In Narakus Bann von LadyJanette (Naraku & OC) ================================================================================ Kapitel 1: Ein Plan entsteht ---------------------------- Miyatsu soll der Name von Mirokus Großvater sein. Da er nicht nur im deutschen, sondern auch im englischen Wiki steht, vertraue ich mal der Info. Mag jetzt nicht, mir die Inu Teile anschauen und dort nachforschen. 2 kleine Hinweise: A: Diese Geschichte wird in späteren Kapiteln erotische Verführung (Lemon) enthalten. B: Naraku ist kein Kuscheldämon und wird von mir auch nicht dazu gemacht. Ob ich seinen Charakter so treffe, wie er ist, weiß ich nicht, da ich zum ersten Mal über ihn schreibe Keiko -   Das geliebte Kind, Das Verehrte glückliches Kind, Das ehrerbietige Kind Shigeru - Üppig wachsen, prächtig gedeihen. In Narakus Bann 1. Kapitel - Ein Plan entsteht Nur wenige Wochen war es her, seit Kikyou starb. Er, der Bandit Onigumo hatte sie geliebt und es war sein Wunsch gewesen, das diese Liebe erwidert wurde. Doch jetzt, nachdem er zu einem dämonischen Wesen geworden war, hatte er sie verloren. Die Miko bannte den Hanyou Inuyasha an einen Baum und danach hauchte sie selbst ihr Leben aus. Mit ihr verschwand das Juwel der vier Seelen. Bis es sich wieder in der Welt manifestierte, musste er Geduld habe, konnte versuchen mächtiger zu werden. Innerlich lächelte Naraku, triumphierte sogar, ihm lag die Welt zu Füßen, während sein Rivale um Kikyous Liebe, in einen ewigen Schlaf versetzt an einem Baum hing. Etwas gab es jedoch, das der ehemalige Bandit Onigumo bald tun musste, nämlich den lästigen Priester loswerden, der sich vor einiger Zeit an seine Fersen geheftet hatte, weil er ihm Einhalt gebieten wollte. Das war auch der Grund, weshalb der schwarzhaarige Halbdämon mit den rötlichen Augen hier im Verborgenen stand und das Teehaus an der Straße beobachtete. Miyatsu hatte hier Rast eingelegt, speiste und wollte sich ausruhen. Gleichzeitig liebte er es von schönen Frauen umgeben zu sein und hoffte das mindestens eine davon bereit war, ihm in der Nacht Gesellschaft zu leisten. Dann sah er plötzlich hoch, runzelte die Stirn und ließ seine Sinne schweifen. Er spürte eine dämonische Präsens in der Nähe. "Naraku", rief er seine Erkenntnis in einem Wort aus. Deshalb sprang der Mönch in dem Fliederfarbenen Gewand auf, griff nach seinem Stab und rannte los, direkt bis zu den Bäumen, die den Straßenrand säumten. Er sollte jedoch kein Glück haben, denn diesmal scheute der Spinnenhanyou eine Begegnung und suchte das Weite. Nachdenklich schaute Miyatsu sich noch ein wenig um, doch die Rufe der Frauen bei der Speisewirtschaft ließen ihn seinen Feind alsbald vergessen. So kehrte er zurück und vergnügte sich. Zwar war Naraku geflohen, doch nicht sehr weit. Später kehrte er noch einmal zurück, diesmal sorgfältiger darauf bedacht seine dämonische Energie zu unterdrücken. Als er danach ging, lächelte der Spinnenhanyou zufrieden und hinterhältig, denn er hatte einen Weg gefunden seinen Feind zu besiegen. In einem Kampf kam er nicht gegen ihn an, und wenn er nicht öfters geflohen wäre, hätte er vermutlich sein Leben gelassen. Bereits am nächsten Tag nahm er die Gestalt eines jungen Mannes an, den er kurzerhand tötete. Dann setzte er seinen Weg fort, blieb auf den öffentlichen Straßen. Um seinen Plan durchführen zu können, brauchte Naraku eine besonders schöne und anmutige Frau. Ihre Wirkung auf den Mönch musste so bezaubernd sein, dass dieser keinen Verdacht schöpfte. In einer einsamen Gegend, frühmorgens fand er dann die Passende. In der Nacht fiel ein wenig Regen, kühlte die sommerlichen heißen Temperaturen ab, sodass sich Nebel bildete. Mitten im Wald, am Rande des Gebirges lag eine Lichtung, wo eine junge Frau übernachtete. Sie reiste allein und befand sich auf dem Heimweg. Sie hatte in einem benachbarten Dorf Verwandte besucht und blieb dann länger als die Eskorte, mit der sie den Rückweg bestreiten wollte. Als Heilerin fühlte sie sich jedoch verpflichtet, den Kranken zu helfen. So konnte sie nicht um ihrer Sicherheit willen den Verletzten liegen lassen, sondern musste ihn versorgen.  Nachdem dieser über den Berg war, reiste sie dann ab. Obwohl sie keine Miko war, trug sie immer einen Bogen bei sich und in ihrem Gürtel steckte ein Messer. Letzte Nacht kam sie im Dunkeln vom Pfad ab, rastete deshalb hier an dem von einem Gebirgsbach gespeisten See, badete und suchte sich dann unter den dichten Blätterdach eines Baumes eine Stelle zum Schlafen. Heute Morgen suchte sie etwas trockenes Holz, was ihr aufgrund des Regenschauer schwerfiel und entzündetet ein Feuer. Sie briet sich einen kleinen Hase, der das Pech hatte in ihre ausgelegte Schlinge zugehen. Während sie aß, hörte die Heilerin ein Geräusch, das Knacken von dünnen Zweigen auf dem Waldboden. Sie nahm ihren Bogen, legte einen Pfeil ein und lauschte dann gespannt. Mit der Zeit filtere sie die Richtung heraus, woher die Schritte, welche sie nun hörte, erklangen. So lenkte Keiko ihr Augenmerk zum Saum des Waldes, nördlich von ihrer Position. Da immer noch Nebel herrschte, konnte sie nicht sehr weit sehen. Doch dann schälte sich aus dem Dunst eine Person, näherte sich unaufhaltsam ihrem Standort. "Das ist weit genug!", warnte die Heilerin und richtete den Pfeil auf den jungen Mann. Dieser blieb stehen, sah hoch und tat so, als ob er sie jetzt erst bemerkte. Keiko blieb nicht untätig und betrachtete ihn. Er schien in ihrem Alter zu sein, kaum zwanzig Jahre. Er trug bequeme Kleidung, wie viele sie auf Reisen an hatten. Dennoch wirkte sie etwas verschmutzt, und an einer Stelle zerrissen. Der Unbekannte junge Mann, legte seine Hand auf die Brust, verbeugte sich leicht und bat: "Verzeiht Miko-Sama. Es lag nicht in meiner Absicht, zu stören." Sie musterte den Neuankömmling weiter, versuchte in seinem Gesicht zu lesen, ob er böse Absichten hegte. Der Schwarzhaarige trug keine Waffen bei sich, zumindest keine sichtbaren. Dennoch war Vorsicht geboten. Die Heilerin ließ langsam ihren Bogen sinken und erwiderte: "Nennt mich Keiko, Fremder. Ich opfere mich zwar für die Kranken auf, doch mir fehlen die heiligen Kräfte. Alles was ich zu bieten habe, ist mein Wissen in der Kräuterkunde." Naraku ließ sich seine Erleichterung nicht anmerken. Eine Miko hätte ihm vermutlich wesentlich mehr Schwierigkeiten bereitet und sein wahres Wesen enttarnt. Deshalb überlegte er fieberhaft wie der Mann, dessen Aussehen er angenommen hatte, hieß. Dann fiel es ihm wieder ein. "Das ist sicherlich mehr als andere aufweisen können", schmeichelte Naraku. Dann hatte es den Anschein, als ob er sich an etwas erinnerte. "Wie unhöflich von mir. Ich bin Shigeru." "Ihr seht durchnässt aus. Kommt an mein Feuer, wärmt euch und berichtet, was euch widerfahren ist!", forderte Keiko den Fremden auf. Dieser ließ sich das nicht zweimal sagen, setzte sich alsbald nieder. Gleichzeitig warf er einen hungrigen Blick auf die Überreste des Hasen. "Bedient euch ruhig!", erlaubte die Heilerin. Nachdem Shigeru gegessen hatte, wusch er sie die Hände in dem kleinen Bach, kam wieder zu der jungen Frau. "Ich bin auf Wanderschaft, will mir das Land ansehen. Allerdings hat man mir vor einigen Tagen alles geraubt, meine Waffen, meine Ersatzkleidung und mein ganzes Geld. Ihr seht also einen mittellosen Mann vor euch", log der Spinnenhanyou ihr vor. Mitfühlend sah die Schwarzhaarige ihren morgendlichen Gast an. Dann dachte sie nach. Sie hatte ein ungutes Gefühl bei der Geschichte, konnte aber nichts finden, was ihren Verdacht erhärtete. Sie richtete das Wort dann wieder an den angeblichen Shigeru: "Begleite mich in mein Heimatdorf! Dort habe ich noch etliche Sachen meines kürzlich verstorbenen Gemahls. Waffen und Kleidung. Er war Soldat und fiel im Krieg. Es wird dir passen, da er deine Statur besaß." Naraku stimmte in den Vorschlag ein, hatte dann noch ein eigenes Anliegen: "Keiko-sama würdet ihr mir noch einen Tag Ruhe gönnen. Die letzten Tage waren für mich sehr anstrengend, ich habe nicht geschlafen, aus Angst vor einem erneuten Überfall." Diesmal stimmte die Heilerin nur widerwillig zu. Sie wollte schnell zurückkehren, da eine der Frauen im Dorf bald niederkommen sollte. Den jungen Mann konnte sie auch nicht sich selbst überlassen, deshalb wollte sie noch Zeit für den Fremden aufbringen. Der Tag ging schnell vorüber, da Keiko die Gelegenheit nutzte um im nahe gelegenen Wald nach Kräutern und Pilzen zu suchen. Mit einem Pfeil erledigte sie einen weiteren Hasen und schuf dadurch eine Mahlzeit für sie beide. Während dieser Zeit blieb Naraku am Wasser zurück und versuchte sich beim Angeln, da er so tun musste, als ob er seinen Teil beitrug. Keiko wusste nicht, das der Spinnenhanyou sie ständig studierte. Ihre Gesten, ihre Bewegungen, sogar ihr Lächeln nahm er als nützliche Information auf. 2. Kapitel - Gefangen im klebrigen Netz Kapitel 2: Gefangen im klebrigen Netz ------------------------------------- 2. Kapitel - Gefangen im klebrigen Netz Während die Heilerin das Abendessen zubereitete, überlegte Naraku, was er tun sollte. Er wählte die Schwarzhaarige bewusst aus. Keiko war eine schöne Frau, anmutig und ihr Lächeln bezauberte sicherlich viele Männer. Da sie außerdem Witwe war, würde Miyatsu auf sie hereinfallen. In ihrem Dorf war sie eine angesehene Frau und von ihrem Gemahl erbte sie ein größeres Anwesen, galt somit als wohlhabend.  