Defeated at her own game von Mimiteh (Fortsetzung zu "Missing Piece of the Puzzle") ================================================================================ Kapitel 4: Ein Geschenk für Mirajane ------------------------------------ „Beruhigt euch, Leute!“ Kinana zwängte sich durch eine Gruppe Magier, die den Weg zwischen den Tischen verstopften und bemühte sich, das voll beladene Tablett dabei nicht fallen zu lassen. Nicht weit von ihr entfernt hatte Lisanna ein ähnliches Problem. Im Gegensatz zu den vergangenen Tagen platzte die Gilde heute aus allen Nähten, jeder einzelne Magier war da, nicht ein einziger weggeblieben. Mirajanes Geburtstag musste doch gefeiert werden! (So wie jeder andere Geburtstag und sonstiger Festtag auch.) Einzig Kinana und Lisanna hatten darunter zu leiden, denn Mira war – natürlich – am heutigen Tag vom Bardienst befreit und so blieb die Bewirtung der ungebändigten Truppe an den beiden Jüngeren hängen. Ein hoffnungsloses Unterfangen. „Hey, Kinana! Noch eins!“ Wakaba winkte ihr mit seinem Bierkrug zu. Kinana nickte in seine Richtung, war aber im Moment zu sehr in der Menge verkeilt, um zu ihm zu gelangen. „Hey, pass‘ doch auf!“ „Endschuldige, Laki!“ „Ich meine doch nicht dich, ich meine Max!“ „Sorry...“ „Na das fällt dir aber früh ein, nachdem sich schon andere für dich endschuldigt haben“ „Woher hätte ich denn wissen sollen, dass das du bist und nicht ein Tisch? Ich habe hinten keine Augen!“ „Ich bin vielleicht Holzmagierin, aber deswegen ist mein Körper wohl immer noch weicher, als der Tisch!“ „Wirklich?“ Das Klatschen einer Ohrfeige verriet, was Laki von Max‘ Probe aufs Exempel hielt. „Sie mööööööööögen sich!“, krähte Happy quer durch die Gilde. Doch da hatte er sich die Falschen ausgesucht. Im nächsten Moment verschluckte ein Sandsturm den blauen Kater und ließ ihn zu Boden gehen. Während Lucy ihn seufzend aus dem Sandhaufen zog und abklopfte, zog Natsu los, seinen geflügelten Freund zu rächen und stürzte sich auf Max. Dabei riss er Laki, die noch immer direkt daneben stand, mit in das Gerangel, die wiederum wollte sich irgendwo festhalten, erwischte dabei aber Jets Hemd, der wiederrum Droy mit sich riss und so entstand die schönste Kettenreaktion. Kinana konnte gerade noch zur Seite hechten, ehe sie auch noch involviert gewesen wäre und Lisanna ließ blitzschnell ihr Tablett fallen und verwandelte ihre Arme im Vogelflügel, um sich dem Getümmel zu entziehen. Kopfschüttelnd standen sie schließlich beide am Tresen. „Geburtstagsparty, ja klar“, bemerkte Lisanna ironisch. Kinana zuckte mit den Schultern. „War doch klar, dass es so kommt“ Damit drehte sie sich um und begann abzuwaschen, die Zeit nutzend, in der garantiert keine neuen Bestellungen kommen würden. ~*~ Eine halbe Stunde später hatten sich alle wieder einigermaßen beruhigt. Für Kinana und Lisanna bedeutete das, dass der Marathon von neuem begann, aber sie störten sich nicht daran. Außerdem bekamen sie jetzt Hilfe, denn drei pinkhaarige Hilfskellnerinnen huschten durch die Gilde. Die eine war Virgo, die Lucy zwischendurch gerufen hatte, um sich aus dem Getümmel, in dem sie trotz aller Bemühungen irgendwann versunken war, herauszuholen. Die anderen beiden gehörten allerdings nicht einmal ansatzweise zur Gilde, aber eigentlich hatte Lisanna nur darauf gewartet, dass sie Besuch bekommen würden. Zudem waren Sherry und Chelia eine wirkliche Hilfe. Nur das mit ihnen gemeinsam – natürlich – auch Lyon aufgetaucht war und Juvia davon ebensowenig begeistert war, wie Gray, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Wo Sherry war, war seit Neustem Ren nicht