dunkle Schatten von Kurayko (Bäumchen wechsel dich II) ================================================================================ Kapitel 3: Rin hat sich verändert --------------------------------- Erschöpft lagen wir aneinander geschmiegt da, „Oh man...“ zog Rin mich keuchend an sich. „Du hast es echt nicht verlernt.“ „Tze.“ wieder schaffte er es mir nach solch einem Moment die Laune zu drüben. „Kannst du deine Kommentare auch mal für dich behalten? Arsch!“ Schuldbewusst, neigte er sein Kopf, streichte mir über die Wange und folgte dieser Bewegung mit einem leicht traurigen Blick. „Sorry, mir war grad nicht klar, wie sehr ich dich damit verletzen kann.“ Tröstlich stützte ich mich auf den linken Arm, küsste seine Stirn und fuhr ihm durchs Haar. „Impulsiv ohne nachzudenken, so handels du eben meist, Nii-san!“ >Er hat mich vermisst.< „So bin ich nun eben, daran wird sich auch nix ändern und nun...“ er krabbelte über mich um gerade sitzen zu können. „werde ich meine Schuld einlösen und was zu Abend machen.“ Kurz küsste er mir auf die Augenlider und schwang sich hoch. „Nii-san?“ Sein Haar schwang in der Drehung „Oha, wenn du mir so kommst liegt irgendwas glecih tot übern Zaun!“, dabei verdrehte er gespielt die Augen. Fragend stütze ich meinen Kopf auf der linken Hand ab. „Wie willst du dem Vatikan eigentlich dein langes Fehlen erklären?“ Eingeschnappt verschränkte er die Arme vor der Brust, „in die Schatten mit denen, darum kümmert sich Samael.“ seine Augen mich kurz musternd. „War etwas die Furie hier um nachzuschauen?“ >Furie? Samael?< Darüber lachte mein Herz, was er mir im Gesicht ablesen konnte. „Die hat wohl nix besseres zu tun, als uns nachzustellen.“ „Sie befolgt auch nur ihre Befehle.“ Schulterzuckend zog er sich seine Hose über. „Sie ist übrigends angefressen, weil wir immer mehr zu unserem Erbe finden.“ Aus der Küche drang ein steifen Lachen. „Na und? Wir sind eben welche, daran ist nix auszusetzen.“ „Mein Reden, Bruderherz...mein Reden.“ genüßlich reckelte ich mich auf der Sitzfläche und freute mich nach der entbehrungsreichen Zeit auf was ordentliches zu beißen. „Itadakimasu!“ Mein Gaumen tanzte schier beim ersten Bissen, „Lecker!“ zufrieden machte er sich, wie auch ich über seine Portion her. Innerlich beschäftigte mich jedoch die Tatsache, dass ausgerechnet Satan uns seine Söhne an seiner Seite haben will und dann noch aus einem verständlichen Grund. >Der hohe Rad verfällt immer mehr in eine Art paranuider Schizophrenie...wenn es überhaupt noch tiefer geht.< „Was geht dir schon wieder durch den Kopf?“ Rin kannte mich genau und entschlüsselte jeden meiner Gesichtszüge, selbst ein Pokerface. Wir waren eben Zwillingsbrüder und so ein eingespieltes Team. „Mich wunderts, dass Satan uns zu sich holen will zu einem Zeitpunkt, wo der hohe Rat beginnt immer mehr in irrsinnige Fantasien abzudriften.“, kaute ich nachdenklich auf einem stück Fisch rum. „In diesem Falle wären die Seiten vertauscht und die Finsternis ist Gut, während das Licht ein tiefsitzendes Übel.“ Rin verschluckte sich fast an einem Reiskorn vor Lachen. „Deine...Gedankengänge sind...hahaha...zu niedlich!“ Woraufhin ich nur schmollte. „Du bist fies.“ „Und du besser in Yukis Körper, denn die hat sich abgefärbt.“ Solch eine Messerscharfe Schlußfolgerung war mir neu bei ihm. „Du lässt dir die Sache mit der Bedingung nicht allzu lang durch den Kopf gehen, ich sehe es dir an mein Herz.“ >Wie zum Teufel kommt er jetzt darauf?< Sich seiner Sache sicher, lehnte er sich auf dem Stuhl zurück. „Gib es zu...du bist alledem was hier in den letzten Wochen abging über!“ Ich war sprachlos. „Und so eine kleine Auszeit würde dir gut tun!