Er traf Keiko zum ersten Mal in einem Dorf, wo sie eine kranke Alte besuchte. Die geschwätzige Frau hatte ihm viel über die Heilerin zu berichten und deshalb folgte er ihr. Sie scheute sich nicht davor, nackt zu baden. Aufgrund ihres Berufes war sie es gewöhnt Männer zu berühren und wurde auch nicht vom bloßen Anblick des männlichen Geschlechtes abgestoßen. Es würde ihren Ruf nicht schaden, da es nicht ungewöhnlich in ihrem Stand war, zu jeder Tageszeit Besucher zu empfangen. Wenn er die Gestalt der Heilerin annahm, konnte er durch eine List den Mönch in das Haus locken und dann erledigen. Vor allem würde es nicht auffallen, wenn sie mit Miyatsu anbändelte. Später beobachtet er, wie sich Keiko heimlich im Wald mit einem jungen Mann traf. Der Sohn des Dorfoberhauptes war verlobt und konnte somit seine wahre Liebe nur im Verborgenen sehen. Am Anfang spielte Naraku mit dem Gedanken dessen Aussehen zu übernehmen, um sich der Heilerin zu nähern. Er verwarf es wieder, da der junge Mann in der Gegend viel zu bekannt war. Wenn er sich seltsam benahm, würde es vermutlich schnell auffallen. Dennoch schaffte sich Naraku den Konkurrenten vom Hals. Offiziell hieß es, Dämonen hatten ihn im nächtlichen Wald getötet, von denen es keine Spur gab. Keiko traf der Verlust, obwohl sie mit ihren Geliebten keine Zukunft hatte, trauerte sie. Sie verließ deshalb ihr Heimatdorf für einige Zeit und besuchte ihre Schwester. Wiederum war es Naraku, der dafür sorgte, dass sie länger blieb und ihren Heimweg allein antreten musste. Als die Heilerin am See übernachtete, war er die ganze Zeit in der Nähe und am Morgen trat er in Erscheinung, stellte sich ihr vor. Da er die junge Frau ständig beobachtete, entging es ihm nicht, mit welchen Augen sie ihn öfters ansah. Nein nicht ihn, sondern den jungen Mann, dessen Aussehen er benutzte, somit hatte er eine gute Wahl getroffen. Aufgrund seiner eigenen Erfahrungen deutete er ihre Blicke richtig, da waren Interesse und der Beginn einer gewissen Anziehungskraft von ihrer Seite her. Als Bandit Onigumo hatte er oft Frauen um sich gescharrt, die Aufmerksamkeiten des weiblichen Geschlechts genossen. Manchmal nahm er sich einfach, was ihm gefiel. Doch dann traf er auf Kikyou und alles verblasste. Zur Hilflosigkeit verdammt, bewegungsunfähig, wuchs der Wunsch, die Liebe der Miko zu gewinnen, von Tag zu Tag. Er begehrte sie trotz seines jämmerlichen Zustandes. Dann kam eine Spinne zu ihm, klein und unscheinbar, dennoch ein Dämon, der ihm zuflüsterte, was er beobachtete. Kikyou, wie sie mit diesem schwachen Hanyou sprach. Neid nagte an ihm, die Eifersucht nahm überhand, Hass wurde geboren und Rachedurst nahm ihn in Besitz. Deshalb wurde Onigumo zu Naraku, er zerstörte die Liebe zwischen der Miko und dem Hundehalbdämon. Was er nicht haben konnte, sollte kein anderen besitzen. Sein Wunsch allerdings erfüllte sich nicht, aber die Sehnsucht nach Kikyou blieb. Für einen Moment unterbrach der Spinnenhanyou seine Überlegungen, holte Wasser aus dem Bach und versetzte dieses mit einem Schlafpulver. Hier unweit des Weges konnte er nicht bleiben, doch es gab weiter oben in den Bergen einen Ort, den er sich bereits vor einigen Tagen ausgesucht hatte. Selten kam ein Mensch dorthin und wenn würde er die Annäherung beizeiten mitbekommen. Dorthin wollte er Keiko schaffen und sich ihr widmen. Denn etwas ergriff von ihm Besitz, sein lange zurückgehaltenes Verlangen tauchte aus den Tiefen seiner Verzweiflung auf. Eben weil es nicht Kikyou war, konnte er sich auf seine Art rächen. Er wollte Keiko verführen, ihren Körper und ihr Herz besitzen und es würde ihn mit Genugtuung erfüllen, wenn sie darunter litt. Die völlige Kontrolle über diese Frau zu haben, würde ihn in Euphorie versetzen. Nachdem er sie benutzt hatte, seine Gelüste reichlich befriedigt, würde er sie mit gebrochenem Herzen zurücklassen, auf ewig dazu verdammt sich nach ihm zu verzehren. Das war der Plan. So hob er dann mitten in der Nacht die Schlafende auf und verließ den See mit ihr. Kaum legte er sie auf einem weichen Polster aus Moos ab, betrachtete er die Heilerin im Mondlicht. Naraku konnte nicht widerstehen, streifte mit seinen Fingern über ihr Gesicht, beugte sich nieder und küsste sie sanft. Keiko seufzte unbewusst, öffnete ihre Lippen und erwiderte den Kuss. Danach saß der Spinnenhanyou eine Weile regungslos neben ihr. Hätte sie das Lächeln gesehen, mit dem sie bedacht wurde, sicherlich würde sie davon laufen. Narakus Triumph zeichnete sich deutlich ab. Obwohl er gern länger geblieben wäre, musste er fort, Keikos Bündel hohlen und ihre Waffe verstecken. Das Messer behielt er bei sich, es konnte ihm noch von nutzen sein. Als Keiko erwachte, wusste sie, das sie sich an einem anderen Ort befand. Die Geräusche waren anders, die Gerüche in der Luft und der Wind wehte sanfter. Sie spürte ihn weniger auf ihrer Haut, sondern hörte Baumwipfel rauschen. Eingeschlafen war sie am Abend am See, weich gebettet auf Gras. Jetzt lag sie stattdessen auf dickem Moos. Die Heilerin rührte sich nicht, öffnete aber ihre Augen um sich zu orientieren. Ihre Wahrnehmungen täuschten sie nicht. Hier war es anders, vor allem nicht ganz so hell wie am See. Die hohen, mit Laub bedeckten Bäume dämpften das Licht und standen wesentlich dichter beieinander. Dennoch plätscherte ganz in der Nähe Wasser, sodass Keiko annahm, sich in einem der Täler oberhalb des Sees zu befinden. Nachdem die Heilerin leicht ihren Kopf geschüttelt hatte, danach ihre Augen rieb, um die Müdigkeit auszutreiben, stützte sie sich auf ihre Hände und richtete sich auf. Nun hatte sie eine weit bessere Sicht. Hinter hier ragten Felsen empor, in der Nähe wechselten sich Bäume und Büsche ab. In dem Bach hatte sie sich auch nicht getäuscht. An den freien Stellen wuchsen Moos, Farne und zierliche Gräser. Es war ein idyllischer Ort, an dem sie unter anderen Umständen Freude hätte. Dafür hatte sie jetzt keinen Blick, wichtiger war, herauszufinden wer sie hierher verschleppte und weshalb. Doch sie befand sich allein hier, sie entdeckte keine Anzeichen für die Anwesenheit einer weiteren Person. Langsam stand Keiko auf, betrachtete ihren Körper und stellte fest, sie war unversehrt. Ihr Messer, ihr Bogen und sämtliche anderen Habseligkeiten fehlten. Die Heilerin runzelte ihre Stirn, musste unwillkürlich an den jungen Mann denken und versuchte zu rekonstruieren, was am Abend geschah. Kaum wurde es dunkel, aßen sie zu Abend. Shigeru holte ihr dann Wasser von dem Bach, sie trank und weil sie schnell ermüdete, legte sie sich zeitig nieder. Hatte sie am Anfang ein leichtes Misstrauen gegen den Wanderer verspürt, schwand dies bald. Im Gegenteil der zusammen verbrachte Tag hatte ihr ein wenig mehr von seinem Wesen offenbart. Er zeigte sich freundlich, unterhielt sie mit Geschichten. Manchmal nahm er ihre Hand, strich zärtlich darüber. Mit der Zeit fand sie den Fremden immer sympathischer und zum ersten Mal seit dem Tod ihres Gemahls, konnte sie sich vorstellen, mit einem Anderen ein neues Leben zu beginnen. Trotz das sie zwischenzeitlich einen Liebhaber hatte. Keiko fragte sich, was aus Shigeru geworden war. Gab es in der Nacht eine Gefahr, geschah ein Überfall durch Dämonen und ihr Begleiter hatte sie hier bis zu diesem Tal getragen. Kämpfte er mit ihrem Bogen allein gegen Feinde? Die Fragen konnte sie nicht beantworten, doch sie wusste, wo sie Informationen her bekam. Obwohl sie sich noch nicht wieder auf ganzer Höhe befand, setzte sie einen Schritt vorwärts und dann noch einen. Sobald sie merkte, sie konnte sich vorwärts bewegen, ohne zu stürzen, hielt sie nicht an. Nach wenigen Schritten hörte sie jemand näherkommen. Dieser Fremde verbarg seine Ankunft nicht. Keiko schaffte es jedoch sich hinter dem dicken Stamm eines Baumes zu verbergen. "Keiko", hörte die Heilerin die Stimme ihres gestrigen Gesellschafters. Sie blieb weiterhin verborgen und deshalb fuhr Naraku in der Gestalt des jungen Mannes fort: "Deine Spuren zeichnen sich im taufrischen Gras ab. Deshalb weiß ich genau, hinter welchem Baum du dich verbirgst." Mit Schrecken sah sie ihre Fußabdrücke und es verunsicherte sie. Doch schon fing Keiko sich wieder. Mutig fragte die Heilerin: "Wie komme ich hierher?" "Ich habe dich hierhergetragen", lautete die einfach Antwort. Diese Schlussfolgerung hatte sie selbst getroffen, was in diesem Fall, wohl die Einzige sein konnte. Innerlich seufzte sie. Shigeru wollte offenbar seine Motive nicht näher erläutern, also musste sie ihn dazu zwingen. "Das war mir bereits klar, ich frage mich nur weshalb. Gab es einen Grund?", kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, als Naraku direkt hinter ihr stand. Sie schrie erschrocken auf, wandte sich um und wollte fliehen. Ihr Arm wurde gepackt und festgehalten. "Habe keine Angst vor mir, liebste Keiko", säuselte Naraku ihr zu, verzichtete damit auf die Distanz bei der Anrede und wurde somit persönlicher. Unsicher wandte sich die Heilerin ihm zu. Der Blick des jungen Mannes flackerte kurz und sie entdeckte da den Hauch von Lüsternheit. Hatte sie sich in dem Wesen von Shigeru getäuscht, wollte er ihr Gewalt antun. War das der Grund, weshalb er sie an diesem einsamen Ort brachte? Keikos Hand wanderte zu ihrem Obi, weil sie ihre Waffe greifen wollte. Ihr Gegenüber lachte kurz und klärte sie auf, indem er den kostbaren Dolch aus seinem Gewand zog, sie gleichzeitig losließ: "Suchst du das hier? Ich habe ihn vorsichtshalber an mich genommen." Damit warf er ihn davon und die Spitze blieb im Stamm eines nahen Baumes stecken, gab dabei ein leichtes vibrierendes Geräusch von sich. Die Heilerin folgte der Waffe mit ihren Augen. Jetzt wo sie frei war, musste sie nur schneller als der Wanderer sein. Ob sie eine Chance hatte? 3. Kapitel - Narakus Angebot                         Kapitel 3: Narakus Angebot -------------------------- 3. Kapitel - Narakus Angebot Keiko wusste nicht, das sie ihre Absicht deutlich zeigte. Während sie mit den Augen der Flugbahn des Messers folgte, dann abschätzend umherblickte, verriet sie Naraku ihr Vorhaben. Als Nächstes musterte sie den jungen Mann, der einen Moment lang seinen Kopf in eine andere Richtung drehte, als ob er in den Schatten der Bäume etwas suchte. Jetzt oder nie. Die schwarzhaarige Frau versuchte es einfach, warf sich herum und wollte zu ihrer Waffe stürmen. Sie stolperte, es gab einen Ruck an ihrem Fuß und die Kräuterkundige stürzte. Als sie sich wieder aufrappeln wollte, merkte Keiko, das sie irgendwo mit ihrem Bein festhing. Deshalb drehte sie sich, sah nach und was sie da feststellte, jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Etwas Weißes, Festes und doch Anschmiegsames hielt sie fest, wie eine Fessel und war mit dem Baum direkt daneben verbunden. Dieses Seil schien aus unzähligen Fasern zu bestehen, dehnte sich leicht, wenn sie ihr Bein bewegte. Völlig irritiert, da sie nicht wusste, wie so etwas passieren konnte, setzte sie sich auf und untersuchte mit ihren Fingerspitzen die Substanz. Einige Zeit beobachtete der Spinnenhanyou ihre Bemühungen, wobei ein überlegendes Lächeln sein Gesicht zierte. Dann entschloss er sich zusprechen: "Es ist vergebens, du kannst deine Fessel nicht abstreifen. Höre mir zu!" Keiko unterbrach ihr tun, sah ihn mit einem grimmigen Blick an und sagte: "Shigeru zeigst du jetzt dein wahres Gesicht?" Naraku schüttelte den Kopf: "Das sind magische Fesseln. Ein Spinnendämon vermachte sie mir. Wie du am eigenen Leib spürst, können sie ganz nützlich sein." Als er danach einen Schritt vorwärtsging, entfernte sich die Heilerin ein Stück. Leider konnte sie nur den Baum umkreisen, sodass der Mann ihr leicht folgen konnte. Angst und Verzweiflung ergriffen von ihr, Besitz. Ihre Situation schien ausweglos. Sie schrie leise auf, als Shigeru noch näher kam. Dieser überlegte, wie er sich verhalten sollte, da er Keikos Vertrauen brauchte. Er konnte seinen Plan nicht umsetzen, wenn er nicht mehr von ihr lernte. Anderseits vielleicht genügten die bisher gesammelten Erkenntnisse um in ihre Rolle zu schlüpfen, damit er es schaffte in ihrer Gestalt die Bewohner in