weit und wo Ren war, da waren die restlichen beiden Mitglieder der Pegasus-Boygroup. Zu Erzas Erleichterung ließ sich wenigstens Ichiya nicht blicken. Dafür begrüßte Jenny gerade Mirajane, als wären sie beide beste Freundinnen und die Rivalitäten des großen, magischen Turniers nie gewesen. Mirajane schien das auch nicht so ganz zu schmecken, zumindest schien sie nicht unglücklich, als Hibiki Jenny schließlich ‚entführte‘. Lisanna sah dem Ganzen mit einem lachenden und einem weinenden Auge zu. Als ob Fairy Tail alleine nicht schon zu genug Chaos fähig war. Sie beugte sich etwas über den Tresen. „Kommst du einen Moment alleine klar?“, wollte sie von Kinana wissen und als die nickte, verzog Lisanna sich mit einem buchstäblichen Aufatmen aus dem Gildengebäude. Sie brauchte dringend frische Luft. Allerdings kam sie nur zwei Schritte weit. „Lisanna…“ Aufgrund der fremdartigen Aussprache, wusste die Weißhaarige sofort, wer da nicht weit entfernt stand. Sie drehte sich um. „Jeevan. Was tust du hier?“ Der junge Mann senkte etwas den Blick. „Ich fürchte, ihr müsst euren Plan abbrechen. Es…“, seine Stimme schien ein wenig erstickt, „ es wird wohl keine Hochzeit geben. Und in meiner Familie herrscht dicke Luft“ Lisanna trat mit gerunzelter Stirn einen Schritt näher. „Was ist passiert?“, wollte sie wissen und in diesem Moment klang sie ebenso sanft wie ihre ältere Schwester es meistens tat. Jeevan hob den Kopf und lächelte sie etwas traurig an. „Sora und mein Vater haben sich in die Haare gekriegt. Vater will ein traditionelles Hochzeitsfest, Sora will ihre alte Gilde einladen und eine große Sache draus machen. Ich meine, bei den traditionellen Festen wird zwar auch die halbe Welt eingeladen, aber es… es ist ein anderer Stil. Gesetzter. Zeremonieller. Naja und jetzt sieht es so aus, als würde es eben gar keine Hochzeit geben“ Er seufzte. Lisanna verzog das Gesicht. Das hörte sich nach einer ziemlich verfahrenen Situation an. Soweit sie wusste, war Lamia Scale alleine zwar nicht halb so wild wie Fairy Tail, aber mit einem edlen Fest hätte eine Gildenparty wahrlich nichts zu tun. Das beste Beispiel spielte sich gerade in ihren Rücken ab – dem Geräuschpegel nach zu urteilen, war die nächste Schlägerei ausgebrochen. Sie schüttelte sich innerlich. „Ich kenne Sora kaum, aber… ich glaube, sie kann ein ziemlicher Dickkopf sein, oder?“, fragte sie sacht weiter. Jeevan nickte. „Und sie ist nicht auf den Mund gefallen. Beides Dinge, die Vater nicht wirklich passen. Er mag es nicht, wenn man ihm wiederspricht und schon gleich zweimal nicht, wenn eine Frau das tut. Das lässt er sich nicht einmal von Mutter gefallen und die hat ihn eigentlich ganz gut im Griff“ Lisanna legte den Kopf schief. „Das mag‘ nicht zum Thema gehören, aber… ist er eigentlich dein leiblicher Vater?“ Zur Antwort lachte Jeevan nur freudlos auf. „Nein, Lisanna. Nach meiner Zeugung hat sich mein leiblicher Vater nie wieder blicken lassen. Mutter hat Ajith auf der Flucht kennengelernt, als sie von euch wegmusste. Sie haben geheiratet und er hat mich adoptiert. Zwei Jahre später kam Kirpal. Dennoch hat Vater die Entscheidungsgewalt im Haus und auch über mich. Ich komme mit ihm klar, aber… was er verbietet, bleibt auch verboten“ „Das heißt, wenn, dann müsste Sora klein bei geben, um den Schlamassel zu lösen, ja?“ Während Lisanna das fragte, überlegte sie bereits, wie und auf welche Weise das zu erledigen war. „Warum fragst du nicht jemanden, der es wissen muss? Der sie länger kennt?