“, da schlug der Blitz bei mir ein. „Kleine Außzeit?“ jetzt war ich baff. „Wenn ich richtig in der Annahme bin, willst du eine Verantwortung auf uns legen, die wir ein Leben lang tragen werden.“ Er streckte seine Arme übern Kopf. „Der Alte hat es doch auch neben seiner Verpflichtungen als Paladin hinbekommen, uns zu hervorragenden Exorzisten zu erziehen.“ Seine Gleichgültigkeit war der mir gegenüber Shuras ähnlich, doch der unseres Ziehvaters gleich. „Aber wie du so gern sagst: Warten wir ab, bevor man sich gen seiner Wurzeln zurück sehnt.“ >Alle Achtung genau mein Wortlaut!< „Trotzdem.“ Still ließen wir dieses Thema auf sich beruhn, aßen weiter, deckten den Tisch ab und verzog mich nach dem Abwasch ins bad, hingegen mein Bruder sich im Wohnzimmer zurück zog. >Es ist zum Haare raufen, warum ausgerechnet ich? Rin kann es doch auch machen…<, mir kam ein Gespräch mit Mephisto, den Rin seit neustem wohl auch nur mit dessen richtigen Namen anspricht in den Sinn. >Er meinte ich sei besser dafür geeignet, da Rin ein richtiges Energiebündel ist. Dabei denke ich, es kommt immer auf beide Elternteile an.< Rasch drehte ich den Hahn auf, hob den Kopf in der vergeblichen Hoffnung, das Wasser könnte diese wahnwitzigen Gedanken von mir weg spülen an >Erst abwarten, was bei den Verhandlungen raus kommt…< und betete darum: >Bitte lass es sich noch etwas in die Länge ziehen!< Zu meinem Pech jedoch, donnerte es am nächsten Morgen wie ein Presslufthammer an der Tür. „Verdammt!“, fauchte Rin neben mir. „Wer zum Teufel nervt einen um diese Gottlose Uhrzeit?“ Murrend nach meiner Brille tastend „Nii-san!!!“ wurde das Hämmern lauter, „Geh hin oder wir brauchen gleich eine neue Haustür!“ und ein verschlafener Dämonenprinz sprang aus dem Bett um nur mit einer Jogginghose bekleidet, dem Störenfried die Meinung zu husten. „Ja bitte?“ „Rin Okumura?“ hörte ich eine tiefe Baritonstimme. „Wer fragt?“ „Sie haben sich nicht ordnungsgemäß von der Mission zurück gemeldet, es liegt uns auch keine Nachricht von Herrn Pheles vor, dass dies der Fall sei.“ Müde schlurfte ich Ihm hinterher, >Die Typen haben ja wohl den letzten Knall nicht gehört, Rin ist nicht Ich…< an seinem Schweif war deutlich seine schlechte Laune zu erkennen. „Klar wenn man gerade wenige Stunden zuhause ist und sofort einpennt, kein Wunder ich bin ja nicht mein Bruder der so bekloppt ist und gleich seinen Bericht abgibt bevor er überhaupt einen Fuß über diese Schwelle setzt.“ >Das mit dem “bekloppt“ habe ich jetzt überhört, Aniki.< „Da haste zu unser aller bedauern recht Okumura-kun!“, seufzte der mir durch die Tür verdeckte Kollege. „Er hat in deiner Abwesenheit wenigstens mehr an Ergebnisse vorgebrach, wie erwartet!“ >Oh shitt…böser Fehler. < Nun würde Rin richtig sauer werden, doch „Dann geht doch gleich zum Direktor und heult euch da aus, warum keine Nachricht eingetrudelt ist und zerstört nicht halbwegs in aller Herrgottsfrühe eine intakte Haustür, wenn normale Leute schlafen.“ >Huch Aniki?!< Sein ruhiges Verhalten machte uns alle etwas stutzig, mir jedoch entging nicht was sich hinter dieser Fassade versteckte. >Haut bloß ab…oder ihr werdet wissen, wie es ist den Zorn Satans zu spüren!< „Wir erwarten den Bericht innerhalb der nächsten 24 Std. Okumura-kun!“, hustete ein Anderer und machten wohl auf der Schwelle kehrt. „Nach dem Weckruf, wird es wohl zu schaffen sein!“, brummte mein Bruder, schloss die Tür und drehte sich zu mir um. „Kollegenschweine!“ Erstaunt wie sehr er sich verändert hatte, schaut ich ihn wohl mit einem Blick an, der ihn schmunzeln ließ. „Keine Sorge Nii-chan, ich hab gelernt Ruhe gegenüber diesen Marionetten zu bewahren.