dem Heimatdorf der Heilerin etwas vorzuspielen, um den Mönch in die Falle zu locken. Während er so nachdachte, er ihre Angst und Unsicherheit sah, labte er sich daran. Es gefiel ihm, sie leiden zusehen. Dadurch wurden weitere Wünsche geweckt und er fragte sich, ob er Keikos vollständige Ergebenheit erlangen könnte. Wie oft hatten, seinem früheren Ich, Onigumo die Frauen zu Füßen gelegen, um seine Gunst gebuhlt. Oder lag es an seinem Reichtum, den er als Bandit besessen hatte. Würde es ihm als Shigeru gelingen, die Heilerin zu verführen. Bei diesem Gedanken blitzten seine Augen verräterisch. Mit dieser Idee beseelt wandte er sich an die Kräuterkundige: "Jetzt hast du Angst vor mir Keiko. Es lag nicht in meiner Absicht. Doch wie kannst du mir zuhören, wenn sich deine Gedanken nur mit deiner Flucht beschäftigen." Sie schloss ihre dunklen Augen, seufzte leise und forderte den Fremden auf: "Dann sprich, ich werde zu hören!" Der junge Mann beugte sich zu ihr nieder, strich mit der Hand ihr Haare aus dem Gesicht. Dann sagte er: "Du hast nach dem Grund gefragt, weshalb ich dich hierher brachte. Mein Anlass hat eine unschöne Hintergrundgeschichte. Deine Mithilfe benötigte ich unbedingt, damit ich einen meiner ärgsten Feinde besiegen kann. Es gibt nur einen Weg. Wenn ich mich als Frau verkleide, und versuche ihn zu verzaubern, kann ich nah genug an ihn herankommen. Er hat eine große Schwäche für das schöne Geschlecht." Nach diesem Geständnis blickte Keiko Shigeru lange an. Sie glaubte ihm, seine Worte schienen, ohne Lüge zu sein. In ihr wurde der Wunsch geweckt, ihm zu helfen. Ihr Blick verlor sich in den braunen Augen des jungen Mannes, es war, als ob sie einen Moment bis tief in seine Seele schauen konnte. Dort versteckt lauerte etwas Dunkles und Böses, etwas das sie in den Bann schlug und faszinierte aber auch ein tief sitzender Schmerz. Möglicherweise eine unerfüllte Liebe. Die Heilerin wollte etwas sagen, doch schon half der Spinnenhanyou ihr auf, zog sie an sich heran und küsste sie. Da war keine Zärtlichkeit, sondern Dominanz. Naraku teilte Keikos Lippen mit seiner Zunge, schob sie in ihren Mund und umspielte die der jungen Frau. Gleichzeitig presste er den Körper der Heilerin fest an seinen. Als sie losgelassen wurde, keuchte die Kräuterkundige auf. Sie wich etwas zurück, bis ihre Fessel eine weitere Flucht nicht mehr zuließ. Fahrig strich sich die Schwarzhaarige die in Unordnung geratenen Haare zurück und starrte den jungen Wanderer überrascht an. Sie bekam es erneut mit der Angst zu tun. Eine andere Seite in ihr, die sie bisher selbst nicht kannte, hatte den Kuss genossen. Obwohl ihr Verstand zur Flucht riet, benahm sich ihr Körper verräterisch. Das Ganze hatte etwas Verbotenes, äußerst verruchtes an sich und sie wusste, nicht wohin das alles führen würde. Die Heilerin fing sich und sie dachte an seine Worte, fragte: "Vielleicht verfolgt dich dieser Mann absichtlich, weil du ein Monster bist." Naraku lachte leise: "Du glaubst, ich bin böse? Es liegt nicht in meiner Absicht dich ewig hier festzuhalten, ich möchte dich nur studieren, deine Bewegungen, wie du sprichst, deinen Kopf bewegst, wie du lächelst und wie eine Frau sich benimmt, wenn ein Mann ihr gefällt. Mehr verlange ich nicht." "Was ist damit?" Keiko deutete auf ihre Fußfessel. Der junge Mann folgte mit seinem Blick ihrem Fingerzeig und erklärte: "Eine kleine Versicherung für mich, damit du nicht fliehst. Außerdem dient sie ebenso deiner Sicherheit, damit du innerhalb meines erschaffenen Bannkreises bleibst. Hier in diesem Wald lauern unzählige Dämonen und es wäre schade, wenn du ein Opfer ihrer Gefräßigkeit wirst. Sobald du mir nicht länger von nutzen bist, lasse ich dich gehen." Es klang logisch, beinahe überzeugend. Dennoch blieb die Heilerin weiterhin misstrauisch. Es gab etwas in seinen Worten, was sie jedoch ignorierte und so blieb ihr ein wichtiges Indiz weiterhin verborgen. Naraku beschloss ihr noch etwas zu offenbaren: "Mein Feind gibt sich als Mönch aus, nennt sich Miyatsu und besitzt kein Gewissen. Er hat meiner Schwester das Herz gebrochen. Nachdem er ihr die Ehe versprach, verführte er sie. Am nächsten Tag verschwand er und sie folgte ihm. Als sie den Mönch fand, lag er in den Armen einer anderen. Schon immer hatte sie einen labilen Geist und nahm sich aus Liebeskummer das Leben. Aus diesem Grund verfolge ich Miyatsu, forderte ihn öfters zum Kampf heraus, doch er flieht jedes Mal feige und versteckt sich. Als Frau verkleidet, komme ich ihm sicherlich nah genug und er schöpft keinen Verdacht." "Miyatsu?", begann die Kräuterkundige nachdenklich. Der Name war ihr geläufig. Plötzlich erinnerte sie sich und ließ die Begegnung in ihren Gedanken vorüberziehen. Der Mönch hatte mehrere Frauen in ihrem Dorf unsittlich berührt und das in aller Öffentlichkeit. Selbst ihre Rundungen bildeten da keine Ausnahme und es schien Miyatsu nicht zu stören, wenn seine weiblichen Opfer Ehemänner besaßen. Dies erzählte sie nun Shigeru, der bei den Worten triumphierte. Seine erfundene Geschichte war ein guter Einfall und am eigenen Leib die Lüsternheit des Mönchs gespürt zu haben, erleichterte Keiko sicherlich ihre Entscheidung. Sehr zu seiner Freude sagte sie: "Meine Freiheit gegen Informationen. Mir scheint keine andere Wahl zubleiben. Einverstanden, ich werde dir meine Unterstützung gewähren. Beantworte mir aber eine Frage, was hättest du getan, wenn ich nicht freiwillig zugestimmt hätte." "Darüber habe ich mir bisher keine Gedanken gemacht", antwortete darauf Naraku in der Gestalt von Shigeru. Er ließ sich doch nicht aushorchen. Trotz dieser unzufriedenen Antwort richtete Keiko erneut eine Frage an ihn: "Welche Belohnung hast du mir zugedacht." "Belohnung?", entfuhr es Naraku scheinbar überrascht, seine Rolle als Mensch musste er glaubhaft weiterspielen. Sein Ausdruck entsprach seiner gespielten Mimik. Doch Keiko lachte nur und etwas daran erinnerte ihn an Kikyou. "Ich habe nur gescherzt, da dein Gesicht immer so ernst ist", gab sie zu. Als er dann geheimnisvoll sagte: "Du sollst belohnt werden und ich habe schon eine Vorstellung wie", verstummte die Heilerin, sah ihn abwartend an. Ihr Gegenüber zog es vor zu schweigen. Dann konzentrierte sie sich auf das Wesentliche, unterhielten sich über das Verhalten von Frauen. Naraku lernte viel, sog jede Information ein, wie ein trockener Schwamm Wasser. Dann unterbrach der junge Wanderer den Unterricht, weil er sich um etwas kümmern musste. Er teilte Keiko dies mit und sie verstand die Notwendigkeit. "Bevor ich gehe, muss ich noch etwas herausfinden", warnte der falsche Shigeru vor und ging auf die Kräuterkundige zu. Keiko wollte nicht wissen, was er vorhatte, sie reagierte diesmal schnell. Ihre Hand schnellte hoch und sie schlug ihm ins Gesicht. "Dann sehe das als eine weitere Lektion, viele Frauen mögen es nicht von Fremden angefasst zu werden, solange sie keine Huren sind", gab sie sofort eine Erklärung dafür. Narakus Blick wurde starr, er hatte schon die Absicht gehabt darauf zu reagieren aber die Worte lehrten ihn eines besseren. Hatte sie seine Absichten falsch verstanden. Das konnte er erst später herausfinden, denn jetzt musste er dringend fort. Deshalb trat er wortlos zurück und verschwand wenig später im Wald. Keiko hatte ihm nachgesehen, dann sank sie zu Boden nieder. Hoffentlich beging sie mit ihrer spontanen Reaktion keinen Fehler und hatte seinen Unmut heraufbeschworen. Als später vereinzelte Sonnenstrahlen durch die dichten Laubkronen lugten, entdeckte sie, ringsum sie herum, zartes Gespinst. Sie sah sich die feinen Spinnweben näher an und stellte so fest, sie war davon weiträumig eingeschlossen. Ihr Versuch diese Weben zu zerstören scheitere. Fast schneller als sie ein Netz zerteilte regenerierte es sich. Doch bereits einen Tag später war das Netz verschwunden und die Fessel am Fuß ebenso. Keiko fand keine Erklärung für das Geschehen. Dennoch erhob sie sich, verließ den Ort. Nach einigen Schritten blieb sie stehen und betrachtete ihre Umgebung. Dann gelang es ihr sich zu orientieren, alsbald lief sie durch den Wald und es dauerte nicht lange, bis sie den See erreichte. Von hier war es nicht mehr schwierig den Weg zu finden und noch am selben Tag erreichte sie ihr Heimatdorf. Niemand erfuhr von ihrem Abenteuer. Mit jedem Tag, der verging, verblassten die Erinnerungen. Bald kam es der Heilerin so vor, als ob sie Shigeru nie getroffen hatte. Eines blieb aber in ihrem Gedächtnis haften, sein Name. 4. Kapitel  - Ein unsichtbares Band                         Kapitel 4: Ein unsichtbares Band -------------------------------- 4. Kapitel - Ein unsichtbares Band Zwei Wochen nach ihrer Rückkehr kam ein Mönch in das Dorf, der sich als Miyatsu vorstellte. Sobald Keiko von seiner Anwesenheit hörte, erinnerte sie sich plötzlich an Kleinigkeiten und ging deshalb in das Haus des Dorfältesten, wo dieser Heilige untergekommen war. Freundlich wurde sie begrüßt und selbst der Mönch erkannte sie wieder, obwohl zwischen ihrer letzten Begegnung bereits ein Jahr lag. Keiko hatte plötzlich das Bedürfnis Miyatsu eine Frage zustellen: "Hoshi-sama kennt ihr einen jungen Mann mit dem Namen Shigeru." Der Angesprochene überlegte fieberhaft, während er nebenbei den Hintern einer Dienern tätschelte, welche das mit einem Kichern quittierte. Dann verneinte er. Die Heilkundige warf ihm einen finsteren Blick zu und gab noch ein Detail bekannt, um dem Mönch auf die Sprünge zu helfen: "Ihr habt die Schwester dieses Mannes verführt und ihr das Herz gebrochen." Diesmal verschwand das Lächeln aus dem Gesicht des spirituell begabten Mannes. Er sah Keiko ernst an. "Ich habe einer Frau nie Hoffnungen gegeben. Solange ich meinen größten Feind jage, gehe ich keine Beziehung ein." Mit deutlicher Abscheu im Gesicht stand die Heilerin auf, ging zur Tür. Erst dort fiel ihr noch etwas ein. Hatte nicht Shigeru das gleiche gesagt, Miyatsu war sein größter Feind. Deshalb wandte sie sich noch einmal um und fragte: "Wie lautet sein Name." Der Hoshi antwortete darauf: "Naraku. Er ist jedoch kein Mensch, sondern etwas Dämonisches. Sein Erkennungszeichen ist eine spinnenförmige Narbe auf seinem Rücken. Ich bin sicher, er hat unseren letzten Kampf überlebt und weilt immer noch, in dieser Gegend, also seht euch vor Heilerin." Keiko reagierte nicht darauf, sondern verließ nun das Haus endgültig. Sie musste ständig an Shigeru denken, vermisste ihn sogar. Doch sie konnte sich nicht vorstellen, das er dieser Naraku war. So schlenderte sie noch ein wenig durch den Ort, ging bis zum Rand des Waldes und ließ sich dann im Gras nieder. Sie legte sich auf den Rücken und betrachtete das Funkeln der Sterne am nächtlichen Himmel. Ihre Gedanken schweiften ab. Sie war noch sehr