“, wollte plötzlich jemand in ihren Rücken wissen. Lisanna wirbelte herum. Zu ihrer Schande musste sie eingestehen, dass sie Gray, der im Portal des Gildengebäudes lehnte, erst jetzt bemerkte. Der Eismagier hatte, wie üblich, nur eine Hose an, das Hemd musste ihm bei der letzten Rangelei abhandengekommen sein. „Und wen zum Beispiel?“, fragte Lisanna genervt. Es gefiel ihr nicht, dass Gray gelauscht hatte. Gray zuckte mit den Schultern. „Lyon zum Beispiel“, erwiderte er trocken, ehe er sich von der Wand abstieß und in der Gilde verschwinden wollte. Im ersten Moment wollte Lisanna ihn zurechtstauchen, immerhin gehörte es sich wohl kaum, vor Soras Verlobten von deren Verflossenem zu reden, ehe ihr klar wurde, dass Grays Tipp gar nicht einmal so dämlich war. Lyon könnte vielleicht wirklich etwas wissen. „Gray!“, rief sie ihren Gildenkameraden zurück. „Hm?“ Gray drehte nur den Kopf. „Schickst du Lyon bitte raus?“ Gray grummelte nur erneut, ehe er im Gebäude verschwand. Im nächsten Augenblick hörte sie ihn quer durch die Gilde brüllen: „Lyooooooon!!“ „Schrei‘ doch nicht so, Gray! Glaubst du, ich hätte mich mit Juvia-chan aus dem Staub gemacht, oder was?“ Ausnahmsweise ging Gray nicht auf die Provokation ein, sondern antwortete nur gefährlich neutral: „Dein Typ wird verlangt“ Jeevan sah auf, als erneut jemand aus dem großen Gebäude trat. Zu seiner gelinden Verwirrung trug dieser junge Mann, ebenso wie der zuvor, nur eine Hose. Seine Jacke kam ihm allerdings gleich darauf nachgeflogen. „Behalte deine Sachen bei dir!“ Eindeutig der von grade. Jeevan schmunzelte, als er daran dachte, was Lisanna über diesen Gray und diesen Lyon erzählt hatte. Offenbar hatte sie nicht übertrieben. Die beiden waren sich spinnefeind. Tatsächlich zog der Silberhaarige vor ihm sich jetzt seine Jacke vom Kopf, drehte sich halb zurück und konterte nicht minder ätzend: „Lass die arme Juvia doch meine Jacke behalten, wenn sie will!“ „Juvia will Lyon-samas Sachen nicht haben!“, kreischte eine weibliche Stimme aus dem Gebäude dazwischen. „Was?“, wurde Jeevan plötzlich angefaucht, merkte erst jetzt, dass er leise vor sich hin gelacht hatte. Der Silberhaarige – Lyon – hatte sich wieder ihm zugewandt. Die Jacke hatte er jetzt an, wenn auch offen. Auf der Brust seines Gegenübers konnte Jeevan das gleiche Symbol erkennen, das Sora bis vor kurzem auf dem Wangenknochen getragen hatte. Das war also ihr ehemaliger Gildenkamerad. Anstatt zu antworten, nickte Jeevan seinem Gegenüber grüßend zu. Der verzog etwas den Mund, erwiderte die Geste allerdings und entspannte sich ein wenig. „Darf ich erfahren, wer du bist?“ Die Antwort übernahm Lisanna und fasste die momentane Lage gleich in ein paar Worten zusammen. „Jeevan ist Soras Verlobter. Dummerweise sind sich sein Vater und Sora nicht wirklich einig, was die Art der Hochzeit angeht“ „Sora wollte uns alle einladen, ich weiß. Sie hat davon erzählt, als sie uns eröffnete, dass sie offiziell aus der Gilde austreten wird“, erwiderte Lyon schlicht. Die Tatsachen waren also offensichtlich nichts Neues für ihn. Dennoch fühlte Jeevan sich unangenehm gemustert. Der Blick seines Gegenübers war nicht einmal unfreundlich, aber zugleich kalt wie Eis. Lisanna schien das auch bemerkt zu haben. „Lyon, hör‘ auf ihn einzufrieren. Das kannst du mit deinen Gegnern machen“ „Und wer sagt, dass er nicht mein Gegner ist?“ Lyons spitzer Ton verriet, wie wenig ernst er das meinte, aber Jeevan zuckte dennoch zusammen. Doch dann wurde der Magier wieder neutraler. „Also gut. Wo genau liegt das Problem?