“ Sachte zog er meinen Kopf zu sich, als er an neben mir stand und küsste sachte die Schläfe. „Solange sie mir nicht in die Quere kommen, verschon ich sie.“ Die Arme über den Kopf ausstreckend, lief er in die Küche. „Ich mach uns jetzt Frühstück, willste Pfannkuchen haben?“ >Meint er das gerade ernst? Er verschont sie?<, da huscht es einem ja kalter Schauer über den Rücken bei der Vorstellung, wie er damals keiner Fliege was zu leide tun konnte und nun alles abwägt um im Notfall sogar gegen unsere Kollegen anzutreten. >Scheint er hat eine gute Ausbildung in Gehenna genossen und eingesehen, dass man nicht immer alle vor sich selbst schützen kann.< „Yukio?“, holte seine Stimme einen aus den Gedanken „Sorry Onii-san, was wolltest du wissen?“ Er schüttelte den Kopf. „Möchtest du Pfannkuchen zum Frühstück?“ „Klar!“, musste ich drauf breit grinsen und schaute ihm nach. „Ok, dann mach ich mich mal ans Werk!“ Alle Glocken schlugen laut Alarm. >Gregoire habt Obacht mit euren Entscheidungen, denn aus dem harmlosen Adepten von damals ist ein gnadenloser Dämon geworden. < „Sag mal Brüderchen, was hast du eigentlich gegessen wie ich weg war?“ Dieser plötzliche Sinneswandel war erschreckend, aber typisch Rin. „Äh….m…“ nun hatte er mich erwischt. „Ehrlich gesagt…“, verlegen kratze ich mich am Hinterkopf und lächelte verschmitzt. „Hab ich bis auf das Nötigste kaum was gegessen.“ Flammen umfingen ihn „Sag mal geht es dir noch gut?“ wutschnauben kam er mit dem Kochlöffel in der Hand und seiner Küchenschürze um der Hüfte auf mich zu. „Hast du denn gar nix über ausgewogene Ernährung gelernt?“ „Ich war viel unterwegs und da blieb keine Zeit wie du weißt.“, schützend hob ich die Hände. „Außerdem hatte ich nie richtig Appetit!“, merkte jedoch, dass ich ihm eigentlich keine Rechenschaft schuldig war. „Aber warum regst du dich so auf, ist doch meine Sachen.“ Zack… „Aua….!“ Ohne Vorwarnung verpasste er mir eins mit dem Löffel. „Deine Sache? Dir ist wohl die Arbeit zu Kopf gestiegen.“ Rin war definitiv sauer. „Wenn diese Furie ihre Finger mit im Spiel hat, bekommt sie ein Problem mit mir.“ Eifersucht schwang in seinem Ton. Beruhigend legte ich meine Hände auf seine Schulter. „Beruhig dich Rin, Shura hat nix damit zu tun…es war nur…“ mir schoss etwas Blut in den Kopf. „Du warst nicht da und dadurch fehlte mir der wirkliche Grund hier allein zu sitzen um groß was zu essen.“ Seine Augen weiteten sich „Yukio!?“ „Hätte es nicht die Feiern gegeben auf den es unhöflich gewesen wäre nix zu essen, würde Shiemi mich zwangsernähren mit ihrem Kräutersalat!“, fing ich an zu lachen „Also bitte seh mit den Pfannkuchen zu, denn ich habe wirklich Hunger.“ und zu allem Überfluss knurrte mir auch noch der Magen. >Mist!< Mitfühlend nahm er meine Hände in seine, schaut zu mir hoch und gab mir einen sachten Kuss. „Du glaubst gar nicht wie sehr mein Ego sich darüber freut dies zu hören.“ „Mein Magenknurren?“ Hob ich fragend die Augenbraue. „Das auch!“, grinste er verstohlen über beide Ohren und verschwand wieder in der Küche. „Mach du dich jetzt für den Tag fertig, Schatz.“ „Ok!“ zuckte ich bloß mit den Achseln und machte mich auf ins Bad. >Schön ihn wieder um mich zu haben. < „nghrrrr…“ >klappe Magen, gibt gleich was. < Der Duft von frischgebackenen Pfannkuchen strömte mit leichter Vanillenote durch alle Räume, wie ich aus der Dusche stieg und mir ein Handtuch um die Hüfte band. Leisen Schrittes ging ich durch den Flur zum Schlafzimmer, je näher ich der Küche kam umso intensiver wurde dieser himmlische Geruch. „Yukio…kommst du?“ „Ich zieh mir nur schnell was über!“ rief ich zurück, der Hunger groß und die Freude auf ein gemütliches Frühstück unermesslich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)