jung, als sie ihren ersten Mann traf. Dieser hatte kaum einen Blick auf sie geworfen und noch am selben Tag war die Vermählung beschlossene Sache. Um sie nicht von ihren Eltern zu trennen, ließ sich der Soldat hier in dem Dorf nieder, wohnte im Haus der Eltern, was dadurch vergrößert wurde. Außerdem wurde durch ihn, die Familie reicher und gewann an Ansehen. Keiko hatte zu diesem Zeitpunkt bereits große Erfahrung als Kräuterheilerin, deshalb profitierte ihr Gemahl ebenso von ihrem Ruf. Auf dem gemeinschaftlichen Lager stellte er sich jedoch nicht so geschickt an, trotz das sie beide auf ihre Kosten kamen. Nach seinem Tod verschloss sich Keiko ein wenig und unterband die Annäherungsversuche der männlichen Bevölkerung bereits am Anfang. Doch dann brauchte der Sohn des Dorfältesten ihre Hilfe. Er hatte seinen Diener geschickt, um sie zu holen. Im Wald geriet er mit dem Fuß in ein Loch, stürzte und landete in einem Ameisenhaufen. Dadurch wurde er am ganzen Körper gebissen, konnte sich jedoch schnell in den nahe gelegenen See retten. Keiko rieb seinen Körper mit einer Salbe ein, welche den Juckreiz linderte. Dabei berührte sie bei dem jungen Mann gewisse Körperstellen und weckte dadurch sein Begehren. Während der ganzen Behandlung blieb der Kranke im Wald und sie besuchte ihn jeden Tag, da er sich seines Unfalls schämte. Nachdem er geheilt war, bat er eines Tages Keiko ihn an dem See zu treffen. Dort offenbarte er der jungen Frau seine geheimen Wünsche, verführte sie und fing eine Affäre an. Sie genossen beide diese Intimitäten und trafen sich beinahe jeden Tag während des Sommers. Er sträubte sich gegen seine Verlobung, weil er sich mit Keiko vermählen wollte. Als er dann eines Tages nicht von der Jagd zurückkam, ließ sein Vater den Sohn und dessen Diener suchen. Dann fanden sie die Überreste, schlimm zugerichtet. Niemand erfuhr, das der Mörder der beiden, Naraku war. Als dieser nämlich gerade, den in der Gegend unbekannten Shigeru, tötete, kamen die beiden Jäger hinzu, sahen die blutrünstige Tat und wollten einschreiten. Damit Naraku sein Geheimnis wahren konnte, mussten die beiden ebenso sterben. Da es schon sehr spät war, erhob sich Keiko seufzend und schlenderte dann nach Hause. Hatte sie anfangs ihr Treffen mit dem jungen Mann fast vergessen, so ging ihr der Wanderer nun nicht mehr aus dem Kopf. In der Nacht träumte sie von ihm, wie sie in dessen Armen lag. Den geteilten Kuss spürte sie erneut auf ihren Lippen und es kam ihr so vor, als ob jemand ständig ihren Namen rief. An einem der nächsten Abende stand sie am geöffneten Fenster, lauschte dem Rauschen des Windes, der durch die Blätter der Bäume vor ihrem Haus fuhr. "Komm zu mir, Keiko", schienen sie zu flüstern. Doch sie reagierte nicht, sondern entledigte sich ihrer Kleidung, betrachtete sich dann kurz vor einem Spiegel und legte sich auf ihren Futon nieder. Aus einer Eingebung heraus schloss sie ihre Augen und stellte sich den jungen Mann vor. Gerade fragte sie sich, wie er wohl unbekleidet aussah. Während sie daran dachte, spürte sie, wie es ihr heiß wurde und an einer bestimmten Körperstelle wurden Empfindungen geweckt. Sie fühlte sich zu diesem Fremden, den sie kaum kannte, hingezogen und sehnte sich plötzlich nach seinen Berührungen. Stellte sich vor, wie er sie küsste, ihren Körper verwöhnte und die Haut streichelte. Er war nicht da, deshalb zog sie ihre Beine an, spreizte sie und begann sich selbst zu berühren. Fuhr mit ihren Fingern über ihren Körper, berührte ihre empfindsamen Knospen, ließ die Hand tiefer wandern, bis sie die intime Stelle zwischen ihre Beinen erreichte. Hier verharrte sie kurz, ein wenig schüchtern. Doch sie war nicht Prüde und deshalb fing sie an, sich zu streicheln. Erst langsam, genussvoll, später immer schneller, bis ihr Körper erbebte und sie leise keuchte: "Oh Shigeru", murmelte die Heilerin, "wo bist du nur?" Erst nach einer ganzen Weile hatte sie sich gefangen, riss ihre Augen auf und fand sich in ihrem Haus wieder. Enttäuscht, weil es doch nur ein Traum war, erhob sie sich. Dennoch fühlte sich ihr Körper so anders, leicht erregt. Sie hatte doch nicht etwa? Was immer sie getan hatte, sie wollte es nicht nur in ihren Träumen, sondern sie musste den jungen Mann wiedersehen. Ihr Entschluss stand fest. Am kommenden Tag würde sie aufbrechen, zurück gehen in den Wald, um herauszufinden, ob ihr Erlebnis dort an dem Bach nur ein Traum war oder ob sie tatsächlich diesen jungen Mann jemals getroffen hatte. Denn die Grenze zwischen ihrem Erlebnis und ihren Träumen verschwand immer mehr, sodass sie selbst verunsichert war. Sie setzte ihr Vorhaben in die Tat um, verabschiedete sich im Dorf mit einer Ausrede und wanderte los. Sie hatte für Shigeru einige Kleidungstücke ihres verstorbenen Gemahls eingepackt, trug außer dem Heilkräuter und ihre Waffen bei sich. Den See zu finden war nicht sehr schwer, schwieriger gestaltete sich dann, die Lichtung zu entdecken. Wie sie es im Gedächtnis hatte, lag diese versteckt, etwas höher in den Bergen. Doch in ihrer Erinnerung gab es Wasser, einen kleinen Bach. Wenn dieser geradewegs nach unten floss, musste er den See speisen. Mit dieser Erkenntnis schaffte sie es den geheimen Ort zu ermitteln, traf bald dort ein. Es dauerte nicht lange, bis sie in der Nähe des Wasser Shigeru fand, bewusstlos. Der letzte Kampf mit Miyatsu hatte ihn sehr erschöpft. Schwer verletzt, mit letzter Kraft schleppte er sich hierher, um die Wunden zu heilen. Diese Begegnung hatte ihm erneut gezeigt, das der Mönch nicht zu unterschätzen war. Er musste ihn dringend ausschalten und dann einen Weg finden, um stärker zu werden. Deshalb brauchte er noch immer Keikos Hilfe. Er hatte sie nur aus einem Grund beim ersten Mal gehen lassen, damit sie sich in Sicherheit wähnte. Das unsichtbare Band, welches er mit ihr knüpfte, ermöglichte es ihm, in ihren Träumen zu erscheinen. Dadurch hatte er sie erneut hierher gelockt, um sie zu töten. Doch diese Dinge wusste sie nicht. Sobald die Heilerin den jungen Mann sah, ließ sie ihr Bündel fallen, lief zu ihm hin und untersuchte seinen Körper. Seine Kleidung hing in Fetzen an ihm, doch sie fand nirgendwo einen Kratzer, was sie sehr erstaunte. Dann drehte sie den jungen Mann mühselig auf den Rücken und was sie dort entdeckte entlockte ihr einen Schrei. Der Ohnmächtige rührte sich, schlug die Augen auf und nahm bald seine Umgebung wahr. Neben ihm saß Keiko, mit dem Rücken gegen den Stamm des Baumes gepresst, ihre Hand auf ihrem Mund um einen weiteren Laut zu ersticken. Ihre Augen waren vor Angst weit geöffnet. Shigeru richtete sich auf, sah sie an und fragte sich, was die Heilerin so erschreckt haben konnte. Da nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und begann zu sprechen: "Du bist nicht Shigeru, sondern Naraku, Miyatsu größter Feind. Die Brandnarbe auf deinem Rücken ...", sie stockte, weil der junge Mann seine Hand hob, sich zu ihr beugte und ihr beinahe sanft über die Wange strich. Er lachte und fragte: "Süße Keiko, du glaubst die Lügen dieses Mönches. Wenn ich dieser Naraku wäre, würde ich dich dann am Leben lassen, jetzt wo du mein Geheimnis kennst?" Die Kräuterkundige betrachtete ihn, den Ausdruck auf seinem Gesicht und sie konnte nichts Böses darin entdecken. Ihr gegenüber verhielt sich Shigeru eigentlich bisher anständig. Doch dann erinnerte sie sich an die Fesseln und erneut überkam sie Angst. "Sobald ich deine Dienste nicht mehr benötigte, habe ich dich gehen lassen", erinnerte Naraku sie an einen weiteren Umstand. Dem konnte sie eigentlich nur zu stimmen. Keiko rückte etwas von ihm ab, erhob sich dann und holte das mitgebrachte Bündel herbei. Sie legte es dem jungen Mann vor die Füße und erklärte: "Hier ist neue Kleidung für dich." Danach trat die Heilerin einen Schritt zurück, betrachtete den noch immer am Boden Sitzenden. Zögerlich begann sie dann: "Da du unverletzt bist, meine Hilfe also nicht brauchst, lässt du mich jetzt in mein Dorf zurückkehren?" Da im ersten Moment keine Antwort erfolgte, hob sie ihre Waffe auf und begann sich langsam zu entfernen. Naraku sah ihr hinterher, während sich tief in seinem Inneren eine Stimme rührte: "Nimm sie dir. Verführe sie, breche ihr Herz. Lasse sie vor Sehnsucht vergehen." Innerlich fluchte der Spinnenhanyou. Onigumo, sein menschlicher Teil rührte sich wieder, den er eigentlich bereits vergessen hatte. Er musste ihn zum Schweigen bringen, zurückdrängen. Doch wie sollte er es schaffen. Noch immer verzehrte sich dieser nach der verstorbenen Kikyou. Sah er in Keiko einen Ersatz. Wenn ja, wusste Naraku, was er tun musste. "Nein", hielt er Keiko mit diesem einfachen Wort auf. Er erhob sich, ging zu ihr und packte ihren Arm. Im ersten Moment wollte sie sich schon wehren, doch Naraku zog sie an sich heran und küsste sie. Diesmal nicht dominant, sondern sehr verführerisch. "Erst wenn du deine Belohnung erhalten hast, kann ich dich fortlassen. Es wird dir gefallen, da du genau das bekommst, was du dir wünschst, nämlich mich." Die Heilkundige versuchte sich loszureißen und hielt dann plötzlich still. Sie dachte einen Moment nach, erinnerte sich an ihren Traum, verspürte die Sehnsucht und wünschte sich berührt zu werden. 