“ Erleichtert begann Jeevan zu berichten. Von den Richtlinien der traditionellen Zeremonie, von all dem, was sich von der lockeren Atmosphäre der hiesigen Hochzeiten anscheinend so unterschied. Lyon hatte sich inzwischen rücklings an die Hauswand gelehnt und hörte ruhig zu, ohne zu unterbrechen. Als Jeevan endete, blickte Lyon ihn direkt an. „Für mich ist die Sache klar, mein Freund. Sora hat Angst“ „Angst?“, fragte Jeevan mit gerunzelter Stirn nach. Lyon nickte. „Ja. Sora ist in der Gilde geboren. Ihre Eltern, ich meine sogar, ihre Großeltern waren schon Magier von Lamia Scale. Die Art, wie Feste und auch Hochzeiten im Umkreis der Gilde gefeiert werden, das ist ihre ‚Tradition‘. Der ganze Staat, den du aufgezählt hast, das ist ihr fremd. Sie hatte nie Kontakt dazu, vermutlich auch, weil du sie nie dahineingedrängt hast. Versteh‘ mich nicht falsch, ich finde das gut. Aber für sie muss es ein ziemlicher Kulturschock sein, plötzlich den Traditionen unterworfen zu sein. Sie hat Angst etwas falsch zu machen. Ihr ist erst jetzt bewusst geworden, dass sie in deiner Familie, deiner Kultur eine Fremde ist“ Lyon hielt die Arme verschränkt, seine Jacke lag längst wieder zu seinen Füßen. Keiner störte sich daran. Für einen Moment war es still. Lisanna sagte nichts, weil sie Lyon so überhaupt nicht kannte und Jeevan sagte nichts, weil er an diesen Worten eine Weile zu kauen hatte. Dennoch, das hörte sich alles logisch an. „Und… und was schlägst du vor?“, wollte er schließlich zögernd wissen. „Ihr feiert zweimal. Einmal auf deine und einmal auf ihre Weise. So hat jeder etwas davon und sie kann sich von ihrer Angst vielleicht dadurch ablenken, dass es nichts an deinen Gefühlen ändern wird, wenn sie einen Fehler macht“ Jeevan konnte nicht verhindern, dass seine Augen leuchteten. Das hörte sich gut an. Sehr gut sogar. Der ideale Kompromiss. Dennoch… „Du kennst sie gut“, konstatierte er nur. Lyon neigte etwas den Kopf, sodass seine obere Gesichtshälfte im Schatten lag. „Ich habe fast acht Jahre lang mit ihr zu tun gehabt. Ihr kennt euch vielleicht… maximal ein Jahr, würde ich schätzen. Ich habe sie kennengelernt, wie sie sich gegenüber jenen verhält, bei denen sie sich zuhause fühlt. Bei dir ist sie, noch, fremd. – Und ehe du fragst, Jeevan, ja, ich habe es eine Weile lang ernst mit ihr gemeint. Zum einen, weil Ooba Babasaama, die Masterin meiner Gilde, mich sonst im wahrsten Sinne des Wortes durchdrehen lassen würde. Zum anderen um Soras Selbst willen. Sie ist eine faszinierende Frau mit einer sehr eigenen Magie. – Als wir uns das letzte Mal zu zweit trafen, hat sie von dir erzählt. Da dürfte sie dich gerade erst kennengelernt haben. Gegen das, was sie damals schon an dich band, komme ich nicht an, das weiß ich“ Er lächelte etwas und sah Jeevan jetzt direkt an. Dann drehte er sich um, hob seine Jacke auf und verschwand ohne ein weiteres Wort in der Gilde. Wieder sagte keiner etwas, bis Jeevan schließlich verlauten ließ: „Er ist ein wenig seltsam. Wie kommt es, dass er einmal so kiebig ist und dann mit jemandem, auf den er guten Gewissens ebenso eifersüchtig sein könnte, normal redet, ja ihm sogar hilft?“ Lisanna wägte ihre Antwort eine Weile ab. „Weißt du, so überkreuz sind Gray und Lyon gar nicht. Die beiden hatten einst die gleiche Lehrmeisterin und haben sich durch einen dummen Zufall gegenseitig für deren Tod verantwortlich gemacht. Das ist inzwischen geklärt. Dennoch sind sie sich sehr, sehr ähnlich – und genau deswegen krachen sie gerne aufeinander. Die Sache mit Juvia… manchmal glaube ich, Lyon will gar nicht wirklich etwas von ihr. So wie er Gray ständig provoziert, will er den eher auf sie zu schubsen. Aber bisher funktioniert das ebenso wenig wie Mira-nee‘s Bemühungen“, sie kicherte, wurde aber schnell wieder ernst. „Nun? Meinst du, Lyons Vorschlag wird auf offene Ohren stoßen? Sonst brauche ich Mira-nee ihr Geburtstagsgeschenk gar nicht erst zu geben“ Jeevan schloss kurz die Augen, ehe er nickte. „Wird schon. Wir ziehen den Plan durch, ich versprech’s, Lisa“ „Huch, hat Nalini dir meinen alten Spitznamen verraten?