. Wie soll sie den in der Wildnis überleben? Eine einzelne Träne ran ihr über die Wange, bevor sie sich schnell mit dem Ärmel über das Gesicht wischte. Wenn sie jetzt weinte und aufgab würde sie keine Chance zum Überleben haben. Mit diesen Gedanken ging sie, auf der Suche nach etwas essbaren, ins Unterholz. Nach ungefähr einer halben Stunde kam Muku wieder zu ihrem Ausgangspunkt zurück. Sie legte das Taschentuch, von dem sie Masaru überzeugen konnte es zu behalten, mit den verschiedenen Beeren- und Pilzsorten auf den Stein. In Gedanken versunken glitt ihr Blick über das gesammelte. „Also das da sind Himbeeren. Und ich glaub diese heißen Blaubeeren.“ Bedacht fischte die Adlige die roten und dunkelblauen Beeren heraus und legte diese auf ein Blatt, welches sie vorher bereit gelegt hatte. Mit Pilzen kannte sie sich gar nicht aus und ihr Gärtner hatte ihr mal vor einiger Zeit erklärt, dass man, wenn man keine Ahnung von Pilzen hatte, die Finger von denen lassen sollte, da jeder ein giftiger sein kann. Mit einem Seufzten, da sie sich die Mühe umsonst gemacht hatte, schüttete Muku die vielen Pilze in einen Busch und tat nach kurzem Überlegen das gleiche mit den restlichen Beeren. Sie kannte keine von diesen und wollte nicht das Risiko eingehen durch eine von denen vergiftet zu werden. Muku steckte das Taschentuch wieder ein und verspeiste genüsslich ihr Essen. Mit allerdings immer noch leeren Magen, machte sie sich wieder auf die Suche nach Masaru. Nur ungern würde sie alleine im Wald übernachten wollen. Wieso fand sie ihn nicht? Ist er wirklich abgehauen und hat sie alleine zurück gelassen? Nein, nein, nein! Das will sie nicht war haben! Nach Stunden des ziellosen herum irren, ließ sich Muku erschöpft gehen einen Baum sinken. Was soll sie jetzt machen? Die Sonne geht unter und sie hatte diesen Blonden Schwachkopf immer noch nicht gefunden. Genau das war er! Ein Schwachkopf! Einfach so weiter zu gehen, ohne zu bemerken das sie nicht mehr da war! Ein Idiot! Blödmann! Jetzt konnte Muku nicht mehr. Die Tränen, die sie den ganzen Tag hatte zurück halten können, liefen ihr über die Wange wie Wasserfälle. Leise Schluchzer entkamen ihrem Mund. Was hatte sie falsches gemacht um so bestraft zu werden? Die unfreiwillige Hochzeit. Der Fremde in ihrem Zimmer und nun das! Muku war verzweifelt. Sie fühlte sich so alleine. So verlassen. Muku weinte noch eine ganze Weile, bis ihre Tränen irgendwann versiegten. Sie hob den Kopf von ihren Knien, die sie angezogen hatte, um diese dann mit ihren Armen zu umschlingen. Es war bereits dunkel geworden und die wilden Tiere, wenn es hier überhaupt welche gäbe, würden zu ihr kommen. Ein wenig langsam sammelte sie Zweige und Äste und legte sie auf einem Haufen zusammen. Sie hatte jetzt schon ein paar Male gesehen wie Masaru das immer machte. Wenn sie den Tag hier im Wald überstanden hatte, würde sie bestimmt nicht an einem Lagerfeuer scheitern, oder? Naja. So leicht war es dann doch nicht. Nach gefühlten Stunden, knisterte endlich ein warmes Feuer vor ihr, an dem sie sich wärmen konnte. Mit glasigem Blick schaute sie dabei zu wie Flammen ihren Tanz vollzogen. Ihre Gedanken wanderten immer wieder zu Masaru. Sie stellte sich vor, wie er sie in den Armen hielt, ihr übers Haar streichelte und ihr mit seiner wunderbaren Stimme Mut zusprach. Langsam strichen seine Finger über ihre Haut und hinterließen, dort wo er sie berührte, ein angenehmes kribbeln. Sein gut gebauter Körper schmiegte sich eng an ihren und seine Stimme flüsterte ihr Wörter zu, die sie nicht verstehen konnte. Doch deren Klang sie unheimlich gerne hörte. Langsam, ganz langsam strich sein Atem ihren Hals entlang und bereitete ihr eine Gänsehaut. Und wieder ertönte seine Stimme, verbreitete diese schönen Klänge, die immer lauter wurden. „Muku! Wach auf!“ Erschrocken fuhr sie hoch. Doch da war niemand. Das Feuer brannte immer noch leicht und der Mond war auch noch zu sehen. Es würde also noch ein paar Stunden dauern, bis die Sonne aufging. Soweit hatte sie Masaru richtig verstanden. Verwundert sah sie sich um. „Was war das nur für ein Traum?“, flüsterte sie sich selbst zu. Es hatte sich so real angefühlt. Als wäre Masaru hier gewesen und hätte wirklich all das mit ihr getan. Als würde er so etwas machen. Für ihn war sie doch nur eine Prinzessin die auf der Flucht vor ihrem Verlobten war. Mit einem Seufzten stand sie auf und holte noch etwas Feuerholz, welches sie dann anschließend auch gleich hinein warf. Etwas verträumte starrte Muku in den Himmel. Soll sie jetzt weiter schlafen, oder wach bleiben? Beides wollte sie irgendwie nicht. Wenn sie wach blieb, musste sie die ganzen schrecklichen Geräusche hören und würde nur ängstlich da sitzen. Aber wenn sie weiter schlafen würde, würde bestimmt dieser Traum wiederkommen, über den sie mit gemischten Gefühlen nachdachte. Ein Knacken riss Muku aus ihrer Traumwelt. Erschrocken sah sie sich um. Wieder ein Knacken. Da ist doch was! Das Feuer! Wenn es ein Mensch wäre, würde es sie verraten! Aber wenn es ein Tier wäre, würde es sie doch beschützten, oder? Ohne groß darüber nachzudenken, floh sie ins Gebüsch und kauerte sich hinter einem dichten Busch. Durch ein Loch im Geäst konnte Muku ihren Lagerplatz überblicken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)