5. Kapitel - Machtspiele Kapitel 5: Machtspiele ---------------------- 5. Kapitel  - Machtspiele Naraku sah, wie der Ausdruck in den Augen der Heilerin weicher wurde und sie seinem Vorschlag weniger ablehnend gegenüberstand. Deshalb zeigte er ihr erneut, wie sanft seine Küsse sein konnten. Während er den Körper der jungen Frau ganz nah an sich heranzog, seine Hände auf ihrem Po platzierte, um ihn sanft zu streicheln und hin und wieder zu kneten, liebkoste er die Lippen, teilte sie und drang mit seiner Zunge in Keikos Mund ein. Die Hände der Kräuterkundige erforschten seinen nackten Oberkörper und streiften gleichzeitig die Fetzen von seinem Leib. Als sich die Schwarzhaarige an seinem Hakama zu schaffen machte, ihn ebenso von seinem Körper entfernen wollte, unterband er es. Er löste sich von ihr, trat zurück und sah sie nachdenklich an. "Shigeru", nannte Keiko halb fragend seinen Namen. Narakus Augen blitzten für einen Moment. Dann bückte er sich zu dem mitgebrachten Bündel der Heilerin. Gleichzeitig sagte er: "Habe nur Geduld, du kommst noch auf deine Kosten. Jetzt kommen mir erst einmal deine, für mich gedachten Kleider gelegen." Während er die junge Frau küsste, war ihm etwas eingefallen. Bevor er sich ihr widmen konnte, musste er dafür sorgen, dass sein zukünftiger Plan umgesetzt werden konnte. Er entledigte sich der Beinkleider, drehte sich aber von Keiko fort, sodass sie nur seinen Rücken mit der Narbe betrachten konnte. Dann stand er kurzzeitig völlig nackt da und betrachtete die neuen Sachen. Ihm gefiel die Farbe, dunkles Blau mit lilafarbigen Rändern und weißen dezentem Muster. Kaum war er fertig, band er sich zum Schluss den gelben Obi. Shigeru riet danach Keiko: "Nutze die Zeit, während ich fort bin, und besorge dir Nahrung und warme Kleidung. Nach meiner Rückkehr wird es nur uns geben und das für eine lange Zeit." Eine Antwort wartete er nicht ab, sondern ging. Erst in sicherer Entfernung blieb Naraku stehen, sah zurück und beobachtete durch eine Lücke zwischen den Bäumen hindurch, was die Kräuterkundige tat. Sie hob nur wenig später ihre Waffe auf und entfernte sich tatsächlich in die andere Richtung. Der spinnenartige ehemalige Bandit Onigumo mischte sich etliche Zeit später unter die Gäste einer Herberge. Vorher überzeugte er sich, dass weder eine Miko noch Priester oder Mönche unter den Anwesenden weilten. Mit einigen Reisenden kam er ins Gespräch und so erfuhr er bald, wo sich Miyatsu befand. Diesen Ort suchte er als Nächstes auf, hielt sich jedoch in sicherer Entfernung, da der Hoshi ihn schon von Weitem spüren konnte. Dann entdeckte er ein paar spielende Kinder rief einen Jungen herbei und drückte ihm eine Münze in die Hand. Für das Kind war die Summe ein kleines Vermögen und deshalb befolgte der Junge die Anweisungen der schönen Frau, welche ihn darum bat, genau. So brachte der kleine Bursche dem Mönch Miyatsu die Botschaft ohne Umschweife und erzählte zusätzlich, wie schön die fremde Heilerin gewesen war. Narakus Plan hatte somit die beabsichtigte Wirkung, denn er war sich sicher, dass der Hoshi sich in Keikos Haus am vereinbarten Tag einfinden würde. Die junge Frau ahnte nicht, wie ihr neuer Bekannter Shigeru in ihrem Namen eine Verabredung traf. Sie verließ den Wald und wanderte zu einem Ort, wo sie für sich essbare Dinge einkaufen konnte. In dem Dorf war sie sehr gut bekannt und die Bewohner verdankten ihr eine Menge. Vielen hatte sie bereits geholfen. Da sie gern gesehen war, hieß man sie sofort willkommen und nahm ihre Dienste in Anspruch. Mehrere Bewohner hatten das eine oder andere Wehwehchen und sie wurde dafür auf ihren Wunsch in Naturalien bezahlt. Sobald sie den Ort wieder verließ, hatte sie genug zu Essen für sich und Shigeru. Auf dem Rückweg sah sie bereits von Weitem, mehrere Pferde vereinzelt grasen und wunderte sich, wo dessen Reiter abgeblieben waren. Um so länger sie ihren Weg fortsetzte, um so näher kam sie dem  Ort, wo ein Überfall stattgefunden hatte. Offenbar ein reicher Reisender mit größerer Eskorte hatte am Wegesrand übernachtet und wurde von Räubern überfallen. In ihrer Eigenschaft als Heilerin sah sie sich die am Boden liegenden an. Doch keiner war noch am Leben. Erst am Rande des Platzes fand sie in der Nähe von Gebüsch dann einen weiteren bewusstlosen Mann. Dieser lebte noch, deshalb verband sie die Wunden. Es sah jedoch nicht gut aus und sie hatte kaum Hoffnung, dennoch wollte sie nicht aufgeben und pflegte den unbekannten Mann. Kurzzeitig kam er in der Nacht zu Bewusstsein und murmelte Unverständliches. Vermutlich aufgrund des Blutverlustes und die Schmerzen, welche ihn peinigten, dämmerte er wieder weg. Erst am darauffolgenden Tag, nachdem Keiko vom Wasser holen zurückkam, sah er sie mit wachen Augen an. Diesmal schien er etwas erholter, wenn nicht das hohe Fieber wäre. Die Wunden hatten sich entzündet und sahen schlimm aus. Sobald sich der Mann bewegte, blutete die Eine wieder. Der Reisende packte Keikos Arm und sagte eindringlich: "Heilerin, hör mir zu! Da im Gebüsch, diese Gegenstände dürfen nicht in falsche Hände gelangen. Sie sind dämonischen Ursprungs." Als hätten diese Worte seine ganze letzte Kraft gekostet, rutsche seine Hand weg, sein halb aufgerichteter Oberkörper sank ins Gras zurück. Nur wenig später machte der Mann seinen letzten Atemzug. Keiko blieb eine Zeit lang neben ihm sitzen, die Hände einfach in ihren Schoß gelegt. Zwar war dies nicht der erste Kranke, der in ihrem Beisein starb, doch sie trauerte um jeden. Dann richtete sie sich auf und überlegte wie sie ihn und seine Begleiter am besten begraben konnte. Immerhin hatte sie keine Werkzeuge dabei. Sie entschloss sich ins nächstgelegene Dorf zugehen, um Hilfe zu suchen. Vorher sah sie zwischen den Büschen nach, da sie sich an die Warnung erinnerte. Sie fand nur eine kleine verschlossene Truhe und nahm sie mit um sie später einem Priester zu geben oder wenn sie Miyatsu traf, konnte sie ihm diese Dinge anvertrauen. Sie hatte sich noch nicht allzu weit entfernt, als ein Trupp Soldaten auftauchte und an der Stelle des Überfalles anhielt. Ihr gelang es sich zu verstecken und sie lief dann  zwischen den Bäumen weiter, bis sie etwas entfernt in einer Kurve wieder auf den Weg traf. Diesen folgte sie, um zu ihrem Ziel zu gelangen. Normalerweise scheute sie keine Begegnung mit Menschen, doch viele Soldaten hatten ein schlechten Ruf und außerdem wollte sie nicht aufgehalten werden. Nach vor Einbruch der Dunkelheit erreichte die Heilerin den geheimen Ort im Wald und richtete sich ein kleines Lager ein. Sie sammelte Feuerholz, bereitete sich Essen zu und polsterte ihre Schlafstatt mit weichen gerupften Gras. Dann stand sie auf, holte sich am Bach etwas Wasser, um zu trinken. Auf dem Rückweg hörte sie leise Geräusche, deshalb verharrte sie kurz und sah sich um. Da ihr nichts auffiel, setzte sie den nächsten Schritt und fiel hin, weil ihr Bein festhing. Keiko spürte plötzlich, wie sich auch noch etwas um ihren linken Fuß schloss, ein Blick genügte ihr, um zu wissen, es war wieder dieses weiße Zeug. Trotzdem erhob sie sich, da sie so einen besseren Überblick über die unmittelbare Umgebung hatte. Beinahe wie ein Schatten kam Shigeru herbei, stand hinter ihr und ergriff die Hände der Heilerin. Er nahm ihr auch die Bewegungsfähigkeit ihrer Arme. Sie stand jetzt zwischen den Bäumen und konnte keine Gegenwehr leisten. Der Spinnenhanyou trat vor, sah sie an und lächelte geheimnisvoll. Er nahm eine Strähne des langen schwarzen Haares, spielte damit und streichelte gelegentlich über das Gesicht der Kräuterkundigen. Mehrmals beugte er sich vor, damit sie annahm, er beabsichtigte, sie zu küssen. Er tat es aber nicht, sondern wiederholte das Spiel. Nach einer Weile trat er zurück, setzte sich auf den Boden und sah sie einfach nur an. "Shigeru, was hast du vor?", wollte sie später wissen, da sie ungeduldig wurde. "Deine Lust anstacheln", lautet die einfache Erklärung. Danach verschwand er und tauchte wieder hinter der Heilerin auf. Keiko fragte erneut: "Das letzte Mal hast du mich vor Gefahren gewarnt, sind wir hier sicher?" "Das sind wir. Mithilfe von heiligen Siegeln habe ich das Gebiete abgesteckt", log Naraku. "Vertraue mir und genieße unser zusammen sein." Unwillkürlich entwich der Kräuterkundigen ein Seufzer. Sie wusste selbst nicht, weshalb Shigeru solche Gefühle bei ihr auslöste. Besonders seine Zurückhaltung stachelte sie an. So gern würde sie ihren zukünftigen Liebhaber berühren, ihn auskleiden, doch sie wurde in ihrer Bewegung behindert. Naraku nutzte es jetzt aus, indem er über ihren Nacken streichelte. Danach fuhr seine Hand an ihrer Wirbelsäule entlang nach unten. Wenig später griff er zum Verschluss ihres Obis, öffnete ihn, ließ den meterlangen Gürtel zu Boden gleiten. Der schwarzhaarige Verführer teilte den Stoff von Keikos Kleidung, legte ihre Haut frei. "Gefällt es dir?", flüsterte der Spinnenhanyou in das Ohr der Heilerin. Er wollte hören, wie sie bejahte, doch sie konnte es nicht. Ihr Mund war trocken, obwohl sie kurz vorher Wasser getrunken hatte und ihre Stimme versagte. Sie schämte sich nicht vor dem Wanderer, sondern vor ihren Gelüsten. Er sprach weiter und wusste selbst nicht von wem die Worte kamen, von ihm oder Onigumo: "Mir gefällt es dich zu beobachten, wie du auf mich reagierst." Naraku erhielt seine Antwort, als er ihren Körper aufmerksam beobachtete. Als er Keikos Brüste berührte, reagierte sie und er entlockte der Heilerin damit ein keuschen. Im Anschluss streifte er die schwarzen Haare der jungen Frau im Nacken beiseite, schob den Stoff des Jukata über ihre Schultern hinab. Er begann dort sanfte Küsse zu platzieren, in ihren Halsbeuge, den Nacken und auf den nackten Schultern. Da hielt Naraku inne, wechselte seine Position um Keiko in die Augen sehen zu können. Sie leckte sich über die Lippen, ihr Blick dabei hungrig, nach weiteren Liebkosungen, fast schon fiebrig. Die Haut der Heilerin hatte sich erhitzt und sie glaubte in Flammen zustehen. Der Spinnenhanyou ging einfach und löste ihre Fesseln, versprach: "Später!" Heimlich beobachtete er sie und sonnte sich in der Enttäuschung. Die Macht, welche er über sie hatte, war es, was ihn erregte. 6. Kapitel  - Ein weiterer Schritt Kapitel 6: Ein weiterer Schritt ------------------------------- 6. Kapitel  - Ein weiterer Schritt Naraku alias Shigeru entfernte sich nicht weit und setzte sich ins weiche Moos nieder. Er schloss seine Augen und tat so, als ob er ruhen würde. Doch aus schmalen Schlitzen beobachte er Keiko. Die Heilerin schien sehr enttäuscht zu sein und zeigte es offen. Da sich ihr Begleiter nicht bewegte, seufzte sie und kümmerte sich dann um ihre Bedürfnisse. Sie aß etwas, ruhte selbst und begann dann in der Gegend ein paar Heilkräuter einzusammeln. Später ging sie zum Wasser, um sich dort niederzusetzen. Einige Zeit sah sie dem fließenden Nass zu, bis sie eine Idee hatte. Lächelnd stand sie auf und zog ihre Kleidung aus. Danach wusch sie ihre Haut, betont langsam und so, damit Shigerus Lust angestachelt wird. Sie schöpfte mit ihrem Trinkgefäß Wasser und schüttete es dann auf ihrer Schulter aus, damit es an ihrem Körper hinab fließen konnte. Das wiederholte die schwarzhaarige Frau mehrmals. Danach strich sie die zurückgebliebenen Tropfen mit der Kante ihrer Hand von der Haut. Dennoch rührte sich der Hanyou nicht. Bald war sie des Spiels überdrüssig und kleidete sich wieder an. Sie seufzte verzweifelt, da sie sich wünschte, von dem Reisenden berührt zu werden. Deswegen entging ihr Narakus hinterhältiges Lächeln. Keiko legte sich alsbald nieder und schlief ein. Mitten in der Nacht wachte sie auf und erhob sich. Sie konnte keinen Schritt zurücklegen, da etwas an ihrem Hals ihre Bewegung einschränkte. Sie tastet erschrocken danach und entdeckte das elastische Seil. "Komm her", erklang eine Stimme dicht neben ihr in der Dunkelheit. Während die Heilerin sich umdrehte, tauchte Shigeru neben ihr auf, berührte ihre Wange beinahe zärtlich. "Du willst mich, dann zeige mir wie sehr. Zieh dich aus, knie dich nieder und streichel dich." "Aber", erhob die junge Frau Einspruch, stockte im selben Moment, da sie ein wenig Druck verspürte, der ihr die Luft zum Atmen nahm. Angst kroch in ihr hoch, würde ihr neuer Freund sie erwürgen, wenn sie sich weigerte? Deswegen