“, lachte Lisanna. Jeevan gab keine Antwort, als er sich herabbeugte und zum Abschied einen Kuss auf Lisannas linke Wange und einen auf die rechte andeutete. Dann drehte er sich um und war bald darauf um die nächste Ecke gebogen. Auch Lisanna wandte sich wieder der Gilde zu. Es würde Zeit, dass sie Kinana wieder unterstützte. Allerdings wäre sie beim Loslaufen beinahe mit jemandem zusammengestoßen. „Luxus!?“, fragte sie entgeistert. „Wer war das?“, wollte der Blitzmagier nur wissen. Lisanna zuckte mit den Schultern. „Ein Bote für unsere Trumpfkarte bezüglich Mira-nee“ „Das gerade eben sah aber nicht nach ‚Botschaft‘ aus“ „Eifersüchtig?“, fragte Lisanna provokant, während sie an ihm vorbeiging. Zu ihrer Überraschung bekam sie keine Antwort und als sie sich überrascht umblickte, war kein Luxus weit und breit. Seltsam… Sie hielt sich allerdings nicht lange mit der komischen Szene auf, sondern beeilte sich, zurück zum Tresen zu kommen. Es wurde Zeit, dass Mirajane ihr Geschenk bekam. ~*~ Es dauerte minutenlang, bis Ruhe herrschte, obwohl Lisanna schließlich zum Mikrofon gegriffen hatte. Jetzt bat sie Mirajane zu sich auf die Bühne. Während Makao und Wakaba Herzchenaugen bekamen – Mirajane trug zur Feier des Tages nicht ihr übliches Kleid, sondern eines, dass nicht nur enger anlag, sondern auch in einem weit satteren Rot leuchtete, als sonst – lag noch ein anderes Augenpaar ruhiger, aber nicht weniger fasziniert auf ihrer Gestalt. Fried stand wie üblich etwas abseits, aber er musste bei diesem Anblick dennoch schlucken, sich nichts anmerken zu lassen. Diese Frau macht mich nochmal fertig… Fast erleichtert konzentrierte er sich auf Lisannas Worte, als die wieder zu sprechen begann: „So und jetzt möchte ich dir im Namen aller ‚Alles, alles Gute‘ wünschen und dir endlich dein Geschenk überreichen, das – wie durch ein Wunder – das Chaos des Tages überlebt hat“ Lisanna zwinkerte ihrer Schwester zu und reichte ihr dann das Briefkuvert. Mirajane schien erst verwirrt, dann las sie den kurzen Gruß, der bereits auf der Außenseite stand und ihre Augen weiteten sich. „Nalini?“, fragte sie entgeistert. Lisanna nickte freudestrahlend. „Ich habe sie letztens zufällig getroffen. Du weißt doch, Wendy, Juvia, Charle und ich waren auf unserer Mission ziemlich weit weg. Naja, und dann haben wir ein wenig geredet und dann hat sie mir diesen Brief an dich mitgegeben“, flunkerte sie. Nun, die Sache mit dem Zufall stimmte ja. Nur das mit der Mission nicht. Zumindest nicht so ganz. Mirajane schien das ausnahmsweise nicht zu bemerken. Schwungvoll umarmte sie ihre jüngere Schwester und dann auch Elfman, der ebenfalls auf die Bühne gekommen war. „Ich danke euch. Dir, Lisanna, für dieses wunderbare Geschenk. Und euch allen, Leute, für diesen Tag. Danke!“ Die Menge jubelte, doch als sie schließlich verstummte, kicherte Lisanna leise vor sich hin. „Mira-nee? Einen Programmpunkt können wir dir aber nicht ersparen…“ Sie wies mit der Hand hinter sich, wo jemand mit Sonnenbrille, weißem Anzug, weißem Hut und Gitarre Aufstellung genommen hatte. Gajeel. Und während die Hälfte der Gilde die Flucht ergriff, lächelte Mirajane nur vor sich hin. So ist Fairy Tail eben… Und was Lisannas Ankündigung vom vergangenen Abend angeht… das Geschenk ist wirklich etwas Besonderes! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)