dunkle Schatten von Kurayko (Bäumchen wechsel dich II) ================================================================================ Kapitel 8: verstehen -------------------- Heller Sonnenschein begrüßte uns auf der anderen Seite. Alles war gemütlich eingerichtet und von der damaligen Bruchbude, war nichts mehr zu erkennen. „Yuki-chan, Rin!“ unser kleiner Sonnenschein, trat aus der Küche und blieb mit offenem Mund vor uns stehen. „R…Rin? D…Du!“ Verlegen kratze ich mich am Kopf, irgendwie war es mir doch ein klein wenig peinlich so vor ihr zu stehen, wobei sie eigentlich damit rechnete Yukio als Mädchen wiederzusehen. „Es gab doch eine kleine Planänderung. Sorry wenn wir dich erschreckt haben.“ Verneinend schüttelte sie langsam den Kopf, „Nein!“ kam auf mich zu „Ich bin überrascht…“ und strahlte plötzlich über beide Ohren. „Hätte nicht gedacht, dass du so süß aussiehst, Rin-chan!“ Hinter mir musste sich mein Bruder ein Lachen verkneifen, >Baka< „Du stimmst mir doch zu oder Yuki-chan?“ wandte sie sich an ihn. „Stimme dir in jeder Hinsicht zu Shiemi, voll und ganz.“ Dem kurzen Gelben aufblitzen in seinen Augen zu urteilen, steckte mehr dahinter, als ich es mir bis Dato vorstellen durfte. „Alles ist vorbereitet, ich war so frei und habe eure Sachen bereits in den Schrank geräumt, etwas Holz für heute Abend herein geholt und die Suppe wird auch bald fertig sein.“ Fröhlich vor sich hin summend drehte sich Shiemi einmal im Kreis, „Nicht zu glauben, dass ihr hier geboren wurdet…“ sie schien sich richtig wohl zu fühlen. „Die Natur ist so schön, die Dämonen freundlich und solch einen klaren Bach habe ich in meinen ganzen Leben nicht gesehen.“ „Naja eigentlich sind wir in einer Höhle nicht unweit von hier zur Welt gekommen, da ist auch das Grab unserer Mutter.“ Beobachteten wir sie, wie sehr sie sich ihres Lebens freute in Anbetracht, wie sehr sie die Pflanzen uns alles was damit zusammenhängt liebt. „Die Dämonen, beziehungsweise ihre kleinen Freunde hier, haben es ihr in Gedenken errichtet.“ Leicht betrübt blieb sie mit dem Rücken zu uns stehen. „Eure Mutter muss wohl eine tolle Frau gewesen sein, wenn sie hier ganz alleine lebte und euch vor dem Vatikan versteckt austrug.“ Nachdenklich sah Yukio aus dem Fenster. „So allein war Mutter gar nicht, denn sie hatte ja ihre vielen kleinen Freunde und unseren Ziehvater, der ihr Geheimnis mit sich nahm.“ >Uns!< Voller Enthusiasmus drehte sie sich um „Können wir ihr Grab besuchen?“, so aufgedreht erlebten wir sie selten. „Bitte?“ Wir brauchten nicht lange überlegen, >Keine so schlechte Idee. < nickten einstimmig und ernteten einen Jubelschrei. „Juhu!“ Rasch verschwand sie in der Küche, tauchte aber gleich wieder auf und zog sich ihre Schuhe an. >Dieser kleine Wirbelwind. < dachte ich nur, denn auch damals wo sie noch schüchtern und unbeholfen war, konnte sie jeden mit sich reißen mit ihrem Tatendrang. Eine warme Briese wehte uns um die Nase, wie wir aus der Tür traten und von dem sanften Rauschen der Bäume und dem vor sich hin plätschern des kleinen Baches begrüßt wurden. „Ahh…ist das herrlich hier!“ steckte ich mich. „Das letzte Mal wo wir hier waren, lag Meter hoher Schnee.“ „Da gebe ich dir Recht, Ane. Früher waren wir nach der Auseinandersetzung mit Satan hier.“, lächelte Yukio milde, die einzelnen Sonnenstrahlen verliehen ihm dabei einen nahe zu….was könnte man dazu sagen… naja er sah aus wie nicht von dieser Welt. *schmachte* Mir war nicht wirklich bewusst, wie sehr dieser Körper meine Gefühle zu ihm intensivierte, alles was bereits da gewesen ist wurde ein Gang höher geschaltet und was mir als Junge nicht vertraut war wurde mir jetzt als Mädchen vor Augen geführt. Diese ganzen Gedankengänge, dieses ausknobeln von Entscheidungen, welche meist aus der Intuition heraus gefällt werden, sowie auch ein gewisses Feingefühl, Empathie für die einfachsten für viele belanglose Sachen (Natur, Farben usw.) würden ein normales Männer-Hirn komplett überlasten. >Ein Glück hat Yukio dadurch keinen Schaden erlitten, sondern ist zu dem Dämon geworden den ich liebe. < Vom Gesang der Vögel begleitet, gingen wir über eine kleine Brücke durch den Wald bis zu einem kleinen Vorsprung. „Da unten wurden wir geboren!“, deute mein Bruder auf den zugewachsenen Höhleneigang. „Wo…wow…!“ staunte Shiemi und lief hinunter. „Solch schöne Blumen hätten meiner Oma in ihrem Garten gefallen.“ Zwei kleine Hopgoblins sprangen aus dem Gebüsch und quietschten vor sich hin, anscheint beschützten sie diesen Ort. „Keine Angst wir wollen diesem Ort nix anhaben!