blickte Keiko ihn an, doch in seiner Miene gab es keinen verräterischen Hinweis. Unwillkürlich gehorchte Keiko. Sobald sie mit gespreizten Schenkeln auf dem weichen moosbewachsenen Waldboden kniete, hob sie ihre Hände und legte sie sich auf ihre Brüste. Mit langsamen Bewegungen begann sie dort als Erstes. Dann ließ sie eine Hand tiefer gleiten, spielte mit ihren dunklen Löckchen an ihrer intimen Mitte und bewegte einen ihrer Finger in den Spalt zwischen ihren Beinen. Längste hatte sie ihre Augen geschlossen und konzentrierte sich nur noch auf ihre eigene Berührungen. Sie tat es nicht zum ersten Mal, aber noch nie wurde sie dabei beobachtet. Dieser Gedanken allein genügte schon um das innere Feuer anzustacheln, von Lust gepackt zu werden und keuchend erklomm sie den Gipfel. Ihr Körper wurde von Zuckungen erschüttert und noch lange danach kam ihr Atem in kurzen Stößen. Naraku wechselte den Platz, hockte sich vor die Heilerin und packte mit einem festen Griff ihre Haar. Er dirigierte ihr Gesicht zu ihm hin, sodass sich ihre Nasen fast berührten. Der Spinnenhanyou starrte der jungen Frau in die Augen und dachte nach. In seiner Absicht lag es ihr Leid und Schmerz zu bereiten, doch stattdessen erregte es ihn. In seinem Inneren fochten derweil die beiden Herzen von Onigumo und Shigeru einen Kampf aus, da sich der Wanderer offenbar in Keiko verliebt hatte. Der Bandit hingegen wollte ihren Tod, für ihn zählte nämlich nur Kikyou. Wenn das so weiterging, verlor der Spinnenhanyou die Kontrolle über beide und es schwächte ihn. Deshalb musste er einen Weg finden, um sie loszuwerden. Es war leicht Shigeru abzustoßen, da er ihn bald nicht mehr benötigte, doch Onigumo war ein Teil von ihm selbst. Also stand sein Entschluss fest. Doch vorher wollte er nur einmal von der Süße der Heilerin kosten, ihren Nektar trinken und sich dem Rausch hingeben. Onigumos Erinnerungen an die unzähligen Frauen, die ihm zu Füßen lagen, verblassten bereits, sodass Naraku kaum noch vergleiche hatte. Damit endete sein innerer Zwiespalt und die Spinne öffnete ihren Mund, schob seine Zunge zwischen Keikos Lippen. Dieser Kuss war drängend, fordernd und überhaupt nicht zärtlich. Keuchend fuhr die Heilerin wegen Atemnot zurück, sobald Shigeru ihn unterbrach. Dann lächelte sie und ohne ihren Blick abzuwenden von den Augen des Mannes, tastete sie nach dem Knoten seines Obis. Sie öffnete ihn und riss seine Kleidung auseinander, legte die Haut bloß und ließ danach ihre Zunge begierig über Narakus Oberkörper wandern. Dieser hatte sich einfach nach hinten fallen gelassen und ließ sie gewähren. Er lag bald völlig nackt vor ihr und genoss es, wie sie ihn streichelte, mit der Zunge verwöhnte oder kleine Bisse verteilte. Bevor Keiko sich über ihn platzieren konnte, packte Shigeru grob ihre Arme und hinderte sie daran. "Lass mich deinen Mund fühlen!", verlangte er. Die Heilerin verstand seinen Wunsch, sah ihn jedoch nachdenklich an. Er verwehrte ihr bereits wieder, was sie dringend wollte. Deshalb änderte sie zögerlich ihre Position, beugte ihren Kopf und griff nach dem Teil, nach dem sich ihr Inneres sehnsuchtsvoll verzehrte. Zufrieden schenkte die Spinne der jungen Frau danach ein Lächeln und entfernte sich von ihr. Sie wollte Shigeru folgen, doch da sie immer noch die Fessel trug, schaffte sie es nicht. Keiko seufzte und legte sich nieder. Als sie wieder erwachte, konnte sie sich frei bewegen und ihr Tagesablauf unterschied sich kaum von den Letzten. Danach versuchte sie erneut, wie am Vortag, mit einem kleinen verführerischen Spiel die Aufmerksamkeit ihres Begleiters zu erlangen. Gierig sah Naraku zu, bis ein Wispern neben seinem Arm ihn ablenkte. Ein Insekt brachte ihm eine beunruhigende Nachricht. Kaum verschwand es, sah Shigeru zu der Heilerin. Diese hatte ihre Augen geschlossen, stimulierte sich selbst und keuchte leise auf. So etwas wie Bedauern ergriff von ihm Besitz. Er hatte jedoch keine Wahl. Zugern hatte er dieses kleine erotische Spiel fortgesetzt. Doch er musste alsbald aufbrechen. Der Mönch war nicht sein einziger Feind aber der derzeitig Lästigste. Ihm blieben nun nur noch wenige Tage um ihn zu besiegen, damit er sich dann nach Norden wenden konnte. Naraku mochte es überhaupt nicht, wenn jemand seine Pläne behinderte oder vereitelte. Mit einem starren Blick sank der Reisende am Baumstamm nieder und vergaß für einen Moment Keiko, welche schon längst mitbekommen hatte, dass etwas nicht stimmte. Sie bewegte sich zu ihm hin, legte ihre Hand auf seine Brust und fragte: "Was ist los?" Geistesabwesend antwortete er: "Nichts, ich muss nur bald aufbrechen." Dann sah er sie unvermittelt an: "Vorher jedoch ...", er sprach nicht zu Ende, sondern packte Keiko, warf sie zu Boden und küsste sie. Die nachfolgenden Küsse waren stürmisch, die Hände wanderten unstet über den Körper des anderen. Keine zärtliche Gesten, sondern Leidenschaft und pure Lust trieb sie an. Wiederum unterbrach der Spinnenhanyou sein Tun und überlegte, wie er die junge Frau reizen konnte. Er wollte ihre Qual, aber gleichzeitig sollte sie ihre Empfindungen in vollen Zügen genießen. Trotzdem musste er sich vorsehen, damit sie ihm am Ende nicht zu Verhängnis wurde. Denn allmählich entwickelte er eine innere Besessenheit von ihr. Doch so wollte er nicht werden, schwach. In seinem Interesse lag es über seine Feinde zu triumphieren und das erreichte er nur, wenn er im Hintergrund, wie eine Spinne die Fäden zog. Intrigieren, sie gegeneinander ausspielen und anderen den Kampf überlassen, das war seine Absicht. Er wollte zu sehen und das Ergebnis genießen, dies törnte ihn an und nicht der Körper einer Heilerin. Weil er sie intensiv musterte, fragte sie unsicher: "Shigeru?" "Nichts Keiko", zerstreute er ihre Bedenken und stand auf. Diesmal öffnete er selbst seinen Obi und zog sein Gewand eigenhändig aus. Während er es beiseitelegte, wandte er der Heilerin kurz seinen Rücken zu, und da es hell war, erkannte sie sehr deutlich das Spinnenmal auf dem Rücken des Mannes. "Naraku, wie hast du eigentlich diese Brandnarbe erhalten?", wollte sie wissen. Erstaunt, weil sie ihn diesmal nicht Shigeru nannte, sondern bei seinem richtigen Namen, drehte er sich um."Darüber spreche ich nicht", antwortete er ausweichend. "Es war der dunkelste Moment in meinem Leben." "Erzähl mir davon!", bat die Heilerin und fügte hinzu: "Bitte!" Ihr gelang es nicht, weiterzusprechen. Der Hanyou schnellte vor, packte die junge Frau und warf sie zu Boden. Wie aus dem Nichts erschien Keikos Messer und sie spürte den kalten Stahl an ihrer Kehle. Ihr erschrockener Schrei wurde mit seinem Mund versiegelt. Der Kuss war jedoch nicht brutal, sondern sanft, verführerisch und neckend. Er liebkoste Keikos Zunge, knabberte an ihrer Unterlippe und biss dann vorsichtig hinein. Der Hanyou unterbrach den Kuss nach einer Weile und ließ als Nächstes die Spitze des Messers über die Haut der Heilerin wandern, ohne sie zu verletzen. Danach sagte die Spinne: "Eine Meinungsverschiedenheit mit meinem Anführer, wir stritten über die Führung. Mehr verrate ich nicht." Die schwarzhaarige Kräuterkundige sah dem angeblichen Shigeru tief in die Augen, während sie versuchte, einzuschätzen, ob die Drohung gefährlich für sie war. Sie begann einfach den Körper des Mannes zu streicheln, in der Hoffnung ihn versöhnlich zu stimmen. "Ich hatte angenommen, eine Frau steckte dahinter", gab sie eine Vermutung von sich. Schmerz flackerte in den Augen Narakus auf und sie verfärbten sich leicht rötlich. Doch der Moment war sofort vorbei. Der Hanyou ließ von Keiko ab und setzte sich neben ihr auf. Das Messer legte er beiseite und begann sie auszukleiden. Dabei war die Heilerin ihm behilflich. 7. Kapitel  - Verflucht                         Kapitel 7: Ein weiterer Schritt (Free) -------------------------------------- 6. Kapitel  - Ein weiterer Schritt   Naraku alias Shigeru entfernte sich nicht weit und setzte sich ins weiche Moos nieder. Er schloss seine Augen und tat so, als ob er ruhen würde. Doch aus schmalen Schlitzen beobachte er Keiko. Die Heilerin schien sehr enttäuscht zu sein und zeigte es offen. Da sich ihr Begleiter nicht bewegte, seufzte sie und kümmerte sich dann um ihre Bedürfnisse. Sie aß etwas, ruhte selbst und begann dann in der Gegend ein paar Heilkräuter einzusammeln. Später ging sie zum Wasser, um sich dort niederzusetzen. Einige Zeit sah sie dem fließenden Nass zu, bis sie eine Idee hatte. Lächelnd stand sie auf und zog ihre Kleidung aus. Danach wusch sie ihre Haut, betont langsam und so, damit Shigeru angestachelt wurde. Sie schöpfte mit ihrem Trinkgefäß Wasser und schüttete es dann auf ihrer Schulter aus, damit es an ihrem Körper hinab fließen konnte. Das wiederholte die schwarzhaarige Frau mehrmals. Danach strich sie die zurückgebliebenen Tropfen mit der Kante ihrer Hand von der Haut. Dennoch rührte sich der Hanyou nicht. Bald war sie des Spiels überdrüssig und kleidete sich wieder an. Sie seufzte verzweifelt, da sie sich wünschte, von dem Reisenden berührt zu werden. Deswegen entging ihr Narakus hinterhältiges Lächeln. Keiko legte sich alsbald nieder und schlief ein. Mitten in der Nacht wachte sie auf und erhob sich. Sie konnte keinen Schritt zurücklegen, da etwas an ihrem Hals ihre Bewegung einschränkte. Sie tastete erschrocken danach und entdeckte das elastische Seil. "Komm her", erklang eine Stimme dicht neben ihr in der Dunkelheit. Während die Heilerin sich umdrehte, tauchte Shigeru neben ihr auf, berührte ihre Wange beinahe zärtlich. "Du willst mich, dann zeige mir wie sehr. Zieh dich aus, knie dich nieder und streichel dich." "Aber", erhob die junge Frau Einspruch, stockte im selben Moment, da sie ein wenig Druck verspürte, der ihr die Luft zum Atmen nahm. Angst kroch in ihr hoch, würde ihr neuer Freund sie erwürgen, wenn sie sich weigerte? Deswegen blickte Keiko ihn an, doch in seiner Miene gab es keinen verräterischen Hinweis. Unwillkürlich gehorchte Keiko. Sobald sie mit gespreizten Schenkeln auf dem weichen moosbewachsenen Waldboden kniete, hob sie ihre Hände und legte sie sich auf ihren Oberkörper. Mit langsamen Bewegungen begann sie dort als Erstes. Dann ließ sie eine Hand tiefer gleiten. Längst hatte sie ihre Augen geschlossen und konzentrierte sich nur noch auf ihre eigene Berührungen. Sie tat es nicht zum ersten Mal, aber noch nie wurde sie dabei beobachtet. Dieser Gedanken allein genügte schon um das innere Feuer anzustacheln und noch lange danach kam ihr Atem in kurzen Stößen. Naraku wechselte den Platz, hockte sich vor die Heilerin und packte mit einem festen Griff ihre Haar. Er dirigierte ihr Gesicht zu ihm hin, sodass sich ihre Nasen fast berührten. Der Spinnenhanyou starrte der jungen Frau in die Augen und dachte nach. In seiner Absicht lag es ihr Leid und Schmerz zu bereiten, doch stattdessen erregte es ihn. In seinem Inneren fochten derweil die beiden Herzen von Onigumo und Shigeru einen Kampf aus, da sich der Wanderer offenbar in Keiko verliebt hatte. Der Bandit hingegen wollte ihren Tod, für ihn zählte nämlich nur Kikyou. Wenn das so weiterging, verlor der Spinnenhanyou die Kontrolle über beide und es schwächte ihn. Deshalb musste er einen Weg finden, um sie loszuwerden. Es war leicht Shigeru abzustoßen, da er ihn bald nicht mehr benötigte, doch Onigumo war ein Teil von ihm selbst. Also stand sein Entschluss fest. Doch vorher wollte er nur einmal von der Süße der Heilerin kosten, ihren Nektar trinken und sich dem Rausch hingeben. Onigumos Erinnerungen an die unzähligen Frauen, die ihm zu Füßen lagen, verblassten bereits, sodass Naraku kaum noch vergleiche hatte. Damit endete sein innerer Zwiespalt und die Spinne öffnete ihren Mund, schob seine Zunge zwischen Keikos Lippen. Dieser Kuss war drängend, fordernd und überhaupt nicht zärtlich. Keuchend fuhr die Heilerin wegen Atemnot zurück, sobald Shigeru ihn unterbrach. Dann lächelte sie und ohne ihren Blick abzuwenden von den Augen des Mannes, tastete sie nach dem Knoten seines Obis. Sie öffnete ihn und riss seine Kleidung auseinander, legte die Haut bloß und ließ danach ihre Zunge begierig über Narakus Oberkörper wandern. Dieser hatte sich einfach nach hinten fallen gelassen und ließ sie gewähren.  Zufrieden schenkte die Spinne der jungen Frau danach ein Lächeln und entfernte sich von ihr. Sie wollte Shigeru folgen, doch da sie immer noch die Fessel trug, schaffte sie es nicht. Keiko seufzte und legte sich nieder. Als sie wieder erwachte, konnte sie sich frei bewegen und ihr Tagesablauf unterschied sich kaum von den Letzten. Danach versuchte sie erneut, wie am Vortag, mit einem kleinen verführerischen Spiel die Aufmerksamkeit ihres Begleiters zu erlangen. Gierig sah Naraku zu, bis ein Wispern neben seinem Arm ihn ablenkte. Ein Insekt brachte ihm eine beunruhigende Nachricht. Kaum verschwand es, sah Shigeru zu der Heilerin. Diese hatte ihre Augen geschlossen. So etwas wie Bedauern ergriff von ihm Besitz. Er hatte jedoch keine Wahl. Zugern hatte er dieses kleine erotische Spiel fortgesetzt. Doch er musste alsbald aufbrechen. Der Mönch war nicht sein einziger Feind aber der derzeitig Lästigste. Ihm blieben nun nur noch wenige Tage um ihn zu besiegen, damit er sich dann nach Norden wenden konnte. Naraku mochte es überhaupt nicht, wenn jemand seine Pläne behinderte oder vereitelte. Mit einem starren Blick sank der Reisende am Baumstamm nieder und vergaß für einen Moment Keiko, welche schon längst mitbekommen hatte, dass etwas nicht stimmte. Sie bewegte sich zu ihm hin, legte ihre Hand auf seine Brust und fragte: "Was ist los?" Geistesabwesend antwortete er: "Nichts, ich muss nur bald aufbrechen." Dann sah er sie unvermittelt an: "Vorher jedoch ...", er sprach nicht zu Ende, sondern packte Keiko, warf sie zu Boden und küsste sie. Die nachfolgenden Küsse waren stürmisch, die Hände wanderten unstet über den Körper des anderen. Keine zärtliche Gesten, sondern Leidenschaft und pure Lust trieb sie an. Wiederum unterbrach der Spinnenhanyou sein Tun und überlegte, wie er die junge Frau reizen konnte. Er wollte ihre Qual, aber gleichzeitig sollte sie ihre Empfindungen in vollen Zügen genießen. Trotzdem musste er sich vorsehen, damit sie ihm am Ende nicht zu Verhängnis wurde. Denn allmählich entwickelte er eine innere Besessenheit von ihr. Doch so wollte er nicht werden, schwach. In seinem Interesse lag es über seine Feinde zu triumphieren und das erreichte er nur, wenn er im Hintergrund, wie eine Spinne die Fäden zog. Intrigieren, sie gegeneinander ausspielen und anderen den Kampf überlassen, das war seine Absicht. Er wollte zu sehen und das Ergebnis genießen, dies törnte ihn an und nicht der Körper einer Heilerin. Weil er sie intensiv musterte, fragte sie unsicher: "Shigeru?" "Nichts Keiko", zerstreute er ihre Bedenken und stand auf. Diesmal öffnete er selbst seinen Obi und zog sein Gewand eigenhändig aus. Während er es beiseitelegte, wandte er der Heilerin kurz seinen Rücken zu, und da es hell war, erkannte sie sehr deutlich das Spinnenmal auf dem Rücken des Mannes. "Naraku, wie hast du eigentlich diese Brandnarbe erhalten?", wollte sie wissen. Erstaunt, weil sie ihn diesmal nicht Shigeru nannte, sondern bei seinem richtigen Namen, drehte er sich um."Darüber spreche ich nicht", antwortete er ausweichend. "Es war der dunkelste Moment in meinem Leben." "Erzähl mir davon!", bat die Heilerin und fügte hinzu: "Bitte!" Ihr gelang es nicht, weiterzusprechen. Der Hanyou schnellte vor, packte die junge Frau und warf sie zu Boden. Wie aus dem Nichts erschien Keikos Messer und sie spürte den kalten Stahl an ihrer Kehle. Ihr erschrockener Schrei wurde mit seinem Mund versiegelt. Der Kuss war jedoch nicht brutal, sondern sanft, verführerisch und neckend. Er liebkoste Keikos Zunge, knabberte an ihrer Unterlippe und biss dann vorsichtig hinein. Der Hanyou unterbrach den Kuss nach einer Weile und ließ als Nächstes die Spitze des Messers über die Haut der Heilerin wandern, ohne sie zu verletzen. Danach sagte die Spinne: "Eine Meinungsverschiedenheit mit meinem Anführer, wir stritten über die Führung. Mehr verrate ich nicht." Die schwarzhaarige Kräuterkundige sah dem angeblichen Shigeru tief in die Augen, während sie versuchte, einzuschätzen, ob die Drohung gefährlich für sie war. Sie begann einfach den Körper des Mannes zu streicheln, in der Hoffnung ihn versöhnlich zu stimmen. "Ich hatte angenommen, eine Frau steckte dahinter", gab sie eine Vermutung von sich. Schmerz flackerte in den Augen Narakus auf und sie verfärbten sich leicht rötlich. Doch der Moment war sofort vorbei. Der Hanyou ließ von Keiko ab und setzte sich neben ihr auf. Das Messer legte er beiseite und begann sie auszukleiden. Dabei war die Heilerin ihm behilflich. 7. Kapitel  - Verflucht Kapitel 8: Verflucht -------------------- Kapitel 7 - Verflucht Sobald Keiko nackt vor ihm saß, nahm er einen der Obis, legte ihn mehrmals zusammen und verband ihr die Augen. Im ersten Moment weigerte sich die junge Frau, doch mit reichlicher Überzeugungskraft setzte Naraku seinen Willen durch. Er verwöhnte ihren Körper, verführte sie und schaffte es das sie sich ihm völlig willenlos hingab. Für die Heilerin war es eine ungewöhnliche Erfahrung und noch nie hat sie sich einem Wesen auf diese Art ausgeliefert. Sie vertraute ihm und ließ ihn gewähren. Bis er Keiko in Besitz nahm, sie mit heftigen Stößen an den Rand des Abgrunds trieb, verging nicht viel Zeit. Sie schwelgte in ihrer Ekstase, während Naraku böse lächelnd zu dem kleinen Dolch griff. Die Heilerin musste sterben, da sie sonst seine Pläne durchkreuzen konnte. Sie mitnehmen war unmöglich. Selbst wenn er sie hier gefangen hielt, bestand die Gefahr eines zufälligen Wanderers, der diesen Ort betrat und sie hier fand. So sehr er es bedauerte, musste er es zu Ende bringen. Er küsste sie noch einmal, liebkoste ihren Mund und bewegte sich kraftvoll, vor und zurück. Ihr Orgasmus überwältigte sie. Keiko stieg auf zum Gipfel, ihr Körper erbebte und auf der Höhe der Lust, schwanden ihre Sinne vor Entzücken. Noch bevor sie ihre Umgebung wieder wahrnahm, spürte sie einen stechenden Schmerz, fühlte tief in ihrem Inneren den Verrat und stürzte in die Dunkelheit. Den Namen ihres Geliebten Shigeru auf den Lippen, so starb sie etliche Zeit später. Naraku zog sich einige Schritte zurück, sah ohne eine Gefühlsregung auf den nackten, schönen Körper der Heilerin. Sie war ein Niemand gewesen und langsam gewann sie an Bedeutung in seinem Leben, doch soweit durfte er es nicht kommen lassen. Den Mönch auszulöschen hatte Vorrang, deshalb durfte er sich nicht ablenken lassen. Der Spinnenhanyou griff sich an seine Brust, dorthin wo noch immer Onigumos Herz pulsierte. Er atmete tief ein, konzentrierte sich, labte sich an seiner Tat, verdrängte jeden Funken Mitgefühl den sie in ihm geweckt hatte. Kikyou wählte den Tod, weil sie Inuyasha liebte. Die Heilerin hatte nie eine Wahl und musste trotzdem sterben. Dadurch schaffte er es, in diesem Moment, Onigumos Gedanken und Gefühle tief in seinem Inneren zu verschließen. In Zukunft würden sie ihn nicht mehr belasten. Nur wenig später befreite er sich von Shigeru und nahm Keikos Gestalt an, zog ihre Kleider an und begab sich auf dem Weg zum Dorf. Er hatte schon einige Schritte zurückgelegt, als sein Blick auf ein Bündel fiel. Es gehörte seiner Geliebten und deswegen wollte er nachsehen, ob etwas Brauchbares dabei war. Die sorgfältig in das Tuch gehüllten Gegenstände hatte die Heilerin von einem verstorbenen Reisenden. Naraku hockte sich nieder und sah sich alles genauer an. Es handelte sich um überwiegend dämonische Besitztümer, um so mehr wunderte er sich, weshalb ein Mensch es mit sich führte. Dann bemerkte er, die zweigeteilte Kiste worin die Dinge lagerten, besaß einen Schutzzauber. Trotzdem gelang es ihm sie zu öffnen und er betrachtete erstaunt den Inhalt. Im Inneren fand der Hanyou grüne Perlenohrringe, eine dazu passende Haarspange mit zwei Federn und einen weißen Fächer mit rotem Muster. Das andere enthielt ebenso viele Objekte, nämlich einen Spiegel, zwei zierliche weiße Blüten und einen blauen pulsierenden Stein. Diese Dinge konnten sicherlich eines Tages von großem Nutzen für ihn sein, besonders wenn er weibliche Abkömmlinge von sich erschaffen wollte. Naraku schloss den Deckel und nahm die kleine Schatztruhe mit. Dann sputete er sich, um sein Ziel zu erreichen. Wenn er den Mönch richtig einschätzte, kam dieser viel zu früh zu dem Treffen, begierig diese schön Frau für sich zu haben. Seine Wanderung bis zur Heimat von Keiko dauerte nicht lange. Er fand ihr Haus und betrat es sofort. Sobald die Rückkehr der Heilerin sich herumgesprochen hatte, klopfte es an der Tür und Miyatsu begehrte Einlass. Eine Dienerin führte den Mönch in das Innere bis in den großen Wohnbereich. Hier lag Keiko, der in Wirklichkeit niemand anderes als Naraku war, auf einem Diwan ähnlichen Lager und erwartete ihn. Innerlich triumphierte der Hanyou. Da direkt vor ihm stand sein Erzfeind und fiel auf seine List herein. Er wollte ihn erst ein wenig umgarnen, ihm schöne Worte zu flüstern, damit sich sein späterer Triumph um so größer gestaltete. Leider funktionierte die Scharade nicht lange genug. Der Mönch runzelte seine Stirn, griff plötzlich in sein Gewand und holte heilige Bannsprüche daraus hervor. "Naraku", rief Miyatsu voller Abscheu und ihm wurde um die echte junge Frau bang. Was mochte geschehen sein. Darüber dachte er nicht länger nach, sondern warf seine Sutras auf den verkleideten Spinnenhanyou. Dieser