“, sprach Shiemi beruhigend auf die Beiden ein und ging dabei vor ihnen in die Hocke. „Die Zwei hinter mir wollen nur ihre Mutter besuchen.“ Ungläubig begutachteten sie uns, ehe sie beim Anblick unserer Schweife zusammenzuckten. >Sie haben uns erkannt. < Weitere Dämonen unteranderem der Schneemann von damals, tauchten nach einander auf und es kam einem so vor, als hätten sie uns erwartet. >Schon putzig diese Wesen…da frage ich mich: Was hat der Vatikan oder die Heiligkreuz gegen sie, besser gesagt gegen uns? < Wind kam auf, mit ihm eine seltsame Vertrautheit zu allem was hier gerade geschah. „…Rin…!“ >Hä? < In diesem Moment begann ich zu verstehen, was unsere Mutter dazu veranlasste an so einem Ort wie diesem zu leben, anstatt bei ihrem Vater den Pflichten einer Exorzistin nachzugehen. „Alles in Ordnung bei dir Rin?“ Sorgevolle Türkis-Blaue von einer schwarzen Brille umrahmten Augen zogen mich in ihren Bann. „Du bist so schweigsam.“ Kopfschüttelnd strich ich mir eine verirrte Strähne aus dem Gesicht „Ja…“ schaute auf und lächelte vor mich hin. „Ich dachte nur gerade die Stimme unsere Mutter im Wind vernommen zu haben!“ Shiemi spielte mit den Dämonen und bekam von unserem Gespräch nix mit. „Unsere Mutter?“, fragte Yukio erstaunt nach. Dieser Vermutung sicher, schloss ich die Lider. „Sie ist nicht hier geblieben, weil sie Satan zeigen wollte wie schön das Leben ist, sondern weil es hier keinen Unterschied zwischen Dämonen und Menschen gibt.“ Der Duft von frischem Gras kitzelte meine Nase. „An diesem Ort gibt es nur ein “Gemeinsam“ und dies war wohl der Grund, warum sie vor unserer Geburt hier her zurück kam.“ Mein Bruder blieb für eine Sekunde die Luft weg. „Weißt du Rin…“ erholte er sich aber wieder „In einem Sinne hat unser Großvater die Wahrheit gesagt.“ stellte sich nehmen mich und legte seine Arme um meine Hüfte. „Du siehst unserer Mutter verdammt ähnlich.“ >Hä….? < seinen Worten nicht wirklich nachkommend dreht ich mich leicht zu ihm um, „Wie…“ wurde aber durch einen leidenschaftlichen Kuss zum Schweigen gebracht. „Gmh…“ meine Knie wurde so herrlich weich, >Warum bringen mich seine Küsse immer so um den Verstand? < weshalb ich mich an ihn lehnen musste. >Vater, wenn doch schon Nacht wäre. < „Hab noch etwas Geduld, mein Schatz!“ schmunzelte er in den Kuss hinein. „Du bekommst dein Leckerchen noch früh genug.“ >Er liest meine Gedanken….Grusel! < „Jungs?“ Holte uns Shiemis zartes Stimmchen aus der Trance in die Realität zurück. „Ist das ihr Grabstein?“ Erst ein wenig orientierungslos, dann jedoch in tiefer Stille gesellten wir uns zu ihr. „Ja!“ „Aber hier ist ja alles zu gewuchert!“ „Verlegen kratze ich mich wie immer am Kopf. „Nun ja wir sind auch nur sehr selten hier…!“ Irgendwie war das eine angewohnte Macke von mir. „Das wird sich gleich ändern…“, meinte sie die Ärmel hochkrempeln. „entfernt zuerst diese Wucherung hier mit euren Flammen, dann helft ihr mir alles auf Vordermann zu bringen.“ Ihr Befehlston erreicht bei uns zwar nicht viel, doch hatten wir sie lieb und taten wie geheißen. Sie scheuchte uns eine Weile durch die Gegend: „Sucht dies…bringt mir das…macht mal jenes…usw.“ erst wie der Stein von kleinen Setzlingen verschiedener Blumen und Kräuter in Szene gesetzt wurde, bat sie ihren magischen Diener darum einen Straus weißer Rosen hervorzubringen, welchen sie uns dann mit ernster Miene entgegen streckte. „So und ihr vollendet unser Werk!“ Keine Ahnung warum, doch irgendwie zitterten uns Geschwistern die Hände. >Welch komisches Gefühl?!< Demütig legen wir ihn vor dem Stein nieder. „Für dich Mama...!“ flüsterte ich, den Tränen nahe. „Dank dir sind wir hier und können deinen Traum verwirklichen.“, fügte Yukio hinzu auch in seiner Stimmt schwang tiefe Trauer. „Wir haben dich lieb!“ endeten wir im Chor. Hinter uns hörten wir ein leises Schlurzen, wir hatten unsere Kleine wohl an einem empfindlichen Punkt erwischt. Die Sonne neigte sich gen Horizont, wie wir uns entschlossen zur Hütte zurück zu kehren, besonders weil Shiemi nach Hause musste um kein Aufsehen bei ihrer Mutter zu erregen. „Wir sehen uns dann in 3 Tagen, Morgen habe ich eine Mission und Mama versprochen ihr bei Omis Garten zu helfen.“ Fröhlich winkend verschwand sie durch die Tür. „Mach´s gut und Gruß an deine Mutter!“ erwiderten wir „Richte ich aus, Gute Nacht!“ waren endlich allein. „Wollen wir essen?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)