erkannte die Gefahr, lachte hinterhältig und hob seine linke Hand, entfachte einen leichten Windstoß um den Bann zurück auf den Hoshi zu werfen. Einige dieser heiligen Siegel flogen in die Richtung der immer noch erhobenen Hand des Mönchs, durchbohrten sie. Er schrie auf, krümmte sich vor Schmerz. Naraku indessen erhob sich in die Luft, schwebte einen Moment und stieß einen Fluch aus, der zeitgleich einen höhnischen Klang aufwies: "Das Windloch, mit dem ich dich verfluche, soll an deine Kinder und Kindeskinder weitergereicht werden, solange ich lebe. Auf diese Weise soll jede Generation verflucht sein, bis niemand mehr übrig bleibt." Nach diesen Worten hatte sich der Feind des Hoshi in Luft aufgelöst. Der Mönch sah noch eine Weile auf diese Stelle, bis die Stimme eines Mädchens ihn aus seinen Gedanken riss: "Miyatsu, das war nicht meine Mutter oder." Keikos Ebenbild, nur wesentlich jünger stand vor dem heiligen Mann, der jetzt den Kopf schüttelte. Die Kleine, welche höchstens zwölf Jahre zählen konnte, legte ein Tuch über die verletzte Hand und führte den Mönch zum Rande des Raumes, wo sich bequeme Kissen befanden. Die Heilsalbe, die sie später auftrug, linderte den Schmerz und mithilfe einer Perlenkette konnte Miyatsu den Sog des Loches in seiner Hand im Zaum halten. Sobald er sich genug erholt fühlte, ging er auf die Suche nach der Heilerin und fand Tage später ihren ermordeten, herzlosen Körper. Nach dem die von Naraku benutzte Frau ihre letzte Ruhestätte fand, begab sich der Mönch erneut auf die Jagd nach seinem Feind, vor allem weil er jetzt einen weiteren Anlass hatte, ihn aufzuspüren. Leider sollte er nie wieder auf den Hanyou treffen. Stattdessen kehrte er drei Jahre danach in das Dorf zurück, nahm Keikos Tochter zur Gemahlin, welche ihm bald darauf einen Sohn gebar. Der Sohn dieses Sohnes erhielt den Namen Miroku und damit rächte sich die Heilerin unbewusst an ihrem Mörder. Weshalb Naraku Keikos Herz aufbewahrte, entzog sich seiner eigenen Kenntnis. Vielleicht aus sentimentalen Gründen. Sein ursprünglicher Gedanke es seinem Abkömmling Kagura einzupflanzen verwarf er alsbald und später, nachdem seine Feinde sich als stärker erwiesen als er glaubte, war er froh über diesen Umstand. Denn die Heilerin gehörte ihm allein, wenn ihm auch sonst nichts von ihr geblieben war. Ende Ein Danke an alle, die vermutlich gelesen haben. Die Zugriffsraten Auf Animexx kann ich ohne TOFU leider nicht einsehen. Allerdings gibt es nur einen Favo, sodass ich annehme, die Geschichte konnte euch nicht begeistern. Schade! Vielleicht kann ich euer Interesse mit der Nächsten wecken. Falls euch dieses Ende nicht gefällt, kann ich nichts dafür. Doch ich habe von Anfang an geplant, Serientreu zu bleiben. In meine Geschichte sind einige der angedeuteten Elemente aus der Serie eingeflochten, worauf nie näher eingegangen wurde, und ich habe sie nur ausgebaut. Ursprünglich sollte die Geschichte erotischer werden, doch so gefällt sie mir auch. Andeutungen sind manchmal auch ganz nett. Im Moment weiß ich, noch nicht ob ich weitere Geschichten mit Naraku schreibe. Kapitel 9: Verflucht (Free) --------------------------- Viele Leser haben mich angeschrieben und sehr nett gebeten, doch noch eine Freie Version zum letzten Kapitel online zu stellen. Nach reiflicher Überlegenung entschied ich mich dafür. Geändert wurde daher der erste Absatz, also nichts Grundlegendes.   Eure Jane   Kapitel 7 -  Verflucht Sobald Keiko nackt vor ihm saß, nahm er einen der Obis, legte ihn mehrmals zusammen und verband ihr die Augen. Im ersten Moment weigerte sich die junge Frau, doch mit reichlicher Überzeugungskraft setzte Naraku seinen Willen durch. Er verwöhnte ihren Körper, verführte sie und schaffte es das sie sich ihm völlig willenlos hingab. Für die Heilerin war es eine ungewöhnliche Erfahrung und noch nie hat sie sich einem Wesen auf diese Art ausgeliefert. Sie vertraute ihm und ließ ihn gewähren.   Sie schwelgte in ihrem Glück, während Naraku böse lächelnd zu dem kleinen Dolch griff. Die Heilerin musste sterben, da sie sonst seine Pläne durchkreuzen konnte. Sie mitnehmen war unmöglich. Selbst wenn er sie hier gefangen hielt, bestand die Gefahr eines zufälligen Wanderers, der diesen Ort betrat und sie hier fand. So sehr er es bedauerte, musste er es zu Ende bringen. Er küsste sie noch einmal, liebkoste ihren Mund, was sie genoß, bis sie einen stechenden Schmerz spürte, tief in ihrem Inneren den Verrat fühlte und in die Dunkelheit stürzte. Den Namen ihres Geliebten Shigeru auf den Lippen, so starb sie. Naraku zog sich einige Schritte zurück, sah ohne eine Gefühlsregung auf den nackten, schönen Körper der Heilerin. Sie war ein Niemand gewesen und langsam gewann sie an Bedeutung in seinem Leben, doch soweit durfte er es nicht kommen lassen. Den Mönch auszulöschen hatte Vorrang, deshalb durfte er sich nicht ablenken lassen. Der Spinnenhanyou griff sich an seine Brust, dorthin wo noch immer Onigumos Herz pulsierte. Er atmete tief ein, konzentrierte sich, labte sich an seiner Tat, verdrängte jeden Funken Mitgefühl den sie in ihm geweckt hatte. Kikyou wählte den Tod, weil sie Inuyasha liebte. Die Heilerin hatte nie eine Wahl und musste trotzdem sterben. Dadurch schaffte er es, in diesem Moment, Onigumos Gedanken und Gefühle tief in seinem Inneren zu verschließen. In Zukunft würden sie ihn nicht mehr belasten. Nur wenig später befreite er sich von Shigeru und nahm Keikos Gestalt an, zog ihre Kleider an und begab sich auf dem Weg zum Dorf. Er hatte schon einige Schritte zurückgelegt, als sein Blick auf ein Bündel fiel. Es gehörte seiner Geliebten und deswegen wollte er nachsehen, ob etwas Brauchbares dabei war. Die sorgfältig in das Tuch gehüllten Gegenstände hatte die Heilerin von einem verstorbenen Reisenden. Naraku hockte sich nieder und sah sich alles genauer an. Es handelte sich um überwiegend dämonische Besitztümer, um so mehr wunderte er sich, weshalb ein Mensch es mit sich führte. Dann bemerkte er, die zweigeteilte Kiste worin die Dinge lagerten, besaß einen Schutzzauber. Trotzdem gelang es ihm sie zu öffnen und er betrachtete erstaunt den Inhalt. Im Inneren fand der Hanyou grüne Perlenohrringe, eine dazu passende Haarspange mit zwei Federn und einen weißen Fächer mit rotem Muster. Das andere enthielt ebenso viele Objekte, nämlich einen Spiegel, zwei zierliche weiße Blüten und einen blauen pulsierenden Stein. Diese Dinge konnten sicherlich eines Tages von großem Nutzen für ihn sein, besonders wenn er weibliche Abkömmlinge von sich erschaffen wollte. Naraku schloss den Deckel und nahm die kleine Schatztruhe mit. Dann sputete er sich, um sein Ziel zu erreichen. Wenn er den Mönch richtig einschätzte, kam dieser viel zu früh zu dem Treffen, begierig diese schön Frau für sich zu haben. Seine Wanderung bis zur Heimat von Keiko dauerte nicht lange. Er fand ihr Haus und betrat es sofort. Sobald die Rückkehr der Heilerin sich herumgesprochen hatte, klopfte es an der Tür und Miyatsu begehrte Einlass. Eine Dienerin führte den Mönch in das Innere bis in den großen Wohnbereich. Hier lag Keiko, der in Wirklichkeit niemand anderes als Naraku war, auf einem Diwan ähnlichen Lager und erwartete ihn. Innerlich triumphierte der Hanyou. Da direkt vor ihm stand sein Erzfeind und fiel auf seine List herein. Er wollte ihn erst ein wenig umgarnen, ihm schöne Worte zu flüstern, damit sich sein späterer Triumpf um so größer gestaltete. Leider funktionierte die Scharade nicht lange genug. Der Mönch runzelte seine Stirn, griff plötzlich in sein Gewand und holte heilige Bannsprüche daraus hervor. "Naraku", rief Miyatsu voller Abscheu und ihm wurde um die echte junge Frau bang. Was mochte geschehen sein. Darüber dachte er nicht länger nach, sondern warf seine Sutras auf den verkleideten Spinnenhanyou. Dieser erkannte die Gefahr, lachte hinterhältig und hob seine linke Hand, entfachte einen leichten Windstoß um den Bann zurück auf den Hoshi zu werfen. Einige dieser heiligen Siegel flogen in die Richtung der immer noch erhobenen Hand des Mönchs, durchbohrten sie. Er schrie auf, krümmte sich vor Schmerz. Naraku indessen erhob sich in die Luft, schwebte einen Moment und stieß einen Fluch aus, der zeitgleich einen höhnischen Klang aufwies: "Das Windloch, mit dem ich dich verfluche, soll an deine Kinder und Kindeskinder weitergereicht werden, solange ich lebe. Auf diese Weise soll jede Generation verflucht sein, bis niemand mehr übrig bleibt." Nach diesen Worten hatte sich der Feind des Hoshi in Luft aufgelöst. Der Mönch sah noch eine Weile auf diese Stelle, bis die Stimme eines Mädchens ihn aus seinen Gedanken riss: "Miyatsu, das war nicht meine Mutter oder." Keikos Ebenbild, nur wesentlich jünger stand vor dem heiligen Mann, der jetzt den Kopf schüttelte. Die Kleine, welche höchstens zwölf Jahre zählen konnte, legte ein Tuch über die verletzte Hand und führte den Mönch zum Rande des Raumes, wo sich bequeme Kissen befanden. Die Heilsalbe, die sie später auftrug, linderte den Schmerz und mithilfe einer Perlenkette konnte Miyatsu den Sog des Loches in seiner Hand im Zaum halten. Sobald er sich genug erholt fühlte, ging er auf die Suche nach der Heilerin und fand Tage später ihren ermordeten, herzlosen Körper. Nach dem die von Naraku benutzte Frau ihre letzte Ruhestätte fand, begab sich der Mönch erneut auf die Jagd nach seinem Feind, vor allem weil er jetzt einen weiteren Anlass hatte, ihn aufzuspüren. Leider sollte er nie wieder auf den Hanyou treffen. Stattdessen kehrte er drei Jahre danach in das Dorf zurück, nahm Keikos Tochter zur Gemahlin, welche ihm bald darauf einen Sohn gebar. Der Sohn dieses Sohnes erhielt den Namen Miroku und damit rächte sich die Heilerin unbewusst an ihrem Mörder. Weshalb Naraku Keikos Herz aufbewahrte, entzog sich seiner eigenen Kenntnis. Vielleicht aus sentimentalen Gründen. Sein ursprünglicher Gedanke es seinem Abkömmling Kagura einzupflanzen verwarf er alsbald und später, nachdem seine Feinde sich als stärker erwiesen als er glaubte, war er froh über diesen Umstand. Denn die Heilerin gehörte ihm allein, wenn ihm auch sonst nichts von ihr geblieben war. Ende Falls euch das Ende nicht gefällt, kann ich nichts dafür. Doch ich habe von Anfang an geplant, Serientreu zu bleiben. In meine Geschichte sind einige der angedeuteten Elemente aus der Serie eingeflochten, worauf nie näher eingegangen wurde, und ich habe sie nur ausgebaut. Ursprünglich sollte die Geschichte erotischer werden, doch so gefällt sie mir auch. Andeutungen sind manchmal  ganz nett. Im Moment weiß ich noch nicht, ob ich weitere Geschichten mit Naraku schreibe. Erst einmal sollte ich die andere FF abschließen.                            Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)